Jahresbericht 2012 - Berufsgenossenschaftliches ...
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Helfen. Heilen. Forschen.<br />
Das Bergmannsheil.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>
Gesellschafter<br />
Berufsgenossenschaft Rohstoffe<br />
und chemische Industrie (BG RCI)<br />
Thomas Köhler, Sprecher der Geschäftsführung<br />
Vertreter in der Gesellschafterversammlung:<br />
Friedrich-Wilhelm Hoppensack (Vertreter der Arbeitgeber)<br />
Dieter Faust (Vertreter der Versicherten)<br />
Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG)<br />
Angelika Hölscher, Vorsitzende der Geschäftsführung<br />
Vertreter in der Gesellschafterversammlung:<br />
Volker Enkerts (Vertreter der Arbeitgeber)<br />
Franz-Josef Haska (Vertreter der Versicherten)<br />
Berufsgenossenschaft Energie Textil<br />
Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM)<br />
Olaf Petermann, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Vertreter in der Gesellschafterversammlung:<br />
Helmut Farnschläder (Vertreter der Arbeitgeber)<br />
Holger Michel (Vertreter der Versicherten)<br />
Berufsgenossenschaft Handel<br />
und Warendistribution (BGHW)<br />
Dr. Udo Schöpf, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Vertreter in der Gesellschafterversammlung:<br />
Roland Kraemer (Vertreter der Arbeitgeber)<br />
Hans-Peter Flinks (Stellv. Vertreter der Arbeitgeber)<br />
Manfred Wirsch (Vertreter der Versicherten)<br />
(Stand: 02.05.2013)
Aufsichtsrat<br />
Alternierende Vorsitzende<br />
des Aufsichtsrates<br />
Elmar Milles (BG RCI)<br />
Xaver Schmidt (BG RCI)<br />
Gruppe der Arbeitnehmer<br />
Frank Eschenauer (BG RCI)<br />
Gerd Schloßarek (VBG)<br />
Xaver Schmidt (BG RCI)<br />
Mirko Skela (BG RCI)<br />
N. N.<br />
Gruppe der Arbeitgeber<br />
Dr. Hans Otto Gardeik (BG RCI)<br />
Elmar Milles (BG RCI)<br />
Dr. Rolf Schönewerk (BG RCI)<br />
Prof. Dr. Ulrich Spie (BG ETEM)<br />
Michael Weberink (BG RCI)<br />
Gruppe der Geschäftsführer<br />
Olaf Petermann (BG ETEM)<br />
Hans-Jörg Piasecki (BG RCI)<br />
Dr. Udo Schöpf (BGHW)<br />
Mitglieder des Geschäftsführenden<br />
Ausschusses des Aufsichtsrates<br />
Dr. Hans Otto Gardeik (BG RCI)<br />
Elmar Milles (BG RCI)<br />
Hans-Jörg Piasecki (BG RCI)<br />
Xaver Schmidt (BG RCI)<br />
Mirko Skela (BG RCI)<br />
(Stand: 02.05.2013)<br />
Foto: Alternierende Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />
Xaver Schmidt (BG RCI) und Elmar Milles (BG RCI) (v. l.)
Foto: Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer, Johannes Schmitz und Peter Fels (v. l.)
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Einleitung<br />
5<br />
Vorwort<br />
Zeiten ändern sich, die Gesundheitswirtschaft verändert sich<br />
und auch das Bergmannsheil ändert sich – derzeit wohl so stark<br />
wie selten zuvor. Der sinnfälligste Beleg dafür ist unser Neubauprojekt,<br />
dessen erster Bauabschnitt in Kürze in Betrieb gehen<br />
wird. Ein neuer Funktionstrakt mit modernsten OP-Sälen,<br />
Intensivstationen, Funktionseinrichtungen und Pflegestationen<br />
entsteht hier. Dieses neue Herzstück unserer Klinik schafft die<br />
Voraussetzungen dafür, dass das Bergmannsheil auch in Zukunft<br />
eine erstklassige Patientenversorgung sicherstellt, dass es zugleich<br />
attraktiv bleibt für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Doch nicht nur baulich entwickelt sich das Bergmannsheil weiter.<br />
Neue Behandlungsangebote, innovative Forschungsprojekte, neue<br />
Wege zur Qualitätssicherung in der Patientenversorgung sind die<br />
zentralen Themen, die die jüngsten Entwicklungen in unserem<br />
Klinikum beschreiben. Hinzu kommen aktuelle Herausforderungen<br />
wie der demographische Wandel und der Fachkräftemarkt<br />
im medizinischen und pflegerischen Bereich, der den Stellenwert<br />
der klinikeigenen Aus- und Weiterbildung im Bergmannsheil<br />
nochmals unterstreicht.<br />
Über diese und weitere Themen informiert Sie der Bergmannsheil<br />
<strong>Jahresbericht</strong>. Er zeigt, was für uns im letzten Jahr wichtig<br />
war, was im laufenden Jahr und in Zukunft wichtig bleibt oder<br />
wichtig werden wird. Wir wollen damit unsere Arbeit ein Stück<br />
transparenter machen und unser Klinikum mit seinen Leistungen,<br />
Herausforderungen und Perspektiven dem Leser näher bringen.<br />
Unser <strong>Jahresbericht</strong> will also mehr sein als ein reiner Rechenschaftsbericht,<br />
er will informieren und interessieren. Dabei ist uns der<br />
Hinweis wichtig, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Kliniken und Abteilungen des Bergmannsheils zum Gelingen dieses<br />
Projektes beigetragen haben, sei es durch Zulieferung von<br />
Informationen und Texten, sei es durch ihre Bereitschaft, sich<br />
für Fotos zur Verfügung zu stellen. Allen Beteiligten danken wir<br />
dafür sehr herzlich.<br />
Teilen Sie uns gerne mit, wie Ihnen dieses Format – der erste<br />
Bergmannsheil <strong>Jahresbericht</strong> dieser Art – gefällt. Nun wünschen<br />
wir Ihnen eine interessante Lektüre.<br />
Bochum, im Mai 2013<br />
Johannes Schmitz<br />
Geschäftsführer<br />
Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Peter Fels<br />
Pflegedirektor
6 Einleitung<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Inhalt<br />
Einleitung<br />
Schwerpunkte<br />
Verantwortung<br />
Gesellschafter ........................................ 3<br />
Aufsichtsrat .......................................... 4<br />
Vorwort ............................................. 5<br />
Unser Leitbild ........................................ 8<br />
Sicherheit für den Patienten<br />
Bergmannsheil ist ISO-zertifiziert ........................12<br />
Aktiv gegen Fachkräftemangel<br />
Bergmannsheil zeigt Flagge als Ausund<br />
Weiterbildungsbetrieb ............................. 14<br />
Modernisierung<br />
Ein „neues“ Bergmannsheil entsteht<br />
Neubauprojekt auf der Zielgeraden ..................... 16<br />
Bergmannsheil mit neuem Webauftritt<br />
Platz fünf beim deutschlandweiten Websitecheck ......... 19<br />
Innovation<br />
Mehr Mobilität mit dem Roboteranzug<br />
Zentrum für neurorobotales Bewegungstraining eröffnet .... 20<br />
Schrittmacher des medizinischen Fortschritts<br />
Hochkarätige Auszeichnungen für Wissenschaftler<br />
im Bergmannsheil ................................... 22<br />
Highlights <strong>2012</strong> ...................................... 26
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Einleitung<br />
7<br />
Unsere Kliniken und Abteilungen<br />
Zahlen und Fakten<br />
Chirurgische Klinik und Poliklinik ....................... 30<br />
Abteilung für Rückenmarkverletzte . ..................... 32<br />
Abteilung für Neurotraumatologie ...................... 34<br />
Abteilung für Viszeralchirurgie ......................... 36<br />
Klinik für Plastische Chirurgie und<br />
Schwerbrandverletzte ................................ 38<br />
Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie .....................40<br />
Medizinische Klinik I – Allgemeine Innere Medizin,<br />
Endokrinologie und Diabetologie ....................... 42<br />
Medizinische Klinik I – Gastroenterologie und Hepatologie ... 44<br />
Zentrale Kennzahlen / Beschäftigte ...................... 70<br />
Kliniken und Institute / Bettenbelegung .................. 71<br />
Rettungswesen / Herkunft der stationären Patienten <strong>2012</strong> ... 72<br />
KUV – Klinikverbund der gesetzlichen<br />
Unfallversicherung ................................... 73<br />
Historie ............................................ 74<br />
Impressum .......................................... 78<br />
Organigramm ....................................... 79<br />
UK RUB – Universitätsklinikum der<br />
Ruhr-Universität Bochum . ............................. 81<br />
Medizinische Klinik II – Kardiologie und Angiologie . ....... 46<br />
Medizinische Klinik III – Pneumologie, Allergologie,<br />
Schlaf- und Beatmungsmedizin ........................ 48<br />
Neurologische Klinik und Poliklinik ..................... 52<br />
Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und<br />
Schmerzmedizin . .................................... 54<br />
Abteilung für Schmerzmedizin ......................... 56<br />
Institut für radiologische Diagnostik, interventionelle<br />
Radiologie und Nuklearmedizin ........................ 58<br />
Institut für klinische Chemie, Transfusions- und<br />
Laboratoriumsmedizin . ...............................60<br />
Krankenhausapotheke . ............................... 62<br />
Pflegedienst ........................................ 64<br />
Rehabilitationszentrum ............................... 66<br />
Auch wenn in diesem <strong>Jahresbericht</strong> nicht an allen Stellen explizit die<br />
männliche und weibliche Bezeichnung bei Begriffen wie Mitarbeiter,<br />
Patienten etc. verwendet wird, sind selbstverständlich immer beide<br />
Geschlechter gemeint.
8 Einleitung<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
„Wir, die Beschäftigten des Bergmannsheils, geben uns dieses Leitbild<br />
als Ausdruck unserer Grundhaltung und Identität. Das Leitbild soll allen<br />
Patienten, Mitarbeitern und Studierenden zur Orientierung dienen.“
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Einleitung<br />
9<br />
Unser Leitbild<br />
Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
ist eine führende berufsgenossenschaftliche und universitäre<br />
Einrichtung und dient der hochwertigen Krankenversorgung, Lehre<br />
und Forschung. Es folgt mit diesem Anspruch den wesentlichen<br />
Qualitätszielen der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken. Sein<br />
Qualitätsmodell basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz gemäß<br />
dem gesetzlichen Auftrag „Heilen und Helfen mit allen geeigneten<br />
Mitteln“.<br />
Menschlichkeit und Fürsorge<br />
Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Handelns in Krankenversorgung,<br />
Lehre und Forschung. Umfassende Information, Beratung<br />
und Aufklärung sind Garant für Transparenz und Vertrauen.<br />
In Ausrichtung an ethischen Prinzipien achten wir den Willen<br />
des Patienten und haben Ehrfurcht vor dem nicht Abwendbaren.<br />
In Wertschätzung der Würde und Individualität des Patienten ist<br />
unser Handeln nicht nur auf kurative, sondern auch auf rehabilitative<br />
und palliative Aspekte ausgerichtet. Auch den spirituellen<br />
Bedürfnissen unserer Patienten fühlen wir uns verpflichtet.<br />
Kommunikation und Zusammenarbeit<br />
Durch berufsübergreifende Kooperation, kollegiale, kommunikative<br />
und teamorientierte Zusammenarbeit verwirklichen wir<br />
unsere Ziele. Qualifizierte Ausbildung und Unterstützung in Fortund<br />
Weiterbildung sind Teil unserer sozialen Verantwortung. Die<br />
eigenen Fähigkeiten sollen erkannt und genutzt werden. Eine<br />
positive Fehlerkultur ist uns wichtig. Unser Anliegen ist es, Entscheidungen<br />
transparent zu machen und Verantwortungsbereitschaft<br />
zu unterstützen.<br />
Verantwortung für Mensch und Umwelt<br />
Die Existenz unserer Mitarbeiter wird durch den Erhalt der Arbeitsplätze<br />
gesichert. Der Ausbau von Qualität und Standards in der<br />
Spitzenmedizin sichert und stärkt den Markennamen Bergmannsheil<br />
und dient dem Standort Bochum als Gesundheitsmetropole.<br />
Dabei achten wir unsere Umwelt und tragen zu ihrem Erhalt bei.<br />
Innovation und Forschung<br />
Wir fördern wissenschaftliche Neugier und Originalität: Klinikorientierte<br />
Forschung trägt zur optimalen Diagnostik und Thera pie<br />
für unsere Patienten bei. Gemeinsame Forschung im ärztlichen<br />
und pflegerischen Bereich geht mit praxisnaher Lehre Hand in<br />
Hand. Als Aus- und Weiterbildungsstätte in allen Bereichen stellen<br />
wir uns dem Wettbewerb in Forschung, Lehre und Patientenversorgung.<br />
Vor über 120 Jahren ist das Bergmannsheil in Verantwortung für<br />
die Menschen des Reviers entstanden. Diese Verantwortung<br />
bleibt weiter Grundlage unseres berufsgenossenschaftlichen<br />
und universitären Anspruchs.
„Der erste Schritt zum Therapieerfolg<br />
ist es, ein gemeinsames<br />
Verständnis mit dem<br />
Patienten zu entwickeln.“<br />
Nina Denz, 27 Jahre<br />
Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />
auf der Station 3.6
12 Schwerpunkte Verantwortung<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Sicherheit für den Patienten<br />
Bergmannsheil ist ISO-zertifiziert<br />
DIN ISO – den Begriff kennt man eher aus der Industrie. Doch<br />
auch Krankenhäuser können sich nach diesem internationalen<br />
Standard zertifizieren lassen. Das Bergmannsheil hat diesen<br />
Schritt getan. Seit Mitte <strong>2012</strong> ist es zertifiziert nach DIN EN ISO<br />
9001:2008. Damit dokumentiert das Krankenhaus, dass es in<br />
der Patientenversorgung systematische und nachvollziehbare<br />
Qualitätsstandards anwendet. Neben dem Klinikum wurden<br />
auch das Institut für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum<br />
sowie das Bildungszentrum, die Krankenpflegeschule und die<br />
MTA-Schule am Bergmannsheil zertifiziert.<br />
Zertifizierung erfor<br />
„Qualitätssicherung ist niemals<br />
Selbstzweck“, so Ulrike Hey,<br />
derte ein Jahr der<br />
Leiterin Unternehmensorganisation,<br />
die zusammen mit Corinna<br />
Vorbereitung<br />
Thunig-Reen für das Qualitätsmanagement<br />
im Bergmannsheil zuständig ist. „Stattdessen gibt sie<br />
den Mitarbeitern eine verbindliche Orientierung für ihre tägliche<br />
Arbeit – zum Nutzen für unsere Patienten.“ Den Patienten gibt<br />
eine Zertifizierung die Sicherheit, dass die Abläufe im Krankenhaus<br />
regelmäßig von unabhängigen Experten überprüft werden.<br />
Mängel oder Verbesserungsbedarfe, die von den Auditoren bemerkt<br />
werden, werden offen angesprochen und die Klinik wird in<br />
die Pflicht genommen, diese zu beheben.<br />
Über ein Jahr der Vorbereitung ging der Zertifizierung voraus.<br />
Zunächst wurden von allen Abteilungen des Klinikums die Organisationsstrukturen<br />
und Prozesse erfasst. Auf dieser Basis wurde<br />
ein sogenanntes Qualitätsmanagementhandbuch erstellt,<br />
das im Intranet des Bergmannsheils allen Mitarbeitern zur Verfügung<br />
steht. Es ist sozusagen ein elektronisches Nachschlagewerk<br />
des Klinikums, das die verschiedenen Schritte und Maßnahmen<br />
der Patientenversorgung schematisch abbildet, wie<br />
beispielsweise der Aufnahmeprozess eines Patienten in der<br />
Notfallaufnahme funktioniert oder wie die Vorbereitung einer<br />
OP abläuft. Anschließend folgte ein intensives, dreitägiges Audit.<br />
Externe Prüfer kontrollierten vor Ort, ob das Qualitätsmanagement<br />
im Bergmannsheil wirklich gelebt wird. Sie besuchten<br />
gezielt verschie dene Bereiche, führten viele Gespräche mit den<br />
Mitarbeitern und machten sich so ein Bild davon, wie diese im<br />
Bergmanns heil ihre Arbeit erledigen. Auch Themen wie Fortund<br />
Weiterbildung und Aspekte der Mitarbeiterorientierung<br />
spielten eine Rolle.<br />
Nach der Begehung der Abteilungen und Stationen durch die<br />
externen Auditoren kam die Zertifizierungsgesellschaft DIOcert<br />
zu einem positiven Fazit. Vor allem die sehr sachkundigen Auskünfte<br />
der befragten Mitarbeiter fanden eine besondere lobende<br />
Erwähnung. „Unser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
die daran mitgewirkt haben, das Zertifizierungsverfahren<br />
zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen – sei es bei der<br />
Vorbereitung und der Erstellung des Unternehmenshandbuchs,<br />
sei es in den Gesprächen mit den Auditoren vor Ort“, sagt Geschäftsführer<br />
Johannes Schmitz.<br />
Mit der Aushändigung des Zertifikates wurde dem Bergmannsheil<br />
bestätigt, dass sein Qualitätsmanagement nun die Normen<br />
der DIN EN ISO 9001:2008 erfüllt. Das Zertifikat ist für drei Jahre
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Schwerpunkte Verantwortung<br />
13<br />
gültig und muss dann durch eine Rezertifizierung erneuert werden.<br />
Doch auch in der Zwischenzeit gibt es keinen Stillstand:<br />
Denn einmal im Jahr wird neben den internen Kontrollen ein<br />
sogenanntes externes Überwachungsaudit durchgeführt. Hier<br />
wird geprüft, ob Mängel oder Schwachstellen, die die Prüfer bei<br />
der Erstzertifizierung ermittelt hatten, behoben wurden. Diese<br />
engmaschigen internen wie externen Kontrollen schaffen somit<br />
ein hohes Maß an Verbindlichkeit und sorgen dafür, dass das<br />
Bergmannsheil seine Abläufe und Prozesse immer wieder kritisch<br />
durchleuchtet und im Bedarfsfall optimiert. Dabei ist das<br />
Feedback der Auditoren sehr konkret und gibt hilfreiche Hinweise<br />
für Verbesserungsmaßnahmen des Qualitätsmanagements.<br />
Engmaschige Kon<br />
So wurden nach der Erstbegehung<br />
beispielsweise Ambulanzbereiche<br />
trollen sichern Versorgungsqualitäzeiten<br />
aufeinander abgestimmt,<br />
neu organisiert und Ambulanz-<br />
um die jeweiligen Patientengruppen<br />
je nach ihrem Versorgungsbedarf besser separieren zu können.<br />
In den Schulungseinrichtungen des Bergmannsheils wurden als<br />
Folge des Audits konkrete Lernzielkataloge und Evaluationsbögen<br />
entwickelt, um die Vermittlung der Ausbildungsinhalte besser zu<br />
überwachen und den Lernerfolg nachvollziehen zu können. Daneben<br />
wurden im Rahmen des laufenden Qualitätsmanagements<br />
weitere Verbesserungsbedarfe erkannt und bearbeitet. Zum Beispiel<br />
wurden die Arbeitsabläufe in der zentralen Bettenaufbereitung<br />
optimiert, erneute Schulungsmaßnahmen der hier beschäftigten<br />
Mitarbeiter in Fragen des Arbeitsschutzes durchgeführt und<br />
vieles weitere mehr.<br />
Früher zertifiziert<br />
Früher, das heißt seit 2006, ließ<br />
sich das Bergmannsheil nach<br />
nach KTQ, jetzt nach<br />
den Kriterien der Kooperation<br />
DIN EN ISO 9001 für Transparenz und Qualität im<br />
Gesundheitswesen (KTQ) zertifizieren.<br />
KTQ wurde speziell für Krankenhäuser beziehungsweise<br />
Gesundheitseinrichtungen entwickelt. Die DIN EN ISO 9001 dagegen<br />
nicht: Sie ist branchenübergreifend anwendbar und hat<br />
mittlerweile auch im Gesundheitswesen einen sehr hohen Verbreitungsgrad.<br />
Ihre Philosophie ist es, den Kunden beziehungsweise<br />
den Patienten und die mit ihm verbundenen Prozesse in<br />
den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen. Die Herausforderung<br />
besteht hier darin, die sehr technische Sprache sinnvoll in den<br />
Kontext eines Krankenhauses zu übersetzen.<br />
„Vor zwei Jahren standen wir vor der Frage: Lassen wir uns weiterhin<br />
nach KTQ zertifizieren oder wählen wir ein anderes System?<br />
Wir haben uns für die DIN EN ISO 9001 entschieden, weil sie<br />
unsere Anforderungen an ein wirkungsvolles Qualitätsmanagement<br />
besser erfüllt und sich zugleich mit vertretbarem Aufwand<br />
umsetzen lässt“, erläutert Ulrike Hey. So konnten viele Vorarbeiten<br />
aus der KTQ-Zertifizierung auch für das neue QM-System<br />
genutzt werden. Dank eines funktionierenden Teamworks hat<br />
die Umstellung gut geklappt. Und auch künftig soll der Begriff<br />
Qualität im Bergmannsheil mit dem Label DIN EN ISO 9001 verknüpft<br />
sein.
14 Schwerpunkte Verantwortung<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Aktiv gegen Fachkräftemangel<br />
Bergmannsheil zeigt Flagge als Aus- und Weiterbildungsbetrieb<br />
Medizin wird von Menschen gemacht, deshalb läuft im Krankenhaus<br />
nichts ohne fähige Köpfe. Umso wichtiger ist es für eine<br />
Klinik, schon heute daran zu denken, mit welchen Mitarbeitern<br />
sie die Medizin von morgen leisten will. Denn im ärztlichen und<br />
pflegerischen Bereich wird der Mangel an Fachkräften schon<br />
heute spürbar. Das wirksamste Mittel dagegen: Selbst ausbilden,<br />
selbst weiterbilden, selbst qualifizieren. Als Universitätsklinikum<br />
der Ruhr-Universität Bochum zählt die Ausbildung von Medizinstudierenden<br />
zu den Kernaufgaben des Bergmannsheils. Ob<br />
Praktikanten, Famulanten oder Mediziner im Praktischen Jahr<br />
ihrer Ausbildung: Am Bergmannsheil lernen sie das umfassende<br />
Behandlungsspektrum einer führenden berufsgenossenschaftlichen<br />
und universitären Klinik kennen mit zahl reichen Möglichkeiten<br />
zur individuellen Spezialisierung. Praxis nahe Ausbildung,<br />
viele Fortbildungsveranstaltungen und die Vermittlung von besonderen<br />
Fertigkeiten in klinikeigenen Trainingsräumen (Skills Lab)<br />
sind charakteristisch für die universitäre Lehre im Bergmannsheil.<br />
Aber auch als Ausbildungsbetrieb zeigt das Krankenhaus Flagge,<br />
bietet Ausbildungsplätze in unterschiedlichsten Berufen. Darüber<br />
hinaus steht das klinikeigene Bildungszentrum Bergmannsheil<br />
(BZB) für ein differenziertes Fort- und Weiterbildungsangebot,<br />
das sowohl klinikeigene Mitarbeiter als auch externe Interessenten<br />
anspricht.<br />
„Das Bergmannsheil bietet Studierenden und Auszubildenden<br />
einzigartige Entwick lungschancen“, so Tobias Hollenbach, Leiter<br />
des Geschäftsbereichs Personal im Bergmannsheil. „Weil wir<br />
sowohl ein überregional bekanntes Unfallklinikum und zugleich<br />
ein Universitätsklinikum mit Maximalversorgungsniveau sind,<br />
haben wir hier eine thematische Bandbreite, die ihresgleichen<br />
sucht.“ Vielfältig sind auch die Ausbildungsangebote im Bergmannsheil.<br />
Die Klinik bildet regelmäßig Gesundheits- und Kran kenpfleger/-innen<br />
aus, Medizinisch-technische Assistentinnen und<br />
Assistenten, Medizinische Fachangestellte sowie Fachpersonal<br />
für Verwaltungsberufe.<br />
Erstmals werden<br />
In der Krankenpflegeschule im<br />
Bildungszentrum Bergmannsheil<br />
medizinische Fachangestellte<br />
ausgebildet Kursstufen zur Verfügung. <strong>2012</strong><br />
stehen maximal 84 Plätze in drei<br />
wurden 16 Schülerinnen und<br />
Schüler zur Berufsreife geführt, 13 davon wurden anschließend in<br />
den Pflegedienst des Bergmannsheils übernommen. Zudem ist<br />
am Bergmannsheil eine staatliche MTA-Schule angesiedelt: Sie<br />
bildet Medizinisch-technische Assis tentinnen und Assistenten<br />
in den Fachrichtungen Labormedizin (MTLA) und Radiologie<br />
(MTRA) aus und bietet 108 Plätze. 32 Schülerinnen und Schüler
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Schwerpunkte Verantwortung<br />
15<br />
legten im letzten Jahr erfolgreich das staatliche Examen ab.<br />
Erstmals seit <strong>2012</strong> werden im Bergmannsheil Medizinische Fachangestellte<br />
(MFA) ausgebildet. Sie nehmen vielfältige Aufgaben<br />
in Arztpraxen und Kliniken wahr und kümmern sich um organisatorische<br />
und Verwaltungsaufgaben bis hin zu Aufgaben der<br />
Patientenbetreuung. Im Bergmannsheil durchlaufen die Azubis<br />
im Rotationsverfahren verschiedene Abteilungen. „Mir gefällt<br />
vor allem, dass ich hier mehrere Fachbereiche kennenlernen<br />
kann“, sagt Romina Drews. Die 19-Jährige ist eine von derzeit<br />
drei MFA-Azubis im Bergmannsheil. Ihr Schwerpunkt ist die<br />
Innere Medizin, derzeit ist sie jedoch in der Chirurgischen Klinik<br />
eingesetzt. Typische Tätigkeiten sind das Erstellen von EKGs,<br />
Blutentnahmen, Assistenzaufgaben und vieles mehr. „Weitere<br />
Pluspunkte sind für mich, dass man hier viel Kontakt zu den<br />
Patienten hat und im Team arbeitet.“ Drei weitere Kandidatinnen<br />
bzw. Kandidaten werden 2013 ihre MFA-Ausbildung beginnen.<br />
„Perspektivisch werden wir weitere Möglichkeiten ausloten,<br />
neue Ausbildungsberufe im Bergmannsheil anzubieten“, sagt<br />
Personalleiter Hollenbach. „2013 beginnen wir beispielsweise<br />
erstmalig mit der Ausbildung von Personaldienstleistungskaufleuten;<br />
weitere Pläne sind derzeit noch in der Pipeline.“<br />
Bildungsdienstleister<br />
Doch nicht nur in der beruflichen<br />
Erstausbildung ist das Bergmannsheil<br />
aktiv. Getreu dem Prinzip<br />
für den Gesundheitsbereich<br />
des lebenslangen Lernens bietet<br />
das Haus ein breites Programm<br />
an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an. Dafür steht das<br />
klinikeigene Bildungszentrum Bergmannsheil (BZB). Als umfassender<br />
Bildungsdienstleister für den Gesundheitsbereich führt<br />
es Fachweiterbildungen und Zusatzqualifikationen durch und<br />
bietet Seminare zu verschiedenen pflegerischen und anderen<br />
Themen an. Regelmäßig gibt es berufspädagogische Weiterbil-<br />
dungen für Pflegekräfte, die Auszubildende auf der Station anleiten<br />
und anlernen. Im letzten Jahr wurden 19 Teilnehmer für<br />
die Praxisanleitung geschult, 14 davon aus dem Bergmannsheil<br />
selbst. Auch für den Pflegedienst im OP bietet das BZB eine spezielle<br />
Fachweiterbildung an. Wie die Weiterbildung zur Praxisanleitung<br />
ist sie berufsbegleitend auf zwei Jahre angelegt. Die<br />
insgesamt 16 Teilnehmerinnnen und Teilnehmer des aktuellen<br />
Kurses werden 2013 die Weiterbildung beenden. Daneben gibt<br />
es regelmäßig Kurse zur pflegerischen Leitung einer Station oder<br />
einer Einheit, die in Kooperation mit dem BIG-Bildungsinstitut<br />
im Gesundheitswesen, Essen angeboten werden. Schließlich<br />
finden regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen im BZB statt,<br />
beispielsweise zu speziellen Fragen der pflegerischen Versorgung,<br />
zu rechtlichen Aspekten oder auch zu Fragen der Arbeitsorganisation<br />
und zum Stressmanagement.<br />
<strong>2012</strong> fanden 34 Fortbildungen im BZB statt mit insgesamt rund<br />
500 internen und externen Teilnehmern. „Derzeit adressiert das<br />
Programm in erster Linie Mitarbeiter im Pflegedienst“, sagt Pflegedirektor<br />
Peter Fels. „Künftig werden wir weitere Themen anbieten<br />
und neue Angebote entwickeln, die sich explizit auch an andere<br />
Berufsgruppen richten.“ Ein Beispiel sind spezielle Kommunikationstrainings,<br />
die die Teilnehmer in die Lage versetzen sollen,<br />
schwierige Situationen mit Patienten oder Kollegen im Stationsalltag<br />
besser zu meistern.<br />
Im Rahmen der Kooperation mit der Hochschule für Gesundheit<br />
(HSG) in Bochum absolvieren Studierende in den Fächern Pflege,<br />
Ergotherapie und Physiotherapie Teile ihrer praktischen Ausbildung<br />
im Bergmannsheil. Auch dieses Beispiel zeigt: Die Wege in<br />
die „Zukunftsbranche Gesundheitswirtschaft“ sind vielfältig –<br />
und das Bergmannsheil eröffnet viele Chancen, eine erfolgreiche<br />
Karriere zu starten.
