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Predigt über 1. Johannes 4, 16 – 21

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<strong>Predigt</strong> <strong>über</strong> <strong>1.</strong> <strong>Johannes</strong> 4, <strong>16</strong> <strong>–</strong> <strong>21</strong>:<br />

„Gefühle der Liebe und Taten der Liebe“<br />

6. Juni 2010 <strong>–</strong> <strong>1.</strong> Sonntag nach Trinitatis<br />

Evang. Kirche Spielberg; Pfarrer Theo Breisacher<br />

Liebe Gemeinde, der vorgeschlagene <strong>Predigt</strong>text<br />

für diesen Sonntag steht im <strong>1.</strong> <strong>Johannes</strong>brief,<br />

Kapitel 4: <strong>16</strong>b Gott ist die Liebe; und<br />

wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und<br />

Gott in ihm. 17 Darin ist die Liebe bei uns<br />

vollkommen, dass wir Zuversicht haben am<br />

Tag des Gerichts; denn wie er ist, so sind<br />

auch wir in dieser Welt.<br />

18 Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die<br />

vollkommene Liebe treibt die Furcht aus;<br />

denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich<br />

aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der<br />

Liebe.<br />

19 Lasst uns lieben, denn Gott hat uns zuerst<br />

geliebt.<br />

20 Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und<br />

hasst seinen Bruder oder seine Schwester, der<br />

ist ein Lügner. Denn wer schon seine<br />

Geschwister nicht liebt, die er doch sieht, wie<br />

kann er Gott lieben, den er nicht sieht?<br />

<strong>21</strong> Und dies Gebot haben wir von ihm, dass,<br />

wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder<br />

und seine Schwester liebe.<br />

Gebet: Herr, sammle die Gedanken und schick<br />

uns deinen Geist, der uns das Hören lehrt und<br />

dir folgen heißt. Amen.<br />

Liebe Gemeinde: „Wir sind Papst“ <strong>–</strong> hieß es<br />

vor fünf Jahren in der Bildzeitung. „Wir sind<br />

Lena“ <strong>–</strong> hieß es letzte Woche nach dem Sieg<br />

beim Eurovisions-Finale.<br />

Mit einem Liebeslied hat sie sich letzten<br />

Samstag in Oslo in die Herzen der Menschen<br />

1<br />

gesungen. Aus ganz Europa hat sie Stimmen<br />

bekommen. Und in vielen Ländern ist ihr<br />

Liebeslied „Satellite“ in den Charts<br />

inzwischen ganz nach oben geschnellt.<br />

„Wir sind Lena“: Da es im <strong>Predigt</strong>text heute<br />

auch um die Liebe geht, habe ich mir den Text<br />

von „Satellite“ einmal etwas genauer<br />

angeschaut. Lena hat ihr Lied ja auf Englisch<br />

gesungen. Ich glaube, deshalb haben viele gar<br />

nicht mitgekriegt, was sie eigentlich gesungen<br />

hat: Beeindruckt hat vor allem die Musik und<br />

ihr jugendlich-unbeschwerter Auftritt.<br />

Doch da findet man schon einige interessante<br />

Aussagen <strong>über</strong> die Liebe in diesem Lied:<br />

„Liebster, ich muss dir sagen,<br />

was ich für dich empfinde,<br />

denn ich kann keine Minute mehr<br />

ohne deine Liebe sein.<br />

Wie ein Satellit bin ich im Weltraum<br />

auf dem Weg um dich herum.<br />

Und ich würde hinunter in die Nacht fallen;<br />

kann keine Minute mehr<br />

ohne deine Liebe sein ...“<br />

Und weiter unten im Lied: „Du hast mich. Mit<br />

einer Kraft, die stärker ist als Gravitation ...<br />

Es gibt kein Entkommen ...“<br />

Ein interessantes Bild von Liebe: Eine Kraft,<br />

die den Geliebten auf geheimnisvolle Weise an<br />

sich sieht. So wie die Erdanziehungskraft einen<br />

Satelliten anzieht und verhindert, dass er nach<br />

draußen ins offene Weltall schwirrt.


