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PRESSEMAPPE - Piratenfraktion im Landtag NRW

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PRESSEMAppE<br />

Dr. Thomas Walter<br />

www.thomas-walter-pirat.de


Inhaltsverzeichnis<br />

Ich bin Pirat Seite 3<br />

Vita Seite 4<br />

Überzeugungen Seite 8<br />

Bilder Seite 11<br />

Presse Seite 14<br />

Notizen Seite 41<br />

Daten und Fakten rund um die Partei Seite 42<br />

Geschichte der Piratenpartei Seite 45<br />

Das kleine PiratenGlossar Seite 47<br />

Pressemappe<br />

Seite 2


Ich bin Pirat<br />

„Nur aufrechte Demokraten können den Staat<br />

positiv gestalten; es ist die Aufgabe der Piraten<br />

solche zu vereinen und über die Parteigrenzen<br />

hinaus zusammenzubringen.“ Dr. Thomas Walter<br />

Als 15-Jähriger war ich 1972 schon politisch bei den Deutschen<br />

Jungdemokraten aktiv geworden. Doch mit dem Ende der sozialliberalen Koalition 1982 wurde ich<br />

Wechselwähler und beschloss, mich nicht weiter aktiv an diesem Politzirkus zu beteiligen.<br />

Die Parteispendenaffären in den 80er und 90er Jahren überraschten mich nicht. Hatte ich doch<br />

schon bereits in den 70er und 80er Jahren durch meine Nähe zu den Funktionsträgern innerhalb<br />

der FDP gemerkt, welch Geistes Kind die etablierten Politiker sind. Die unzähligen Skandale der<br />

letzten 40 Jahre beobachtete ich aufmerksam. Das alles prägte mich. Meiner sozial-liberalen<br />

Grundeinstellung bin ich <strong>im</strong>mer treu geblieben. Ich suchte regelmäßig das Gespräch mit anderen<br />

Menschen über die Missstände in unserer Gesellschaft und sah mit zunehmender Wut und Resignation<br />

die Kurzsichtigkeit und die Interessenverflechtungen von Politikern.<br />

Was blieb mir übrig? Ich war natürlich frustriert, dass meine Hoffnungen in eine unbefangene<br />

Neugestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse sich als Träumerei erwiesen hatten. Ich habe<br />

mich außerhalb der Parteien engagiert und deckte Skandale, wie die Geldverschwendung der<br />

öffentlichen Hand auf oder versuchte mit meinen juristischen Kenntnissen so manchen Missstand<br />

auch gerichtlich zu klären.<br />

Als ich die Piraten mit ihren politischen Gedanken kennenlernte, verstand ich sofort, dass es hier<br />

eine echte MITMACHPARTEI gibt. Seitdem besuche ich alle Arbeitstreffen der Leipziger Piraten. Am<br />

1.10.2011 trat ich auf dem LPT in Leipzig bei und wurde Vorsitzender Richter des Landesschiedsgerichtes<br />

in Sachsen.<br />

Durch meinen Beruf als Notar bin ich verpflichtet, überparteilich zu denken, um so einen Ausgleich<br />

widerstreitender Interessen von Parteien herbeizuführen und den sozial Schwächeren zu schützen. Ich<br />

möchte bei der Suche nach der Lösung gesellschaftspolitischer Fragen diese Fähigkeiten einsetzen und<br />

meinen Beitrag zum konstruktiven Diskurs leisten.<br />

Dr. Thomas Walter<br />

Emil-Fuchs-Str. 6<br />

04105 Leipzig<br />

E-Mail:<br />

kontakt@thomas-walter-pirat.de<br />

Pressemappe<br />

Seite 3


Vita<br />

Wie bin ich zu meinem Branding „Weltoffener Diplomat, wortgewandter Rebell,<br />

umsichtiger Kurshalter“ gekommen:<br />

Weltoffener Diplomat = Neugier, das Positive in jeder Situation erkennen, sich<br />

reflektieren können<br />

Wortgewandter Rebell = sich einbringen, Sachverhalte erkennen und hinterfragen,<br />

Begeisterungsfähigkeit<br />

Umsichtiger Kurshalter = Stetigkeit, bedingungslos, sich treu sein<br />

1957 – 1962<br />

Im Alter von 1 – 5 Jahre<br />

Mit welcher Person verbinden Sie eine besondere Zuneigung und Liebe in Ihren ersten Lebensjahren?<br />

In meinen ersten Lebensjahren war meine Mutter die Liebe meines Lebens. Be<strong>im</strong> Backen meines<br />

Lieblingskuchens habe ich <strong>im</strong>mer vom leckeren Teig genascht.<br />

Wurden Sie kirchlich erzogen?<br />

Zusammen mit meinem Kindermädchen bin ich regelmäßig zum Beten in die Kirche gegangen.<br />

