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CWT Connect Ausgabe 02-2013 - Carlson Wagonlit Travel

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KALEIDOSKOP<br />

Nicht nur beim Reisen gilt es, Risiken in Schach zu halten, sondern auch<br />

im Projektmanagement. Von einem Projekt ohne Risiko sollte man sogar<br />

die Finger lassen. Denn nur wenn ein Projekt ein gewisses Risiko birgt,<br />

bringt es auch die entsprechenden Chancen mit sich. Um diese tatsächlich<br />

nutzen zu können, ist es wichtig, Projektrisiken von Beginn an zu identifizieren,<br />

richtig zu bewerten und konsequent zu managen.<br />

Wer ein Projekt startet und sich mit dem Satz beruhigt: „Das klappt<br />

schon irgendwie!“, läuft Gefahr, dass es das Budget sprengt, den<br />

Zeitrahmen überschreitet oder Ergebnisse liefert, die nicht der geforderten<br />

Qualität bzw. den Kundenwünschen entsprechen. Ganz<br />

allgemein können Projektrisiken als Ereignisse definiert werden, die<br />

sich negativ auf die Projektergebnisse auswirken. Das Problem<br />

dabei: Sie liegen in der Zukunft. Niemand kann verlässlich vorhersagen,<br />

ob sie eintreten oder nicht – es sind nur Aussagen über die<br />

Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens möglich.<br />

Identifizieren, bewerten, planen, überwachen<br />

Wie man mit Risiken im Projekt umgeht, ist eine Frage des Risikomanagements.<br />

Sein Ziel ist es, verschiedene Maßnahmen zu entwickeln<br />

bzw. zu initiieren, die die Projektrisiken minimieren bzw.<br />

möglichen Schaden abwenden. Ein entsprechender Risikomanagement-Prozess<br />

sollte immer aus vier Stufen bestehen:<br />

Risiken identifizieren: Spüren Sie alle Risiken auf – dafür gibt es<br />

viele Methoden, von Fragebögen über Checklisten und Brainstorming<br />

bis hin zur strukturierten Auswertung abgeschlossener<br />

Projekte. Hilfreich ist es, die Risiken in Kategorien aufzuteilen:<br />

Kosten-, Termin-, Qualitäts- und Ressourcenrisiken sowie rechtliche<br />

Risiken, beispielsweise. Dokumentieren Sie die identifizierten<br />

Risiken am Ende in einer Risikotabelle.<br />

Identifizierte Risiken bewerten: Bewerten Sie ein Risiko immer<br />

danach, wie wahrscheinlich es ist, dass es eintritt. Zum Beispiel:<br />

sehr wahrscheinlich, möglich, möglich unter gewissen Voraussetzungen,<br />

unwahrscheinlich; aber auch eine Abstufung in<br />

Prozent ist denkbar. Bewerten Sie auch die aus dem Risiko<br />

entstehenden Auswirkungen: Wie hoch ist der entstehende<br />

Schaden, wenn das Risiko tatsächlich eintritt?<br />

Maßnahmen zur Risikominimierung planen: Wie kann ich das<br />

Risiko verringern? Was muss ich tun, um die Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

des Risikos bzw. dessen Konsequenzen zu reduzieren?<br />

Und, sehr wichtig: Was kosten diese Maßnahmen? Sind die<br />

Kosten vertretbar?<br />

Risiken laufend überwachen und steuern: Es ist nicht damit<br />

getan, sich nur zu Projektbeginn Gedanken um die Risiken zu<br />

machen – dies muss ein kontinuierlicher Prozess sein. Prüfen<br />

Sie laufend, ob die bereits ermittelten Risiken noch aktuell und<br />

welche hinzugekommen sind und wie sich die Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

verändert hat.<br />

Risikomanagement muss ein<br />

kontinuierlicher Prozess sein.<br />

Verdrängen gilt nicht!<br />

Entscheidend ist, die Risiken immer im Team zu ermitteln und zu<br />

analysieren. Auch eine externe Sicht schadet nicht. Wenn Sie auf<br />

den ersten Blick keine Risiken finden, kann das auf zweierlei hinweisen:<br />

Entweder Sie brauchen für Ihr Vorhaben nicht die Form<br />

eines Projekts – oder Sie haben nicht intensiv genug nach den<br />

Risiken gesucht. Bleiben Sie hartnäckig und blenden Sie auch<br />

vermeintlich abwegige Szenarien nicht aus – sie kommen häufiger<br />

vor, als man denkt!<br />

Die wichtigste Regel ist jedoch: Verdrängen Sie die möglichen<br />

Risiken nicht. Sicher: Am Beginn eines Projekts will in der herrschenden<br />

positiven Stimmung meist niemand etwas davon wissen –<br />

zumal das auch immer bedeutet, sich mit den eigenen Unzulänglichkeiten<br />

bzw. den Schwächen des Teams zu beschäftigen. Das ist<br />

unbequem. Der unverstellte Blick auf die Tatsachen ist jedoch<br />

unerlässlich, will man sein Projekt vor dem Scheitern bewahren.<br />

Buchtipp: Tom de Marco, „Bärentango. Mit Risikomanagement<br />

Projekte zum Erfolg führen“, Hanser, 19,90 Euro<br />

Nicht ohne Netz: Mit einem strukturierten Risikomanagement<br />

vermeiden Sie Abstürze<br />

w w w. c a r l s o n w a g o n l i t . c o m 33

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