16 Schwerpunkte Modernisierung<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong>
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Schwerpunkte Modernisierung<br />
17<br />
Ein „neues“ Bergmannsheil entsteht<br />
Neubauprojekt auf der Zielgeraden<br />
Es ist eines der größten Bauprojekte in der Geschichte des Bergmannsheils:<br />
Mitten im Zentrum der Klinik entsteht derzeit ein<br />
neuer Funktionstrakt und ein neues Bettenhaus, ausgestattet mit<br />
modernsten OP-Sälen, Intensivstationen und Funktionsabteilungen,<br />
einer neuen Notfallaufnahme und komfortabel ausgestatteten<br />
Pflegestationen – für ein Finanzvolumen von über 100 Mio.<br />
Euro. Das Projekt wird in zwei Bauabschnitten realisiert. Der erste<br />
Bauabschnitt befindet sich auf der Zielgeraden und steht - zum<br />
Redaktionsschluss dieses Berichtes – kurz vor seiner Inbetriebnahme.<br />
Rund 20.000 Quadratmeter Bruttogrundrissflächen bietet<br />
der neue Trakt zunächst, noch einmal 17.000 Quadratmeter<br />
kommen hinzu, wenn der zweite Bauabschnitt fertig gestellt ist.<br />
2016 soll es so weit sein.<br />
„Unser neuer Funktionstrakt setzt Maßstäbe in der Patientenversorgung“,<br />
sagt Johannes Schmitz, Geschäftsführer des Bergmannsheils.<br />
„Wir schaffen größere und leistungsfähigere bauliche Strukturen,<br />
verbessern die interne Logistik zwischen den verschiedenen<br />
Behandlungsbereichen, rüsten großflächig um auf modernste<br />
Medizintechnik.“ Vor allem Unfall- und besonders überwachungsbedürftigen<br />
Patienten kommt das bauliche Konzept zugute. Denn<br />
verkürzte Transport- und Kommunikationswege bedeuten in der<br />
Akutphase der Patientenversorgung wertvollen Zeitgewinn – und<br />
der kann im Notfall überlebenswichtig sein. Mit dem Bauprojekt<br />
unterstreicht das Bergmannsheil somit seine führende Position<br />
als überregional anerkanntes Unfall- und Universitätsklinikum.<br />
Finanziert wird es von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
(DGUV) und aus Eigenmitteln des Klinikums.<br />
Das Herzstück des<br />
Sowohl bezogen auf die Planung,<br />
die Realisierung als auch auf die<br />
Bergmannsheils<br />
Logistik stellt das Projekt eine Hewird<br />
neu gebaut rausforderung dar. „Man könnte<br />
auch von einer OP am offenen<br />
Herzen sprechen“, so Andreas Schmelz, Geschäftsbereichsleiter<br />
Technik, Bau & IT. „Denn der Neubau bildet nicht nur geographisch<br />
sondern auch funktionell das Herzstück unserer Klinik, die wichtigsten<br />
Versorgungswege treffen hier zusammen.“ Der erste Bauabschnitt<br />
des neuen Funktionstraktes und Bettenhauses wurde<br />
zunächst an die Altgebäude angebaut, zuvor war ein Teilabriss<br />
des alten Bettenhauses erforderlich. Anschließend ziehen Abteilungen<br />
und Stationen von den Altgebäuden in den Neubau um.<br />
Nach vollständiger Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts<br />
erfolgt der finale Abriss der Altgebäude. Auf der Freifläche entsteht<br />
dann Bauabschnitt zwei. Anschließend wird die Zuordnung<br />
der Stationen und Abteilungen neu strukturiert, weitere Umzüge<br />
erfolgen und der neue Funktionstrakt und das neue Bettenhaus<br />
werden vollumfänglich in Betrieb genommen. „Bereits mit dem<br />
ersten Bauabschnitt werden die wichtigsten Bereiche in Betrieb<br />
gehen“, sagt Schmelz. Im neuen, viergeschossigen Funktionstrakt<br />
werden im Erdgeschoss die Zentrale Notfallaufnahme und<br />
in direkter Nachbarschaft dazu die Radiologie angesiedelt sein.<br />
Notfallpatienten können so in kürzester Zeit computertomographisch<br />
untersucht und das Verletzungs- bzw. Erkrankungsmuster<br />
abgeklärt werden. Darüber, im 1. Obergeschoss, befindet sich der<br />
Zentral-OP, der zunächst zehn, später, nach Fertigstellung des<br />
zweiten Bauabschnittes, 14 Säle beinhaltet. Im 2. Obergeschoss<br />
des neuen Funktionstraktes gibt es Dienst- und Umkleidezimmer<br />
sowie Schulungsräume für ärztliches und pflegerisches Personal.<br />
Im Untergeschoss schließlich findet die Zentralsterilisation, in<br />
der die normgerechte hygienische Aufbereitung medizinischer<br />
Produkte wie OP-Besteck etc. geschieht, ihren neuen Standort.<br />
Das neue Bettenhaus 2 beherbergt die neuen Intensivpflegeund<br />
Normalpflegestationen. Im Erdgeschoss befindet sich die<br />
Chirurgische Intensivstation (13 Betten), im 1. Obergeschoss die<br />
Innere Intensivstation (10 Betten) und die Schwerbrandverletzten-Intensivstation<br />
(8 Betten). Darüber folgen zwei Geschosse<br />
mit Pflegestationen (20 bzw. 21 Betten). Das 4. Obergeschoss ist<br />
für Forschungslabore reserviert und im Untergeschoss befindet<br />
sich das Zentrallabor. Nach der Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes<br />
werden auch die Pflege- und Intensivpflegekapazitäten<br />
erweitert bzw. neu strukturiert: Der gesamte Neubau bietet dann<br />
Platz für 50 Intensivbetten, 52 Allgemeinpflegebetten und 61 Betten<br />
zur Pflege berufsgenossenschaftlich versicherter Patienten, zusätzlich<br />
zu den bestehenden Kapazitäten in den Bestandsgebäuden<br />
des Bergmannsheils. Zugleich werden große Teile der medizin-<br />
und gerätetechnischen Ausstattung des Neubaus komplett<br />
erneuert. Notfallaufnahme, Schockräume und OPs einschließlich<br />
der zentralisierten Einleitung (Holding-Area) werden nach neuesten<br />
Standards ausgerüstet. Die Radiologie erhält zwei neue Computertomographiegeräte,<br />
eines davon mit Kardio-Funktionalität,<br />
die detaillierte Aufnahmen des Herzens ermöglichen. Auch die<br />
Zentralsterilisation wird technisch rundum erneuert.<br />
„Grundlagen schaffen<br />
„Wir verbauen hier aber nicht<br />
nur Steine und Technik“, sagt<br />
für Spitzenmedizin<br />
Johannes Schmitz. „Wir schaffen<br />
der Zukunft“<br />
die Grundlagen dafür, dass das<br />
Bergmannsheil auch in Zukunft<br />
Spitzenleistungen erbringen kann: Denn das ist unsere zentrale<br />
Verpflichtung als Berufsgenossenschaftliche Klinik und Universitätsklinik.“<br />
Zugute kommt diese Rundumerneuerung den Patienten,<br />
aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Bergmannsheil<br />
sichert seine Wettbewerbsfähigkeit und macht sich<br />
damit fit für die Zukunft. „Bauliche Investitionen sind daher immer<br />
auch Investitionen in die Zukunftssicherheit unserer Arbeitsplätze“,<br />
so der Geschäftsführer. Ein „neues“ Bergmannsheil<br />
nimmt Gestalt an. Doch auch nach der vollständigen Inbetriebnahme<br />
des ersten Bauabschnittes bleibt keine Zeit für Atempausen.<br />
Denn dann folgt der zweite Schritt, dieses Ziel wahr<br />
werden zu lassen.
18 Schwerpunkte Modernisierung<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Die Bauphasen im Überblick<br />
2010: Errichtung des Interims-Krankenhauses<br />
(gelb) vor dem Funktionstrakt (Haus 6) als<br />
Übergangsmaßnahme während des Bauprojektes<br />
2010: Abbruch des hinteren Teils des alten<br />
Bettenhauses 2 (rot)<br />
2013: Realisierung und Fertigstellung des ersten<br />
Bauabschnittes (gelb). Rechts der Teilbau des<br />
neuen Funktionstraktes (Haus 6), links der<br />
Teilbau des neuen Bettenhauses 2<br />
2013: Abbruch des vorderen Teils des alten Bettenhauses<br />
2 und des alten Funktionstraktes (rot)<br />
2016: Realisierung und Fertigstellung des zweiten<br />
Bauabschnittes (gelb). Rechts der Teilbau<br />
des neuen Funktionstraktes (Haus 6), links der<br />
Teilbau des neuen Bettenhauses 2<br />
2016: Das Bergmannsheil im Jahr 2016 mit<br />
neuem Funktionstrakt und neuem Bettenhaus<br />
(Mitte) nach Rückbau des Interims-Krankenhauses<br />
Zuordnung der Abteilungen und Stationen im neuen<br />
Funktionstrakt und Bettenhaus (1. Bauabschnitt)<br />
4. OG Forschungslabore<br />
3. OG BG-Pflege<br />
Dienstzimmer, Umkleiden, Schulungsräume 2. OG Normalpflege<br />
Zentral-OP<br />
1. OG<br />
Schwerbrandverletzten-Intensivstation<br />
Innere Intensivstation<br />
Zentrale Notfallaufnahme, Radiologie EG Chirurgische Intensivstation<br />
Zentralsterilisation 1. UG Zentrallabor<br />
Neubau Funktionstrakt (Haus 6) Neubau Haus 2
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Schwerpunkte Modernisierung<br />
19<br />
Bergmannsheil mit neuem Webauftritt<br />
Platz fünf beim deutschlandweiten Websitecheck<br />
Attraktives Design, intelligentes Navigationskonzept, klare Zielgruppenorientierung:<br />
Das sind die zentralen Merkmale der neuen<br />
Website des Bergmannsheils (www.bergmannsheil.de). 12 Monate<br />
intensiver Arbeit waren nötig, viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sowie eine Bonner Agentur wirkten mit, bevor die neue Website<br />
zum 1. September <strong>2012</strong> endlich online geschaltet werden konnte.<br />
Die Arbeit hat sich gelohnt. Die Expertenjury des renommierten<br />
Wettbewerbs „Deutschlands beste Klinikwebsite“ vergab den<br />
fünften Platz für die rundum erneuerte Seite des Bergmannsheils.<br />
Insgesamt 611 Kliniken hatten an dem Wettbewerb teilgenommen.<br />
Informationen, die<br />
Als berufsgenossenschaftliche<br />
Klinik und Universitätsklinik hat<br />
auf die Zielgruppen<br />
das Bergmannsheil sehr differenzierte<br />
Zielgruppen, die jeweils<br />
zugeschnitten sind<br />
eigene Interessen und Anforderungen<br />
haben. „Ziel der neuen Website ist es, dass beispielsweise<br />
Patienten und zuweisende Ärzte alle relevanten Informationen<br />
schnell und mit möglichst wenigen Mouse-Clicks erhalten“, so<br />
Johannes Schmitz, Geschäftsführer des Bergmannsheils. Die<br />
Navigation beruht daher auf zwei Konzepten: einer thematischen<br />
Navigation und einer Zielgruppen-Navigation. Die thematische<br />
Navigation geht von den Angeboten aus, die das Bergmannsheil<br />
in Medizin, Pflege und Rehabilitation sowie in universitärer Forschung<br />
und Lehre vorhält. Die Zielgruppen-Navigation adressiert<br />
Interessengruppen direkt: Sie führt den Nutzer zu relevanten<br />
Informationen für Patienten, zuweisende Ärzte, Fallmanager<br />
der Berufsgenossenschaften, Studierende, Bewerber und Journalisten.<br />
So erhalten Patienten beispielsweise alle wichtigen<br />
Informationen zur Anmeldung und zum Klinikaufenthalt, können<br />
sich den Speiseplan oder den neuen Bergmannsheil-Report<br />
herunterladen oder sich mithilfe des Glossars über medizinische<br />
Fachbegriffe informieren. Zuweisende Ärzte erhalten eine<br />
Schnellübersicht über die verfügbaren Disziplinen und Fachgebiete<br />
mit Verlinkungen auf weiterführende Informationen,<br />
einen Kalender zu medizinischen Fachveranstaltungen im Bergmannsheil<br />
sowie wichtige organisatorische Infos und Kontaktmöglichkeiten.<br />
Eine weitere Besonderheit der neuen Bergmannsheil-Website ist<br />
die sehr prominent eingebundene Slideshow auf der Startseite:<br />
Zentrale Alleinstellungsmerkmale des Bergmannsheil werden<br />
hervorgehoben und mit kombinierten Text-Bildaussagen unterstrichen.<br />
Eine einheitliche Bildsprache, ein durchgängiger Textstil<br />
und konsequente Navigationsprinzipien unterstützen den<br />
serviceorientierten Charakter der Website. Die grafische Gestaltung<br />
basiert auf dem aktuellen Corporate Design der Deutschen<br />
Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).
20 Schwerpunkte Innovation<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Mehr Mobilität mit dem Roboteranzug<br />
Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining eröffnet<br />
Normalerweise sitzt Dietmar Maring wegen einer Querschnittlähmung<br />
im Rollstuhl. Mit dem Gehwagen schafft der 41-jährige nur<br />
kleine Strecken, dann verlässt ihn die Kraft. Jetzt ist sein Körper<br />
in einer Hängevorrichtung über einem Laufband fixiert, sodass<br />
seine Füße auf dem Laufband aufliegen. Sein Unterkörper und<br />
seine Beine stecken in einer Art Stützgerüst; Motoren und mecha -<br />
nische Gelenke sind an seinen Gliedmaßen fixiert. Mit seinen Armen<br />
stützt er sich beidseits auf Haltestangen ab. Dann beginnt er zu<br />
gehen, setzt einen Fuß vor den anderen, während die Motoren an<br />
seinen Beinen leise, surrende Geräusche von sich geben. Futuristisch<br />
wirkt er, dieser „Roboteranzug“. Er unterstützt die Bewegungsabläufe<br />
seines Trägers, die dennoch erstaunlich fließend wirken.<br />
Maring ist einer der ersten, die den japanischen Roboteranzug<br />
mit Namen HAL ® (Hybrid assistive limb ® ) in Deutschland erproben.<br />
Um diese innovative Technologie systematisch zu erproben<br />
und damit ein neues Therapieangebot zu entwickeln, wurde im<br />
vergangenen Jahr in Kooperation mit dem Bergmannsheil das<br />
Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining (ZNB) gegründet.<br />
Vom Prinzip her handelt es sich bei HAL ® um ein sogenanntes<br />
Exoskelett, also ein System, das dem Körper von außen eine<br />
zusätzliche Stützfunktion verleiht. Es unterstützt Menschen mit<br />
Lähmungen oder Bewegungseinschränkungen dabei, einen Teil<br />
ihrer Mobilität zurück zu gewinnen. Entwickelt wurde HAL ® in<br />
Japan von Prof. Dr. Yoshiyuki Sankai. Dort ist es bereits an vielen<br />
Kliniken im Einsatz, Gehbehinderte und Schlaganfallpatienten<br />
arbeiten mit dem System.<br />
HAL wird gesteuert<br />
Im Gegensatz zu anderen Exoskelett-Typen<br />
ist das Besondere<br />
durch Nervenimpulse<br />
beim HAL ® -System, dass es<br />
des Patienten<br />
durch die Nervenimpulse des<br />
Patienten gesteuert wird. Solche<br />
Nervenimpulse, die für die Muskelbewegung verantwortlich sind,<br />
sind bei einem gelähmten Menschen teilweise nur minimal vorhanden.<br />
Beim HAL ® werden diese minimalen Impulse mittels<br />
Elektroden erfasst, die auf der Haut des Patienten angebracht
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Schwerpunkte Innovation<br />
21<br />
sind. Ein Computer, der am Exoskelett befestigt ist, em pfängt<br />
diese Signale, wertet sie aus und setzt die dahinter stehende<br />
Bewegungsidee in tatsächliche Bewegungsabläufe um. Die<br />
Bewegung wird durch Elektromotoren, die seitlich an den Gliedmaßen<br />
des Patienten fixiert sind, unterstützt. Die Motoren ergänzen<br />
so die fehlende Muskelkraft. Dabei wird insbesondere<br />
die Hüft- und Kniebeugung beziehungsweise -streckung aktiv<br />
durch den Patienten gesteuert. Die Bewegung des oberen Sprunggelenks<br />
wird automatisch durch das Exoskelett übernommen.<br />
Das System bietet einen hohen Tragekomfort: Es ist aus Spezialkunststoffen<br />
und Aluminium gefertigt und damit sehr leicht.<br />
Lediglich 14 Kilogramm wiegt das Unterkörpermodell von Dietmar<br />
Maring. Es ist individuell verstellbar und kann somit auch<br />
auf andere Probanden angepasst werden.<br />
„Wir wollen herausfinden, inwieweit sich die Symptomatik bei<br />
den Patienten verbessert, wenn sie mit dem Exoskelett trainieren“,<br />
erklärt Prof. Dr. Thomas Schildhauer, Ärztlicher Direktor<br />
des Bergmannsheils. Die Patienten führen unter fachkundiger<br />
Anleitung ein regelmäßiges Gangtraining mit dem Exoskelett<br />
durch. Dietmar Maring läuft fünf Mal pro Woche jeweils etwa<br />
30 Minuten auf dem Laufband. Dabei ist er gesichert durch einen<br />
Bauchgurt mit Aufhängung, um das Sturzrisiko zu minimieren.<br />
Der Trainingserfolg wird durch funktionelle Tests überprüft. Jeweils<br />
vor und nach dem Training werden Gehtests ohne Exoskelett<br />
und mit entsprechenden Hilfsmitteln (Rollator oder<br />
Unterarmgehstützen) gemacht und die Ergebnisse dokumentiert.<br />
So soll ermittelt werden, ob und inwieweit sich beispielsweise<br />
die benötigte Zeit und Schrittzahl für das Zurücklegen<br />
einer bestimmten Distanz durch das Training verändern. Neben<br />
funktionellen Verbesserungen werden auch die Herz- und Kreislauftätigkeit<br />
sowie Veränderungen des Muskelumfangs an der<br />
Ober- und Unterschenkelmuskulatur untersucht. Der gesamte<br />
Trainingsaufwand beträgt somit pro Tag rund eineinhalb Stunden.<br />
Eine gute körperliche Fitness ist für das Training unerlässlich,<br />
denn es ist anstrengend und geht keineswegs kinderleicht von<br />
sich. Der Patient soll schließlich eigene Muskelkraft aufbauen<br />
und die Unterstützung durch das Exoskelett nur so weit nutzen,<br />
wie es für das Training erforderlich ist.<br />
„Training steigert Mo<br />
Prof. Schildhauer ist von den<br />
bisherigen Ergebnissen begeistert:<br />
„Wir beobachten bei den<br />
bilität und verbessert<br />
die Muskelleistung.“ gelähmten Patienten durch das<br />
Training eine deutlich gesteigerte<br />
Mobilität, einen intensivierten Muskelaufbau, mehr Muskelleistung<br />
und ein höheres Aktivitätsniveau.“ Im Rahmen von Einzelanwendungen<br />
zeigte sich dies anhand verbesserter Werte in<br />
Bezug auf die Gehzeit, die zurückgelegte Gehstrecke und die<br />
Ganggeschwindigkeit, die die Patienten im Verlauf des Trainings<br />
bei Kontrolltests ohne Exoskelett-Unterstützung erzielten.<br />
Das ZNB in Bochum will diese innovative Technologie perspektivisch<br />
einem breiteren Patientenkreis zugänglich machen. Es ist<br />
das erste seiner Art außerhalb Japans, dem Ursprungsland des<br />
HAL ® . Gehbehinderte Menschen sollen hier künftig die Möglichkeit<br />
erhalten, systematisch mit dem Roboteranzug zu trainieren.<br />
Vor allem für inkomplett Querschnittgelähmte, Patienten nach<br />
Schlaganfall oder mit multipler Sklerose kann das HAL ® -Training<br />
interessant sein. Dietmar Maring jedenfalls ist froh, dass er als<br />
einer der ersten diese innovative Technologie nutzen kann. Sein<br />
Zwischenfazit fällt positiv aus: „Die Muskeln werden gestärkt,<br />
der Gang wird sicherer und man kann auch ohne den Anzug<br />
größere Strecken mit dem Rollator zurück legen.“
22 Schwerpunkte Innovation<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Schrittmacher des medizinischen Fortschritts<br />
Hochkarätige Auszeichnungen für Wissenschaftler im Bergmannsheil<br />
Neue Wege finden, um die Medizin der Zukunft zu gestalten:<br />
Dieser Anspruch wird im Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
tagtäglich mit Leben gefüllt. Wissenschaftler und Forschergruppen<br />
des Klinikums entwickeln neue Ansätze und Strategien –<br />
von der Grundlagenforschung bis zur klinischen Anwendungsstudie.<br />
Rund 260 Forschungsprojekte werden derzeit<br />
bearbeitet, ob im Rahmen von Einzelprojekten oder im Rahmen<br />
von großen Forschungsverbünden, ob im nationalen oder internationalen<br />
Kontext. Arbeitsschwerpunkte sind zum Beispiel die<br />
Erforschung neuer Biomaterialien als Knochen- oder Gelenkersatz,<br />
die Entwicklung innovativer Verfahren zur Gewinnung von<br />
Hautersatzgewebe, das zur großflächigen Wunddeckung genutzt<br />
werden kann (z. B. bei Schwerbrandverletzten) oder zu<br />
diversen neurowissenschaftlichen Fragestellungen, beispielsweise<br />
zu seltenen neuromuskulären Erkrankungen oder zum<br />
Verständnis der Lernmechanismen des Gehirns.<br />
Forschungsleistungen<br />
Auch auf den Gebieten der inneren<br />
Medizin werden vielfältige<br />
auf Fachkongressen<br />
Ansätze verfolgt, um neue, vielversprechende<br />
Therapieverfah-<br />
gewürdigt<br />
ren zu entwickeln und zu erproben,<br />
ebenso wie im Bereich der Schmerzforschung und der<br />
Schmerztherapie. Und die Arbeit der Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler im Bergmannsheil trägt Früchte, sie findet<br />
Resonanz in Expertenkreisen, in hochrangigen wissenschaftlichen<br />
Publikationen und wird auf Fachkongressen gewürdigt.<br />
Im letzten Jahr konnten sich erneut viele Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter über eine besondere Auszeichnung ihrer wissenschaftlichen<br />
Leistung freuen.
