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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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Wir können unsere Überlegungen zur ideellen Dimension von Investments<br />

nun zusammenfassen: Wir haben der zunächst vielleicht rätselhaft klingenden<br />

Redeweise von der ideellen Dimension von Investments einen konkreten<br />

Inhalt gegeben. Dass Investments neben der finanziellen und moralischen<br />

auch eine ideelle Dimension zugesprochen werden kann, bedeutet, dass Investments<br />

als idealkonform beurteilt werden können; und zwar sind sie dann<br />

idealkonform, wenn sich entweder durch die Investitionshandlung aktiv die<br />

(immer nur annäherungsweise mögliche) Verwirklichung von moralischen<br />

Idealen auf Ebene der Investmentobjekte begünstigend beeinflussen lässt –<br />

wir sprachen dann von einer „aktiven Idealförderung“ – oder wenn die<br />

Handlungen der investierten Unternehmen oder <strong>St</strong>aaten bzw. die Gewinnung<br />

und Bereitstellung von Sachwerten zwar idealkonform sind, diese Idealkonformität<br />

jedoch nicht durch den Investitionsvorgang selbst kausal verursacht<br />

wurde – wir sprachen dann von einer „passiven Idealförderung“. Im Falle<br />

der „aktiven Idealförderung“ ist wichtig zu sehen, dass die Kausalbeziehung<br />

zwischen der Investitionshandlung und dem Handeln der Investmentobjekte<br />

immer bloß interventionistisch und nie deterministisch sein kann: ein idealkonformes<br />

Investments kann eine idealkonforme unternehmerische Handlung<br />

bloß wahrscheinlicher machen, jedoch nie erzwingen; denn es ist nicht der<br />

Investor, der auf Ebene der Investmentobjekte handelt, sondern das Unternehmen<br />

oder der <strong>St</strong>aat. Insofern kann die Beeinflussung durch Investments<br />

immer nur indirekt sein. Die bloß interventionistische Kausalität bringt es<br />

zudem mit sich, dass das Wirkungspotential, durch Investments ideelles<br />

Handeln aktiv zu ermöglichen oder zu erleichtern zwar theoretisch hoch, aber<br />

faktisch äußerst gering sein kann. Es ist möglich, dass von allen investmentinduzierten<br />

ideell orientierten Beeinflussungsmöglichkeiten, die theoretisch<br />

parallel zueinander greifen und sich folglich aufsummieren könnten, keine<br />

einzige tatsächlich wirksam wird, sodass nur noch der Sachverhalt einer bloß<br />

passiven Idealförderung übrig bleibt. Dann lässt sich zwar immer noch sagen,<br />

dass das Investment idealkonform ist, aber man muss dann konstatieren, dass<br />

keine ideellen Handlungen durch es bewirkt wurden. Und selbst wenn durch<br />

Investments vieler privater Kleinanleger oder weniger institutioneller Großanleger<br />

eine begünstigende Beeinflussung ideellen unternehmerischen oder<br />

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