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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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antworten. Bei manchen Rohstoffen ist es aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften<br />

sicherlich schwer vorstellbar, dass sie sich umweltverträglich gewinnen<br />

und transportieren lassen, etwa bei bestimmten Metallen oder fossilen<br />

Energieträgern. Der Abbau und Transport von Öl wird immer ein hohes<br />

Umweltrisiko in sich bergen; es lässt sich prinzipiell auch nicht durch Unternehmen,<br />

die möglichst umweltschonend handeln, aufheben. Hingegen lässt<br />

sich in Bezug auf bestimmte nicht-fossile Energieträger, wie beispielsweise<br />

Sonnen- oder Windenergie, sagen, dass sie ideellen ökologischen Ansprüchen<br />

im Hinblick auf die Folgen und Nebenwirkungen ihrer Gewinnung und Bereitstellung<br />

entsprechen können.<br />

Doch damit ist zunächst nur geklärt, dass die Gewinnung und Bereitstellung<br />

von Rohstoffen prinzipiell idealkonform sein kann; damit ist noch nicht<br />

gezeigt, dass auch Investments in solche Rohstoffe idealkonform sein können.<br />

Das Verbindungsglied zwischen der Ebene der Investmentobjekte, hier:<br />

der Rohstoffe, und der Investments ist der bereits identifizierte Sachverhalt,<br />

dass Investoren einen Nutzen ziehen aus der Wertsteigerung von Investments<br />

in Rohstoffe, die idealkonform gewonnen und bereitgestellt werden. Investments<br />

in Rohstoffe sind also dann als idealkonform zu beurteilen, wenn die<br />

Gewinnung und Bereitstellung von Rohstoffen idealkonform ist. In diesem<br />

Fall lässt sich aber nur von einer „passiven Idealförderung“ in Bezug auf die<br />

Investments sprechen. Wer als Investor in idealkonforme Rohstoffe investiert,<br />

kann durch seine Investitionshandlung den umwelt- und sozialverträglichen<br />

Abbau und Transport von Rohstoffen nicht aktiv beeinflussen, indem er<br />

bloß passiv an Werteigerungen von Rohstoffen partizipiert. Insofern besteht<br />

hier auch kein ideell relevantes Wirkungspotential; der faktische Wirkungsgrad<br />

ist gleich null. Dennoch lässt sich von diesen Investments zu Recht<br />

sagen, sie seien idealkonform.<br />

Was wir hier in Bezug auf Rohstoffe gezeigt haben, gilt entsprechend für<br />

alle Sachwertinvestments, sodass wir resümieren können: Aus ideeller Sicht<br />

in Sachwerte zu investieren, heißt also auch, als Investor passiver Nutznießer<br />

von möglichen Wertsteigerungen von Sachwerten zu werden, deren Gewinnung<br />

und Bereitstellung idealkonform ist.<br />

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