23.11.2013 Aufrufe

Pressetext - Albertina

Pressetext - Albertina

Pressetext - Albertina

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Presseinformation<br />

Inhalt der Pressemappe<br />

Ausstellungsdaten<br />

<strong>Pressetext</strong><br />

Biografie<br />

ie des Künstlers<br />

Kunstvermittlungsprogramm<br />

Programm Freunde der <strong>Albertina</strong><br />

Service


Presseinformation<br />

Ausstellungsdaten<br />

Titel<br />

Michelangelo. Zeichnungen eines Genies<br />

Dauer 8. Oktober 2010 – 9. Jänner 2011<br />

Pressekonferenz 6. Oktober 2010, 10 Uhr<br />

Eröffnung<br />

7. Oktober 2010, 18.30 Uhr in der Hofburg<br />

Ausstellungsort Basteihalle<br />

Kurator<br />

Dr. Achim Gnann<br />

Assistenz<br />

Dr. Gisela Fischer<br />

Katalog<br />

Michelangelo. Zeichnungen eines Genies<br />

Hrsg. von Klaus Albrecht Schröder und Achim Gnann, mit Beiträgen von Achim<br />

Gnann<br />

Der Katalog erscheint im Hatje Cantz Verlag in einer deutschen und englischen<br />

Ausgabe und ist im Shop der <strong>Albertina</strong> und unter www.albertina.at für 29 Euro<br />

erhältlich.<br />

Michelangelo<br />

elo-Symposium in der <strong>Albertina</strong> (19.–20.11.2010)<br />

Kontakt <strong>Albertina</strong>platz 1, 1010 Wien, T +43(0)1 534 83–0<br />

info@albertina.at, www.albertina.at<br />

Geänderte<br />

Öffnungszeiten Täglich 10–19 19 Uhr, Mittwoch 10–21 Uhr<br />

Führungen<br />

Samstag, Sonntag und Feiertag 15.30 Uhr, Mittwoch 18.30 Uhr<br />

Dauer: 60 Minuten<br />

T +43(0)1 534 83–540, besucher@albertina.at<br />

Presse<br />

Mag. Verena Dahlitz (Leitung)<br />

T +43(0)1 534 83-510, M +43(0)699 121 78 720, v.dahlitz@albertina.at<br />

Mag. Barbara Prikoszovits<br />

T +43(0)1 534 83-511, M +43(0)699 109 81 743, b.prikoszovits@albertina.at<br />

Sarah Wulbrandt<br />

T +43(0)1 534 83-511, M +43(0)699 121 78 731, s.wulbrandt@albertina.at<br />

Partner der <strong>Albertina</strong> Sponsor der Ausstellung Medienpartner


Presseinformation<br />

Michelangelo<br />

Zeichnungen eines Genies<br />

8. Oktober 2010 – 9. Jänner 2011<br />

Die <strong>Albertina</strong> widmet Michelangelo vom 8. Oktober 2010 bis zum 9. Jänner 2011 eine umfassende<br />

Ausstellung. Sie ist weltweit die erste seit rund 20 Jahren. Die Präsentation von über 100 der<br />

kostbarsten Zeichnungen ermöglicht einen faszinierenden Einblick in das Schaffen des großen<br />

Genies. Sie vermittelt die Entwicklung in seiner Darstellung des menschlichen Körpers von der<br />

zarten und schönlinigen Figur der Frührenaissance zu einem neuen monumentalen Körperideal, das<br />

bis in die Gegenwart Gültigkeit bewahrt hat. Die gezeigten Arbeiten stammen aus den eigenen<br />

Beständen der <strong>Albertina</strong> sowie aus 30 der weltweit bedeutendsten Sammlungen und Museen, wie<br />

den Uffizien und der Casa Buonarroti in Florenz, dem Louvre in Paris, dem Metropolitan Museum in<br />

New York, dem Teylers Museum in Haarlem, der Royal Collection in Windsor Castle und dem British<br />

Museum in London.<br />

Michelangelo Buonarroti war Bildhauer, Architekt, Maler und Zeichner. Die Ausstellung in der<br />

<strong>Albertina</strong> konzentriert sich auf sein zeichnerisches Œuvre. Als Medium der Ideenfindung und<br />

Erprobung künstlerisch gefasster Gedanken stellt die Zeichnung die Grundlage aller Arbeiten des<br />

Künstlers dar. Darüber hinaus erreicht sie mit Michelangelo erstmals auch einen neuen Status als<br />

autonomes Kunstwerk.<br />

Michelangelo lebte von 1475 bis 1564 und schuf in rund 75 Jahren künstlerischer Tätigkeit ein<br />

Gesamtwerk von höchster Komplexität. Er prägte nicht nur eine ganze Epoche, sondern beeinflusste<br />

auch die ihm nachfolgenden Künstler nachhaltig.<br />

Die Ausstellung in der <strong>Albertina</strong> hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Werk Michelangelos anhand<br />

der wichtigsten Aufträge und Werkgruppen chronologisch aufzubereiten, um so auch die<br />

Entwicklung in der Zeichnung des Künstlers zu zeigen. Der Bogen der ausgestellten Werke spannt<br />

sich von der frühesten erhaltenen Zeichnung (einer Kopie nach Giotto) über die Entwürfe für die<br />

Schlacht von Cascina, die Vorzeichnungen für die berühmten Fresken in der Sixtinischen Kapelle bis<br />

zu den raffinierten Geschenkblättern für Michelangelos Freund Tommaso de’Cavalieri und den<br />

späten Kreuzigungsdarstellungen des fast achtzigjährigen Künstlers. Ausführlich diskutiert werden<br />

auch die Projekte für die verschiedenen Päpste und Fürsten, denen der Meister diente: das Grabmal<br />

Julius’ II., die Medici-Kapelle, das Jüngste Gericht und ein Entwurf für die Kuppel von St. Peter. Die<br />

Auswahl ergänzen Arbeiten von Schülern und Künstlerkollegen, denen man früher oft Zeichnungen<br />

