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110 Director Johann Newald;
Im Interesse des Prager Consortiums, das die groben
Geldsorten ebenso geringhaltig wie die kleineren Glelder
und Scheidemünzen ausbrachte , lag es , möglichst grosse
Summen auszuprägen. Es vernachlässigte daher die Erzeugung
der kleinen Sorten so sehr, dass zu Wien in Folge
kaiserlicher Weisung ddo. Oedenburg, 2. Juni 1622, die
Frage wegen der Ausgabe von Kupfermünzen fürOesterreich
unter der Enns berathen wurde. Da sich gegen diese Maassregel
sowohl die Buchhalterei ddo. 23. Juni, als die Hofkammer
ddo. 29. Juli 1622 auf das lebhafteste aussprachen,
so erging nun ddo. 22. August 1622 an die Münzpächter,
und unterm 26. August 1622 an den Fürsten Liechtenstein
der gemessene Auftrag zur Ausprägung kleiner Münzen.
Eine besonders strenge Weisung erfolgte ddo. 27. August
1622 zur Deckung des Bedürfnisses kleiner Münzen in
Wien, wo bereits eine Aufregung entstanden war. Hier
begann das Consortium 15 kr. Stücke auszuprägen, welchen
vertragswidrigen Vorgang die niederösterreichische Kammer
imterm 14. September 1622 einstellte. (Das k. k. Münzkabinet
bewahrt ein solches 15 kr. Stück).
Ehe ich die rasch eintretenden Folgen der unerhörten
Münzverschlechterung schildere, welche in gleicher Weise
in Oesterreich nur einmal, und zwar zur Zeit der „Schinderlinge"
vorgekommen war, habe ich festzustellen, wer waren
die „Mitconsorten" des Hanns de Witte? Auch auf diese
Frage gibt uns unser: „Geist der Vorzeit" (das heisst die
Acten) Antwort.
Die Untersuchung der im Jahre 1622 vorgekommenen
„Defraudationen" wurde später der sogenannten „Münz-