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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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erhöhte Kohlendioxid-Emissionen, die zum Klimawandel beitragen, der<br />

seinerseits zu Wasserknappheit in bestimmten Regionen führen kann, die<br />

wiederum zu Migration und politischen Unruhen, bis hin zum (Bürger-)Krieg<br />

um Trinkwasser führen kann. Ohne Zweifel gab es auch vor dem Einsetzen<br />

der Globalisierung anthropogen verursachte Probleme; doch erst im Zuge der<br />

Globalisierung haben die geschilderten Problematiken ein Ausmaß angenommen,<br />

das historisch beispiellos ist und irreversible Folgeschäden an den<br />

Ökosystemen und am Globalklima verursachen kann. In diesem Fall würden<br />

zukünftig lebende Menschen erhebliche Schwierigkeiten haben, ihre existenziellen<br />

Grundbedürfnisse zu befriedigen. Die Bedingungen der Möglichkeit<br />

für Zukünftige, zu überleben und gut zu leben würden erheblich negativ beeinträchtigt<br />

werden. Vor allem das westliche Wohlstandsmodell gerät hierbei<br />

in den Fokus der Kritik: 20% der Weltbevölkerung verbrauchen 80% der<br />

Weltressourcen. 75 Die bevölkerungsreichen Länder des Südens, wie China<br />

und Indien, aber auch andere asiatische, osteuropäische und südamerikanische<br />

<strong>St</strong>aaten sind dabei, dieses Modell zu kopieren mit dem Risiko des Zusammenbruchs<br />

von Ökosystemen und, in seiner unmittelbaren Folge, von<br />

zivilisatorischen Ordnungen. Felix Ekhardt bringt es auf den Punkt: „Wir<br />

Okzidentalen pflegen also ein Lebensmodell, das weder globalisierbar noch<br />

auf Dauer lebbar ist. Damit stehen wir am Abgrund […].“ 76 Die bestehende<br />

Kombination aus Wirtschaftswachstum, Ressourcenverbrauch und Bevölkerungszunahme<br />

kulminiert in einem „Overshoot“, einer „Grenzüberschreitung“<br />

77 , die – ceteris paribus – in die ökologische und humane Katastrophe<br />

führen muss. Das okzidentale Lebensmodell ist nicht universalisierbar.<br />

75<br />

76<br />

77<br />

Ekhardt, 2005, S. 13.<br />

Ibid., S. 13.<br />

Meadows, Donella/ Randers, Jorgen, Meadows Dennis: Grenzen des Wachstums. Das 30-<br />

Jahre-Update. Signal zum Kurswechsel. 3. Aufl., <strong>St</strong>uttgart, 2009, S. 1.<br />

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