Michelangelos zugeschrieben hat, obwohl ihr Stil von dem des großen Meisters deutlich zu<br />

unterscheiden ist. Zudem werden Gemälde gezeigt, die nach Entwürfen Michelangelos entstanden<br />

sind.<br />

Erklärtes Ziel der Ausstellung ist die Neupositionierung Michelangelos als Zeichner. Nach den<br />

zeitbedingten historischen Verlusten und der Zerstörung einiger seiner Werke durch den Künstler<br />

selbst sind heute rund 600 Blätter erhalten. Die andauernde Diskussion über ihre Authentizität und<br />

Chronologie war Ausgangspunkt der von Dr. Achim Gnann kuratierten Ausstellung, deren intensive<br />

Vorbereitungszeit rund drei Jahre einnahm.<br />

Klaus Albrecht Schröder: „Diese Ausstellung setzt die Reihe jener großangelegten monografischen<br />

Werkschauen zur Zeichnung fort, wie sie die <strong>Albertina</strong> in den letzten zehn Jahren zu Dürer,<br />

Rembrandt, Rubens, Schiele, Picasso oder van Gogh ausgerichtet hat. Mit der Ausstellung<br />

‚Michelangelo. Zeichnungen eines Genies‘ wird ein weiterer der großen Künstler, die den Verlauf<br />

der Kunstgeschichte verändert haben, präsentiert.“


Presseinformation<br />

Michelangelo und seine Epoche<br />

Michelangelo lebt in einer Epoche kriegerischer Unruhen und tiefgreifender Umbrüche. Die<br />

Erfindung des Buchdrucks, das Verständnis der Zentralperspektive, die Entdeckung Amerikas, die<br />

ersten Weltumsegelungen und die Anerkennung des heliozentrischen Weltbildes erweitern den<br />

räumlichen und geistigen Horizont des neuzeitlichen Menschen.<br />

Die Autonomie des Individuums und seine Fähigkeit zu kritischem Denken und schöpferischer Kraft<br />

werden als zentrale Überzeugungen der Renaissance formuliert. Das neue Selbstverständnis lässt<br />

Künstler wie Michelangelo gegenüber den mächtigsten Fürsten selbstbewusst auftreten.<br />

In diesem geistigen Klima entwickelt er sich zum Bildhauer, Maler, Zeichner und Architekten.<br />

Michelangelo erlebt – und prägt – die Entwicklung von der italienischen Frührenaissance über den<br />

Manierismus bis zum Anbruch des Barock, hat den Machtkampf zwischen den Medici und dem<br />

Vatikan verfolgt, unter neun Päpsten gedient und so den Einfluss der bewegten Geschichte auch auf<br />

sein eigenes Werk wahrgenommen. Diese Entwicklung seines Schaffens im Kontext der kulturellen<br />

und politischen Ereignisse der Renaissance zeichnet die Ausstellung der <strong>Albertina</strong> anhand<br />

Michelangelos zentraler Projekte nach.<br />

Der menschliche Körper in den Zeichnungen Michelangelos<br />

Der menschliche Körper ist das thematische Bindeglied der in der Ausstellung gezeigten Arbeiten.<br />

Mit seinem vorbildlosen Œuvre schafft Michelangelo ein Alphabet der Bewegungen und<br />

Körperhaltungen, an dem sich Generationen von Künstlern orientieren sollen. An die Stelle der<br />

zarten und schönlinigen Figuren eines Botticelli, Filippino Lippi oder Domenico Ghirlandaio setzt<br />

Michelangelo ein neues monumentales Körperideal. Er schafft Menschen von dramatischer<br />

Ausdruckskraft, die er ins Monumentale und Heroische transformiert. Tiefes seelisches Empfinden<br />

und innere Spannungen werden in seinen Arbeiten sichtbar. Als ästhetisches Leitmotiv prägt der<br />

menschliche Körper, der im Zentrum des Interesses Michelangelos steht, die Epoche der<br />

Renaissance. Die neue Überzeugung, die Beschreibung des Körpers spiegle die innersten Regungen<br />

der Seele, kommt in diesem Zeitalter auf und wird von Michelangelo besonders beeindruckend<br />

umgesetzt.<br />

Die Zeichnung – Medium der Ideenfindung und erstmals autonomes Kunstwerk<br />

Beim Betrachten der vielseitigen und überaus detailreichen Zeichnungen sehen wir Michelangelo<br />

beim Denken zu. Die in seinem Werk so zentrale Kunstgattung der Zeichnung ist zweifelsohne<br />

reinster und ungebrochener Ausdruck der künstlerischen Idee. Bei Michelangelo ist sie nicht allein<br />

Vorstudie, sondern erreicht einen neuen Status als autonomes Kunstwerk. Schon Michelangelos<br />

Zeitgenossen sammelten seine Zeichnungen, die er selbst vorwiegend als Arbeitsunterlagen<br />

erachtete, und bewahrten sie wie Juwelen.<br />

Frühe Zeichnungen<br />

Michelangelo zeichnete schon als junger Knabe eifrig. Als ihn sein Vater als 13-Jährigen zu dem<br />

bedeutenden Florentiner Maler Domenico Ghirlandaio in die Lehre gab, war dieser über sein<br />

außerordentliches Talent erstaunt. In seinen frühen Federzeichnungen folgt Michelangelo<br />

unverkennbar der Technik Ghirlandaios, seine Linien sind jedoch gerader, regelmäßiger und<br />

kontrollierter gezogen. Jedes Detail ist in seiner Lage und Funktion geklärt und bildhauerisch<br />

umsetzbar. Anfänglich kombiniert der Künstler gerne zwei verschiedene Tinten, mit denen er das<br />

Liniensystem auflockert und der Darstellung eine farbigere Wirkung verleiht. Zu den<br />

Gepflogenheiten der Werkstattausbildung gehörte es, dass sich die Schüler im Nachzeichnen von


Presseinformation<br />

Werken großer Künstler übten. Michelangelo hat Blätter verschiedener alter Meister getreu kopiert,<br />

gefärbt, geräuchert und geschmutzt, um sie alt erscheinen zu lassen. Zu den frühesten<br />