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Schwerpunkte Innovation<br />
23<br />
Karl-Oberdisse-Preis<br />
Für seine Forschungsarbeiten zur Entstehung der gestörten Insulinwirkung<br />
bei Übergewicht und Typ-2-Diabetes-mellitus wurde<br />
Diplombiologe Jan Giebelstein (Bild 1), wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
der Medizinischen Klinik I mit dem Karl-Oberdisse-Preis<br />
ausgezeichnet. In seiner Arbeit, die in Kooperation mit dem Medizinischen<br />
Proteom Center der Ruhr-Universität Bochum und einer<br />
dänischen Arbeitsgruppe erstellt wurde, konnte er nachweisen,<br />
dass es im Skelettmuskel übergewichtiger Personen zu einer<br />
Verschiebung des Proteinmusters kommt. Charakterisiert wird<br />
dies unter anderem durch eine Zunahme zuckerspaltender Enzyme<br />
und eine Abnahme von Enzymen, die der Energiegewinnung<br />
dienen. Resultat könnte eine vermehrte Fettansammlung sein. Der<br />
mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde bei der Tagung der Nordrhein-<br />
Westfälischen Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie<br />
am 20. bis 21. Januar <strong>2012</strong> in Bonn an Giebelstein und Dr. Julia<br />
Szendroedi (Deutsches Diabetes-Zentrum, Düsseldorf) verliehen.<br />
Wissenschaftspreis Weichgewebssarkome<br />
Prof. Dr. Lars Steinsträßer (Bild 2), Klinik für Plastische Chirurgie<br />
und Schwerbrandverletzte, ist mit dem PharmaMar-Wissenschaftspreis<br />
Weichgewebssarkome ausgezeichnet worden. Er<br />
erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Preis für seine Forschungsarbeit<br />
zu einem neuen Therapieansatz bei bösartigen Weichgewebstumoren<br />
(Sarkome). Im Mittelpunkt der Studie stehen sogenannte<br />
Effektormoleküle des angeborenen Immunsystems: Die<br />
Studie zeigt, dass diese Eiweiße im wissenschaftlichen Versuch<br />
auch Sarkomzellen frühzeitig erkennen und angreifen können.<br />
Das Wissen um diesen Funktionsmechanismus könnte dazu beitragen,<br />
natürliche oder synthetische Peptide so zu konfigurieren,<br />
dass sie zu wirksamen Therapien für Sarkompatienten entwickelt<br />
werden könnten. Prof. Steinsträßer bekam den Preis im Rahmen<br />
der zweiten Sarkomkonferenz vom 22. bis 24. März <strong>2012</strong> in Berlin,<br />
die unter anderem von den Fachgesellschaften für Hämatologie<br />
und Onkologie in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgerichtet<br />
wurde.<br />
DGOU Evidence-based-Medicine-Preis<br />
Knochenbildungen nahe den Gelenken, sogenannte heterotope<br />
Ossifikationen, sind eine häufige Komplikation bei Patienten mit<br />
frischen Rückenmarkverletzungen. Über die Ursachen dieses<br />
Krankheitsbildes ist noch wenig bekannt. In einer umfangreichen<br />
Patientenstudie hat sich ein Forscherteam der Chirurgischen<br />
Klinik um Dr. Mustafa Citak und Dr. Holger Godry (Bild 3) mit den<br />
Risikofaktoren beschäftigt, die die Ausbildung von gelenknahen<br />
Verknöcherungen beeinflussen. Demnach scheinen das Ausmaß<br />
der Querschnittlähmung sowie begleitende Verletzungen und<br />
Erkrankungen der Lunge hierbei eine besondere Rolle zu spielen.<br />
Stellvertretend für die Arbeitsgruppe erhielt Dr. Godry den Evidence-based-Medicine-Preis<br />
der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Er<br />
wurde verliehen auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie vom 23. bis 26. Oktober <strong>2012</strong> in Berlin.<br />
Nachwuchsförderpreis Schmerz<br />
Für ihre Forschungen zur Rolle weiblicher Geschlechtshormone<br />
bei der Entstehung chronischer Schmerzen wurde Dr. Christine<br />
Meyer-Frießem (Bild 4) mit dem Janssen-Nachwuchsförderpreis<br />
Schmerz ausgezeichnet. Die Anästhesistin und wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ-<br />
und Schmerzmedizin belegte den ersten Platz und erhielt auf<br />
dem Zukunftsforum in Hamburg am 04. Mai <strong>2012</strong> einen Geldpreis<br />
in Höhe von 5.000 Euro. Im Rahmen eines innovativen humanen<br />
Schmerzmodells testet sie Probandinnen in unterschiedlichen<br />
Zyklusphasen auf ihre Schmerzsensibilität. Dabei wird durch<br />
elektrische Langzeitpotenzierung ein Schmerzgedächtnis simuliert<br />
und unter standardisierten Bedingungen die Stärke der<br />
Schmerzempfindung in verschiedenen Testungen untersucht.<br />
Ihre Studie erfolgt in Kooperation mit dem Schmerzlabor der<br />
Klinik und Poliklinik für Anästhesie und Intensivmedizin des<br />
Universitätsklinikums Münster (UKM).<br />
Viktor-von-Bruns-Preis<br />
Für seine wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Wundheilung<br />
wurde Nicolai Kapalschinski (Bild 5), Mitarbeiter der Klinik<br />
für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte mit dem Viktor-von-Bruns-Preis<br />
der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung<br />
und Wundbehandlung e.V. ausgezeichnet. In seiner Studie „Reduktion<br />
der antibakteriellen Wirksamkeit polyhexanidbasierter<br />
Antiseptika gegen Staphylococcus aureus und MRSA induziert<br />
durch Albumin“ wurde gezeigt, dass Albumin, das am häufigsten<br />
in Wundsekreten vorkommende Protein, die Wirksamkeit<br />
von Antiseptika auf Basis von Polyhexanid signifikant verringert.<br />
Der Preis für die beste Arbeit im Bereich der Grundlagenforschung<br />
wurde verliehen auf dem 15. Jahreskongress der Fachgesellschaft<br />
in Kassel vom 14. bis 16. Juni <strong>2012</strong>; das Preisgeld<br />
betrug 1.000 Euro.<br />
Posterpreis des Deutschen Schmerzkongresses<br />
Tina Mainka (Bild 6), Mitarbeiterin der Abteilung für Schmerzmedizin,<br />
wurde auf dem Deutschen Schmerzkongress in Mannheim<br />
vom 17. bis 20. Oktober <strong>2012</strong> mit einem Posterpreis aus gezeichnet.<br />
Thema ihres Beitrags war der Zusammenhang zwischen<br />
3-Phasen-Skelettszintigraphie und Gelenkdruckschmerzschwellen<br />
beim komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS). Sie zeigte,<br />
dass verminderte Gelenkdruckschmerz schwellen bei CRPS-Patienten<br />
mit einer vermehrten Osteoblastenaktivität in der Szintigraphie<br />
korrelieren und darüber hinaus hochspezifisch für ein CRPS<br />
sind. Ihre Folgerung: Die Gelenkdruckschmerzschwellenmessung<br />
sollte als nicht-invasives Instrument in die Diagnostik des<br />
CRPS integriert werden. Der Preis war dotiert mit 500 Euro.
24 Schwerpunkte Innovation<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
DFG Nachwuchsakademie<br />
Dr. Christina Greulich (Bild 7), Mitarbeiterin der Chirurgischen<br />
Forschung sucht nach Wegen, wie die keimtötende Wirkung von<br />
Silberionen für die Vermeidung von Knocheninfektionen nutzbar<br />
gemacht werden kann. Für ihr Forschungsvorhaben zur „Entwicklung<br />
einer Silber-dotierten Calciumphosphat-Nanopartikel-haltigen<br />
Plasmacot-Matrix mit antimikrobieller Wirkung für die Lokalbehandlung<br />
infektionsgefährdeter Frakturen“ erhält sie <strong>2012</strong> eine<br />
Förderung von rund 84.000 Euro. Ihr Projekt wurde als eines von<br />
insgesamt zehn Projekten im Rahmen der fünften Nachwuchsakademie<br />
Medizintechnik der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) ausgewählt.<br />
Theodor-Schwann-Preis<br />
Für ihre Forschungsarbeit zu bestimmten erblichen Muskelerkrankungen,<br />
sogenannten myofibrillären Myopathien, ist die Biologin<br />
Alexandra Maerkens (Bild 8) mit dem Theodor Schwann-Preis<br />
ausgezeichnet worden. Die Mitarbeiterin der Neurologischen<br />
Klinik erforscht die Entstehungszusammenhänge dieser schweren,<br />
derzeit unheilbaren Erkrankungen: Im Fokus stehen krankhafte<br />
Eiweißablagerungen, die sich in den Muskelzellen betroffener<br />
Patienten anreichern. Die Biologin untersucht die Zusammensetzung<br />
dieser Proteinaggregate bei verschiedenen Krankheitstypen<br />
und hat Hinweise auf jeweils spezifische Proteinmuster vorgefunden.<br />
Diese Erkenntnisse könnten helfen, die Erkrankungstypen<br />
besser voneinander abgrenzen zu können und die diagnostischen<br />
Methoden zu optimieren. Außerdem liefern die Ergebnisse wichtige<br />
Hinweise über Proteine, die am Krankheitsprozess beteiligt<br />
sind. Sie berichtete auf der diesjährigen Tagung der Deutschen<br />
Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN)<br />
über ihre Ergebnisse, die vom 12. bis 15. September <strong>2012</strong> in Erlangen<br />
stattfand. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.<br />
DGPRÄC Vortragspreis<br />
Mustafa Becerikli (Bild 9), Mitarbeiter der Klinik für Plastische Chirurgie<br />
und Schwerbrandverletzte erforscht die Rolle bestimmter<br />
molekularer Faktoren für die Entwicklung von bösartigen Weichgewebstumoren<br />
(Sarkome). Auf der letzten Tagung der Deutschen<br />
Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen<br />
Chirurgen (DGPRÄC) in Bremen vom 13. bis 15. September <strong>2012</strong><br />
wurde sein Vortrag zum besten des Kongresses gekürt und mit<br />
einem Preisgeld von 1.500 Euro belohnt. Der Titel seiner Arbeit<br />
lautet „Inhibierung der EphB4 Tyrosin-Kinase-Expression mittels<br />
RNA Interferenz reduziert Tumor-Progression und Migration von<br />
Synovialsarkomen“.<br />
DGN Posterpreis<br />
Alexandra Maerkens (Bild 8), Mitarbeiterin der Neurologischen<br />
Klinik wurde auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie<br />
in Hamburg (26. bis 29. September <strong>2012</strong>) mit einem Posterpreis<br />
ausgezeichnet. Das Poster behandelte eine differenzielle<br />
Proteom-Studie zu Proteinaggregaten, die kennzeichnend für eine<br />
sogenannte Desminopathie sind: Diese bezeichnet eine spezielle<br />
Subform im Bereich der myofibrillären Myopathien, also von bestimmten<br />
erblichen Muskelerkrankungen. Ihre Arbeit erlaubt neue<br />
Einblicke in die Pathomechanismen der Erkrankung. Für ihre Arbeiten<br />
zur Desminopathie wurde Alexandra Maerkens auch auf<br />
dem Kongress der World Muscle Society in Perth/Australien ausgezeichnet,<br />
der im Oktober <strong>2012</strong> stattfand.<br />
Cicatrix-Studienpreis<br />
Wie sich die Wundheilung bei Verbrennungsverletzungen mittels<br />
gezielter Stoßwellenbehandlung verbessern lässt, untersucht Priv.-<br />
Doz. Dr. Ole Goertz (Bild 10), Klinik für Plastische Chirurgie und<br />
Schwerbrandverletzte. Bei dem Verfahren, das beispielsweise bei<br />
Behandlung von Nierensteinen eingesetzt wird, werden mit einem<br />
speziellen Gerät von außen hochenergetische Stoßwellen auf das<br />
betroffene Körperareal gerichtet. Erste experimentelle Studien<br />
brachten positive Ergebnisse. Für seine Forschungsarbeit wurde<br />
Dr. Goertz mit dem „Cicatrix Studienpreis <strong>2012</strong>“ ausgezeichnet<br />
(Preisgeld: 10.000 Euro). Der Preis wurde überreicht auf der Jahrestagung<br />
der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung<br />
(DAV) im Januar 2013.<br />
DGfW Posterpreis<br />
Henrik Lauer (Bild 11), Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte,<br />
wurde auf dem 15. Jahreskongress der Deutschen<br />
Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e. V. vom 14.<br />
bis 16. Juni <strong>2012</strong> in Kassel mit einem Posterpreis ausgezeichnet.<br />
Das Poster thematisierte das Verfahren der Stoßwellenbehandlung<br />
bei Verbrennungs verletzungen und ihren Einfluss auf die<br />
Mikrozirkulation. Die Mikro zirkulation ist dabei ein entscheidender<br />
Faktor für den Wundverlauf und die Wundheilung. Das Preigsgeld<br />
betrug 250 Euro.<br />
DGTHG Gefäßchirurgischer Preis<br />
Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-,<br />
Herz- und Gefäßchirurgie e. V. (DGTHG) wurde Dr. Peter Haldenwang<br />
(Bild 12), Mitarbeiter der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie<br />
mit dem gefäßchirurgischen Preis der Gesellschaft ausgezeichnet.<br />
Seine Studie evaluierte den Nutzen der Reduzierung der Körpertemperatur<br />
auf 28 Grad bei Aortenklappenoperationen. Sie wurde<br />
mit einem Preisgeld von 5.000 Euro prämiert. Die Tagung fand<br />
statt vom 17. bis 20. Februar 2013 in Freiburg.
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Schwerpunkte Innovation<br />
25<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9 10<br />
11<br />
12<br />
1 Jan Giebelstein (rechts) mit dem Vorsitzenden der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Endokrinologie<br />
und Diabetologie, Prof. Dr. Horst Harald Klein bei der Preisverleihung – Bild: Privat<br />
2 V. l.: PD Dr. Peter Reichardt (Berlin), Prof. Dr. Lars Steinsträßer (Bochum), Prof. Dr. Peter Hohenberger (Mannheim),<br />
Prof. Dr. Thomas Brodowicz (Wien), Robby Woitke (PharmaMar) – Bild: Uli Deck<br />
3 Dr. Holger Godry (3. v. l.) bei der Preisverleihung, rechts daneben der zweite Preisträger Dr. Dino Georg Schulz<br />
(UK Münster) – Bild: Starface GmbH<br />
4 Die Sieger des Nachwuchsförderpreises (v. l.): Dr. Yevgen Mikhlin, Dr. Christine Meyer-Frießem, Dr. Harald<br />
Rief – Bild: Ulla Burghardt/Janssen<br />
5 Nicolai Kapalschinski<br />
6 Tina Mainka<br />
7 Dr. Christina Greulich<br />
8 Alexandra Maerkens<br />
9 Mustafa Becerikli<br />
10 Priv.-Doz. Dr. Ole Goertz<br />
11 Henrik Lauer<br />
12 Dr. Peter Haldenwang
26 Schwerpunkte<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Highlights <strong>2012</strong><br />
Januar<br />
25 Jahre Bochum-Treff im Bergmannsheil:<br />
Eine der renommiertesten<br />
chirurgischen Fachveranstaltungen<br />
in Deutschland feiert<br />
Jubiläum. Über 160 Chirurgen und<br />
Experten informierten sich über<br />
Wiederherstellungsverfahren<br />
und Behandlungsstrategien bei<br />
komplizierten Gliedmaßenverletzungen.<br />
April<br />
Symposium zu Ehren von Prof. Dr.<br />
Hans-Ulrich Steinau: Er scheidet<br />
nach über 20 Jahren als Direktor<br />
der Klinik für Plastische Chirurgie<br />
und Schwerbrandverletzte aus<br />
seinen Diensten aus.<br />
Bundesgesundheitsminister Daniel<br />
Bahr besucht das Bergmannsheil<br />
und referiert zu Zukunftsfragen der<br />
Gesundheitspolitik.<br />
März<br />
Nach 22 Dienstjahren wird Bergmannsheil-Geschäftsführer<br />
Hans-<br />
Werner Kick in den Ruhestand<br />
verabschiedet. Sein Nachfolger ist<br />
Johannes Schmitz: Er arbeitete zuvor<br />
in leitenden Positionen für die<br />
Berufsgenossenschaft Rohstoffe<br />
und chemische Industrie (BG RCI)<br />
und war Geschäftsführer verschiedener<br />
gewerblicher Unternehmen.<br />
Mai<br />
Die BG Kliniktour, eine Veranstaltungsreihe<br />
der Deutschen Gesetzlichen<br />
Unfallversicherung (DGUV),<br />
macht Station in Bochum. Sie<br />
thematisiert die Rolle des Sports<br />
für die Rehabilitation von Unfallopfern<br />
und beruflich Erkrankten.
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Schwerpunkte<br />
27<br />
Juni<br />
Intensivtraining im Bergmannsheil:<br />
30 Ärzte, Rettungs- und<br />
Pflegekräfte proben zwei Tage<br />
Abläufe der Schwerverletztenversorgung<br />
unter realitätsnahen<br />
Bedingungen.<br />
Offizielle Begrüßung für Prof. Dr.<br />
Marcus Lehnhardt als neuer Direktor<br />
der Klinik für Plastische Chirurgie<br />
und Schwerbrandverletzte.<br />
August<br />
Sechzehn Azubis schließen erfolgreich<br />
ihr Examen in der Gesundheits-<br />
und Krankenpflege ab. Auch<br />
die MTA-Schule führt wieder viele<br />
Kandidatinnen und Kandidaten in<br />
den Fachrichtungen Labormedizin<br />
und Radiologie zur Berufsreife.<br />
Bergmannsheil mit neuem Webauftritt:<br />
Die Seite www.bergmannsheil.de<br />
bietet ein modernes Layout,<br />
eine komfortable Naviga tion<br />
und spezifische Informationen für<br />
die verschiedenen Nutzergruppen<br />
der Website.<br />
November<br />
Beim Wettbewerb „Deutschlands<br />
beste Klinikwebsite“ belegt die<br />
neue Internetseite des Bergmannsheils<br />
den fünften Platz. 611 Kliniken<br />
hatten sich an dem renommierten<br />
Websitecheck beteiligt.<br />
Juli<br />
September<br />
Geprüfte Qualität: Bergmannsheil<br />
wird erstmals zertifiziert nach der<br />
DIN ISO 9001-Norm. Auch das<br />
Institut für Pathologie, das Bildungszentrum,<br />
die Krankenpflegeschule<br />
und die MTA-Schule am<br />
Bergmannsheil werden zertifziert.<br />
Die neu strukturierte Abteilung<br />
für Neurotraumatologie bietet<br />
neurochirurgische Leistungen an<br />
mit einem besonderen Fokus auf<br />
berufsgenossenschaftlich versicherte<br />
Patienten.<br />
In Bochum eröffnet Europas erstes<br />
Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining<br />
mit HAL-System.<br />
Querschnittgelähmte Menschen<br />
können hier mit einem Exoskelett,<br />
einer Art Roboteranzug, Lauftrainings<br />
absolvieren, um ihre Mobilität<br />
zu verbessern.
„Mitwirken an der Medizin<br />
von morgen: Das fasziniert<br />
mich an meiner Arbeit im<br />
Bergmannsheil.“<br />
Michaela Zaik, 45 Jahre<br />
Medizinisch-technische Assistentin<br />
in der Chirurgischen Forschung
30 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Chirurgische Klinik und Poliklinik<br />
Retten und heilen mit höchster Kompetenz: Als erste Unfallklinik<br />
der Welt hat die Chirurgische Klinik und Poliklinik des Bergmannsheils<br />
Maßstäbe gesetzt in der Versorgung von unfallverletzten<br />
Patienten. Heute zählt sie zu den größten und profiliertesten<br />
unfallchirurgischen Zentren in Deutschland. Patienten mit allen<br />
Verletzungsarten werden durch multiprofessionelle Teams nach<br />
höchsten medizinischen, pflegerischen und therapeutischen<br />
Standards versorgt. Unter dem Dach der Chirurgischen Klinik<br />
sind neben der Chirurgischen Kernklinik mit den Schwerpunkten<br />
Unfallchirurgie und Orthopädie sowie chirurgische Intensivmedizin<br />
mehrere spezialisierte Fachabteilungen vereint: die Abteilung<br />
für Rückenmarkverletzte, die Abteilung für Neurotraumatologie,<br />
die Abteilung für Viszeralchi rurgie und die Chirurgische Forschung.<br />
In enger, partnerschaftlicher Zusammenarbeit sichern die Spezialisten<br />
ein umfassendes, inte griertes Versorgungsangebot für Patienten<br />
aus dem gesamten Ruhrgebiet und weit darüber hinaus.<br />
Überregionales Traumazentrum<br />
Als überregionales Traumazentrum gehört die Klinik zum zertifizierten<br />
Traumanetzwerk Ruhrgebiet, dem größten Verbund seiner<br />
Art in Deutschland. Für die schnelle Versorgung schwerstverletzter<br />
Patienten stehen zwei moderne Hubschrauberlandeplätze zur<br />
Verfügung. Ein Notarztwagen, der am Klinikum stationiert ist, ist<br />
pro Jahr über 3.000 mal im Einsatz. Mit optimierten und standardi<br />
sierten Handlungsabläufen, modernsten intensivmedizinischen<br />
Methoden sowie einem kollegialen Zusammenspiel von Ärzten,<br />
Pflegekräften und Therapeuten sichert die Klinik eine schnelle<br />
und umfassende Versorgung entlang der gesamten Behandlungskette:<br />
Von der Akutphase bis zur Rehabilitation. Ambulante Patienten<br />
erhalten eine qualifizierte, zielgenaue Beratung und Behandlung<br />
in der Chirurgischen Poliklinik und den verschiedenen Spezialsprech<br />
stunden. Das Reha-Zentrum Bergmannsheil bietet ambulante<br />
und stationäre Leistungen für eine individuell abgestimmte Rehabilitation<br />
der Patienten in den Bereichen Physiotherapie, Ergotherapie,<br />
Physikalische Therapie, Sporttherapie und Aquatherapie.<br />
Im vergangenen Jahr wurde die neu strukturierte Abteilung für<br />
Neurotraumatologie innerhalb der Chirurgischen Klinik eröffnet.<br />
Sie bietet neurochirurgische Leistungen an mit einem besonderen<br />
Fokus auf berufsgenossenschaftliche Patienten. Somit ist<br />
das Bergmannsheil in der Lage, eine integrierte und umfassende<br />
Versorgung aller Erkrankungen des Schädels, des Gehirns sowie<br />
des Rückenmarks anbieten zu können – gemäß den besonderen<br />
Anforderungen, die an das Bergmannsheil als berufsgenossenschaftliche<br />
Klinik gestellt werden (weitere Informationen zur<br />
Abteilung für Neurotraumatologie siehe S. 34).
