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Tobias Loose Einfluß des transienten Schweißvorganges ... - Tl-ing.de

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8 Schweißfolgen<br />

Der verbleiben<strong>de</strong> nach innen gerichtete Radialverzug nach <strong>de</strong>m Abkühlen ist<br />

neben <strong>de</strong>r Naht größer als in Nahtmitte (Abbildungen 8.5 bis 8.7).<br />

In Abbildung 8.7 sind für <strong>de</strong>n Zylin<strong>de</strong>r 4/4/360/4/2 am Meridian A3 = +45 ◦<br />

die Radialverformungen zu verschie<strong>de</strong>nen Zeitpunkten aufgetragen. Nach 65 s<br />

hat die Schweißwärmequelle <strong>de</strong>n betrachteten Meridian erreicht. Die maximale<br />

Verformung stellt sich erst hinter <strong>de</strong>r Schweißwärmequelle ein. Anschließend<br />

folgt die Abkühlphase. Der Nahteinzug ist beim Abkühlen neben <strong>de</strong>r Naht<br />

größer als in <strong>de</strong>r Nahtmitte, so daß <strong>de</strong>r in Abbildung 8.7 mit <strong>de</strong>r Kurve für<br />

5000 s dargestellte, typische Verlauf <strong>de</strong>r Radialverformung entsteht.<br />

Im Nahtanfangsbereich und im Nahtendbereich treten gegenüber <strong>de</strong>m zuvor<br />

beschriebenen Normalbereich folgen<strong>de</strong> Beson<strong>de</strong>rheiten auf:<br />

Am Nahtanfang ist zu beobachten, daß <strong>de</strong>r Schweißverzug nach außen gerichtet<br />

ist. Da noch kein erstarrter Nahtbereich vorliegt und die Zylin<strong>de</strong>rsteifigkeit<br />

ger<strong>ing</strong> ist, sind die Radialverformungen nach außen aus <strong>de</strong>m Aufheizen größer<br />

als in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Nahtbereichen (Abbildungen 8.5 und 8.6).<br />

Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schweißnaht trifft die Wärmequelle auf <strong>de</strong>n zuvor geschweißten<br />

Nahtanfang. Der bereits abgekühlte Nahtanfang liefert Zwängungen, die<br />

während <strong><strong>de</strong>s</strong> Schweißens zuvor nicht vorhan<strong>de</strong>n waren. Das Schmelzbad kühlt<br />

hier punktuell vollständig ab. An dieser Stelle bil<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r größte Schweißnahteinzug<br />

nach innen. Gleichzeitig wer<strong>de</strong>n die Bereiche links und rechts davon<br />

nach außen gedrückt (Abbildungen 8.5 und 8.6).<br />

Die Verformung nach außen wird durch die Gefügeumwandlung verstärkt. Die<br />

Umwandlungs<strong>de</strong>hnung wirkt, da sie einer Volumenvergrößerung entstammt,<br />

<strong>de</strong>r Schrumpf<strong>de</strong>hnung aus <strong>de</strong>r Abkühlung entgegen. Für das Heften (Abbildung<br />

8.3) sind die Abläufe <strong>de</strong>nen <strong><strong>de</strong>s</strong> Schweißens ähnlich. Im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Heftstellen erfolgt ein Einzug, zwischen <strong>de</strong>n Heftstellen verformt sich <strong>de</strong>r Zylin<strong>de</strong>r<br />

nach außen. Wie aus Abbildung 8.5 zu erkennen ist, zeichnet sich <strong>de</strong>r<br />

aus <strong>de</strong>m Heften entstan<strong>de</strong>ne Verzug auch beim Verzug nach <strong>de</strong>m Schweißen<br />

noch <strong>de</strong>utlich ab. Dies ist beson<strong>de</strong>rs gut in Abbildung 8.8 zu erkennen. An <strong>de</strong>r<br />

Äquatorlinie korreliert <strong>de</strong>r Verzug aus Heften mit <strong>de</strong>m Verzug aus Schweißen<br />

in <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>r ungestört geschweißten Naht. Dies sind die Bereiche außerhalb<br />

<strong>de</strong>r Nahtanfangs- und Nahtendbereiche.<br />

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