Jugendzeichnungen gehören die drei berühmten Kopien nach Fresken von Giotto und Masaccio,<br />

deren Einfachheit und Geschlossenheit in der Figurensprache Michelangelo bewunderte. Durch ihr<br />

Vorbild entwickelte er ein neues Darstellungsideal der menschlichen Gestalt, das durch würdevolle<br />

Erhabenheit, heroische Größe und Monumentalität gekennzeichnet ist.<br />

Die Schlacht von Cascina<br />

Nach dem Sturz der Medici und der Gründung der Republik Florenz beauftragt die Regierung ein<br />

Ausstattungsprogramm für ihren Sitz im Palazzo della Signoria (Palazzo Vecchio). Dem älteren<br />

Leonardo da Vinci, der 1503 mit einer Szene aus der Schlacht von Anghiari (1440) gegen Mailand<br />

begonnen hat, tritt Michelangelo 1504 in einer Art Wettstreit gegenüber. Michelangelo schildert die<br />

dramatischen Ereignisse vom 28. Juli 1364 in der Schlacht von Cascina. Er wählt den Moment<br />

zwischen Überraschung und Handeln der überfallenen Soldaten, die sich eilig zum Kampf rüsten.<br />

Während Leonardo den dynamischen Zusammenprall von Reitern und Soldaten in all seiner<br />

Brutalität und Gewalt inszeniert, ordnet Michelangelo seine Komposition in drei räumlichen Ebenen<br />

an und deutet das Geschehen als eine „Allegorie der Wachsamkeit“. Sein Entwurf faszinierte die<br />

Zeitgenossen sofort durch die expressiven, variantenreichen Posen und komplizierten<br />

Körperdrehungen. Die plastische Gestaltung der Figuren und das Bemühen um ihre raumgreifende<br />

Wirkung waren eine weitere Errungenschaft des Künstlers mit prägender Wirkung auf die<br />

künstlerische Nachwelt.<br />

Die Sixtinische Kapelle<br />

Mit dem Beginn des Pontifikats von Julius II. (1503) gewinnt Michelangelo seinen bedeutendsten<br />

Mäzen. Julius ruft 1505 Michelangelo nach Rom, um sein Grabmal errichten zu lassen. Als der<br />

Neubau von St. Peter für den Papst an Priorität gewinnt, beauftragt er ihn jedoch mit der<br />

Ausmalung der Decke der Sixtinischen Kapelle. Enttäuscht durch den Abbruch des bereits<br />

begonnenen Grabmalprojekts nimmt Michelangelo, der sich primär als Bildhauer sieht, den Auftrag<br />

zunächst nur unwillig an. Er entwickelt selbständig das komplexe inhaltliche Programm mit Szenen<br />

aus der Schöpfungsgeschichte und dem Leben der Patriarchen Moses und Noah. Begleitet werden<br />

sie von biblischen Propheten und den Vorfahren Christi, Figuren aus der heidnischen Mythologie<br />

kommen hinzu.<br />

Das Grabmal von Papst Julius II.<br />

1505 erteilt Julius II. Michelangelo den ersten Auftrag zur Anfertigung seines monumentalen<br />

Grabmals für die Peterskirche. In Größe, Pracht und Reichtum des Skulpturenschmucks sollte es mit<br />

über 40 Figuren zur Glorifizierung seiner politischen und kulturellen Errungenschaften alle<br />

bisherigen Grabmonumente übertreffen. Das groß angelegte Projekt geht jedoch in Michelangelos<br />

Künstlerbiografie als Tragödie seines Lebens ein. Andere Aufträge des Papstes verhindern die<br />

Ausführung nach dem ursprünglichen Plan. Nach Julius’ II. Tod im Februar 1513 ändern die Erben den<br />

Entwurf eines freistehenden, begehbaren Mausoleums zu einem immer noch imposanten, doch<br />

wesentlich reduzierten Wandgrabmal. Es werden Verträge mit Änderungen und Reduktionen<br />

ausgehandelt. Während der erste Entwurf ein antikes Skulpturenprogramm vorsah, überwiegen<br />

schließlich christliche Motive. Die berühmten Skulpturen der Sklaven in Paris und Florenz finden<br />

keine Verwendung.


Presseinformation<br />

Michelangelo und Sebastiano del Piombo<br />

Der venezianische Maler Sebastiano Luciani (1485–1547, gen. Sebastiano del Piombo) wird 1511 von<br />

dem Sieneser Bankier Agostino Chigi nach Rom berufen. Dort schließt er Freundschaft mit<br />

Michelangelo, der ihn in seine Obhut nimmt. Da in Rom Raphaels Malerei derjenigen Michelangelos<br />

vorgezogen wird, tun sich dieser und Sebastiano zusammen, um sich gegen die Vormachtstellung<br />

Raphaels aufzulehnen. Michelangelo, der das Kolorit Sebastianos bewundert, schafft<br />

Vorzeichnungen für Gemälde seines Freundes, der sich in der heroischen Figurenauffassung und der<br />

kompositionellen Gestaltungsfähigkeit nicht mit dem Meister messen kann. So kommt es zu einer<br />

faszinierenden Verbindung des Disegno und der plastischen, typisch florentinischen<br />

Figurenauffassung Michelangelos mit der für Venedig charakteristischen malerischen Farbgebung<br />

Sebastianos. Auch nachdem Michelangelo nach Florenz zurückgekehrt ist, schickt er seinem Freund<br />

weiterhin Entwürfe für dessen Bilder.<br />

Die hier ausgestellten Vorzeichnungen stammen alle aus dem zweiten Jahrzehnt des<br />