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
31<br />
Forschung an neuen Therapieoptionen<br />
Angeschlossen an die Chirurgische Klinik ist ein eigenes Forschungsinstitut.<br />
Das wissenschaftliche Spektrum reicht von der<br />
angewandten Materialwissenschaft zur Entwicklung und Testung<br />
neuer Biomaterialien über neue Möglichkeiten der Nanotechnologie,<br />
zum Beispiel zur Bekämpfung bakterieller Infektionen, bis<br />
hin zum Einsatz von körpereigenen Stammzellen für die Therapie<br />
schlecht heilender Frakturen. Internationale Projektkooperationen<br />
belegen die universitären Leistungen der Chirurgischen Klinik<br />
und ihrer Mitarbeiter.<br />
In enger Kooperation mit der Chirurgischen Klinik wurde am 10.<br />
Sep tember <strong>2012</strong> das Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining<br />
(ZNB) gegründet – als europaweit erstes Zentrum seiner Art.<br />
Hier werden neue Wege zur Mobilitätsförderung von querschnittgelähmten<br />
Patienten erforscht. Im Fokus der wissenschaftlichen<br />
Arbeit steht das japanische Exoskelett HAL ® , eine Art „Roboteranzug“:<br />
Durch seine Stützfunktion versetzt er den Patienten in die<br />
Lage, ein Gangtraining auf dem Laufband zu absolvieren. Motoren<br />
am Exoskelett, die durch geringe Nervenimpulse in den Gliedmaßen<br />
des Patienten gesteuert werden, unterstützen die Bewegungsidee<br />
des Trägers und ermöglichen ihm ein zielgerichtetes Gehen. Wie<br />
sich regelmäßiges Training mit dem Exoskelett auf die Mobilität<br />
und Physis der Probanden auswirkt, wird derzeit in Vorstudien<br />
erforscht (weitere Informationen siehe S.20 in diesem Bericht).<br />
25. „Bochum-Treff“ für Unfallchirurgen<br />
Um den fachlich-wissenschaftlich Austausch innerhalb ihres<br />
Fachgebietes zu fördern, führt die Chirurgische Klinik regelmäßig<br />
Symposien und Kongresse durch: Als eine Institution für Unfallchirurgen<br />
gilt insbesondere der sogenannte „Bochum Treff“ der<br />
Chirurgischen Klinik. Er fand im Berichtsjahr bereits zum 25. Mal<br />
statt und zählt damit zu den ältesten und renommiertesten Fachveranstaltungen<br />
seiner Art: Über 160 Experten aus ganz Deutschland<br />
und dem angrenzenden Ausland kamen Ende Januar <strong>2012</strong><br />
im Bergmannsheil zusammen.<br />
Die Chirurgische Klinik genießt bei Nachwuchschirurgen einen<br />
exzellenten Ruf als Ausbildungsstätte: Dazu trägt das umfassende<br />
Behandlungsspektrum ebenso bei wie das breite Angebot zur<br />
fachlichen Spezialisierung.<br />
Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer<br />
Direktor<br />
Chirurgische Klinik und Poliklinik<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Sabine Slavik<br />
Tel.: 0234-302-6502 | Fax: 0234-302-6530<br />
E-Mail: sabine.slavik@bergmannsheil.de<br />
Sekretariat: Angela Krosser<br />
Tel.: 0234-302-6501 | Fax: 0234-302-6530<br />
E-Mail: angela.krosser @bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Therapie Mehrfach- und Schwerstverletzter (Polytraumata)<br />
··<br />
Chirurgische Intensivmedizin<br />
··<br />
Behandlung des traumatischen Lungenversagens (ECMO)<br />
··<br />
Notfallmedizin<br />
··<br />
Beckenchirurgie<br />
··<br />
Wirbelsäulenchirurgie:<br />
Wirbelsäulenbrüche · Fehlstellungen · Chronische Instabilitäten,<br />
Wirbelsäulentumore · Minimal invasive OP-Technik<br />
··<br />
Gelenkchirurgie:<br />
Versorgung von Frakturen · Erhaltende Operationen bei „Gelenkverschleiß“/Arthrose<br />
(Knorpeltransplantation, Umstellung, Achskorrekturen)<br />
· Arthroskopische Operationen (Schwerpunkte Knie<br />
und Schulter) · Endoprothetik (Schwerpunkte Hüfte, Knie, Schulter)<br />
··<br />
Knochen- und Weichteilinfekte (Osteitis Station)<br />
··<br />
Brüche und Verrenkungen (Luxationen) im Wachstumsalter<br />
··<br />
Korrektur von Fehlstellungen:<br />
(in Folge von Verletzungen bzw. posttraumatischen Fehlstellungen)<br />
Extremitätenverlängerung · Achskorrekturen · Ilizarov-Methode<br />
··<br />
Handchirurgie<br />
··<br />
Pseudarthrosen, Einsatz von Stammzelltherapie und Behandlung<br />
mit Wachstumsfaktoren<br />
··<br />
Fußchirurgie<br />
··<br />
Sportunfälle<br />
··<br />
Gutachten
32 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Chirurgische Klinik und Poliklinik<br />
Abteilung für Rückenmarkverletzte<br />
Patienten mit Rückenmarkverletzungen und Rückenmarkerkrankungen<br />
mit einer Querschnittlähmung erhalten in der Abteilung<br />
für Rückenmarkverletzte eine intensive und umfassende Versorgung.<br />
Das Team bietet eine Akutversorgung von polytraumatisierten<br />
Patienten jeden Alters auf universitärem Niveau und entsprechend<br />
den Anforderungen eines überregionalen Traumazentrums.<br />
Die Versorgung umfasst die Behandlung von Querschnittlähmungen<br />
durch Unfälle, angeborene Fehlbildungen, Entzündungen der<br />
Wirbelsäule sowie durch Tumoren. Die Abteilung verfügt über<br />
Spezialbetten für dauerbeatmete halsmarkgelähmte Patienten<br />
einschließlich beatmeter Kinder. Das Versorgungsspektrum<br />
umfasst die Komplikationsbehandlung der Querschnittlähmung,<br />
zum Beispiel Druckgeschwüre, spinale Spastik und Frakturen.<br />
Ganzheitliches Behandlungskonzept<br />
Eine interdisziplinäre, ganzheitliche Behandlung wird im Bergmannsheil<br />
durch ein breites Disziplinenspektrum möglich, dazu<br />
zählen die Neuro-Urologie, Gastroenterologie, Kardiologie, Pulmonologie<br />
inklusive Schlaflabor, Neurologie, Dermatologie, Schmerztherapie,<br />
Hals-Nasen-Ohrenarzt, Zahnarzt und Augenarzt. Alle<br />
diagnostischen fachspezifischen Maßnahmen sind im Bergmannsheil<br />
gegeben einschließlich beatmeter MRT-Untersuchungen.<br />
Dabei werden die Patienten sowohl stationär wie ambulant betreut<br />
und behandelt. In den Spezialambulanzen der Ab teilung<br />
(BG-Ambulanz für berufsgenossenschaftlich ver sicherte Patienten,<br />
GKV-Ambulanz für gesetzlich krankenversicherte Patienten,<br />
Hochschulambulanz und Neuro-urologische Ambulanz) wird<br />
die lebenslange Nachsorge der Patienten durchgeführt. Das<br />
Behandlungsziel der Abteilung ist die umfassende Versorgung<br />
von Patienten mit kompletter oder inkompletter Querschnittlähmung<br />
mit dem Behandlungsergebnis der medizinischen und<br />
sozialen Reintegration im Sinne eines selbstbestimmten Lebens.<br />
Förderkreis unterstützt Patienten<br />
Trotz der Zuständigkeit verschiedener Kostenträger gibt es noch<br />
immer Schwierigkeiten in der praktischen Durchsetzung des<br />
Gesamtrehabilitationsplanes, wenn eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten<br />
die erforderlichen wohnungsfürsorgerischen<br />
Maßnahmen oder auch die Beschaffung zweckmäßiger Hilfsmittel<br />
verhindern. Finanzierungslücken ergeben sich auch, sobald<br />
für eine umfassende soziale Rehabilitation oder für die Teilnahme<br />
an kulturellen Veranstaltungen geeignete Transportmittel bzw.<br />
Sport- und Übungsgeräte benötigt werden. Um in derartigen<br />
Fällen Hilfe anbieten zu können, wurde der Förderkreis für Patienten<br />
der Abteilung für Rückenmarkverletzte der Berufsgenossen-
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
33<br />
schaftlichen Kliniken Bergmannsheil Bochum e. V. gegründet.<br />
Zweck des Vereins ist die soziale Integration von Akutkranken<br />
und früher behandelten querschnittgelähmten Patienten dieser<br />
Fachabteilung.<br />
Maßnahmen zur sozialen Integration<br />
Der Förderkreis finanziert sich ausschließlich aus Spenden und<br />
Beiträgen. Unterstützung soll durch persönliche Betreuung und<br />
durch finanzielle Hilfen erbracht werden, insbesondere auch<br />
durch Gewährung von Sachhilfen an Bedürftige. Der Förderkreis<br />
kann ergänzend geeignete Maßnahmen zur sozialen Integration<br />
organisieren, durchführen und finanzieren. Im Rahmen der umfassenden<br />
Rehabilitation querschnittgelähmter Patienten sollte<br />
gezielte Förderung und Hilfe dort eingesetzt werden, wo berechtigte<br />
Ansprüche dies erforderlich machen.<br />
Forschung nach neuen Therapieoptionen<br />
Die Abteilung für Rückenmarkverletzte ist in vielfältige Forschungsprojekte<br />
eingebunden, um neue therapeutische Optionen für<br />
querschnittgelähmte Patienten zu entwickeln. Zu den aktuellen<br />
Forschungsschwerpunkten zählen die exoskelettale Neurorehabilitation<br />
querschnittgelähmter Patienten, die Ursachenforschung<br />
und Therapie von gelenknahen Verknöcherungen, die im Zusammenhang<br />
mit einer Querschnittlähmung auftreten (sogenannte<br />
Paraosteoarthropathie, POA) und die Nachuntersuchung der<br />
Decubitustherapie.<br />
Dr. Renate Meindl<br />
Leitende Ärztin<br />
Chirurgische Klinik – Abteilung für Rückenmarkverletzte<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Simone Haeseler<br />
Tel: 0234-302-6701 | Fax: 0234-302-6704<br />
E-Mail: simone.haeseler@bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Operative Behandlung<br />
··<br />
Spezialbettenplätze<br />
(für langzeit- und dauerbeatmete Patienten)<br />
··<br />
Spezialbetten für das Weaning:<br />
Beatmungsentwöhnung von hoch halsmarkgelähmten<br />
Patienten<br />
··<br />
Versorgung von Extremitätenverletzungen bei querschnittgelähmten<br />
Patienten<br />
··<br />
Operative Decubitusbehandlung<br />
··<br />
Diagnostik und Therapie der querschnittspezifischen<br />
Schulterveränderungen<br />
(Weight-bearing-Shoulder)<br />
··<br />
Operative Therapie der Spastik durch Implantation von<br />
Medikamentenpumpen
34 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Chirurgische Klinik und Poliklinik<br />
Abteilung für Neurotraumatologie<br />
Anfang September <strong>2012</strong> hat das Bergmannsheil eine neue Abteilung<br />
für Neurotraumatologie eröffnet. Als unfallchirurgisches<br />
Zentrum mit Maximalversorgungsauftrag ist die Klinik nun auch<br />
in der Lage, Patienten mit schwersten Schädel-Hirn-Verletzungen<br />
notfallmäßig und rund um die Uhr zu versorgen. Patienten, die<br />
durch einen Unfall an mehreren Organen gleichzeitig verletzt<br />
werden (Polytrauma), erleiden in bis zu 90 Prozent der Fälle auch<br />
ein Schädel-Hirn-Trauma. Die Kombination dieser Verletzungen<br />
erhöht das Risiko für den Schwerstverletzten an den Unfallfolgen<br />
zu versterben um das Sechsfache. In den Industriestaaten ist das<br />
schwere Schädelhirntrauma bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
die häufigste Todesursache überhaupt.<br />
Akutversorgung, Rehabilitation und Wiedereingliederung<br />
Die umfassende Versorgung dieser Patienten in der Abteilung für<br />
Neurotraumatologie zielt darauf ab, das Überleben der Betroffenen<br />
zu sichern und zugleich ihre Wiedereingliederung in Familie,<br />
Beruf und Alltag zu ermöglichen. Deshalb ist die enge Kooperation<br />
mit anderen Fachdisziplinen im Hause bis hin zur Neurorehabilitation<br />
ein wichtiger Mosaikstein in der Versorgung. Auch für<br />
Patienten, die an einem raumfordernden Hirninfarkt oder einer<br />
Hirnblutung erkranken, bietet die Abteilung ein integriertes Behandlungskonzept.<br />
Durch den rechtzeitigen operativen Eingriff<br />
kann bei diesen Patienten der Druck im Gehirn entlastet, die<br />
akute Lebensgefahr verringert und eine weitere Schädigung des<br />
Gehirns oder auch des Rückenmarkes vermieden werden.<br />
Behandlung von Hirn-/Rückenmarktumoren und Aneurysmen<br />
Zum Spektrum der neurochirurgischen Operationen gehört neben<br />
der Notfallversorgung auch die operative Versorgung von<br />
Patienten mit Hirn- oder Rückenmarktumoren und Veränderungen<br />
an den Hirnarterien (sogenannten Aneurysmen). Bei diesen<br />
Erkrankungen gibt es manchmal sehr schwere und akute Verläufe,<br />
so dass auch hier ein Notfalleingriff erfolgen muss. Bei anderen<br />
Verlaufsformen im Falle eines Hirn- oder Rückenmarktumors<br />
oder eines Aneurysmas kann die Operation nach entsprechender<br />
Planung elektiv durchgeführt werden.<br />
Neurochirurgie bei Rückenschmerzen<br />
Ein weiteres Einsatzgebiet der Abteilung stellen bestimmte Formen<br />
von Rückenschmerzen dar. Manche Ursachen von Rückenschmerzen<br />
lassen sich durch einen neurochirurgischen Eingriff<br />
sehr gut und effektiv beheben. Treten Rückenschmerzen in der<br />
Kombination mit Lähmungen und Gefühlstörungen auf und sind<br />
sie eindeutig auf die Verletzung eines Nervs durch einen Bandscheibenvorfall<br />
zurückzuführen, können geeignete operative
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
35<br />
Strategien eine deutliche Verbesserung der Beschwerden bewirken.<br />
An erster Stelle jedoch steht die individuelle Beratung<br />
des Patienten und die Entscheidung darüber, ob eine Operation<br />
anzuraten ist oder nicht.<br />
Patienten mit anderen degenerativen Veränderungen an der Wirbelsäule<br />
(zum Beispiel Verengungen des Spinalkanals) und einer<br />
entsprechenden Symptomatik können von einem neurochirurgischen<br />
Eingriff ebenfalls sehr profitieren. In Zusammenarbeit<br />
mit anderen Kliniken und Abteilungen werden Operationen zur<br />
Versorgung von Schmerzpatienten durchgeführt (zum Beispiel<br />
Implantation eines SCS-System).<br />
Technische Ausstattung auf neuestem Stand<br />
Um die neurochirurgische Versorgung nicht nur im Notfall und<br />
bei Schädel-Hirn-Trauma-Patienten zu gewährleisten, wurde die<br />
Abteilung für Neurotraumatologie mit der neuesten zur Verfügung<br />
stehenden Technik ausgerüstet (zum Beispiel OPMI PENTERO<br />
900) und ist so auch zukünftigen Anforderungen gewachsen.<br />
Neben dem Mikroskop spielen die Neuronavigation und das<br />
Neuromonitoring eine wichtige Rolle zur Operationsplanung<br />
(minimaler Zugang) und zur Überwachung der Nerven- und<br />
Rückenmarksfunktionen (Neuromonitoring). Diese Ausrüstung<br />
erhöht die Sicherheit für den Patienten, die zum Teil schwierigen<br />
Eingriffe ohne eine weitere Schädigung der Nervenfunktionen<br />
gut zu verkraften.<br />
Priv.-Doz. Dr. Bernhard R. Fischer<br />
Leitender Arzt<br />
Chirurgische Klinik und Poliklinik – Abteilung für Neurotraumatologie<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Tel: 0234-302-6510 | Fax: 0234-302-913870<br />
Email: bernhard.fischer@bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Versorgung aller Arten von Verletzungen des Schädels<br />
und des Gehirns<br />
··<br />
Akut- und Sekundärversorgung:<br />
Hirndruckmessung, Entlastungskraniotomien, Hämatomentlastungen,<br />
Defektdeckung, Therapie des posttraumatischen<br />
Hydrozephalus etc.<br />
··<br />
Mitversorgung der Patienten mit Rückenmarksverletzungen<br />
(in Kooperation mit der Abteilung für Rückenmarksverletzte)<br />
··<br />
Operative Therapie degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen:<br />
Bandscheibenvorfälle mit entsprechender Symptomatik ·<br />
Symptomatische Verengungen des Wirbelkanals<br />
··<br />
Operative Therapie von Patienten mit lebensbedrohlichem<br />
Hirninfarkt und Hirnblutungen (in Kooperation mit der Klinik<br />
für Neurologie)<br />
··<br />
Alle Arten von Hirn- und Rückenmarkstumoren:<br />
Meningiome, Astrozytome, Glioblastome, Akustikusneurinome<br />
··<br />
Hirnanhangsdrüsentumore (Hypophysentumore)<br />
··<br />
Therapie des Hydrozephalus (Wasserkopf):<br />
Ventrikulo-peritonealer (VP-) oder ventrikulo-atrialer (VA-)Shunt<br />
··<br />
Operative Versorgung von Patienten mit chronischen Schmerzen,<br />
z. B. SCS-Systeme (in Kooperation mit der Abteilung für<br />
Schmerzmedizin und der Klinik für Neurologie)
36 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Chirurgische Klinik und Poliklinik<br />
Abteilung für Viszeralchirurgie<br />
Patienten mit gut- und bösartigen Erkrankungen der inneren<br />
Bauchorgane (Magen, Darm, Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse)<br />
werden in der Abteilung für Viszeralchirurgie behandelt<br />
- mit allen etablierten und modernen Verfahren der operativen<br />
und konservativen Patientenversorgung. Operative Eingriffe<br />
an weiteren Organen und Körperbereichen ergänzen das breit<br />
gesteckte Kompetenzspektrum.<br />
Neueste Methoden der Schlüsselloch-Chirurgie<br />
Die Abteilung setzt alle gängigen OP-Verfahren und Therapien ein<br />
wie auch die neuesten Methoden der Schlüsselloch- oder minimalinvasiven<br />
Chirurgie (Laparoskopie). Für den Patienten bedeutet<br />
dies ein möglichst schonendes und blutarmes Operieren. Moderne<br />
Gewebeversiegler (Thermische Gewebeversiegelung und Ultraschallschere)<br />
gehören ebenso zum Angebot und dienen der<br />
schonenden Versorgung des Patienten. Operative Eingriffe an<br />
der Schilddrüse werden unter Neuromonitoring durchgeführt, um<br />
eine permanente Kontrolle über den Verlauf der Nervenbahnen<br />
der Stimmbänder zu ermöglichen.<br />
In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den weiteren Kliniken<br />
und Abteilungen des Bergmannsheils erhalten die Patienten<br />
ein integriertes und umfassendes Versorgungsangebot aus einer<br />
Hand. Gemeinsam mit der Abteilung für Gastroenterologie und<br />
Hepa tologie ist die Viszeralchirurgische Abteilung des Bergmannsheils<br />
im Darmzentrum Ruhr organisiert, das von der Deutschen<br />
Krankenhausgesellschaft (DKG) zertifiziert ist.<br />
Mitglied im Onkologischen Zentrum der RUB<br />
Außerdem gehört die Abteilung zum Onkologischen Zentrum der<br />
Ruhr-Universität Bochum (RUCCC – Ruhr-Universität Comprehensive<br />
Cancer Center). Es ist eines der modernsten Krebszentren<br />
in Deutschland und sichert eine umfassende und ganzheitliche<br />
Betreuung von Patienten mit Krebserkrankungen in allen Phasen<br />
ihrer Erkrankung. Die Mitglieder des Zentrums vermitteln für jede<br />
Tumorform die optimale Behandlung. Für alle im Zentrum behandelten<br />
Krebserkrankungen werden individuelle Therapiestrategien<br />
entwickelt, die von Experten aus den beteiligten Fachgebieten<br />
nach international anerkannten Behandlungsleitlinien in gemeinsamen<br />
Tumorkonferenzen beraten werden. Um den Krebs bewältigen<br />
und den Weg zurück ins Leben finden zu können, erhalten<br />
die Patienten neben der bestmöglichen medizinischen und pflegerischen<br />
Versorgung auch eine umfassende psycholo gische,<br />
humangenetische und soziale Betreuung.
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
37<br />
Neue Ansätze in der Darmkrebs-Forschung<br />
Derzeit erforscht die Abteilung neue Wege, um gefährliches Tumorgewebe<br />
bei Darmkrebspatienten noch zielsicherer erkennen und<br />
entfernen zu können. Die Forscher nutzen dabei einen speziellen<br />
Farbstoff: Damit lassen sich potenziell gefährliche Lymphknoten,<br />
die die Bildung von Metastasen oder Tochtergeschwulsten befördern<br />
können, während der Operation einfärben, mit einer Spezialkamera<br />
sichtbar machen und schließlich zielgenau entfernen.<br />
Im Rahmen einer klinischen Studie, die im vergangenen Jahr begonnen<br />
wurde, wird die Wirksamkeit des neuen Verfahrens strukturiert<br />
geprüft. Das Studienprojekt unter Leitung von Dr. Siegfried<br />
Shah, Oberarzt der Abteilung, ist angelegt auf eine Laufzeit von<br />
maximal zwei Jahren und wird unterstützt von der Forschungsförderung<br />
der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum<br />
(FoRUM).<br />
Prof. Dr. Richard Viebahn<br />
Leitender Arzt<br />
Chirurgische Klinik und Poliklinik – Abteilung für Viszeralchirurgie<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Gudrun Wisniewski<br />
Tel: 0234-302-6493<br />
E-Mail: gudrun.wisniewski@bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Erkrankungen des Dickdarms<br />
··<br />
Mastdarm- oder Rektum-Erkrankungen<br />
··<br />
Chirurgie der Leber<br />
··<br />
Erkrankungen der Speiseröhre<br />
··<br />
Magenerkrankungen<br />
··<br />
Bauchspeicheldrüsenerkrankungen<br />
··<br />
Proktologie (Behandlung von Enddarmerkrankungen)<br />
··<br />
Bauchwandbrüche<br />
··<br />
Erkrankungen der Schilddrüse<br />
··<br />
Erkrankungen der Nebenschilddrüse
38 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte<br />
Die Versorgungen von Unfallverletzten, Tumorerkrankten und<br />
Brandopfern sind die Kernkompetenzen der Klinik für Plastische<br />
Chirurgie und Schwerbrandverletzte. Die Klinik ist zugleich operatives<br />
Referenzzentrum für Gliedmaßentumore und bildet gemeinsam<br />
mit der Chirurgischen Klinik das Handchirurgiezentrum.<br />
Sämtliche Verfahren der rekonstruktiven Chirurgie wie Gewebeverpflanzung<br />
zur Defektdeckung und Sehnen, Nerven- oder Muskeltransplantationen<br />
zur Funktionswiederherstellung kommen<br />
zum Einsatz. Unfallverletzte und Patienten mit ausgedehnten<br />
knöchernen und Weichteilinfektionen oder –defekten werden<br />
behandelt. Patienten mit Lähmungen im Bereich der Extremitäten<br />
kann durch spezielle Techniken der Gewebeverpflanzung,<br />
Nerventransplantation oder Sehnenumlagerungen geholfen<br />
werden und damit die Lebensqualität entscheidend verbessert<br />
werden. Auch angeborene Fehlbildungen am Rumpf oder den<br />
Händen werden behandelt. In der ästhetischen Chirurgie werden<br />
alle formenden und straffenden Verfahren im Gesichts-,<br />
Brust-, Bauch- und Extremitätenbereich angeboten. Straffungsoperationen<br />
nach Gewichtsreduktion oder Fettabsaugung bei<br />
unnatürlicher Fettgewebsverteilung können die Lebensqualität<br />
ebenso verbessern wie formverändernde Eingriffe an der Nase<br />
oder Korrekturen bei Alterserscheinungen der Haut (Lidstraffung,<br />
Facelift) und Vergrößerungen der Brust (durch Silikonimplantate).<br />
Weiterhin verfügt die Klinik über eine ausgewiesene<br />
Expertise im Bereich der sekundären ästhetischen Chirurgie<br />
nach Komplikationen auswärtig durchgeführter Eingriffe. Die gesamte<br />
Brustchirurgie mit besonderem Fokus auf die Rekonstruktion<br />
mit Eigengewebe (DIEP, TMG, SGAP) nach Brustamputation<br />
stellt einen weiteren Schwerpunkt der Klinik dar. Die Klinik kooperiert<br />
außerdem mit fünf zertifizierten Brustzentren, was eine<br />
qualitätsgesicherte Behandlung nach aktuellen Therapieleitlinien<br />
garantiert.<br />
Operatives Referenzzentrum für Gliedmaßentumore<br />
Einen besonderen Schwerpunkt der Klinik bildet die Behandlung<br />
von Weichteiltumoren, insbesondere Sarkomen, des Stammes<br />
und der Extremitäten. Das Operative Referenzzentrum für<br />
Gliedmaßentumore wird dabei in Spezialfällen von regionalen<br />
und überregionalen Tumorzentren und Schwerpunktkliniken<br />
konsultiert. Mit über 3.000 behandelten Patienten gilt das seit<br />
1990 bestehende Referenzzentrum für Weichgewebssarkome als<br />
das größte seiner Art in Deutschland. In enger Kooperation mit<br />
Strahlentherapeuten, Onkologen und Pathologen wird in speziellen<br />
onkologischen Konferenzen für jeden Patienten ein individueller<br />
Behandlungsplan erstellt.
