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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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nehmen mit neuem Kapital versorgen, die sich ausschließlich auf ein Geschäftsfeld<br />

konzentrieren, dass für eine nachhaltige Entwicklung relevant ist.<br />

Im Regelfall werden dies kleine oder mittelgroße Unternehmen sein. Zwar ist<br />

die Kausalbeziehung zwischen der anlegerseitigen Kapitalüberlassung und<br />

der unternehmensseitigen Kapitalverwendung wiederum nur<br />

interventionistisch und nicht deterministisch zu denken, doch da das finanzierte<br />

Unternehmen nur ein Geschäftsfeld hat, kann das zur Verfügung gestellte<br />

Eigenkapital auch nur diesem Geschäftszweck zufließen – jedenfalls,<br />

solange es nicht zu einer Ausweitung von Geschäftsfeldern kommt. Zweitens<br />

besteht die Möglichkeit über eine „<strong>St</strong>rategie der Zeichensetzung“ und damit<br />

über ein symbolisches „Leuchtturm“-Investment, andere Investoren dazu zu<br />

motivieren, gleichfalls Unternehmen in einem für eine nachhaltige Entwicklung<br />

relevanten Themenfeld Eigenkapital zur Verfügung zu stellen. Auf diese<br />

Weise könnten die Finanzierungskosten für die Unternehmen der betreffenden<br />

Branche bei der nächsten Finanzierungsrunde sinken. Drittens könnten<br />

auch die zukünftigen Finanzierungskosten für Unternehmen aus nachhaltigkeitsrelevanten<br />

Sektoren sinken, indem deren Anteile etwa über eine Sekundärmarktbörse<br />

für geschlossene Fonds oder im Zuge einer Secondary-<br />

Transaktion 137 für Private Equity-Beteiligungen erworben werden. Die verstärkte<br />

Nachfrage nach Unternehmen dieser Branche könnte bewirken, dass<br />

bei zukünftigen Eigenkapitalfinanzierungen die Kapitalkosten sinken.<br />

In Bezug auf die exemplarisch analysierten Beteiligungsinvestments an<br />

Pionier-Unternehmen lässt sich also sagen, dass ein hohes Wirkungspotential<br />

besteht, sie aktiv zu fördern. Allerdings besteht nur durch die erstgenannte<br />

Variante der Eigenkapitalüberlassung im Rahmen eines Erwerbs von Beteiligungsanteilen<br />

ein faktisch hoher, ideell orientierter Wirkungsgrad. 138 Der<br />

137<br />

138<br />

Bei einer Secondary-Transaktion kauft ein Private Equity-Investor von einem anderen<br />

Private Equity-Investor dessen Anteile an einem Unternehmen ab. Neues Kapital fließt also<br />

nur dem verkaufenden Private Equity-Investor, nicht jedoch dem investierten Unternehmen<br />

zu.<br />

Beispielsweise haben private und institutionelle Investoren im Jahr 2010 allein in Deutschland<br />

832 Mio. Euro Eigenkapital für geschlossene Fonds im Bereich alternativer Energien<br />

(Wind-, Solarenergie etc.) zur Verfügung gestellt. Den innenfinanzierten Fremdkapitalanteil<br />

hinzugerechnet, ergab sich hierdurch für 2010 ein Fondsvolumen von 2,3 Mrd. Euro. Das<br />

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