Tobias Loose Einfluß des transienten Schweißvorganges ... - Tl-ing.de
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8 Schweißfolgen<br />
En<strong>de</strong>t eine Schweißnaht an einer bereits erkalteten Schweißnaht, dann kommt<br />
es zu einer Erhöhung <strong>de</strong>r Umfangsnormalkraft am Schweißnahten<strong>de</strong>. Am bereits<br />
erkalteten Nahtbereich sinkt die Umfangsnormalkraft lokal ab. Dies ist<br />
an <strong>de</strong>n Verläufen <strong>de</strong>r Schweißfolgen 1, 4 und 5 zu erkennen. Auch hier zeichnet<br />
sich eine Verstärkung <strong><strong>de</strong>s</strong> Effektes ab, wenn die Naht bereits erkaltet ist<br />
(Schweißfolgen 4 und 5). An <strong>de</strong>r Nahtgrenze tritt längs <strong><strong>de</strong>s</strong> Umfangs zusätzlich<br />
eine durch die Umwandlungs<strong>de</strong>hnungen bed<strong>ing</strong>te Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Umfangsnormalkraft<br />
auf. Die Schweißfolgen 4 und 5 weisen die größten Schwankungen<br />
<strong>de</strong>r Umfangsnormalkraft auf.<br />
In Abbildung 8.21 sind die Membranspannungen aus Axialnormalkraft am<br />
Äquator, die sich aus <strong>de</strong>n fünf Schweißfolgen ergeben, für <strong>de</strong>n Zylin<strong>de</strong>r<br />
mit 4 mm Wanddicke aufgetragen. Die Membranspannungen sind im Normalbereich<br />
ger<strong>ing</strong>. Im Nahtanfangs- und Nahtendbereich an <strong>de</strong>n Symmetrierän<strong>de</strong>rn<br />
und im Bereich, in <strong>de</strong>m zwei Wärmequellen gleichzeitig en<strong>de</strong>n wie<br />
bei Schweißfolge 3 in Segmentmitte, entstehen Axialnormalkräfte. Es han<strong>de</strong>lt<br />
sich jeweils um Drucknormalkräfte im Anfangsbereich und Zugnormalkräfte<br />
im Endbereich.<br />
Beson<strong>de</strong>re Beachtung verdient jedoch die Stelle, an <strong>de</strong>r eine Naht an einer<br />
bereits erkalteten Naht en<strong>de</strong>t. Die Axialnormalkraft in Segmentmitte aus<br />
Schweißfolge 4 für <strong>de</strong>n Zylin<strong>de</strong>r mit 1 mm Wanddicke (8/1/22,5/2/4) ist in<br />
Abbildung 8.22 dargestellt. Die freie Schrumpfung <strong><strong>de</strong>s</strong> Nahten<strong><strong>de</strong>s</strong> (links) wird<br />
durch die bereits erkaltete Naht behin<strong>de</strong>rt. Es bil<strong>de</strong>t sich eine Spannungszwiebel<br />
mit einem Druckbereich am Nahtanfang und einem Zugbereich am Nahten<strong>de</strong><br />
aus. Um die zuletzt erstarren<strong>de</strong> Schmelzgutlinse bil<strong>de</strong>n sich an <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rfront<br />
ausgeprägte Zugspannungen. In dieser Schmelzgutlinse selbst sinken<br />
die Axialspannungen aufgrund <strong>de</strong>r Umwandlungs<strong>de</strong>hnungen ab.<br />
Bei <strong>de</strong>n Schweißfolgen 1, 4 und 5 tritt diese Spannungszwiebel auf. Der Maximalwert<br />
<strong>de</strong>r Membranspannungen ist bei Schweißfolge 1 ger<strong>ing</strong>er als bei <strong>de</strong>n<br />
Schweißfolgen 4 und 5. Dies liegt daran, daß bei Schweißfolge 1 <strong>de</strong>r Nahtanfang<br />
<strong>de</strong>r vorangehen<strong>de</strong>n Naht noch nicht vollständig abgekühlt ist und es noch<br />
zu Schrumpf<strong>de</strong>hnungen aus Temperaturabkühlung kommt. Der Nahtanfang <strong>de</strong>r<br />
vorangehen<strong>de</strong>n Naht ist bei <strong>de</strong>n Schweißfolgen 4 und 5 vollständig abgekühlt,<br />
wenn die Wärmequelle das Nahten<strong>de</strong> erreicht.<br />
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