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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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zwischen nachhaltigen und konventionellen Investments. Das Differenzmerkmal<br />

nachhaltiger Investments gegenüber konventionellen Investments<br />

ist daher in der ideellen Dimensionalität zu suchen.<br />

Drittens: Was nachhaltige Investments von konventionellen Investments<br />

kategorial unterscheidet, ist, dass sie bei gegebener Moralkonformität idealkonform<br />

sind. Nachhaltigen Investments lässt sich immer eine ideelle Dimension<br />

zusprechen. Hingegen sind konventionelle Investments zumeist idealfrei.<br />

Wer in konventionelle Investments investiert, ist in der Regel nicht idealkonform<br />

investiert; er kann dann immer noch moralkonform investiert sein,<br />

aber er kann meist nicht die Erwartung haben, dass die Handlungen der investierten<br />

Unternehmen oder <strong>St</strong>aaten bestimmten moralischen Idealen genügen.<br />

Im Unterschied dazu können Anleger, die in nachhaltige Investments<br />

investiert sind, berechtigterweise erwarten, dass ihre Investments idealkonform<br />

sind; und sie sind es dann, wenn die Handlungen der korrespondierenden<br />

Investmentobjekte idealkonform sind. Die Idealkonformität von nachhaltigen<br />

Investments kann diesbezüglich entweder durch eine aktive oder passive<br />

„Idealförderung“ zustande kommen. In Bezug auf die aktive „Idealförderung“<br />

lässt sich nachhaltigen Investments ein Wirkungspotential zusprechen,<br />

aktiv durch den Investitionsvorgang ideelle Handlungen auf Ebene der Investmentobjekte<br />

begünstigend zu beeinflussen; in Bezug auf die passive „Idealförderung“<br />

sind nachhaltige Investments bloß Empfänger von rechtlich<br />

verbürgten Zahlungsströmen – Zinsen, Dividenden, Verkaufserlösen etc. –,<br />

die durch idealkonforme Handlungen der Investmentobjekte erwirtschaftet<br />

wurden, ohne dass es einen Kausalzusammenhang zwischen der Investitionshandlung<br />

und dem ideellen Handeln der Investmentobjekte gegeben hat. Wir<br />

können nachhaltige Investments also formal definieren als Investments in<br />

Rechte (d.h. Finanzkontrakte) oder Güter (d.h. Sachwertinvestments), die<br />

sich erstens in finanziellen Begriffen von Rendite, Risiko und Liquidität beschreiben<br />

lassen, die zweitens gemäß dem Primat der Ethik moralkonform<br />

und die drittens idealkonform sind, d.h. die die (stets nur annäherungsweise<br />

mögliche) Verwirklichung von moralischen Idealen auf Ebene der Investmentobjekte<br />

aktiv oder passiv fördern.<br />

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