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Tobias Loose Einfluß des transienten Schweißvorganges ... - Tl-ing.de

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5 Temperaturfeldberechnung<br />

Tritt in Blechdickenrichtung ein nicht zu vernachlässigen<strong>de</strong>r Temperaturgradient<br />

auf, dann liegt eine dreidimensionale Wärmeleitung vor. Diese tritt bei<br />

dicken Blechen und mehrlagigen Nähten auf. Zur Abbildung sind Volumenelemente<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Für ein gleichmäßig erwärmtes Blech, <strong><strong>de</strong>s</strong>sen Oberfläche gekühlt wird, kann<br />

mit <strong>de</strong>r Biot-Zahl Bi abgeschätzt wer<strong>de</strong>n, ob sich ein signifikanter Temperaturgradient<br />

in Dickenrichtung ausbil<strong>de</strong>t [ID02]. Die Biot-Zahl wird für ein Blech<br />

<strong>de</strong>r Dicke t, <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit λ und <strong>de</strong>m Wärmeübergangskoeffizienten<br />

α wie folgt <strong>de</strong>finiert:<br />

Bi = 2 · α · t<br />

λ<br />

(5.7)<br />

Für ein 6 mm dickes Blech aus unlegiertem Stahl beträgt die Biot-Zahl bei<br />

Raumtemperatur Bi = 0,0055 und bei 1000 ◦ C Bi = 0,065. Die Biot-Zahl ist<br />

sehr viel kleiner als Eins. Eine Biot-Zahl sehr viel kleiner als Eins sagt aus,<br />

daß sich aufgrund <strong>de</strong>r Abkühlung an <strong>de</strong>r Blechoberfläche kein signifikanter<br />

Temperaturgradient in Dickenrichtung ausbil<strong>de</strong>t.<br />

Beim Schweißtemperaturfeld muß auch <strong>de</strong>r Wärmeeintrag betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Schweißwärmequelle wirkt nicht in Blechmitte. Der Temperaturgradient<br />

ist unmittelbar an <strong>de</strong>r Schweißwärmequelle sehr hoch. Im DVS-<br />

Merkblatt 1703 [DVS84] wird zwischen zweidimensionaler und dreidimensionaler<br />

Wärmeleitung unterschie<strong>de</strong>n. Die Grenzblechdicke liegt nach [DVS84]<br />

zwischen 11 mm und 14 mm.<br />

Aus <strong>de</strong>r dreidimensionalen Temperaturfeldberechnung für ein 6 mm dickes<br />

Blech mit Blindnaht ergibt sich, daß zwar die 1500 ◦ C Isotherme geneigt ist,<br />

jedoch bereits die 800 ◦ C Isotherme hinter <strong>de</strong>r Schweißwärmequelle einen zur<br />

Blechoberfläche rechtwinkligen Verlauf aufweist. Die Isothermen dieses Mo<strong>de</strong>lls<br />

sind in Abbildung 5.8 dargestellt.<br />

Da für die Eigenspannungsberechnung und die Berechnung <strong><strong>de</strong>s</strong> Verzuges <strong>de</strong>r<br />

Temperaturbereich oberhalb 800 ◦ C eine untergeordnete Rolle spielt, ist die<br />

Annahme einer zweidimensionalen Wärmeableitung ohne Temperaturgradient<br />

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