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
39<br />
Darüber hinaus verfügt die Klinik über eine ausgewiesene Expertise<br />
im Bereich der Palliativmedizin. Die Patienten werden in<br />
enger Kooperation mit der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-,<br />
Schmerz-, und Palliativmedizin umfassend versorgt.<br />
Versorgung von Handverletzungen<br />
Im Handchirurgiezentrum erfolgt die Versorgung aller Verletzungen<br />
und Erkrankungen der Hand und des Handgelenks. Knochenbrüche,<br />
Band-, Sehnen-, Nerven- und Gefäßverlet zun gen werden<br />
nach höchsten medizinischen Therapie standards zeitnah behandelt.<br />
Ein 24-Stunden-Replantations dienst gewährleistet die<br />
notfallmäßige Versorgung von Amputationsverletzungen aller<br />
Art. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Versorgung von Patienten<br />
mit Erkrankungen oder Verletzungen der Handwurzel und<br />
damit verbundenem chronischen Handgelenksschmerz. Bewegungsstörungen<br />
an den Fingern, Nervenengpasssyndrome und<br />
Gelenkverschleiß werden ebenfalls therapiert. Die enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Rehabilitationszentrum im Bergmannsheil<br />
garantiert die pro fessionelle postoperative Weiterbehandlung.<br />
150 Patienten mit schweren Brandverletzungen pro Jahr<br />
Zur Klinik gehört eines der größten Schwerbrandverletzten zentren<br />
in Deutschland, das jährlich ca. 150 Patienten mit schweren<br />
Brandverletzungen stationär versorgt. Im Rahmen der Kooperation<br />
mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (Intensivstation<br />
für schwerbrandverletzte Kinder) des St. Josef Hospitals der<br />
Ruhr-Universität Bochum erfolgt die gemeinschaftliche Betreuung<br />
und operative Versorgung von brandverletzten Kindern. Auch<br />
für die umfassende Nach sorge brandverletzter Patienten wird<br />
gesorgt.<br />
Eigene Forschungslabore<br />
In eigenen Forschungslaboren erfolgt neben Grundlagenwissenschaft<br />
die Erforschung unterschiedlicher Fragestellungen zur<br />
Wundheilung, Gewebeverpflanzung und Tumorbiologie. Nationale<br />
und internationale Kooperationen ermöglichen einen regen<br />
wissenschaftlichen Austausch und garantieren eine individuelle<br />
Behandlung der Patienten nach stetig weiterentwickelten Behandlungsstandards.<br />
Prof. Dr. Marcus Lehnhardt<br />
Direktor<br />
Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum,<br />
Operatives Referenzzentrum für Gliedmaßentumore<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Erika Wetzig<br />
Tel: 0234-302-6841 | Fax: 0234-302-6379<br />
E-Mail: plastische-chirurgie@bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Rekonstruktive Chirurgie:<br />
Gesamte Wiederherstellungschirurgie einschließlich<br />
aller modernen Verfahren der Mikrochirurgie<br />
··<br />
Ästhetik:<br />
Alle formenden und straffenden Verfahren im Gesichts-,<br />
Brust-, Bauch- und Extremitätenbereich <br />
··<br />
Referenzzentrum für Gliedmaßentumore (Sarkomzentrum):<br />
Behandlung von Weichteiltumoren, insbesondere Sarkomen,<br />
des Stammes und der Extremitäten<br />
··<br />
Handchirurgiezentrum:<br />
Behandlung aller Verletzungen und Erkrankungen der Hand<br />
und des Handgelenks · 24-Stunden-Replantationsdienst zur<br />
Versorgung von Ampu ta tionsverletzungen aller Art · Therapie<br />
von Erkrankungen / Verletzungen der Handwurzel und damit<br />
verbundenem chronischen Handgelenksschmerz (Kooperation<br />
mit der Chirurgischen Klinik)<br />
··<br />
Brandverletztenzentrum:<br />
Behandlung aller akuten und chronischen Verletzungen<br />
jeglicher Schweregrade bei Patienten aller Altersstufen<br />
··<br />
Palliative Chirurgie:<br />
Verbesserung der Lebensqualität bei schmerzenden, blutenden<br />
oder aufgebrochenen Tumoren (Kooperation mit der Klinik für<br />
Anästhesie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin)
40 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie<br />
Herz- und lungenchirurgische Behandlungsverfahren bilden den<br />
Kompetenzbereich der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie. In<br />
der Herzchirurgie umfasst das operative Spektrum alle Therapieverfahren<br />
beim erwachsenen Patient. Durch enge Zusammenarbeit<br />
mit den zuweisenden kardiologischen Kliniken erhalten<br />
Patienten ein integriertes, fachübergreifendes Behandlungsangebot<br />
aus einer Hand. Um den interdisziplinären Austausch zu<br />
intensivieren, hat die Klinik im vergangenen Jahr eine wöchentliche<br />
Fallkonferenz ins Leben gerufen. Sie steht allen ärztlichen,<br />
zuweisenden Kollegen offen. Hier wird über Patienten mit besonders<br />
komplexem Versorgungsbedarf diskutiert und die weitere<br />
Behandlungsstrategie festgelegt.<br />
Mehr als 1050 Herzoperationen im Jahr <strong>2012</strong><br />
Im vergangenen Jahr wurde die Zahl der Herz-Operationen erneut<br />
gesteigert. Erstmals seit 1995 wurden mehr als 1050 Herz-<br />
Operationen vorgenommen. Dabei hat sich das Operationsspektrum<br />
weiter diversifiziert: Herzklappenoperationen, Aorten- und<br />
Kombinationseingriffe machen einen wachsenden Prozentsatz<br />
im Behandlungsspektrum aus. Erwartungsgemäß hat sich somit<br />
auch der Schweregrad der behandelten Erkrankungen erneut<br />
erhöht. Die Klinik verfügt über eine langjährige Expertise in den<br />
Bereichen der Herzklappenchirurgie, der Koronarchirurgie und<br />
der thorakalen Aortenchirurgie. Ein besonderer Schwerpunkt liegt<br />
in der Anwendung schonender, sogenannter minimal-invasiver<br />
Operationsverfahren. Bypassoperationen werden zu einem überdurchschnittlichen<br />
Anteil ohne Herz-Lungen-Maschine durchgeführt;<br />
wann immer möglich, geschieht dies über einen kleinen<br />
seitlichen Schnitt unterhalb der linken Brustwarze (MIDCAB).<br />
Minimal-invasive Aortenklappenchirurgie<br />
Operationen an der Aortenklappe und an der Aorta ascendens<br />
werden regelhaft über minimal-invasive Zugänge am Brustbein<br />
ausgeführt, Operationen an der Mitralklappe in ausgesuchten<br />
Fällen über kleine Schnitte rechts seitlich oder im unteren Bereich<br />
des Brustbeins. Wo immer es möglich ist, werden erkrankte<br />
Herzklappen der Patienten erhalten und repariert. Ist ein Ersatz<br />
unumgänglich, werden vor allem biologische Ersatzklappen<br />
implantiert. Bei Hochrisikopatienten bietet die Klinik mit der<br />
kathetergestützten Herzklappenimplantation über einen kleinen<br />
seitlichen Schnitt links (transapikale Aortenklappenimplantation,<br />
TAVI) ein besonders schonendes Verfahren an.<br />
Der thoraxchirurgische Schwerpunkt liegt in der operativen Behandlung<br />
von fortgeschrittenen Lungentumoren, aber auch in<br />
der Metastasen- und Emphysemchirurgie. Daneben hat die mini-
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
41<br />
mal-invasive Thymektomie, also die Entfernung des Thymus bei<br />
Myasthenia gravis, einer Autoimmunerkrankung der Skelettmuskulatur,<br />
einen festen Stellenwert.<br />
Behandlung von bösartigen Weichteiltumoren<br />
Eine Besonderheit im Spektrum der Klinik bildet die isolierte<br />
Extremitätenperfusion, ein Verfahren, dass insbesondere bei<br />
der Behandlung von bösartigen Weichteiltumoren in den Armen<br />
oder Beinen eine Rolle spielt und nur in wenigen Kliniken<br />
in Deutschland angeboten wird. Die Anwendung erfolgt in enger<br />
Kooperation mit dem Institut für Radiologie und der Klinik für<br />
Plastische Chirurgie.<br />
Der Funktionsbereich Kardiotechnik sorgt zum einen für den<br />
intraoperativen Herz-/Lungenersatz bei Herzoperationen bzw.<br />
die isolierte Extremitätenperfusion, zum anderen stehen mobile<br />
kreislaufunterstützende Ersatzverfahren (ECMO) zur Verfügung,<br />
die auch einen lebensrettenden Einsatz in externen Kliniken<br />
zulassen. Hiervon wird, in enger Kooperation mit der Klinik für<br />
Anästhesiologie, der Klinik für Unfallchirurgie und den Kliniken<br />
für Innere Medizin insbesondere bei schwerem Lungenversagen<br />
Gebrauch gemacht.<br />
Forschung zur Aortenklappenchirurgie<br />
Die Klinik beteiligt sich auch an von der Industrie geförderten<br />
klinischen Studien im Bereich der Aortenklappenchirurgie und<br />
an retrospektiven Studien; zu nennen ist hier vor allem die Etablierung<br />
eines tierexperimentellen Modells zur Rückenmarksprotektion<br />
bei Aorteneingriffen. Die Studie ist mit Mitteln der<br />
DFG und der Ruhr-Universität Bochum gefördert. Zwei Ehrungen<br />
unterstreichen die wissenschaftliche Relevanz der Klinik: Dr. rer.<br />
medic. Dipl.-Ing. Dirk Buchwald, Leiter des Funktionsbereichs<br />
Kardiotechnik, war neben Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. R. Hetzer<br />
Tagungspräsident der Fokustagung <strong>2012</strong> der Deutschen Gesellschaft<br />
für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie und der Deutschen<br />
Gesellschaft für Kardiotechnik; Dr. med. Peter Haldenwang,<br />
Facharzt für Herzchirurgie, wird mit dem gefäßchirurgischen Forschungspreis<br />
2013 der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herzund<br />
Gefäßchirurgie für seine Arbeiten zur Organprotektion bei<br />
Aorteneingriffen geehrt.<br />
Prof. Dr. Justus Strauch<br />
Direktor<br />
Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Elke Janowski<br />
Tel.: 0234-302-6000 | Fax: 0234-302-6010<br />
E-Mail: elke.janowski@bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Koronarchirurgie:<br />
Mit Herz-Lungen-Maschine (HLM) / ohne HLM entweder mittels<br />
medianer Sternotomie (OPCAB) oder minimal-invasiv (MIDCAB)<br />
··<br />
Minimal-invasiver Aortenklappenersatz (MIC-AKE)<br />
··<br />
Transapikale Aortenklappenimplantation (TA-TAVI)<br />
··<br />
Minimalinvasiver Ersatz der Aorta ascendens:<br />
± Ersatz oder Rekonstruktion der Aortenklappe / ± partiellem<br />
oder komplettem Ersatz des Aortenbogens<br />
··<br />
Mitralklappenrekonstruktion (bzw. -ersatz), ggf. minimal-invasiv<br />
··<br />
Kombinationseingriffe:<br />
Koronarchirurgie und Herzklappen eingriff · Eingriffe an mehreren<br />
Herzklappen<br />
··<br />
Herzoperationen jeder Art als Wiederholungs-Eingriff<br />
··<br />
Minimal-invasive Thymektomie<br />
··<br />
Resektion von Lungen-Tumoren<br />
··<br />
Chirurgische Behandlung von Pleuraempyemen, offen oder<br />
videoskopisch (VAT)<br />
··<br />
Chirurgische Behandlung des Pneumothorax, offen oder<br />
videoskopisch (VAT)<br />
··<br />
Isolierte Perfusion von Armen oder Beinen
42 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Medizinische Klinik I<br />
Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie<br />
Bei Patienten der Inneren Medizin ist oft nicht nur ein einzelnes<br />
Organ erkrankt, sondern mehrere Organsysteme. Hier ist der<br />
„Generalist“ gefragt, der den gesamten Organismus im Blick<br />
behält und je nach Erfordernis verschiedene Spezialdisziplinen<br />
hinzuzieht. Wir sind daher primärer Ansprechpartner für Patienten<br />
mit allen Formen internistischer Erkrankungen, bei denen<br />
nicht von vornherein eine spezielle endokrinologische, gastroenterologische,<br />
kardiologische oder pneumologische Problematik<br />
besteht, welche dann direkt bei den entsprechenden<br />
Fachdisziplinen behandelt wird. Die internistische Notfallaufnahme<br />
stellt eine Eintrittspforte in die ansonsten weitgefächerte<br />
Innere Medizin dar: Rund 9.000 Patienten erhalten hier jährlich<br />
in interdisziplinärer Zusammenarbeit eine qualifizierte Erstdiagnostik.<br />
Auch die Versorgung und Überwachung von Patienten mit lebensbedrohlichen<br />
Erkrankungen auf der internistisch-neurologischen<br />
Intensivstation gehört zu den Aufgaben der Klinik. <strong>2012</strong> wurden<br />
dort mehr als 1.000 Patienten behandelt. Ununterbrochene<br />
ärztliche Präsenz im Schichtdienst unter der Leitung erfahrener<br />
Intensivmediziner, ein eingespieltes Pflegeteam, eine zeitgemäße<br />
technische Ausstattung sowie tägliche interdisziplinäre<br />
Visiten gewährleisten eine hohe Qualität der intensivmedizinischen<br />
Versorgung schwerstkranker Patienten. Als über regionales<br />
Zentrum zur Behandlung von Patienten mit Lungenver sagen<br />
konnten wir durch den Einsatz innovativer Lungenunter -<br />
stützungs systeme (ECMO) die Situation auch dieser Patienten<br />
verbessern.<br />
Endokrinologie und Diabetologie<br />
Weiterhin gehören die Diagnose und Behandlung von Erkran kun gen<br />
der endokrinen Drüsen (Hypophyse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse,<br />
Nebennieren, Sexualdrüsen) sowie Stoffwech sel erkran kun gen<br />
(vor allem Diabetes mellitus, Gicht, Fettstoffwechselstörungen,<br />
Erkrankungen des Knochenstoffwechsels) zu den Schwerpunkten.<br />
In dem von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)<br />
und der European Union of Medical Specialists (UEMS) anerkannten<br />
endokrinologischen Zentrum wurden <strong>2012</strong> regional und überregional<br />
zugewiesene Patienten stationär (540) oder ambulant<br />
(1500) betreut. Alle Voraussetzungen zur Durchführung spezieller<br />
hormoneller Testverfahren, zur speziellen Bildgebung (zum Beispiel<br />
Sinus Petrosus-Katheter in der Zusammenarbeit mit der Radiologie)<br />
und zur interdisziplinären Behandlung (medikamentös, nuklearmedizinisch,<br />
chirurgisch, neurochirurgisch) sind vorhanden<br />
und werden durch eine enge fachüber greifende Zusammenarbeit<br />
optimal genutzt.
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
43<br />
Besondere Expertise besteht in der Behandlung von Patienten<br />
mit Diabetes mellitus (ca. 1000 Patientenkontakte pro Jahr). Die<br />
Klinik ist ein Behandlungszentrum der „Stufe 1“ für Patienten mit<br />
Typ 1- oder Typ 2-Diabetes und ist für die Behandlung des Diabetischen<br />
Fußsyndroms zertifiziert. Durch die enge Zusammenarbeit<br />
mit der Chirurgischen Klinik sowie der interventionellen<br />
Radiologie im Bergmannsheil und der Gefäßchirurgie im St.<br />
Josef-Hospital Bochum konnten auch komplizierte Fälle mit<br />
Diabetischem Fußsyndrom erfolgreich therapiert werden. In<br />
Zusammenarbeit mit dem Care Center Rhein-Ruhr konnten in<br />
diesem Jahr 200 Patienten in der ambulanten Fußbehandlungseinrichtung<br />
versorgt und der Behandlungserfolg stabilisiert<br />
werden.<br />
In Kooperation mit den Bochumer Diabetes-Schwerpunktpraxen<br />
vermittelt die Klinik Patienten mit Diabetes die nötigen Kenntnisse<br />
zur Erkrankung (<strong>2012</strong>: sechs Grundkurse, 17 Kurse zur intensivierten<br />
Insulintherapie, vier Kurse zur Insulinpumpen therapie mit<br />
insgesamt 250 Patienten). Unser Diabetesteam mit zertifizierten<br />
Diabetologen und Diabetesberaterinnen hat darüber hinaus ca.<br />
800 Einzelberatungen durchgeführt; auch Patienten, die aufgrund<br />
einer anderen Erkrankung im Bergmannsheil sind und<br />
gleichzeitig an Diabetes leiden, steht das Expertenteam zur<br />
Seite. Prof. Klein ist seit 2011 Vorsitzender der Nordrhein-Westfälischen<br />
Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie; <strong>2012</strong><br />
wurde er zum Tagungspräsidenten des Jahreskongresses 2013<br />
der Deutschen Diabetes Gesellschaft gewählt.<br />
Erforschung der Insulinresistenz<br />
Ein Schwerpunkt ist die Erforschung der sogenannten Insulinresistenz,<br />
die bei Patienten mit Typ 2-Diabetes zu verminderter<br />
Wirksamkeit des Insulins und zur Entstehung der Erkrankung<br />
führt. <strong>2012</strong> erhielt der Mitarbeiter Jan Giebelstein für seine Arbeiten<br />
auf diesem Gebiet den „Karl Oberdisse Preis“ der Nordrhein-<br />
Westfälischen Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie.<br />
Ein zweiter, seit <strong>2012</strong> DFG-geförderter, Schwerpunkt ist die spezifische<br />
Beeinflussung der insulinproduzierenden ß-Zellen durch<br />
gezielten Transport von funktionellen Domänen zu diesen Zellen<br />
mit sogenannten „single chain“-Antikörpern. In einem Tiermodell<br />
konnte so die Entstehung eines Diabetes verhindert werden. Der<br />
dritte Schwerpunkt liegt in der Erforschung von Veränderungen<br />
der Schilddrüsenfunktion bei Intensivpatienten, die eine Bedeutung<br />
für deren Genesung und Überleben haben könnten.<br />
Prof. Dr. Harald Klein<br />
Direktor<br />
Medizinische Klinik I – Allgemeine Innere Medizin,<br />
Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen<br />
sowie Gastroenterologie und Hepatologie<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Christine Sievers<br />
Tel.: 0234-302-6400 | Fax: 0234-302-6403<br />
E-Mail: christine.sievers @bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Allgemeine Innere Medizin:<br />
Differentialdiagnostik zunächst unklarer Krankheitsbilder ·<br />
Diagnostik und Therapie der schweren arteriellen Hypertonie ·<br />
Blutsalzentgleisungen und Störungen des Flüssigkeitshaushalts<br />
· Unklare Ohnmachtsanfälle · Infektionen<br />
··<br />
Intensivmedizin /Notfälle:<br />
Erstdiagnostik bei Notfallpatienten · Versorgung und Betreuung<br />
schwerstkranker Patienten · Beatmungstherapie und -entwöhnung ·<br />
Extracorporale Membranoxygenierung (ECMO) · Nierenersatztherapie<br />
(Dialyse /Hämofiltration) · Therapeutische Apherese<br />
und Immunadsorption<br />
··<br />
Behandlung und Schulung von Patienten mit Diabetes<br />
(zertifiziert von der DDG):<br />
Differenzierte Diabetestherapie · Insulintherapie (inkl. Insulin-<br />
Pumpentherapie) · Diabetes in der Schwangerschaft und Gestationsdiabetes<br />
· Behandlung des diabetischem Fußsyndroms ·<br />
Arterielle Verschlusskrankheit · Gruppen- und Einzelschulungen ·<br />
Ernährungsberatung<br />
··<br />
Diagnostik und Therapie von Hormon- und Stoffwechselerkrankungen:<br />
Hormonstörungen der Hirnanhangsdrüse, Schilddrüse, Nebennieren,<br />
Nebenschilddrüse, weiblichen und männlichen Keimdrüsen<br />
· Stoffwechselerkrankungen (z. B. Gicht, Fettstoffwechselstörungen)<br />
· Osteoporose · Übergewicht · Hormondiagnostik<br />
und -behandlung
44 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Medizinische Klinik I<br />
Gastroenterologie und Hepatologie<br />
Patienten mit Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes einschließlich<br />
des Enddarms sowie mit Leber- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen<br />
erhalten in der Abteilung für Gastroenterologie<br />
und Hepatologie eine umfassende, qualifizierte Behandlung –<br />
sowohl ambulant wie stationär. Auch Infektions- und Stoffwechselkrankheiten<br />
sowie Tumorerkrankungen gehören zum Kompetenzbereich.<br />
Schwerpunkte der Abteilung sind die Behandlung von Patienten<br />
mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa /<br />
Morbus Crohn) und Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes.<br />
Weitere Schwerpunkte sind die Funktions- und Motilitätsdiagnostik<br />
des oberen und unteren Verdauungstraktes (Untersuchung<br />
der Bewegungsfähigkeit des Darms), die diagnostische<br />
und therapeutische Endoskopie, Entzündungen der Leber und<br />
der Bauchspeicheldrüse.<br />
Beratungsambulanz für spezielle Krankheitsbilder<br />
Die Abteilung bietet eine Beratungsambulanz für spezielle gastroenterologische<br />
und hepatologische Krankheitsbilder und Fragestellungen.<br />
Die enge Zusammenarbeit mit den anderen Kliniken<br />
und Abteilungen des Bergmannsheils wird durch einen Konsiliardienst<br />
sichergestellt. Für Notfallpatienten hält die Abteilung<br />
einen endoskopisch-sonographischen Notfalldienst vor, der<br />
zu jeder Tages- und Nachtzeit aktiviert werden kann. Insgesamt<br />
40 Bettenplätze auf den Stationen 5.1 und 3.6 werden von dem<br />
Spezialisten-Team betreut; Patienten mit besonderem Überwachungsbedarf<br />
erhalten eine qualifizierte Versorgung auf der<br />
Intensiv- bzw. Intermediate-Care-Station des Bergmannsheils.<br />
Die Einbindung der Abteilung in Forschungs- und Lehraufgaben<br />
des Universitätsklinikums der RUB unterstreicht ihr hohes Versorgungsniveau.<br />
Mitglied in anerkannten onkologischen Zentren<br />
Im übergreifenden und interdisziplinären Austausch mit den Partnerkliniken<br />
und -instituten des Onkologischen Zentrums der Ruhr-<br />
Universität Bochum (RUCCC, Ruhr Universität Comprehensive<br />
Cancer Center) werden Patienten auf Basis eines ganzheitlichen<br />
Behandlungskonzeptes in allen Phasen der Erkrankung versorgt.<br />
Die Mitglieder des Zentrums vermitteln für jede Tumorform die<br />
optimale Behandlung. Für alle im Zentrum behandelten Krebserkrankungen<br />
werden individuelle Therapiestrategien entwickelt,<br />
die von Experten aus den beteiligten Fachgebieten nach international<br />
anerkannten Behandlungsleitlinien in gemeinsamen Tumorkonferenzen<br />
beraten werden.
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
45<br />
Um den Krebs bewältigen und den Weg zurück ins Leben finden<br />
zu können, erhalten die Patienten neben der best mög lichen<br />
medizinischen und pflegerischen Versorgung auch eine umfassende<br />
psychologische, humangenetische und soziale Betreuung.<br />
Zugleich gehört die Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie<br />
zum Darmzentrum Ruhr, das seit 2006 nach den Anforderungen<br />
der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. zertifiziert ist. Ziel des<br />
Zentrums ist die fachübergreifende, qualitätsgesicherte Behandlung<br />
von Darmerkrankungen.<br />
Prof. Dr. Wolff Schmiegel<br />
Direktor<br />
Medizinische Klinik I<br />
Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Michaela Meyburg<br />
Tel.: 0234-302-6771 | Fax: 0234-302-6707<br />
E-Mail: michaela.meyburg@bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Bauchspeicheldrüsenentzündung<br />
··<br />
Leberentzündung<br />
··<br />
Leberzirrhose<br />
··<br />
Krebserkrankungen von:<br />
Speiseröhre, Magen, Dickdarm / Enddarm, Leber, Bauchspeicheldrüse,<br />
Gallenwege<br />
··<br />
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen:<br />
Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Colitis indeterminata, Pouchitis<br />
··<br />
Funktionelle Erkrankungen:<br />
Achalasie, Nussknackerösophagus, Magenentleerungsstörung,<br />
Reizmagen, Reizdarmsyndrom, Inkontinenz, Verstopfung<br />
··<br />
Blutungen aus dem Magen-Darmtrakt<br />
··<br />
Abdomensonogramm<br />
(inkl. Duplex-Sonographie und Kontrastmittelsonografie)<br />
··<br />
Endoskopie:<br />
Cholangioskopie, Coloskopie, Endosonographie, E R C P, Gastroskopie,<br />
Ballonenteroskopie, Kapselendoskopie, Internistische<br />
Laparoskopie, Proktoskopie, Recto-Sigmoidoskopie,<br />
Blutstillung, Fremdkörperentfernung, Polypenentfernung, Sondenanlage<br />
/ PEG, Stentanlage, Steinentfernung
46 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Medizinische Klinik II<br />
Kardiologie und Angiologie<br />
In der Medizinischen Klinik II – Kardiologie und Angiologie – werden<br />
schwerpunktmäßig Patienten mit chronischen oder akuten Erkrankungen<br />
des Herz-Kreislaufsystems behandelt. Dazu zählen Herzrhythmusstörungen,<br />
Durchblutungsstörungen, Herzklappenfehler,<br />
Herzmuskelerkrankungen und allgemeine Herzschwäche. Diese<br />
Krankheitsbilder äußern sich zum Beispiel durch Luftnot, die Angina<br />
pectoris (Brustenge oder Brustschmerz), Leistungsschwäche,<br />
Kollapszustände und kurzzeitige Bewusstseinsverluste. Diese<br />
Beschwerden können Ausdruck einer bedrohlichen Erkrankung<br />
sein. Daher gehört es zu den zentralen Aufgaben der Kardiologischen<br />
Klinik, mittels einer schnellen und zielgenauen Diagnostik<br />
die Ursache und den Gefährdungsgrad von Herzbeschwerden zu<br />
klären. Akute, umgehend behandlungsbedürftige Erkrankungen<br />
sind Herzinfarkt, Lungenembolie, Myokarditis (Herzmuskelentzündung),<br />
Endokarditis (Entzündung der Herz innenhaut) sowie<br />
bradykarde Rhythmusstörungen (zu niedriger Herzrhythmus) und<br />
tachykarde Rhythmusstörungen (zu hoher Herzrhythmus).<br />
Rund-um-die-Uhr-Versorgung auf höchstem Niveau<br />
Zur qualifizierten Abklärung und Behandlung steht ein Team aus<br />
vier Oberärzten, zwei Fachärzten und sieben Assistenzärzten zur<br />
Verfügung. Für Notfalleingriffe wird rund um die Uhr, 365 Tage im<br />
Jahr ein Herzteam vorgehalten, das aus einem Facharzt oder<br />
Oberarzt für Kardiologie und weiteren, nicht-ärztlichen Mit arbeitern<br />
besteht. Die Oberärzte ergänzen sich in ihren Schwerpunkten<br />
und Spezialisierungen und decken das gesamte Spektrum<br />
der nicht-invasiven und interventionellen Kardiologie ab.<br />
Entsprechend dem Gefährdungsgrad werden die Patienten abgestuft<br />
stationär versorgt: In einem Intensivbett mit allen Möglichkeiten<br />
der modernen Medizin (Beatmung, Herzkreislaufunterstützungssysteme),<br />
in einem Überwachungsbett mit Überwachung<br />
der Vitalparameter (IMC Intermediate Care-Einheit, CPU Chest<br />
Pain-Einheit oder Brustschmerzeinheit), in einem Überwachungsbett<br />
mit Telemetrie zur Rhythmusüberwachung oder in einem<br />
Normalbett. Insgesamt stehen der Klinik 60 Betten für eine<br />
statio näre Versorgung zur Verfügung, davon zwei Betten auf der<br />
Intensivstation und acht Betten auf einer IMC Station. Auf einer<br />
gesonderten Wahlleistungsstation können weitere acht Betten<br />
für kardiologische Patienten belegt werden.<br />
Für die Diagnostik stehen in der Klinik neben allen gängigen<br />
nicht- invasiven Methoden (EKG, Langzeit-EKG, Belastungs-Teste,<br />
Spiro ergometrie, Gefäßdoppler und -Duplex, alle Echokardiografieverfahren<br />
inklusive 3D TEE) ein Rechtsherzkatheter- und<br />
zwei Linksherzkathetermessplätze zur Verfügung. In den Messplätzen<br />
werden mittels spezieller, kathetergestützter Verfahren
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
47<br />
sowohl die Ursachen von Herzrhythmusstörungen als auch von<br />
Durchblutungsstörungen des Herzens geklärt. Während der<br />
Untersuchung können auch therapeutische Eingriffe vorgenommen<br />
werden: Rhythmusstörungen können zum Beispiel identifiziert<br />
und gezielt korrigiert werden, verschlossene Herzkranzgefäße<br />
können geöffnet und über eine sogenannte Ballon dilatation mit<br />
Stent-Implantation, also durch Einsetzen einer Gefäßstütze<br />
(PTCA/Stenting) repariert werden. Eine enge Kooperation mit<br />
der Anästhesiologischen Klinik, der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie<br />
und dem Funktionsbereich Kardiotechnik ermöglicht es,<br />
Patienten im Bedarfsfall auch in einem Schockzustand zu untersuchen<br />
beziehungsweise komplexe Prozeduren durchzuführen.<br />
Pionier der Herzschrittmacher-Implantation<br />
Die Kardiologische Klinik im Bergmannsheil war eine der ersten<br />
Kliniken in Deutschland, in der ein Schrittmacher implantiert<br />
wurde. Der Tradition folgend ist auch heute die Implantation von<br />
Schrittmachern, automatischen Defibrillatoren und 3-Kammer-<br />
Systemen ein wichtiger Fokus der Abteilung. Die neusten Geräte-<br />
Entwicklungen, die über neuartige Stimulationstechniken und<br />
spezielle Monitoring-Funktionen verfügen, werden der Klinik zur<br />
Verfügung gestellt, um zum Beispiel eine geschwächte Herzpumpleistung<br />
über eine Synchronisation des Erregungsablaufes zu<br />
verbessern.<br />
Innovative Therapien<br />
Neben der Behandlung von Herzkrankheiten gehört auch die<br />
Diagnostik von Gefäßkrankheiten, also von Venen und Arterien,<br />
zum Kompetenzspektrum der Abteilung. Mit der Erweiterung des<br />
stationären Behandlungsspektrums geht auch eine Ausweitung<br />
der ambulanten Beratungstätigkeit einher. In Spezialsprechstunden<br />
können Patienten mit Vorhofflimmern Rat und Hilfe zu innovativen<br />
Therapien wie der Pulmonalvenenisolation (invasiven<br />
Behandlung von Vorhofflimmern) oder dem sogenannten Vorhofohrverschluss<br />
(Alternative zur Antikoagulation zur Schlaganfallpropyhlaxe)<br />
erhalten. Patienten mit einer schweren Mitralinsuffizienz<br />
(Schlußunfähigkeit der Mitralklappe) oder schweren<br />
Aortenstenose (Klappenverengung) erhalten eine Beratung über<br />
die Möglichkeit von nicht-operativen Verfahren, die seit mehreren<br />
Jahren in der Abteilung erfolgreich etabliert sind (MitraClip,<br />
TAVI). Besonderes Kennzeichnen der Klinik ist die enge Zusammenarbeit<br />
mit weiteren kardiologischen Kliniken und niedergelassenen<br />
Ärzten im Raum Bochum und darüber hinaus.<br />
Prof. Dr. Andreas Mügge<br />
Direktor<br />
Medizinische Klinik II – Kardiologie und Angiologie<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Ulrike Wagner<br />
Tel.: 0234-302-6050 | Fax: 0234-302-6084<br />
E-Mail: ulrike.wagner @bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Angina pectoris / akutes Koronarsyndrom:<br />
Rekanalisation · Ballonangioplastie · Rotablation ·<br />
BMS und DES Stenting · Hauptstamminterventionen<br />
··<br />
Tachykarde Herzrhythmusstörungen:<br />
interventionelle Rhythmologie mit Ablation von<br />
akzessorischen Leitungsbahnen · His-Bündel-Ablation<br />
··<br />
Bradykarde Herzrhythmusstörungen:<br />
Implantation von 1-, 2-Kammerschrittmachern<br />
··<br />
Vorhofflimmern/Vorhofflattern:<br />
PVI Pulmonalvenensiolation · Isthmus-Block · Verschluss<br />
des linken Vorhofsohres mittels Watchman-Device ©<br />
··<br />
Maligne Rhythmusstörungen:<br />
Kammertachykardie, Kammerflimmern · Implantation von automatischen<br />
Defibrillatoren ICDs, subkutanen Defibrillatoren<br />
··<br />
Medikamentös nicht beherrschbare Herzinsuffizienz:<br />
Implantation von 3-Kammer Schrittmachern + ICDs · Resynchronisation<br />
· Kardiale Kontraktionsmodulation mittels CCM-Geräten<br />
··<br />
Schwere Mitralklappeninsuffizienz:<br />
nicht-operative Korrektur mittels MitralClip ©<br />
··<br />
Schwere Aortenklapenstenose:<br />
nicht-operative transfemorale Implantation von Kunstklappen, TAVI<br />
··<br />
Nicht mehr funktionsfähige Elektroden/entzündete Schrittmacher:<br />
Extraktion von Elektroden oder ganzen Schrittmachersystemen
48 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Medizinische Klinik III<br />
Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin<br />
Patienten mit allen Arten von Lungenerkrankungen werden in<br />
der Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin<br />
behandelt. Sowohl in der ambulanten als auch in der stationären<br />
Betreuung erhalten die Patienten eine umfassende Versorgung<br />
nach neuesten, wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen.<br />
54 stationäre Betten einschließlich Schlaflabor und 8 Intermediate<br />
Care Betten stehen für die nicht-invasive Beatmung (NIV) zur Verfügung.<br />
Die Pneumologische Klinik sichert ihren Lungenkrebs-<br />
Patienten ein interdisziplinäres, individuelles Diagnostik- und<br />
Therapieangebot auf höchstem universitärem Niveau.<br />
Initiative Lungenkrebszentrum<br />
Um die Versorgungsstrukturen von Lungenkrebspatienten im<br />
Ruhrgebiet zu verbessern, hat sich die „Initiative Lungenkrebszentrum<br />
Bochum“ als Organzentrum innerhalb des Ruhr University<br />
Comprehensive Cancer Center etabliert. Experten verschiedener<br />
Fachbereiche arbeiten „unter einem Dach“ auf universitärem<br />
Niveau zusammen und schaffen ein umfassendes Angebot in<br />
Diagnostik und Therapie. Beteiligt sind Pneumologen, Thoraxchirurgen,<br />
Onkologen und Pathologen ebenso wie Radiologen,<br />
Strahlentherapeuten, Schmerz- und Palliativmediziner sowie<br />
Psychoonkologen, Sozialdienst, Seelsorger und Selbsthilfegruppen.<br />
Sie entwickeln im Rahmen einer wöchentlich stattfindenden<br />
Tumorkonferenz für jeden Tumor-Erkrankten ein hochqualifiziertes,<br />
fachübergreifendes Behandlungskonzept aus einer Hand.<br />
Hierbei steht ein breites Spektrum aller modernen Diagnoseverfahren<br />
wie z. B. endobronchialer Ultraschall zur Verfügung. Bei<br />
der Behandlung kommen neue Operationsmethoden ebenso zum<br />
Einsatz wie individuell auf jeden Tumor-Erkrankten abgestimmte<br />
Chemo- und Strahlentherapien. Hier stehen neue Therapien wie<br />
die „targeted drug“-Therapien zur Verfügung. Weitere Maßnahmen<br />
zielen darauf ab, die Lebensqualität der Patienten zu erhalten und<br />
möglichst zu verbessern, z. B. mit palliativ- oder schmerzmedizinischen<br />
Angeboten. Mit interventionellen Verfahren wie bronchoskopische<br />
Tumorabtragungen und Stentimplantationen können<br />
Krankheitsverläufe und Lebensqualität auch in der Spätphase der<br />
Tumorerkrankung positiv beeinflusst und Symptome wie Atemnot<br />
gelindert werden. Beteiligt ist neben dem Bergmannsheil das Institut<br />
für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum sowie die Klinik<br />
für Strahlentherapie und Radioonkologie des St. Josef-Hospitals.<br />
Breites Behandlungsspektrum<br />
Zu den weiteren Behandlungsschwerpunkten der Klinik zählen<br />
chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD, Asthma<br />
bronchiale), schlafbezogene Atmungsstörungen sowie die Versorgung<br />
von invasiv und nicht-invasiv beatmeten Patienten.
