Untitled - Nexans
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Isolationen für<br />
Mittelspannungskabel<br />
Dr. Francis Krähenbühl<br />
6<br />
1<br />
Die Halbleiter<br />
Die Kabelisolation ist innen und<br />
aussen von einer halbleitenden<br />
Schicht überdeckt, welche die<br />
Homogenisierung des elektrischen<br />
Feldes in der Isolation zur Aufgabe<br />
hat. Die Halbleiterschicht besteht<br />
in der Regel aus Polymeren auf der<br />
Basis von EVA (Ethyl Vinyl Acetat)<br />
oder ähnlichen Werkstoffen, welche<br />
40 % Graphit, Kohle oder<br />
Russ enthalten, die die halbleitenden<br />
Eigenschaften bewirken.<br />
Den halbleitenden Schichten der<br />
Kabel wurde anfänglich zuwenig<br />
Bedeutung beigemessen. Es setzte<br />
sich allerdings rasch die Erkenntnis<br />
durch, dass in den Halbleitern<br />
enthaltene Ionen die Isolation verunreinigen<br />
und zur Bildung von<br />
Wasserbäumchen führen können.<br />
Auf die Graphitschichten, welche<br />
die ersten Kunststoffkabel aufwiesen,<br />
wurde in der Folge rasch<br />
verzichtet.<br />
der Kabelgarnituren darstellt. Die<br />
Länder, welche den leicht entfernbaren<br />
Halbleiter heute noch vorschreiben,<br />
sind Frankreich und die<br />
USA. In den anderen Ländern wird<br />
mehr und mehr auf die leicht entfernbare<br />
Halbleiterschicht verzichtet,<br />
einerseits aus Kostengründen,<br />
andererseits wegen der Verfügbarkeit<br />
von ausgezeichneten Schälgeräten.<br />
Für EPR jedoch bleibt die<br />
leichte Entfernbarkeit des Halbleiters<br />
eine Grundforderung, da<br />
er sich mechanisch nur schwierig<br />
lösen lässt. Es ist zu bemerken,<br />
dass die Herstellung von leicht<br />
schälbaren Halbleiterschichten<br />
hohe Anforderungen an die<br />
Prozesstechnik stellt, da eine zu<br />
geringe Adhäsion des Halbleiters<br />
auf der Isolation die Kabelqualität<br />
beeinträchtigen kann.<br />
Durch geeignete Wahl der chemischen<br />
Zusammensetzung des<br />
Polymeres wird erreicht, dass die<br />
äussere Halbleiterschicht leicht<br />
von der Isolation entfernt werden<br />
kann, was in gewissen Fällen eine<br />
Erleichterung bei der Montage<br />
VERNETZUNGSTECHNIKEN<br />
Mit der Vernetzung werden Querverbindungen<br />
zwischen benachbarten<br />
Polyäthylenketten erreicht<br />
(siehe Bild 3). Sie verbessert die<br />
thermische Stabilität des Werkstoffes<br />
bei Temperaturen, welche<br />
wesentlich höher liegen als<br />
diejenigen für thermoplastische<br />
Materialien. Der Vernetzungsprozess<br />
verteuert die Herstellkosten<br />
nicht unwesentlich, was erklärt<br />
weshalb z.B. für Installationskabel<br />
auf diese Technik meistens verzichtet<br />
wird. Unvernetzte, konventionelle<br />
Werkstoffe wie PE oder PVC,<br />
sowie unvernetzte Materialien mit<br />
besonderen Brandeigenschaften<br />
genügen hier meistens.