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Blutbildung

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<strong>Blutbildung</strong><br />

Ivana Pavik Mezzour, PhD<br />

Regional Medical Liaison Manager<br />

Amgen Switzerland AG<br />

April 2013


Agenda<br />

Anämie – Konsequenz und Ursache<br />

Erythropoetin<br />

Wirkung des Erythropoetin<br />

Therapie der Anämie<br />

Wichtigkeit der Behandlung der Anämie


Grundlagen der Chronische Niereninsuffizienz<br />

• Chronische Niereninsuffizienz (CKD) ist ein irreversibler Zustand<br />

charakterisiert durch fortschreitenden Verlust der Nierenfunktion<br />

und Schädigung des Nierengewebes<br />

• Die Zahl der Niereninsuffizienten Bevölkerung steigt jährlich<br />

– Krankheitserscheinung des Alter<br />

– Steigende Fälle von<br />

Diabetes Mellitus type II (DMII) und Fettleibigkeit<br />

• CKD ist ein unabhängiger Risiko Faktor für Kardiovaskuläre<br />

Systems Erkrankungen


Folgen der Nierenerkrankung<br />

• Verminderte Exkretion von Stoffwechsel- Abbauprodukten<br />

– Anreicherung im Körper von harnpflichtigen Substanzen und daraus resultierenden Urämie<br />

(Vergiftungserscheinungen)<br />

• Gestörte Ausscheidung von Elektrolyten und Wasser,<br />

die mit der Nahrung aufgenommen werden<br />

– Ödeme durch Wasserretention<br />

• Beeinträchtigte Sekretion/Produktion von Hormonen<br />

wie Erythropoetin, Renin und aktives Vitamin D<br />

– Renale Anämie (Blutarmut)<br />

– Bluthochdruck<br />

– Renale Osteopathie (Knochenerkrankung)<br />

– Entwicklung einer Hypokalzämie und Entstehung eines<br />

sekundären Hyperparathyroidismus


Anämie – Konsequenz & Ursache


Anämie<br />

Blutarmut durch Verminderung der Hämoglobin – Konzentration<br />

oder der Erythrozytenzahl unter den Normbereich<br />

•Abklärung der Anämie bei Patienten mit<br />

chronischer Nierenerkrankung<br />

wenn Hb-Wert wie folgt liegt:<br />


Symptome einer Anämie


Formen der Anämie<br />

• Renale Anämie: normochrom, normozytär<br />

• Eisenmangelanämie: hypochrom, mikrozytär<br />

• Anämie bei Vitamin B 12 –Mangel/Folsäure-Mangel: hyperchrom, makrozytär<br />

• Tumoranämie: normochrom, normozytär


Anämie & Chronische Niereninsuffizienz<br />

• Die Anämie ist eine wichtige aber auch komplexe Begleiterscheinung der fortschreitenden<br />

Niereninsuffizienz<br />

• Die renale Anämie manifestiert sich bereits in frühen Stadien<br />

der chronischen Niereninsuffizienz<br />

– GFR unter 70ml/min (Männer)<br />

– GFR 50ml/min (Frauen)<br />

• Anämie hat einen starken Einfluss auf die Lebensqualität<br />

– Fatique, Kurzatmigkeit, Konzentrationsstörungen<br />

• Anämie ist im Generellen definiert als:<br />

– Hämoglobin Niveau


Renale Anämie - Ursachen<br />

• Gestörte Erythropoese<br />

– Inadäquat niedrige Erythropoetin Spiegel im Verhältnis zum Hämoglobinwert aufgrund einer<br />

verringerten Produktion in der Nieren<br />

– Hemmung der Erythropoese durch harnpflichtige Substanzen (Urämietoxine)<br />

– Eisenmangel<br />

– Unzureichende Dialysedosis und daraus resultierender Entzündungsreaktionen<br />