Aber verstanden habe ich nichts und es hat auch nichts genützt.<br />

Waren Sie eher ein ruhiges oder eher ein aufgewecktes Kind?<br />

Als junger Knabe habe ich <strong>im</strong>mer, frech wie ich war, ins Weihwasser gefasst, ohne dass ich es wieder<br />

verstanden habe.<br />

1963 – 1967<br />

6 -10 Jahre<br />

Wann haben Sie sich zum ersten Mal in Ihrem Leben verliebt?<br />

In der 3. Klasse habe ich mich zum ersten Mal verliebt, aber ich habe mich nie getraut, sie anzusprechen.<br />

Ist Ihnen aus Ihrem frühesten Schulleben ein besonderes Ereignis in Erinnerung geblieben?<br />

In der 4. Volksschulklasse hat der Klassenlehrer uns noch mit Schlägen diszipliniert.<br />

Waren Sie als Kind ein Eigenbrötler oder haben Sie viel mit Freunden unternommen?<br />

Mit meinen Kumpels habe ich Baumaterialien gesammelt und daraus Buden gebaut. Dann haben<br />

wir Hausgemeinschaft gespielt.<br />

Pressemappe<br />

Seite 4


1968 – 1973<br />

11 – 15 Jahre<br />

Wie würden Sie sich als heranwachsender junger Mann beschreiben?<br />

Zu dieser Zeit war ich ein verträumter Junge, welcher in Büchern von Liebe gelesen hat. Mit 12 Jahren<br />

fing ich an, auch eine Tageszeitung zu lesen.<br />

Welche negativen und welche positiven Erlebnisse sind Ihnen in Erinnerung an diese Zeit geblieben?<br />

In der 6. Klasse habe ich das Klassenziel nicht erreicht. Durch das Austragen des Kirchenboten und<br />

meiner Verteilertätigkeit bei einem Verlag habe ich mein Taschengeld aufgebessert.<br />

Wann hatten Sie die ersten Berührungspunkte mit der Politik?<br />

Mein politisches Interesse erwachte und ich trat als Fünfzehnjähriger den deutschen Jungdemokraten<br />

und später auch der FDP bei.<br />

1974 – 1977<br />

16 – 20 Jahre<br />

Können Sie sich noch an Ihren ersten Kuss erinnern?<br />

Meinen allerersten Kuss habe ich in der Tanzschule von meiner Tanzpartnerin bekommen.<br />

An welche Erfahrungen aus Ihrer Jugend denken Sie heute mit Freude zurück?<br />

Mit Stolz habe ich am Wettbewerb „Jugend forscht“, dem größten europäischen Jugendwettbewerb<br />

<strong>im</strong> Bereich Naturwissenschaft und Technik, teilgenommen. Meine ersten kaufmännischen Erfahrungen<br />

habe ich mit dem Kauf, Verkauf und Tausch von Briefmarken gesammelt.<br />

Welches Erlebnis würden Sie als Ihren ersten öffentlichen politischen Auftritt bezeichnen?<br />

Als Mitgründer und Sprecher der „liberalen Schüleraktion“ in Rheinland Pfalz habe ich Jugendlichen<br />

eine politische St<strong>im</strong>me gegeben. Hierzu gab ich als 17-jähriger Schüler meine ersten Radiointerviews<br />

be<strong>im</strong> SWF und dem Deutschlandfunk.<br />

1978 – 1982<br />

21 – 25 Jahre<br />

Wann haben Sie Ihre erste große Liebe kennengelernt?<br />

Meine erste große Liebe habe ich als Mentor während meines Jurastudiums kennengelernt.<br />

Wie haben Sie Ihr Studium finanziert oder wurden Sie von Ihren Eltern unterstützt?<br />

Während meines Jurastudiums habe ich meinen Lebensunterhalt als Taxifahrer, Barkeeper und<br />

Detektiv verdient.<br />

Wie haben Sie Ihre politischen Überzeugungen der Öffentlichkeit kundgetan?<br />

Über die Bedeutung der Menschenrechte und deren Verteidigung habe ich in meinen ersten, veröffentlichten<br />

Artikeln von der Diktatur des Schah von Persien geschrieben.<br />

Pressemappe<br />

Seite 5


1983 – 1987<br />

26 – 30 Jahre<br />

Wie ist es mit Ihrer ersten großen Liebe weitergegangen?<br />

Im Jahr 1984 habe ich meine große Liebe geheiratet.<br />

Wie ging es nach Ihrem Studium beruflich weiter?<br />

Nach meinem 2. Staatsexamen habe ich kurz als Rechtsanwalt gearbeitet und wurde sodann Notaranwärter.<br />

