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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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die den Anspruch moralkonformen <strong>Investieren</strong>s überhaupt nicht erfüllen, weil<br />

sie moralwidrig investieren, um ihre Rendite maximieren zu können. 35<br />

Investoren, die moralkonform investieren wollen, weil sie sich als moralische<br />

Personen verstehen, nennen wir „konventionelle Investoren“<br />

(„mainstream investors“). Diese Bezeichnung mag zunächst überraschen, da<br />

es in der Praxis üblich ist, „konventionelle Investoren“, die vermeintlich auch<br />

moralwidrig handeln, von „nachhaltigen“ bzw. „ethisch orientierten Investoren“,<br />

die zumindest moralkonform handeln, abzugrenzen. Doch die Bezeichnung<br />

ist kongruent mit unserer bisherigen Terminologie. „Konventionelle<br />

Investments“ haben wir von „nachhaltigen Investments“ auch nicht dadurch<br />

unterschieden, dass jene moralwidrig und diese moralkonform sind. Vielmehr<br />

hat unsere investmentethische Analyse ergeben, dass an alle Investments der<br />

moralische Anspruch zu stellen ist, moralkonform zu sein, auch an konventionelle<br />

Investments. Insofern können wir auch an alle Investoren den moralischen<br />

Anspruch erheben, moralkonform zu investieren. Diesem Anspruch<br />

werden konventionelle Investoren, so wie wir sie idealtypisch verstehen,<br />

gerecht. Sie wollen moralkonform investieren.<br />

Diese Art des <strong>Investieren</strong>s haben wir bereits kennengelernt. Wir bezeichnen<br />

sie nun als „konventionelles <strong>Investieren</strong>“. Es ist das für konventionelle<br />

Investoren charakteristische <strong>Investieren</strong>. Konventionell zu investieren bedeutet,<br />

moralkonform primär finanzielle Investmentziele zu verfolgen. Das Kriterium<br />

zur Auswahl von Investments ist beim konventionellen <strong>Investieren</strong><br />

35<br />

Ökonomistische Investoren betrachten wir daher nicht als Untergruppe konventioneller<br />

Investoren, so wie wir moralwidrige Investments unter die konventionellen Investments subsumiert<br />

haben; denn das übergeordnete Kriterium zur Klassifikation von Investorentypen ist<br />

die Motivation, mit der sie investieren, und diese ist bei ökonomistischen und konventionellen<br />

Investoren unterschiedlich. Und aus diesem Grund sind sie auch in zwei unterschiedlichen<br />

Investorengruppen einzuordnen. Das Unterscheidungskriterium der Motivation führt<br />

also zu einer dreiteiligen, wie wir gleich sehen werden, Unterscheidungsstruktur, wohingegen<br />

die <strong>St</strong>rukturierung von Investments zweiteilig ist: auf der obersten Ebene unterschieden<br />

wir konventionelle von nachhaltigen Investments und auf der darunter liegenden Ebene teilten<br />

wir konventionelle Investments ihrerseits in moralwidrige und moralkonforme konventionelle<br />

Investments ein. Doch eine symmetrische <strong>St</strong>rukturierung von Investments und Investoren<br />

ist hier nicht sinnvoll, weil die <strong>St</strong>rukturierung von Investments motivationsunabhängig<br />

und die von Investoren motivationsabhängig ist.<br />

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