• Blutverlust<br />

– Im Rahmen der Hämodialyse<br />

– Diagnostische Blutabnahme<br />

– Gastrointestinale Blutverluste<br />

• Verkürzte Erythrozytenüberlebenszeit<br />

– Urämisches Milieu – Vergiftung durch harnpflichtige Substanzen<br />

– Chronische Entzündungen<br />

– Hämatologische Erkrankungen<br />

– Blutverdünnung (Hämodilation) bei überwässerten Patienten


Renale Anämie - Konsequenzen<br />

• Reduziertes Sauerstoffangebot<br />

• Reduzierter Sauerstoffverbrauch<br />

• Erhöhter Herzzeitvolumen<br />

• Linksventrikelhypertrophie und –Dilatation<br />

• Fatique<br />

• Verminderte Immunantwort<br />

• Reduzierte Lebensqualität<br />

• Reduzierte Überlebensrate


Erythropoetin


Erythropoetin (Epo)<br />

• Wichtigstes endogenes Zytokin<br />

der Erythropoese<br />

• Wird zum grössten Teil in der Niere gebildet<br />

• Verhindert das Zellsterben (Neozytolyse) erythroider Vorläuferzellen<br />

• Regt die verstärkte Bildung und Ausreifung von Erythrozyten aus<br />

den Stammzellen an


Die EPO Forschung begann vor 100 Jahren…<br />

„… die nach einer Blutung eintretende Regeneration des<br />

Blutes wird offensichtlich durch eine aktive Substanz<br />

veranlasst und gesteuert, welche die Hämatopoese<br />

auszulösen vermag, im Serum vorliegt und bei 55°C<br />

zerstört wird…“<br />

„… Im Gegensatz zu Hämolysinen können wir diese<br />

Substanz vorläufig Hämopoetin nennen.“<br />

– Carnot und Deflandre, 1906<br />

Carnot P, et al. C R Acad Sci (Paris). 1906;143:384-386.


Erythropoese – Bildung der Erythrozyten<br />

• Die Bildung roter Blutkörperchen erfolgt aus<br />

erythroiden Stammzellen im Knochenmark<br />

• Erythrozyten sind für den Sauerstofftransport<br />

im Blut verantwortlich<br />

– Hämoglobin zur Sauerstoff-Bindung<br />

• Für die Erythropoese ist Erythropoetin aus der<br />

Niere erforderlich:<br />

– Verhinderung des Zellsterbens<br />

(Neozytolyse) erythroiden Vorläuferzellen<br />

– Regelt die verstärkte Bildung und<br />

Ausreifung von Erythrozyten aus den<br />

Stammzellen


Regelkreis der EPO – Produktion<br />

Niere<br />

Erhöhte<br />

Sauerstofftransportkapazität<br />

Knochenmark<br />

Anämie<br />

Hypoxie<br />

EPO-Synthese als Reaktion<br />

auf den verminderten<br />

Sauerstoffpartialdruck<br />

Zirkulierendes<br />

EPO<br />

Bildung von Erythrozyten als<br />

Reaktion auf den höheren<br />

EPO-Spiegel


Erythropoese – Beginn aus Vorläuferzellen<br />

• Erythrozyten werden im Knochenmark über<br />

verschiedene Vorläuferstufen aus<br />

hämatopoetischen Stammzellen gebildet<br />

• Retikulozyten reifen innerhalb von 3 Tagen zu<br />

volle ausdifferenzierten Erythrozyten mit einer<br />

mittleren Überlebenszeit von 120 Tagen aus<br />

• Bestimmung der Retikulozytenzahl im<br />

peripheren Blut dient als Mass für eine<br />

effektive Erythropoese


Erythropoetin essentiell für die Erythropoese<br />

Erythropoetin<br />

SCF, IL-1, IL-3,<br />

IL-6, IL-11<br />

SCF, GM-CSF,<br />

IL-3<br />

Eisen<br />

ungefähr 8 Tage<br />

Pluripotente<br />

Stammzelle<br />

Burst-Forming<br />

Unit-Erythroid-<br />

Zellen (BFU-E)<br />

Colony-Forming<br />

Unit-Erythroid-<br />

Zellen (CFU-E)<br />

Erythroblasten<br />

Proerythroblasten<br />

Erythrozyten<br />

Retikulozyten<br />

zunehmende EPO-<br />

Rezeptordichte<br />

abnehmende EPO-<br />

Rezeptordichte<br />

EPO-abhängig<br />

EPO-unabhängig<br />

Papayannopoulou T, et al. In: Hoffman R, et al., ed. Hematology: Basic<br />

Principles and Practice. 4. Aufl. 2005;267-288.


