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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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nung bzw. dem Portfoliomanagement einsetzen. Hierfür ist es erforderlich,<br />

die Anlageklassen, aus denen sich eine „Nachhaltigkeitsallokation“ prinzipiell<br />

zusammensetzen kann – nachhaltige Aktien, Renten, Immobilien etc. –<br />

mit prognostizierten langfristigen Rendite- und Risikowerten zu hinterlegen<br />

(z.B. mit einer Prognose für die durchschnittliche jährliche Rendite und Volatilität<br />

pro Anlageklasse für einen Zehnjahreszeitraum), eventuell ergänzt<br />

durch Liquiditätsprognosen. Prognosedaten für konventionelle Assetklassen<br />

lassen sich am Markt einkaufen 178 oder können „inhouse“ erstellt werden; für<br />

die Optimierung einer Nachhaltigkeitsallokation ist jedoch nicht bloß zu<br />

prognostizieren, wie sich beispielsweise der weltweite Aktienmarkt, sondern,<br />

spezifischer, wie sich der weltweite nachhaltige Aktienmarkt langfristig<br />

entwickeln wird. Je nachdem, ob der Anlageberater der Überzeugung ist, dass<br />

Nachhaltigkeitsfaktoren sich überwiegend positiv, negativ oder neutral auf<br />

die jeweiligen Anlageklassen auswirken, wird er von der Langfristprognose<br />

für konventionelle Anlageklassen abweichen.<br />

An dieser <strong>St</strong>elle ist es nochmals wichtig hervorzuheben, dass die Optimierung<br />

nicht auf Einzeltitel-Ebene erfolgt, sondern auf Ebene der Anlageklassen.<br />

Die Entscheidung darüber, in welche Investments konkret investiert<br />

werden soll, ist noch gar nicht getroffen worden. Dies ist eine Frage der taktischen<br />

Asset Allocation und Investmentauswahl, die der Definition der strategischen<br />

Asset Allocation nachfolgend ist. Auf Grundlage der hinterlegten<br />

Rendite- und Risikoprognosen für die einzelnen nachhaltigen Anlageklassen<br />

in Kombination mit den finanziellen Zielparametern des Anlegers, hier: realer<br />

Kapitalerhalt pro Jahr, und einer kundenindividuell zu bestimmenden<br />

Volatilität als Risikomaß, kann die auf finanziellen Faktoren basierende<br />

Readjustierung der zuvor rein ideell bestimmten „Nachhaltigkeitsallokation“<br />

erfolgen. Hierzu lässt sich z.B. eine branchenübliche Optimierung nach Markowitz<br />

oder andere konventionelle Verfahren anwenden, um sogenannte<br />

effiziente Portfolios durch Diversifikation von Anlageklassen zu erhalten. 179<br />

178<br />

179<br />

Ein bankenunabhängiger Anbieter ist z.B. die Feri EuroRating Services AG in Bad Homburg<br />

(www.feri.de).<br />

Vgl. <strong>St</strong>einer/ Bruns, 2007, S. 81-109.<br />

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