23.11.2013 Aufrufe

Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

form gelten, wenn das Handeln der investierten Unternehmen idealkonform<br />

ist. Wir können also resümieren: Aus ideeller Sicht betrachtet, bedeutet in<br />

Aktien und Beteiligungen zu investieren auch, idealkonformes unternehmerisches<br />

Handeln in bestimmtem Maße kausal durch die aktive Ausübung von<br />

Eigentümerrechten bewirken oder begünstigend beeinflussen zu können. 49<br />

Sekundärmarktinvestments<br />

(3) Bei Sekundärmarktinvestments werden Investoren durch Eigentümersowie<br />

Gläubigerrechte an verbrieften oder unverbrieften Finanzkontrakten<br />

auch zu Empfängern von Zahlungsströmen, wie etwa Dividenden- oder Zinszahlungen,<br />

die durch das Handeln der Investmentobjekte – Unternehmen<br />

oder <strong>St</strong>aaten –, idealkonform erwirtschaftet worden sein können. Der Empfang<br />

der Zahlungsströme auf Basis der erworbenen Eigentümer- oder Gläubigerrechte<br />

kann als eine Folge (ein Resultat) des erfolgreichen unternehmerischen<br />

oder staatlichen Wirtschaftens, das idealkonform sein kann, interpretiert<br />

werden, aber nicht umgekehrt: das Handeln der Investmentobjekte ist<br />

nicht eine Folge des Vorhandenseins der Investmentrechte. Deshalb liegt<br />

keine aktive, sondern nur eine passive investmentbezogene Idealförderung<br />

vor. Der Erhalt von Zahlungsströmen auf Grundlage von Investmentrechten<br />

kann kein ideelles unternehmerisches oder staatliches Handeln beeinflussen;<br />

er ist in dieser Hinsicht wirkungslos. Und insofern besteht überhaupt kein<br />

ideell orientiertes Wirkungspotential. Doch die Eigentümer- und Gläubigerrechte<br />

sind ein Verbindungsglied zwischen der Ebene der idealkonformen<br />

Handlungen der Investmentobjekte und der Ebene der Investments. Und<br />

deshalb können Investments auch in diesem Fall als idealkonform bezeichnet<br />

werden, obwohl durch sie kein ideelles Handeln bewirkt wurde, wenn die<br />

investierten Unternehmen oder <strong>St</strong>aaten idealkonform handeln. Anleger können<br />

so durch ihre Investments passiv zu Nutznießern von ideellen Handlun-<br />

49<br />

Siehe Kapitel III.12.4 zu dieser <strong>St</strong>rategie als einer nachhaltigen Anlagestrategie, die unter<br />

dem Namen „Engagement“ bekannt ist.<br />

144

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!