Eisen<br />

• Gesunder Erwachsener:<br />

~3000-4000 mg Eisen<br />

• Eisen-Verbrauch 1mg/Tag<br />

Durch die Nahrung ersetzt<br />

• Hauptteil des Eisens<br />

in Hb (~1800 mg)<br />

• Eisen wird in den Makrophagen gespeichert<br />

(& in Hepatozytens)<br />

Eisenspeicher (~1600 mg)<br />

• Kleiner Anteil des Eisens im Myoglobin &<br />

Plasma (gebunden ans Transferrin)<br />

• Hauptteil des Eisens welches vom Körper<br />

benötigt wird aus seneszenten Blutzellen<br />

rezykliert


Eisenmangel (non CKD)<br />

Entleerter Eisenspeicher<br />

Gefüllter Eisenspeicher<br />

Eisendefiziente Erythropoiese<br />

(diagnostisch [noch] nicht erfassbar)<br />

Entzündungsfaktoren<br />

Blockierte Eisenfreisetzung<br />

Absoluter Eisenmangel<br />

Funktioneller Eisenmangel<br />

Serum ferritin 10%)<br />

CHr erniedrigt (


Erythropoetin verfügt über zwei<br />

Erythropoetinrezeptor-Bindungsstellen<br />

EPO-Rezeptor<br />

rHuEPO<br />

EPO-Rezeptor<br />

Elliott S, et al. Blood 1997;89:493-502.<br />

Syed RS, et al. Nature 1998;395:511-516.<br />

Amgen data on file.<br />

rot


Wirkmechanismus des Erythropoetin (I)


Wirkmechanismus des Erythropoetin (II)


Abbau des<br />

Erythropoetin


Wirkung des Erythropoetin


Wirkmechanismus – EPO / EPO Rezeptor<br />

• ESA‘s stimulieren die Erythropoese durch Aktivierung des Epo-Rezeptors<br />

• Die Interaktion von Rekombinantem Humanem EPO (rHuEPO) mit dem EPO – Rezeptor führt zu<br />

konformativen Veränderungen mit einer darauf folgenden Aktivierung des EPO-Rezeptors<br />

• Induktion der intrazellulären Signalübertragung und Stimulation der Erythropoese<br />

Adaptiert nach - Papayannopoulou T, et al. In: Hoffman R, et al. eds. Hematology Basic Principles and Practice, 4. Aufl. Philadelphia, PA: Elsevier Churchill Livingstone.<br />

2005:267-288. Watowich SS. Int J Biochem Cell Biol. 1999;20:1075-1088.


Wirkmechanismus – Signal Kaskade<br />

Aktivierung von EPO-Rezeptoren durch ESA‘s führt zur Aktivierung von intrazellulären<br />

Signaltransduktionswegen<br />

Rossert J, et al. Nehrol Dial Transplant. 2005;20:1025-1028.


