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Sommer 2012 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Landsmannschaft ...

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Größe auch heute weitgehend unumstritten,<br />

haben doch nicht allein<br />

seine militärischen Erfolge einen geradezu<br />

mythischen Nachruhm begründet.<br />

Vielmehr ragt er vor allem<br />

durch seine facettenreiche Persönlichkeit,<br />

die ihm ein positives und unvergängliches<br />

Wirken auf so vielen<br />

staatlichen und gesellschaftlichen<br />

Feldern ermöglicht hat, aus der großen<br />

Schar der europäischen Herrscher<br />

hervor. Friedrich hat nicht die<br />

Welt, wohl aber die Menschen und<br />

ihr Denken verändert. Er verfolgte<br />

keine Visionen, hing keinen Utopien<br />

an und er dachte nicht revolutionär<br />

oder in Räumen. Seine politischen<br />

Denkkategorien waren Staaten und<br />

Ordnungen.<br />

Schon zu Lebzeiten hat es Friedrich<br />

nicht an Freunden und Bewunderern,<br />

aber auch nicht an Gegnern und Kritikern<br />

gemangelt. Daran hat sich nichts<br />

geändert, auch wenn das Friedrich-<br />

Bild immer wieder politisch bedingten<br />

Schwankungen unterworfen war. Seine<br />

Zeitgenossen bewunderten ebenso<br />

wie die Nachwelt an dem großen<br />

König vor allem das, was sie als bürgerliche<br />

Tugenden verstanden: sein<br />

Pflichtgefühl, seine Selbstzucht, sein<br />

Arbeitsethos, seine Standhaftigkeit,<br />

seine Fähigkeit zur Selbstbeschränkung<br />

und Mäßigung sowie seine Güte<br />

und Milde gegenüber dem einfachen<br />

Mann. Seinen Kritikern dagegen galt<br />

er als eigensinnig, als Spötter, als Militarist<br />

und als politischer Vabanquespieler.<br />

Jeder möge sich heute seine<br />

eigene Meinung über Friedrich bilden,<br />

ganz im Sinne der Freiheit des Geistes,<br />

die er seinen Landeskindern gab<br />

und vorlebte. Wer dies tut, möge ihn<br />

aber nicht nach den heutigen, sondern<br />

nach den Maßstäben seiner Zeit<br />

beurteilen.<br />

Den nach ihm regierenden Hohenzollern<br />

waren sein Vermächtnis und die<br />

ehrende Erinnerung an ihn Verpflichtung.<br />

Ein Nachkomme Friedrichs des<br />

Großen danke nicht ab, ließ Wilhelm II.<br />

seine Berater wissen, als sie ihm<br />

1918 den Gang ins Exil nahelegten.<br />

Doch es sollte anders kommen.<br />

„Möge Friedrich der Große der unsterbliche<br />

Friedrich sein!“, schrieb<br />

Voltaire kurz vor seinem eigenen Tod<br />

an den Preußenkönig. Dieser Wunsch<br />

des Dichters ging in Erfüllung. Auch<br />

wenn das irdische Dasein Friedrichs<br />

endlich war und das von ihm Geschaffene<br />

materiell mit Wilhelm II. unterging,<br />

lebt Friedrich fort. Er lebt fort<br />

in allem, was an Preußen vorbildlich<br />

und universell gültig ist. Seine „preußische<br />

Idee“ ist uns Erbe und Auftrag.<br />

Preußische Allgemeine Zeitung<br />

vom 12.01.<strong>2012</strong><br />

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