16. Jahrhunderts, in dem sich Sebastiano bei fast jedem Gemälde der Hilfe Michelangelos<br />

versicherte. Mitte der 1530er Jahre kommt es zwischen den beiden Künstlern zu einem Streit über<br />

die Frage, welche Maltechnik in der Sixtinischen Kapelle für das Jüngste Gericht zu verwenden sei,<br />

was zu einem Bruch in ihrer Freundschaft führt.<br />

Die Medici-Kapelle<br />

1519 erhält Michelangelo mit dem Entwurf der Medici-Kapelle in San Lorenzo in Florenz samt dem<br />

dazugehörigen Skulpturenprogramm seinen umfassendsten Auftrag. Kardinal Giulio de’ Medici (der<br />

spätere Papst Clemens VII.) und sein Cousin Papst Leo X. wollen eine Grablege für die<br />

bedeutendsten Mitglieder der Medici-Familie schaffen. In der architektonischen Struktur orientiert<br />

sich Michelangelo an Brunelleschis Alter Sakristei, der die Medici-Kapelle als Pendant hinzugefügt<br />

wird. Eigene Maßstäbe setzt er jedoch mit einer gänzlich neuen Formensprache. Die plastischen<br />

Architekturelemente verbinden sich mit den Skulpturen zu einer harmonischen Einheit. In mehreren<br />

sorgfältigen Zeichnungen studiert der Künstler einzelne Partien der Figuren, um schließlich zu<br />

einzigartigen sinnlichen Gebärden und einer in sich gekehrten geistigen Ausdruckskraft zu<br />

gelangen. Michelangelos endgültiger Umzug nach Rom im Jahr 1534 sowie der Tod des nunmehrigen<br />

Medici-Papstes Clemens VII. verhindern die Vollendung des groß angelegten Gesamtkunstwerks.<br />

Leda und der Schwan<br />

Michelangelo hält sich 1529 am Hofe von Alfonso I. d’Este, dem Herzog von Ferrara, auf, der dem<br />

Meister seine berühmte Kunstsammlung zeigt und ihn um ein Gemälde von seiner Hand bittet.<br />

Michelangelo schafft daraufhin innerhalb eines Jahres das Temperabild Leda und der Schwan. Dem<br />

Mythos zufolge hatte Zeus Gefallen an Leda, der Frau des aus Sparta stammenden Königs<br />

Tyndareos, gefunden, und näherte sich ihr in Gestalt eines Schwans. Nachdem sich ein Abgesandter<br />

des Herzogs in Florenz geringschätzig über das Werk geäußert hat, beschließt Michelangelo, es<br />

seinem Schüler Antonio Mini zu schenken. Die Leda gelangt später nach Fontainebleau und wird 100<br />

Jahre später wegen ihres lasziven Themas verbrannt. Die gemalten Kopien in der Londoner National<br />

Gallery und von Peter Paul Rubens gehen nicht auf dieses Gemälde selbst, sondern auf einen<br />

ursprünglichen Karton zurück, den Mini ebenso wie das Bild in Frankreich zu verkaufen versucht<br />

hatte.


Presseinformation<br />

Geschenkzeichnungen für Tommaso de’ Cavalieri<br />

Im Alter von 57 Jahren lernt Michelangelo den etwa 17-jährigen adeligen Römer Tommaso de’<br />

Cavalieri kennen. Er ist sogleich von der Schönheit des Jünglings, seinem vornehmen Auftreten<br />

und Intellekt leidenschaftlich gefesselt und schließt mit ihm eine lebenslange Freundschaft.<br />

Michelangelo schickt Tommaso Sonette, Briefe und Zeichnungen, in denen er seine Liebe zum<br />

Ausdruck bringt. Er unterstützt dessen künstlerische Interessen und lehrt ihn das Zeichnen. Die<br />

dem Freund Tommaso geschenkten Zeichnungen Die Bestrafung des Tityos, Der Raub des<br />

Ganymed, Der Sturz des Phaeton und Das Kinderbacchanal sind äußerst fein ausgeführt und<br />

bildmäßig vollendet und weisen antikisch-mythologische Darstellungsinhalte auf. Ferner schuf<br />

Michelangelo für ihn noch Zeichnungen „göttlicher Köpfe“ (teste divine) wie die in der<br />

Ausstellung gezeigte Kleopatra.<br />

Das Jüngste Gericht<br />

Mit Clemens VII. zieht erneut ein Medici in den Vatikan ein. Seine Amtszeit ist von der Plünderung<br />

Roms (1527) und der Vertreibung ins Exil sowie dem Vordringen der Protestanten von Niederlagen<br />

gezeichnet. Trotzdem pflegt auch Papst Clemens VII. ein großzügiges Mäzenatentum.<br />

Michelangelos Fresko zum Jüngsten Gericht für die Altarwand der Sixtinischen Kapelle ist das<br />

bedeutendste Auftragswerk seiner Amtszeit.<br />

Wie schon zuvor in den Deckengemälden entwirft Michelangelo ein dramatisches Schauspiel des<br />

menschlichen Schicksals. Er interpretiert das Weltgericht als gewaltige apokalyptische Vision, in der<br />

der Erlösungsgedanke hinter die alles dominierenden Schrecken der Verdammnis tritt. Abermals<br />

verbindet Michelangelo die biblische Geschichte mit Szenen aus der antiken Mythologie: Die<br />

Darstellung von Charon, dem Fährmann in die Unterwelt, im unteren Bereich ist von Dantes<br />

Göttlicher Komödie inspiriert. In den dynamischen Posen und Verkürzungen der in alle Richtungen<br />

ausgreifenden Figuren, ihrer skulpturalen Qualität und aufrüttelnden Ausdrucksstärke erleben wir<br />

die visionäre Vorstellungswelt des Meisters in ihrer ganzen Vielfalt.<br />

In dieser Zeit der Kirchenkrise und der daraus folgenden Reformbestrebungen begegnet<br />

Michelangelo der römischen Dichterin Vittoria Colonna, deren Einfluss eine Phase tiefer<br />

Spiritualität und Religiosität in seinem künstlerischen Schaffen einleitet. In diesem Geiste und als<br />

Reflexion auf die eigene Sterblichkeit entstehen seine späten Kreuzigungs- und Pietà-Szenen.<br />

Projekte für befreundete Künstler<br />

Nach Vollendung der Fresken in der Cappella Paolina (1550) hört Michelangelo auf, selbst zu malen.<br />

