CWT Connect Ausgabe 02-2013 - Carlson Wagonlit Travel
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DESTINATION<br />
Die Festung von Loarre ist die ideale Ritterfilm-Kulisse<br />
Über 700 Burgen und zahlreiche befestigte Dörfer gibt es in<br />
Aragon, das sich im Binnenland von Huesca im Norden fast am<br />
Rande der Pyrenäen über Saragossa bis ins Hinterland von<br />
Valencia im Süden erstreckt. Die „Ruta de los Castillos de<br />
Aragon“ verbindet die schönsten dieser Festungen miteinander.<br />
Sehenswert ist auch das Wehrdorf Daroca mit nur 2.200 Einwohnern,<br />
aber einer vier Kilometer langen mittelalterlichen<br />
Stadtmauer. Ein halbes Dutzend mächtige Tore sind noch da,<br />
dazu Reste der Mauer mit ihren einstmals 114 Wachtürmen.<br />
Einer der Jungs hat eine selbstgebaute Holzlanze und gibt die<br />
Kommandos vor, ein Mädchen im Prinzessinnen-Look mit langem<br />
Gewand ist fürs Bewundern da. Und am Horizont zeichnen sich die<br />
Ausläufer der Pyrenäen ab. An Spaniens Küsten, an Strände und<br />
Bettenburgen denkt hier niemand.<br />
Hier kann jeder einen Urlaub lang<br />
auf Zeitreise gehen<br />
noch spanisch aussieht. Das so ist, wie er es sich immer vorgestellt<br />
hatte: rustikal, dünn besiedelt, mit mittelalterlichen Bauten, irgendwie<br />
urig, mit gewaltigen Bergen und dichten Wäldern. Denn diesmal<br />
wollte er einen Kreuzritterfilm drehen – und entschied sich für die<br />
Festung von Loarre als ideale Kulisse für seine Geschichte.<br />
Ridley Scott war derweil längst wieder in Loarre, brachte diesmal<br />
die Hollywood-Haudegen Orlando Bloom, Liam Neeson und<br />
Jeremy Irons mit, ließ die Festung von einer Heerschar Set-Aus -<br />
statter herausputzen und drehte dann seinen Ritterfilm „Königreich<br />
der Himmel“. Produzent Harvey Weinstein zahlte, und Roberto<br />
Oros freute sich, wie das Wahrzeichen seiner Heimat täglich<br />
schöner wurde. An der Kinokasse floppte der Streifen dennoch. An<br />
den Burgen kann es nicht gelegen haben, an der Landschaft auch<br />
nicht.<br />
Wohnen zwischen dicken Mauern<br />
Aragon ist Spaniens Burgenland – ein dünn besiedelter Landstrich<br />
weit abseits gängiger Touristenpfade, dreizehnmal so groß wie<br />
Mallorca, mehr als doppelt so groß wie Hessen. Eine Gegend, in<br />
der jeder mit ein bisschen Fantasie Ritter oder Burgfräulein auf Zeit<br />
sein kann. Und wo man in mancher Festung sogar wohnen kann,<br />
weil ein edles Hotel eingezogen ist: mit Prunkzimmer und Rittersaal,<br />
mit Restaurant zwischen Ahnen in Öl an den acht Meter hohen<br />
Wänden. „Die Festungen hier“, erzählt Roberto, „sind keineswegs<br />
den Hollywood-Leuten vorbehalten, die oben nach Loarre ge -<br />
kommen sind und seitdem auch ohne neues Filmprojekt immer<br />
wiederkehren. Jeder kann hier ein Wochenende oder einen ganzen<br />
Urlaub lang auf Zeitreise gehen, ganz ohne Drehbuch Prinzessin<br />
und Prinz spielen – zum Beispiel im Castillo de Papa Luna von<br />
Ilhueca, wo die Übernachtung gerade mal um die 50 Euro kostet.“<br />
An diesem Nachmittag sind es nur ein paar Kinder, die in Ilhueca<br />
mit Plastikschwertern und bemalten Schutzschilden Ritter spielen.<br />
Wehrhafte Pyrenäen-Dörfer in wilder Landschaft liegen an der<br />
Ruta de los Castillos<br />
w w w. c a r l s o n w a g o n l i t . c o m 11