Reader Exkursion Waren 2011
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Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien, Bad Kreuznach<br />
Werkstattseminar der Fächer Geographie und Biologie<br />
in <strong>Waren</strong>/Müritz<br />
vom 27.9.<strong>2011</strong> – 2.10.<strong>2011</strong><br />
Abbildung 1: Blick über die Altstadt von <strong>Waren</strong> Richtung Müritz
Inhaltsverzeichnis<br />
Tag 1<br />
Stadtexkursion 2<br />
<strong>Exkursion</strong>sdidaktik 6<br />
Reflexion 8<br />
Tag 2<br />
Einführung in die physische Geographie 9<br />
Politische Diskussion 16<br />
Reflexion 20<br />
Tag 3<br />
Zeigerpflanzen 21<br />
Boden – Ökologisches System oder Ökosystem? 27<br />
Gewässerökologie 44<br />
Reflexion 53<br />
Tag 4<br />
Fleesensee – Tourismuskonzeption und – umsetzung 54<br />
Müritz-Nationalpark 57<br />
Das Moor 67<br />
Reflexion 74<br />
Tag 5<br />
Natur-Rallye 75<br />
Reflexion 85<br />
Abschlussreflexion<br />
Geographen 87<br />
Biologen 88<br />
Anhang<br />
1. Der Abschlussabend 90<br />
2. Zusatzmaterialien Tag 2 91<br />
3. Zusatzmaterialien Pflanzen im Müritz Nationalpark 96<br />
4. Zusatzmaterialien Gewässerökologie 98<br />
1
Tag: Stadtexkursion (27.9.<strong>2011</strong>)<br />
Studienseminar Bad Kreuznach: <strong>Exkursion</strong> <strong>Waren</strong>/Müritz September <strong>2011</strong><br />
Stadtgeographische Entwicklung der Stadt <strong>Waren</strong> an der Müritz<br />
Referenten: Marek Dworaczek, Jonathan Aichroth<br />
1. Die Feldmark <strong>Waren</strong> in der Vor- und Frühgeschichte:<br />
- Über 200 archäologische Fundplätze in der Feldmark <strong>Waren</strong> belegen eine<br />
Besiedelung, die bis in das Mesolithikum (8000-3000 v. Chr.) zurückreicht<br />
- Begünstigende Siedlungsfaktoren u.a. Lage am Wasser, flaches Relief<br />
2. Stadtgeschichtliche Entwicklung:<br />
a) Stadtgründung und - grundriss<br />
- Genaues Gründungsdatum der Stadt heute nicht mehr nachweisbar<br />
(Stadtbrände), erste Erwähnung 1230 (slawisch: varna = Krähe)<br />
- Erste Ansiedlung planmäßig und auf Westen der Halbinsel beschränkt<br />
• Anlage von Ost-West Achsen, die im rechten Winkel von<br />
Querstraßen geschnitten werden, Rathaus, Markt und<br />
Pfarrkirche St. Georgen als Mittelpunkt<br />
- Einige Jahrzehnte später im NO, im Schutz einer Burg der Fürsten von Werle<br />
→ Entwicklung einer zweiten Ansiedlung mit Pfarrkirche St. Marien (Abb. 1)<br />
- Beide Ansiedlungen 1325 zusammengelegt<br />
• Nahtstelle = Neuer Markt mit gemeinsamen Rathaus (Abb. 2)<br />
Abbildung 2 Grundriss von <strong>Waren</strong> Anfang des<br />
13. Jahrhunderts (zit. nach Grundmann).<br />
b) Standortwahl<br />
- Wahl des Standortes der Stadtanlage v.a. in der Geographie begründet:<br />
• sumpfiges Gelände (W), Tiefenwarensee (N), Binnenmüritz (S),<br />
Burg (O) = geschützte „Top-Lage“<br />
• Verkehrsgünstige Lage an Handelsstraße vom Land Stargard (O)<br />
nach Wismar (NW)<br />
c) Entwicklung bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
- In der Folgezeit flächenmäßiges Wachstum der Feldmark <strong>Waren</strong> durch<br />
Ankauf von Dörfern und Fluren<br />
- Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg und mehrfache verheerende Brände,<br />
bremsen jedoch die Entwicklung und dezimieren die Bevölkerung<br />
- Nach dem letzten Großbrand 1699 bleiben neben den stark beschädigten<br />
Kirchen nur das Alte Rathaus und wenige Wohnhäuser erhalten<br />
- in der Folgezeit allmähliche Erholung und 1815 wieder 3.000 Einwohner<br />
3. Vorläufiges Fazit<br />
- aufgrund zahlreicher Umgestaltungen und Renovierungen der Bausubstanz<br />
der erhaltenen Häuser, stellt der Straßengrundriss heute das markanteste<br />
Relikt des mittelalterlichen <strong>Waren</strong> dar<br />
Abbildung 3 Stadtplan von <strong>Waren</strong> 1726<br />
(zit. nach Grundmann)<br />
- Stadtgründung als hervorragendes Beispiel für eine planmäßige Anlage an einem außerordentlich günstigen<br />
Standort<br />
2
4. Industrialisierung<br />
In der 2. Hälfte des 19.Jahrhunderts erfolgt der Aufbau wichtiger Verkehrsinfrastruktur:<br />
• <strong>Waren</strong> wird Verkehrsknotenpunkt (Eisenbahnanschluss an Berlin, HH, Rostock, Schwerin)<br />
• Ausbau der Kanalschifffahrt (Bolter Kanal, Kanalisierung der Elde Berlin) und des <strong>Waren</strong>er Hafens<br />
(Anbindung an Rostock und Berlin)<br />
Stadterweiterungen im Zuge der Industrialisierung, v.a. in Richtung Nordwesten (Teltower Straße)<br />
Seit 1920 <strong>Waren</strong> entwickelt sich zum Mittelzentrum: Landratsamt und andere regionale und überregionale<br />
Verwaltungen<br />
5. Zeit des 2.Weltkriegs<br />
- 1936: Ansiedlung der Mecklenburgischen Metallwarenfabrik (militärische Flugzeugindustrie) dazu Bau von<br />
Werkswohnungen für 4000 Personen(Westsiedlung)<br />
- <strong>Waren</strong> übersteht den Krieg mit geringen Zerstörungen<br />
6. Ausbau des Tourismus:<br />
Schon zu Beginn des 20.Jahrhunderts tritt die Industrie in ihrer Bedeutung hinter Fremdenverkehr und<br />
Erholungswesen zurück.<br />
• 1845: Erste Badeanstalt an der Müritz<br />
• Seit 1910: Gründung des Fremdenverkehrsvereins, seit 1920 Kurtaxe<br />
• Seit 1999: <strong>Waren</strong> ist Luftkurort<br />
7. Stadtentwicklung seit der Wiedervereinigung<br />
- Innenstadt 1989: verfallene Bausubstanz flächenhafter Abriss von Teilen der historischen Altstadt geplant<br />
- seit 1991: Sanierung des Altstadtkerns „Südliche Innenstadt“, seit 1999 des Gebiets „Nördliche Innenstadt“ mit<br />
Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Land (insgesamt 40 Mio. €)<br />
- Demographische Entwicklung:<br />
Einwohnerrückgang durch Sterbeüberschuss und Abwanderung<br />
(Abwanderung seit 1996 stabil: Zuzug von Ruheständlern Überalterung)<br />
- günstige Entwicklung im Tourismussektor<br />
- Erfolgsgeschichte: Schiffschraubenhersteller Mecklenburger Metallguss<br />
8. Leitbild der Stadtentwicklung : „Vom Luftkurort zum Soleheilbad“<br />
(Bereiche: Wohnungsmarkt, Tourismus und Gewerbe, Kultur und Soziales)<br />
Abbildung 4: Ansicht eines sanierten Fachwerkhauses<br />
im Jahr <strong>2011</strong> und 1989<br />
(Fotos: Steindorf-Sabbath).<br />
3
Diagramm 1: Entwicklung der Einwohnerzahl der Stadt <strong>Waren</strong> von 1971 bis 2007 (Hauptwohnsitz), Quelle: ISEK<br />
2006 (www.stadt-waren.de/pdf/ISEKaktuellerStand.pdf)<br />
Diagramm 2: Wanderungssaldo der Stadt <strong>Waren</strong> nach Altersgruppen von 1998 bis 2007, Quelle: ISEK 2006<br />
(www.stadt-waren.de/pdf/ISEKaktuellerStand.pdf)<br />
4
Literatur (Auswahl):<br />
• Grundmann, L. u.a. (1999): Das Müritzgebiet: Ergebnisse der landeskundlichenBestandsaufnahme im<br />
Raum<strong>Waren</strong>, Klink, Federow und Rechlin.<br />
• Regionaler Planungsverband Mecklenburgische Seenplatte (Hrsg.)(o.A.): Regionales Entwicklungskonzept<br />
Mecklenburgische Seenplatte. (http://www.region-mecklenburgische-seenplatte.de/ Download:<br />
25.08.<strong>2011</strong>)<br />
• Sorge, N. (2010): Das Wunder von der Müritz. Ost Weltmarktführer MMG. In: Manager Magazin 2010.<br />
Reflexion der Gruppe:<br />
Angesichts der Tatsache des engen Zeitfensters und der Beanspruchung der Teilnehmer in<br />
Folge der längeren Anfahrt, erwies sich das „klassische“ lehrerzentrierte Vorgehen als geeignet.<br />
Im Falle einer anderen terminlichen Ansetzung des Programmpunktes, wäre ebenso ein<br />
schülerzentriertes und entdeckendes Vorgehen möglich.<br />
Alternativen und Probleme:<br />
Auf der inhaltlichen Ebene wies der Vortrag eine chronologische Vorgehensweise auf. Im Sinne<br />
der Vermittlung eines kurzen historischen Überblicks der Stadtentwicklung war dies auch angemessen.<br />
Alternativ hätte an dieser Stelle aber auch exemplarisch vorgegangen werden können.<br />
So könnten Schüler anhand eines oder mehrerer ausgewählter stadtgeographischer Teilaspekte,<br />
wie z. B. der Stadtentwicklung nach der Wiedervereinigung, unabhängig von der gewählten<br />
Methode, vertiefende Einblicke im Bereich Stadtmarketing und Stadtsanierung<br />
bekommen. Ausgehend von den demographischen Schwierigkeiten sowie der Arbeitsmarktproblematik<br />
des Bundeslandes Mecklenburg Vorpommern, wäre auch ein<br />
problemorientiertes Entdecken der diesbezüglichen Gegenmaßnahmen der Stadt möglich. Eine<br />
mögliche Schwierigkeit bei diesem Vorgehen stellt aufgrund mangelnder Ortskenntnisse die<br />
Wahl von geeigneten Standorten dar.<br />
Als weitere didaktische und methodische Alternativen wären ebenso geeignet:<br />
• Spurensuche „Stadtsanierung“ : Schüler suchen Spuren und erarbeiten damit die<br />
Leitlinien der Stadtentwicklung<br />
• Vorbereitung und Durchführung einer Diskussion zum Thema: „Tourismus –Segen oder<br />
Fluch?“ oder „pro-contra Stadtsanierung“ (Informationsgewinnung mittels Interviews<br />
von Anwohnern)<br />
• „Luftbild“-Skizze der Stadt vom Kirchturm aus erstellen und analysieren<br />
• Museumsbesuch<br />
• Zeitzeugenbefragung<br />
5
<strong>Exkursion</strong>sdidaktik<br />
Grundlagen<br />
<strong>Exkursion</strong>en (Unterrichtsgänge, Studienfahrten, etc....) gliedern sich in drei Arbeitsphasen:<br />
1) Vorbereitung und Planungsphase<br />
Ziele festlegen: Was will ich, welche Erwartungen haben die Teilnehmer?<br />
Vorexkursion durchführen und organisatorische sowie fachliche Grundfragen/Ziele klären:<br />
• organisatorisch: Standorte (Start-, Haltepunkte, Ende, ...), Wege finden, Gefahren erkennen,<br />
Genehmigungen einholen (Schulleitung, Aktionen vor Ort), Absprachen vor Ort (z.B. Führungen,<br />
...), An- und Abreise klären und mit Teilnehmern (und Eltern) kommunizieren (Kosten,<br />
Ausrüstung)<br />
• fachlich: Was bietet der Ort? Lohnende Ziele? Hilfen? Führungen?, fachl. Ziele festlegen (eigene<br />
– Schülererwartungen, -fragen? Grad der Öffnung?), Niveau? Vorwissen?<br />
• außerdem: Informationen zu Erkrankungen/Allergien der Teilnehmer<br />
• Verhaltensregeln klären: Unterkunft, Sicherheit, Schonung der Natur, Konsequenzen bei<br />
Nichtbeachtung klären.<br />
• mehrtägige Veranstaltung: Freizeitangebote abklären, Abendgestaltung?<br />
Konzeptionelle Überlegungen:<br />
• das, was der <strong>Exkursion</strong>sort bietet (und im Klassenzimmer nicht möglich ist), muss genutzt<br />
werden! (nicht „Unterricht im Vortragsstil draussen“!)<br />
• Nicht Lehrer steht im Mittelpunkt, sondern Teilnehmer (vgl. Reflexionsimpulse u.)<br />
• Bedürfnisse der Teilnehmer: Was? Wie viel kann verarbeitet werden?<br />
• Handlungsorientierung, Praxisorientierung beachten – selbst entdecken lassen<br />
• Medien gestalten/bereitstellen: Wie arbeite ich vor Ort? – Poster, Geräte für Untersuchungen<br />
im Gelände, Bestimmungskarten/-bücher, Sammelgefäße, Landkarten, Stadtpläne, ...,<br />
Protokolle?<br />
2) Durchführung<br />
• Zeitl. Rahmen festlegen (bei Programmpunkten), nicht überstrapazieren<br />
• Konzentration auf die Phänomene, die vor Ort erlebbar sind.<br />
• Offen sein für Anregungen/Fragen/Wünsche der Teilnehmer<br />
• Bei Schulklasse strikt die Einhaltung der besprochenen Regeln achten<br />
• Aufsichtspflicht wahrnehmen<br />
3) Nachbereitung<br />
• Reflexion: was konnte erreicht werden, was war nicht möglich<br />
• Aufgreifen entsprechender Aspekte im Unterricht<br />
• Evaluation – Optimierungsmöglichkeiten (Programm, Medien, Grad der Öffnung, ...)<br />
6
Impulse zur Reflexion für Ihre zukünftige Tätigkeit:<br />
→ Grad der Offenheit und Schülerzentrierung<br />
→ Rolle von Lehrerinnen und Lehrern<br />
„klassische“ lehrerzentrierte<br />
Überblicks-<br />
„schülerzentrierte“<br />
Arbeitsexkursion<br />
Tendenz: „konstruktive“<br />
<strong>Exkursion</strong><br />
exkursion<br />
lehrerzentriert<br />
Vortrag/Führung durch<br />
schülerzentriert<br />
zunehmende Aktivität bei den Teilnehmenden<br />
Experten (Lehrer)<br />
inhaltliche Planung durch<br />
Schülerfragen bestimmen Verlauf<br />
den Lehrer<br />
Aktionen vor Ort vom<br />
Lehrer gestaltet<br />
stärker produktorientiert<br />
Aktionen vor Ort von Schülern geplant und<br />
umgesetzt → selbstorganisiertes Lernen<br />
zunehmend prozessorientiert<br />
Konsequenz:<br />
Verändertes Kompetenzprofil eines <strong>Exkursion</strong>sleiters<br />
(unvollst. und verändert nach Böing, M. (2007), Geographie und Schule, H. 169, S. 40)<br />
• Didaktische Kompetenzen:<br />
Vor-Ort-Lernumgebungen sach- und adressatengemäß für eine selbstständige und selbsttätige<br />
Erschließung und Orientierung durch Schüler aufbereiten.<br />
• Methodenkompetenzen:<br />
das Repertoire der „klassischen“ lehrerzentrierten Erkundungsmethoden und neuere,<br />
schülerorientierte, öffnende Verfahren sinnvoll einsetzen.<br />
• Beratungskompetenzen:<br />
Während der Vorbereitungs-, Durchführungs-, und Nachbereitungsphase Schülerarbeitsprozesse<br />
beratend begleiten.<br />
• Kommunikativ-soziale Kompetenzen: fachbezogene Schüler-Schüler-Interaktionsprozesse und ggf.<br />
mit Experten initiieren<br />
Bei allen Tendenzen Lehr- und Lernformen im Rahmen einer <strong>Exkursion</strong> weiter zu öffnen, sollte nicht das<br />
phasenweise Bedürfnis der <strong>Exkursion</strong>steilnehmer nach kompakt und lebendig vermitteltem kognitiven<br />
Input vergessen werden!<br />
7
Reflexion 1. Tag:<br />
Als Einstieg in die <strong>Exkursion</strong> war der lehrerzentrierte Vortrag gewollt und geeignet.<br />
Die frontalen Elemente wurden von schülerzentrierten Elementen aufgelockert:<br />
Erkundung der Orte der Stadtgründung (Zwei Stadtkerne) und Turmbesteigung.<br />
Weitere mögliche Themen:<br />
• Stadtsanierung in eigenen Bildern festhalten<br />
• Kontroverse Betrachtung der Stadtsanierung<br />
Mögliche Schwierigkeiten:<br />
• Enges Zeitfenster<br />
• Mangelnde Ortskenntnis<br />
8
2. Tag: Einführung in die physische Geographie: Entstehung und<br />
Erkennen von Landschaftselementen (28.9.<strong>2011</strong>)<br />
Abbildung 5: Geopark "Mecklenburgische Eiszeitlandschaft"<br />
Standort Sander: Glaziale Serie (siehe Material im Anhang)<br />
Methode: eigenständige Skizze anfertigen<br />
9
Abbildung 6: Sander mit Bänderschichtung<br />
Abbildung 7: Skizze Bänder<br />
Gewünschte Schülerfragen:<br />
Wie kommt der Berg hierher?<br />
Wie kommen die einzelnen Bänder zustanden?<br />
Welche Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen den Bändern erkennt man?<br />
• Korngröße (grob -und feinkörnig, Hinweis auf teilweise stärkere Fließgeschwindigkeit, kann mehr<br />
und schwereres Material transportieren, Grund: Zwischenwarmzeiten (Interstadial))<br />
• Verdichtung<br />
Eventuell:<br />
Experiment mit Gießkanne im Sandkasten<br />
Unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten und Transport von Material<br />
10
Landschaft erzählt selbst Geschichte!<br />
Methode: Minispurensuche (Gesteine aus dem Sanderbereich, Schüler selbst sammeln lassen)<br />
Was für Gesteine?<br />
