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Sommer 2012 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Landsmannschaft ...

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ÊVöllig aus der Art geschlagen“<br />

hatte sein Vater über die Begabung<br />

seines zweiten Sohnes gesagt, weder<br />

seine noch die mütterlichen Vorfahren<br />

hätten solche Anlagen aufzuweisen.<br />

Womit er durchaus recht<br />

hatte.<br />

Die Rede ist von Günter Wand, dem<br />

großen Dirigenten, der am 7. Januar<br />

1912 in (Wuppertal-)Elberfeld geboren<br />

wurde, dort in einem begüterten<br />

Geschäftshaushalt aufwuchs und<br />

schon in seiner Schulzeit mehr und<br />

mehr eine musikalische Begabung<br />

entwickelte, die dann - trotz des Vaters<br />

zunächst gezeigten Unwillens -<br />

doch in eine grundsolide Berufsausbildung<br />

an der Rheinischen Musikhochschule<br />

in Köln und der Musikakademie<br />

in München mündete. Wie<br />

es weiterging kann man im AHB Nr.<br />

231 vom <strong>Sommer</strong> 2001 lesen.<br />

Hier, zu seinem 100. Geburtstag, sollen<br />

noch einmal die Allensteiner Jahre<br />

erzählt werden, die mit zu ersten<br />

Sprossen seiner musikalischen Karriereleiter<br />

gehörten. Nach zwei Jahren an<br />

der Wuppertaler Oper als Korrepetitor<br />

mit einem monatlichen Salär von 30,-<br />

RM, strebte er dort vergeblich nach<br />

der Stelle eines zweiten Kapellmeisters.<br />

Die Oper machte ihm kein Angebot.<br />

Auch hier waren die wirtschaftlichen<br />

Zeiten der ersten 1930er Jahre<br />

schlecht. Die Suche führte ihn schließlich<br />

„in die tiefste ostpreußische Provinz“,<br />

an das Landestheater Südostpreußen<br />

in Allenstein, wo eine<br />

Kapellmeisterstelle angeboten wurde.<br />

„Der Treudank“, so hieß das Haus,<br />

war ein Mehrspartentheater, das nicht<br />

nur die große Garnisonstadt bespielte,<br />

sondern auch noch 17 andere kleine<br />

Städte in der südlichen Provinz. Verglichen<br />

mit der Wuppertaler Oper lagen<br />

die Verhältnisse und Möglichkeiten<br />

hier völlig anders.<br />

Wand erhielt seinen ersten Vertrag für<br />

die Spielzeit 1934/35 als 2. Kapellmeister<br />

für Operette und Spieloper,<br />

die acht Monate umfasste. Dafür erhielt<br />

er je 200 RM, die spielfreie viermonatige<br />

<strong>Sommer</strong>pause blieb unbezahlt.<br />

Von Saison zu Saison kletterte<br />

er über den „Kapellmeister für Operette<br />

mit Opernverpflichtung“ mit geringen<br />

Gehaltszulagen zum regulären<br />

„Kapellmeister für Oper und Operette“<br />

auf. Das monatliche Gehalt stieg<br />

auf je 300 RM für acht Monate, für<br />

seine möblierte Wohnung in der<br />

Roonstr.83 beim Rentier Orlowski<br />

musste er 70 RM erlegen. Der Vater<br />

wollte ihn unter der Bedingung unter-<br />

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