Liebe Gemeinde, so singen nur frisch Verliebte.<br />

So singen nur frisch Verliebte! Denn<br />

Liebe ist natürlich viel mehr als nur solche<br />

verliebten Gefühle. Und allein mit verliebten<br />

Gefühlen kann man keine Ehe auf Dauer<br />

gestalten.<br />

Aber wir wollen das jetzt nicht schlecht reden:<br />

Liebe zwischen Mann und Frau ohne diese<br />

umwerfenden Gefühle wäre sicher schrecklich<br />

langweilig.<br />

Der Schöpfer hat uns ja auch die Gefühle<br />

geschenkt, damit wir uns daran freuen. Man<br />

darf nur eines nicht vergessen: Liebe als Kraft,<br />

die uns ganz automatisch zum andern zieht <strong>–</strong><br />

Liebe als wunderschönes Gefühl ist nur ein<br />

Aspekt von Liebe.<br />

Wenn in der Bibel von Liebe die Rede ist,<br />

dann geht es interessanterweise meistens gar<br />

nicht so sehr um das Gefühl oder um die<br />

Empfindungen, sondern um das Tun.<br />

Liebe heißt in der Bibel: Ich tue etwas. Ich tue<br />

dem anderen Gutes. Ich helfe ihm. Ich bete für<br />

ihn. Ich setze mich für ihn ein. Ob ich dabei<br />

von liebevollen Gefühlen erfüllt sein, spielt<br />

keine so große Rolle.<br />

Ich glaube, diese Unterscheidung von<br />

Gefühlen der Liebe auf der einen Seite und<br />

Taten der Liebe auf der anderen ist ein ganz<br />

entscheidender Punkt bei unserem <strong>Predigt</strong>text.<br />

Lena singt vom ersten: von der Liebe, die<br />

stärker ist als die Gravitation: Das ist die Kraft<br />

der Gefühle, gegen die man oft gar nichts<br />

machen kann. Sie sind einfach da und ziehen<br />

uns zum Geliebten hin.<br />

Liebe ist aber auch eine Aufgabe. Deshalb<br />

heißt es im <strong>Predigt</strong>text: „Dies Gebot haben wir<br />

von ihm, seine Geschwister zu lieben.“<br />

Und dieser Teil der Liebe kann auch ziemlich<br />

anstrengend sein. Denn manchmal hegt man<br />

vielleicht <strong>über</strong>haupt keine liebevollen Gefühle<br />

gegen<strong>über</strong> seinen Mitmenschen <strong>–</strong> und soll<br />

ihnen dennoch in der Liebe Gutes tun und<br />

ihnen beistehen.<br />

Da ist es ganz entscheidend, dass man diese<br />

beiden Punkte unterscheidet: Gefühle der<br />

Liebe und Taten der Liebe.<br />

Man kann seinen Ehepartner lieben, auch wenn<br />

die Gefühle in einer Krisenzeit fast auf den<br />

Nullpunkt abgesunken sind. Man kann ihn<br />

dennoch lieben: Ihm Gutes tun. Für ihn beten.<br />

Sich Zeit nehmen. Sich um ihn bemühen.<br />

Geduldig sein. Und meistens kommen dann<br />

mit der Zeit auch die Gefühle der Liebe wieder<br />

zurück.<br />

Genauso im Umgang mit anderen Menschen:<br />

Man kann seine Geschwister im Glauben<br />

lieben, auch wenn sie einem zeitweise auf den<br />

Wecker gehen oder man die anderen<br />

Mitarbeiter im Team oder im Hauskreis<br />

vielleicht etwas nervig findet.<br />

Dass es zwischen zwei Menschen knirscht im<br />

Gebälk oder dass man im Eifer des Gefechtes<br />

aneinander rauscht, ist ja keine Seltenheit.<br />

Wenn man die Liebe zum andern in einer<br />

solchen Krisenzeit nur von den Gefühlen her<br />

definiert, ist es ganz sicher aus mit der<br />

Zusammenarbeit: Man geht sich dann tunlichst<br />

aus dem Weg. Oder man entzweit sich gleich<br />

ganz und findet vielleicht nie mehr richtig<br />

zusammen.<br />

Für Christen gibt es einen anderen Weg: Im<br />

Sinne der Bibel kann man den andern auch in<br />

einer solchen Situation dennoch lieben: Indem<br />

man für ihn betet. Gutes <strong>über</strong> ihn denkt. Ihn<br />

unterstützt. Ihn vielleicht vor anderen<br />

verteidigt. Gutes <strong>über</strong> ihn oder sie erzählt <strong>–</strong><br />

