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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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„(3.1) Jedes sprach- und handlungsfähige Subjekt darf an Diskursen teilnehmen.<br />

(3.2) a. Jeder darf jede Behauptung problematisieren.<br />

b. Jeder darf jede Behauptung in den Diskurs einführen.<br />

c. Jeder darf seine Einstellungen, Wünsche und Bedürfnisse äußern.<br />

(3.3) Kein Sprecher darf durch innerhalb oder außerhalb des Diskurses<br />

herrschenden Zwang daran gehindert werden, seine in (3.1) und<br />

(3.2) festgelegten Rechte wahrzunehmen.“ 67<br />

Habermas beschreibt diese Diskursregeln als die Prinzipien von „Öffentlichkeit<br />

des Zugangs, gleichberechtigte Teilnahme, Wahrhaftigkeit der Teilnehmer<br />

[und] Zwanglosigkeit der <strong>St</strong>ellungnahme“. 68 Er ist davon überzeugt, dass<br />

aus diesen notwendigen und normativ gehaltvollen Argumentationsvoraussetzungen<br />

sowie aus der „Bestimmung dessen, was wir intuitiv in Anschlag<br />

bringen, wenn wir eine moralische Handlung oder eine zugrundeliegende<br />

Norm begründen wollen“, 69 der Universalisierungsgrundsatz >U< abgeleitet<br />

werden kann:<br />

„Wenn jeder, der in Argumentationen eintritt, u.a. Voraussetzungen machen<br />

muss, deren Gehalt sich in Form der Diskursregeln (3.1) bis (3.3)<br />

darstellen lässt; und wenn wir ferner wissen, was es heißt, hypothetisch zu<br />

erörtern, ob Handlungsnormen in Kraft gesetzt werden sollen; dann läßt<br />

sich jeder, der den ernsthaften Versuch unternimmt, normative Geltungsansprüche<br />

diskursiv einzulösen, intuitiv auf Verfahrensbedingungen ein,<br />

die einer impliziten Anerkennung von >U< gleichkommen. Aus den genannten<br />

Diskursregeln ergibt sich nämlich, dass eine strittige Norm unter<br />

den Teilnehmern eines praktischen Diskurses Zustimmung nur finden<br />

kann, wenn >U< gilt, d.h.<br />

67<br />

68<br />

69<br />

Ibid., S. 99.<br />

Habermas, Jürgen: Erläuterungen zur Diskursethik, 1991. In: Habermas, J.: Philosophische<br />

Texte, Bd. 3, Diskursethik. <strong>St</strong>udienausgabe, Frankfurt am Main, 2009, S. 194.<br />

Ibid., S. 195. Habermas betont, dass die Ableitung auf zwei Prämissen basiert.<br />

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