• Kalk = Meeresablagerung<br />
• Granit = (Feldspat=dunkel, Quarz= hell, Glimmer=glitzert) aus Skandinavien<br />
• Feuerstein: Versteinerungsform aus Kieselalgengur aus der Ostsee, hoher C-Anteil<br />
Aus einzelnen Steinen kann die Herkunft und der Transportweg beschrieben werden<br />
Gesteine erzählen eine Reise!<br />
Methode Experiment: Entstehung der glazialen Serie (Modell)<br />
• Wanne mit Sand, Eisblock (evtl. Steine an Boden eingefrieren)<br />
• Eisblock durch Sand schieben, Entstehung von Moränen<br />
Abbildung 8: Experiment zur Entstehung der glazialen Serie<br />
Abbildung 9: Schmirgelwirkung eines<br />
"Modellgletschers"<br />
Modellkritik:<br />
• Eisblock durch Sand gegenüber Gletscher durch Gestein<br />
• Kleiner Maßstab gegenüber Fläche<br />
• Sehr starke Bildung von Seitenmoränen bei Modell<br />
Kein Vorwissen notwendig -> Prozessorientiert, Ertrag ist ein Reihenprodukt und nicht zwangsweise ein<br />
Stundenprodukt<br />
11
Methode: Karte zum Relief umgestalten<br />
Arbeitsauftrag:<br />
Bauen Sie aus den vorhandenen Materialien auf der Packpapiervorlage ein Relief der glazialen Formen<br />
im Raum <strong>Waren</strong>/Müritz und erläutern Sie es anschließend den Mitgliedern der anderen Gruppen.<br />
Materialien: Karte, evtl. Gestaltungsmaterialien<br />
Ergebnis:<br />
Abbildung 10: Reliefmodell zur glazialen Serie<br />
Reflexion:<br />
• Kommunikationsfähigkeit wird gefördert<br />
• Verortung besser möglich<br />
• Ab Klasse 7<br />
Methode: Pfeildiagramm (mehrere Lösungen denkbar)<br />
Arbeitsauftrag:<br />
Erstellen Sie aus den vorliegenden Puzzleteilen ein Pfeildiagramm und erläutern Sie es anschließend den<br />
Mitgliedern der anderen Gruppen unter Bezugnahme auf die örtlichen Gegebenheiten.<br />
Materialien: vorbereitete Puzzleteile und Pfeile<br />
12
Lösung 1<br />
Lösung 2<br />
Reflexion:<br />
• sehr schwierig für jüngere Schüler (ab Klasse 7- 12)<br />
• gut um Zusammenhänge zu erkennen und zu verbalisieren<br />
• evtl. auch als Gruppenarbeit denkbar (es ist gibt keine eindeutige Lösung!)<br />
• gut im Klassensaal machbar<br />
13
Standpunkt: Endmoräne<br />
Abbildung 11: Endmoräne, Bodenprofil<br />
14
Abbildung 12: Arbeitsblatt Boden: eine erste Annäherung<br />
Mögliche Fragen:<br />
Was ist anders?<br />
• Dickere Humusschicht<br />
• Wurzeln<br />
• Keine Bänder<br />
• Groberes Material<br />
• Ungeschichtet, unsortiert<br />
• Farbe: rötlich durch Eisenoxid; Grau durch Pseudogley<br />
15
Nachmittag: zur freien Verfügung für die einzelnen Gruppen um Standorte der nächsten Tage abzuklären<br />
Abend: Politische Diskussion:<br />
Das vorliegende Handout dient als einführende Kurzinformation zu den Themen der Podiumsdiskussion,<br />
welche am 28.09.<strong>2011</strong> ab 19:00 Uhr in der Europäischen Akademie Mecklenburg Vorpommern<br />
stattfinden wird.<br />
Diskussionsthemen:<br />
(1) Der Müritz-Nationalpark als Wirtschafsfaktor<br />
(2) Der Demographische Wandel: Was heißt das für die Region Müritz?<br />
(3) Die Kreisgebietsreform<br />
Folgende Gäste werden an der Podiumsdiskussion als Expertinnen und Experten teilnehmen:<br />
• Frau Böck-Friese (Leiterin Stabstelle – Landkreis Müritz)<br />
• Herr Dr. Lüdde (Amtsleiter – Amt für Bau, Umwelt und Wirtschaftsförderung <strong>Waren</strong>(Müritz))<br />
• Herr Meßner (Leiter des Amtes – Nationalparkamt Müritz)<br />
• Herr Müller (ehemaliger stellv. Landrat Müritz)<br />
(1) Der Müritz-Nationalpark als Wirtschaftsfaktor<br />
„Backhaus: Nationalpark gibt Impulse<br />
Hohenzieritz. Sind der Müritz-Nationalpark als Großschutzgebiet und die Wirtschaft zwei so gegensätzliche<br />
Dinge, die sich nicht vereinbaren lassen? Gibt es noch die Diskussionen um Abschaffung des<br />
Nationalparks, weil der die wirtschaftliche Entwicklung be- oder verhindert? Das sind Fragen, die<br />
während der Pressekonferenz, zu der der Landwirtschafts- und Umweltminister Till Backhaus (SPD)<br />
gestern nach Hohenzieritz einlud, eine Rolle spielten. Das Thema lautet " Wirtschaftliche Effekte des<br />
Müritz- Nationalparks". Grundlage war eine jetzt vorliegende Studie des Geographen Peter Jeschke<br />
(Universität Greifswald). Er analysierte auf der gleichen Grundlage wie Prof. Hubert Job (Universität<br />
München) im Jahr 2004 durch Besuchermonitoring- (Protokollierung) und -befragung wirtschaftliche<br />
Effekte des Nationalparks. Die Ergebnisse des Vergleichs beider Arbeiten stellt Till Backhaus vor. Die<br />
Ergebnisse beider Studien fasste er so zusammen: "Der Müritz- Nationalpark sorgt für positive<br />
wirtschaftliche Impulse in der Region." Das untermauerte der Minister mit Zahlen aus den Studien. 2010<br />
zählt der Müritz-Nationalpark 375 000 Besucher. 2004 waren es 390 000. Das zeige Stabilität, der leichte<br />
Rückgang sei wohl wesentlich auf die schlechte Witterung im vergangenen Jahr zurückzuführen. Für<br />
47,7 Prozent der Befragten habe der Nationalpark bei der Wahl des Urlaubszieles 2010 eine große Rolle<br />
gespielt, das seien knapp fünf Prozent als 2004. Der Geldbetrag (als Netto-Umsatz erfasst), den die<br />
Urlauber ausgaben, sei von 11,9 Millionen Euro im Jahr 2004 auf 18,2 Millionen um mehr als 50 Prozent<br />
gestiegen. "Die Zahl der Vollarbeitsstellen erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 628 auf 651",<br />
konstatierte Till Backhaus. Er schlussfolgerte, dass die Studie eindrucksvoll belege, dass es im Müritz-<br />
Nationalpark mit seinen gegenwärtig 97 Mitarbeitern gelungen sei, den Schutzzweck für die Natur zu<br />
wahren und gleichzeitig eine positive touristische Entwicklung mit Wertschöpfung für die Region zu<br />
16
schaffen. Es sei gelungen, durch die Besucherlenkung zum Beispiel durch das Kranichticket ein Zuviel an<br />
Touristen von der zu schützenden Natur fernzuhalten.<br />
Hartmut Nieswandt, Nordkurier, Strelitzer-Zeitung vom 26/27.03.<strong>2011</strong>“ (Quelle: http://www.mueritznationalpark.de/,<br />
14.09.<strong>2011</strong>.)<br />
(2) Der Demographische Wandel: Was heißt das für die Region Müritz?<br />
Die demographische Entwicklung in Deutschland ist, aufgrund der sinkenden Geburtenraten und der<br />
höheren Lebenserwartung, von einer Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung geprägt.<br />
Strukturschwache Bundesländer, wie Mecklenburg-Vorpommern (MV), haben zusätzlich dazu hohe<br />
Wanderungsverluste zu beklagen. Während 1990 noch 1.964.000 Menschen in MV lebten, sind es am<br />
31.12.2009 nur noch 1.651.216 Menschen. Zwischen 2002 und 2009 sank die Bevölkerungszahl um -5,4<br />
%. Die prognostizierte Entwicklung liegt zwischen 2006 und 2025 bei -11,8 %. Das Durchschnittsalter lag<br />
1989 noch bei 36 Jahren und stieg bis 2006 auf 43,8 Jahre. Die Prognose für das Jahr 2020 liegt bei<br />
einem Altersschnitt von 49 Jahren (www.demographiekonkret.de). Abbildung 1 zeigt die Entwicklung<br />
der potentiell Erwerbstätigen im Alter von 15 – 65 Jahren in MV im Vergleich zu Deutschland, West- und<br />
Ostdeutschland.<br />
Diagramm 3: Entwicklung der Bevölkerung (15- bis unter 65-jährige), Quelle: IAB 2010: DEMOGRAPHISCHER WANDEL<br />
Wie in der Abbildung zu erkennen ist, steht MV schon heute vor großen demografischen Herausforderungen,<br />
die sich in Zukunft noch verstärken werden.<br />
Die demographische Entwicklung im Landkreis Müritz verläuft analog zu der im Bundesland (MV). Die<br />
genauen Zahlen sind in Abbildung 2 dargestellt. Hieraus ergeben sich einige Leitfragen, wie die Region<br />
mit diesem Bevölkerungsrückgang umgeht:<br />
- Welche Maßnahmen werden gegen die Abwanderung getroffen und wie versucht man,<br />
Menschen im erwerbsfähigen Alter für den Kreis zurückzugewinnen?<br />
17
- Wird die demographische Entwicklung akzeptiert respektive erkannt und wird aufgrund dessen<br />
die Infrastruktur der rückläufigen und alternden Bevölkerung angepasst?<br />
- Gibt es z.B. im Bereich der Gesundheitswirtschaft Chancen, die mit der demographischen<br />
Entwicklung einhergehen?<br />
- Welche Rolle spielt der Nationalpark Müritz als Tourismusstandort für die Wirtschaft der<br />
Region?<br />
Diagramm 4: Entwicklung der Bevölkerungszahl im Landkreis Müritz von 1994 bis 2010. (Quelle: WWW.LANDKREIS-MUERITZ.DE,<br />
14.09.<strong>2011</strong>.)<br />
(3) Kreisgebietsreform<br />
Die Kreisgebietsreform des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, welche am 04.09.<strong>2011</strong> in Kraft<br />
trat, verringerte die Anzahl der Landkreise und kreisfreien Städte. Das „Gesetz zur Schaffung<br />
zukunftsfähiger Strukturen der Landkreise und kreisfreien Städte des Landes Mecklenburg-Vorpommern<br />
(Kreisstrukturgesetz)“ wurde am 28.07.2010 verkündet. Zeitgleich zur Landtagswahl fanden am 4.<br />
September <strong>2011</strong> Kommunalwahlen in den neu gebildeten Landkreisen statt. Die stimmberechtigten<br />
Bürger wählten die Kreistage und Landräte sowie die Namen der neuen Landkreise (s. Abbildung 3).<br />
„[...] "Es ist besser, die knapper werdenden Mittel für Familien und Kinder, für Wirtschaft und<br />
Arbeitsplätze und für Bildung einzusetzen als für eine zu große Verwaltung. Das ist die richtige<br />
Schwerpunktsetzung auf dem Weg zu einer Zukunft aus eigener Kraft", sagte Ministerpräsident Erwin<br />
Sellering (SPD) vor der Abstimmung des Landtags. "Wir straffen die Verwaltung. Wir stärken die<br />
kommunale Selbstverwaltung, indem wir zukunftsfähige Strukturen schaffen und Aufgaben übertragen.<br />
Und wir sparen bei den Verwaltungsausgaben." Nach unterschiedlichen Gutachten seien Einsparungen<br />
von etwa 50 Millionen Euro jährlich möglich. [...]“ (Staatskanzlei, Innenministerium:<br />
http://www.mecklenburg-vorpommern.eu/)<br />
18
Abbildung 13: Kreisgrenzen nach dem Kreisstrukturgesetz, Quelle: Innenministerium MV. (Quelle: http://www.mecklenburgvorpommern.eu/,<br />
14.09.<strong>2011</strong>.)<br />
Abbildung 14: Referenten + Gastredner<br />
Quellenverzeichnis<br />
DEMOGRAPHIEKONKRET: http://demographiekonkret.de/Mecklenburg-Vorpommern.126.0.html, 14.09.<strong>2011</strong>.<br />
INSTITUT FÜR ARBEITSMARKT- UND BERUFSFORSCHUNG (2010): Demographischer Wandel – Auswirkungen auf den<br />
Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
LANDKREIS MÜRITZ: http://www.landkreismueritz.de/internet/landratsamt/kreisplanung_naturschutz/kreisplanung/demografischer_wandel.htm,<br />
14.09.<strong>2011</strong>.<br />
NIESWANDT, HARTMUT (<strong>2011</strong>): http://www.mueritznationalpark.de/cms2/MNP_prod/MNP/de/Service/Aktuelles/Stimmen_der_Region/Stimmen_der_Region/index.j<br />
sp?&id=27528, 14.09.<strong>2011</strong>.<br />
STAATSKANZLEI, INNENMINISTERIUM: http://www.mecklenburgvorpommern.eu/cms2/Landesportal_prod/Landesportal/content/de/_aktuell/Landtag_verabschiedet_Verwaltung<br />
s-_und_Kreisgebietsreform/index.jsp, 14.09.<strong>2011</strong>.<br />
19
Reflexion 2.Tag:<br />
Vormittag (Physische Geographie durch Fachleiter):<br />
• Klarer geographischer Schwerpunkt<br />
• Geographischer Input, um die spätere Biotopbildung zu verstehen<br />
• Positiv: Gemischte Gruppen<br />
Konkrete Vorschläge für die Umsetzung in der Schule<br />
• Negativ: Zeitplanung<br />
Nachmittag (zur freien Verfügung):<br />
• Sehr wichtig für die konkrete Vorstellung der Orte<br />
• Negativ: lange Anfahrtswege, zu wenig Zeit<br />
Abend (politische Diskussion):<br />
• Gute Auswahl der vier Kandidaten<br />
• Rahmen und Präsentation waren sehr gut<br />
• Unterschiedliche Einschätzung der Redezeit<br />
• Zeitlich sehr straff<br />
• Frühere Öffnung für mehr Fragen an die Kandidaten<br />
20
3. Tag: Kratzeburg, Käbeliksee (29.9.<strong>2011</strong>)<br />
Abbildung 15: Standortansprüche (Lüder2004, 36)<br />
21
Zeigerpflanzen:<br />
Abbildung 16: verschiedene Zeigerpflanzen für einen trockenen Boden<br />
Ergebnisse der Gruppe Zeigerpflanzen<br />
Die biologische und geographische Bedeutung von Zeigerpflanzen sowie die Arbeitsweise von<br />
ELLENBERG wurden in einem einführenden Vortrag zu Beginn verdeutlicht. Um eine prozess-orientierte<br />
Auseinandersetzung zu ermöglichen, wurde die Arbeitsweise von ELLENBERG zwar theo-retisch<br />
erläutert, in der praktischen Anwendung jedoch nicht weiter verfolgt. Das vorrangige Ziel bestand darin,<br />
anhand von Zeigerpflanzen Rückschlüsse auf den vorhandenen Boden und dessen Eigenschaften ziehen<br />
zu können. Diese wurden dann in einem weiteren Schritt - durch die Kooperation mit der AG Boden -<br />
analysiert bzw. überprüft.<br />
Bei der Gruppeneinteilung wurde darauf geachtet, dass Biologen und Geographen in jeder Gruppe<br />
waren. Insgesamt wurden 6 Gruppen eingeteilt, wobei sich je zwei Gruppen mit bestimmten Zeigerpflanzen,<br />
deren Auswahl die AG im Vorfeld getroffen hatte, beschäftigten:<br />
Feuchte-/Trockenzeiger, Säure-/Kalkzeiger, Stickstoffzeiger.<br />
23
1. Standort: Sanderfläche<br />
Wie erwartet fanden die <strong>Exkursion</strong>steilnehmer auf dem Sanderboden Pflanzen, die einen trockenen,<br />
leicht sauren und stickstoffarmen Boden anzeigen.<br />
Tabelle 2: Standort: Sanderfläche<br />
Feuchtezeiger Trockenzeiger Säurezeiger Kalkzeiger Stickstoffzeiger Magerkeitszeiger<br />
Besenginster<br />
(Cytisus<br />
scoparius)<br />
Kleines<br />
Habichtskraut<br />
(Hieracium<br />
pilosella)<br />
Klee-Arten<br />
Zypressen-<br />
Wolfsmilch<br />
(Euphorbia<br />
cyparissias)<br />
Echtes Johanniskraut<br />
(Hypericum<br />
perforatum)<br />
Gewöhnliche<br />
Schafgarbe<br />
(Achillea millefolium)<br />
Waldkiefer<br />
(Pinus sylvestris)<br />
Kleines Habichtskraut<br />
(Hieracium pilosella)<br />
Gewöhnlicher<br />
Natternkopf (Echium<br />
vulgare)<br />
Zypressen-<br />
Wolfsmilch<br />
(Euphorbia<br />
cyparissias)<br />
Sauerampfer<br />
(Rumex spec.)<br />
24
2. Standort: Weide und Auwald/Halbinsel im Käbelicksee<br />
Aufgrund des höheren Stickstoffeintrags durch weidende Kühe und die Nähe zum See fanden wir an<br />
diesem Standort einen feuchten, eher sauren und stickstoffreichen Boden vor, der einen guten Vergleich<br />
zu dem ersten Standort ermöglichte.<br />
Tabelle 3: Standort Weide und Auwald<br />
Feuchtezeiger Trockenzeiger Säurezeiger Kalkzeiger Stickstoffzeiger Magerkeitszeiger<br />
Zitter-Pappel<br />
(Populus<br />
tremula)<br />
Schwarz-Erle<br />
(Alnus glutinosa)<br />
Sauerampfer<br />
(Rumex spec.)<br />
Große Brennnessel<br />
(Urtica dioica)<br />
Gewöhnlicher<br />
Löwenzahn<br />
(Taraxacum<br />
officinale)<br />
Reflexion<br />
Positiv<br />
• Alle Gruppen kamen gut mit der<br />
Aufgabenstellung zurecht.<br />
• Die Aufgaben waren aktivierend und<br />
motivierend.<br />
• Alle Gruppen konnten einige Vertreter der<br />
zugeteilten Zeigerpflanzen finden.<br />
Änderungsvorschläge/Optimierungsmöglichkeiten<br />
• Die Arbeitsweise von ELLENBERG kann<br />
durchaus auch in den Gruppen anhand einiger<br />
Pflanzen durchgeführt werden um eine<br />
