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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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Rechenschaft darüber abgeben können, warum sie diese Investmententscheidung<br />

getroffen haben. Gegenüber dem ersten Fall rückt hier die Integrität des<br />

Investors als moralische Person und Wirtschaftssubjekt, d.h. als Wirtschaftsbürger,<br />

in den Fokus. Der Investor muss sich für seine Einstellung (Haltung)<br />

verantworten, warum er willens ist, in Investmentobjekte zu investieren, die<br />

moralwidrig handeln. 18 Wir können von einer einstellungsbasierten Verantwortung<br />

sprechen. Diese hat ein Investor immer. Er verletzt durch sein <strong>Investieren</strong><br />

in Fall (2) keine moralischen Rechte von Dritten, aber er partizipiert<br />

über seine erworbenen Investmentrechte gegebenenfalls an der Verletzung<br />

moralischer Rechte von Dritten durch die Handlungen der Unternehmen oder<br />

<strong>St</strong>aaten, in die er investiert ist. Und diese Art der moralwidrigen oder moralkonformen<br />

investmentbezogenen Partizipation reflektiert zurück auf den<br />

Investor als moralische Person und letzten Endes auf die Frage, wie er sich<br />

selbst verstehen will. Wenn er sich als eine moralisch integere Person versteht,<br />

die in allen Lebenskontexten, auch in Bezug auf private Investitionshandlungen,<br />

moralisch handelt, dann wird er alle Arten moralwidrigen und<br />

moralisch anstößigen, d.h. suberogatorischen, <strong>Investieren</strong>s vermeiden wollen.<br />

Wie sich jemand verstehen will, ist abhängig davon, welche Vorstellungen er<br />

vom guten Leben hat. Und darauf, wir sagten es bereits, kann die Philosophie<br />

keine allgemeingültige Antwort geben. Auf diese Weise ist die Motivation<br />

von Investoren, moralkonform investieren zu wollen, abhängig von ihrem<br />

Selbstverständnis. – Nachfolgende Abbildung (Abb. 13) gibt unsere Überlegungen<br />

zur folgen- und einstellungsbasierten Verantwortung der Investoren<br />

wieder.<br />

18<br />

Wir sehen hier, dass sich der Begriff der Verantwortung nicht nur auf Handlungsfolgen,<br />

sondern auch auf Haltungen beziehen kann. Vgl. Nida-Rümelin, Julian: Verantwortung.<br />

<strong>St</strong>uttgart, 2011, S. 48-52.<br />

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