Er widmet sich fortan der Bildhauerei und mit ganzer Kraft den großen architektonischen Aufgaben<br />

wie der Weiterführung des Neubaus der Peterskirche. Er schafft aber weiterhin Entwürfe für Bilder<br />

von befreundeten Künstlern wie Marcello Venusti oder Daniele da Volterra, die seine Erfindungen in<br />

ihren Werken weiterleben lassen.<br />

Während er Marcello Venusti für das Gemälde der Verkündigung an Maria eine bildhaft vollendete<br />

Vorzeichnung (einen sog. cartonetto) zur Verfügung stellt, gibt er Daniele da Volterra kleinere<br />

Entwurfszeichnungen. Die vier New Yorker Skizzen sind erste Ideen für ein Bild im Louvre mit der<br />

Darstellung von David und Goliath in Vorder- sowie in Rückenansicht. Daniele soll ein Tonmodell für<br />

die Wiedergabe der Gruppe von beiden Seiten verwendet haben, wobei er die Bewegungen nicht<br />

identisch wiedergibt, sondern abwandelt und damit die Veränderungsmöglichkeiten der Malerei<br />

gegenüber der Skulptur veranschaulicht. Das Gemälde ist ein einzigartiger Beitrag zum Paragone,<br />

der in der Renaissance lebendigen Diskussion über die Frage, welcher Kunstgattung die<br />

Vorrangstellung gebühre: der Skulptur oder der Malerei. Daniele hat die verschiedenen


Presseinformation<br />

Entwurfszeichnungen des Meisters nicht mechanisch übernommen, sondern sie teilweise<br />

selbständig weiterentwickelt oder in detaillierten Einzelstudien ausgearbeitet.<br />

Späte Kreuzigungsdarstellungen<br />

Die drei ergreifenden Darstellungen der Kreuzigung Christi gehören zu einer Reihe stilistisch<br />

verwandter Zeichnungen dieses Themas, die meist in die späteste Schaffensperiode des Künstlers<br />

datiert werden, wenngleich ihre genaue Entstehungszeit nicht geklärt ist. Michelangelo konzentriert<br />

sich in diesen Darstellungen auf das Wesentliche, lässt ausschmückende Details weg und reduziert<br />

Figuren auf einfache, blockhafte Formen. Unter dem Kreuz stehen Johannes und die Muttergottes.<br />

Sie sind vollkommen auf sich allein gestellt in einem leeren Raum, der die Ausweglosigkeit ihrer<br />

Situation drastisch vor Augen führt. Sie schreien ihre Trauer und Verzweiflung förmlich hinaus oder<br />

ziehen sich angesichts des Gefühls eisiger Kälte, das der Tod des Heilands in ihnen aufkommen<br />

lässt, erschaudernd in sich zurück.<br />

Die Zeichnungen sind Zeugnisse des tiefen religiösen Empfindens Michelangelos, dessen Gedanken<br />

am Ende seines Lebens um Christi Tod und Erlösung kreisen.<br />

Biografie<br />

Michelangelo wird am 6. März 1475 in Caprese bei Arezzo geboren, wo sein Vater Bürgermeister ist.<br />

Die Mutter stirbt, als er sechs Jahre alt ist. Seine Kindheit verbringt Michelangelo bei einer Amme in<br />

Settignano. Als Junge begleitet er deren Mann, einen Steinmetz, in die nahegelegenen Steinbrüche.<br />

In Florenz besucht Michelangelo eine Lateinschule. Mit dreizehn Jahren gibt ihn sein Vater zu dem<br />

Maler Domenico Ghirlandaio in die Lehre.<br />

Der große Stadtstaat Florenz präsentiert sich Michelangelo als kulturelle Hochburg des<br />

Humanismus, doch gleichzeitig als eine von allen Seiten umkämpfte Stadt. Von 1488 bis 1492 lebt<br />

Michelangelo in Florenz am Hof von Lorenzo il Magnifico. Dort schult er sich an der mediceischen<br />

Antikensammlung. Im Leichenhaus des Ospedale di Santo Spirito studiert er die Anatomie des<br />

menschlichen Körpers. Um sein Talent zu beweisen, präsentiert er künstlich gealterte Zeichnungen<br />

glaubhaft als Originale. Beim Kopieren nach Fresken in Santa Maria del Carmine zieht<br />

Michelangelos hervorragende Begabung den Neid der Kollegen auf sich. Pietro Torrigiani bricht ihm<br />

die Nase und entstellt seine Züge für immer.<br />

Die Medici werden vertrieben; Florenz wird 1494 Republik. Michelangelo flieht nach Venedig und<br />

Bologna.<br />

1495 kehrt Michelangelo nach Florenz zurück und verkauft eine seiner Skulpturen mit künstlich<br />

gealterter Oberfläche als antikes Werk. Damit beweist er die Ebenbürtigkeit seiner Kunst mit den<br />

großen Bildhauerwerken der Antike.<br />

Michelangelos Vater ist nach dem Verlust seiner Stellung und mit seinen wenig erfolgreichen<br />

anderen Söhnen bis an sein Lebensende auf Michelangelos Unterstützung angewiesen.<br />

Drei Jahre später in Rom entsteht Michelangelos berühmte Pietà für die Grablege des französischen<br />

Kardinals Lagraulas in S. Petronilla (heute in St. Peter, Rom). Die Betonung des Leidens in gotischen<br />

Beweinungsszenen weicht einer lyrischen Idealisierung.<br />

1501 bittet die Florentiner Dombauhütte den berühmt gewordenen Bildhauer, einen vor Jahrzehnten<br />

verhauenen Marmorblock zu bearbeiten. Für die dreifache Summe der angebotenen Entlohnung<br />

schafft er den über vier Meter großen David. Die Skulptur wird 1504 vor dem Palazzo Vecchio


Presseinformation<br />

aufgestellt. Beispielhaft vereint sie die Prinzipien der Hochrenaissance: die Kenntnis der antiken<br />

Skulpturen, das Studium der Natur sowie ein Gleichgewicht zwischen Realismus und Idealismus.<br />

Im selben Jahr nimmt Michelangelo die Herausforderung an, mit Leonardo da Vinci in Wettstreit zu<br />

treten: Im Palazzo Vecchio sollen an gegenüberliegenden Wänden die berühmtesten<br />