und das, auch wenn man sich geärgert hat.<br />

Das sind Taten der Liebe, die letztlich<br />

unabhängig sind von unseren Gefühlen. Aber<br />

nicht selten tut Gott dann auch hier das<br />

Wunder, dass mit der Zeit auch die Gefühle<br />

der Liebe für den anderen wiederkommen.<br />

Entscheidend ist: Ich darf mit den Taten der<br />

Liebe nicht warten, bis die Gefühle da sind.<br />

Liebe ist viel viel mehr.<br />

In dieser Richtung verstehe ich die Aufforderung<br />

zur Liebe in unserem <strong>Predigt</strong>text: Es<br />

geht um „Taten der Liebe“, nicht so sehr um<br />

2


„Gefühle der Liebe“: 19 Lasst uns lieben,<br />

denn Gott hat uns zuerst geliebt. 20 Wenn<br />

jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst<br />

seinen Bruder oder seine Schwester, der ist<br />

ein Lügner ... <strong>21</strong> Und dies Gebot haben wir<br />

von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch<br />

seinen Bruder und seine Schwester liebe.<br />

Ich denke an eine Frau in unserer ersten<br />

Stelle in Bühlertal, die ihr ganzes Leben<br />

darauf einstellt hat, ihre schwerbehinderte<br />

Tochter zu pflegen und zu versorgen. Das<br />

Kind sitzt in einem speziellen Rollstuhl und<br />

kann sich kaum verständlich äußern.<br />

Es ist ein knochenharter Job für diese Frau<br />

und die ganze Familie. Aber wenn sie davon<br />

erzählt, spürt man sofort, dass diese Aufgabe<br />

sie ausfüllt und sie genau dort ihren Platz<br />

sieht.<br />

Oder ich denke an die vielen Frauen und<br />

Männer, die ihre Ehepartner im Alter<br />

manchmal jahrelang zuhause pflegen und<br />

versorgen <strong>–</strong> oder <strong>über</strong> Monate hinweg fast<br />

jeden Tag ins Krankenhaus fahren, um den<br />

Kranken zu besuchen und den Tag <strong>über</strong> bei<br />

ihm zu sein.<br />

Fast alle stoßen irgendwann an die Grenze<br />

ihrer Kraft. Fast alle kommen an den Punkt,<br />

an dem sie fast nicht mehr können. An dem<br />

sie vielleicht auch seufzen oder mit dem<br />

Schicksal hadern.<br />

Aber wenn man sie fragt, sagen sie nur: „Das<br />

ist doch selbstverständlich. Mein Platz ist jetzt<br />

dort an der Seite meiner Frau oder meines<br />

Mannes. Das bin ich ihm oder ihr schuldig.“<br />

Nur die Liebe kann das: die stärkste und<br />

zugleich die schönste Kraft, die es auf dieser<br />

Welt gibt. Nur die Liebe kann so viel Energie<br />

freisetzen, dass man aus Liebe zum andern die<br />

eigenen Bedürfnisse <strong>–</strong> für eine bestimmte Zeit<br />

<strong>–</strong> völlig zurückstellt.<br />

Nur die Liebe ist so stark, dass sie sich für den<br />

andern aufopfert <strong>–</strong> und das auch dann noch,<br />

wenn die Gefühle einmal nicht so<br />

<strong>über</strong>schwänglich sind. <strong>–</strong><br />

Es gibt ein Lied in unserem Gesangbuch, in<br />

dem zu unserem <strong>Predigt</strong>text eigens ein Vers<br />

gedichtet wurde: So jemand spricht: »Ich<br />

liebe Gott«, und hasst doch seine Brüder, der<br />

treibt mit Gottes Wahrheit Spott und reißt sie<br />

ganz darnieder. Gott ist die Lieb und will,<br />

dass ich den Nächsten liebe gleich als mich.<br />

(EG 412 Vers 1)<br />

Es ist schon mindestens zehn Jahre her, es<br />

war bei einer Beerdigung: Wir kamen gerade<br />

aus der Kapelle und gingen hinter dem Sarg<br />

her zum Grab. In diesem Moment spielte der<br />

Posaunenchor die Melodie genau dieses<br />

Liedes.<br />