vollständige Feldmethode durchzuführen.<br />
• Eine relativ zeitaufwendige Vorexkursion und<br />
ein eigenes Vorwissen zur Formenkenntnis sind<br />
dringende Voraussetzung<br />
- Eine Kooperation mit dem Thema Bodenökologie bietet sich unmittelbar an und ermöglicht einen<br />
fächerübergreifenden Unterricht, da die Ergebnisse der Zeigerpflanzenbestimmung auf diese Weise<br />
unmittelbar überprüft und verifiziert werden können.<br />
- Bei Schülern, die den Umgang mit Bestimmungsbüchern und den darin verwendeten<br />
Bestimmungsschlüsseln noch nicht beherrschen, sollten einfache Bestimmungsmaterialien wie<br />
Fotos der auffindbaren Pflanzen zur Verfügung gestellt werden.<br />
- Das Thema kann für den Einsatz in der Oberstufe und das Erlernen von wissenschaftlichem Arbeiten<br />
problemlos erweitert werden. In diesem Fall wird die Methode von Ellenberg angewendet.<br />
25
Zum Einsatz in der Schule:<br />
- Das Thema Zeigerpflanzen kann auf <strong>Exkursion</strong>en und im Unterricht ab Klasse 7 eingesetzt<br />
werden, wichtig ist aber eine ausreichende Formenkenntnis, die womöglich im vorbereitenden<br />
Unterricht erarbeitet werden sollte.<br />
- Die Behandlung dieses Themas auf einer <strong>Exkursion</strong> setzt unbedingt eine Kenntnis des Standorts<br />
voraus, deshalb bietet es sich alternativ an, Zeigerpflanzen (wenn möglich) zunächst auf dem<br />
Schulgelände oder im näheren Umkreis zu bestimmen.<br />
- Bei der Bestimmung von Zeigerpflanzen sind die Jahreszeiten und die Blühzeiten zu beachten.<br />
26
Boden – Ökologisches System oder Ökosystem?<br />
In der Geographiedidaktik ist Boden ein Geofaktor mit vielen Namen. Unter „Entstehung und<br />
Gefährdung des Ökosystems Boden“, „Der Boden – ein komplexes System“ oder „Bodenökosystem als<br />
Teil des Gesamtökosystems“ lassen sich zahlreiche weitere Benennungen und Überschriften in der<br />
didaktischen Literatur finden, die zum Teil irreführend sind und den Systemcharakter des Bodens falsch<br />
darstellen.<br />
Definition Boden:<br />
Definition System:<br />
M<br />
a<br />
Boden ist das mit Wasser, Luft und Lebewesen durchsetzte, unter dem Einfluss<br />
der Umweltfaktoren an der Erdoberfläche entstandene (…)<br />
Umwandlungsprodukt mineralischer und organischer Substanzen, das in der<br />
Lage ist, Pflanzen als Standort zu dienen (SCHROEDER 1992: 9).<br />
Ein System ist ein Gebilde, das einen ganzheitlichen Zusammenhang von Dingen,<br />
Vorgängen oder Teilen darstellt (BROCKHAUS GmbH 2004: 524). Diese Teile<br />
können auch als Elemente oder Kompartimente bezeichnet werden.<br />
Ökosystem<br />
Biosystem<br />
(biotische Faktoren)<br />
Lebewesen<br />
• Mensch<br />
• Tier<br />
• Vegetation<br />
Wechselbeziehung<br />
Geosystem<br />
(abiotische<br />
Faktoren)<br />
• Klima<br />
• Relief<br />
• Boden<br />
Abbildung 16: zusammengestellt nach Lethmate 2002: 44<br />
Autarkie:<br />
Alles, was das Ökosystem benötigt (ver- und gebraucht), wird aus eigenen Ressourcen<br />
selbst erzeugt oder hergestellt<br />
Beantwortung der Ausgangsfrage:<br />
Autarkie fehlt dem System Boden. Boden ist auf die Stoffzufuhr von außen angewiesen und<br />
lediglich Teil, Element oder Kompartiment eines Ökosystems.<br />
Boden – ein ökologisches System im Ökosystem<br />
27
Charakteristische Eigenschaften von Böden<br />
Mit einfachen Untersuchungsmethoden können Böden auf bestimmte Bodenfaktoren untersucht<br />
werden. Einerseits ist es möglich, ohne Bodenuntersuchungen durchführen zu müssen, auf bestimmte<br />
Umwelt- und Bodenfaktoren am jeweiligen Standort zu schließen. Zeigerpflanzen dienen hierbei als<br />
Indikator. Andererseits sollte zur Bestimmung verschiedener Faktoren wie Stickstoffgehalt, Nitrat- und<br />
pH-Wert-Bestimmung nicht verzichtet werden (JANSOHN 2006: 20).<br />
Körnung<br />
Böden bestehen aus unterschiedlichen Mineralkörnern verschiedenster Formen. Der Begriff „Körnung“<br />
beschreibt die Korngrößenverteilung, die im Hinblick auf die Ertragsfähigkeit eine der wichtigsten<br />
Bodeneigenschaften darstellt.<br />
Die Körnung des Bodens wird in die Korngrößenfraktionen Sand (2-0,064mm), Schluff (0,063-0,002) und<br />
Ton (
Abbildung 17: Körnungsdreieck (Quelle: http://hypersoil.uni-muenster.de/0/03/img/06_4.jpg)<br />
pH-Wert<br />
Die Säure- oder Basenwirkung der Bodenlösung (Bodenwasser) wird als Bodenreaktion bezeichnet. Sie<br />
wird als pH-Wert gemessen und ergibt sich aus der Konzentration der Wasserstoff (H + )-Ionen in der<br />
Bodenlösung. Bei einem pH-Wert von 7 gilt die Bodenreaktion als neutral. Steigt die H + -<br />
Ionenkonzentration, dann reagiert der Boden sauer (pH < 7). Sinkt die H + -Ionenkonzentration, steigt der<br />
pH-Wert und die Bodenlösung reagiert basisch, beziehungsweise alkalisch (pH > 7) (HELLBERG-RODE 2004:<br />
O. S.).<br />
Diese Eigenschaft des Bodens gibt Auskunft über das Maß der Fruchtbarkeit von Böden. Die auf dem<br />
Boden wachsenden Pflanzen geben direkt Rückmeldung über den Säuregehalt des Bodens. Demnach<br />
übt der pH-Wert Einfluss auf die verfügbaren Nährstoffe für die Pflanzen aus. Je saurer der Boden, desto<br />
weniger Mineralstoffe können in ihm gebunden werden (Bsp. Magnesium, Calcium, Natrium). Der pH-<br />
Wert kann sowohl durch die auf ihm wachsenden Pflanzen als auch durch anthropogenen Einfluss (Bsp.<br />
Abgase, Düngung) beeinflusst werden (JANSOHN 2006: 20).<br />
29
Abbildung 18: Bodenreaktion und pH-Werte verschiedener mitteleuropäischer Böden (Quelle: Hellberg Rode 2004)<br />
Abbildung 19: pH-Wert-Skala (Quelle: Wilhelmi 2009: 101)<br />
30
Kalkgehalt im Boden<br />
Mit dem Begriff „Kalk“ ist die Verbindung Calciumcarbonat (CaCO 3 ) gemeint. Ab einem Kalkanteil im<br />
Boden von über 40% kann man von einem Kalkboden reden. Für das Pflanzenwachstum ist Kalk von<br />
großer Bedeutung, da er den pH-Wert des Bodens auf 5-7,5 ausgleichen und vor Übersäuerung schützen<br />
kann. Auf Kalkböden kann es zu Mangelerscheinungen, wie z.B. Chlorose und Sippe, kommen. Diese<br />
entstehen durch fehlendes Eisen, Zink, Magnesium und weitere fehlende Stoffe (SCHEFFER 1979, S. 20).<br />
Meist herrscht in Kalkböden Nährstoffarmut, da das Regenwasser leicht durchfließen und alle<br />
Nährstoffe mitnehmen kann. In <strong>Waren</strong> wird vermutlich kein Kalkgehalt im Boden feststellbar sein,<br />
sofern keine künstliche Zufuhr zum pH-Wertausgleich erfolgte.<br />
Der Kalkgehalt eines Bodens lässt sich mit Salzsäure untersuchen, wobei die Säure mit Kalk zu<br />
Calciumchlorid, Kohlenstoff und Wasser reagiert. An der Art des Aufbrausens lässt sich der Kalkgehalt<br />
bestimmen. Die Zeigerpflanzen Hahnenfuß, Bewimperte Alpenrose und Hohler Lerchensporn deuten auf<br />
einen kalkhaltigen Boden hin.<br />
Bodenwasser und Ionenaustauschkapazität<br />
Bodenwasser ist der Übergriff für alles im Boden enthaltene Wasser. Dazu gehören das Sickerwasser,<br />
Haftwasser und Stau- oder Grundwasser (HELLBERG-RODE (2004): o.S.). Das Sickerwasser ist zwischen<br />
den Poren eines Bodens frei beweglich, im Gegensatz zum Haftwasser, welches zwischen den<br />
Bodenporen festgehalten wird. Stauwasser sammelt sich aufgrund einer wasserundurchlässigen Schicht<br />
im Boden, die einen „Stauhorizont“ bildet. Das gesamte Wasser des Bodens ist in ständiger Bewegung<br />
und nimmt am regionalen Wasserkreislauf teil. Die maximale Menge an Haftwasser bezeichnet man mit<br />
Feldkapazität des Bodens. Sie ist unter anderem abhängig von der Bodenart und dem Gehalt an<br />
anorganischer Substanz (HELLWEG-RODE (2004): o.S.).<br />
Alle Bodenpartikel sind an ihren Oberflächen elektrisch geladen. Dadurch können sie die im<br />
Bodenwasser vorhandenen Ionen anlagern und mit den Wurzeln der Pflanzen austauschen. Als<br />
wichtigste Ladungsträger gelten Huminstoffe und Tonminerale (HELLWEG-RODE (2004): 0.S.). Unter der<br />
Ionenaustauschfähigkeit versteht man „die Gesamtzahl aller austauschbaren Kationen und Anionen im<br />
Boden (…) bezogen auf ein bestimmtes Bodenvolumen“ (SMITH, T. M ET AL. (2009). 128). Dabei muss<br />
zwischen der maximalen und der effektiven Austauschkapazität unterschieden werden. Durch die<br />
Austauschfähigkeit des Bodens mit den Wurzeln der Pflanzen wird die Nährstoffversorgung der Pflanzen<br />
gewährleistet. Eine hohe Austauschfähigkeit ist daher ein Merkmal für eine hohe Bodenqualität.<br />
Dementsprechend steigt die Qualität eines Bodens mit einem hohen Anteil an Ton und Huminstoffen.<br />
Neben der Nährstoffversorgung der Pflanzen kommt dem Bodenwasser auch bei<br />
Bodenbildungsprozessen eine große Bedeutung zu.<br />
31
Abbildung 20: Der Kreislauf des Bodenwassers. (Quelle: Voß, S. (2010))<br />
Abbildung 21: Ionenaustausch zwischen Bodenwasser und Wurzeln (Quelle: Hellweg-Rode (2004))<br />
32
Stickstoff im Boden, der Wachstumsmotor für Pflanzen<br />
Stickstoff wird von vielen Pflanze dringend zum Wachsen und zum Zellaufbau benötigt (vgl.<br />
Zeigerpflanzen: Brennnessel, gewöhnliche Kratzdistel, stumpfblättrige Ampfer). Um für die Pflanzen<br />
verfügbar zu sein, muss molekularer Stickstoff (N 2 ) fixiert werden. „Die wichtigsten dieser<br />
Bindungsformen sind organischer Stickstoff, Ammoniak (NH 3 ), Ammonium (NH 4 ), Nitrit (NO 2 ) und Nitrat<br />
(NO 3 )“ (GLATZEL, S.(2007): 505.). Weiterhin findet sich in der agroindustriellen Nutzung vor allem der<br />
industriell (Haber-Bosch Verfahren) fixierte Stickstoff. Pflanzen nehmen N als N0 3 oder NH 4 auf,<br />
überführen ihn in organische Formen und setzen ihn dann nach dem Absterben entweder durch<br />
Humifizierung (=organischer N) oder durch Mikroorganismen umgewandelt als NH 4 wieder frei. Von dort<br />
beginnt ein sich gegenseitig global regulierendes System von Nitrifikation (NH 4 unter Zuführung von viel<br />
Sauerstoff => N0 3 ) und Denitrifikation (Umwandlung von NO 3 zu N 2 durch a) Mikroorganismen (v.a. in<br />
Feuchtgebieten, da nasses und sauerstoffarmes Milieu) oder b) Verbrennung (nach: ebd.). Da die<br />
Stickstoffversorgung für das Pflanzenwachstum von entscheidender Bedeutung ist, kommt es vor allem<br />
in landwirtschaftlichen Kontexten häufig zu Überdüngung und zum Eintrag von ausgebrachtem<br />
Stickstoffdünger in Fließgewässern. JANSOHN (2006) bemerkt in diesem Zusammenhang, dass „[d]ie<br />
Nitrat und pH-Werte bei Bodenproben von unterschiedlichen Standorten deutlich variieren [werden],<br />
sodass man nach Ursachen für solche Messdaten fragen muss. Hierbei ist der anthropogene Einfluss von<br />
großer Bedeutung“ (20). Insbesondere die Verifizierung oder Falsifikation dieser letzten Aussage bleibt<br />
gerade bei Standorten im Nationalpark mit anzunehmenden geringen anthropogenen Einflüssen eine<br />
spannende Frage. Eine weitere mögliche Eintragsart von Stickstoff in den Boden stellt der „saure Regen“<br />
(Stickoxide=> Salpetersäure) dar. „In europäischen Wäldern wurden [durch diese diffuse Eintragsform]<br />
jährliche atmosphärische Stickstoffeintragsraten von bis zu 100kg/ha festgestellt“ (REHFUESS 1990, nach<br />
GATZEL, S. 2006:506).<br />
Abbildung 22: Stickstoffkreislauf. (Wilhelmi 2009: 232)<br />
33
Literatur<br />
BROCKHAUS GmbH (2004): Der Brockhaus in drei Bänden. Mannheim.<br />
Gatzel, S. (2006): Biogeochemische Stoffkreisläufe:Kohlenstoff und Stickstoffkreislauf. In: GEBHARDT, H. ,<br />
R. GLASER, U. RADTKE u. P. REUBER: Geographie. Physische Geographie und Humangeographie.<br />
München.503-507.<br />
HELLBERG-RODE, G. (2004): Projekt Hypersoil. Internet: http://hypersoil.uni-muenster.de/0/05/11.htm<br />
(01.08.<strong>2011</strong>)<br />
JANSOHN, J. (2006): Boden und Pflanze. Eine fächerübergreifende Unterrichtseinheit. In: Praxis<br />
Geographie (2): 20-24.<br />
LETHMATE, J. (2002): „Boden“ im Unterricht: Ökologisches System oder Ökosystem? In: Praxis Geographie<br />
(11): 44-45.<br />
SCHEFFER, F. (1979): Lehrbuch der Bodenkunde. Stuttgart.<br />
SCHROEDER, D. (1992): Bodenkunde in Stichworten.<br />
SMITH, T. M ET AL. (2009) : Ökologie.<br />
VOß, S. (2010): Bodenwasser. Internet: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Bodenwasser2.png<br />
(2.09.<strong>2011</strong>)<br />
WILHELMI, V. (Hrsg.) (2009): TERRA. Geographie 2. Gymnasium RLP und Saarland. Würzburg.<br />
34
Wasserkapazität und Wasserdurchlässigkeit – ein Versuch<br />
Material:<br />
- je 500gr Bodenprobe (Beispiel Oberboden/Unterboden, oder Sand/Lehm/Tonboden)<br />
- Bechergläser (200ml)<br />
- 1,5l PET-Flaschen (am besten gleiche)(oder Blumentöpfe mit Loch)<br />
- Watte<br />
- Messzylinder<br />
- Wasser<br />
- eventuell ein Sieb und ein Stativ zum Festklemmen der Flaschen (im Gelände auch ohne möglich)<br />
Versuchsaufbau<br />
Abbildung 23: Versuchsaufbau<br />
Anleitung:<br />
1) Die Bodenproben sollten getrocknet werden (Trockenschrank oder an der Luft)<br />
2) Säge den Boden der PET-Flaschen ab, bohre ein etwa 3mm dickes Loch in den Deckel und stecke<br />
ein Stück Watte in den Flaschenhals.<br />
3) Die Flaschen sollten gleich sein, sonst prüfe ob du nur Flaschen mit gleicher<br />
Durchflussgeschwindigkeit hast<br />
4) Befestige die Flaschen auf einem Stativ und stelle ein Becherglas darunter oder stelle die<br />
Flaschen mit dem Kopf nach unten direkt in die Bechergläser (Siehe Skizze).<br />
5) Siebe die Bodenproben durch ein gleich großes Sieb (Tonboden eventuell vorher zerkleinern)<br />
und fülle je 500gr Bodenprobe in jede Flasche<br />
35
6) Gieße 50ml Wasser auf den Boden und warte bis das Wasser versickert ist. Wiederhole diesen<br />
Vorgang so lange, bis Wasser unten aus der Flasche tropft<br />
7) Notiere dir die Menge Wasser, die du auf den Boden gegossen hast, bis es zu tropfen begann.<br />
Dies ist die Wasserkapazität des Bodens.<br />
8) Deine Bodenprobe ist nun wassergesättigt. Um die Wasserdurchlässigkeit zu ermitteln, gieße<br />
nun nochmals 50ml Wasser auf den gesättigten Boden und notiere die Zeit, die das Wasser<br />
benötigt um den Boden zu durchlaufen.<br />
Alternative:<br />
Da dies je nach Bodenprobe unterschiedlich lange dauert, ist es auch möglich, zu notieren, wie<br />
viel Wasser nach 1h durch den Boden gelaufen ist.<br />
Mögliche Auswertungsfragen:<br />
-Wie viel Wasser konnten die unterschiedlichen Böden speichern<br />
-Welche Unterschiede in der Wasserdurchlässigkeit gibt es und wie sind diese zu erklären<br />
- Wo steckt das festgehaltene Wasser?<br />
- Ist das Wasser was nun unten herausfließt das gleiche, das man zuletzt oben hineingegossen hat?<br />
Variation:<br />
Um nicht nur die Wasserkapazität zu bestimmen, sondern gleichzeitig das Adsorptions- und<br />
Filtervermögen von Böden zu bestimmen, kann das „Sickerwasser“ mit verschiedenen Stoffen<br />
angereichert werden.<br />
Beispiele: Kochsalz, Haushaltszucker, Tinte, Methylenblau,…<br />
Auswertungsfragen:<br />
- Welche Farbe hat das durchgelaufene Wasser?<br />
- Wie stark schmeckt es nach Salz/Zucker?<br />
36