Schlachtenbilder der Kunstgeschichte entstehen. Michelangelos Karton und seine vorbereitenden<br />

Zeichnungen für das nie ausgeführte Fresko begeistern die Zeitgenossen mit ihren in den Raum<br />

ausgreifenden Figuren in mannigfaltigen Drehungen und komplizierten Verkürzungen. Das neue<br />

Körperbild beeinflusst zahlreiche Künstlergenerationen von Rubens bis Delacroix.<br />

Unter Papst Julius II. (1503–1513) löst Rom Florenz als Zentrum der Renaissance ab. Der<br />

kunstliebende Herrscher wird Michelangelos bedeutendster Auftraggeber. Die fruchtbare<br />

Zusammenarbeit wird jedoch durch das schwierige Verhältnis der beiden aufbrausenden Charaktere<br />

getrübt. Viele Werke des Künstlers bleiben unvollendet. Sie gehen als „vollendete Torsi“ in die<br />

Kunstgeschichte ein.<br />

Schon der erste Auftrag des Papstes für sein monumentales Grabmal in St. Peter wird für den<br />

Künstler zur Tragödie. Die Realisierung zieht sich über 40 Jahre hin. Erste Unstimmigkeiten<br />

veranlassen Michelangelo zur heimlichen Rückkehr nach Florenz.<br />

1506 wird Michelangelo Zeuge des spektakulärsten archäologischen Fundes, der Entdeckung der<br />

Skulpturengruppe des Laokoon. Ihre dramatische Energie nimmt Einfluss auf die so<br />

charakteristische terribilità seiner Figuren.<br />

Julius II. verpflichtet die bedeutendsten Künstler der Zeit an seinen Hof: Bramante arbeitet am<br />

Neubau von St. Peter, Raphael malt in den Privatgemächern des Papstes (Stanzen), und<br />

Michelangelo vollendet in vierjähriger Arbeit (1508–1512) die Deckenfresken der Sixtinischen<br />

Kapelle. Damit hinterlässt er sein größtes malerisches Werk.<br />

Nach dem gewaltsamen Ende der Florentiner Republik (1512) kehren die Medici nach mehr als 20<br />

Jahren an die Macht zurück. Ein Jahr später besteigt mit Leo X. (1475–1521) ein Mitglied der Medici<br />

auch den päpstlichen Thron in Rom.<br />

1519 übernimmt Michelangelo die bildhauerische und architektonische Ausstattung der<br />

Familiengrablege in der Medici-Kapelle sowie der angrenzenden Biblioteca Laurenziana von San<br />

Lorenzo in Florenz. Mit Michelangelos Umzug nach Rom 1533 bleibt auch dieses groß angelegte<br />

Gesamtkunstwerk unvollendet.<br />

Mit der Wahl des Medici-Papstes Clemens VII. (1523–1534) im Jahr 1523 hofft Rom auf eine neuerliche<br />

kulturelle Blüte wie unter Papst Julius II. Nicht zuletzt die zögerliche Politik und geringe<br />

Reformbereitschaft des neuen Papstes führen jedoch zur verheerenden Plünderung Roms (1527)<br />

durch deutsche Landsknechte unter Kaiser Karl V. Der Papst wird aus Rom vertrieben. In Florenz<br />

wird erneut die Republik ausgerufen. Michelangelo wechselt abermals die Seiten und übernimmt die<br />

Leitung der Befestigungsarbeiten für die Florentiner Republik.<br />

In Rom begegnet Michelangelo dem 17-jährigen, humanistisch gebildeten Tommaso de’ Cavalieri.<br />

Michelangelo widmet dem jungen Adeligen intime Sonette und einfühlsame mythologische<br />

Zeichnungen, deren Inhalt auf eine tiefe platonische Freundschaft zwischen den beiden Männern<br />

schließen lässt.<br />

1533 beauftragt Papst Clemens VII. Michelangelo mit dem Jüngsten Gericht für die Altarwand der<br />

Sixtinischen Kapelle; acht Jahre später vollendet er das Fresko unter Papst Paul III. Die freie<br />

Interpretation und die Nacktheit der Figuren erregen Anstoß. Rund zwanzig Jahre später übernimmt<br />

Michelangelos Schüler Daniele da Volterra die unliebsame Aufgabe, einige Figuren mit<br />

Schamtüchern zu übermalen. Dies bringt ihm den Spottnamen braghettone (Höschenmaler) ein.


Presseinformation<br />

In dieser Zeit tritt Michelangelo mit der römischen Dichterin Vittoria Colonna in Verbindung. Unter<br />

ihrem Einfluss nähert er sich den spirituellen Bestrebungen der katholischen Gegenreformation.<br />

Seine Pietà- und Kreuzigungsdarstellungen der letzten Jahre zeugen von einem neuen<br />

verinnerlichten religiösen Empfinden.<br />

1534/35 löst der neue Farnese-Papst Paul III. den Vertrag für das zeitraubende Julius-Grabmal, um<br />

Michelangelo in seine Dienste zu zwingen. Er ernennt Michelangelo zum Leiter aller künstlerischen<br />

Angelegenheiten im Vatikan.<br />

In den nächsten Jahren ist Michelangelo hauptsächlich als Architekt beschäftigt. Als Bauleiter des<br />

Neubaus von St. Peter entwirft er einen spektakulären monumentalen Zentralbau, der jedoch<br />

unausgeführt bleibt.<br />

Giorgio Vasari veröffentlich die erste Ausgabe seiner Künstlerbiografien (1553), darunter jene<br />

Michelangelos – die erste, die er einem lebenden Künstler widmet.<br />

1563 gründet Vasari in Florenz die erste Zeichenakademie. Damit etabliert er die Zeichnung nicht<br />

nur als unverzichtbare Disziplin jedes angehenden Künstlers: Als reinste Fassung der Idee gilt sie als<br />

Mutter aller Kunstgattungen.<br />

Michelangelos Marmorgruppe einer Pietà (Dommuseum, Florenz), die der 75-jährige Künstler für<br />

sein eigenes Grabmal schafft, bleibt wie deren alternative Version, die Pietà Rondanini, unvollendet.<br />

