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Tobias Loose Einfluß des transienten Schweißvorganges ... - Tl-ing.de

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2 Gefügeumwandlungen beim Schweißen und <strong>de</strong>ren numerische Berechnung<br />

Bei <strong>de</strong>r Erwärmung wan<strong>de</strong>lt sich <strong>de</strong>r Ferrit in Austenit (γ-Eisen) mit kubischflächenzentriertem<br />

Kristallgitter um. Aufgrund <strong><strong>de</strong>s</strong> kubisch-flächenzentrierten<br />

Kristallgitters ist die Kohlenstofflöslichkeit <strong><strong>de</strong>s</strong> Austenits größer als die <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Ferrits. Der im Zementit gebun<strong>de</strong>ne Kohlenstoff geht im Austenit in Lösung.<br />

Die Umwandlung in Austenit beginnt im Gleichgewichtsfall (unendlich langsame<br />

Aufheizung) bei <strong>de</strong>r Temperatur A 1 (723 ◦ C) o<strong>de</strong>r im Fall technisch relevanter<br />

Aufheizgeschwindigkeiten bei <strong>de</strong>r vom Kohlenstoffgehalt abhängigen<br />

unteren Austenitisierungstemperatur A c1 . Zwischen A c1 und <strong>de</strong>r mit A c3 bezeichneten<br />

oberen Austenitisierungstemperatur liegt ein Mischgefüge aus Ferrit<br />

und Austenit vor. Oberhalb von A c3 wan<strong>de</strong>lt bei entsprechend langer Haltedauer<br />

das gesamte Gefüge in Austenit um.<br />

Bei langsamer Abkühlgeschwindigkeit bil<strong>de</strong>t sich aus <strong>de</strong>m Austenit wie<strong>de</strong>r<br />

Ferrit und Zementit. Dieser Vorgang geschieht diffusionsgesteuert.<br />

Abbildung 2.2: Martensitisches Gefüge<br />

Bei schneller Abkühlgeschwindigkeit kann <strong>de</strong>r gelöste Kohlenstoff nicht ausdiffundieren.<br />

Es erfolgt beim Unterschreiten <strong>de</strong>r Martensitstarttemperatur M s<br />

eine diffusionsfreie Umwandlung in ein durch die Kohlenstoffatome verspanntes<br />

kubisch-flächenzentriertes Kristallgitter. Es entsteht <strong>de</strong>r in Abbildung 2.2<br />

dargestellte Martensit (α-Eisen).<br />

Bei einer Umwandlung mit mittlerer Abkühlgeschwindigkeit entsteht ein Zwischengefüge,<br />

Bainit (Abbildung 2.3). Bei seiner Bildung diffundiert ein Teil<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> Kohlenstoffs. Die Umwandlung läuft teilweise diffusionsgesteuert ab.<br />

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