STAT5<br />

Aktivierung des EPO-Rezeptors führt zur<br />

Aktivierung von Genen, die die Erythropoese<br />

fördern<br />

Zellmembran<br />

P<br />

P<br />

Jak2<br />

P<br />

Jak2<br />

P<br />

P<br />

Cytosol<br />

Kernmembran<br />

Genaktivierung<br />

Constantinescu SN, et al. TEM. 1999;10:18-23.<br />

Rossert J, et al. Nehrol Dial Transplant. 2005;20:1025-1028.<br />

Überleben, Differenzierung,<br />

Proliferation und Reifung der<br />

Progenitor- und Vorläuferzellen<br />

von Erythrozyten


STAT5<br />

Aktivierung des EPO-Rezeptors führt zur<br />

Aktivierung von Genen, die die Erythropoese<br />

fördern<br />

Zellmembran<br />

P<br />

P<br />

Jak2<br />

P<br />

P<br />

Jak2<br />

SCH SOS<br />

GRB<br />

P<br />

Cytosol<br />

PI-3-Kinase<br />

MAPK<br />

Kernmembran<br />

Genaktivierung<br />

Constantinescu SN, et al. TEM. 1999;10:18-23.<br />

Miura Y, et al. J Biol Chem. 1994;269:29962-29969.<br />

Rossert J, et al. Nehrol Dial Transplant. 2005;20:1025-1028.<br />

Überleben, Differenzierung,<br />

Proliferation und Reifung der<br />

Progenitor- und Vorläuferzellen<br />

von Erythrozyten


Entwicklung der<br />

Erythropoetin Stimulierenden Agentien (ESA‘s)


Aktivierung des EPO-Rezeptors<br />

Die Aktivierung des EPO-Rezeptors stellt den gemeinsamen<br />

Mechanismus dar über den alle Erythropoese stimulierenden<br />

Agentien (ESA‘s) die Erythropoese antreiben<br />

• ESA‘s können sich in folgenden Punkten<br />

unterscheiden<br />

– Biophysikalischen Merkmalen<br />

(z.Bsp. Molekulargewicht)<br />

– EPO-Rezeptorbindungsaffinität<br />

– Pharmakokinetische Eigenschaften<br />

(Serumhalbwertszeit, Clearence)<br />

– Proteinsequenz


Wirkmechanismus - Halbwertszeiten<br />

• Serumhalbwertszeit, Rezeptoraffinität und Dosis können die in-vivo Aktivität von ESA‘s<br />

beeinflussen<br />

• Die Erythropoese-Stimulation bleibt erhalten, solange der ESA-Spiegel oberhalb der<br />

individuellen minimalen effektiven Konzentration der Patienten aufrechterhalten wird


Aktivierung des EPO-Rezeptors ist der gemeinsame<br />

Mechanismus, über den ESPs die Erythropoese<br />

stimulieren<br />

Experimentell<br />

EPO,<br />

rHuEPO<br />

Darbepoetin<br />

alfa<br />

Pegylierte ESPs<br />

Peg-rHuEPO, Peg-Darbepoetin alfa<br />

EPO-Dimer<br />

EPOmimetisches<br />

Peptid<br />

Zellmembran<br />

P<br />

Jak2<br />

P<br />

Jak2<br />

P<br />

Jak2<br />

P<br />

Jak2<br />

P<br />

Jak2<br />

P<br />

Jak2<br />

P<br />

Jak2<br />

P<br />

Jak2<br />

P<br />

Jak2<br />

P<br />

Jak2<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

Signaltransduktion<br />

Genaktivierung<br />

Überleben, Differenzierung,<br />

Proliferation und Reifung der<br />

Progenitor- und Vorläuferzellen<br />

von Erythrozyten<br />

Constantinescu SN, et al. TEM. 1999;10:18-23. Elliott S, et al. Nat Biotechnol. 2003;21:414-421. Elliott S, et al. Exp Hematol. 2004;32:1146-1155. Hasselbeck A, et<br />

al. Proc ASCO. 2003;22: Abstr. 3006. Tillmann HC et al. Kidney Int 2006;69:60–67. Agoram B, et al. Nephrol Dial Transplant. 2006;21 Suppl. 4, MP013. Qui H, et al.<br />

J Biol Chem. 1998;273:11173-11176. Livnah O, et al. Science. 1996;273:464-471. Wrighton NC, et al. Nat Biotechnol. 1997;15:1261-1265.