Guter Boden reinigt Wasser – Ein Versuch zur Ionenadsorption von Böden<br />
Material:<br />
- Verschiedene Bodenproben<br />
- Je Bodenprobe eine 1l PET-Flasche mit durchbohrtem Schraubverschluss<br />
- Watte<br />
- Bechergläser<br />
- Wenn möglich ein Stativ zur Befestigung der Flaschen<br />
- Farbstoffe<br />
Kationenfarbstoffe:<br />
Anionenfarbstoffe:<br />
Neutralfarbstoffe:<br />
Traubensaft, Rotwein, Methylenblau, Johannisbeersaft<br />
Rote-Beete-Saft, Rote Tinte, Bromthymolblau<br />
Möhrensaft<br />
Hinweis: ein Farbstoff aus jeder Gruppe reicht aus, die anderen sind Alternativen<br />
Versuchsaufbau:<br />
Abbildung 24: Versuchsaufbau<br />
Anleitung:<br />
1) Bildet Gruppen, jede Gruppe führt den Versuch mit einer Bodenprobe und den drei Farbstoffen<br />
durch.<br />
2) Schneide den Boden der Flaschen ab und stecke etwas Watte in den Flaschenhals, damit der<br />
Boden nicht herausfallen kann.<br />
3) Wenn möglich befestigt die Flasche an einem Stativ über den Reagenzgläsern, sonst halte sie<br />
möglichst gerade darüber.<br />
37
4) Fülle die Bodenproben ca. 10-15cm hoch in die Flasche ein und durchfeuchte sie mit<br />
Leitungswasser<br />
5) Gib nun jeweils ca. 20-25ml deines Farbstoffes auf den Boden<br />
6) Gib nach dem Einsickern des Farbstoffes mehrmals etwas Wasser auf den Boden und fange das<br />
durchgesickerte Wasser in den Reagenzgläsern auf<br />
7) Notiert eure Ergebnisse (Wasser entfärbt, Wasser weitgehend entfärbt, Wasser nicht entfärbt,<br />
Wasser etwas entfärbt) und erstellt mit den anderen Gruppenergebnissen eine Tabelle<br />
Auswertungsfragen:<br />
- Warum werden die verschiedenen Farbstoffe in einigen Bodenproben entfärbt, in anderen<br />
nicht?<br />
Tabelle 4: Auswertung<br />
•<br />
-<br />
•<br />
•<br />
• Bodenprobe<br />
• Kationenfarbstoff<br />
• Anionenfarbstoff<br />
• Neutralfarbstoff<br />
•<br />
• •<br />
• •<br />
•<br />
•<br />
•<br />
• •<br />
• •<br />
•<br />
•<br />
•<br />
• •<br />
• •<br />
•<br />
•<br />
•<br />
38
Abbildung 25: schwach lehmiger Sandboden<br />
Abbildung 26: Bodenentnahme mit dem Bohrstock<br />
Gewässerökologie:<br />
Abbildung 27: Mit den Kanus auf der Havel<br />
41
Reflexion der Gruppe:<br />
Ergebnisse:<br />
Die Verzahnung zu den Zeigerpflanzen hat sich als durchaus praktikabel und sehr sinnvoll erwiesen. Die<br />
in der Eröffnung durch alle beteiligten Gruppen vorgestellte Abgrenzung Ökosystem/ökologisches<br />
System stellte die inhaltliche Klammer des Tages dar und wurde auch in der abschließenden Reflektion<br />
wieder aufgegriffen und diskutiert.<br />
Um eine entsprechend schülernahe und fächerübergreifende Anbahnung des Themas zu erreichen,<br />
wurde die Reihenfolge (Suchen und Bestimmen der Zeigerpflanzen, anschließender Nachweis über die<br />
Versuche zur Bodenökologie) als induktiver Weg gewählt. Diese Auswahl bedingt natürlich eine gewisse<br />
Erwartungshaltung hinsichtlich der Ergebnisse der Bodenanalyse. So wurden bei der Vorbegehung der<br />
Standorte (insbesondere Sanderfläche) bereits Zeigerpflanzen bestimmt, die auf einen niedrigen<br />
Nitratgehalt hindeuteten. Die anschließend am Standort durchgeführte Nitratanalyse erbrachte auch<br />
das positiv bestätigende Ergebnis. Leider waren die Teststreifen zum Nitratnachweis aufgrund ihrer<br />
Überalterung bereits unbrauchbar und konnten somit keinerlei Verfärbung (geringste bis keine<br />
Nitratkonzentration) anzeigen. Auch die Ergebnisse am Folgetag waren somit leider unbrauchbar. Ein<br />
Exkurs zum Stickstoffkreislauf, welcher in dieser Konstellation (Zeigerpflanzen, Gewässerökologie und<br />
Bodenökologie) gut darstellbar gewesen wäre, blieb aus. Dieser ist bei der Bearbeitung mit Schülern<br />
zum Erreichen einer entsprechenden Niveaustufe zwingend erforderlich. Mögliche methodische<br />
Herangehensweisen wären beispielsweise ein lebendiger Stickstoffkreislauf (vgl. Sanderuntersuchung<br />
vom zweiten <strong>Exkursion</strong>stag) oder ähnliche schüleraktivierende Methoden. Gleiches gilt für das<br />
theoretische Hintergrundwissen zu Tonmineralbildung und korrekter Bodenansprache, welches sich im<br />
Gelände wesentlich anschaulicher und schüleraktivierender vermitteln lässt.<br />
Die Bestimmung der Bodenart mittels Fingerprobe orientierte sich wiederum an den Zeigerpflanzen. So<br />
sollte mittels der Fingerprobe die Korngrößenfraktionen im Boden bestimmt werden, um im Gelände<br />
bereits Vermutungen auf die Wasserhalterkapazität des Bodens aufstellen zu können. Für den Standort<br />
auf der Sanderfläche ergab dies einen schwach lehmigen Sand, der eine vergleichsweise geringe<br />
Wasserhaltekapazität aufwies. Der ursprünglich zum Nachweis von Wasserkapazität und –<br />
durchlässigkeit entworfene Versuch (s. Handoutsammlung) konnte leider aus logistischen und<br />
zeitökonomischen Gründen nicht durchgeführt werden. Gleiches gilt für den Versuch zur<br />
Ionenadsorption. Beide Versuche sind einer Durchführung im Schülerlabor mit entsprechender<br />
Ausstattung durchaus zu empfehlen.<br />
Die durch die Zeigerpflanzenbestimmung erwarteten Ergebnisse hinsichtlich eines sauren Bodens<br />
wurden mittels pH-Teststreifen verifiziert. Allerdings ist hierbei auf eine deutlich kleinschrittigere<br />
Skalierung bei der Auswahl der Teststreifen zu achten, da die Schwankungen hinsichtlich des pH-Werts<br />
innerhalb solch kurzer räumlicher Distanz geringer ausfallen und somit durch eine ebensolche<br />
differenziertere Skalierung genau zu bestimmen sind.<br />
Die Beprobung des Versuchsfelds mit einem Bohrstock und Schonhammer hat sich als sehr<br />
schüleraktivierend erwiesen. Bei der Durchführung einer solchen Bodenprobe ist darauf zu achten, dass<br />
der Bohrstock bereits beim senkrechten Einschlagen in regelmäßigen Abständen (immer in die gleiche<br />
42
Richtung, z.B. im Uhrzeigersinn) gedreht werden muss. Erfolgt die Bodenprobe durch Schüler, so ist auf<br />
entsprechenden Arbeitsschutz und regelmäßige Auswechselung der „hämmernden“ Schüler zu achten.<br />
Auch beim Ausziehen ist auf eine Rotation (gleiche Drehrichtung) zu achten, um ein entsprechendes<br />
Ergebnis zu erzielen. Die Bohrstockprobe muss anschließend gesäubert werden, was jeweils durch ein<br />
seitliches (horizontales) Abstreichen mit einem Messerrücken oder einem Backpinsel leicht zu<br />
bewerkstelligen ist. Die Bohrung am Sanderstandort erbrachte ein enstprechend horizontloses Profil.<br />
In der Rückschau auf diese Versuchsanordnungen würden wir als Bodenökologie-Gruppe empfehlen,<br />
wenn man alleine mit einer Lerngruppe Arbeiten im Feld durchführt, die Versuchsanzahl zu reduzieren<br />
und sich auf das Entnehmen von Bodenproben zu beschränken. Diese könnten dann anschließend im<br />
schulischen Lernumfeld im Bodenlabor untersucht werden. Dies reduziert den organisatorischen<br />
Aufwand (Transport von Gerätschaften etc.) und ermöglicht notfalls einen zweiten oder dritten<br />
Versuchsdurchgang um Messfehler ausschließen zu können.<br />
Methodisch gesehen erachten wir es als sinnvoll, die Versuchsprotokolle in Schülerhand zurück zu<br />
geben. Einmal eingeübt kann dies mittels der beiliegenden Kopiervorlage zügig durchgeführt werden.<br />
43
Gewässerökologie<br />
Die Ökologie ist die Wissenschaft von den wechselseitigen Beziehungen zwischen<br />
Organismen und ihrer Umwelt (= Lebensraum). Die Umwelt ist die gesamte Umgebung eines<br />
Organismus und beinhaltet alle existenzbestimmenden Faktoren.<br />
Tabelle 5: Abiotische und Biotische Faktoren<br />
Abiotische (unbelebte) Faktoren:<br />
Chemische:<br />
O 2 , CO 2 , H 2 O, Nährstoffe, Spurenelemente<br />
Physikalische:<br />
Mechanische: Feuer, Wind, Strömung, Schnee<br />
Klimatische: Wärme, Licht, Wind, Niederschlag<br />
Orographische:<br />
Höhenlage, Oberflächenstruktur<br />
Biotische (belebte) Faktoren:<br />
→ Alle Wirkungen, die<br />
Mikroorganismen, Pflanzen, Tiere<br />
und Menschen aufeinander<br />
ausüben, z. B.:<br />
Nahrungskonkurrenz, Feinde,<br />
Symbionten, Parasiten<br />
Ein Ökosystem ist eine funktionelle Einheit aus einem räumlich abgrenzbaren Lebensraum<br />
(Biotop → See) und der ihn bewohnenden Lebensgemeinschaft von Organismen (Biozönose →<br />
Pflanzen und Tiere).<br />
Habitate sind die Lebensräume innerhalb eines Biotops oder über mehrere Biotope<br />
ausgedehnt, die die Population einer Art besiedelt.<br />
Ökologische Nischen bezeichnen die Bereiche von abiotischen und biotischen<br />
Umweltfaktoren, in denen eine Art leben kann und beschreiben die Funktion, die eine Art in<br />
einem Ökosystem ausübt. Eine Vielzahl ökologischer Nischen in einem Ökosystem sind die<br />
Voraussetzung für Artenreichtum mit unterschiedlichen Lebensansprüchen. Die Spezialisierung<br />
von Arten wird durch Konkurrenz verursacht. So spezialisieren sich beispielsweise<br />
Wasserläufer für das Leben an der Oberseite der Wasseroberfläche und Rückenschwimmer für<br />
das Leben an der Unterseite der Wasseroberfläche.<br />
Innerhalb der Lebensgemeinschaften entwickeln sich Nahrungsnetze, in denen die<br />
Organismen die Funktionen von Produzenten, Konsumenten und Destruenten einnehmen:<br />
Produzenten (= Erzeuger): Grüne Pflanzen bauen organische Substanz (Biomasse) aus<br />
anorganischen Stoffen mit Hilfe der Sonnenenergie auf. Von dieser Biomasse leben alle<br />
anderen Organismen eines Ökosystems.<br />
Konsumenten (Verbraucher): Pflanzenfresser = primäre Konsumenten; kleine Raubtiere =<br />
sekundäre Konsumenten; große Raubtiere = tertiäre Konsumenten. In einem Ökosystem<br />
können nur so viele Konsumenten existieren, wie es die Produktion der Produzenten<br />
ermöglicht.<br />
Destruenten (Zersetzer): Abfallfresser (z. B. Würmer) und Mineralisierer (z. B. Bakterien und<br />
Pilze), die organische Substanzen (Abfälle, tote Organismen) zu Wasser, CO 2 -<br />
Zwischenprodukten & Mineralstoffen abbauen. Diese anorganischen Stoffe werden wieder zu<br />
Bestandteilen der abiotischen Umwelt und dienen den Produzenten als Nahrung.<br />
Auf diese Weise zirkulieren unter anderem Nährstoffe innerhalb eines Ökosystems.<br />
44
Ökosysteme können in ungestörtem Zustand durch ihre gewisse Regulationsfähigkeit ein<br />
ökologisches Gleichgewicht einhalten. Unter anderem durch den Abbau organischer<br />
Substanzen durch Destruenten sind Gewässer in der Lage, sich selbst zu reinigen.<br />
Abb. 28: Nahrungsnetz und Stoffkreislauf in einem See<br />
Aquatische Ökosysteme werden eingeteilt in marine (Meere) und limnische Ökosysteme<br />
(Binnengewässer). Die Binnengewässern, die vollständig von Landmassen umschlossen sind,<br />
werden differenziert in unterirdische Gewässer (Grundwasser und Höhlengewässer) und<br />
oberirdische Gewässer (Fließgewässer, z. B. Quellen, Bäche, Flüsse und Ströme und<br />
Stillgewässer, z. B. Sümpfe, Moore, Teiche, Weiher und Seen).<br />
Die Zonierung von Gewässern kann nach Lichtenergie und Lebensraum vorgenommen<br />
werden. Bei einer Gliederung nach Lebensraum wird Benthal (Bodenzone), Litoral (Uferzone),<br />
Profundal (Tiefenzone) und Pelagial (Freiwasserzone) unterschieden. Eine Einteilung nach<br />
Lichtenergie differenziert die trophogene Zone und die tropholytische Zone, die durch die<br />
Kompensationsebene getrennt werden. Während die tropogene Zone von Licht durchflutet wird<br />
und Photosynthese ermöglicht, dringt in die tropholytische Zone kaum noch Licht vor, wodurch<br />
ein Pflanzenwachstum unmöglich wird. In der Tiefe der Kompensationsebene ist die<br />
Lichtintensität so gering, dass der Energiegewinn durch Photosynthese den Energieverbrauch<br />
durch Zellatmung genau ausgleicht.<br />
45
Abb. 29: Zonierung eines Sees<br />
Gewässergüte<br />
Die Gewässergüte bezeichnet die Beschaffenheit von Gewässern hinsichtlich bestimmter<br />
Nutzungsziele, wie Trinkwasser, Fischproduktion, Erholung, Schifffahrt, Arten- und<br />
Ökosystemschutz. Zur Bestimmung können verschiedenen Methoden genutzt werden.<br />
Tabelle 6: Gewässergüteklassen<br />
46
Biologische Gewässergütebestimmung<br />
Bei der biologischen Gewässergütebestimmung dienen die tierischen Organismen, genauer die<br />
Saprobier (hier: Insektenlarven, Kleinkrebse), des Gewässers als Bioindikatoren. Alle<br />
Organismen haben bestimmte Ansprüche an ihre Umwelt und Toleranzbereiche gegenüber<br />
abiotischen Umweltfaktoren. Hier sind diese Umweltfaktoren der Verschmutzungsgrad des<br />
Gewässers mit organischen Verunreinigungen und der damit einhergehende Sauerstoffgehalt.<br />
Organische Stoffe werden unter Sauerstoffzehrung abgebaut, sie verfaulen (sapros = faul).<br />
Die Köcherfliegenlarve z.B. hat sehr hohe Ansprüche an ein sauberes und sauerstoffreiches<br />
Gewässer, während andere Organismen organisches Material benötigen und dafür einen<br />
niedrigeren Sauerstoffgehalt tolerieren.<br />
Die Toleranzbereiche der Arten, auf welche sich das Saprobiensystem bezieht, sind bekannt.<br />
Es wird den Organismen ein Saprobienwert zugeordnet. Dieser Wert beschreibt wie hoch die<br />
Güte eines Gewässers sein muss, damit dieser Organismus darin leben kann. Die Werte<br />
reichen von 1 für oligosaprobe Gewässer bis 4 für polysaprobe Gewässer (Kriterien der<br />
Gewässergüte siehe Tabelle 2).<br />
Die Toleranzbereiche mancher Arten gegenüber bestimmten Umweltfaktoren sind kleiner als<br />
die anderer Arten und haben damit eine höhere Aussagekraft in Bezug auf diesen<br />
Umweltfaktor. Daher wird den Arten ein weiterer Wert, die Gewichtung, zugeordnet. Dabei<br />
haben Arten mit engerem Toleranzbereich eine höhere Gewichtung (höchster Wert: 1) als Tiere<br />
mit einem breiten Toleranzbereich (niedrigster Wert: 16). Zum Zwecke der<br />
Gewässergütebestimmung eignen sich jedoch nur Organismen mit engeren Toleranzbereichen,<br />
also mit Werten zwischen 1-4.<br />
Neben dem Saprobiewert und der Gewichtung<br />
Abundanzklasse Anzahl der Organismen<br />
spielt auch die Abundanz (Häufigkeit) der<br />
1 1-2<br />
jeweiligen Art eine Rolle. So kann es passieren,<br />
2 3-10<br />
dass sich in verunreinigtem Gewässer eine<br />
3 11-30<br />
Köcherfliegenlarve verirrt. Doch nur wenn sie<br />
häufiger zu finden ist, kann mit hoher<br />
4 31-60<br />
Gewissheit von einem oligosaproben Gewässer<br />
5 61-100<br />
ausgegangen werden. Daher ist die<br />
6 101-150<br />
Berücksichtigung der Abundanzklasse sehr<br />
7 über 150<br />
wichtig um eine Aussage über die Gewässergüte treffen zu können<br />
Aus diesen Werten, dem Saprobiewert, der Gewichtung und der Abundanz jeder gefundenen<br />
Art wird der Saprobienindex berechnet. Das Ergebnis steht dann für die Gewässer-güteklase.<br />
S = Saprobienindex<br />
s= Saprobienwert der Art i<br />
g = Gewichtung der Art i<br />
A = Abundanz der Art i<br />
Tabelle 7: Abundanzklassen<br />
47
Chemische Gewässergütebestimmung<br />
Ein erster wichtiger Eindruck der Gewässergüte erhält<br />
man bereits durch den Geruch und die Farbe des<br />