Man kann auf diese Melodie noch andere<br />

Lieder singen. Vermutlich hat der Dirigent<br />

bei seiner Auswahl auch an einen ganz<br />

anderen Text gedacht. Mir selbst kam aber<br />

sofort dieser eine Vers in den Sinn: „So<br />

jemand spricht: Ich liebe Gott. Und hasst<br />

doch seine Brüder ...“<br />

Ich bin damals richtig erschrocken: Denn es<br />

war eine von den Beerdigungen, bei denen<br />

ein Teil der Kinder des Verstorbenen gar<br />

nicht dabei war, weil man im Streit lebte.<br />

Ich möchte in solchen Situationen nicht den<br />

Schiedsrichter spielen. Das kann ich als<br />

Außenstehender wahrscheinlich auch nicht.<br />

Aber es hat mich getroffen: Wie belastbar ist<br />

unsere Liebe wirklich? Wie schnell sind wir<br />

doch oft mit anderen Menschen fertig? Wir<br />

furchtbar schwer tun wir uns manchmal damit,<br />

endlich zu verzeihen und bewusst einen<br />

Schlusspunkt zu setzen unter einen Streit?<br />

Damit sind wir mitten drin in unserem<br />

<strong>Predigt</strong>text: Wie komme ich zu dieser Liebe,<br />

die viel mehr ist als nur das Gefühl der<br />

Verliebtheit? Wie kann ich auch solche<br />

Menschen lieben, die ich vielleicht nicht<br />

sonderlich sympathisch finde? <strong>–</strong><br />

Dazu ein kleiner Exkurs: Wenn die Engländer<br />

sich verlieben, dann sagen sie in ihrer Sprache:<br />

„To fall in Love“. Ich finde das ein<br />

wunderschönes Bild: in die Liebe hineinfallen,<br />

in ein warmes Bad der Gefühle hineinfallen.<br />

3


Genau das passiert, wenn man sich so richtig<br />

verliebt hat.<br />

„To fall in Love“. Sie kennen vielleicht den<br />

Schlager genau mit diesem Text: „It’s so easy<br />

to fall in love ...“ <strong>–</strong> „Es passiert so leicht, dass<br />

man sich verliebt ...“.<br />

Aber jeder weiß: Verliebt-Sein ist nur der erste<br />

Teil von Liebe. Alles andere fällt einem gerade<br />

nicht in den Schoß. Die Liebe ist auch eine<br />

Aufgabe. Eine Beziehung kann nur dann<br />

gelingen, wenn man daran arbeitet, wenn man<br />

sich die Liebe auch etwas kosten lässt.<br />

Trotzdem: „To fall in Love“: Ich möchte diese<br />

Formulierung einmal auf Gottes Liebe<br />

anwenden: Wir dürfen uns in Gottes Liebe<br />

hineinfallen lassen <strong>–</strong> und dann richtiggehend in<br />

Gottes Liebe „baden“.<br />

Ein Gesangbuchlied hat mich auf diese Idee<br />

gebracht: das Lied Nummer 66 in unserem<br />

Gesangbuch. Da heißt es im 7. Vers: „... da<br />

kann die Seele sich laben und baden. Jesus<br />

ist kommen, die Quelle der Gnaden.“<br />

In Gottes Liebe baden <strong>–</strong> so wie man jetzt nach<br />

so vielen Regentagen endlich ein Sonnenbad<br />

nimmt. Oder sich an einem kalten Tag in die<br />

warme Badewanne setzt: Sich in Gottes Liebe<br />

fallen lassen: „To fall in Love“ <strong>–</strong> in God’s<br />

Love!<br />

Genau das ist der Schlüssel, damit die Liebe,<br />

bei der Gott die Messlatte so hoch angesetzt<br />

hat, auch in unserem Leben Wirklichkeit wird.<br />

Das ist der Schlüssel, damit diese Liebe kein<br />

bloßer Wunschtraum bleibt.<br />

Gott ist die Liebe in Person. In seinem<br />

innersten Wesen ist Gott Liebe. Das heißt:<br />

Bevor wir als Menschen irgendwelche Regeln<br />

befolgen sollen, dürfen wir plötzlich<br />

entdecken: Es gibt einen, dem wir unsagbar<br />

wichtig sind.<br />

Wir haben ein Gegen<strong>über</strong>, einen Gott, zu dem<br />

wir Vater sagen dürfen. Wir haben einen Halt,<br />