Übersicht der Erythropoetin Stimulierenden Agentien<br />

Epoetin alfa<br />

Kurzwirksame ESA‘s<br />

Epoetin beta<br />

Epoetin alfa<br />

Biosimilars<br />

Aranesp<br />

Pegyliertes<br />

Epoetin beta<br />

Zulassung<br />

(Erwachsene / Kinder)<br />

Applikationsfrequenz<br />

iv<br />

sc<br />

iv<br />

sc<br />

iv<br />

iv<br />

sc<br />

iv<br />

sc<br />

sc/iv Dosisäquivalenz<br />

3x/Woche<br />

1x/Woche<br />

Alle 2 Wochen<br />

1x/Monat<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

° * <br />

**<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

***<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

° Zur Erfassung des Risikos der Auslösung einer Erythroblastopenie<br />

* Intravenöse Verabreichung führt zu einem 20-25%-igen Dosisbedarf<br />

** In dem Fall kann ein erhöhter Dosisbedarf notwendig werden<br />

*** Aranesp kann bei gewissen Dialysepatienten einmal pro Monat angewendet werden<br />

Bitte konsultieren Sie die Fachinformation der jeweiligen Produkte (www.kompendium.ch)<br />

für detaillierte Informationen


Therapie der renalen Anämie


Diagnostik (Beispiel)


European Renal Best Practice (ERBP) Guidelines<br />

Nephrol Dial Transplant (2009) 24: 348–354<br />

F. Locatelli et al. NDT Advance Access published April 12, 2013


Aktuelle Leitlinien (ERBP 2013)<br />

Leitlinien zur Anämie Non HD HD<br />

Definition<br />

der Anämie (Hb)<br />

< 13,5 g/dl (8,4 mmol/l) bei Männern<br />

< 12,0 g/dl (7,4 mmol/l) bei Frauen<br />

< 13,5 g/dl (8,4 mmol/l) bei Männern<br />

< 12,0 g/dl (7,4 mmol/l) bei Frauen<br />

Ziel-Hb<br />

Zielwerte Eisenparameter<br />

Korrekturphase 13g/dl sollte nicht überschritten werden<br />

TSAT unterer Grenzwert: 20%<br />

>30% sollten nicht überschritten werden<br />

Ferritin unterer Grenzwert:<br />

100 ng/ml<br />

> 500 ng/ml sollten nicht überschritten<br />

werden<br />

Korrekturphase 13g/dl sollte nicht überschritten werden<br />

TSAT unterer Grenzwert: 20%<br />

>30% sollten nicht überschritten werden<br />

Ferritin unterer Grenzwert:<br />

200 ng/ml<br />

> 500 ng/ml sollten nicht überschritten<br />

werden<br />

Nephrol Dial Transplant (2009) 24: 348–354<br />

F. Locatelli et al. NDT Advance Access published April 12, 2013<br />

13


Therapiemöglichkeiten der Renalen Anämie<br />

Diagnostik<br />

Therapie<br />

Therapieoptionen<br />

• Intravenöse oder subkutane<br />

erythropoetische Therapie<br />

• Intravenöse oder orale<br />

Eisengabe<br />

• Vit. B12 / Folsäure<br />

substituieren<br />

Männer: Hb < 13,5 g/dl (8,4 mmol/l)<br />

Frauen: Hb < 12,0 g/dl (7,4 mmol/l)<br />

Hb Erhaltungsphase<br />

10 - 12g/dl<br />

• Bluttransfusionen (beim hämodynamisch<br />

stabilen Patienten; bei<br />

schweren Anämien (7g/dl; postoperativen<br />

Patienten; Patienten,<br />

welche nicht auf eine EPO/ESA-<br />

Behandlung ansprechen)<br />

Nephrol Dial Transplant (2009) 24: 348–354<br />

F. Locatelli et al. NDT Advance Access published April 12, 2013


Behandlung der Renalen Anämie<br />

• Hb


Wichtigkeit der Behandlung<br />

der renalen Anämie


Monitoring und Individualisierung<br />

der Anämie Therapie<br />

Standardmassnahmen während der Anämie –Therapie<br />

• Die Hb-Anstiegsrate sollte bei 1–2 g/dl pro Monat liegen<br />

• Überprüfung der Hb-Konzentration alle 1-2 Wochen nach Therapiebeginn<br />

Wenn der Ziel-Hb-Wert erreicht ist, sollte die Hb-Konzentration<br />

• bei HD und PD Patienten alle 4-6 Wochen<br />

• bei Prädialysepatienten kann sie weniger häufig<br />

….überprüft werden.<br />

Individualisierung der ESA Therapie in Abhängigkeit der Renalen Patienten<br />

• Klare Abwägung der Risk/Benefit Ratio<br />

• Quality of Life<br />

Nephrol Dial Transplant 1999; 14 (suppl 5):1-50; Nephrol Dial Transplant 2001; 16 (suppl 3):22-28<br />