Wassers. Ein weiteres wichtiges Anzeichen sind<br />
Verfärbungen des Untergrundes und des Gesteins.<br />
Bestimmte Verbindungen, die im Wasser nachzuweisen<br />
sind, sind ebenfalls ein Hinweis auf die Qualität des<br />
Wassers. Durch die Bestimmung einzelner chemischer<br />
Parameter lassen sich unbedenkliche Konzentrationen<br />
von erhöhten Werten unterscheiden.<br />
Anthropogene Einflüsse, wie z.B. Überdüngung von<br />
landwirtschaftlich intensiv genutzten Böden,<br />
Abwassereinleitungen von Industrieanalgen und<br />
Haushaltsabwasser haben vielerorts im Grundwasser<br />
und im nahe gelegenen Oberflächenwasser zu hohen<br />
Konzentrationen an Stickstoff (Nitrit, Nitrat, Ammonium)<br />
und Phosphat geführt.<br />
Abb. 30 Teststäbchen<br />
Ammonium (NH 4 + )<br />
Ammonium entsteht bei der Zersetzung stickstoffhaltiger organischer Mikroorganismen unter<br />
sauerstoffarmen Bedingungen. Ammonium ist nicht direkt giftig, es entsteht jedoch u.a. beim<br />
Abbau von Fäkalien, sodass bei einem positiven Befund von einer Verschmutzung des Wassers<br />
ausgegangen werden muss. Ammoniak bzw. Ammonium entsteht durch den Abbau von<br />
Harnstoff. Deshalb ist der Ammoniumgehalt ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung von<br />
Schwimmbadwasser.<br />
Trinkwasser-Richtlinie: max. 0,5 mg/l<br />
Nitrat/Nitrit (NO 3 - /NO 2 - )<br />
Nitrat wirkt erst nach Umwandlung zu Nitrit im Körper schädlich. Bei Neugeborenen und<br />
Säuglingen hemmt Nitrit den Sauerstofftransport im Blut. Sogenannte Nitrosamine, eine Bildung<br />
aus Nitrit und Eiweißbestandteilen, stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. In unbelasteten<br />
Gewässern tritt Nitrit nicht auf, da bereits die Oxidationswirkung von Luftsauerstoff ausreicht,<br />
um Nitrit zu<br />
Nitrat zu oxidieren.<br />
Trinkwasserverordnung Nitrit: max. 0,5 mg/l<br />
Trinkwasserverordnung Nitrat max. 50 mg/l<br />
Phosphat (PO 4 3- )<br />
Durch Industrieabwasser kann es zu einem erhöhten Phosphat-Gehalt des Gewässers<br />
kommen. Phosphat wirkt sich wachstumsfördernd auf Pflanzen aus. (Eutrophierung)<br />
Trinkwasser-Richtlinie: max. 5 mg/l<br />
48
pH-Wert<br />
Hohe pH-Werte können auf einen verstärkten Pflanzenwuchs hinweisen.<br />
Dennoch ist bei diesem Parameter zu berücksichtigen, dass er sich beim<br />
Standort See mit der Jahreszeit der pH-Wert ändert. Im Frühsommer ist<br />
er meist neutral. Wenn das Wasser wärmer wird, vermehren sich die<br />
Grünalgen – das Wasser wird alkalisch.<br />
Abb. 31: Teststäbchen<br />
Eine mögliche Folge: Eutrophierung<br />
Eutrophierung bezeichnet die<br />
Gewässeranreicherung mit Pflanzennährstoffen<br />
(Überdüngung). Dieser Prozess findet meist in<br />
langsam fließenden oder stehenden Gewässern<br />
statt und kann durch menschliche Eingriffe stark<br />
beschleunigt werden. Durch den Menschen<br />
zusätzlich eingeführte Nährstoffe sind v.a.<br />
Stickstoffverbindungen und Phosphate.Durch die<br />
Überdüngung setzt ein Massenwachstum von<br />
Algen ein. Algen trüben das Wasser, so dassnach<br />
einiger Zeit nur noch in der oberflächennahen<br />
Schicht genügend Licht für die Photosynthese Abb. 32: Eutrophiertes Gewässer<br />
vorhanden ist. In der Folge sterben die Algen in<br />
den tieferen Schichten ab. Durch Zersetzungsprozesse werden große Mengen an Sauerstoff<br />
verbraucht, was zu Sauerstoffmangel, Fäulnisbildung und zur Bildung toxischer Stoffe wie<br />
Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Methan führt. Mögliche Folgen sind ein Rückgang des<br />
Artenreichtums und Fischsterben. In diesem Fall spricht man davon, dass der See „umkippt“.<br />
(Hypertrophie)<br />
Abb: 33: Urlaub im Naherholungsgebiet im Einzugsbereichvon Industrie- und Landwirtschaftsflächen<br />
49
Literatur<br />
• Aquanel-Ökotest Wasserlabor Gebrauchsanweisung. RdH Laborchemikalien GmbH<br />
in 30918 Seelze.<br />
• Dr. Kurt Traer - Technische Universität Graz - Institut für<br />
Siedlungswasserwirtschaft und Landschaftswasserbau - Gewässerökologie:<br />
http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/i2150/download/Lehre/Gewaesseroeko<br />
logie/Gewaesseroekologie%20Traer%20<strong>2011</strong>%20Teil%201.pdf<br />
http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/i2150/download/Lehre/Gewaesseroeko<br />
logie/Gewaesseroekologie%20Traer%20<strong>2011</strong>%20Teil%202.pdf<br />
• Eutrophierung:<br />
http://www.umweltlexikon-online.de/RUBwasser/Eutrophierung.php<br />
• Gewässergüte-Bewertung:<br />
http://www.bachpatenschaften.de/texte/31gewaesserguete_chemie.html<br />
• Trinkwasserverordnung:<br />
http://www.dvgw.de/463.html<br />
• Wasser-Wissen:<br />
http://www.wasser-wissen.de/abwasserlexikon/o/oekosystem.htm<br />
Abbildungen<br />
• Cartoon:<br />
http://www.cipel.org/sp/IMG/jpg/mix-all.jpg<br />
• Eutrophierter See:<br />
http://www.wvsb.at/images/wasserinfo/lexieutro.jpg<br />
• Nahrungsnetz und Stoffkreislauf in einem Gewässer:<br />
http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/i2150/download/Lehre/Gewaesseroeko<br />
logie/Gewaesseroekologie%20Traer%20<strong>2011</strong>%20Teil%201.pdf<br />
• pH-Fix:<br />
http://www.ehlert-partner.de/BILDER/MN_pHfix.jpg<br />
• Saprobiensystem:<br />
http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/i2150/download/Lehre/Gewaesseroeko<br />
logie/Gewaesseroekologie%20Traer%20<strong>2011</strong>%20Teil%202.pdf<br />
• Teststäbchen:<br />
http://www.mbm-lehrmittel.de/images/articles/299-400-23-quantofix--teststaebchennitrit-3000-dose---100_1_5.jpg<br />
• Zonierung eines Sees:<br />
http://www.seen.de/uploads/pics/lebensraum_see.gif<br />
50
Abbildung 34: Ergebnisse der Gewässeruntersuchung<br />
Abschluss:<br />
Abbildung 35: Ergebnis der Abschlussbesprechung<br />
51
Auswertung Gewässer- Ökologie<br />
→ Insgesamt Gewässer-Güteklasse 2<br />
Gefundene Tiere<br />
Flohkrebse, Dreiecksmuschel, Egel, Köcherfliegenlarven<br />
Chemische Gewässeruntersuchung<br />
Am Standort 1<br />
Nitrat und Nitrit: gegen 0 (Qualität der Stäbchen fraglich)<br />
Ammonium: Gegen null<br />
Phosphat: 0<br />
pH: im neutralen Bereich<br />
Chemische Gewässeruntersuchung<br />
Am Standort 2<br />
Nitrat: ˃ 50 mg<br />
Nitrit : ˃ 0,5 mg<br />
Methodisch-fachliche Auswertung<br />
Diese <strong>Exkursion</strong> richtet sich in erster Linie an Schüler der Oberstufe, kann aber in reduzierter Form auch<br />
in der Mittelstufe eingesetzt werden.<br />
Die Ausrüstung (2 Ökologiekoffer, weitere Lupenglaeser, Fangsiebe, Schüsseln, Thermometer,<br />
Untersuchungsstreifen, diverse Bestimmungstafeln und Bücher) ist zwar sehr aufwendig, aber wichtig,<br />
um den Erfolg der <strong>Exkursion</strong> zu garantieren.<br />
Die Gruppenpräsentation auf Plakaten, die an einer Kordel aufgehängt werden, hat sich als anschaulich<br />
und übersichtlich herausgestellt.<br />
Ausbaufähig ist die Verzahnung mit den Gruppen Zeigerpflanzen und Boden.<br />
52
Reflexion 3. Tag:<br />
Positiv:<br />
• Hohes Engagement aller Beteiligten<br />
• Verbindung von Fachlichem und Spaß<br />
• Fächerübergreifende Unterricht war gut, führte zu neuen Erfahrungen<br />
• Wichtige Abschlussbesprechung<br />
Kritisch:<br />
• Stressmomente, aber gute flexible Lösungen der Gruppen gefunden durch Improvisation<br />
• Schwierige Abstimmungsprozesse der Gruppen, muss besser abgestimmt werden, bessere<br />
Anweisungen von oben bezüglich Zeitplanung der einzelnen Gruppen (oftmals zu viel geplant,<br />
Gruppen mussten einiges wegfallen lassen)<br />
• Großer Planungsaufwand, der nicht vollständig umgesetzt werden konnte<br />
• Gruppengröße mit den Kanus<br />
Hinterfragung des Gesamtkonzeptes und der Standortauswahl<br />
(Käbeliksee wurde bisher als Idealstandort angesehen, da hier das Gesamtpaket stimmt: Kanus,<br />
Umgebung, Naturerlebnis = emotionaler Aspekt. Dafür wurde eine längere Fahrtzeit akzeptiert)<br />
Möglichkeiten:<br />
Kanutour im Mittelpunkt, kein weiterer Standort mit dem Auto<br />
• Improvisation nötig durch unklare Zeitangaben<br />
• Aber Improvisation gut, besser zu viel geplant als zu wenig<br />
• Dadurch Öffnung des Tagesablaufs möglich, (Vor- und Nachteile)<br />
Sicherheitsbedingungen bei Reise mit Schulklasse:<br />
• Schwimmbescheinigung aller Schüler<br />
• 2 Aufpasser, einer davon Rettungsschwimmer<br />
• Berechtigungsschein oder Kanuführer<br />
• Gruppeneinteilung nach Vorkenntnissen<br />
• Einführung durch Fachpersonal<br />
53
4. Tag: Land Fleesensee und Müritz Nationalpark (30.9.<strong>2011</strong>)<br />
Thema: Fleesensee – Tourismuskonzeption und -umsetzung<br />
Objektive Beobachtung<br />
RAUM ALS…<br />
a) … Container („Realraum“)<br />
- Wirkungsgefüge natürlicher und anthropogener Faktoren<br />
(Lage, Relief, Klima,<br />
Wirtschaft, Bevölkerung)<br />
- Ergebnis von Prozessen, die die Landschaft gestaltet haben<br />
Abbildung 36: Container als<br />
Realraum<br />
- Feld aktueller Prozesse und Planungen<br />
Wie wirken bestimmte Geofaktoren auf dasTourismuskonzept Fleesensee?<br />
(Bsp. Eiszeitlich geprägte Landschaft zum Golfen, Baden, Reiten…)<br />
b) … System von Lagebeziehungen („Beziehungsraum“)<br />
- Distanzen und Erreichbarkeit<br />
- Standortgunst, -ungunst<br />
- Bedeutung und Potenzial<br />
Wie wirken sich die Raumstrukturen und regionale<br />
Zusammenhänge auf das Tourismuskonzept Fleesensee<br />
aus?<br />
Abbildung 37: Beziehungsraum<br />
(Bsp.: Verkehrstechnische Anbindung, Agglomerationsvorteile einer Tourismusregion…)<br />
54
Subjektive Beobachtung<br />
RAUM ALS…<br />
c)…Kategorie der Sinneswahrnehmung („wahrgenommener<br />
Raum“)<br />
- Ich-Perspektive<br />
Abbildung 38<br />
Wie wird das Tourismuskonzept Fleesensee subjektiv wahrgenommen und bewertet?<br />
(Bsp.: „Wellnessurlaub“ für die gestresste Geschäftsfrau, „Familienurlaub im Grünen“, „Singles<br />
mit Hunden on tour“, die Bewertung durch die Anwohner oder Naturschützer)<br />
d) … Produkt der Perspektive ihrer sozialen, technischen<br />
und politischen Konstruiertheit („gemachter Raum“)<br />
- Räume in ihrer Darstellung durch Medien,<br />
Institutionen, gesellschaftliche Gruppen<br />
Wie, durch wen und mit welchen Folgen wird das „Tourismuskonzept Fleesensee“ inszeniert?<br />
(Bsp.: Fleesensee als „Millionengrab“ in der Presse, Werbekampagnen der Teilhaber…)<br />
___________________________________________________________________________<br />
Arbeitsaufträge:<br />
Schlüpft für die verschiedenen Aufgaben in die jeweilige Rolle. Nutzt bei der Bearbeitung jeweils das<br />
Datenmaterial, Interviews oder auch Fotos.<br />
1. Ihr seid Betriebswirte, die den Tourismusbetrieb Fleesensee als möglichen Standort<br />
analysieren wollen.<br />
2. Ihr seid Wissenschaftler, die den Tourismusstandort auf Grund von wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen bewerten.<br />
3. Ihr wart im Urlaub in Fleesensee und wollt eurer daheim gebliebenen Familie den<br />
Urlaubsort und eure Erlebnisse möglichst genau beschreiben.<br />
55
4. Ihr seid Journalisten und wollt einen möglichst reißerischen Bericht über den<br />
Tourismusort Fleesensee schreiben.<br />
5. Ihr arbeitet in einer Werbeagentur und habt den Auftrag, eine Werbekampagne für den<br />
Tourismusort Fleesensee zu entwerfen.<br />
Nachmittag:<br />
Abbildung 39: überflutetes Moor<br />
56
Der Müritz-Nationalpark<br />
Der Müritz-Nationalpark wurde am 1. Oktober 1990 gegründet und ist als Ergebnis der<br />
politischen Wende in der ehemaligen DDR anzusehen.<br />
Das Nationalpark-Konzept<br />
Das oberste Managementziel des Müritz-Nationalparks ist der Schutz von Natur und Landschaft<br />
durch ungestörte Entwicklungen. Dies entspricht dem allgemeinen Leitbild aller Nationalparke in<br />
Deutschland, nämlich die „Natur Natur sein lassen“.<br />
Zudem repräsentiert jeder Nationalpark in Deutschland eine andere für sich typische Landschaft.<br />
Da der Müritz-Nationalpark einen charakteristischen Ausschnitt der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte darbietet, wurde für ihn das Leitbild „Land der tausend Seen“ aufgestellt.<br />
Die Schutz- bzw. Entwicklungsziele des Müritz-Nationalparks betreffen die Bereiche Klima und<br />
Luft, die geologischen Formen und Böden, den Wasserhaushalt und die Gewässer (Flüsse,<br />
Seen, Moore), die Wälder, das Landschaftsbild und die Pflanzen- und Tierarten.<br />
Dazu wurde der Nationalpark in drei Schutzzonen eingeteilt.<br />
Tabelle 8: Schutzzonen Müritz-Nationalpark<br />
Schutzzone I Kernzone 29 % der Gesamtfläche<br />
Schutzzone II Pflegezone 3 % der Gesamtfläche<br />
Schutzzone III Entwicklungszone 68 % der Gesamtfläche<br />
In der Kernzone soll eine ungestörte Entwicklung natürlicher Lebensgemeinschaften erfolgen und<br />
gestörte Lebensgemeinschaften in natürliche durch geeignete Schutzmaßnahmen überführt<br />
werden. In den Schutzzonen II und III soll durch gezielte Pflege- und Renaturierungsmaßnahmen<br />
die standorttypische Mannigfaltigkeit der heimischen Tier- und Pflanzenwelt erhalten bzw.<br />
gefördert werden.<br />
Bei der Erfüllung der Schutzziele muss jedoch die gesamte Nationalparkregion, die sich aus<br />
Nationalpark und Nationalparkvorfeld zusammensetzt, betrachtet werden, da die<br />
Wechselwirkungen in den Bereichen Wasser, Luft, Lebensraum von Tieren über die Grenzen des<br />
Nationalparks hinausreichen.<br />
Klima an der Müritz<br />
<strong>Waren</strong> an der Müritz und der Nationalpark werden durch das „Mecklenburg-Brandenburgische<br />
Übergangsklima“ geprägt.<br />
57
• ozeanische Einflüsse des Mittelmeers<br />
• kontinentale Einflüsse des osteuropäischen Festlandes<br />
Damit entstehen im Sommer durch Hochdruckeinflüsse und Westwinde häufig Sommertage<br />
(Tageshöchsttemperatur > 25° C), während die Region im Winter oft unter starken<br />
Kälteeinbrüchen leidet. Die Temperaturen bei Ostwindeinfluss können -20 bis sogar -30° C<br />
erreichen und bringen die Müritz fast jährlich zum Zufrieren. Die Windeinflüsse wirken sich auch<br />
auf die Niederschläge aus: Im Westen und Norden fällt mehr Niederschlag, während Städte wie<br />
Boek östlich der Seen mit nur 480 mm pro Jahr sehr geringe Niederschläge aufweisen.<br />
Der Müritz selbst kommt beim Klima eine verzögernde Wirkung zu: Die erwärmten<br />
Wassermassen haben zu Beginn des Winters einen wärmenden Einfluss; die bis in den Frühling<br />
noch stark abgekühlte Müritz kühlt auch die Region anhaltend ab.<br />
Entstehung der Landschaft<br />
Die Müritz ist Deutschlands größter Binnensee und entstand ebenso wie die umliegenden<br />
Landschaften durch Einflüsse der letzten Eiszeit. Die Gletschervorstöße haben im norddeutschen<br />
Raum typische geomorphologische Spuren hinterlassen. Die idealtypische Abfolge der nach der<br />
Vergletscherung bestehenden Formen bezeichnet man als GlazialeSerie. Sie besteht<br />