Am 18. Februar 1564 stirbt Michelangelo nur wenige Tage vor seinem 89. Geburtstag. Sein Neffe<br />

Leonardo Buonarroti überführt den Leichnam heimlich nach Florenz, wo Michelangelo in einem<br />

feierlichen Begräbnisumzug als größtes Genie seiner Zeit gefeiert wird.<br />

Michelangelo<br />

ichelangelo-Symposium in der <strong>Albertina</strong><br />

19.–20.11.2010<br />

Im Rahmen dieser Ausstellung veranstaltet die <strong>Albertina</strong> gemeinsam mit dem Institut für<br />

Kunstgeschichte der Universität Münster ein Symposium unter dem Titel „Michelangelo als<br />

Zeichner“. An der zweitägigen Tagung nehmen international renommierte Fachleute teil. Das<br />

Symposium ist den figürlichen Zeichnungen Michelangelos gewidmet und hat das Ziel, die<br />

wissenschaftlichen Methoden, die bei der Definition der charakteristischen Merkmale des Künstlers<br />

angewandt werden, zu erörtern und zu überprüfen. Zudem ist ein umfangreiches Rahmenprogramm<br />

geplant.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung unter:<br />

symposium@albertina.at


Presseinformation<br />

Kunstvermittlungsprogramme zur Ausstellung<br />

Michelangelo ALBERTINA FAMILY SONNTAG<br />

7. November 2010, 2. Jänner 2011, jeweils 15.30 Uhr<br />

Lasst euch nach Italien vor 500 Jahren entführen! Begebt euch auf die Spuren des berühmten<br />

Renaissance-Künstlers und seht an seinen beeindruckenden Zeichnungen, welche Schönheitsideale<br />

damals modern waren. Unsere spannenden Mitmachführungen sind ein Vergnügen für Groß und<br />

Klein. Im Atelier experimentiert ihr mit verschiedensten Zeichenmaterialien. Erwachsene<br />

Begleitpersonen sind herzlich eingeladen mitzumachen; alternativ haben sie die Möglichkeit, an der<br />

zeitgleich stattfindenden Überblicksführung teilzunehmen.<br />

Programm für Kindergärten, Schulklassen und Hortgruppen<br />

ab 5 Jahren<br />

Betrifft: MICH-elangelo<br />

Wie müssen wir uns heute das Leben eines berühmten Künstlers vor 500 Jahren vorstellen? Wie<br />

arbeitete er, und für wen schuf er seine wichtigsten Werke? Der interaktive Ausstellungsrundgang<br />

wird durch liebevoll aufbereitetes Anschauungsmaterial ergänzt. Während der gemeinsamen<br />

Besprechung ausgewählter Zeichnungen werden auch die wichtigsten Stationen in der Vita<br />

Michelangelos aufgezeigt und Einblick in das Leben in der Renaissance gegeben. Oft wurde der<br />

Künstler vor schwierige Aufgaben gestellt; so gilt es auch für die jungen BesucherInnen, knifflige<br />

Fragen zu lösen – als Belohnung winkt ein Sack voller Goldmünzen!<br />

Im Atelier führen die Kinder eine Zeichnung Michelangelos weiter.<br />

ab 10 Jahren<br />

Im Auftrag der Päpste<br />

Michelangelo diente insgesamt neun Päpsten, erlebt hat er 13. Eine Timeline, der die SchülerInnen<br />

Werke und Auftraggeber zuordnen, begleitet die dialogische Führung und veranschaulicht das<br />

Lebenswerk des Renaissance-Künstlers.<br />

Zahlreiche Vergleichsbeispiele zeigen, wie Michelangelo sein zeichnerisches Werk schlussendlich in<br />

Gemälden, Fresken oder Statuen umgesetzt hat. Unterschiedliche Materialien und ihre Qualitäten<br />

werden besprochen, diverse künstlerische Techniken erklärt und mithilfe von Hands-on-Objekten<br />

begreifbar gemacht.<br />

Im Atelier stellt sich den SchülerInnen eine „Michelangeleske“ Aufgabe: Mit Rötel studieren sie eine<br />

Stoffdraperie an einem Torso.<br />

ab 15 Jahren<br />

Poesie der Bilder<br />

Neben dem bildnerischen Schaffen widmet sich dieser Ausstellungsrundgang auch dem<br />

dichterischen Werk Michelangelos. Seine Sonette waren Liebeserklärungen, Unmutsbekundungen<br />

und Beschreibungen seiner Arbeitsbedingungen. Hier erfährt der Leser aus erster Hand, was der<br />

Künstler dachte und wie er lebte. Ausgehend von einigen dieser Schriftstücke erarbeiten die<br />

SchülerInnen Hauptwerke der Ausstellung. Detailliertes Begleitmaterial veranschaulicht<br />

künstlerische Arbeitsprozesse und dokumentiert, wie die Skizzen und Vorzeichnungen<br />

Michelangelos andere Kunstwerke vorbereiteten.<br />

In der praktischen Arbeit im Atelier illustrieren die SchülerInnen ein selbstverfasstes Gedicht.<br />

Das Anschauungsmaterial für die SchülerInnenprogramme wurde im Rahmen des Projektes „Ein Tag<br />

mit Michelangelo“ im Rahmen der Vermittlungsinitiative „Kulturvermittlung mit Schulen in<br />

Bundesmuseen 2010“ vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur gefördert und von<br />

KulturKontakt Austria beratend begleitet.