eine Heimat, eine Geborgenheit <strong>–</strong> weil uns<br />

einer lieb hat: Gott selbst! Wir werden nicht<br />

nur von Menschen geliebt, die in ihrer<br />

Liebesfähigkeit ja doch immer auch begrenzt<br />

sind. Wir haben einen Gott, der uns in<br />

vollkommener Weise liebt.<br />

An dieser Stelle möchte ich nun doch noch<br />

einmal auf das Eurovisionslied von Lena<br />

zurückkommen <strong>–</strong> auf dieses Bild mit dem<br />

Satelliten, der um die Erde kreist: „Ich kann<br />

keine Minute ohne deine Liebe sein. Wie ein<br />

Satellit im Weltraum <strong>–</strong> so kreise ich um dich<br />

...“<br />

Liebe Gemeinde, dieser Vergleich passt wunderbar<br />

auch zu Gottes Liebe zu uns Menschen.<br />

Gottes Liebe ist es, die uns immer wieder zu<br />

sich zieht und die uns niemals loslässt.<br />

Und auch wenn wir uns zeitweise von Gott<br />

vielleicht entfernen. Er zieht uns wieder näher<br />

zu sich: Wenn wir uns von seiner Liebe<br />

berühren lassen.<br />

„Ich kann keine Minute ohne deine Liebe sein.<br />

Wie ein Satellit im Weltraum <strong>–</strong> so kreise ich<br />

um dich ...“: So verstanden ist dieses Lied<br />

beinahe schon ein christliches Lied. <strong>–</strong><br />

Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt,<br />

der bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. Lasst<br />

uns lieben, denn Gott hat uns zuerst geliebt:<br />

Liebe Gemeinde, es gibt einen anderen Weg,<br />

als immer gleich draufschlagen. Es gibt einen<br />

anderen Weg als sich nach einem Streit<br />

wochenlang, vielleicht sogar jahrelang aus dem<br />

Weg zu gehen: Den Weg der Vergebung. Den<br />

Weg der Liebe, die von Gott kommt.<br />

Wenn Ihnen diese Liebe zu den Mitmenschen<br />

einmal besonders schwer fällt, dann denken<br />

Sie doch an die beiden Vergleiche von heute<br />

Morgen: Wir dürfen in Gottes Liebe „baden“.<br />

Wir dürfen uns immer wieder in Gottes Liebe<br />

hineinfallen lassen <strong>–</strong> und dadurch Kraft<br />

schöpfen für unsere Liebe zu den<br />

Mitmenschen.<br />

Und zugleich dürfen wir spüren: Gottes Liebe<br />

zieht uns an! Gottes Liebe hält uns ganz nahe<br />

4


ei sich! Wie sich ein Satellit um die Erde<br />

dreht, so soll sich auch bei uns alles um Gott<br />

drehen. Wenn das geschieht, dann fällt uns<br />

auch die Liebe zu unseren Mitmenschen<br />

zumindest ein Stück leichter.<br />

Amen.<br />

* Lied nach der <strong>Predigt</strong>:<br />

Refrain:<br />

Ein jeder trage die Last des<br />

andern, so wie es Jesus<br />

geboten hat. Ein jeder trage die<br />

Last des andern, so wie es<br />

Jesus für jeden tat.<br />

(1) Lasten gibt es genug, jeder trägt sein<br />

Paket von den Sorgen und Ängsten der<br />

Zeit. Es gibt Arbeit, die <strong>über</strong> die Kräfte<br />

geht, es gibt Schuld, Hass und<br />

Lieblosigkeit.<br />

Refrain: Ein jeder trage ...<br />

(2) Er nahm uns von den Lasten das<br />

schwerste Stück: Er trug unsere Schuld,<br />

und dabei <strong>–</strong> machte er unsre Hände uns<br />

unseren Blick für die Lasten des anderen<br />

frei.<br />

Refrain: Ein jeder trage ...<br />

(3) Keiner ist da zu schwach und zu<br />

ungeschickt, denn wer immer es will, der<br />

stellt fest: Auch der Schwächste kann<br />

tragen, was andre bedrückt, wenn er selbst<br />

sich von Gott tragen lässt.<br />

Refrain: Ein jeder trage ...<br />

5

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