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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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11.3 Fazit<br />

Abschließend wollen wir uns einen Überblick über die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten<br />

verschaffen, die sich ergeben, wenn man die drei<br />

unterschiedenen Anlageberatertypen mit den drei unterschiedenen Investorentypen<br />

in Beziehung setzt. Uns interessiert hier vor allem, welcher Anlageberatertypus<br />

welchen Investorentypus mit welchem Beratungskonzept zu<br />

nachhaltigem <strong>Investieren</strong> bzw. zu nachhaltigen Investments beraten kann.<br />

Wir haben gesehen, dass supererogatorische Anlageberater am besten geeignet<br />

sind, um supererogatorische Investoren, die primär ideelle Investmentziele<br />

verfolgen, zu beraten: zum einen, weil sie sich hierauf spezialisiert<br />

haben, und zum anderen, weil sie das Ideal, mit Investments vorrangig ideelle<br />

Zwecke zu verfolgen, mit ihnen teilen. Unter der Voraussetzung, dass<br />

ökonomistische und konventionelle Anlageberater die Technik zur Beratung<br />

supererogatorischer Investoren erlernen, was prinzipiell möglich ist, können<br />

auch sie supererogatorische Investoren beraten. Allerdings wird<br />

ökonomistischen Beratern das Investmentideal supererogatorischer Anleger<br />

fremd bleiben, konventionelle Anlageberater werden das Ideal zwar nicht mit<br />

ihnen teilen, aber sie können es als moralische Personen zumindest verstehen<br />

und gut heißen. Insofern besteht immer die „Gefahr“, dass sich<br />

supererogatorische Investoren ganz oder teilweise unverstanden fühlen und<br />

aus diesem Grund zu einem supererogatorischen Berater wechseln (womit<br />

nicht gesagt ist, dass dieser auch die besseren finanziellen Anlageergebnisse<br />

erzielt). Vor diesem Hintergrund kann man auch sagen, dass ökonomistische<br />

und konventionelle Anlageberater die Technik der nachhaltigen Anlageberatung<br />

nur instrumentell einsetzen, um sich beispielsweise aus wirtschaftlichen<br />

Gründen eine neue Kundengruppe zu erschließen.<br />

Konventionelle und ökonomistische Investoren wollen in nachhaltige Investments<br />

investieren, sofern sie finanziell attraktiver erscheinen als konventionelle<br />

Vergleichsinvestments. Dazu müssen sie nur wie konventionelle<br />

Investments beraten werden. Deshalb ist der ökonomistische bzw. konventionelle<br />

Beratungsansatz hier ausreichend. Bei supererogatorischen Beratern<br />

laufen die ideell orientierten Elemente ihrer Beratungsdienstleistung in die-<br />

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