HÖRSPIELE - WDR mediagroup
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Blaubart<br />
von Amelie Nothomb<br />
aus dem Französischen<br />
von Brigitte Große<br />
Regie: Jörg Schlüter<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
20. April Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />
21. April So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
Saturnine, eine junge<br />
Kunsterzieherin im<br />
Louvre, antwortet auf<br />
eine ungewöhnliche<br />
Anzeige: Für sein<br />
Schloss in Paris sucht<br />
ein reicher spanischer<br />
Adliger gegen bescheidene<br />
Miete eine<br />
Mitbewohnerin.<br />
Auf diese Art rekrutiert<br />
Don Elmiro, ein Blaubart der Neuzeit, seine Opfer.<br />
Einzige Regel, die es zu respektieren gilt: Saturnine<br />
darf das „Schwarze Zimmer“ nicht betreten. Immer<br />
mehr kreisen die allabendlichen Gespräche mit Don<br />
Elmiro um den verbotenen Ort. Saturnine versucht,<br />
dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.<br />
Die Belgierin Amelie Nothomb, 1967 in Kobe geboren, hat<br />
ihre Kindheit als Tochter eines Diplomaten in Japan und<br />
China verbracht. Sie studierte in Brüssel Romanistik,<br />
veröffentlichte 1992 ihren ersten Roman und zählt inzwischen<br />
zu den bedeutendsten frankophonen Gegenwartsautoren.<br />
„Blaubart“ erschien im Juni 2012 unter dem Titel<br />
„Barbe bleue“ in Frankreich.<br />
Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm<br />
von Theresia Walser<br />
Komposition: Martin Schütz<br />
Regie: Erik Altorfer<br />
Produktion: drs 2007/35’<br />
4. Mai Sa 15:05 wdr 3<br />
Bernhards<br />
„Theatermacher“<br />
trifft auf<br />
Eichingers „Der<br />
Untergang“:<br />
Drei Schauspieler<br />
streiten<br />
darum, wie man<br />
am besten Hitler spielt. Sie warten auf ihren Auftritt<br />
in einer Talkshow: Der berühmte Franz Prächtel und<br />
der prominente Peter Söst sind eingeladen, weil sie<br />
gerade als Hitler im Film reüssierten. Der junge Ulli<br />
Lerch hat bisher nur den Goebbels gespielt. Der<br />
Moderator ist noch nicht da, aber schon toben die<br />
Eitelkeiten und damit verbundene Spitzfindigkeiten.<br />
Sie streiten über ihre Figuren, die Darstellbarkeit des<br />
Bösen, die Schauspielkunst, das Theater an sich. Ein<br />
bissiger Schlagabtausch über Fremddarstellung,<br />
Selbstdarstellung und die Kuriosität deutscher<br />
Erinnerungskultur.<br />
Theresia Walser, geboren 1967 in Friedrichshafen, stand<br />
zunächst als Schauspielerin auf der Bühne, bevor sie<br />
begann, Texte für diese zu schreiben. Sie ist eine der<br />
meistgespielten zeitgenössischen Dramatikerinnen.<br />
Jahressommer<br />
von Otto A. Böhmer<br />
Regie: Annette Kurth<br />
Produktion: wdr 2010/54’<br />
27. April Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />
28. April So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
Ein seltsames literarisches<br />
Quartett<br />
erwartet den promovierten<br />
Philosophen<br />
Klugmann im<br />
Schlosspark: Er soll<br />
den Vorsitz der<br />
Johann-Philipp-Hobbemaar-Stiftung<br />
zur<br />
Förderung der Literatur übernehmen. Eine Institution,<br />
die er gar nicht kennt.<br />
Aber Klugmann gefällt die Vorstellung, als Präsident<br />
mit dem angemessenen Grad an Unnahbarkeit in<br />
einem Jesuitenschloss hoch über der Stadt zu residieren.<br />
Im Bewerbungsgespräch, das er mit der Stiftungsleitung<br />
zu führen hat, gibt Klugmann auf absurde<br />
Fragen noch absurdere Antworten. Eigentlich passt<br />
nichts zusammen, aber Klugmann ist von einer<br />
beeindruckend unstrategischen Ehrlichkeit, auch in<br />
seiner späteren Amtsführung, die allerdings – offenbar<br />
unter Alkoholeinfluss – zu immer skurrileren Begegnungen<br />
führt.<br />
Otto A. Böhmer, geboren 1949, war Verlagslektor und<br />
schreibt Essays, Erzählungen, Drehbücher und Romane,<br />
vor allem zu Themen der Literatur und der Philosophie.<br />
Richard Wagner 200<br />
Der Gesamtkünstler<br />
Richard Wagner und<br />
Ludwigslust<br />
der Märchenkönig<br />
von Dieter Kühn<br />
Ludwig II – eine<br />
Regie: Raoul Wolfgang Schnell historisch belegte<br />
Produktion: wdr 1971/36’ Beziehung, aber auch<br />
ein wirkungsmächtiges<br />
Klischee.<br />
11. Mai Sa 15:05 wdr 3<br />
„Ludwigslust“ variiert das Klischee in verschiedenen<br />
Szenarios von Oper bis Trivialroman.<br />
Kristallisationspunkt in diesem irisierenden Hörspiel<br />
von Dieter Kühn ist ein König Ludwig, der nur an<br />
seinem persönlichen, ästhetischen Glück interessiert<br />
ist, an seiner „Ludwigslust“, und ein Richard Wagner,<br />
der in der ästhetischen Produktion glücklich wird, aber<br />
zuweilen die unschönen, ungerechten Grundlagen einer<br />
solchen „Ludwigslust“ sieht. Kein historischer Ludwig,<br />
kein lebendig gemachter Richard Wagner – deshalb<br />
werden die Figuren von mehreren Stimmen gesprochen,<br />
die in verschiedenen Settings ein bekanntes<br />
Muster durchspielen: Ein Intellektueller versucht einen<br />
Mächtigen zur Veränderung der Verhältnisse zu<br />
bewegen. Ein Muster, dessen politische Absicht immer<br />
schon ästhetisch gebrochen ist.<br />
Dieter Kühn, geboren 1935, lebt in Brühl bei Köln. Für<br />
seine Romane, Erzählungen, Biografien und Hörspiele<br />
erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.<br />
wdr hörspielprogramm 53