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148 MISCELLE. Ein Salzburger Sechzehn -DucatenstUck. Friedrich Nansea, der spätere Wiener Bischof, ein bekannter Humanist und Polyhistor des XVI. Jahrhunderts, hatte als Hofkaplan KönigFerdinandsI. dem Salzburger Erzbischofe Matthäus Lang von Wellenburg mehrere theologische Werke zugeeignet. In Beantwortung zweier Sendungen ddo. Regensburg, 16. November 1536, und Wien, 16. Jänner 1537, welchen Fastenpredigten und eine Metaphrase des 19. Psalms beigeschlossen waren, überschickte nun der Cardinal am 23. Jänner 1537 von Salzburg aus dem Verfasser ein schmeichelhaftes Schreiben nebst einem Sechzehn-Ducatcnstück. Die Worte des Briefes: j,Et ut eommodius intelligas nobis hos tuos Sermones et Motaphrasim tanquam Christiano Principi non fuisse ingratos , mittimus ad te dono numisraa aureum monetae nostrae Salzburgensis valoris XVI ducatorum" (Epistolae miscell. ad F. Nauseam, Basel 1550, S. 204) lassen das Gepräge unbestimmt, doch wird die Vermuthung kaum irren, dass das Geschenk des Fürsten der Goldabschlag eines Doppclthalerstempels war. Dergleichen Ducaten -Vielfache mit ungemein wechselndem Gewichte, welche nur Abschläge von den Stempeln grösserer Silbermünzen sind , wurden überhaupt selten zum Zwecke der Circulation, sondern meist nur aus besonderen Anlässen gleich dem angeführten, verfertigt. Man liebte es, Ehrengeschenke in Einem Stück zu geben, und richtete darum den Schrötling jeweilig nach dem Willen des Münzherrn und Gebers dicker oder dünner, grösser oder kleiner. Ein Gleiches dürfte auch von so manchen 3-, 4- und mehrfachen Thalern gelten, Gepräge wie die Julius -Löser natürlich ausgenommen. Graz. Luschin-Ebengreuth.

149 IX. Die Kupfermünzen der römischen Metelli. (Hierzu Tafel III.) Von M:. Bahrfeldt. Die Kupfermünzen der römischen Caecilii Metelli «chienen ungeachtet der Publikationen Cohens und Mommseu-Blacas einer Revision zu bedürfen, die in der nachfolgenden Abhandlung versucht worden ist. Hierbei wurde es der Vollständigkeit wegen nothwendig das Kupfer nicht allein zu berücksichtigen, sondern die zu diesen Serien gehörenden Silbernominale einige Male mit in Betracht zu ziehen. Die späteren Denare sind dagegen fortgelassen; sie bieten, obwohl ihre Münzmeister sich bei dem so zahlreichen Geschlechte der Meteller auch noch nicht immer mit Sicherheit haben feststellen lassen, doch sonst kaum noch einige Schwierigkeit. ») V) Es sind die Nummern 1G6, 191, 24H. sowie II, pag. MO bei Blacas. lieber den Denar Nr. IIÜ hat A. Klüguiann 1879 in ielner Fostsfhrift „L'eflTigie di Roma nei tipi monetarii piü anrichi« p.24. f. .'lusfuhrlich gesprochen. 11

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MISCELLE.<br />

Ein Salzburger Sechzehn -DucatenstUck. Friedrich Nansea, der<br />

spätere Wiener Bischof,<br />

ein bekannter Humanist und Polyhistor des<br />

XVI. Jahrhunderts, hatte als Hofkaplan KönigFerdinandsI. dem Salzburger<br />

Erzbischofe Matthäus Lang von Wellenburg mehrere theologische<br />

Werke zugeeignet. In Beantwortung zweier Sendungen ddo.<br />

Regensburg, 16. November 1536, und Wien, 16. Jänner 1537, welchen<br />

Fastenpredigten und eine Metaphrase des 19. Psalms beigeschlossen<br />

waren,<br />

überschickte nun der Cardinal am 23. Jänner 1537 von Salzburg<br />

aus dem Verfasser ein schmeichelhaftes Schreiben nebst einem<br />

Sechzehn-Ducatcnstück. Die Worte des Briefes: j,Et ut eommodius<br />

intelligas nobis hos tuos Sermones et Motaphrasim tanquam Christiano<br />

Principi non fuisse ingratos , mittimus ad te dono numisraa<br />

aureum monetae nostrae Salzburgensis valoris XVI ducatorum"<br />

(Epistolae miscell. ad F. Nauseam, Basel 1550, S. 204) lassen das<br />

Gepräge unbestimmt, doch wird die Vermuthung kaum irren, dass<br />

das Geschenk des Fürsten der Goldabschlag eines Doppclthalerstempels<br />

war.<br />

Dergleichen Ducaten -Vielfache mit ungemein wechselndem<br />

Gewichte, welche nur Abschläge von den Stempeln grösserer Silbermünzen<br />

sind , wurden überhaupt selten zum Zwecke der Circulation,<br />

sondern meist nur aus besonderen Anlässen gleich dem angeführten,<br />

verfertigt. Man liebte es, Ehrengeschenke in Einem Stück zu<br />

geben, und richtete darum den Schrötling jeweilig nach dem Willen<br />

des Münzherrn und Gebers dicker oder dünner, grösser oder kleiner.<br />

Ein Gleiches dürfte auch von so manchen 3-, 4- und mehrfachen<br />

Thalern gelten, Gepräge wie die Julius -Löser natürlich ausgenommen.<br />

Graz.<br />

Luschin-Ebengreuth.

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