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HÖRSPIELE - WDR mediagroup

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Futuristie<br />

Asmus Tietchens, geboren 1947 in Hamburg, produziert seit<br />

drei Jahrzehnten Tonträger. Für „Sechs Heidelberger Studien“<br />

und „Trois Dryades“ erhielt er den Karl-Sczuka-Preis .<br />

Miki Yui, 1971 in Tokyo geboren, lebt und arbeitet als<br />

Künstlerin und Musikerin in Düsseldorf.<br />

von Pierre Henry<br />

Realisation: der Autor<br />

Produktion:<br />

Studio Son/Ré, Paris 1975/<br />

wdr 1988/43’<br />

8. März Fr 23:05 wdr 3<br />

Crowd<br />

Die Klangkomposition<br />

„Futuristie“ ist eine<br />

Hommage an den<br />

italienischen Futuristen<br />

Luigi Russolo,<br />

Maler, Komponist und<br />

Autor des 1913 erschienenen<br />

wegweisenden<br />

Manifests „L’arte dei<br />

rumori/Die Kunst der Geräusche“.<br />

Russolo realisierte seine Klänge und Geräusche mit<br />

selbstgebauten Klangerzeugern, den „intonarumori“.<br />

Das erste Konzert mit diesen futuristischen Geräuschmaschinen<br />

fand am 11. August 1914 in Mailand statt.<br />

1975 eröffnete Pierre Henry den großen Saal im Palais<br />

de Chaillot mit „Futuristie“, einer visuellen Klangmanifestation,<br />

verbunden mit einer szenischen Darstellung<br />

des Konzerts: Objekten, Farben, Lichteffekten,<br />

Film und Rezitation, sowie einer spezifisch akustischen<br />

Übertragung: Geräuschmaschinen, Schläuchen,<br />

Wannen, Türstimmen und Miniatur-Lautsprechern.<br />

Für das Studio Akustische Kunst hat Pierre Henry 1988<br />

eine Radioversion der „Futuristie“ realisiert.<br />

Pierre Henry, geboren 1927 in Paris, Musikstudium bei<br />

Olivier Messiaen und Nadia Boulanger, zählt zu den<br />

großen Pionieren der Akustischen Kunst. Realisationen<br />

experimenteller Musik mit Texten und Stimmlauten,<br />

Musik für Radio, Film, Theater und Ballett.<br />

Sounds of Protest<br />

von Marc Behrens<br />

Realisation: der Autor<br />

Produktion: wdr 2012/52’<br />

15. März Fr 23:05 wdr 3<br />

Der Aufstand der<br />

Klang-Massen: Es<br />

scheint, dass Menschenmengen<br />

in verschiedenen<br />

Kulturen ganz<br />

unterschiedlich<br />

wahrgenommen werden.<br />

Manche Crowds sind<br />

einfach nur selbstverständlich<br />

präsent,<br />

andere wiederum entfalten extreme Energien.<br />

Was im Englischen knapp „crowd“ heißt, bezeichnet<br />

man im Deutschen recht präzise als „Menschenmenge“.<br />

Im Portugiesischen wird es mit „multidão“, also<br />

„Vielheit“ übersetzt, im Italienischen mit „folla“, womit<br />

die tatsächliche Dichte in der Masse von Leuten in einer<br />

Menschenmenge angedeutet wird. Wir kennen sie von<br />

den Demonstrationen am Tahrir-Platz in Kairo, von<br />

den Riots in London, aus Stadien und Konzerthallen<br />

oder alltäglich aus Einkaufszentren, Schwimmbädern,<br />

Wirtshäusern, Kirchen, Märkten, U-Bahnen. Marc<br />

Behrens Komposition vernetzt die Kollektive.<br />

Marc Behrens, 1970 in Darmstadt geboren, arbeitet als<br />

Komponist und Klangkünstler mit konkreter elektronischer<br />

Musik, Installationen, Foto- und Videoarbeiten.<br />

Ausstellungen und Konzerte quer durch Europa, in Nahost,<br />

Nordamerika und Ostasien.<br />

Musaeum Tradescantianum<br />

von Ulrich Bassenge<br />

Realisation: der Autor<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 52’<br />

22. März Fr 23:05 wdr 3<br />

Ulrich Bassenge legt<br />

die musikalische<br />

Qualität eines<br />

Kuriositätenkatalogs<br />

aus dem 17. Jahrhundert<br />

frei. 1629 öffnete<br />

der Botaniker und<br />

Weltreisende John<br />

Tradescant der Ältere sein Londoner Kuriositätenkabinett<br />

für die Allgemeinheit.<br />

Eine nie gekannte Exotikbegeisterung setzte ein, sicher<br />

auch befördert vom berühmten Katalog „The Tradescant<br />

Collection“. Der bestand im Wesentlichen aus<br />

einer unkommentierten Liste von Kuriosa, die sich<br />

Lesern des 17. Jahrhunderts zunächst nur klanglich<br />

erschloss, bis sie die Sammlung besuchten, wo<br />

ungeahnte Dinge wie ein umbrella auf sie warteten.<br />

Und welcher Brite hätte gewusst, dass Ai, Ignavus,<br />

Sloath Namen des dort ausgestellten Faultiers sind?<br />

Auch Maummenark, Meyney, Billingbing, Banana<br />

bedeuten potentielle Literatur, ja Lyrik. „Musaeum<br />

Tradescantianum“ nimmt sich dieser geheimnisvollen<br />

Wortschätze an, geht ihrem Klang nach, spürt ihre<br />

Musik auf.<br />

Ulrich Bassenge, geboren 1956 in München, ist Hörspielmacher,<br />

Komponist, Musiker, Autor und Regisseur. Er<br />

spielt Resonator-Gitarre, Kontrabass, E-Bass und Orgel in<br />

diversen Bands und schreibt Filmmusiken.<br />

wdr hörspielprogramm 41

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