Sommer 2012 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Landsmannschaft ...
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H.B. Nern – Aquarellist von der Alle<br />
Die Koppernikaner aus der Oberrealschule<br />
sprachen immer vom<br />
„Kleister“, wenn sie ihn meinten. Das<br />
war keineswegs abfällig gedacht. Es<br />
schwang in diesem Spitznamen<br />
doch Anerkennung und Wohlwollen,<br />
keine Respektlosigkeit oder gar<br />
Herabsetzung mit. Er kam im August<br />
1925 als Dreißigjähriger nach<br />
Allenstein, trat ab 1. Januar 1926 als<br />
Zeichenlehrer in die Stelle seines<br />
Vorgängers Joseph Barduhn, der in<br />
den - sicher wohlverdienten - Ruhestand<br />
ging.<br />
Hermann Bruno Emil Nern war am 7.<br />
August 1895 in Lyck als Sohn des<br />
dortigen Kaufmanns Hermann Nern<br />
geboren worden, besuchte von 1904<br />
bis 1911 die Gymnasien in Lyck und<br />
Lötzen, anschließend die Lehrerseminare<br />
in Osterode und Angerburg.<br />
Als der 1. Weltkrieg am 1. August<br />
1914 ausbrach, meldete er sich als<br />
Freiwilliger beim Reserve-Infanterie-<br />
Regiment 18, wie viele jener patriotisch<br />
geprägten Jahrgänge. Nach<br />
seiner Ausbildung war er beim Inf.<br />
Rgt. 147, Res. Inf. Rgt. 146, Batt. 12<br />
und der Fliegerstaffel 96 in Kurland,<br />
Rußland, Rumänien, Italien, Flandern<br />
und Frankreich eingesetzt. Mit dem<br />
Eisernen Kreuz II. Kl. ausgezeichnet<br />
kam er als Leutnant der Reserve am<br />
18. Dezember 1918 in das Zivilleben<br />
zurück.<br />
Seinen durch den Krieg unterbrochenen<br />
Seminarbesuch konnte er<br />
1919/20 in Angerburg fortsetzen,<br />
nach Teilnahme an der Seminar-<br />
Übungsschule in Osterode1920 die<br />
erste Volksschullehrerprüfung ablegen.<br />
Seine künstlerische Begabung<br />
war bereits hier sichtbar geworden, so<br />
dass er zum Studium an der Kunstakademie<br />
und Albertus-Universität in<br />
Königsberg von 1921 bis 1925 beurlaubt<br />
wurde.<br />
Am 2. April 1923 heiratete er und<br />
legte in jenem Jahr (1923) auch die<br />
zweite Volksschullehrerprüfung in<br />
Lötzen mit fester Anstellung zum<br />
1.Oktober 1923 ab. Das Zeichenlehrerexamen<br />
für höhere Lehranstalten<br />
in Königsberg am 26. Juni 1925 war<br />
die Basis für seine endgültige Anstellung<br />
an der Oberrealschule in Allenstein<br />
zum 1. März 1926 mit der Besoldungsgruppe<br />
VIII, nachdem er<br />
schon seit August des Vorjahres die<br />
Stelle seines Kollegen Barduhn verwaltet<br />
hatte, da dieser nach 60<br />
Dienstjahren in den Ruhestand ging.<br />
Mit der Anstellung von Nern kam frischer<br />
Wind in den trocken gewordenen<br />
Zeichenunterricht und wurde von<br />
den Schülern gleich angenommen.<br />
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