standardmäßig aus den vier Abschnitten Grundmoräne, Endmoräne, Sander und Urstromtal. In<br />
dem Gebiet der Grundmoräne bildet sich nach dem Abschmelzen des Eises ein ausgeprägtes<br />
Gewässernetz mit vielen Seen und Mooren wie beispielsweise die Mecklenburgische Seenplatte<br />
zu der die Müritz gehört.<br />
Flora des Nationalparks<br />
Die Flora des Nationalparks zeichnet sich durch einen Artenreichtum an Gefäß-, Moos- und<br />
Pilzarten aus:<br />
910 Gefäßpflanzen, z. B.<br />
• Schmalblättriges Wollgras (gefährdet, saure Moorböden)<br />
• Rundblättriger Sonnentau (gefährdet, saure Moorböden)<br />
• saure Moorböden (gefährdet, nährstoffreiche Seen)<br />
• Schneideried (gefährdet, Rand von Gewässern)<br />
• Buche (seit Juni <strong>2011</strong> ist ein 244 ha großer Teil der Serrahner Buchenwälder UNESCO-Weltnaturerbe)<br />
133 Moosarten, z. B.<br />
• Torfmoos (gefährdet, nährstoffarme, feuchte, schwachsaure Böden)<br />
• Haarfarnähnliche Spaltzahnmoos (gefährdet, nasse, schwachsaure Böden)<br />
• 17 Armleuchteralgen (gefährdet, oligo- bis mesotrophe Klarwasserseen)<br />
593 Pilzarten, z. B.<br />
• Buchen-Schleimrübling (auf absterbendem Laubholz, v. a. Buche)<br />
• Zunderschwamm (gefährdet, an Laubbäumen, v.a. Rotbuche)<br />
152 Flechtenarten<br />
58
Moore sind Gebiete mit einer mind. 30 cm mächtigen Torfschicht (= nicht bzw. nur teilweise<br />
zersetzte Pflanzenreste). Sie sind Speicher für Wasser, Nährstoffe und Kohlenstoff und sind der<br />
Lebensraum vieler spezialisierter, sehr seltener Tiere und Pflanzen. Die Moore des Nationalparks<br />
sind v. a. durch Verlandung von Seen oder durch einen langsamen Anstieg des<br />
Grundwasserspiegels entstanden.<br />
Fauna des Nationalparks<br />
Berühmt ist der Nationalpark durch die großen und imposanten Vögel. Nirgendwo in Deutschland<br />
brüten heute mehr See- und Fischadler sowie Kraniche als in der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte und im Müritz-Nationalpark.Weitere im Nationalpark vorkommende Wasservögel sind<br />
Rot- und Schwarzmilan, Haubentaucher, Kormoran, Graureiher, Eisvogel und verschiedene<br />
Entenarten.<br />
Quellen:<br />
MOLESKI, S. (<strong>2011</strong>): Wikipedia. Internet:http://www.wikipedia.de (6.9.<strong>2011</strong>)<br />
FULDA, H.(2010): Müritz Nationalpark - Nationalparkplan und weitere. Internet: http://www.mueritznationalpark.de/cms2/MNP_prod/MNP/de/Service/Veroeffentlichungen/Nationalparkplan/index.jsp<br />
(6.9.<strong>2011</strong>)<br />
Tourismus<br />
HEINZEL, R. (<strong>2011</strong>): Müritz online- Region interaktiv. Das Klima der Müritz. Internet:<br />
http://www.mueritz.de/klima_an_der_mueritz-13-12-2-144-147.html (7.9.<strong>2011</strong>).<br />
Fragebogen<br />
LIEDTKE, H. (2002): Physische Geographie Deutschlands. Gotha.<br />
59
1. Allgemein<br />
1. Wie alt sind Sie?<br />
2. Mit wem (Familie, Singles, Alleinerziehende, Gruppen) verbringen Sie Ihren Urlaub?<br />
3. Aus welchem Bundesland sind Sie angereist?<br />
2. Reisevorbereitung<br />
1. Haben Sie sich im Vorfeld über den Nationalpark informiert?<br />
2. Wenn ja, wie?<br />
3. Warum haben Sie diese Urlaubsregion ausgewählt?<br />
4. Wie/Wodurch sind Sie auf den Müritz-Nationalpark aufmerksam geworden?<br />
5. Was erhoffen sie sich von dem Aufenthalt im Nationalpark? Welche Erwartungen haben/hatten<br />
Sie?<br />
6. Wurden Ihre Erwartungen erfüllt?<br />
3. Verkehrsmittel<br />
1. Mit welchem Verkehrsmittel sind Sie angereist?<br />
2. Hat die gute Erreichbarkeit des Nationalparks (Auto, Bahn, Bus) Ihre Urlaubsentscheidung<br />
beeinflusst?<br />
3. Welches Verkehrsmittel benutzen Sie am Urlaubsort?<br />
4. Benutzen und fördern Sie das schon vorhandene Verkehrssystem (Bus)?<br />
4. Unterkunft<br />
1. Welche Form der Unterbringung (Hotel, Pension, Landgasthof, Campingplatz) nutzen Sie in<br />
diesem Urlaub?<br />
2. In welchem Teil des Nationalparks befindet sich Ihre Unterkunft? (nördlich – <strong>Waren</strong>/Müritz; östlich<br />
– Neustrelitz, Feldberg; südlich – Kleinseenplatte oder im westlichen Bereich)<br />
5. Aufenthaltsdauer<br />
1. Wie viele Nächte/Tage oder Wochen verbringen Sie im Nationalpark?<br />
2. Ist es ein Kurzurlaub oder Ihr Jahresurlaub?<br />
6. Verpflegung/Gastronomie<br />
1. Achten Sie darauf, dass die Produkte regional und möglichst in der näheren Umgebung<br />
hergestellt worden sind?<br />
2. Fördern Sie mit Ihrem Lebensmitteleinkauf die regionalen Geschäfte und Gasthäuser?<br />
7. Aktivitäten/Motive<br />
1. Welches Urlaubsmotiv (Aktivurlaub, Erholung, Kur…) haben Sie?<br />
2. Welche touristischen Angebote kennen Sie?<br />
3. Welche touristischen Angebote nutzen Sie/haben Sie genutzt?<br />
60
1. Besucherstruktur<br />
Die Mehrzahl der Befragten war zwischen 50 - 54 sowie zwischen 60 - 64 Jahren alt.<br />
Die meisten befragten Personen verbrachten mit einem Partner oder mit der Familie den Urlaub an der<br />
Müritz und kamen vorwiegend aus den Bundesländern: Hessen, Mecklenburg-Vorpommern sowie<br />
Sachsen-Anhalt.<br />
Die Besucher des Müritz Nationalpark haben sich über das Internet und das Fernsehen sowie über<br />
Bücher und Karten über diese Region informiert.<br />
2. Reisevorbereitung und Motive<br />
Die Befragten wollten die Natur erleben und erkunden, Kraniche und Seeadler beobachten und Sport<br />
treiben. Viele Besucher suchten aber auch Erholung und Ruhe.<br />
3. Verkehrsmittel<br />
Die Urlauber sind vorwiegend mit dem Auto angereist, aber auch mit dem Zug, dem Motorrad und zwei<br />
der Befragten sind aus Berlin mit dem Fahrrad angereist. Vor Ort bewegen sich die Besucher<br />
überwiegend mit dem Fahrrad, einige mit dem Boot fort.<br />
4. Aufenthalt<br />
Die Aufenthaltsdauer der Besucher betrug 2 – 4 Tage, nur wenige der befragten Personen verbrachten<br />
eine Woche an der Müritz. Als Unterkunft wurden hauptsächlich Ferienwohnungen Pensionen und<br />
Hotels bevorzugt, aber auch Campingplätze wurden genutzt.<br />
5. Touristische Angebote<br />
Folgende touristische Angebote waren den Besuchern des Nationalparks Müritz bekannt und wurden<br />
von ihnen genutzt: Fahrrad- und Bootsverleih, Kanutouren, Kranich-Tour, Radwege und das Müritz –<br />
Ticket.<br />
o Einige Fragen waren überflüssig (z.B. Frage 2.2, 2.4, Frage 7.1), da sie bereits zuvor<br />
beantwortet wurden.<br />
o Zudem könnten einige Kategorien zusammengefasst werden.<br />
o Die Ergebnisse des Fragebogens würden mit einer Schülergruppe viel intensiver<br />
besprochen und ausgewertet werden.<br />
61
Abbildung 40: Ergebnisse der Touristenbefragung<br />
62
Abbildung 41: Quelle: Faltblatt Erlebnis Müritz-Nationalpark<br />
Landschaftsanteile<br />
Flächenanteile<br />
Abbildung 42: Quelle: eigene Darstellung<br />
Abbildung 43: Quelle: eigene Darstellung<br />
63
Wollgras Rundblättrige Sonnentau Weiße Seerose<br />
Schneideried Toorfmoos Haarfarnähnliche Spaltzahnmoos<br />
Zunderschwamm Buchen-Schleimrübling Serrahner Buchenwald<br />
Seeadler 1 Fischadler 2 Kranich 3<br />
1 http://www.brodowski-fotografie.de/beobachtungen/seeadler-bilder.html#seeadler4 (Abb 44)<br />
64
Abb.: Die nordischen Vereisungen<br />
Quelle: http://www.diercke.de/bilder/omeda/501/100265_014_1.jpg<br />
Abb.45: Glaziale Serie: idealtypische Darstellung in einem rezenten Gletschervorfeld (a) und in einer<br />
Jungmoränenlandschaft (b) Quelle: Stolzenberger-Ramirez, A.<br />
2 http://www.mugv.brandenburg.de/media_fast/2337/fischadler.jpg<br />
3 http://www.bibelzentrum-barth.de/bild/ostseeraum/kranich.jpg<br />
65
Angebot 1 Vogelbeobachtung<br />
Abbildung 46: Unzählige Kormorane auf ihrem Ruheplatz<br />
66
Das Moor<br />
• Definition:Gebiete mit einer mind. 30 cm mächtigen Torfschicht (= nicht bzw. nur teilweise<br />
zersetzte Pflanzenreste), die dauerhaft Wassergesättigt sind.<br />
• Allgemeines:<br />
o Speicher für Wasser, Nährstoffe und Kohlenstoff<br />
o Lebensraum vieler spezialisierter, sehr seltener Tiere und Pflanzen (viele auf „Roter<br />
Liste“)<br />
o Bilden nur 3% der Landfläche, binden aber 30% des CO 2 der Erde<br />
o Die Moore des Nationalparks sind v. a. durch Verlandung von Seen oder durch einen<br />
langsamen Anstieg des Grundwasserspiegels entstanden.<br />
• Unterteilung/Entstehung:<br />
o Niedermoore:<br />
<br />
entstehen durch Verlandung nährstoffreicher Gewässer oder langsames<br />
ansteigen des Grundwasserspiegels (Kesselmoor)<br />
nährstoffreich, von Grundwasser durchströmt , pH-Wert > 4,5<br />
<br />
<br />
artenreich<br />
typische Pflanzen: Segge, Wollgras, Schilf, Seggen, Fieberklee, Torfmoos<br />
o Zwischenmoor:<br />
<br />
<br />
Niedermoore entwickeln sich im Laufe der Zeit über Zwischenmoore zu<br />
Hochmooren. Dabei wächst das Moor durch die Zunahme der Torfmächtigkeit<br />
immer weiter über den Wasserspiegel.<br />
typische Pflanzen: Birken, Wollgras, Seggen, Pfeifengras, Schneiden<br />
o Hochmoore<br />
<br />
<br />
entstehen direkt, oder entwickeln sich aus Niedermooren<br />
Pflanzenwurzeln können Grundwasser nicht mehr erreichen, Versorgung daher<br />
ausschließlich über Regenwasser<br />
nährstoffarm, niedrige pH-Werte (< 3,5)<br />
<br />
<br />
artenarm, Arten stark spezialisiert<br />
typische Pflanzen: Torfmoos, Wollgras, Moosbeere, Sonnentau<br />
1. Faulschlamm setzt sich in den Schmelzwasserseen ab.<br />
2. Seen und Versumpfungsgebiete verlanden (Schilfrohr, Binsen<br />
67
und andere Sumpfpflanzen).<br />
3. Abgestorbene Pflanzen vertorfen und Niedermoor entsteht.<br />
4. Es bilden sich Bruchwälder (u. a. Erlen- und Birkenbruchwälder<br />
5. Bruchwaldtorf entsteht (ca. 7.000 v. Chr.)<br />
6. Torfpolster ersticken die Bruchwälder, und abgestorbene<br />
Torfmoose vertorfen (ab 5.500 v. Chr.):<br />
- untere Schichten sind stark zersetzter Schwarztorf,<br />
- obere Schichten sind schwach zersetzter Weißtorf.<br />
• Gefährdung durch Trockenlegung und Abbau<br />
Quellen<br />
o Früher zur Gewinnung von Brennstoffmaterial, Dünger und Baustoff und zur Gewinnung<br />
von Fläche für Landwirtschaft<br />
o Heute werden Moore weitgehend geschützt<br />
- http://www.mueritz-nationalpark.de<br />
- http://www.nordwestreisemagazin.de/moor/<br />
- http://www.carnivore-pflanzen.de/moor/das_moor.htm<br />
- http://www.wikipedia.de<br />
- http://www.mueritznationalpark.de/cms2/MNP_prod/MNP/de/Service/Veroeffentlichungen/Nationalparkpl<br />
an/index.jsp<br />
68
Nachbereitung: Das Moor<br />
Allgemeines<br />
Ablauf<br />
Bei dem Thema Moor wurde der Gruppe ein Vortrag zum Thema Moor gehalten und danach<br />
wanderte sie von dem Parkplatz aus zu dem Moor-Steg an den Wimpitschseen. Dort sollte<br />
die Gruppe mit Hilfe von Bildern und Beschreibungen nach Pflanzen suchen, die typisch für<br />
das Moor sind. Leider konnte sie, wahrscheinlich auf Grund eines hohen Wasserstandes und<br />
der Jahreszeit, nur Torfmoose und Birken als typische Pflanzen der Moore entdecken.<br />
Verbesserungsvorschläge:<br />
- Nach Möglichkeit sollte immer eine Vorexkursion erfolgen.<br />
- Bei längeren Wegen sollte für die Dauer der Wanderung immer ein Arbeitsauftrag<br />
gegeben werden.<br />
- Ein Vortrag sollte am besten am Moor selbst erfolgen. (Erst Phänomen, dann<br />
Erklärung).<br />
- Die Gruppe möglichst viele Informationen selbst erarbeiten lassen. Hier bietet es sich<br />
an mehrere Bilder von der Entwicklung eines Niedermoores zu einem Hochmoor von<br />
der Gruppe in die richtige Reihenfolge sortieren und dann erklären zu lassen.<br />
- Bei diesem Thema kann der Kohlenstoffkreislauf erklärt bzw. wiederholt werden. Die<br />
Gruppe sollte diesen entweder selbstständig zeichnen, oder vorgefertigte Karten zu<br />
einem Kohlenstoffkreislauf sortieren.<br />
- Die zuvor gelernten Kenntnisse über Zeigerpflanzen für feuchte Böden sollten<br />
eingebracht werden.<br />
- Mögliche Untersuchungen/Versuche mit Torfmoosen<br />
(Hinweis an Schüler: „Dies ist eine Ausnahme, normalerweise sollte Torfmoos nicht<br />
angerührt<br />
werden, da es unter Naturschutz steht!“)<br />
o Torfmoose können mit Hilfe ihrer Wasserspeicherzellen bis zu dem 30fachen<br />
ihres Trockengewichtes aufnehmen. Die Torfmoose sollten nach Möglichkeit<br />
mit einer Lupe, einem Binokular oder einem Mikroskop von der Gruppe<br />
untersucht und gezeichnet werden.<br />
69
Abb 47: Mikroskopische Aufnahme eines Torfmoosblättchens. Es sind lebendige, chlorophyllhaltige Zellen und<br />
tote Speicherzellen (Hyalinzellen) erkennbar.<br />
o Torfmoose als Ionenaustauscher<br />
o Torfmoose kommen durch ihre Fähigkeit zum Kationenaustausch mit einer<br />
geringen Menge an Mineralstoffen aus. Sie binden Mineral-Ionen aus dem<br />
Wasser und geben Wasserstoff-Ionen an die Umgebung ab. Dadurch wird das<br />
Wasser im Moor immer saurer. Zu dieser Fähigkeit kann ein Versuch<br />
durchgeführt werden.<br />
Material: Torfmoos (in Wasser mit pH 7), ph-Indikatorpapier, CaCl 2 -Lösung,<br />
Bechergläser,<br />
destilliertes Wasser, Stoppuhr, Waage.<br />
o Untersuchungen der Wassersaugfähigkeit von Torfmoosen im Vergleich zu<br />
anderen Pflanzen (Waage, Bechergläser)<br />
Reflexion der Gruppe:<br />
Positiv<br />
- In Zusammenarbeit mit den Biologen konnten gute fächerübergreifende Einblicke gewonnen<br />
werden.<br />
- Aufgrund der didaktischen Reduktion konnten neue Erkenntnisse sowohl auf der Seite der<br />
Geographen als auch auf Biologenseite erworben werden.<br />
- Die Ergebnisse der Plenumsdiskussion anlässlich der Einweihung des barrierefreien<br />
Wanderweges sowie die Auswertung des Fragebogens wurden ansprechend, u.a. auch von<br />
fachfremden Referendaren präsentiert.<br />
- Zudem konnte die Diskussion vor Ort stattfinden (Motivation).<br />
- Interessante Einblicke in die Vogelwelt. Die Bestimmung der verschiedenen Vogelarten<br />
motiviert die Schüler und fördert das selbstentdeckende Lernen.<br />
- Ebenso bot die Wanderung zu den Mooren mit der anschließenden Bestimmung diverser<br />
Pflanzen Einblicke in den Artenreichtum des Müritz Nationalpark.<br />
70
Negativ<br />
- Die Auswahl der einzelnen Standorte im Vorfeld war sehr zeitaufwändig und führte<br />
letztendlich nicht zum Ziel.<br />
- Leider waren die Entfernungen zwischen den einzelnen Standorten zu groß, so dass diese<br />
Strecken nicht mit den Fahrrädern bewältigt werden konnten.<br />
- Plenumsdiskussion:<br />
Eine Reduktion der Materialien müsste erfolgen.<br />
Des Weiteren erfordert die Auswahl der Materialien eine bessere<br />
Abstimmung hinsichtlich der Aufgabenstellung.<br />
- Fragebogen: (die Ergebnisse wurden auf dem Plakat präsentiert)<br />
o Es wurden 19 Personen in Federow befragt.<br />
o Folgende Ergebnisse sind zu verzeichnen:<br />
71
Darstellung der Aktion<br />
Die Nachmittagsgestaltung zum Müritz Nationalpark gliederte sich in zwei Teile mit zuerst<br />
biologischem und anschließend geographischem Schwerpunkt. Eine kurze Einleitung in die<br />
Entstehung des Nationalparks vor Ort markierte klar den Einstieg zum Thema und stellte das<br />