F. Locatelli et al. NDT Advance Access published April 12, 2013


Unbehandelte Anämie<br />

• Physische und psychologische Einschränkungen<br />

– Verschlechterung der Lebensqualität<br />

– Erhöhtes Kardiovaskuläres Risiko (Linksventrikelhypertrophie / Fibrose)<br />

– Erhöhte Mortalität<br />

– Eingeschränkte mentale Fitness<br />

• Frühbehandlung der Anämie ist essentiell für den Krankheitsverlauf bei chronischen Nierenerkrankung<br />

• Daten aus observationellen Studien haben gezeigt, dass Hb levels<br />

>11 g/dL assoziert werden können mit verbessertem Krankheitsverlauf<br />

• Hb levels >12 g/dL sollten vermieden werden da man eine Trend zu erhöhtem Kardiovaskulärem Risiko in<br />

Studien festgestellt hat<br />

• Aktuelle Richtlinien empfehlen einen Zielbereich zwischen 10 – 12g/dl<br />

Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz www.documed.ch


Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit


Back Up


Gründe für nichtadäquates Ansprechen auf eine<br />

erythropoetische Therapie<br />

• häufigste Ursache: absoluter und funktioneller Eisenmangel<br />

• weitere Ursachen:<br />

– Blutverluste<br />

– Infektionen oder Entzündungen<br />

– Sekundärer Hyperparathyreoidismus<br />

– Aluminiumintoxikation<br />

– Angeborene Hämoglobinstörungen<br />

– Vitamin B12 Mangel, Folsäuremangel<br />

– Tumorerkrankungen<br />

– Mangelernährung<br />

– Hämolyse<br />

– Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten<br />

(z.B. ACE Hemmer)<br />

– inadäquate Dialysequalität<br />

Nephrol Dial Transplant 1999; 14 (suppl 5):1-50


Zielwerte der Eisenversorgung<br />

(gemäß European Best Practice Guidelines)<br />

• Eisenspeicher<br />

Serumferritin :<br />

> 100 µg/l<br />

optimal: 200-500 µg/l<br />

• verfügbares Eisen<br />

% hypochrome Erythrozyten : < 10 %<br />

optimal: < 2,5 %<br />

alternativ:<br />

Transferrinsättigung (TSAT): > 20 %<br />

optimal: 30-40 %<br />

Nephrol Dial Transplant 1999;14 (suppl 5):1-50


Iron Guidelines in CKD Patients<br />

Haemoglobin<br />

EBPG 2004 KDOQI 2007<br />

Lower limit: 11 g/dl<br />

Upper limit: 12-14 g/dl 1<br />

Generally: 11-12 g/dl<br />

Hb should not exceed 13<br />

g/dl<br />

KDIGO draft EDTA<br />

2011<br />

avoid 11.5g/dl<br />

(to individualize Qol<br />

>11.5g/dl)<br />

Stop >13g/dl<br />

Ferritin > 200 µg/dl 3 (-500<br />

Iron Ferritin > 100 µg/dl (200-500<br />

CHr > 29 pg (~35 pg) 2 CHr > 29 pg<br />

µg/dl) 2<br />

µg/dl) 2<br />

HRC < 10% (< 2.5%) 2 or<br />

TSAT > 20% (30%-40%) 2 or TSAT > 20% or<br />

Ferritin: ≤ 500 ng/mL<br />

TSAT: ≤ 30%<br />

1<br />

Depending on concomitant diseases HRC= Hypochromic red blood cells TSAT=Transferrin saturation<br />

