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Nachtrag zum Tätigkeitsbericht des Rechnungshofes ...

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Einzelfälle<br />

BMV<br />

Liegenschaftsmanagement<br />

der ÖBB<br />

Laut BMF sei daher in Unkenntnis <strong>des</strong> geänderten Bauvorhabens bei den<br />

Bauplätzen B und C im Verhältnis <strong>zum</strong> Bauplatz A ein um 25 % niedrigerer<br />

Preis/m 2 erzielt worden. Bezogen auf die Geschoßflächen betrug<br />

die Preisminderung/m 2 sogar 35 %.<br />

199<br />

Im Vergleich dazu verkaufte der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds im<br />

April 1992 eine Liegenschaft am Handelskai in Wien 2 bereits um<br />

11 565 S/m 2 . Im September 1992 schätzte das BMF die Preise für die<br />

angrenzenden Bauplätze D bis G in der Lassallestraße auf 12 082 S/m 2 .<br />

14.2.1<br />

Nach Ansicht <strong>des</strong> RH hat das Dazwischenschalten der Bauvorbereitungsgesellschaft<br />

nicht zu marktgerechten Preisen geführt. Das eigene Gewinnstreben<br />

sowie verstärkte Fremdeinflüsse aufgrund der Beteiligungsverhältnisse<br />

verringerten die Einwirkung der ÖBB auf die Verwertung der Grundstücke<br />

und auf deren Erlöse. Die Interessentensuche betrieb die Bauvorbereitungsgesellschaft.<br />

Die ÖBB und das BMF hatten darauf keinen Einfluß.<br />

Schon die fast zehn Jahre dauernde Vorbereitungszeit bis <strong>zum</strong> ersten Verkauf<br />

im Jahr 1988 sprach gegen die Wahl der Bauvorbereitungsgesellschaft<br />

als Verwertungspartner. Noch schwerer wog nach Ansicht <strong>des</strong> RH,<br />

daß bei diesem Verkauf die Gesellschaft endgültig die Risken der steigenden<br />

Freimachungskosten von sich und den Käufern auf die ÖBB überwälzte.<br />

14.2.2<br />

Beim Verkauf der Bauplätze B und C im Jahr 1990 wurde der bereits ein<br />

Jahr alte Preis trotz der rasch steigenden Werte der Grundstücke nicht mehr<br />

valorisiert. Angesichts steigender Preise und geänderter Rahmenbedingungen<br />

(zB Expo–Pläne) war der Verkauf aber auch verfrüht und hätte eine<br />

nochmalige öffentliche Interessentensuche erfordert. Ein Verkauf der Bauplätze<br />

B und C <strong>zum</strong> Preis <strong>des</strong> Wiener Wirtschaftsförderungsfonds im Jahr<br />

1992 hätte den ÖBB um rd 123 Mill S mehr eingebracht.<br />

Abschließend schätzte der RH, daß den ÖBB bisher durch die wettbewerbslose<br />

Einschaltung der Bauvorbereitungsgesellschaft im Jahr 1979 in die Verwertung<br />

und durch Zeitdruck aufgrund der jährlichen Budgetvorgaben bei<br />

steigenden Preisen Mehrerlöse für ihre Bauplätze A, B und C von über<br />

200 Mill S sowie bis <strong>zum</strong> Baubeginn ein Nutzungsentgelt von über<br />

100 Mill S entgangen sind.<br />

Der RH empfahl den Wettbewerb bei der Auswahl von Verwertern, finanzielle<br />

Vorsorge für Baureifmachungen, die Vereinbarung von Nutzungsentgelten<br />

und das Lockern <strong>des</strong> schädlichen Zeitdruckes.<br />

14.3<br />

14.4<br />

Die ÖBB wendeten gegen den Vergleich der Verkaufspreise für die Bauplätze B und<br />

C mit der späteren Bewertung <strong>des</strong> BMF für angrenzende Grundstücke und mit dem<br />

zwei Jahre späteren Verkauf <strong>des</strong> Wiener Wirtschaftsförderungsfonds ein, daß diese<br />

Vorgänge zu anderen Zeitpunkten stattfanden und daher unvergleichbar seien. Der<br />

vom RH bemängelte Entgang an Mehrerlösen von insgesamt 200 Mill S durch die<br />

Einschaltung der Bauvorbereitungsgesellschaft sei unrealistisch.<br />

Der RH entgegnete, daß es nicht zuletzt von der Geschicklichkeit <strong>des</strong> Verkäufers<br />

abhängt, den richtigen Zeitpunkt für den Verkauf <strong>zum</strong> Höchstpreis<br />

zu wählen. Dies ist der Bauvorbereitungsgesellschaft und den ÖBB nicht

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