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23.11.2013 Aufrufe

354 W. Schratz : lieber Plato-Wild Stadt Gutes wahrest, schütte ich Dir einen Scheffel Goldes in Deinen Schooss". In Silber finden wir Doppelthaler, dann einfache Die Goldgulden trugen das Bild des heiligen Wolfgang. Conventions- und Guldenthaler, mit allen ihren Theilungen herab bis zum kleinen „Schlüsselkreuzer", dann ein- und doppelseitige Pfenninge. Aus Kupfer kennt man Kreuzer von 1620—1623 und viereckige Heller von 1677—1802. Ein grosser Theil der Currentsorten gehört zu den Seltenheiten, und es ist mir noch nicht gelungen, in meiner Sammlung eine vollständige „Werthserie" zusammenzubringen. Von den Münzmeistern erwähne ich den von Schwäbisch -Hall i) hergekommenen Martin Lerch, der 1510 seinenKnecht erschlug und zur Sühne eine noch vorhandene Kreuzigungsgruppe bei der Vorhalle von St. Emmeram stiftete; dann die Familie Federer, die 1639— 1741 das Amt versah, und Georg Christoph Busch (f 1811), den letzten ; dessen Tochter lebt noch dahier und hat mir über ihren Vater manche interessante Aufschlüsse zukommen lassen. Die Münzstätte war lit. B. 28, jetzt Haus des Bäckers Seppenhauser am Eck der Gesandtenstrasse und Glockengasse. Treffliche Graveure, wie Oexlein, Loos, Körnlein, Zöllner, arbeiteten im Dienste der Stadt. Das Stadtwappen waren zwei silberne in Form eines Andreaskreuzes überlegte Schlüssel mit unter sich gekehrten t) Münzmeister in Hall 1494. Binder 1. c. S. 448.

'«•ncbnrgliche Mtioskandt. 355 Schliessbärten iu rothem Felde ; sehr oft erscheint auf deu Curreutmlluzen auch die Ansicht der Stadt IV. Die Marken 1) und öffentlichen Zeichen. Plato bringt iu seinem vorher erwähnten Manuscripte hundertuudachtundfUnfzig öffentliche städtische Marken und Zeichen; sie dienten den verschiedensten Zwecken, als: Controlzeichen, Recheupfenninge, Vorladezeichen bei Gericht, Innungszeichen, und waren bei allen städtischen Aemtern eingeführt; die meisten zählt das Bauamt, die ältesten sind von 1511 „Rathssessionszeichcn", die jüngsten von 1777. Chirurgenzeichen. Ich hoffe, den Herren in Bälde Piatos Manuscript, bereichert mit Nachträgen, im Drucke herausgegeben überreichen zu können."-) 8. Das fürstliche Haus Thurn und Taxis.») Dieses erlauchte Fürstenhaus steht seit anderthalb Jahrhunderten zu der Stadt ßegensburg in enger Beziehung, insbesondere seitder kaiserliche Generalreichserbpostmeister Fürst Alexander Ferdinand in seiner Eigenschaft als kaiserlicher Pripincalcommissär beim Reichstage 1748 ständigen Aufenthalt hier nahm; seit 1812 ist die alte Reichsabtei St. Emmeram Familienresidenz. Viele Wohlthaten verdankt Re^eusburg dem edlen Fürstengeschlechte, ich erinnere nur an eine — die Allee! Diese wurde vom Fürsten Carl V) Eine römische Marke mit einem Modius und den Inschriften NERO und rückseits QVART wurde im Jahre 1736 dahier getunden und ist im historischen Vereine aufbewahrt. 2) lieber regensburgische Marken, vgl. auch Bl&tter filr Münzfreunde 1879, Nr. 80 und Neuuianns Kupferkabiuot. Sj S. auch Binder, Christian. Würtemb. Münz- und Medaillenkünde, Stuttgart, 1846, S. 41.'J ff.

'«•ncbnrgliche Mtioskandt. 355<br />

Schliessbärten iu rothem Felde ; sehr oft erscheint auf deu<br />

Curreutmlluzen auch die Ansicht der Stadt<br />

IV. Die Marken 1) und öffentlichen Zeichen.<br />

Plato bringt iu seinem vorher erwähnten Manuscripte<br />

hundertuudachtundfUnfzig öffentliche städtische Marken<br />

und Zeichen; sie dienten den verschiedensten Zwecken,<br />

als: Controlzeichen, Recheupfenninge, Vorladezeichen bei<br />

Gericht, Innungszeichen, und waren bei allen städtischen<br />

Aemtern eingeführt; die meisten zählt das Bauamt, die ältesten<br />

sind von 1511 „Rathssessionszeichcn", die jüngsten von<br />

1777. Chirurgenzeichen. Ich hoffe, den Herren in Bälde<br />

Piatos Manuscript, bereichert mit Nachträgen, im Drucke<br />

herausgegeben überreichen zu können."-)<br />

8. Das fürstliche Haus Thurn und Taxis.»)<br />

Dieses erlauchte Fürstenhaus steht seit anderthalb Jahrhunderten<br />

zu der Stadt ßegensburg in enger Beziehung,<br />

insbesondere seitder kaiserliche Generalreichserbpostmeister<br />

Fürst Alexander Ferdinand in seiner Eigenschaft als kaiserlicher<br />

Pripincal<strong>com</strong>missär beim Reichstage 1748 ständigen<br />

Aufenthalt hier nahm; seit 1812 ist die alte Reichsabtei St.<br />

Emmeram Familienresidenz. Viele Wohlthaten verdankt<br />

Re^eusburg dem edlen Fürstengeschlechte, ich erinnere<br />

nur an eine — die Allee! Diese wurde vom Fürsten Carl<br />

V)<br />

Eine römische Marke mit einem Modius und den Inschriften<br />

NERO und rückseits QVART wurde im Jahre 1736 dahier getunden<br />

und ist im historischen Vereine aufbewahrt.<br />

2) lieber regensburgische Marken, vgl. auch Bl&tter filr Münzfreunde<br />

1879, Nr. 80 und Neuuianns Kupferkabiuot.<br />

Sj S. auch Binder, Christian. Würtemb. Münz- und Medaillenkünde,<br />

Stuttgart, 1846, S. 41.'J<br />

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