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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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Unabhängig von dieser passiven Idealförderung ist gemäß der oben beschriebenen<br />

„<strong>St</strong>rategie der Zeichensetzung“ auch eine aktive, nachfragesteigernde<br />

Förderung von idealkonformen Rohstoffinvestments zumindest theoretisch<br />

möglich. Allerdings werden es die natürlichen Eigenschaften vieler<br />

Rohstoffe verhindern oder erschweren, sie auf eine Weise abzubauen und<br />

bereitzustellen, die ideellen Ansprüchen, etwa in Hinblick auf ihre generationenübergreifende<br />

Umweltverträglichkeit, genügen. Bei manchen Rohstoffen<br />

liegt sogar die Vermutung nahe, dass sie weder moral- noch idealkonform<br />

abgebaut werden können. Dann muss man konstatieren, dass Investments in<br />

solche Rohstoffe weder moral- noch idealkonform sein können. – Wir haben<br />

nun für alle wesentlichen Arten von Sachwertinvestments gezeigt, dass sie<br />

idealkonform sein können. Zuletzt wenden wir uns noch der vertraglichen<br />

Seite von Investments zu. Kann auch sie ideellen Ansprüchen genügen?<br />

Investmentverträge<br />

(7) Analog zu der moralischen Dimension von Investments kann sich auch<br />

ihre ideelle Dimension auf die juristische Ebene beziehen. Auch Investments,<br />

verstanden als rechtliche Konstrukte, können das moralisch Geforderte übertreffen,<br />

z.B. in Bezug auf das vertraglich umzusetzende Transparenzgebot:<br />

Im Verkaufsprospekt eines Finanzproduktes über bestimmte grundlegende<br />

Investmentrisiken aufzuklären, ist, wie wir sagten, moralisch gefordert, darüber<br />

hinaus aber auch über spezifische, moralisch nicht geforderte Umweltund<br />

Sozialkriterien Auskunft zu geben, ist eine ideelle Handlung. Solch ein<br />

Investment ist deshalb nicht nur moralkonform (in Bezug auf einen vertraglich<br />

festgeschriebenen Transparenzaspekt), es ist auch idealkonform. Es handelt<br />

sich hierbei um eine „passive Idealförderung“ ohne ideell relevantes<br />

Wirkungspotential. Denn ein Emittent, der im Emissionsprospekt eine idealkonforme<br />

Informationspolitik zusagt, muss diese einhalten, auch wenn nur<br />

ein einziger Investor das emittierte Wertpapier zeichnet. Durch weitere Investoren<br />

wird keine transparentere Informationsbereitstellung bewirkt.<br />

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