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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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den, wenn es beispielsweise ausschließlich moralwidrige oder moralisch<br />

anstößige Investmentobjekte aus finanziellen Gründen, etwa aus Gründen der<br />

Risikominimierung, aus dem Anlageuniversum ausschließt; das<br />

ökonomistische Positivscreening ist eine Variante des ökonomistischen Integration-Ansatzes,<br />

wenn es Nachhaltigkeitskriterien bei der Investmentauswahl<br />

berücksichtigt, sofern sie finanziell förderlich sind. Und das<br />

ökonomistische Engagement wird zu einer Variante des ökonomistischen<br />

Integration-Ansatzes, wenn es bei Unternehmen auch zu Nachhaltigkeitsthemen<br />

aus finanziellen Gründen interveniert. Wir sehen, dass die genannten<br />

ökonomistischen Anlagestrategien als Varianten des ökonomistischen Integration-Ansatzes<br />

verstanden werden können, sofern sie Nachhaltigkeitskriterien<br />

als Mittel zur Risikominimierung bzw. Renditemaximierung instrumentalisieren.<br />

Das bedeutet nicht, dass es hinreichend wäre, dass der ökonomistische Integration-Ansatz<br />

einfachhin in nachhaltige Anlagestrategien investiert, z.B.<br />

in einen Publiumsfonds, der gemäß einem nachhaltigen Negativ- oder Positivscreening<br />

verwaltet wird. Denn wie wir gesehen haben, enthalten alle<br />

nachhaltigen Anlagestrategien nicht nur strukturell eingebaute renditesteigernde<br />

bzw. risikominimierende, sondern immer auch strukturell eingebaute<br />

renditeminimierende bzw. risikosteigernde Elemente. Aus einer ideellen<br />

Perspektive sind sie notwendig, um ideelle Investmentziele erreichen zu können.<br />

Doch daran sind nur supererogatorische Investoren interessiert.<br />

Ökonomistische Investoren wollen ihre Rendite maximieren. Die beschriebenen<br />

Varianten des ökonomistischen Integration-Ansatzes werden daher ausschließlich<br />

die renditesteigernden bzw. risikominimierenden Elemente der<br />

nachhaltigen Anlagestrategien zu übernehmen versuchen und die strukturell<br />

renditeminimierenden bzw. risikosteigernden nicht. Daher beschreiben die<br />

Varianten des ökonomistischen Integration-Ansatzes auch kein nachhaltiges<br />

<strong>Investieren</strong>, das renditeoptimiert wäre, sondern ein genuin ökonomistisches<br />

<strong>Investieren</strong>, das um Elemente nachhaltigen <strong>Investieren</strong>s angereichert wurde<br />

– nämlich genau um die ethischen Kriterien, die finanzielle Vorteile versprechen.<br />

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