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
49<br />
Über besonderes Know-how verfügt die Klinik bei der Entwöhnung<br />
dieser Patienten von der maschinellen Langzeitbeatmung.<br />
Vielfältige Untersuchungsverfahren erlauben eine zielsichere<br />
und qualifizierte Diagnostik: Dazu zählen eine umfangreiche<br />
Lungenfunktionsdiagnostik, zahlreiche bronchoskopische Verfahren,<br />
die Endo sonographie, die Thoraxsonographie, die Polysomnographie<br />
und die Allergiediagnostik mit bronchialen und<br />
nasalen Provokationstests.<br />
Ein weiteres Spezialgebiet sind die sogenannten interstitiellen<br />
Lungenerkrankungen sowie die Lungenhochdruck-Erkrankung<br />
(Pulmonale Hypertonie). Die Klinik verfügt über besonderes<br />
Know-how in der Diagnostik, z. B. mittels Rechtsherzkatheter-<br />
Untersuchung und Echokardiographie, und bietet spezifische<br />
Therapien zur Behandlung der Pulmonalen Hypertonie an.<br />
Grundlagen- und klinische Forschung<br />
Neben der klinischen Versorgung lungenkranker Patienten bearbeitet<br />
die Klinik wissenschaftliche Fragestellungen zu neuen<br />
therapeutischen Ansätzen bei COPD, Asthma, pulmonale Hypertonie,<br />
Lungenfibrose, der Schlaf- und Beatmungsmedizin und<br />
der Allergologie. Regelmäßig werden klinische Studien durchgeführt.<br />
Eine grundlagenwissenschaftliche Forschergruppe unter<br />
Leitung von Priv.-Doz. Dr. Koch untersucht die Zusammenhänge<br />
zwischen Zigarettenrauchen, erhöhter Infektanfälligkeit bei<br />
COPD und Asthma sowie die Pathomechanismen, die durch<br />
Inflammation zur Fibrosierung von Lungengewebe führen. Hieraus<br />
resultiert eine Vielzahl internationaler Publikationen. Zusätzlich<br />
zur universitären Lehre führt die Klinik jährlich Kurse zu<br />
Themen der pneumologischen Dia gnostik und Therapie durch.<br />
Gutachterliche Tätigkeit<br />
Im Auftrag der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische<br />
Industrie (BG RCI) sowie weiterer Berufsgenossenschaften werden<br />
gutachterliche Fragestellungen zu Erkrankungen, die durch<br />
die Arbeit „unter Tage“ verursacht werden können, beantwortet.<br />
Im Sommer 2013 startet ein ambulantes Reha-Projekt für berufsbedingte<br />
Lungenerkrankungen mit einem individuellen Therapiekonzept<br />
(Komplexe Ambulante Rehabilitation Lunge – KARL).<br />
Priv.-Doz. Dr. Andrea Koch<br />
Kommissarische Direktorin<br />
Medizinische Klinik III<br />
Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Heike Weirich<br />
Tel.: 0234-302-6444 | Fax: 0234-302-6420<br />
E-Mail: heike.weirich @bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Brochialkarzinome, berufsbed. Lungentumore (z. B. Mesotheliome)<br />
··<br />
Schlaf- und Beatmungsmedizin, NIV / Weaning<br />
··<br />
Infektiologie<br />
··<br />
COPD, Asthma bronchiale<br />
··<br />
Immunologie/Allergologie<br />
··<br />
Pulmonale Hypertonie<br />
··<br />
Interstitielle Lungenerkrankungen<br />
··<br />
Pneumonien, Tuberkulose, Mukoviszidose<br />
Leistungsspektrum<br />
··<br />
Interventionelle Bronchologie: Flexible/starre Bronchoskopie,<br />
Argon-Plasma-Koagulation (APC), Stentimplantation, Endobronchiale/transbronchiale<br />
Biopsien unter Röntgen-Durchleuchtung,<br />
Endobronchialer Ultraschall (EBUS), Broncho-alveoläre Lavage<br />
(BAL) zur Differentialzytologie, Immunzytologie, Erregerdiagnostik<br />
··<br />
Rechtsherzkatheter mit NO-Messplatz und Echokardiographie<br />
··<br />
Thoraxsonographie, -punktionen, -drainage-Anlagen<br />
··<br />
Lungenfunktionsdiagnostik: Bodyplethysmographien, Spiroergometrie,<br />
Ergometrie, BGA, 6-Minuten-Gehtest mit Belastungs-BGA<br />
··<br />
Allergielabor: Hauttests, nasale / bronchiale Provokationstests,<br />
NO-Exhalationsmessung, Hyposensibilisierung, Spezif. Anti-IgE-<br />
Therapie<br />
··<br />
BAL-Labor: Differentialzytologie, Immunzytologie, Erregerzytologie,<br />
Pollendifferenzierung /-zählung, Tuberkulose-Tests (IGRA etc.)<br />
··<br />
Schlaflabor: Pulsoxymetrie, Polysomnographie, CO2-Messung<br />
··<br />
Raucherentwöhnung: „Rauchfrei-Programm“
„Was mir wichtig ist?<br />
Nicht nur die Krankheit,<br />
sondern den Menschen<br />
dahinter zu sehen.“<br />
Jana Löhr, 34 Jahre<br />
Ergotherapeutin des Reha-Zentrums
52 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Neurologische Klinik und Poliklinik<br />
In der Neurologischen Klinik werden Patienten mit sämtlichen<br />
Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems<br />
rund um die Uhr und umfassend versorgt. Die Klinik sorgt insbesondere<br />
für eine qualifizierte Akutversorgung von Patienten mit<br />
Schlaganfall auf einer zertifizierten Schlaganfall-Spezialeinheit<br />
(Stroke Unit). Angeschlossen ist hier ein direkter Übergang zur<br />
Abteilung für Neurorehabilitation, so dass eine lückenlose Behandlungskette<br />
vom Akutereignis zur rehabilitativen Wiederherstellung<br />
ausgefallener Funktionen des Nervensystems gewährleistet<br />
ist.<br />
MS-Zentrum und Muskelzentrum Ruhrgebiet<br />
Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Versorgung von Patienten<br />
mit Multipler Sklerose dar, die sowohl im stationären Bereich als<br />
auch in der entsprechenden poliklinischen Sprechstunde geleistet<br />
wird. Die Neurologische Klinik ist als Zentrum zur Behandlung<br />
der Multiplen Sklerose von der Deutschen Gesellschaft für Multiple<br />
Sklerose (DGMS) anerkannt. Weiterhin repräsentiert die Neurologische<br />
Klinik seit mehr als zehn Jahren das Muskelzen trum Ruhrgebiet.<br />
In diesem werden Patienten aus einem weit überregionalen<br />
Einzugsbereich mit erworbenen und angeborenen, zum Teil<br />
seltenen neuromuskulären Erkrankungen untersucht, beraten<br />
und behandelt. In diesem Rahmen beschäftigt sich die Klinik<br />
wissenschaftlich mit der Erforschung der Grundlagen seltener<br />
Muskelerkrankungen und innovativer Therapieansätze zum<br />
Beispiel auf gentechnischer Basis.<br />
Neue Spezialambulanz für Schluckstörungen<br />
Seit kurzem besteht eine weitere Spezialambulanz für neurogene<br />
Schluckstörungen. In diesem Bereich erfolgt in Kooperation mit<br />
der HNO-Universitätsklinik die Durchführung einer speziellen<br />
Diagnostik von Schluckstörungen mit Hilfe eines fiberendoskopischen<br />
Verfahrens (FEES). Mit einer frühzeitigen differenzierten<br />
Schluckdiagnostik können Komplikationen nach Schlaganfall<br />
oder Schädel-Hirn-Trauma, die durch „sich Verschlucken“ (Aspiration)<br />
entstehen, wie zum Beispiel Lungenentzündungen mit längerem<br />
Krankenhausaufenthalt oder Beatmungsnotwendigkeit, vorbeugend<br />
vermieden werden. Darüber hinaus können die Medizi ner<br />
bei Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen, wie z. B. der<br />
amyotrophen Lateralsklerose (ALS) den Zeitpunkt bestimmen, wann<br />
eine Versorgung mittels Sondenernährung (PEG) erforderlich wird.<br />
Berufsgenossenschaftliche Spezialabteilung<br />
Einen wesentlichen Schwerpunkt, insbesondere im Bereich der Ver -<br />
sorgung berufsgenossenschaftlich versicherter Patienten, bildet<br />
die Abteilung für neurologische Traumatologie und Neurorehabi-
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
53<br />
litation. Neben der umfassenden Diagnostik unfallbeding ter Störungen<br />
steht die Durchführung der Frührehabilitation – insbe sondere<br />
bei komplex mehrfachverletzten Patienten – an erster Stelle<br />
der Aufgaben dieser Abteilung.<br />
Dazu gehört auch die Diagnostik und Beurteilung psychotrau -<br />
ma tologischer Störungen im Rahmen der berufsgenos sen schaftlichen<br />
Psychotrauma-Ambulanz. Hier besteht inzwischen eine<br />
enge Zusammenarbeit mit dem Psychotherapiezentrum am<br />
Bergmannsheil, wo auch die zeitnahe Durchführung psychotherapeutischer<br />
Interventionen bei Patienten mit psychischen<br />
Störungen nach Unfällen möglich ist.<br />
Neue Professur für Neuroimaging<br />
Neu eingerichtet wurde in der Neurologischen Klinik eine W2-<br />
Professur für neurowissenschaftliche Bildgebung (Neuroimaging).<br />
Zusammen mit dem Forschungs-MRT des Research Department<br />
of Neuroscience der Ruhr-Universität Bochum kann so ein wesentlicher<br />
Forschungsschwerpunkt der Neurologischen Klinik<br />
ausgebaut und gestärkt werden. Eine wichtige Rolle in diesem<br />
Rahmen spielen Forschungsprojekte zur Entwicklung und Evaluation<br />
neuer neurorehabilitativer Behand lungsverfahren zur Therapie<br />
von neurologischen Ausfallserscheinungen nach Schädel-Hirn-<br />
Trauma oder Schlaganfall.<br />
Fachübergreifende Zusammenarbeit<br />
Das Team der Neurologischen Klinik zeichnet sich durch seine<br />
interdisziplinäre Zusammensetzung aus. Im Bereich der ärztlichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt es verschiedene Spezialisierungen<br />
(Neurologie, Psychiatrie, Nervenheilkunde, Anästhesie,<br />
spezielle Schmerztherapie, Intensivmedizin, Palliativmedizin,<br />
Rehabilitationswesen, Geriatrie). Sie arbeiten fachübergreifend<br />
im Team zusammen mit Neuropsychologen, psychologischen<br />
Psychotherapeuten, Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten,<br />
Musiktherapeuten, Sozialarbeitern und insbesondere in der<br />
Neurorehabilitation erfahrenen Pflegekräften. So stellt die Neurologische<br />
Klinik eine umfassende Behandlung der Patienten<br />
sicher.<br />
Prof. Dr. Martin Tegenthoff<br />
Direktor<br />
Neurologische Klinik und Poliklinik<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Miriam Kroos<br />
Tel: 0234-302-6809 | Fax: 0234-302-6888<br />
E-Mail: miriam.kroos@bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Neuromuskuläre Erkrankungen (Muskelzentrum Ruhrgebiet)<br />
··<br />
Neurologische Traumatologie / Neurorehabilitation:<br />
„Offene“ BG-Sprechstunde · Sprechstunde Fahrzeug- / Maschinentauglichkeit<br />
· Neuropsychologische Diagnostik · Kortikale<br />
Sehstörungen<br />
··<br />
Psychotraumatologische Störungen (Psychotrauma-Ambulanz)<br />
··<br />
Schlaganfallakutversorgung (Stroke Unit)<br />
··<br />
Multiple Sklerose (MS-Zentrum)<br />
··<br />
Neurogene Schluckstörungen<br />
··<br />
Amyotrophe Lateralsklerose<br />
··<br />
Neurologische Schlafmedizin<br />
··<br />
Kopfschmerzambulanz<br />
··<br />
Botulinumtoxin-Ambulanz<br />
··<br />
Parkinson-Ambulanz
54 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-,<br />
Palliativ- und Schmerzmedizin<br />
Die Klinik führt alle Verfahren der Allgemein- und Regionalanästhesie<br />
sowie der Schmerztherapie durch. Mehr als 11.000 Patienten<br />
werden jährlich in den operativen Kliniken betreut. Für die<br />
Überwachung der Patienten während der Operation, im Aufwachraum<br />
und auf der Intensivstation werden modernste Monitoringverfahren<br />
eingesetzt – einschließlich der Echokardio gra phie.<br />
Neben der Vorbereitung und Durchführung der Narkose kümmern<br />
sich die Ärzte auch um die Schmerztherapie nach Ope rationen.<br />
In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den weiteren Kliniken<br />
und Fachabteilungen sichert die anästhesiologische Klinik eine<br />
leistungsfähige, notfallmedizinische Versorgung im Rahmen des<br />
Rettungsdienstes der Stadt Bochum. Eine Intensivstation des<br />
Klinikums steht unter anästhesiologischer Leitung, zwei weitere<br />
Intensivstationen werden von Anästhesisten mitbetreut.<br />
Ultraschallgesteuerte Regionalanästhesie<br />
Pro Jahr werden etwa 5000 bis 6000 Regionalanästhesieverfahren<br />
durchgeführt (Spinalanästhesien, Epiduralanästhesien, periphere<br />
Leitungsanästhesien). Periphere Regionalanästhesien erfolgen<br />
maßgeblich sonographisch gesteuert. Die Klinik ist bereits seit<br />
Jahren von der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der<br />
Medizin (DEGUM) für die qualifizierte Ultraschallausbildung<br />
zertifiziert. Die Ausbildung erfolgt während des Klinikbetriebes<br />
„Bed-side“ durch zertifizierte DEGUM-Ausbilder, die auch regelmäßiges<br />
Training in den „Skills Labs“ des Klinikums anbieten und<br />
durchführen. In den Skills Labs werden spezielle Techniken trainiert<br />
(z. B. Punktionsübungen und Nadelführungstechniken, spezielle<br />
Nervensonographie, Bildoptimierung an verschiedenen Geräten<br />
etc.), bevor sie beim Patienten angewendet werden. Die Ultraschallausbildung<br />
wird durch DEGUM-Grund- und Aufbaukurse<br />
ergänzt, die durch zertifizierte Mitarbeiter der Klinik in Zusammenarbeit<br />
mit Spezialisten aus anderen Kliniken und Fachgebieten<br />
veranstaltet werden. Ein Arzt in Weiterbildung kann somit<br />
mit Erlangen des Facharztstatus die DEGUM-Stufe-I beantragen.<br />
Anästhesie im Bereich Herz-/Thoraxchirurgie<br />
In der Anästhesie werden alle etablierten und innovativen Verfahren<br />
zum Monitoring der Patienten eingesetzt. In der Kardioanästhesie<br />
bildet die sogenannte transösophageale Echokardiographie<br />
(TEE) einen besonderen Schwerpunkt im Rahmen der<br />
perioperativen Diagnostik und des Monitorings. Im vergangenen<br />
Jahr wurde die Klinik von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie<br />
und Intensivmedizin (DGAI) als TEE-Fortbildungszentrum<br />
anerkannt. Regelmäßig veranstalten wir den Kurs „TEE in der<br />
Anästhesiologie und Intensivmedizin“ in Kooperation mit dem<br />
Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen.
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
55<br />
Über 1100 Patienten auf der Intensivstation betreut<br />
Auf der anästhesiologisch geführten Herz-Thorax-Intensivstation<br />
versorgen wir Patienten nach großen und komplexen Operationen.<br />
Im vergangenen Jahr wurden über 1100 Patienten auf der<br />
Intensivstation betreut. Im Rahmen unseres Versorgungskonzeptes<br />
werden alle modernen Methoden des hämodynamischen<br />
Monitorings und der Kreislaufstabilisierung verwendet.<br />
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen<br />
spiegelt sich in den täglichen Visiten der Herz-Thorax-Chirurgie<br />
und der Radiologie sowie der wöchentlichen mikrobiologischen<br />
Besprechung wider.<br />
Spezialisierte Palliativstation<br />
Schwerstkranke Patienten, beispielsweise mit Tumorerkrankungen,<br />
erhalten auf einer spezialisierten 4-Betten-Station eine<br />
umfassende palliativmedizinische Versorgung. Zum Palliative<br />
Care Team (PCT) gehören neben Pflegekräften und Ärzten auch<br />
qualifizierte Mitarbeiter aus den Bereichen Physiotherapie, Ergotherapie,<br />
Seelsorge, Sozialarbeit und Psychologie. Eine regelmäßige<br />
Supervision unterstützt die Mitarbeiter in zum Teil sehr<br />
belastenden Situationen. Weiterhin wurde die Zusammenarbeit<br />
innerhalb des Palliativnetzes Bochum intensiviert: So übernehmen<br />
Mitarbeiter der Klinik in den Nachtstunden die Besetzung<br />
des Palliativnotrufs des Netzes. Weiterhin bietet das Team einen<br />
Konsiliardienst, der es stationären Patienten im Bergmannsheil<br />
ermöglicht, eine palliative ärztliche Beratung anzufordern. Die<br />
Steigerung der Versorgungsqualität hat uns in die Lage versetzt,<br />
den Antrag auf Erteilung der ärztlichen Weiterbildung zur Zusatzbezeichnung<br />
Palliativmedizin zu stellen.<br />
Qualifizierte Aus- und Weiterbildung<br />
Einen besonderen Stellenwert nimmt die Aus- und Weiterbildung<br />
ein. Neben dem anästhesiologischen Management der Narkoseführung<br />
erlernen die Mitarbeiter in der Weiterbildung den differenzierten<br />
Umgang mit Katecholaminen (Hormone, die die Herzfunktion<br />
beeinflussen), die anästhesiologische Behandlung von<br />
kardio-vaskulären Erkrankungen und die Anwendung invasiver<br />
Monitoringverfahren. Die Klinik bietet ein strukturiertes TEE-Ausbildungskonzept,<br />
sie ermöglicht Hospitationen und vermittelt<br />
Studierenden im Praktischen Jahr das Thema Kardioanästhesie.<br />
Prof. Dr. Peter Zahn<br />
Direktor<br />
Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Anke Vonderstein<br />
Tel: 0234-302-6826<br />
E-Mail: anke.vonderstein @bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Regionalanästhesie:<br />
Ultraschallgesteuerte periphere Nervenblockaden und DEGUM<br />
zertifizierte Klinik · Zentrale Regionalanästhesieverfahren<br />
··<br />
Allgemeinanästhesie:<br />
Alle gängigen Verfahren der Allgemeinanästhesie · Invasives<br />
Hämodynamik-Monitoring · Modernes Atemwegsmanagement<br />
··<br />
Kardioanästhesie:<br />
Perioperative Transösophageale Echokardiographie (TEE) ·<br />
Ausbildungs- und Prüfzentrum der DGAI für die zertifizierte<br />
Weiterbildung der perioperativen TEE · Hämodynamik- und<br />
Neuromonitoring<br />
··<br />
Intensivmedizin:<br />
Alle Formen der Beatmung und der medizinischen Überwachung<br />
· Nierenersatzverfahren · Betreuung extrakorporaler<br />
herzunterstützender Verfahren (ECMO) · Intensivmedizinisches<br />
Atemwegsmanagement<br />
··<br />
Akutschmerztherapie:<br />
Akutschmerzdienst · Tägliche Visiten des gemeinsamen ärztlichen<br />
und pflegerischen Akutschmerzdienstes · Patientenkontrollierte<br />
Analgesiekonzepte · Elektronische Datendokumentation<br />
··<br />
Palliativmedizin:<br />
Behandlung von Menschen mit einer nicht heilbaren und<br />
fortgeschrittenen Erkrankung · Spezialisiertes palliativmedizinisches<br />
Umfeld · Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Physiotherapeuten,<br />
Ergotherapeuten, Seelsorgern, Sozialarbeitern<br />
und Psychologen · Enge Kooperation mit dem Palliativnetz<br />
Bochum
56 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin<br />
Abteilung für Schmerzmedizin<br />
Die schmerzmedizinische Abteilung im Bergmannsheil ist eine<br />
der größten Spezialeinrichtungen in Europa. Das Spektrum der<br />
behandelten Erkrankungen und des Therapieangebotes belegen<br />
ihre außerordentliche Stellung ebenso wie Umfang und Qualität<br />
der klinischen Forschungsaktivitäten. Die Abteilung ist federführend<br />
tätig in nationalen und internationalen Netzwerken zur<br />
Erforschung von Nervenschmerzen. Sie hat ein Speziallabor zur<br />
Quantitativ Sensorischen Testung (QST) zur Messung der Nervenfunktion<br />
und von Schmerzschwellen aufgebaut, das im internationalen<br />
Umfeld als Referenzlabor gilt. In der Schmerzambulanz<br />
werden jährlich mehr als 2.000 Patienten versorgt, für die<br />
stationäre Versorgung von Schmerzpatienten steht eine 12-Betten-Station<br />
zur Verfügung.<br />
Fallbesprechungen und Schmerzkonferenzen<br />
Das Team setzt sich zusammen aus Ärzten verschiedener Fachrichtungen,<br />
aus Psychotherapeuten sowie Physio- und Ergotherapeuten.<br />
Gemeinsam arbeiten sie an dem Ziel, jedem Patienten<br />
die jeweils bestmögliche Schmerztherapie anzubieten. Das<br />
Behandlungskonzept schließt einen regelmäßigen gegenseitigen<br />
Informationsaustausch ein, welcher durch tägliche Besprechungen,<br />
wöchentliche Teamabsprachen und Konferenzen sowie<br />
in Form von Visiten umgesetzt wird. Darüber hinaus finden<br />
Schmerzkonferenzen statt, in denen besonders schwierige Fallkonstellationen<br />
in einem größeren Kreis auch mit auswärtigen<br />
Experten und Interessenten besprochen werden. Verschiedene<br />
Kooperationen innerhalb von Klinik- und Forschungsverbünden<br />
verdeutlichen den überregionalen Wirkungskreis der Klinik.<br />
Erforschung von Nervenschmerzen<br />
Der zentrale Forschungsschwerpunkt der Schmerzklinik ist die<br />
Erforschung der Entwicklungszusammenhänge bei der Entstehung<br />
von Nervenschmerzen (Neuropathischen Schmerzen), die<br />
Untersuchung von peripheren wie zentralnervösen Veränderungen<br />
infolge verschiedener schmerzhafter Erkrankungen unter<br />
Einschluss der funktionellen Bildgebung, der Elektrophysiologie<br />
(in Zusammenarbeit mit der Neurologischen Klinik) und der<br />
Quantitativ Sensorischen Testung. Das Chronisch Regionale<br />
Schmerzsyndrom (CRPS), Neuralgien und Phantomschmerzen<br />
sind besonders intensiv erforschte Krankheitsbilder in der Bochumer<br />
Schmerzklinik.<br />
Schmerztherapie auf allgemeinen Schmerzstationen<br />
Im Rahmen eines bundesweiten Projektes (Schmerzfreies Krankenhaus)<br />
wurde weltweit erstmalig flächendeckend die Qualität<br />
der schmerztherapeutischen Versorgung sowohl auf operativen
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
57<br />
als auch nicht-operativen allgemeinen Pflegestationen ermittelt.<br />
Als Konsequenz wurden daraus Kriterien der Zertifizierung für<br />
eine qualifizierte Schmerztherapie entwickelt. Hierdurch konnte<br />
inzwischen in nahezu 100 Kliniken in Deutschland und Österreich<br />
bewiesen werden, dass die Akutschmerzen für Patienten<br />
heute effektiv behandelbar sind. Wissenschaftlich stehen hier<br />
insbesondere Fragen nach besseren Outcome-Kriterien und die<br />
Beeinflussung von Effektstärken verschiedener Maßnahmen im<br />
Vordergrund.<br />
Fibromyalgie / Rückenschmerz<br />
Rückenschmerz ist eine Volkskrankheit, jedoch ist bisher der<br />
sinnvolle Einsatz von radiologischen und manualmedizinischen<br />
Verfahren für die Differentialdiagnostik umstritten. Hierzu<br />
werden in Zusammenarbeit mit der Klinik für Radiologische<br />
Diagnostik prospektive Studien durchgeführt. Eine Krankheit,<br />
deren Ätiologie und Pathogenese bis heute unklar sind, ist das<br />
Fibromyalgie-Syndrom. Risikofaktoren dieses generalisierten<br />
Schmerzsyndroms sind vor allem die familiäre Häufung, biographische<br />
Belastungsfaktoren sowie Arbeitsplatzfaktoren, aber<br />
auch neurologische Faktoren scheinen beteiligt zu sein. In Zusammenarbeit<br />
mit dem eigenen QST-Labor und der Klinik für<br />
Neurologie und den Psychologen aus der Abteilung für Schmerzmedizin<br />
wird hier ein neues interprofessionelles Assessment<br />
entwickelt und erforscht, das der Vielgestaltigkeit dieses Syndroms<br />
Rechnung trägt und somit zur Entwicklung differentieller<br />
Therapiestrategien beiträgt.<br />
Psychologische Forschung<br />
Das Hauptaugenmerk der psychologischen Forschung gilt der<br />
Identifizierung psycho-sozialer Risikofaktoren und Subgruppen<br />
bzw. Profilclustern bei Patienten mit neuropathischen Schmerzerkrankungen<br />
und Fibromyalgie-Syndrom. Neben den bereits<br />
gut untersuchten affektiven Parametern (Depression, Angst,<br />
Hilflosigkeit) interessieren wir uns vor allem für den möglichen<br />
Einfluss von traumatisierenden Erlebnissen und der posttraumatischen<br />
Belastungsstörungen bei der Chronifizierung von<br />
Schmerzen sowie deren Auswirkung auf den Therapie-Outcome.<br />
Zudem gilt unser Interesse der Ableitung von subgruppenspezifischen<br />
(Psycho-)Therapieoptionen bei chronischen Schmerzpatienten.<br />
Prof. Dr. Christoph Maier<br />
Leitender Arzt<br />
Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativund<br />
Schmerzmedizin – Abteilung für Schmerzmedizin<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Anja Grote<br />
Tel: 0234-302-6366<br />
E-Mail: anja.grote@bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Chronische Rückenschmerzen<br />
··<br />
Chronische Kopfschmerzen<br />
··<br />
Tumorschmerzen<br />
··<br />
Verletzungsbedingte Schmerzen<br />
··<br />
Rheumatische Schmerzen<br />
··<br />
Polyneuropathien<br />
··<br />
Fibromyalgie-Syndrom<br />
··<br />
Nervenschmerzen:<br />
z. B. Chronisches regionales Schmerzsyndrom (CRPS) ·<br />
Phantomschmerzen nach Amputationen<br />
··<br />
Medikamentenabhängigkeit:<br />
z. B. Entzug von Opioiden, Medikamenteninduzierter Kopfschmerz
58 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Institut für radiologische Diagnostik, interventionelle<br />
Radiologie und Nuklearmedizin<br />
Das radiologische Institut des Bergmannsheils bietet sowohl für<br />
ambulante als auch stationäre Patienten ein umfassendes Spektrum<br />
diagnostischer und interventioneller radiologischer Leistungen.<br />
Mit 13 Ärztinnen und Ärzten und 36 Medizinisch-technischen<br />
Radiologieassistentinnen und -assistenten leistet die<br />
Klinik jährlich rund 200.000 radiologische Untersuchungen.<br />
Das Institut ist ausgestattet mit modernster Gerätetechnik<br />
für die Projektionsradiographie, Computertomographie (CT),<br />
Magnet resonanztomographie (MRT), Ultraschalldiagnostik,<br />
Angiographie, Osteoporosediagnostik (DEXA) sowie für Durchleuchtungsuntersuchungen<br />
und die Nuklearmedizin. Ein leistungsfähiges<br />
Radiologie-Informationssystem (RIS) mit integriertem<br />
digitalem Bildarchivierungs- und -verteilungssystem (PACS)<br />
garantiert den klinikweiten Online-Zugriff auf Textbefunde und<br />
Bilder.<br />
Teleradiologieverbund Ruhr<br />
Großen Wert legt das Team der Klinik auf die enge Kooperation<br />
mit den niedergelassenen Kolleginnen, Kollegen und Zuweisern.<br />
Als Mitglied des Teleradiologieverbundes Ruhr gewährleistet die<br />
Klinik einen effizienten Austausch radiologischer Bilder zwischen<br />
Praxen und Krankenhäusern in der Region: Teilnehmer<br />
des Verbundes können auf einer herstellerunabhängigen und<br />
standardkonformen Plattform Bilder komfortabel, schnell und<br />
sicher verschicken und erhalten. Dies verbessert die medizinische<br />
Versorgung der Patienten und schafft Möglichkeiten, neue<br />
Kooperationen und Partnerschaften innerhalb des Verbundes zu<br />
schließen. Der Verbund hat sich in kurzer Zeit im Ruhrgebiet etabliert.<br />
Mit dem Übergang in den Regelbetrieb und der Öffnung<br />
für weitere Teilnehmer expandiert er nun auch in die angrenzenden<br />
Regionen: Ostwestfalen, Rheinland, Bergische Land, Sauerland,<br />
Münsterland, etc.<br />
Studentische Ausbildung und MTRA-Schule<br />
Die qualifizierte radiologische Ausbildung von Studierenden<br />
sowie von Medizinisch-technischen Radiologie-Assistentinnen<br />
und -Assistenten (MTRA) in der MTRA-Schule am Bergmannsheil<br />
ist ein weiterer Schwerpunkt. Studierenden bietet das Institut<br />
ein breites Lehrangebot. Eine strukturierte Ausbildung und praxisrelevante<br />
Lehrinhalte legen den Grundstein für den sicheren<br />
Umgang mit der radiologischen Basisdiagnostik im Alltag und<br />
in der Dienstsituation. Die persönliche Betreuung und abschließende<br />
Evaluation vermittelt Famulantinnen und Famulanten sowie<br />
Studierenden im Praktischen Jahr (PJ) ein detailliertes Feedback<br />
zum individuellen Ausbildungsstand.