Nationalparkkonzept vor. Auf die unterschiedlichen Zonen des Nationalparks wurde hingewiesen und<br />
an die Referendare die Aufgabe gestellt, bei der <strong>Exkursion</strong> mehr über die Zonierung herauszufinden.<br />
Um für kleinere Gruppen zu sorgen, wurden Informationen zum biologischen Schwerpunkt an zwei<br />
verschiedenen Standpunkten aufbereitet. Am Nationalparkeingang fand dazu eine Einführung in das<br />
Ökosystem Moor und typische Pflanzen statt. Das nahe Kesselmoor bot zwar nicht die Fülle an<br />
geschützten Pflanzenarten, veranschaulichte allerdings das Ökosystem. Die zweite Stationführte nach<br />
einem kurzen Fußweg zum Warnker See, der ein reiches Vogelangebot präsentierte. Die Jahreszeit<br />
verhinderte zwar, dass Fisch- und Seeadler von den Gruppen gesichtet werden konnten, doch auch<br />
der Anblick der vielen Stockenten und Kormorane war sehr eindrucksvoll.<br />
In Federow, das für zahlreiche Touristen mit Seeadlerinformationszentrum, Fahrradverleih und<br />
Unterkünften einen wichtigen Ausgangspunkt bei der Erkundung des Nationalparks bietet, wurde<br />
anschließend anhand eines vorgegebenen Fragebogens von einer Gruppenhälfte eine Befragung der<br />
Touristen durchgeführt. Die Ergebnisse wurden im Plenum anhand eines Plakates vorgestellt.<br />
Zeitgleich bereitete die andere Hälfte in arbeitsteiligen Gruppen eine Pressekonferenz zum<br />
behindertengerechten Ausbau eines Wanderweges im Nationalpark vor. Anhand von zentralen<br />
erarbeiteten Fragen konnte die gesamte Gruppe ihre Eindrücke zum Nationalpark erweitern sowie<br />
zahlreiche unterschiedliche Aspekte vertiefen.<br />
Reflexion<br />
Die Vorbereitung der Standpunkte erwies sich als schwierig. Im Voraus geführte Telefonate dienten<br />
nur als grobe Orientierung und die eigene Besichtigung konnte wenn überhaupt nur sehr kurzfristig<br />
durchgeführt werden. Letztendlich gewährte der Warnker See einen eindrucksvollen Einblick in die<br />
Bedeutung des Nationalparks für (Zug-)Vögel und durch die teilweise längeren Wanderungen war es<br />
möglich, einen intensiven Eindruck des Nationalparks zu erhalten. Das Ökosystem Moor hätte mit<br />
einigen Änderungen besser erlebt werden können: Diese finden sich bei einer Ergänzung zum Thema<br />
Moor.<br />
Die Touristenbefragung in Federow hätte zu einer anderen Jahreszeit und in den Ferien ein<br />
differenzierteres Bild ergeben. Dank einer guten Vorbereitung der Gruppe ließen sich die gemachten<br />
Ergebnisse jedoch gemeinsam deuten. Obwohl die Aufträge zur Pressekonferenz für die kurze Zeit zu<br />
72
umfangreich waren, konnten doch einige wichtige Aspekte aufgegriffen werden und dank eines<br />
professionellen Leiters im Plenum besprochen werden. Die Anzahl der Gruppen wegen der knappen<br />
Zeit zu reduzieren, brachte keine ausreichende Entlastung für die Kleingruppen. Mit Schülern wäre<br />
hier auf eine inhaltliche Reduktion zu achten. Bedenken vorab konnten schwer berücksichtigt<br />
werden, da das Material in Bad Kreuznach erarbeitet und vorbereitet worden war und kurzfristig vor<br />
Ort nicht komplett umgearbeitet, sondern nur abgewandelt werden konnte.<br />
Die Umsetzung vor Ort wurde nach langen Diskussionen mit dem Auto durchgeführt. Den Ausschlag<br />
gaben dabei die langen Wege, die alle von der gesamten Gruppe hätten bewältigt werden müssen.<br />
Zudem führte die Zusammenschau von biologischen und geographischen Inhalten zu sehr<br />
unterschiedlichen Standortanforderungen. Mit einem größeren Zeitfenster hätte der Nationalpark<br />
naturnäher mit den Fahrrädern gut erschlossen werden können.<br />
73
Reflexion 4. Tag:<br />
Vormittag (Land Fleesensee):<br />
- Sehr gutes Konzept der Gruppe<br />
- Gute Verknüpfung mit den vier Raumkonzepten<br />
- Unstimmigkeiten bezüglich Zeitrahmen, manche Gruppen hätten etwas mehr Zeit gebraucht<br />
- Generell: wenig Stressmomente<br />
- Hohes Engagement aller Gruppen<br />
- Kein Unterschied zwischen Biologen und Geographen gespürt: das Konzept des<br />
fächerübergreifenden Unterrichts ging auf<br />
• Schwierigkeiten bei Abstimmung im Vorfeld<br />
• Gut gelöst durch die Gruppe dank einer starken Vorexkursion<br />
• Gute Standortwahl<br />
• Sehr guter, lockerer und kreativer Abschluss (wichtig nach einem langen Tag)<br />
• Viele Aspekte wurden angesprochen, war eine runde Sache<br />
• Zeitfaktor: zu wenig Zeit, sehr gehetzt, man müsste sich den ganzen Tag Zeit nehmen, damit<br />
auch Ruhepausen explizit eingebaut werden können<br />
Genereller Wunsch nach klareren Ansagen von den einzelnen Gruppen sowie der Leitung<br />
Probleme der Strukturierung der <strong>Exkursion</strong> (2 lange, anstrengende Tage hintereinander, kaum<br />
Pausen)<br />
Ansätze:<br />
• Überdenkung Gesamtkonzept<br />
• Zusätzliche Gruppe als Steuerungsgruppe einbauen, die einen Überblick über die<br />
einzelnen Gruppen hat und das als zentrale Stelle plant (v.a. Zeitplanung)<br />
• Einbau von Ruhephasen<br />
• Freier Vor- oder Nachmittag zwischendrin einbauen<br />
Schwierigkeit etwas Vorbereitetes raus zu streichen und darauf aus Gründen der didaktischen<br />
Reduktion zu verzichten -> Angst, dass der Eindruck entsteht, man hätte nichts gemacht<br />
74
5. Tag: Vormittag zur freien Verfügung,<br />
Nachmittag: Naturrallye und Abschlussreflexion (1.10.<strong>2011</strong>)<br />
Die Natur mit einigen ausgewählten Sinnen erfahren:<br />
Aufgaben:<br />
1. Riechen: Versucht mit verbundenen Augen die verschiedenen<br />
Gerüche wahrzunehmen. Wie viele und welche Gerüche könnt ihr<br />
erkennen? Jeder aus der Gruppe riecht an den verschiedenen<br />
Dosen.<br />
2. Tasten: Greift mit verbundenen Augen in die<br />
Kiste. Könnt ihr den Inhalt erfühlen?<br />
Jeder aus der Gruppe greift hinein.<br />
Material:Verschiedene Kisten mit unterschiedlichen Materialien,<br />
Augenbinden.<br />
Ergebnis:Die komplette Gruppe entscheidet sich gemeinsam! Notiert eure<br />
Ergebnisse des Gruppenentscheids auf eurem Laufzettel.<br />
75
Aufgabe:<br />
Fehlersuche:<br />
Hier stimmt doch was nicht? Versucht die versteckten Fehler zu erkennen.<br />
Im Umkreis von 2 x 2 Metern um diese Karte herum haben sich Fehler<br />
eingeschlichen. Schaut genau hin!<br />
Ergebnis:Notiert eure Ergebnisse auf dem Laufzettel.<br />
76
Aufgabe:<br />
Kreative Aufgabe:<br />
Bastelt bzw. baut aus Naturmaterialien ein Kunstwerk oder ein Bild.<br />
Stellt euer Kunstwerk am Ende der Rallye beim gemeinsamen Abschluss aus.<br />
Material: Alle Pflanzenteile und Naturmaterialien, die ihr auf eurem Weg<br />
finden könnt.<br />
Ergebnis: Die Gruppen entscheiden am Ende, welches Kunstwerk ihnen am<br />
besten gefällt.<br />
77
Bestimmen und Schätzen:<br />
Aufgaben:<br />
1. Bestimmt drei der hier blühenden Pflanzen und zwei Bäume.<br />
2. Schätzt den Baumumfang des markierten<br />
Baumes.<br />
Material: Euch stehen zur Bearbeitung<br />
verschiedene Bestimmungsbücher zur Verfügung!<br />
Ergebnis: Notiert eure Ergebnisse auf dem Laufzettel.<br />
78
Zielwerfen:<br />
Aufgabe:<br />
Stellt euch an die Markierung und werft mit den Zapfen in den Kreis. Je näher<br />
der Zapfen in der Mitte landet, desto mehr Punkte gibt es.<br />
Jeder in der Gruppe darf dreimal werfen.<br />
Ergebnis:<br />
Der Betreuer der Station notiert das Ergebnis.<br />
Aufgaben:<br />
Früchte:<br />
1. Kiste 1: Ordnet den Früchten die richtigen Typen zu.<br />
2. Kiste 2: Bestimmt um welchen Früchte-Typ es sich jeweils handelt.<br />
Material: Kiste 1 mit verschiedenen Früchten und<br />
Kärtchen der Frucht-Typen, Kiste 2 mit verschiedenen<br />
Früchten.<br />
79
Ergebnis:Notiert eure Ergebnisse auf dem Laufzettel.<br />
Hören und Merken:<br />
Aufgabe:<br />
Der Betreuer der Station liest einen Informationstext genau<br />
EINMAL vor. Hört genau zu und versucht euch so viele Einzelheiten<br />
wie möglich zu merken.<br />
Anschließend bekommt ihr Fragen zum Text, die ihr beantworten<br />
müsst.<br />
Ergebnis: Notiert eure Ergebnisse auf dem Frage-Blatt.<br />
Aufgaben:<br />
Unterwegs zu Lande und in der Luft:<br />
1. Ordnet, den auf den Bildern zu sehenden Vögeln, die<br />
richtigen Bezeichnungen zu und beschreibt die<br />
jeweiligen Vogelstimmen.<br />
2. Bestimmt durch welche Tiere die Spuren verursacht wurden.<br />
Material: Bilder von Vögeln, Kärtchen mit Vogelbezeichnungen,<br />
Bilder von Tierspuren<br />
80
Ergebnis: Notiert eure Ergebnisse auf dem Laufzettel.<br />
Entlang eines Parcours sind im Abstand von einigen hundert Metern verschiedene Stationen<br />
aufgebaut (siehe Karte zur Orientierung), bei denen Kenntnisse über Natur und Umwelt,<br />
sowie Geschicklichkeit und Einschätzungsvermögen gefordert sind. Beantwortet während<br />
eures Rundkurses folgende Fragen und löst die gestellten Aufgaben an den jeweiligen<br />
Stationen.<br />
Wissen - Überlegen - Schätzen<br />
1) Wie heißt das Nest des Eichhörnchens? _____Kobel______________________________________<br />
2) Welches Säugetier kann fliegen? ___________Fledermaus________________________________<br />
3) Warum haben Pflanzen der Hecke Dornen oder Stacheln?<br />
Kreuze die richtige Antwort an:<br />
Um ungebetene Gäste fernzuhalten<br />
Um Brutvögel zu schützen<br />
Um sich gegen Fraß zu schützen<br />
Um sich gegen andere Pflanzen zu wehren<br />
4) Schätze, wie viele Blüten pro Minute ein Schmetterling besucht? _____25____________________<br />
5) Auf welche Weise orientieren sich die folgenden Tiere hauptsächlich?<br />
Fledermaus: ____Ultraschall__________________________________________________________<br />
Regenwurm: ____Tastsinn____________________________________________________________<br />
Bussard: ____Augen_____________________________________________________________<br />
Fuchs: ____Geruchssinn________________________________________________________<br />
6) Erst weiß wie Schnee, dann grün wie Klee, dann rot wie Blut! Wer bin ich? ___Kirsche__________<br />
7) Sammelt auf eurem Weg folgende Sachen:<br />
• Etwas Spitzes<br />
• Etwas Rundes<br />
• Etwas Flauschiges<br />
• Blätter mit Fraßspuren<br />
81
• Einen Zapfen<br />
• Einen Samen, der durch den Wind getragen wird (benenne zusätzlich von welcher Pflanze er<br />
stammt)<br />
• Sammelt Blätter, die ihr dann am Ende der Rallye vorgegebenen Zeichnungen zuordnen<br />
könnt.<br />
Lösungen zu den Stationen:<br />
Station 1: Die Natur mit einigen ausgewählten Sinnen erfahren<br />
Welche Gerüche konntet ihr wahrnehmen?<br />
Rosmarin, Kümmel, Sternanis, Pfefferminze, Fenchel, Kaffee________________________________<br />
Welche Gegenstände waren in der Kiste versteckt?<br />
Borke,<br />
Feder, Zapfen, Kastanie, Buchecker, Moos, Kiefernzweig, Stein, Farn____________________<br />
Station 2: Fehlersuche<br />
Welche Fehler konntet ihr entdecken?<br />
Algen im Moos, Schneeball auf Eberesche, Pilz in Borke, Pilz auf Stock gespießt, Kastanie im Moos,<br />
Spitzwegerich______________________________________________________________________<br />
Station 4: Bestimmen und Schätzen<br />
Fünf hier blühende Pflanzen: __________1. Natternkopf 2. Spitzwegerich____________<br />
3. gewöhnliche Nachtkerze 4. Schafsgarbe 5. Wiesenlabkraut___________<br />
Zwei Bäume: 1. __Feldahorn____________________ 2. __Stieleiche____________________<br />
Geschätzter Baumumfang: ______179 cm___________________________________________<br />
Station 6: Früchte<br />
Kiste 1: Sammelnussfrucht: Hagebutte; Nuss: Eichel; Spaltfrucht: Ahorn; Steinfrucht: Zwetschge;<br />
Beere: Banane; Apfelfrucht: Apfel_________________________________________________<br />
Kiste 2: Kastanie: Spaltfrucht; Vogelbeere, Birne: Apfelfrucht; Tomate: Beere; Linde, Buchecker:<br />
Nuss________________________________________________________________________<br />
Station 8: Unterwegs zu Lande und in der Luft<br />
1. Bildnummer Bezeichnung Vogelstimme<br />
1 Zilp-Zalp E<br />
2 Pirol B<br />
3 Zaunkönig D<br />
4 Nachtigall C<br />
82
5 Mönchsgrasmücke A<br />
2. Bildnummer Tier<br />
1 Hirsch<br />
2 Igel<br />
3 Fuchs<br />
4 Eichhörnchen<br />
5 Wildschwein<br />
6 Katze<br />
7 Dachs<br />
8 Reh<br />
9 Hase<br />
83
Gruppenfoto als Abschluss der Naturrallye<br />
84
Reflexion Tag 5:<br />
Reflexion Naturrally:<br />
- Lob für die viele Arbeit<br />
- Gute Mischung aus fachlichen, kreativen und erlebnispädagogischen Elementen<br />
- hoher Spaßfaktor<br />
- sehr schülerzentriert<br />
- Gute Balance zwischen Improvisation vor Ort und fest vorbereiteten Stationen<br />
- Gute Auswahl des Ortes für den Abschluss, auch schöner Rahmen mit Überreichen des Pokals<br />
- Eventuell das Vorbereitungsteam auch mit Geographen besetzen, damit die Themen der<br />
Aufgaben beide Gebiete repräsentieren.<br />
- Verschiedene Aufgaben sprachen verschiedene (Lern-)Typen an, verschiedene Sinne waren<br />
angesprochen.<br />
- Zeiten für die einzelnen Aufgaben etwas ungleich<br />
- Den Teilnehmern am Ende die Möglichkeit geben, die einzelnen Stationen noch einmal zu<br />
prüfen.<br />
85
Abschlussreflexion:<br />
Reflexion des Geographieseminars:<br />
Wichtig war, allen Beteiligten zu Beginn der <strong>Exkursion</strong> einen Überblick über den Raum zu geben.<br />
Dazu gehören die beiden ersten Punkte, nämlich zum einen die Stadtexkursion nach <strong>Waren</strong> am<br />
ersten Tag sowie die physisch geographische Einführung in die Entstehung der glazial geprägten<br />
Landschaft.<br />
Stadtgeographie <strong>Waren</strong>:<br />
• Lehrerzentrierte Stadtexkursion (Stadtführung) mit schüleraktiven Phasen -> gut geeignet für<br />
den ersten Tag und um einen ersten Überblick über die Stadt zu bekommen<br />
• Stark chronologisch gegliedert, aber in der Moderne nach einzelnen Sparten gegliedert, so<br />
dass die Verzahnung mit weiteren geographischen Gebieten möglich war<br />
(Wirtschaftsgeographie, Tourismus,…)<br />
• Turmbesteigung war sehr gut, weil es die geographische Herangehensweise zeigt, indem man<br />
davon ausgeht, was man sieht und es erklärt (Geographen sind nicht an Chronologie<br />
gebunden)<br />
• Weiteres anschauliches Material vor Ort (evtl. Farben um einzelne Sachverhalte noch<br />
deutlicher hervorzuheben)<br />
• Strukturen wurden erkannt, so dass man sie auf andere Städte anwenden und vergleichen<br />
kann<br />
Landschaftsentstehung:<br />
• Offen, handlungsorientiert und schüleraktivierend angelegt<br />
• Gute Standortwahl hat einen Überblick über den Raum ermöglicht<br />
• Methodenvielfalt sehr interessant, v.a. das Zeichnen des Sanders wurde gelobt, da Schüler<br />
dadurch genauer betrachten sowie die Karte, die zu einem Relief umgebaut wurde<br />
• Gute Verbindung auch zu Steinen<br />
• Wunsch etwas mehr anzuschauen, aber dazu bräuchte man mehr Zeit<br />
Politische Diskussion:<br />
• Wurde sehr professionell geleitet<br />
• Überlegung die Diskussion eher ans Ende der <strong>Exkursion</strong> zu schieben, da man bis dahin mehr<br />