2<br />

target range 3<br />

100 µg/dl in non-HD CHr= Hb content of reticulocyte<br />

48


Ursachen welche zur Niereninsuffizienz führen<br />

• Diabetes Mellitus (20%)<br />

• Glomerulonephritis (20%)<br />

• Hypertonie (10%)<br />

• Angeborene Nierenfehlbildung (Zystische Nierenerkrankungen)<br />

• Nierenarterienstenose, Gicht, Systemerkrankungen, chronische<br />

Schmerzmittelmissbrauch


Stadien der Chronische Nierenerkrankung –<br />

Glomeruläre Filtration Rate als Standard<br />

Stadien Beschreibung GFR<br />

(ml/min/1.73 m 2 )<br />

1 Normale oder erhöhte GFR ≥90<br />

2 Geringgradiger Funktionsverlust 60–89<br />

3 Mittelgradiger Funktionsverlust 30–59<br />

4 Schwerer Funktionsverlust 15–29<br />

5 Nierenversagen


Alle ESPs verfügen über denselben<br />

Wirkmechanismus: Aktivierung des EPO-<br />

Rezeptors<br />

• Die Aktivierung des EPO-Rezeptors stellt den<br />

gemeinsamen Mechanismus dar, über den alle ESPs die<br />

Erythropoese stimulieren<br />

• Allerdings können sich ESPs in folgenden Punkten<br />

voneinander unterscheiden:<br />

– Biophysikalische Merkmale (z. B. Molekulargewicht)<br />

– EPO-Rezeptorbindungsaffinität<br />

– Pharmakokinetische Eigenschaften (z. B. Serumhalbwertszeit,<br />

Clearance)<br />

– Proteinsequenz<br />

Constantinescu SN, et al. TEM. 1999;10:18-23.<br />

Elliott S, et al. Nature Biotech. 2003;21:414-421.<br />

Elliott S, et al. Exp Hematol. 2004;32:1146-1155.


Beginn der Anämiebehandlung bei<br />

Prädialysepatienten<br />

Prädialyse<br />

• einmal pro Woche Darbepoetin alfa<br />

0,45 µg/kg KG s.c. (oder i.v.)<br />

• dreimal pro Woche Epoetin alfa<br />

50 IE/kg KG i.v. (oder s.c.*)<br />

• dreimal pro Woche Epoetin beta<br />

20 IE/kg KG s.c.<br />

applizieren.<br />

* Individuelle Nutzen / Risikoabwägung<br />

Fachinformationen von Aranesp ® , Erypo ® und NeoRecormon ® , Stand Juli 02


Beginn der Anämiebehandlung bei<br />

Peritonealdialysepatienten<br />

Peritonealdialyse<br />

• einmal pro Woche Darbepoetin alfa<br />

0,45 µg/kg KG s.c. oder i.v.<br />

• zweimal pro Woche Epoetin alfa<br />

50 IE/kg KG i.v. (oder s.c.*)<br />

• dreimal pro Woche Epoetin beta<br />

20 IE/kg KG s.c.<br />

applizieren.<br />

* Individuelle Nutzen / Risikoabwägung<br />

Fachinformationen von Aranesp ® , Erypo ® und NeoRecormon ® , Stand Juli 02


Beginn der Anämiebehandlung bei<br />

Hämodialysepatienten<br />

• einmal pro Woche 0,45 µg/kg KG<br />

Darbepoetin alfa s.c. oder i.v.<br />

• dreimal pro Woche 50 IE/kg KG<br />

Epoetin alfa i.v.<br />

• dreimal pro Woche 20 IE/kg KG<br />

Epoetin beta s.c. bzw.<br />

• dreimal pro Woche 40 IE/kg KG<br />

Epoetin beta i.v.<br />

applizieren.<br />

* Individuelle Nutzen / Risikoabwägung<br />

Fachinformationen von Aranesp ® , Erypo ® und NeoRecormon ® , Stand Juli 02


Erythropoetische Therapie und Begleitmedikation<br />

– Verschiedene Substanzen können das Ansprechen auf<br />

die erythropoetische Therapie verbessern:<br />

• Eisen<br />

• Vitamin C<br />

• Vitamin D Analoga<br />

• Vitamin B (B6, B12)<br />

• Folsäure<br />

• L-Carnitin<br />

• Zytokine (IGF1, IL-3)<br />

• Androgene

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