Presseinformation<br />

WORKSHOPS<br />

Zeichnen wie Michelangelo<br />

Für Kinder<br />

Zunächst studierst du in der Ausstellung die Blätter von Michelangelo und schaust dir Tipps und<br />

Tricks des großen Meisters ab. Im FormatWerk-Atelier probierst du unterschiedliche<br />

Zeichenmaterialien wie Rötel, Feder oder Kreiden aus. Du wirst staunen, wie vielfältig die<br />

Möglichkeiten sind!<br />

Für Erwachsene<br />

Nach einem Ausstellungsbesuch, bei dem das Studium der Originalzeichnungen von Michelangelo<br />

und seinen Zeitgenossen im Mittelpunkt steht, stellen wir Ihnen im Atelier eine Auswahl<br />

historischer Zeichenmaterialien (Rötel, Feder, Kreide) zur Verfügung. Probieren Sie selbst aus, welch<br />

vielfältige Möglichkeiten das Medium Zeichnung bietet.<br />

Anmeldung und Information:<br />

<strong>Albertina</strong> Kunstvermittlung<br />

T 01 534 83-540 oder besucher@albertina.at


Presseinformation<br />

Freunde sehen mehr – ab EUR 50,-<br />

Freunde der <strong>Albertina</strong> genießen zahlreiche Vorteile 365 Tage ab Kauf einer Mitgliedschaft und<br />

unterstützen das Museum darin, weiterhin einzigartige Ausstellungen zu konzipieren und die Sammlung<br />

zu erweitern.<br />

Überblick der Vorteile der Freunde der <strong>Albertina</strong>:<br />

- Unbeschränkt freier Eintritt, 365 Tage ab Kauf<br />

- Exklusive Vorbesichtigungstage bereits vor Eröffnung<br />

- Kein Anstellen an der Kassa, direkter Zutritt zu den Ausstellungen<br />

- Morgenöffnungen der Ausstellungen vor den regulären Öffnungszeiten des Museums<br />

- Führungen, Veranstaltungen<br />

- Ermäßigungen im <strong>Albertina</strong> Shop*, ermäßigte Audioguides<br />

- Vorkaufsrecht der jährlich aufgelegten, exklusiven ALBERTINA EDITION<br />

Studenten** sind bereits ab EUR 15,- (Semesterkarte) dabei!<br />

SCHNUPPERAKTION „Freunde der <strong>Albertina</strong>“ von 22.9.2010 bis 16.01.2011<br />

6 Monate direkter Zutritt zu den Ausstellungen für nur EUR 25,- (Senioren EUR 20,-)<br />

Informationen und Verkauf<br />

am Infostand der <strong>Albertina</strong>, während der Öffnungszeiten des Museums<br />

T +43(0)1 534 83-555<br />

Kontakt<br />

Mag. Alice Trenkwalder<br />

T +43(0)1 534 83-561<br />

membership@albertina.at<br />

www.albertina.at/freunde<br />

* gilt nicht für preisgebundene Bücher<br />

** für Studenten bis 27 Jahre, mit gültigem Studentenausweis


Presseinformation<br />

Service<br />

Der schnellste Weg direkt zum Einlass<br />

Fast Lane TICKETS für den Museumsbesuch ab 22. September 2010 sind im <strong>Albertina</strong> Online Ticket-Shop,<br />

über Wien-Ticket und OeTicket & Eventim Europa sowie als HANDY-Ticket erhältlich. Sie bieten einen<br />

separaten Zugang direkt zum Einlass, vorbei an den Tageskassen. Die Tickets sind bis 16. Jänner 2011 (Ende<br />

Picasso) an jedem Tag gültig (keine Zeitfenster) und berechtigen zum Eintritt in alle laufenden<br />

Ausstellungen der <strong>Albertina</strong> sowie zur Besichtigung der Habsburgischen Prunkräume.<br />

Vorverkaufsstart: 23. August 2010<br />

<strong>Albertina</strong> Online Ticket-Shop<br />

– www.albertina.at/ticketshop<br />

Kauf von Fast Lane TICKETS einfach und komfortabel mit Kreditkarte; Bezugsmöglichkeit wahlweise<br />

print@home, Zusendung der Karten an die Wunschadresse im In- und Ausland (gegen Gebühr) oder<br />

Hinterlegung im Ticket-Pavillon bei der Wiener Staatsoper oder im TUI ReiseCenter, Mariahilfer Straße 20.<br />

Neben Vollpreis-Tickets sind auch Tickets für SeniorInnen, StudentInnen, BesucherInnen mit<br />

Mobilitätseinschränkung und Gruppen (ab 10 Personen) verfügbar.<br />

Wien-Ticket<br />

Fast Lane TICKETS erhältlich über das Callcenter und Webportal von Wien-Ticket sowie in rund 90<br />

Kartenverkaufsstellen in Wien und Umgebung.<br />

T +43(0)1 588 85, www.wien-ticket.at<br />

OeTicket<br />

Fast Lane TICKETS erhältlich über das Callcenter und Webportal von OeTicket sowie österreichweit in<br />

2.500 Kartenverkaufsstellen, u. a. Libro, Saturn, Erste Bank/Sparkassen, Blaguss Reisen, Verkehrsbüro<br />

Reisen, Trafik/Trafik Plus. T +43(0)1 960 96, www.klassik.oeticket.com<br />

Eventim Europa<br />

Vorverkaufsstellen in Bulgarien (www.eventim.bg), Deutschland (www.eventim.de), Italien (www.ticketone.it),<br />

Kroatien (www.eventim.hr), Polen (www.eventim.pl), Rumänien (www.eventim.ro), Serbien<br />

(www.eventim-yu-com), Slowakei (www.eventim.sk), Slowenien (www.eventim.si) und Ungarn<br />

(www.eventim.hu).<br />

HANDY-Ticket<br />

Senden Sie eine SMS mit dem Inhalt FAST LANE an 0828 20 200.<br />

Nach Wahl der Ticketanzahl und Bestätigung des Kaufs wird der persönliche Zugangscode per SMS<br />

zugesandt. Die Abrechnung erfolgt für private A1-, Orange-, T-Mobile- und tele.ring-Vertragskunden über<br />

die Handyrechnung, für Businesskunden und Kunden anderer Netzbetreiber via paybox (Info und<br />

Anmeldung auf www.paybox.at). Weitere Informationen auf www.albertina.at.<br />

Es gelten für Fast Lane TICKETS die Tageskassenpreise (EUR 12,50, ermäßigt EUR 10,50/9,00); bei Eventim<br />

Europa zuzüglich Währungs- bzw. Länderaufschläge

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!