23.11.2013 Aufrufe

Nachtrag zum Tätigkeitsbericht des Rechnungshofes ...

Nachtrag zum Tätigkeitsbericht des Rechnungshofes ...

Nachtrag zum Tätigkeitsbericht des Rechnungshofes ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Museumspolitische<br />

Rahmenbedingungen<br />

3.1.1<br />

BMUK<br />

Museum Moderner Kunst<br />

Das Forschungs–Organisationsgesetz legte die Aufgaben fest, die ein Museum<br />

wahrzunehmen hat. Zur Zeit der Gebarungsüberprüfung bestanden<br />

beim überprüften Museum verschiedene Rahmenbedingungen, welche die<br />

Erfüllung einer Reihe dieser gesetzlichen Aufgaben <strong>zum</strong> Teil beträchtlich erschwerten.<br />

So war das Museum an zwei Standorten untergebracht, was auch<br />

dazu führte, daß der Direktor in einem anderen Gebäude als die Verwaltung<br />

arbeitete. Für die Aufgabenerfüllung <strong>des</strong> Museums wesentliche Bereiche (einige<br />

Depots, die Restaurierung usw) waren außerhalb, teils in gemieteten<br />

Räumlichkeiten, untergebracht. Zentrale Funktionen waren nicht unter einem<br />

Dach vereinigt. Überdies erschwerte die Unterbringung an zwei Standorten<br />

das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit für das Museum.<br />

177<br />

3.1.2<br />

Das Museum verfügte über rd 2 700 Sammlungsobjekte. Ende Dezember<br />

1993 wurden insgesamt nur rd 8 % <strong>des</strong> gesamten Kunstbestan<strong>des</strong><br />

im Bereich der ständigen Schausammlung beider Häuser öffentlich dargeboten,<br />

weil sowohl im Palais Liechtenstein als auch im ehemaligen Museum<br />

<strong>des</strong> 20. Jahrhunderts ganzjährig Räume für Wechselausstellungen<br />

verwendet wurden. Zudem waren die verfügbaren Ausstellungsflächen (rd<br />

5 800 m 2 ) und die Depotmöglichkeiten (rd 1 400 m 2 ) unzureichend.<br />

3.1.3<br />

Beim Projekt <strong>des</strong> "Museumsquartiers" auf dem Gebiet der ehemaligen<br />

kaiserlichen Hofstallungen in Wien war ein Neubau für das Museum vorgesehen,<br />

in welchem die Sammlungsbestände <strong>des</strong> Palais Liechtenstein<br />

und <strong>des</strong> ehemaligen Museums <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts zusammengeführt<br />

und alle modernen Kunstgattungen attraktiv präsentiert werden sollten.<br />

Ferner waren hinreichend große und fachlich einwandfreie Depotflächen<br />

geplant. Da der Direktor in den ersten Jahren seiner Tätigkeit seine museumspolitischen<br />

Entscheidungen, vor allem die Ankaufspolitik, auf das<br />

"Museumsquartier" ausrichtete, verschärfte der stete Zuwachs an Kunstobjekten<br />

die räumliche Beengtheit.<br />

3.1.4<br />

Ein weiteres Problem war die Konkurrenzsituation zu anderen Wiener<br />

Museen. Neben der im Jahre 1993 abgeschlossenen Neugestaltung <strong>des</strong><br />

Museums für angewandte Kunst in Wien prägte in den letzten Jahren das<br />

Entstehen mehrerer neuer Kunst– und Ausstellungsinstitutionen das<br />

Wettbewerbsfeld der modernen Kunst. Laut einer im Jahre 1994 veröffentlichten<br />

Untersuchung war das Museum hinsichtlich der Attraktivität<br />

von Ausstellungen im Vergleich mit Konkurrenten deutlich im Nachteil.<br />

3.2<br />

Der RH stellte fest, daß die Lösung der dringlichen Raumprobleme <strong>des</strong> Museums<br />

jahrelang mit der komplexen Entscheidungsfindung im Zusammenhang<br />

mit der Verwirklichung <strong>des</strong> Projektes "Museumsquartier" verknüpft<br />

war. Nach Ansicht <strong>des</strong> RH war diese Situation zunehmend geeignet, die Erfüllung<br />

der gesetzlich festgelegten Aufgaben sowie die sich aus den Vereinbarungen<br />

mit der Stiftung Ludwig und aus der Stiftungssatzung ergebenden<br />

Aufgaben zu beeinträchtigen. Nach Ansicht <strong>des</strong> RH entstanden aus den getrennten<br />

Standorten <strong>des</strong> Museums zahlreiche ablauforganisatorische Mängel.<br />

Ferner war die Wahrnehmung der Dienst– und Fachaufsicht durch den<br />

Direktor und den Verwaltungsleiter erschwert. Dies beeinflußte die Aufgabenerfüllung<br />

sowie das Arbeitsklima ungünstig.<br />

Der RH empfahl <strong>des</strong>halb, beim Projekt eines Neubaus <strong>des</strong> Museums im<br />

Rahmen <strong>des</strong> Museumsquartiers diesen Gesichtspunkt besonders zu beach-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!