gesehen hat und dadurch mehr Fragen aufkommen (widerspricht der Meinung, dass man<br />
eben auch durch die politische Diskussion schon sehr viele Informationen bekommen hat, die<br />
man dann im Laufe der Woche noch einmal nachvollziehen konnte. Zudem wurden<br />
genügend Fragen am Ende gestellt, wobei nicht genügend Zeit war, um alle Fragen zu<br />
beantworten. Auch ist die politische Diskussion von den Terminen der Diskussionsteilnehmer<br />
abhängig)<br />
• Inhaltliche Verzahnung: Schwerpunkt war der demographische Wandel, da dieser alles<br />
bestimmt. Die Kreisgebietsreform wurde als Thema gewählt, weil sie als Lösung auf den<br />
demographischen Wandel angesehen. Ebenso wird der Nationalpark als Wirtschaftsfaktor<br />
und somit als Motor für den Tourismus gesehen. -> der Inhalt fiel ein wenig auseinander, es<br />
gab eher 3 rote Fäden als einen.<br />
86
• Man hat sich eine kontroverse Diskussion vorgestellt, aber die Tatsache, dass alle Teilnehmer<br />
die gleiche Seite unterstützt haben war insofern gut, dass man dadurch schon früh in der<br />
Woche wichtige Zusatzinformationen erhalten hat.<br />
• Diskussion über die Sitzordnung, ob neben den Teilnehmern oder mittendrin<br />
Boden<br />
• Große Zeitprobleme wegen fehlender Informationen zu Beginn -> braucht klarere Ansagen,<br />
was die Zeit und das fächerübergreifende Arbeiten betrifft<br />
• Durch den Zeitmangel sowie zugunsten der besseren Verzahnung mit den Zeigerpflanzen<br />
fielen einige Experimente raus, z.B. zur Wasserkapazität oder der Ionenaustauschkapazität<br />
• ->Niveau nicht Sek2 angepasst<br />
• Probleme bei der Messung wegen ungeeigneter Messstäbchen (immer zu Hause testen!)<br />
Land Fleesensee<br />
• Innovative Methode als Anwendung der 4 Raumkonzepte<br />
• Sehr intensive Vorbereitung nötig<br />
• Wenig Input und geringe Einführung zu dem Standpunkt war genau richtig für diese Methode<br />
• Durch die Frage, ob man persönlich in Fleesensee Urlaub machen würde, wurden auch die<br />
negativen Aspekte abgedeckt<br />
• Wenn mehr Zeit ist, können Schüler noch Fotos machen, Interviews führen und das als<br />
Präsentation am Laptop vorstellen<br />
Nationalpark<br />
• Insgesamt zu viel für einen halben Tag<br />
• Befragung war gut, mit einer Klasse ist aber auch die gemeinsame Vorbereitung sowie das<br />
Erstellen des Fragebogens wichtig<br />
• Rollenspiel: lange Texte, teilweise nicht eindeutig, Aufgabenstellung schwierig, man wusste<br />
nicht genau, was man machen soll, bis man dann vorne stand aber dennoch: gutes<br />
Endprodukt<br />
• Methodische Reflexion fehlt<br />
Insgesamt<br />
• Optimierungsbedarf beim Zeitbudget, um mehr Transparenz für alle zu schaffen<br />
• Klarere Ansagen bezüglich Zeit und Inhalt wünschenswert<br />
• Kommunikation und Verzahnung mit den Biologen kam zu spät (man wusste nicht Bescheid,<br />
dass es so sein soll)<br />
• Evtl. eigenes, gemeinsames Fachseminar, um die Abläufe zu optimieren, Frage bleibt: wann<br />
wäre der beste Zeitpunkt dafür?<br />
• Frage nach Nutzen der Fahrräder, da sie im Endeffekt nur zweimal genutzt wurden. Dies führt<br />
zu einer Überdenkung der Standortwahl<br />
• Positives Feedback der Fachleiter, gute Vorbereitung aller Gruppen<br />
87
Reflexion des Biologieseminars:<br />
Didaktik:<br />
Klassenstufe/<br />
fachlicher<br />
Anspruch<br />
Fachlicher<br />
Anspruch an<br />
Lehrer<br />
Grad der Offenheit<br />
Schülerzentrierung<br />
<strong>Exkursion</strong>-<br />
Methodik:<br />
Medien<br />
Zeiger/ Boden Gewässerökologie Nationalpark<br />
Vögel/ Moor<br />
Klassenstufe 7:<br />
pH-Wert, nur als Fakt<br />
(nicht so chemisch)<br />
Umgehen des<br />
dichotomen<br />
Bestimmungsschlüssels<br />
durch<br />
vorbereitete Auswahl<br />
auf Blättern<br />
Jahrgangsstufe 12<br />
dichotomer<br />
Bestimmungsschlüssel<br />
einsetzbar<br />
Artenkenntnis ist<br />
Problem<br />
Stickstoffkreislauf<br />
sollte bekannt sein.<br />
Formenkenntnis des<br />
Lehrers und<br />
Vorexkursion ist<br />
Voraussetzung.<br />
Lehrervortrag als<br />
Einstieg, dann<br />
Schülerzentrierte<br />
Phase (Experimente,<br />
Pflanzen bestimmen)<br />
Auswertung im<br />
Plenum<br />
Klassenstufe 7:<br />
Starke Reduktion des<br />
Fachlichen<br />
Nutzen der hohen<br />
intrinsischen<br />
Motivation<br />
Eventuell dann etwas<br />
lehrerzentrierter<br />
Betonung des<br />
Schauens, was lebt<br />
und exemplarische<br />
Vorstellung von<br />
einzelnen Tieren<br />
Jahrgangsstufe 12:<br />
Hohe motorische<br />
Anforderung<br />
Geduld wird verlangt<br />
Thema Ökologie und<br />
Systematik<br />
Vorstellen dieser<br />
Feldmethode als eine<br />
Arbeitsmethode<br />
Formenkenntnis<br />
Feldmethode<br />
(biolog., chem.<br />
physik.)<br />
Lehrervortrag<br />
Schülerzentrierte<br />
Phase (Experimente,<br />
Tiere bestimmen)<br />
Auswertung im<br />
Plenum<br />
Vögel:<br />
Einsetzbar für alle<br />
Klassenstufen<br />
Moor:<br />
Jahrgangsstufe 12:<br />
Ökologie, insbesondere<br />
Thema Anpassung<br />
Formenkenntnis<br />
Lehrervortrag<br />
Schülerzentrierte Phase<br />
(Beobachtungen)<br />
Auswertung in der<br />
Großgruppe<br />
Laminierte Arbeitsmaterialien, Poster und Plakate<br />
Plakate (Schnur, Klammern und Tischdecke)<br />
Schaubilder aus Elementen legen lassen, Erweiterung durch eigene<br />
Elemente (Pfeilen eine eindeutige Bedeutung geben.)<br />
88
Fachliche Ergänzung / Anregungen zu den einzelnen Themen:<br />
Zeiger/ Boden<br />
- Wichtig war die Gegenüberstellung von magerem und nährstoffreichen Standorten (Sander<br />
und landwirtschaftlich genutzter Wiese)<br />
- Eventuell ein Durchlauf der Versuche zum Boden an dem zweiten Standort<br />
- Beurteilung nach dem System von Ellenberg eher nicht ausweiten, sondern einen klaren<br />
Fokus auf den ökologischen Aspekt legen: ökologisches Optimum.<br />
- Wenn die Feldmethode nach Ellenberg Thema sein soll, dann klar als Feldmethode<br />
herausstellen (Interpretation , Berechnung der Ergebnisse, Fehleranalyse).<br />
- Die Jahreszeit war etwas spät für die Zeigerpflanzen.<br />
Gewässer:<br />
- Saprobienindex kann man noch einmal mit der chemischen Gewässeranalyse gegenprüfen,<br />
das würde das Spektrum der Untersuchungen dann noch erweitern.<br />
- Wichtig der rote Faden mit der Betonung der Wechselwirkungen im Ökosystem.<br />
- Fachsprache: Verwendung des Begriffs der Mineralstoffe anstelle von Nährstoffe.<br />
- Der Stickstoff-Kreislauf hätte mehr thematisiert werden müssen.<br />
Vögel:<br />
- Eventuell Arten eingrenzen oder mit Karten vorbereiten, waren an dem Tag aber eher wenige<br />
Arten und überschaubar.<br />
- Beobachtungsaufträge für den Weg zum Standort geben und die Beobachtungen abfragen<br />
und in der Großgruppe zusammenführen und damit für alle nachvollziehbar machen.<br />
- Als Alternative zum Lehrervortrag zu den einzelnen Arten, wären auch Karten zu den<br />
einzelnen Arten denkbar gewesen, aus denen die Schüler sich die Arten erarbeiten könnten.<br />
Moor:<br />
- Fachlich klar in Jahrgangsstufe 12 dem Thema Ökologie einzuordnen.<br />
- Erweiterbar wäre das Thema:<br />
C-Kreislauf<br />
Landschaftsveränderung: Sukzession bis zum Klimax (Abbildung zeigen)<br />
Entstehung des Moors (Hoch-, Niedermoor)(Abbildung zeigen)<br />
Anpassung an speziellen Lebensraum am Beispiel Torfmoos (Wasserspeicher, hyaline Zellen,<br />
Kationenaustauscher)<br />
Verhaltensregeln im Moor im Naturschutzgebiet<br />
- Anstelle des Lehrervortrags wären Beobachtungsaufträge denkbar, die darauf abzielen, das<br />
Phänomen zu betrachten, erst als nächstes kann man Zeigerpflanzen vorstellen. Für diesen<br />
Zweck ist es auch möglich eine der geschützten Pflanzen zu entnehmen und zu zeigen.<br />
- Vorexkursion ist absoluteVoraussetzung.<br />
<strong>Exkursion</strong>sdidaktik allgemein:<br />
- Breite Auswahl an möglichen Aspekten vorbereiten und dann vor Ort aufgrund der örtlichen<br />
Gegebenheiten eine Auswahl treffen, was durchführbar ist.<br />
89
Anhang<br />
1. Einige Impressionen vom Abschlussabend<br />
Beni beim Schokoladenessen<br />
Die "Chefs" haben uns mit einem Lied bedacht<br />
90
2. Zusatzmaterial Tag 2, Vormittag<br />
91
3. Zusatzmaterial Pflanzen im Müritz-Nationalpark<br />
Schmalblättriges Wollgras<br />
(Eriophorum angustifolium)<br />
zeigt saures Moor an<br />
Familie der Riedgrasgewächse<br />
Torfbildner<br />
Blühen im April (unauffällig)<br />
Wollige Fruchtstände (dienen zur<br />
Verbreitung der Samen)<br />
Pflanze 30 - 60 cm groß<br />
3 - 6 langgestielte Ährchen<br />
Ährchenstängel glatt<br />
Schneide<br />
(Cladium mariscus)<br />
Vom Aussterben bedroht<br />
Familie: Sauergrasgewächse Zyperaceae)<br />
Beschreibung: 80-200cm hohe Pflanze mit<br />
Ausläufern. Der Stängel ist stumpf und<br />
dreikantig. Die Blätter sind graugrün und<br />
scharf schneidend gesägt. Die Ährchen sind<br />
zu 3-10 in lang gestielten Köpfchen, welche<br />
zu einer endständigen Spirre<br />
zusammengestellt ist.<br />
Standort: Ufer, Flachmoore, Sumpfwiesen;<br />
kalkliebend. Zerstreut und selten von der<br />
Ebene bis in die Bergstufe, bis etwa 800m<br />
Blütezeit: Juni bis Juli.<br />
Torfmoos(Sphagnum)<br />
Vorkommen: In Hoch- und Übergangsmooren; geschützt sind alle<br />
moorbildenden Arten.<br />
Gametophyt ist ein unverzweigtes Stämmchen, das mit seitlichen<br />
Ästen besetzt ist und an der Spitze eine „Endknospe“ bildet. Die<br />
Blätter besitzen keine Rippen. Blätter mit meist schraubiger<br />
Blattstellung. Rhizoide fehlen. Die Pflanzen sterben an der Basis<br />
ab und wachsen an der Spitze weiter.<br />
Können mit Hilfe großen Speicherzellen (Hyalinzellen) mehr als<br />
das 30fache ihrer Trockenmasse an Wasser zu speichern.<br />
96
Stängel rund (höchstens unterhalb des<br />
Blütenstandes leicht dreikantig)<br />
Stängelblatter schmal linealisch (2 - 6<br />
mm breit), oben rot<br />
Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia)(<br />
Himmelstau, Herrgottslöffel, Himmelslöffelkraut,<br />
Spölkrut ,Widdertod)<br />
Gefährdet, karnivore,<br />
Familie : Sonnentaugewächse (Droseraceae).<br />
Beschreibung: mehrjährige krautige Pflanze., bodenständige<br />
Rosette mit einer Wuchshöhe von 5 bis 20 Zentimetern.<br />
Blüte setzt bereits im frühen Herbst die Winterruhe der Pflanze<br />
ein, indem sie erneut eine Winterknospe bildet und ihre Blätter<br />
komplett einzieht. Das weniger auf Nährstoffversorgung als auf<br />
Verankerung ausgerichtete Wurzelsystem der Pflanze ist schwach<br />
ausgeprägt und reicht nur wenige Zentimeter tief. Die Pflanzen<br />
tragen an 1 bis 7 cm langen Blattstielen stehende rundliche,<br />
horizontal ausgestreckte Fangblätter mit einem Durchmesser von<br />
0,5 bis 1,8 Zentimeter. Die Blätter sind jeweils mit rund 200<br />
haarfeinen rötlichen Tentakeln besetzt, die an ihrem Ende ein<br />
klebriges Sekret ausscheiden, das zum Fang der Insekten dient.<br />
Mit diesen Blättern fängt der Rundblättrige Sonnentau zumeist<br />
kleine Insekten wie z. B. Mücken oder Fliegen, gelegentlich aber<br />
auch größere Insekten wie Schmetterlinge oder Libellen, letztere<br />
mittels mehrerer Blätter zugleich. Blüht von Juni bis August.<br />
97
4. Zusatzmaterial Gewässerökologie<br />
Protokoll zur Gewässeranalyse<br />
Biologische Untersuchungsergebnisse<br />
1. Erhebung des Saprobienindex:<br />
1. Sucht eine repräsentative Probestelle im flachen Wasser in Ufernähe. Werft die Rahmen an dieser<br />
Stelle ins Wasser.<br />
2. Sammelt alle Organismen, die sich innerhalb des Rahmens befinden; auch alle die an Steinen oder<br />
deren Unterseite haften.<br />
3. Sortiert die Organismen nach ihrer Art. Bestimmt die Arten und die jeweilige Abundanzklasse (s.<br />
Handout). Tragt die Namen der Indikatororganismen und die Abundanzklasse A in die Tabelle ein.<br />
Lest den Saprobiewert s und die Gewichtung g der jeweiligen Art aus der Übersichtstabelle ab und<br />
tragt auch diesen in die Tabelle ein.<br />
Indikatororganismen A s G P1 = A • s • G P2 = A • G<br />
Zwischensumme P1 und P2<br />
2. Berechnung des Saprobienindex:<br />
Saprobienindex =<br />
3. Bestimmung der Gewässergüte:<br />
Summe P1<br />
________________________<br />
Summe P2<br />
___________________=__________<br />
Saprobienindex<br />
Gewässergüteklasse<br />
1,0 - 1,4 I<br />
1,5 - 1,7 I - II<br />
1,8 - 2,2 II<br />
2,3 - 2,6 II - III<br />
Die Gewässergüteklasse ist ____________.<br />
2,7 - 3,1 III<br />
3,2 - 3,4 III - IV<br />
3,5 - 4 IV<br />
98
Chemische Untersuchungsergebnisse:<br />
1. Beurteilung des Untergrund/Gesteins Einordnung der Probe<br />
1. Keine Bildung von schwarzen Flecken Güteklasse I<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
An ruhigen Stellen Steine mit engbegrenzten schwarzen Flecken bzw.<br />
schwarz gefärbtes Sediment in den tieferen Schichten des Baches.<br />
Unter fast allen Steinen sind in Gewässern große schwarze Flecken zu<br />
erkennen. Die Bodenschichten sind deutlich schwarz gefärbt, die o.g.<br />
Faulschlammablagerungen sind erkennbar. Gegenstände im Wasser<br />
sind von einer weißlich - grauen Masse überzogen, die durch den<br />
"echten Abwasserpilz" (Leptomitus lacteus) gebildet wird.<br />
Alle Steine weisen schwarze große Flecken auf. Der gesamte<br />
Untergrund ist mit einer dicken Schicht Faulschlamm überzogen. Beim<br />
Aufwühlen des Untergrundes kann man den typischen Geruch von<br />
Schwefelwasserstoff nach faulen Eiern erkennen.<br />
Güteklasse II<br />
Güteklasse III<br />
Güteklasse IV<br />
2. Hinweise der Gewässer-Chemie gemessener Wert Bewertung<br />
1. Ammonium<br />
2. Nitrat<br />
3. Nitrit<br />
4. Phosphat<br />
5. pH-Wert<br />
99
Physikalische Untersuchungsergebnisse:<br />
1. Temperatur: Auswertung (Gewässergüte):<br />
A: Lufttemperatur: °C →<br />
B: Wassertemperatur in Ufernähe: °C →<br />
C: Wassertemperatur in 3 m Tiefe: °C →<br />
2. Geruch Auswertung (Gewässergüte):<br />
1. Messstation: →<br />
2. Messstation: →<br />
3. Sichttiefe (Trübung) Auswertung (Gewässergüte):<br />
1. Messstation: →<br />
2. Messstation: →<br />
Gewässergüte:<br />
Temperatur in ° C<br />
im Sommer:<br />
Geruch:<br />
Bestimmung der Wasserqualität anhand physikalischer Untersuchungen:<br />
1: nicht<br />
belastet /<br />
sehr gut<br />
2: wenig<br />
belastet /<br />
gut<br />
3: mäßig<br />
belastet<br />
/ mäßig<br />
4: kritisch<br />
belastet /<br />
unbefriedigend<br />
< 18 18 - 20 20 - 22 22 - 24 > 24<br />
nahezu<br />
geruchlos,<br />
frisch<br />
vorhanden,<br />
aber nicht<br />
unangenehm<br />
Sichttiefe (Trübung): farblos, klar leicht gefärbt<br />
muffig<br />
stärker<br />
getrübt,<br />
grünlich<br />
muffig, leicht<br />
nach faulen Eiern<br />
riechend<br />
stark getrübt,<br />
grünlich<br />
5: übermäßig<br />
belastet /<br />
schlecht<br />
muffig, deutlich<br />
nach faulen Eiern<br />
riechend<br />
sehr stark<br />
getrübt, grünlich<br />
100