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
59<br />
Prof. Dr. Volkmar Nicolas<br />
Direktor<br />
Institut für radiologische Diagnostik,<br />
interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Gisela David | Angelika Brendel<br />
Tel: 0234-302-6455 | Fax: 0234-302-6435<br />
E-Mail: gisela.david @bergmannsheil.de<br />
angelika.brendel@bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
Diagnostische Radiologie<br />
··<br />
Digitale Radiologie<br />
··<br />
Digitale Röntgendurchleuchtung<br />
··<br />
Sonographie<br />
··<br />
Computertomographie aller Körperregionen (einschl. Cardio-CT)<br />
··<br />
MR-Tomographie aller Körperregionen:<br />
einschl. Cardio-MRT, MR-Spektroskopie und DTI sowie fMRI,<br />
pädiatrische MRT, endorektale MRT<br />
··<br />
Angiographie<br />
··<br />
Osteoporosediagnostik (DEXA)<br />
··<br />
Nuklearmedizinische Diagnostik:<br />
Knochenszintigraphie/SPECT · Schilddrüsendiagnostik ·<br />
Nierenfunktionsprofile · Lungenperfusionsszintigraphie<br />
··<br />
Therapie benigner Schilddrüsenerkrankungen<br />
Interventionelle Radiologie<br />
··<br />
CT-gesteuerte Biopsien, Drainagen, RFA<br />
··<br />
Schmerztherapie:<br />
epidurale, periradikuläre Injektionen · T3-Katheter · Sympathikolyse<br />
Facettnervablationen<br />
··<br />
Gefäß-Interventionen:<br />
Ballonagioplastie · Stentangioplastie · Stentgraft-Angioplastien<br />
inkl. abdomineller und thorakaler Aortenprothesen (in enger Ko -<br />
operation mit der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie) · PTCD ·<br />
TIPS · Endovaskuläre Tumortherapien (TACE, Precision-TACE, SIRT)
60 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Institut für klinische Chemie, Transfusionsund<br />
Laboratoriumsmedizin<br />
Die Labormedizin ist für die medizinische Versorgung von essentieller<br />
Bedeutung, denn die meisten ärztlichen Diagnosen<br />
werden auf der Grundlage von Laborwerten gestellt. Im Institut<br />
für Klinische Chemie, Transfusions- und Laboratoriumsmedizin<br />
stehen drei fachärztlich geleitete Abteilungen und ein Team von<br />
qualifizierten Medizinisch-technischen Assistentinnen und Assistenten<br />
(MTA) zur Verfügung, um eine bestmögliche labormedizinische<br />
Versorgung der Patienten zu sichern.<br />
Zum Leistungsspektrum zählen Untersuchungen aus allen Bereichen<br />
der Klinischen Chemie (unter anderem auch Hormon- und<br />
Arzneimittelbestimmungen), der Mikrobiologie (zum Beispiel Identifikation<br />
von Bakterien und Erstellung von Antibiogrammen) und<br />
der Transfusionsmedizin (zum Beispiel Blutgruppenbestimmungen<br />
und Kreuzproben). Moderne Analysensysteme gewährleisten<br />
eine schnelle und qualitätsgesicherte Versorgung der Patienten.<br />
Antibiotika-Beratungsservice<br />
Um dem Problem sogenannter multiresistenter Keime zu begegnen<br />
(zum Beispiel Methicillin Resistenter Staphylococcus aureus,<br />
MRSA), wird eine schnelle und sensitive Diagnostik vorgehalten.<br />
Hierdurch können Patienten mit einer entsprechenden<br />
Besiedelung oder Infektion frühzeitig erkannt werden. Darüber<br />
hinaus werden unter anderem Resistenzstatistiken angefertigt, die<br />
dem behandelnden Arzt bei der Auswahl der kalkulierten Initialtherapie<br />
helfen. Ein Antibiotika-Beratungsservice hilft, in problematischen<br />
Fällen die bestmögliche Therapie zu bestimmen. Das<br />
Institut ist auch Ansprechpartner in Hygiene-Fragen. Es ist im<br />
MRSA-Netzwerk Bochum eingebunden und auch im Arbeitskreis<br />
Hygiene der Ruhr-Universität Bochum vertreten.<br />
Gerinnungsambulanz<br />
Für niedergelassene Ärzte besteht die Möglichkeit, Patienten<br />
mit Störungen der Blutgerinnung (Blutungs- oder Thromboseneigung)<br />
in die Gerinnungsambulanz zu überweisen, um die Erkrankung<br />
abzuklären. Bei Patienten, die im Klinikum stationär behandelt<br />
werden, können entsprechende Konsile angefordert werden.<br />
So kann auch bei Patienten mit seltenen und komplizierten Störungen<br />
der Blutgerinnung eine Optimierung der Therapie beziehungsweise<br />
ein bestmöglicher Krankheitsverlauf erzielt werden.<br />
Eigenes Blutdepot<br />
Durch ein eigenes Blutdepot kann eine rasche Versorgung der<br />
Patienten mit geeigneten Blutpräparaten gewährleistet werden.<br />
Die erforderlichen Verträglichkeitsuntersuchungen werden entsprechend<br />
aktueller Empfehlungen und Richtlinien durchge-
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
61<br />
führt. Bei Patienten mit auffälligen transfusionsmedizinischen<br />
Befunden (zum Beispiel sogenannte irreguläre Antikörper) besteht<br />
die Möglichkeit einer zeitnahen Abklärung dieser Befunde,<br />
so dass geplante Operationen weitestgehend ohne Verzögerungen<br />
durchgeführt werden können. Da es bei der Gabe von Transfusionen<br />
auf das richtige Maß ankommt, erarbeitet das Institut<br />
Therapieleitlinien zur Gabe von Blutprodukten für das Klinikum<br />
und aktualisiert diese fortlaufend.<br />
Bei zahlreichen Untersuchungen bietet sich eine Untersuchung<br />
von Patientenproben direkt auf der Station oder in den OP-Sälen<br />
an, da die Ergebnisse sofort benötigt werden oder der Transport<br />
der Proben problematisch ist. Zu nennen sind hier die Blutgasanalytik<br />
und die Glucose-Messung. Diese patientennahe Diagnostik,<br />
die auch als Point-of-Care-Diagnostik bezeichnet wird,<br />
steht unter der Verantwortung des Instituts. Es stellt somit eine<br />
qualitätsgesicherte Analytik sicher.<br />
Aufgaben in Lehre und Fortbildung<br />
Die Ärzte des Instituts bieten regelmäßige interne Fortbildungen<br />
an. Darüber nehmen sie Lehraufgaben wahr und sind an Vorlesungen<br />
und Praktika für Studierende der Medizin und Informatik,<br />
Statistik und Medizinphysik beteiligt. Weiterhin unterrichten<br />
die Ärzte auch an der MTA-Schule des Klinikums.<br />
Dr. Reiner Kempf<br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Institut für klinische Chemie, Transfusionsund<br />
Laboratoriumsmedizin<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Ärztliche Leiter:<br />
Dr. Reiner Kempf<br />
Dr. Veronika Knop-Hammad<br />
Dr. Hugo Stiegler<br />
Sekretariat: Melanie Hahnefeld<br />
Tel: 0234-302-3550 | Fax: 0234-302-6614<br />
E-Mail: melanie.hahnefeld@bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Klinisch-Chemische Analysen<br />
··<br />
Hämostaseologische Konsile sowie Gerinnungsambulanz<br />
··<br />
Autoimmundiagnostik<br />
··<br />
Mikrobiologische und krankenhaushygienische<br />
Untersuchungen<br />
··<br />
Erstellung von Resistenzstatistiken<br />
··<br />
Mikrobiologische Visiten und Antibiotikaberatung<br />
··<br />
Beratung in Hygienefragen<br />
··<br />
Transfusionsmedizinische Leistungen<br />
··<br />
Blutdepot<br />
··<br />
Verwaltung der POCT-Diagnostik des Klinikums
62 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Krankenhausapotheke<br />
Zum Gesundwerden bedarf es oft der richtigen Arznei und für<br />
viele Therapien ist der Einsatz von Medikamenten, Diagnostika<br />
und Medizinprodukten unerlässlich. Für die sachgerechte und<br />
zügige Versorgung sorgt im Bergmannsheil eine moderne, hauseigene<br />
Apotheke. Zum Spektrum gehören die Beschaffung und<br />
Bereitstellung von Arzneimitteln, die Herstellung patientenindividueller<br />
Rezepturen (zum Beispiel Zytostatika) und die pharmazeutische<br />
Betreuung und Beratung von Patientinnen und Patienten<br />
sowie des ärztlichen und pflegerischen Behandlungsteams.<br />
Das Team der Apotheke arbeitet mit in verschiedenen Kommissionen<br />
des Klinikums (Arzneimittelkommission, Ethikkommission,<br />
Hygienekommission, Transfusionskommission). Sie ist zugleich<br />
eine Weiterbildungsstätte für den Fachbereich „Klinische Pharmazie“.<br />
Stationsapotheker<br />
Seit mehreren Jahren unterstützt die Apotheke die Stations teams<br />
der Unfallchirurgie durch Stationsapotheker. Täglich werden<br />
die Hausmedikamente jedes Patienten in einem persönlichen<br />
Gespräch besprochen, um eine lückenlose Arzneimitteltherapie<br />
während des stationären Aufenthaltes zu garantieren. Außerdem<br />
wird die Medikation auf Wechselwirkungen überprüft<br />
und ob die Dosierung aufgrund von Organerkrankungen oder<br />
Begleitmedikation angepasst werden muss. Durch die tägliche<br />
Anwesen heit auf der Station stehen die Stationsapotheker der<br />
Pflege, den Ärzten und den Patienten mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Ambulante BG-Versorgung<br />
Die Apotheke versorgt Patienten der Berufsgenossenschaften<br />
mit Hilfsmitteln für den täglichen Gebrauch – schnell, zuverlässig<br />
und europaweit. Speziell ausgebildetes Personal steht für Bestellungen<br />
und fachkundige Beratung zur Verfügung. Bestellungen<br />
können telefonisch, per Fax, per E-Mail oder auf dem Postweg in<br />
Auftrag gegeben werden. Die Lieferung erhalten die Auftraggeber<br />
innerhalb von 24 bis 48 Stunden frei Haus. Das Team stellt Muster<br />
aller gängigen Produkte auf Anfrage gerne zur Verfügung.<br />
Wissenschaftssupport<br />
Die Apotheke unterstützt die forschenden Einrichtungen der<br />
Klinik, das Zentrallabor, sowie weitere Institute am Bergmannsheil<br />
(Institut für Prävention und Arbeitsmedizin – IPA, Institut<br />
für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum) durch die schnelle<br />
und ökonomische Beschaffung von Chemikalien, speziell angefertigte<br />
Laborlösungen und sonstigen Laborbedarf. Damit ist die<br />
Apotheke ein wichtiger Dienstleister und Ansprechpartner für<br />
die Forschung.
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
63<br />
Dr. Peter Godau<br />
Leitender Apotheker<br />
Krankenhausapotheke<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Melanie Hahnefeld<br />
Tel: 0234-302-6240 | Fax: 0234-302-6476<br />
E-Mail: peter.godau@bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
··<br />
Arzneimittel-/Medizinprodukteversorgung<br />
··<br />
Versorgung der wissenschaftlichen Institute, des Zentrallabors<br />
und des IPA mit Laborlösungen, Reagenzien und sonstigen<br />
Hilfsmitteln<br />
··<br />
Ambulante BG-Versorgung<br />
··<br />
Arzneimittelinformation von Ärzten, Pflegekräften und<br />
Patienten/innen<br />
··<br />
Apotheker auf Station<br />
··<br />
Mitarbeit in Transfusions-, Hygiene-, Arzneimittelund<br />
Ethikkommission<br />
··<br />
Referententätigkeit in der hauszugehörigen<br />
Krankenpflegeschule<br />
··<br />
Labor, Rezeptur und Defektur
64 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Pflegedienst<br />
Die Pflege befindet sich im Wandel. Tätigkeiten wie Verbände<br />
wechseln und Medikamente verabreichen üben die examinierten<br />
Gesundheits- und Krankenpflegerinnen beziehungsweise<br />
-pfleger natürlich nach wie vor aus. Aber wie in vielen Tätigkeitsfeldern<br />
der Medizin hat sich auch das Berufsbild Pflege in den<br />
letzten Jahren stark gewandelt.<br />
Pflege im Bergmannsheil heißt, den ganzen Menschen in den<br />
Blick zu nehmen – gemäß unserem Leitmotiv „Helfen, heilen<br />
und forschen“. Je nach Art der Erkrankung oder Verletzung werden<br />
die Patienten mit pflegetherapeutischen Konzepten begleitet,<br />
die wissenschaftlich fundiert sind. Daher wird auch in der<br />
Pflege geforscht. Das Bergmannsheil kooperiert unter anderem<br />
mit der Universität Witten/Herdecke (UWH) und der Hochschule<br />
für Gesundheit in Bochum (HSG), um die Pflege als Disziplin<br />
weiter zu entwickeln und vor allem die neuen Entwicklungen auf<br />
diesem Gebiet in die Realität eines Klinikalltages zu integrieren.<br />
An den Universitäten und Hochschulen werden diese neuen<br />
Konzepte in enger Zusammenarbeit mit dem Bergmannsheil<br />
entwickelt und im Klinikalltag auf ihre Praxistauglichkeit erprobt.<br />
Das Bergmannsheil ist Kooperationspartner in einem dualen<br />
Modellstudiengang der Hochschule für Gesundheit in Bochum<br />
(HSG). Die Studierenden absolvieren hier eine Ausbildung zum<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger und erwerben gleichzeitig<br />
einen akademischen Bachelorabschluss. Die Absolventen werden<br />
in die Lage versetzt, später in den unterschiedlichsten Disziplinen<br />
und Bereichen zu arbeiten – als Beispiele sind hier<br />
unter anderem das Wundmanagement, verschiedene Beratungsdienstleistungen<br />
oder die Fallsteuerung zu nennen.<br />
Multiprofessioneller Ansatz der Patientenversorgung<br />
Mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Pflegedienstes<br />
haben die Patienten und Angehörigen den häufigsten Kontakt.<br />
Diese begleiten sie während ihres Aufenthaltes – herzlich,<br />
menschlich und fachlich kompetent. Dabei unterstützen sie die<br />
Patienten in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärzten.<br />
Der multiprofessionelle Ansatz und Austausch unter den verschiedenen<br />
Fachdisziplinen steht hierbei im Vordergrund und<br />
wird somit weiter gefördert.<br />
Medizin hat ihre eigene Sprache, die für Patienten und Angehörige<br />
nicht immer einfach zu verstehen ist. Hier stehen die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege beratend zur Seite,<br />
beantworten Fragen und vermitteln Informationen. Aus dieser<br />
Beratungskompetenz entwickeln Pflegende einen wichtigen Teil<br />
ihres beruflichen Selbstverständnisses.
