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Tobias Loose Einfluß des transienten Schweißvorganges ... - Tl-ing.de

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5 Temperaturfeldberechnung<br />

5.3 Thermodynamische Werkstoffkennwerte<br />

Zu <strong>de</strong>n für die Temperaturfeldberechnung benötigten Werkstoffkennwerten<br />

gehören die Wärmeleitfähigkeit, die Dichte und die spezifische Wärmekapazität<br />

(sc. Abschnitt 5.1). Diese Werkstoffkennwerte sind temperatur- und<br />

gefügeabhängig. Sie wer<strong>de</strong>n getrennt für die Phasen Ferrit, Bainit, Martensit<br />

mit kubisch- bzw. tetragonal-raumzentriertem Kristallgitter und für die<br />

γ-Phase Austenit mit kubisch-flächenzentriertem Kristallgitter <strong>de</strong>finiert.<br />

Die in Abbildung 5.2 über <strong>de</strong>r Temperatur aufgetragenen Wärmeleitfähigkeiten<br />

für die α- und γ-Phase wur<strong>de</strong>n aus Richter [Ric83] <strong>de</strong>n Werten für Kesselstahl<br />

H II und <strong>de</strong>n Werten für austenitische Chrom-Nickel-Stähle entnommen.<br />

Für <strong>de</strong>n Bereich über <strong>de</strong>r Schmelztemperatur von 1500 ◦ C wird ein linearer<br />

Anstieg <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit auf 400 W m K<br />

bei 3000 ◦ C angesetzt, um<br />

die konvektiven Vorgänge im Schmelzbad zu approximieren [PW05a, Ham96,<br />

GM05].<br />

Der verwen<strong>de</strong>te und in Abbildung 5.3 dargestellte temperaturabhängige Verlauf<br />

<strong>de</strong>r Dichte aus Richter [Ric73] wird durch Messungen von Peil und Wichers<br />

[PW05b] bestätigt.<br />

Die dritte für die Temperaturfeldberechnung notwendige Größe ist die spezifische<br />

Wärmekapazität c. Sie ist ein Maß für die Wärmemenge, die vom Bauteil<br />

aufgenommen wird, wenn es um 1K erwärmt wird. Die für die Berechnungen<br />

angesetzte spezifische Wärmekapazität ist für die α- und γ-Phase in Abbildung<br />

5.4 über <strong>de</strong>r Temperatur aufgetragen.<br />

Die spezifische Enthalpie h beschreibt die bei einer bestimmten Temperatur im<br />

Bauteil enthaltene Wärme. Bei <strong>de</strong>r Phasenumwandlung wird wie beim Schmelzen<br />

o<strong>de</strong>r beim Verdampfen Wärme aufgenommen o<strong>de</strong>r freigesetzt, ohne daß<br />

sich die Temperatur än<strong>de</strong>rt. Diese Wärme wird latente Wärme genannt.<br />

Durch die latente Wärme erhöht sich die spezifische Enthalpie im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Umwandlungstemperatur. Die Enthalpiekurve besitzt an dieser Stelle einen<br />

Sprung. Da mit Sysweld die Phasenumwandlung in Abhängigkeit vom Temperaturfeld<br />

berechnet wird und <strong>de</strong>r Temperaturbereich <strong>de</strong>r Umwandlung variabel<br />

ist, ist die Definition einer festen Enthalpiekurve ungeeignet.<br />

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