HÖRSPIELE - WDR mediagroup

wdr 3 Bühne: Radio
Vor 50 Jahren
Der Stellvertreter
von Rolf Hochhuth
Regie: Erwin Piscator
Produktion: hr 1963/130’
24. Februar So 20:05 wdr 3
Die Uraufführung vor
50 Jahren, am
20. Februar 1963 in
Berlin, in der Regie
von Erwin Piscator,
löste einen Skandal
aus. Es kam zu
Protesten und
Demonstrationen auf
der einen Seite, auf der anderen Seite bewirkte der
Theaterstoff eine längst fällige Diskussion über die
Rolle der Kirche im Dritten Reich.
Das umstrittene Stück handelt von dem Versuch des
SS-Offiziers Gerstein und des jungen Jesuitenpaters
Riccardo Fontana, den Vatikan über den Holocaust zu
informieren und dadurch einen Protest gegen Hitler zu
veranlassen. Der Versuch prallt an Papst Pius XII. ab,
worauf sich der enttäuschte Pater freiwillig einem
Transport nach Auschwitz anschließt und dabei ums
Leben kommt.
Wegen der Brisanz des Themas wurde Hochhuths
„Stellvertreter“ über Deutschland hinaus zu einem
vielgespielten Stück und 2002 von Constantin Costa-
Gavras verfilmt.
Rolf Hochhuth, geboren 1931 in Eschwege, gelernter
Buchhändler und späterer Verlagslektor, ist seit 1963
als freier Schriftsteller tätig. „Der Stellvertreter“ war
sein erstes Theaterstück. Auch seine weiteren Dramen
blieben Schillers aufklärerischem Diktum vom Theater
als „moralischer Anstalt“ treu. Hochhuth ist Mitglied des
P.E.N.-Zentrums Deutschland, der Akademie der Künste
in Berlin (seit 1986), der Bayerischen Akademie der
Schönen Künste in München (seit 1989) und der Freien
Akademie der Künste Hamburg (seit 2004).
Papst Pius XII.
Pater Riccardo
Julia Luccani
Luccani Senior
Dr. Lothar Luccani
Ordensgeneral
Apostolischer Nuntius
Kardinal
Graf Fontana
Witzel
Salzer
Gerstein
Jacobson
Dieter Borsche
Günther Tabor
Maria Becker
Rudolf Fernau
Jürgen Thormann
J. P. Dornseif
Hans Albert Martens
Hans Nielsen
Malte Jaeger
Martin Hirte
Fritz Tillmann
Siegfried Wischnewski
Ernst Ronnecker
Amadeus
von Peter Shaffer
aus dem Englischen
von Nina Adler
Bearbeitung:
Matthias Thalheim
Komposition:
Reinhard Tschache
Regie: Götz Fritsch
Produktion: Rundfunk der DDR
1985/100’
28. April So 20:05 wdr 3
Antonio Salieri erklärt
in der Stunde seines
Todes, er habe Mozart
seinerzeit vergiftet. In
seinen Erinnerungen
rekonstruiert er, wie
durch das Eindringen
des Genies Mozart in
seine gesicherte
Existenz sein Status,
Prestige und seelisches
Gleichgewicht
zusammenbrechen.
Als sich ihm unumstößlich
offenbart, dass seine mit viel Beflissenheit kreierten
Werke neben denen Mozarts in Mittelmäßigkeit
verblassen, setzt Salieri alles daran, dieses „obszöne,
kichernde Kind“ zu ruinieren. Aber die Gewissheit,
sich nie auf die Höhe des Genies schwingen zu können,
treibt ihn in einen Wahn, an dessen Ende ihm nur noch
die makabre Genugtuung bleibt, wenigstens als Mörder
Mozarts in die Annalen der Geschichte einzugehen.
Peter Shaffer, geboren 1926 in Liverpool, studierte Geschichte
in Cambridge, arbeitete als Bibliothekar in New
York, danach vor allem als Musik- und Literaturkritiker
in England. Die bbc sendete 1954 sein erstes Drama „The
Salt Land” als Hörspiel. Seine beiden bekanntesten Stücke,
„Equus“ (1973) und „Amadeus“ (1979) wurden verfilmt
und mit dem Tony Award ausgezeichnet.
Salieri
Mozart
Constanze
van Swieten
Rosenberg
von Strack
Joseph II.
Venticelli 1
Venticelli 2
Majordomus
Volkmar Kleinert
Georg Schuchter
Andrea Nürnberger
Dietrich Körner
Wolfgang Brunecker
Helmut Müller-Lankow
Otto Stark
Gerd Grasse
Viktor Deiß
Georg Helge
58 wdr hörspielprogramm