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Nachhaltiges Investieren - Universität St.Gallen

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te), um wirtschaftliche Vorteile zu späteren Zeitpunkten zu erhalten. Um zu<br />

investieren, muss der Anleger in jedem Fall ein vertragliches Verhältnis<br />

eingehen (ausgenommen beim Halten von Cash). Wir unterscheiden mehrere<br />

Arten von Finanzkontrakten: Zum einen Finanzkontrakte mit realwirtschaftlichem<br />

Finanzierungsbezug, die entweder als Eigenkapitalfinanzierungsverträge<br />

(Beteiligungen) oder als Fremdkapitalfinanzierungsverträge (Kredite)<br />

ausgestaltet sind. Dementsprechend kaufen Investoren Eigentümer- oder<br />

Gläubigerrechte. Diese Finanzkontrakte können als Wertpapiere verbrieft und<br />

an der Börse handelbar gemacht werden. Verbriefte Beteiligungen sind Aktien,<br />

verbriefte Kredite sind Anleihen. Zum anderen identifizierten wir Derivate<br />

als (zumeist verbriefte) Finanzkontrakte, bei denen der realwirtschaftliche<br />

Finanzierungsbezug fehlt und die sich in ihrer Wertentwicklung auf andere<br />

Investments als Basiswerte beziehen. Der Vertragspartner ist ein Finanzinstitut,<br />

z.B. eine Investmentbank oder Börsenorganisation. Systematisch auf<br />

derselben Ebene wie die Klasse der Finanzkontrakte stehen Investments in<br />

Sachwerte (Güter im weiteren Sinne), wie Investments in Rohstoffe, Immobilien<br />

und sonstige (exotische) Sachwerte. Ihnen zugrunde liegt ein Kaufvertrag,<br />

der jedoch kein Finanzkontrakt ist und auch keinen realwirtschaftlichen<br />

Finanzierungshintergrund hat. – Unsere Systematisierung von Investments<br />

erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Exklusivität; es geht im<br />

Kern um ein basales Verständnis dessen, wie man Investments überhaupt<br />

verstehen kann und um eine Orientierung stiftende Klassifizierung von Investmentarten.<br />

18 Nachfolgende Abbildung (Abb. 3) gibt eine Übersicht über<br />

die erarbeitete Klassifikationslogik.<br />

18<br />

Eine alternative Variante, Investments zu kategorisieren, besteht darin, sie gemäß ihren<br />

unterschiedlichen Rendite-, Risiko-, und Liquiditätsprofilen zu gruppieren. Bei dieser Klassifikationsmethodik<br />

gehen allerdings andere charakteristische Merkmale von Investments,<br />

wie etwa ihr realwirtschaftlicher Eigen- oder Fremdkapitalfinanzierungsbezug, verloren.<br />

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