Tobias Loose Einfluß des transienten Schweißvorganges ... - Tl-ing.de
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6 Strukturmechanische Berechnung<br />
Ausgehend von einem bekannten Temperatur-Streckgrenzenverlauf <strong><strong>de</strong>s</strong> Ausgangsmaterials<br />
können die Streckgrenzen <strong>de</strong>r einzelnen Phasen mit folgen<strong>de</strong>r<br />
Metho<strong>de</strong> approximiert wer<strong>de</strong>n: aus <strong>de</strong>m SZTU-Schaubild erhält man<br />
die Abkühlgeschwindigkeit t 8,5/5 , bei <strong>de</strong>r sich ein rein martensitisches o<strong>de</strong>r<br />
rein bainitisches Gefüge einstellt. Die mechanischen Festigkeitswerte sind in<br />
[SMS92] in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Abkühlgeschwindigkeit t 8,5/5 angegeben.<br />
Somit erhält man für Martensit und Bainit die Streckgrenze bei Raumtemperatur.<br />
Wird die für Ferrit bekannte Streckgrenzen-Temperaturfunktion mit <strong>de</strong>m<br />
bei Raumtemperatur vorhan<strong>de</strong>nen Streckgrenzenverhältnis Martensit zu Ferrit<br />
multipliziert, so ergibt sich daraus <strong>de</strong>r Temperatur-Streckgrenzenverlauf für<br />
Martensit. Mathematisch läßt sich diese Approximation wie folgt ausdrücken:<br />
R e,Martensit (ϑ) = R e,Ferrit (ϑ) R e,Martensit(20 ◦ C)<br />
R e,Ferrit (20 ◦ C)<br />
(6.1)<br />
R e,Martensit (ϑ)<br />
R e,Martensit (20 ◦ C)<br />
R e,Ferrit (ϑ)<br />
R e,Ferrit (20 ◦ C)<br />
temperaturabhängige Streckgrenze von Martensit<br />
Streckgrenze von Martensit bei Raumtemperatur<br />
temperaturabhängige Streckgrenze von Ferrit<br />
Streckgrenze von Ferrit bei Raumtemperatur<br />
Der temperaturabhängige Streckgrenzenverlauf von Bainit und angelassenem<br />
Martensit wird analog ermittelt. Für das Gefüge von angelassenem Bainit<br />
wird die gleiche Spannungs-Dehnungsbeziehung wie für das ferritischperlitische<br />
Gefüge angenommen. Für Austenit wird ein bekannter Temperatur-<br />
Streckgrenzenverlauf eines austenitischen nichtrosten<strong>de</strong>n Stahls verwen<strong>de</strong>t.<br />
Die Streckgrenzen <strong>de</strong>r martensitischen und <strong>de</strong>r bainitischen Phase sind vom<br />
Kohlenstoffgehalt <strong><strong>de</strong>s</strong> Stahls abhängig. Mit <strong>de</strong>m nach <strong>de</strong>r technischen Lieferbed<strong>ing</strong>ung<br />
für <strong>de</strong>n unlegierten Stahl S235 und S355 (DIN EN 10025:<br />
2005-02) zulässigen Bereich <strong><strong>de</strong>s</strong> Kohlestoffgehaltes ergeben sich unterschiedliche<br />
Streckgrenzen <strong>de</strong>r martensitischen Phase. Der in Abbildung 6.2 dargestellte<br />
und gewählte Streckgrenzenverlauf wird für <strong>de</strong>n überwiegen<strong>de</strong>n Teil <strong>de</strong>r<br />
Stähle <strong>de</strong>r Stahlsorten S235 und S355 als zutreffend und für die Untersuchungen<br />
im Rahmen dieser Arbeit als hinreichend genau angesehen.<br />
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