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
65<br />
Rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege<br />
Rund 750 voll- und teilzeitbeschäftigte Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter arbeiten im Pflegedienst. Davon sind rund 95 Prozent<br />
examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen; ein Großteil<br />
von ihnen verfügt darüber hinaus über spezielle Fachweiterbildungen.<br />
Pflege heißt, Professionalität und Menschlichkeit<br />
zu leben und dabei selbst tagtäglich dazu zu lernen. Das Bildungszentrum<br />
Bergmannsheil (BZB) unterstützt die Pflegenden<br />
dabei, ihre Kompetenzen und Fähigkeiten gezielt zu erweitern<br />
und bietet ein einzigartiges Fort- und Weiterbildungs angebot.<br />
Die Bildungsangebote, die das Bergmannsheil bereitstellt,<br />
werden ständig auf die aktuellen Bedarfe und Anforderungen<br />
geprüft. Vermittelt wird konkret anwendbares Wissen, das für<br />
die Pflegenden eine praxistaugliche Hilfe darstellt. Fortbildungen<br />
zu Themen wie Wundmanagement oder Kommunikationstraining<br />
gehören ebenso dazu wie spezielle Angebote, zum<br />
Beispiel „Burnoutprophylaxe durch Achtsamkeit“, „UNI LIVE –<br />
Worte haben die Macht, Wirklichkeiten zu gestalten“ oder<br />
„Organspende als Gemeinschaftsaufgabe“.<br />
Pflege denkt Zukunft<br />
Um den sich abzeichnenden, steigenden Fachkräftebedarf<br />
zu decken, stellt sich das Bergmannsheil schon jetzt dieser<br />
Herausforderung – im Sinne der Personalgewinnung wie im<br />
Sinne der Personalbindung. Ein wichtiger Baustein dabei ist<br />
der Aufbau flexibler, zeitgemäßer Beschäftigungsmodelle,<br />
um den Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu<br />
entsprechen und somit zugleich die Mitarbeiterzufriedenheit<br />
zu erhöhen. Ein Beispiel ist der neu aufgebaute Springerpool:<br />
Mitarbeiter dieses Pools helfen flexibel auf Stationen aus,<br />
wenn es zu krankheitsbedingten Personalausfällen kommt.<br />
Vorteil für die stationseigenen Kolleginnen und Kollegen: Sie<br />
müssen weniger häufig Dienste tauschen, beziehungsweise<br />
für die erkrankten Kollegen einspringen. Aber auch die Pflegekräfte,<br />
die im Pool beschäftigt sind, profitieren, denn sie bestimmen<br />
ihre Arbeitszeit weitgehend frei, können Dienstplan<br />
und Privatleben also ideal koordinieren. Das Bergmannsheil<br />
kann auf diese Weise Fachkräfte, für die andere Arbeitszeitmodelle<br />
nicht in Frage kommen – beispielsweise Mütter – im<br />
Bergmannsheil halten und in den Berufsalltag integrieren.<br />
Peter Fels<br />
Pflegedirektor<br />
Pflegedirektion<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Sekretariat: Siegrid Fröhlich<br />
Tel: 0234-302-6301 | Fax 0234-302-6303<br />
E-Mail: siegrid.froehlich @bergmannsheil.de<br />
Bildungszentrum Bergmannsheil (BZB)<br />
Bessemerstraße 80 | 44793 Bochum<br />
Tel: 0234-96499-0 | Fax: 0234-96499-21<br />
E-Mail: bildungszentrum @bergmannsheil.de
66 Unsere Klinken und Abteilungen<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Rehabilitationszentrum<br />
Menschen nach einem Unfall oder einer Krankheit wieder fit<br />
machen für Alltag und Beruf: Darum kümmert sich das Team<br />
des Rehabilitationszentrums im Bergmannsheil. Über 60 Therapeutinnen<br />
und Therapeuten mit unterschiedlichen Spezialisierungen<br />
sorgen in enger Zusammenarbeit mit Ärztinnen und<br />
Ärzten sowie Pflegerinnen und Pflegern für eine optimale Förderung<br />
der Patienten. Die Therapie beginnt je nach Behandlungssituation<br />
des Patienten schon auf der Intensivstation, begleitet<br />
ihn während seines gesamten stationären Aufenthalts und bei<br />
Bedarf auch darüber hinaus: Denn Patienten können die Angebote<br />
des Reha-Zentrums im Bergmannsheil auch ambulant in<br />
Anspruch nehmen.<br />
Therapieangebote auf 5.000 Quadratmetern<br />
Unser Reha-Zentrum verfügt auf rund 5.000 Quadratmetern über<br />
alle Möglichkeiten der modernen Therapie: Geräte zum Kraft- und<br />
Ausdauertraining, ein großes Bewegungsbad, eine Sporthalle,<br />
Einrichtungen zur Bäderbehandlung, Räumlichkeiten für die funktionelle<br />
Therapie und zur Übung von Alltagsaktivitäten: Von der<br />
Übungsküche über den PC-Arbeitsplatz bis hin zur Werkstatt. So<br />
können Alltagssituationen unter fachkundiger Anleitung erprobt<br />
und trainiert werden. Das Therapiekonzept wird für jeden Patienten<br />
individuell erarbeitet und zielgerichtet umgesetzt.<br />
Ziel der Physiotherapie (Krankengymnastik) ist es, Körperfunktionen<br />
wie Beweglichkeit, Koordination oder Gehfähigkeit zu<br />
erhalten oder wieder zu erlangen. In der Ergotherapie stehen<br />
Alltagsfertigkeiten oder alltägliche Bewegungsabläufe im Mittelpunkt.<br />
Hier geht es zum Beispiel um die Selbstversorgung oder<br />
Haushalts- und Arbeitstätigkeiten. Die Sporttherapie nutzt Trainingsmaßnahmen<br />
oder sportliche Aktivitäten zur Förderung der<br />
Genesung. In der Physikalischen Therapie werden Massagetechniken,<br />
Lymphdrainage oder auch Wärmeanwendungen für eine<br />
Verbesserung und Stabilisierung des Gesundheitszustandes<br />
eingesetzt.<br />
Die Behandlungskonzepte werden kontinuierlich angepasst und<br />
weiterentwickelt. Neben den jeweiligen Behandlungen ist es uns<br />
wichtig, die Patienten und gegebenenfalls auch die Angehörigen<br />
zu beraten und zu begleiten, wie sie gesundheitsförderliche<br />
Maßnahmen aktiv unterstützen und eigenständig weiterführen<br />
können.<br />
Einführung neuer Therapiemodule<br />
Im zurückliegenden Jahr wurden die bestehenden Behandlungskonzepte<br />
in einigen Bereichen grundlegend überarbeitet sowie<br />
neue Therapiemodelle etabliert. Die sogenannte Erweiterte Am-
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Unsere Klinken und Abteilungen<br />
67<br />
bulante Physiotherapie (EAP), ein Kernmodul in der Rehabilitation<br />
berufsgenossenschaftlich versicherter Patienten, wurde<br />
aktualisiert, neue Schwerpunkte wurden gesetzt. Im Zuge der<br />
Neuausrichtung innerhalb der Klinik für Plastische Chirurgie<br />
und Schwerbrandverletzte wurden auch die therapeutischen<br />
Behand lungskonzepte auf den Prüfstand gestellt, angepasst<br />
und erweitert. Im Rahmen der Palliativ-Versorgung von schwerstkranken<br />
Patienten wurde ein strukturiertes und interdisziplinäres<br />
Behandlungskonzept etabliert, in dem die Physio- und Ergo therapie<br />
integrale Bestandteile sind.<br />
Individuelle Rehabilitationsangebote<br />
Im Rahmen der Versorgung von Patienten der Gesetzlichen<br />
Unfallversicherung ist das Reha-Zentrum wesentlich beteiligt<br />
an ihrer umfassenden Rehabilitation. Bei der berufsgenossenschaftlichen<br />
Akutversorgung werden schon während der Akutphase<br />
der medizinischen Behandlung therapeutische Maßnah men<br />
eingeleitet und intensiv angewandt. Einen weiteren Baustein<br />
bildet die bereits erwähnte Erweiterte Ambulante Physiotherapie<br />
(EAP): Hier wird unter ärztlicher Begleitung ein Programm<br />
ambulanter Therapiemaßnahmen zusammengestellt, das den<br />
Patienten auf seinem Weg zur Genesung und zum beruflichen<br />
Wiedereinstieg unterstützt. Ferner wird in Kooperation mit dem<br />
Rehabilitationszentrum medicos.AufSchalke ein spezielles stationäres<br />
Reha-Programm angeboten (Berufsgenossenschaftliche<br />
stationäre Weiterbehandlung, BGSW).<br />
Birthe Hucke<br />
Organisatorische Leitung<br />
Ärztliche Leitung: Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer<br />
Rehabilitationszentrum<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />
Tel: 0234-302-6630<br />
E-Mail: rehazentrum@bergmannsheil.de<br />
Schwerpunkte<br />
Silvia Müller<br />
Fachliche Leitung<br />
··<br />
Physiotherapie:<br />
Krankengymnastik, Manuelle Therapie, Atemtherapie / Prophylaxen,<br />
KG-ZNS / Bobath für Erwachsene, Cranio-Sacrale-Therapie,<br />
PNF / FBL Brüggertherapie, Gangschule / Prothesentraining,<br />
Triggerpunkttherapie, Rückenschule, Schlingentischbehandlung<br />
··<br />
Sporttherapie:<br />
Medizinische Trainingstherapie, Gang- und Koordinationsschulung,<br />
Kinesiotaping, Isokinetische Test- und Trainingsverfahren,<br />
Rollstuhlgebrauchsschulung, Rollstuhlsport<br />
··<br />
Ergotherapie:<br />
Wahrnehmungs- und Hirnleistungstraining, Alltagsorientiertes<br />
Training (Selbstversorgung, Haushalt, Beruf, Freizeit), Funktionelle<br />
Therapie (Bobath, PNF, Perfetti, Manuelle Therapie),<br />
Hilfsmittel- und Wohnraumberatung, Spiegeltherapie / Imaginationstraining<br />
··<br />
Physikalische Therapie:<br />
Aquagymnastik /Bewegungsbad, Kneippsches Wassertreten,<br />
Manuelle Lymphdrainage, Klassische Masssage, Narben-, Colonund<br />
Bindegewebsmassage, Wärmebehandlung: Fango / Rotlicht,<br />
Elektrotherapie (Muskel- /Nervenstimulation, Ultraschall, Iontophorese)
„Das Bergmannsheil? Das heißt<br />
für mich gute Entwicklungsmöglichkeiten<br />
und familienfreundliche<br />
Strukturen zugleich.“<br />
Tatjana Döll, 32 Jahre<br />
Assistenzärztin der<br />
Neurologischen Klinik
70 Zahlen und Fakten<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Zentrale Kennzahlen<br />
2011 <strong>2012</strong><br />
Fallzahlen (stationär) inkl. Behandlungen an Kooperationsstandorten 21.120 21.515<br />
davon Gesetzliche Unfallversicherung 3.279 3.674<br />
Durschschnittliche Verweildauer stationärer Patienten (in Tagen) 9,9 10,0<br />
Fallzahlen (ambulant) 62.792 62.357<br />
Notfälle ambulant (Gesetzliche Krankenversicherung) 9.043 8.838<br />
Operationen (stationär) 8.794 8.685<br />
Operationen (ambulant) 923 1.000<br />
Gutachten 1.422 1.398<br />
Umsatzerlöse 137.810.541 € 147.600.937 €<br />
Gesamterlöse 149.307.279 € 159.868.656 €<br />
Investitionen gesamt 13.899.110 € 24.412.078 €<br />
Beschäftigte<br />
313<br />
Medizinischtechnischer<br />
Dienst<br />
92<br />
Verwaltungsdienst<br />
29<br />
Techn./Instandhaltungsdienst<br />
76<br />
Wirtschaft- und<br />
Versorgungsdienst<br />
1.694<br />
Gesamt<br />
68<br />
Sonstige<br />
104<br />
Auszubildende<br />
und Schüler<br />
222<br />
Ärztlicher Dienst<br />
(davon 111 Fachärzte)<br />
228<br />
Funktionsdienst<br />
(davon 61 Physikalische<br />
Therapie und Rehabilitation)<br />
562<br />
Pflegedienst
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Zahlen und Fakten<br />
71<br />
Kliniken und Institute / Bettenbelegung<br />
Kliniken/Institute Betten Leitung<br />
Chirurgische Klinik und Poliklinik 257 Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer<br />
Chirurgische Kernklinik 173 Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer<br />
Abteilung für Rückenmarkverletzte 64 Dr. Renate C. Meindl<br />
Abteilung für Neurotraumatologie - Priv.-Doz. Dr. Bernhard Fischer<br />
Abteilung für Viszeralchirurgie 20 Prof. Dr. Richard Viebahn<br />
Chirurgische Forschung - Prof. Dr. Manfred Köller<br />
Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte 41 Prof. Dr. Marcus Lehnhardt<br />
Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie 33 Prof. Dr. Justus T. Strauch<br />
Zentrum für Innere Medizin 209 Prof. Dr. Horst H. Klein<br />
Medizinische Klinik I – Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie,<br />
Gastroenterologie und Hepatologie<br />
100 Prof. Dr. Horst H. Klein<br />
– Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie 60 Prof. Dr. Horst H. Klein<br />
– Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie 40 Prof. Dr. Wolff Schmiegel<br />
Medizinische Klinik II – Kardiologie und Angiologie 59 Prof. Dr. Andreas Mügge<br />
Medizinische Klinik III – Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin 50 Priv.-Doz. Dr. Andrea Koch<br />
Neurologische Klinik und Poliklinik 62 Prof. Dr. Martin Tegenthoff<br />
Abteilung für Neurologische Traumatologie und Neurorehabilitation 12 Prof. Dr. Martin Tegenthoff<br />
Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin 16 Prof. Dr. Peter Zahn<br />
Abteilung für Schmerzmedizin 12 Prof. Dr. Christoph Maier<br />
Abteilung für Palliativmedizin 4 Prof. Dr. Peter Zahn<br />
Institut für radiologische Diagnostik, interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin 4 Prof. Dr. Volkmar Nicolas<br />
Institut für klinische Chemie, Transfusions- und Laboratoriumsmedizin - Dr. Reiner Kempf<br />
Abteilung für klinische Chemie, Immunologie und Hämostaseologie - Dr. Hugo Stiegler<br />
Abteilung für Transfusionsmedizin und Hämatologie - Dr. Reiner Kempf<br />
Abteilung für Mikrobiologie - Dr. Veronika Knop-Hammad<br />
Apotheke - Dr. Peter Godau<br />
Gesamt 622
72 Zahlen und Fakten<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Rettungswesen<br />
3.095<br />
3.038<br />
190 202<br />
2011 <strong>2012</strong> 2011 <strong>2012</strong><br />
Anflüge von Hubschraubern<br />
Einsätze des am Bergmannsheil stationierten Notarztwagens<br />
Herkunft der stationären Patienten <strong>2012</strong><br />
52,1%<br />
Patienten aus Bochum<br />
44,9%<br />
Patienten aus NRW (ohne Bochum)<br />
3,0%<br />
Patienten aus anderen Bundesländern
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Zahlen und Fakten<br />
73<br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
05<br />
06 07<br />
09<br />
08<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
Einer der größten Klinikverbünde in Deutschland: Das ist<br />
der KUV, der Klinikverbund der Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
e.V. Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum<br />
Bergmannnsheil ist Teil dieser starken Gemeinschaft,<br />
zusammen mit zehn weiteren Kliniken und zwei<br />
Unfallbehandlungsstellen. 11.000 Mitarbeiter arbeiten in<br />
den Verbundkliniken, die zusammen jährlich rund 126.000<br />
stationäre und 378.000 ambulante Behandlungsfälle verzeichnen.<br />
Auch die gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />
sowie Unfallkassen- und Gemeindeverbände sind Mitglieder<br />
des KUV.<br />
www.k-uv.de<br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
05<br />
06<br />
07<br />
08<br />
09<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
BG Unfallkrankenhaus Hamburg<br />
BG Unfallambulanz und Rehazentrum Bremen<br />
Unfallkrankenhaus Berlin<br />
BG Unfallbehandlungsstelle Berlin<br />
BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum<br />
BG Unfallklinik Duisburg<br />
BG Kliniken Bergmannstrost Halle<br />
BG Unfallklinik Frankfurt am Main<br />
BG Klinik für Berufskrankheiten Falkenstein<br />
BG Klinik Ludwigshafen<br />
BG Klinik Tübingen<br />
BG Unfallklinik Murnau<br />
BG Klinik für Berufskrankheiten Bad Reichenhall
74 Zahlen und Fakten<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Historie<br />
1890<br />
Das Bergmannsheil wird als erste<br />
Unfallklinik der Welt zur Versorgung<br />
verletzter Bergleute durch<br />
die Bergbau-BG (damals: Knappschafts-BG)<br />
gegründet.<br />
1892<br />
Ein „Medico-mechanisches Institut“<br />
eröffnet am Bergmannsheil mit<br />
dem Ziel, die Nachbehandlung<br />
und Rehabilitation von Unfallpatienten<br />
zu unterstützen.<br />
1919<br />
Eine Prosektur wird eröffnet: Sie führt pathologische<br />
Untersuchungen durch und ist<br />
Vorläuferin des späteren pathologischen<br />
Instituts am Bergmannsheil.<br />
1944<br />
Während des Zweiten Weltkriegs<br />
kommt es zu Bombardements der<br />
Klinik. Beim großen Luftangriff auf Bochum<br />
am 4. November 1944 wird das<br />
Klinikum fast vollständig zerstört.<br />
1946<br />
Nach Kriegsende<br />
beginnt sukzessive<br />
der Wiederaufbau des<br />
Bergmannsheils.<br />
1962<br />
Die Neurologie wird<br />
als eigenständige<br />
Klinik etabliert.<br />
1964<br />
Das Bergmannsheil baut eine Abteilung<br />
für Verbrennungskrankheiten auf als<br />
deutschlandweit erste Einrichtung ihrer<br />
Art (heute: Klinik für Plastische Chirurgie<br />
und Schwerbrandverletzte).<br />
1977<br />
Im Rahmen des „Bochumer Modells“<br />
wird das Bergmannsheil<br />
zur Universitätsklinik der Ruhr-<br />
Universität Bochum, gemeinsam<br />
mit weiteren Bochumer Kliniken.<br />
1986<br />
Die Klinik für Anästhesie, Intensivund<br />
Schmerztherapie wird begründet.<br />
Später kommt der Bereich der<br />
Palliativmedizin hinzu und eine<br />
Abteilung für Schmerzmedizin.<br />
1989<br />
Der Bereich der Inneren<br />
Medizin wird weiter ausdifferenziert:<br />
Es entstehen<br />
Abteilungen für Endokrinologie<br />
und Pneumologie.<br />
1992<br />
Inbetriebnahme der<br />
herzchirurgischen<br />
Klinik am Bergmannsheil<br />
im neuen Haus 4.<br />
2006<br />
Das achtstöckige Bettenhaus III wird eröffnet.<br />
Mit 253 Bettenplätzen, 41 Intensivüberwachungsbetten<br />
sowie zwei Hubschrauberlandeplätzen<br />
überragt es alle anderen Gebäude.<br />
2007<br />
Die „Berufsgenossenschaftlichen Kliniken<br />
Bergmannsheil“ werden in die Rechtsform einer<br />
GmbH überführt. Das Krankenhaus firmiert seitdem<br />
als „<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum<br />
Bergmannsheil GmbH“.
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Zahlen und Fakten<br />
75<br />
1896<br />
Als eines der ersten Krankenhäuser weltweit erhält<br />
das Bergmannsheil ein „Röntgen-Cabinet“<br />
zur Erweiterung seines diagnostischen Spektrums.<br />
Die Röntgenstrahlen waren im Jahr zuvor<br />
entdeckt worden.<br />
1918<br />
Während und nach dem Ersten Weltkrieg behandelt<br />
das Bergmannsheil zunehmend verwundete<br />
Soldaten und Kriegsverletzte. In einer<br />
orthopädischen Werkstatt werden Prothesen<br />
für Kriegsversehrte hergestellt.<br />
1920<br />
Das Bergmannsheil erweitert sein Behandlungsspektrum<br />
auf Patienten mit<br />
internistischen und neurologischen<br />
Erkrankungen: Es entsteht eine „Innere<br />
und Nervenabteilung“.<br />
1929<br />
Die Silikose („Staublunge“) wird als<br />
Berufskrankheit anerkannt. Das Bergmannsheil<br />
hat sich zu einem Vorreiter<br />
in der Erforschung und Behandlung<br />
dieser Erkrankung etabliert.<br />
1934<br />
Das Bergmannsheil<br />
richtet eine Krankenpflegeschule<br />
ein.<br />
1952<br />
Eröffnung einer Spezialabteilung zur Versorgung<br />
querschnittgelähmter Patienten.<br />
Die integrierte Behandlung von rückenmarkverletzten<br />
Patienten ist bis heute ein<br />
Spezialgebiet der Klinik.<br />
1957<br />
Beginn der Bergbaukrise, die in der Folgezeit<br />
zum „Zechensterben“ führt. Vor<br />
dem Hintergrund sinkender Unfallzahlen<br />
im Bergbau erweitert das Bergmannsheil<br />
sein medizinisches Spektrum.<br />
1978<br />
Neue Abteilungen für Kardiologie und<br />
Gastroenterologie erweitern das medizinische<br />
Behandlungsspektrum des<br />
Bergmannsheils.<br />
1984<br />
Das Institut für Klinische Chemie,<br />
Transfusions- und Laboratoriumsmedizin<br />
wird etabliert.<br />
1994<br />
Das Bildungszentrum Bergmannsheil<br />
(BZB) wird begründet. Es dient der<br />
Fort- und Weiterbildung und integriert<br />
die Krankenpflegeschule der Klinik.<br />
2000<br />
Eröffnung des Service-Centers<br />
Bergmannsheil: Es vereint<br />
Büro- und Praxisflächen, Apartments<br />
und ein Parkhaus.<br />
2010<br />
Baubeginn eines neuen Funktionstraktes<br />
und Bettenhauses: Hier entstehen eine<br />
neue Notfallaufnahme, ein OP-Zentrum,<br />
moderne Intensiv- und Normalpflegestationen<br />
sowie Funktionsabteilungen.<br />
<strong>2012</strong><br />
Innerhalb der Chirurgischen Klinik<br />
wird die Abteilung für Neurotraumatologie<br />
aufgebaut zur neurochirurgischen<br />
Patientenversorgung.
„Medizin heißt für mich,<br />
sich jederzeit aufs Wesentliche<br />
zu konzentrieren.“<br />
Priv.-Doz. Dr. Christoph Heyer, 45 Jahre<br />
Oberarzt in der Radiologie
78 Zahlen und Fakten<br />
Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Univer sitätsklinikum<br />
Bergmannsheil GmbH<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1<br />
44789 Bochum,<br />
Tel.: (0234) 302 - 0<br />
E-Mail: bergmannsheil@bergmannsheil.de<br />
www.bergmannsheil.de<br />
Konzeption<br />
Robin Jopp, Judith Mertens<br />
Redaktion<br />
Robin Jopp<br />
Fotos<br />
Volker Daum, Dirk Bauer, Marcus Gloger, Ingo Otto (Titel),<br />
Martin Steffen, Jan Pauls, Pressestelle RUB<br />
Gestaltung<br />
Judith Mertens, www.you-did.de<br />
Druck<br />
beckmann print & medien gmbh<br />
1. Auflage 1.000 St.<br />
Viele Kliniken und Abteilungen haben uns durch die Zulieferung<br />
von Beiträgen unterstützt. Ihnen danken wir ebenso<br />
wie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich für die<br />
Bilder in diesem <strong>Jahresbericht</strong> zur Verfügung gestellt haben.
Das Bergmannsheil ist Teil des Universitätsklinikums der<br />
Ruhr-Universität Bochum (UK RUB), eines der größten und<br />
leistungsstärksten Universitätsklinika in Deutschland.<br />
Mit seinen sechs Standorten bietet es Patienten eine<br />
spitzenmedizinische Versorgung, setzt Zeichen in der<br />
Forschungslandschaft und schafft die Strukturen für eine<br />
erstklassige Ausbildung des medizinischen Nachwuchses.<br />
Rund 400.000 behandelte Patienten pro Jahr zeigen die<br />
herausragende Bedeutung des UK RUB für das regionale<br />
und überregionale Versorgungsangebot.<br />
Zum UK RUB gehören sechs leistungsstarke Kliniken in Nordrhein-Westfalen.<br />
In enger Kooperation und Partnerschaft bieten<br />
sie ein umfassendes Behandlungsspektrum und sichern<br />
so ein differenziertes Versorgungsangebot auf der Grundlage<br />
aktuellster medizinisch-wissenschaftlicher Standards. Im<br />
Verbund mit der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität<br />
Bochum arbeiten die Partner kooperativ und erfolgreich<br />
zusammen: An Lösungen für heute und Visionen für morgen.<br />
www.uk-rub.de<br />
Zu den Standorten des UK RUB gehören:<br />
··<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum<br />
Bergmannsheil, Bochum<br />
··<br />
Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen,<br />
Bad Oeynhausen<br />
··<br />
Katholisches Klinikum Bochum<br />
··<br />
LWL-Universitätsklinikum Bochum<br />
··<br />
Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum<br />
··<br />
Universitätsklinik Marienhospital Herne
Organigramm<br />
Stand: 01.06.2013<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitä tsklinikum Bergmannsheil GmbH<br />
Geschäftsführer J. Schmitz<br />
Krankenhausbe triebsleitung<br />
Geschäftsführer J. Schmitz, Verwaltungsdirektorin Dr. R. Wiedemann (ab 1.7.13), Ärztlicher Direktor Prof. Dr. T. Schildhauer, Stellv. Ärztlicher Direktor Prof. Dr. V. Nicolas, Pflegedirektor P. Fels, Stellv. Pflegedirektor W. Junge<br />
Verwaltung<br />
Geschäftsführer J. Schmitz<br />
Verwaltungsdirektorin<br />
Dr. R. Wiedemann (ab 1.7.)<br />
Kliniken und Institute<br />
Ärztlicher Direktor Prof. Dr. T. Schildhauer<br />
Stellv. Ärztlicher Direktor Prof. Dr. V. Nicolas<br />
Pflegedienst<br />
Pflegedirektor P. Fels<br />
Stellv. Pflegedirektor W. Junge<br />
Geschäftsbereich<br />
Controlling<br />
F. Packebusch<br />
Geschäftsbereich<br />
Finanzen<br />
D. Lemnaru<br />
Geschäftsbereich<br />
Patientenmanagement<br />
D. Schmuck<br />
Geschäftsbereich<br />
Personal<br />
T. Hollenbach<br />
Geschäftsbereich<br />
Service & Logistik<br />
J. Feldmann<br />
Geschäftsbereich<br />
Technik, Bau & IT<br />
H. Schmelz<br />
Chirurgische Klinik<br />
und Poliklinik<br />
Prof. Dr. T. Schildhauer<br />
Chirurgische Kernklinik<br />
Prof. Dr. T. Schildhauer<br />
Abteilung für<br />
Neurotraumatologie<br />
Priv.-Doz. Dr. B. Fischer<br />
Abteilung für Rücken -<br />
markverletzte<br />
Dr. R. Meindl<br />
Abteilung für<br />
Viszeralchirurgie<br />
Prof. Dr. R. Viebahn<br />
Reha-Zentrum<br />
Prof. Dr. T. Schildhauer /<br />
Dr. S. Jung<br />
Zentrum für Innere Medizin<br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Prof. Dr. H. H. Klein<br />
Medizinische Klinik I – Klinik<br />
für Allgemeine Innere Medizin,<br />
Endokrinologieund Diabetologie,<br />
Gastroenterologie<br />
und Hepatologie<br />
Prof. Dr. H. H. Klein<br />
Medizinische Klinik I –<br />
Abteilung für Gastroenterologie<br />
und Hepatologie<br />
Prof. Dr. W. Schmiegel<br />
Medizinische Klinik II –<br />
Klinik für Kardiologie und<br />
Angiologie<br />
Prof. Dr. A. Mügge<br />
Medizinische Klinik III –<br />
Klinik für Pneumologie,<br />
Allergologie, Schlaf- und<br />
Beatmungsmedizin<br />
Priv.-Doz. Dr. A. Koch<br />
Klinik für Herzund<br />
Thoraxchirurgie<br />
Prof. Dr. J. Strauch<br />
Herz- und<br />
Thorax chirurgie<br />
Prof. Dr. J. Strauch<br />
Neurologische<br />
Klinik und Poliklinik<br />
Prof. Dr. M. Tegenthoff<br />
Neurologie<br />
Prof. Dr. M. Tegenthoff<br />
Abteilung für Neurologische<br />
Traumatologie<br />
und Neurorehabilitation<br />
Prof. Dr. M. Tegenthoff<br />
Klinik für Plastische<br />
Chirurgie und Schwerbrandverletzte<br />
Prof. Dr. M. Lehnhardt<br />
Plastische Chirurgie<br />
Prof. Dr. M. Lehnhardt<br />
Schwerbrandverletzte<br />
Prof. Dr. M. Lehnhardt<br />
Klinik für Anästhesiologie,<br />
Intensiv-, Palliativund<br />
Schmerzmedizin<br />
Prof. Dr. P. Zahn<br />
Schmerzmedizin<br />
Prof. Dr. C. Maier<br />
Palliativmedizin<br />
Prof. Dr. P. Zahn<br />
Institut für Klinische<br />
Chemie, Transfusionsund<br />
Labormedizin<br />
Dr. R. Kempf<br />
Transfusionsmedizin<br />
Dr. R. Kempf<br />
Klinische Chemie<br />
Dr. H. Stiegler<br />
Mikrobiologie<br />
Dr. V. Knop-Hammad<br />
Apotheke<br />
Dr. P. Godau<br />
Apotheke<br />
Dr. P. Godau<br />
Bereichsleitung<br />
M. Hanyz<br />
Bereichsleitung<br />
C. Lehnert<br />
Bereichsleitung<br />
M. Galgan<br />
Bereichsleitung<br />
W. Junge<br />
Controlling<br />
C. Biniasch, H. Firch,<br />
M. Mölleck, S. Tewes<br />
Qualitätssicherung<br />
A. Dülberg, P. Ludenberg<br />
Prozessbegleitung /Aktivitas<br />
und Basale Stimulation<br />
B. Peddinghaus, A. Büscher<br />
Zentrale Praxisanleitung<br />
R. Scheidereit<br />
Pflegetraining<br />
C. Olthoff-Struck<br />
Stabsstellen<br />
Unternehmensorganisation<br />
U. Hey<br />
Rechts- und Organangelegenheiten<br />
A.-K. Szuszies<br />
Qualitätsmanagement<br />
C. Thunig-Reen<br />
OP-Koordination<br />
D. Fleer<br />
Beauftragte<br />
Abfall / Gefahrgut / Gefahrstoffe<br />
G. Schäfer<br />
Arbeitssicherheit<br />
E.-G. Seemann<br />
Betriebsärztlicher Dienst<br />
Dr. S. Schlösser<br />
Datenschutz<br />
J. Feldmann<br />
Wi-Med Bergmannsheil<br />
Dienstleistung GmbH<br />
Geschäftsführer J. Schmitz<br />
Prokurist U. Brockmann<br />
Wi-Med Bergmannsheil<br />
Hauswirtschaft GmbH<br />
Wi-Med Bergmannsheil<br />
Liegenschaften &<br />
Gebäudemanagement GmbH<br />
Ausbildungsinstitute<br />
Bildungszentrum<br />
Bergmannsheil (BZB)<br />
Krankenpflegeschule<br />
MTA-Schule<br />
Kooperationen<br />
BG-Abteilung<br />
Städtische Kliniken<br />
Köln-Merheim<br />
BG-Abteilung<br />
Universitätsklinikum<br />
Münster<br />
medicos.AufSchalke<br />
Betriebsrat<br />
M. Voß<br />
Stellv. Dr. I. Hosbach<br />
Öffentlichkeitsarbeit / Marketing<br />
R. Jopp<br />
Medizincontrolling<br />
Dr. B. Palausch<br />
Wi-Med Bergmannsheil<br />
Reinigung GmbH<br />
Seelsorge<br />
H. Kallweit, M. Theile,<br />
W. Schwabe<br />
Interne Revision<br />
N.N.<br />
Grüne Damen und Herren<br />
C. Meyer, C. Schmitz
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum<br />
Bergmannsheil GmbH<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1<br />
44789 Bochum<br />
Telefon: 0234 / 302-0<br />
E-Mail: bergmannsheil@bergmannsheil.de<br />
Web: www.bergmannsheil.de<br />
Zertifiziertes QM-System<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
Zertifikat Nr. Z12486