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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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ig sein. Er hängt entscheidend davon ab, in welchem Ausmaß eine (legale)<br />

Preisbeeinflussung über einen mittelfristigen Zeitraum erfolgen kann. Kurzfristig<br />

spekulativ verursachte Preisbewegungen haben keine positiven ideellen<br />

Effekte: Der Zinssatz für eine geplante Anleihenemission eines Unternehmens<br />

sinkt nicht, wenn der Börsenkurs des Unternehmens bloß kurzfristig,<br />

induziert durch Spekulationen, steigt.<br />

Im Bereich der Moral haben wir gesehen, dass die Folgen und Nebenwirkungen<br />

von Spekulationen moralwidrig sein können; im Bereich der moralischen<br />

Ideale sehen wir nun, dass sich durch spekulative Investments – in dem<br />

von uns definierten Sinne – die Handlungsspielräume für idealkonformes<br />

unternehmerisches oder staatliches Handeln positiv beeinflussen lassen. In<br />

solchen Fällen lässt sich ein Investment wiederum als idealkonform beurteilen,<br />

wenn die ihm korrespondierenden Investmentobjekte idealkonform handeln.<br />

Wir können daher resümieren: Aus ideeller Sicht betrachtet, bedeutet in<br />

verbriefte Finanzkontrakte (über den Primär- oder Sekundärmarkt) zu investieren<br />

auch, unternehmerisches oder staatliches idealkonformes Handeln in<br />

bestimmtem Maße kausal durch die preisbeeinflussende Wirkung von Spekulationen<br />

bewirken oder begünstigend beeinflussen zu können.<br />

Sachwertinvestments: Immobilien<br />

(5) Wir haben nun gezeigt, dass Investoren mit verbrieften und unverbrieften<br />

Finanzkontrakten ideelle Handlungen sowohl über den Primär- als auch über<br />

den Sekundärmarkt auf Ebene der Unternehmen und <strong>St</strong>aaten beeinflussen<br />

können. Damit haben wir der abstrakten Redeweise von der ideellen Dimension<br />

von Investments einen konkreten inhaltlichen Sinn gegeben. Nun müssen<br />

wir noch prüfen, ob diese Redeweise auch für Sachwertinvestments gültig<br />

ist.<br />

Zunächst ist daran zu erinnern, dass es bei Sachwerten keine unternehmerischen,<br />

staatlichen oder sonstigen Akteure gibt, die ideell handeln könnten;<br />

denn Investoren kaufen Güter, sie kaufen keine Rechte gegenüber Unternehmen<br />

oder <strong>St</strong>aaten, deren Handeln sie durch ihre Investments eventuell beein-<br />

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