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23.11.2013 Aufrufe

332 Wilhelm Schratz: Ueber Plato-Wild liehen Arbeiten unseres hochverehrten, zu unser aller Freude anwesenden Herrn Dr. Grote, der den Münzstudien (VIII. Band) eine umfassende Abhandlung über die bayerischen Herzogsmünzen der vorwittelsbachischen Periode nebst beschreibenden Tabellen einverleibt hat, endlich Dannenberg, v^elcher in seinem wahrhaft monumentalen Werke über „die deutschen Münzen der sächsischen und fränkischen Kaiserzeit" dem Herzogthume Bayern und dessen Hauptstadt Eegensburg einen ganz bedeutenden Abschnitt widmete. Air dieses nebst dem in manchen mir zugänglichen Manuscripten enthaltenen Material zu sichten, speciell für Regensburg auszuscheiden und zu ordnen, habe ich mir zum Zwecke gesetzt. Diese Aufgabe ist aber um so dankenswerther, als einmal Plato seine Beschreibungen erst mit dem beginnenden XVI. Jahrhunderte anfängt, die bisherigen Abhandlungen in einzelnen Schriften sehr zerstreut und theilweise schwer zugänglich sind, in hiesigen Sammlungen viele noch unedirte Stücke älterer Zeit sich vorfinden, und endlich auch die Neuzeit manche Denkmünzen, Jettons, Familienstücke, Marken und Zeichen hervorgebracht hat, welche überhaupt noch gar nicht bekannt, oder doch noch nicht beschrieben sind. Eine Geschichte Regensburgs in numismatischer Beziehung im ersten, und eine Beschreibung sämmtlicher in Regensburg gefertigter oder doch auf Regensburg sichbeziehender mumismatischer Erzeugnisse im zweiten Theile soll als „Plato redivivus" hergestellt werden; nach welchem Systeme, werde ich den geehrten Herren erläutern, nachdem ich Ihnen Einiges über Plato-Wild's Leben werde mitgetheilt haben.

und di« regen•bur^Uche Münckund«. Georg Gottlieb Wild wurde am 22. Mai 17|i» m Regensburg geboren; sein Vater Johann Christoph Wihi«) war Mitglied des inneren und geheimen reiehsstädtisehen Käthes. Da den jungen Wild Herr Heinrieh Johann Plato«) gleichfalls Rathsherr, aus ganz besonderer Zuneigung adoptirte, so führte ersterer von da an, nämlich seit 1726, fast nur mehr den Namen Plato, als den seines Gönners und Wohlthäters; hie und da erscheint er als „Plato, sonst Wild". Nach absolvirten Studien auf dem gymnasio poötico (protestantischem Gymnasium) dahier, widmete er sich anfangs der Medicin und zwar auf der Universität Strassburg unter der Leitung Salzmann's, Nicolais und anderer tüchtiger Lehrer. Nach dritthalb Jahren jedoch verliess er Strassburg und damit auch die medieinische Laufbahn; er ging nach Leipzig und studirte Jura, besonders unter rTebnnor, Hommpl, Thomasius und Frankenstein. Nach Beendigung seiner sehr fleissig benutzten Universitätszeit bereiste er verschiedene Theile Deutschlands und kehrte 1736 in seine Vaterstadt zurück, wo er nach ganz kurzer Zeit Stadtgerichtsassessor wurde. 1) Im Paricius'schen Adressbuch von 1722 finde ich ihn aufgeführt als: Hochedel gestreng, fürsichtig und hochweiser Herr Herr Johann Christoph Wild, des innern und geheimen Käthes Löblich des H. R. Reiches freyer Stadt Regensburg , Proto-.Scholarcha, eines hochwürd. Consistorii Praeses, E. Wohl-Ehrlöblichen Umgeld- Amts Director und Deputatus zu dem löblich Reichs - Städtischen Directorio. *) Ebenda: Hochedel gestreng, fursichiig und hochweiser Herr Herr Heinrich J o h a n n P 1 a t o, J. U. L. Comes Palatinus Caesareus, Camerae imperialis advocatus Ordinarius, des Inneren Käthes und E. Ehrlöblichen Vormund Amtes Director. ad Directorium Civitatense Con-Deputatus, verschiedener Städte (Speyer. Bremen, Memmingen, Kempten) Abgesandter zum Reichstag.

332 Wilhelm Schratz: Ueber Plato-Wild<br />

liehen Arbeiten unseres hochverehrten, zu unser aller<br />

Freude anwesenden Herrn Dr. Grote, der den Münzstudien<br />

(VIII. Band) eine<br />

umfassende Abhandlung über die bayerischen<br />

Herzogsmünzen der vorwittelsbachischen Periode<br />

nebst beschreibenden Tabellen einverleibt hat, endlich<br />

Dannenberg, v^elcher in seinem wahrhaft monumentalen<br />

Werke über „die deutschen Münzen der sächsischen und<br />

fränkischen Kaiserzeit" dem Herzogthume Bayern und dessen<br />

Hauptstadt Eegensburg einen ganz bedeutenden Abschnitt<br />

widmete.<br />

Air dieses nebst dem in manchen mir zugänglichen<br />

Manuscripten enthaltenen Material zu sichten, speciell<br />

für Regensburg auszuscheiden und zu<br />

ordnen, habe ich<br />

mir zum Zwecke gesetzt. Diese Aufgabe ist aber um so<br />

dankenswerther, als einmal Plato seine Beschreibungen erst<br />

mit dem beginnenden XVI. Jahrhunderte anfängt, die<br />

bisherigen Abhandlungen in einzelnen Schriften sehr zerstreut<br />

und theilweise schwer zugänglich sind, in hiesigen<br />

Sammlungen viele noch unedirte Stücke älterer Zeit sich<br />

vorfinden, und endlich auch die Neuzeit manche Denkmünzen,<br />

Jettons, Familienstücke, Marken und Zeichen hervorgebracht<br />

hat, welche überhaupt noch gar nicht bekannt,<br />

oder doch noch nicht beschrieben sind.<br />

Eine Geschichte Regensburgs in numismatischer<br />

Beziehung im ersten, und eine Beschreibung<br />

sämmtlicher in Regensburg gefertigter<br />

oder doch auf Regensburg sichbeziehender<br />

mumismatischer Erzeugnisse im zweiten Theile<br />

soll als „Plato redivivus" hergestellt werden; nach<br />

welchem Systeme, werde ich den geehrten Herren erläutern,<br />

nachdem ich Ihnen Einiges über Plato-Wild's Leben werde<br />

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