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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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Investments ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterschiedlich<br />

hoch. 135<br />

An das themenorientierte Positivscreening lässt sich, wie an alle nachhaltigen<br />

Anlagestrategien, die moralische Forderung stellen, moralkonform zu<br />

sein, d.h. nicht gegen moralische Normen zu verstoßen. Diese moralische<br />

Mindestanforderung sollte es erfüllen. Aus diesem Grund ist auch das themenorientierte<br />

Positivscreening mit solchen Ausschlusskriterien zu kombinieren,<br />

die moralwidrige Investments vom Anlageuniversum exkludieren. Doch<br />

während beim Best-in-Class-Ansatz die Anwendung von Ausschlusskriterien<br />

in der Praxis vor allem in Bezug auf „kritische“, zumeist moralisch anstößige,<br />

Branchen diskutiert wird, können sich die moralisch relevanten Ausschlusskriterien<br />

beim themenorientierten Positivscreening nur auf die Art und<br />

Weise der Herstellung von nachhaltigen Produkten bzw. auf die Erbringung<br />

von nachhaltigen Dienstleistungen beziehen, denn die Branchen, in die investiert<br />

wird, sind per definitionem moralisch förderungswürdig. Nur in der Art<br />

und Weise der Leistungserbringung der investierten Investmentobjekte können<br />

themenorientierte Nachhaltigkeitsinvestments moralwidrig sein, und<br />

deshalb kann an sie der moralische Anspruch erhoben werden, auch in dieser<br />

Hinsicht moralkonform zu sein. 136<br />

Schwieriger ist die Frage zu beantworten, ob themenorientierte Nachhaltigkeitsinvestments,<br />

wenn sie keine moralischen Normen verletzen, notwendigerweise<br />

nachhaltige, d.h. moral- und idealkonforme, und nicht nur moralkonforme<br />

konventionelle Investments sind. Dieser Gedanke scheint naheliegend<br />

zu sein, denn, so könnte man argumentieren, in den nachhaltigen, d.h.<br />

langzeitverantwortlichen, Produkten und Dienstleistungen der selektierten<br />

Unternehmen komme die Idealität dieser Investments notwendig zur Gel-<br />

135<br />

136<br />

Deutschland: 17%, Österreich: 11%, Schweiz: 39%. FNG Forum Nachhaltige Geldanlagen,<br />

2010, S. 17, S. 27 und S. 33.<br />

Diesem Grundgedanken folgt auch das FNG (Forum für Nachhaltige Geldanlagen): „Um als<br />

Nachhaltige Geldanlage betrachtet zu werden, müssen themenspezifische Fonds [d.h. themenorientierte<br />

Nachhaltigkeitsinvestments, KS] eine ausdrücklich nachhaltige Motivation<br />

nachweisen und dabei ESG-Faktoren in die Ausgestaltung des Fonds einbeziehen.“ FNG<br />

Forum Nachhaltige Geldanlagen, 2010, S. 40.<br />

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