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Sommer 2012 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Landsmannschaft ...

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Kühner Visionär aus Allenstein – zum 125.<br />

Geburtstag von Erich Mendelsohn<br />

Von Silke Osman<br />

„Als jemand, der einen großen Teil<br />

unseres Globus kennt, seine Zivilisationen,<br />

seine Völker und – nur zu gut<br />

– seine sich immer wiederholenden<br />

Leiden, verlasse ich mich nicht auf<br />

die alltäglichen Ruhmesmeldungen“,<br />

schrieb der Architekt Erich Mendelsohn<br />

in den 40er Jahren des 20.<br />

Jahrhunderts. „Ich glaube, dass die<br />

Geschichte selbst – und nur die Geschichte<br />

– das endgültige Urteil über<br />

alles fällt, was der Mensch tut.“ Nun,<br />

die Geschichte hat Erich Mendelsohn<br />

aus Allenstein als einen der ganz<br />

großen Architekten und als kühnen<br />

Visionär gewertet.<br />

Der Visionär und Gestalter war auch<br />

ein einfühlsamer Poet. So schrieb er<br />

1907 unter seine Skizze zu der sogenannten<br />

„Verlobungsquelle“ im Allensteiner<br />

Stadtwald: „Die Menschen<br />

kommen durch nichts den Göttern näher,<br />

als wenn sie Menschen glücklich<br />

machen.“ Zweifellos hat der Architekt<br />

Mendelsohn mit einem späteren Wirken<br />

viel zu diesem Glück der Menschen<br />

beigetragen. Die für ihn so typischen<br />

Bauten fanden – und finden sich<br />

in Berlin und Leningrad, in Jerusalem<br />

und San Francisco. Am bekanntesten<br />

Skizze der Verlobungsquelle<br />

mag der sogenannte Einsteinturm in<br />

Potsdam sein, 1920/21 als Herberge<br />

für das Astrophysikalische Institut erbaut.<br />

In seiner östlichen Heimat, wo<br />

Erich Mendelsohn am 21. März 1887<br />

in Allenstein das Licht der Welt erblickte,<br />

gab es allerdings nur vergleichbar<br />

wenige Beispiele aus seinem Schaffen:<br />

die Jüdische Leichenhalle in Allenstein<br />

von 1911 bis 1913, die heute noch erhaltene<br />

Loge der Drei Erzväter in <strong>Tilsit</strong><br />

von 1925/26 und der Jüdische Friedhof<br />

an der Steffeckstraße in Königsberg<br />

von 1927 bis 1929.<br />

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