Im Weiteren führte ich ein Antiquariat, welches mit historischen Karten und Büchern<br />

handelte.<br />

Bei welchem Ereignis haben Sie einem breiten Publikum Ihre Überzeugungen vorgestellt?<br />

Mein erstes Fernsehinterview gab ich der ARD 1983 <strong>im</strong> Bundesverfassungsgericht anlässlich seiner<br />

Entscheidung über die Auflösung des Bundestages nach der Auflösung der sozialliberalen Koalition.<br />

1988 – 1992<br />

31 – 35 Jahre<br />

Seit wann sind Sie in Leipzig und warum hat es Sie hierher verschlagen?<br />

Die beruflichen Chancen für mich waren einmalig. Im Jahr 1991 habe ich die Stadt Leipzig kennen<br />

und lieben gelernt. Besonders angetan war ich von der Gründerzeitarchitektur und dem Potential<br />

der Bausubstanz der Stadt.<br />

Was haben Sie in Leipzig getan?<br />

Hier arbeitete ich als selbständiger Notar und engagierte mich für die Bewahrung des Leipziger<br />

Pferderennsports.<br />

Welchen besonderen Moment verbinden Sie mit Leipzig?<br />

Die Faszination des politischen Umbruches durch die deutsche Wiedervereinigung erlebte ich in<br />

Leipzig hautnah mit.<br />

1993 – 1997<br />

36 – 40 Jahre<br />

Welches Erlebnis hat Sie mit besonders viel Stolz erfüllt?<br />

Mich berührte das Wunder des Lebens als meine Tochter 1997 geboren wurde.<br />

Welche Interessen hatten Sie als Enddreißiger?<br />

Unter anderem sammelte ich viele Erfahrungen bei der Sanierung der historischen Bausubstanz in<br />

Leipzig. Unser Schäferhund war ständiger Begleiter meiner Familie.<br />

Und welche politischen Ziele verfolgten Sie zu dieser Zeit?<br />

Mein politisches Engagement richtete sich gegen ein vom Deutschen Bundestag neu geschaffenes<br />

Enteignungsgesetz. Des Weiteren rebellierte ich gegen die Zwangsregulierung bei Freiberuflern.<br />

Pressemappe<br />

Seite 6


1998 – 2002<br />

41 – 45 Jahre<br />

Haben Sie für Ihre privaten Verpflichtungen auch einmal Ihre berufliche Karriere hinten angestellt?<br />

Um mehr Zeit für das Wunder des Lebens zu haben, nahm ich als weltoffener Partner ein Vaterschaftsjahr.<br />

Wie würden Sie sich charakterlich beschreiben und hat Ihnen Ihre Persönlichkeit schon mal <strong>im</strong><br />

Weg gestanden?<br />

Provoziert durch meine offene und unbequeme Art, Probleme und Missstände anzuzeigen, ergaben<br />

sich einige Auseinandersetzungen. Ich gewann <strong>im</strong> vollen Umfang alle juristischen Streitigkeiten gegen<br />

meine Person. Meine berufliche Reputation, unberührt von jedem Makel, konnte ich mit Erfolg<br />

verteidigen.<br />

Hatten Sie damals noch andere Auseinandersetzungen?<br />

In dieser Zeit begann auch mein Kampf gegen die Leipziger Verkehrspolitik.<br />

2003 – 2007<br />

46 – 50 Jahre<br />

Haben Sie weitere Kinder?<br />

2003 erfüllte mich mit Stolz und Rührung die Geburt meines Sohnes.<br />

Wie hat sich Ihre Leidenschaft zum Sammeln und Handeln von Kunst entwickelt?<br />

Ich habe einen Online-Kunsthandel mit ca. 20 Mitarbeitern aufgebaut, welcher sich einen Namen<br />

<strong>im</strong> Sammlermetier erarbeitet hat.<br />

Was würden Sie als einen beruflichen oder politischen Erfolg in Ihrem Leben einordnen?<br />

Nach meinem 10-jährigen Rechtsstreit be<strong>im</strong> Bundesverfassungsgericht musste der Deutsche Bundestag<br />

die Bundesnotarordnung ändern. Darüber hinaus habe ich die Stiftung „Bürger für Leipzig“<br />

mitbegründet.<br />

2008 – 2012<br />

51 - heute<br />

Sie sind mittlerweile zum zweiten Mal verheiratet?<br />

Ja, <strong>im</strong> Jahr 2011 gab ich meiner zweiten großen Liebe das Ja-Wort. Wir haben buddhistisch und<br />

standesamtlich geheiratet.<br />

Wie würden Sie Ihren Lebensabschnitt ab Anfang 50 einordnen?<br />

In diesem Lebensabschnitt vervollständigte ich viele Erfahrungen und suchte neue Perspektiven.<br />

Wie hat die Piratenpartei Ihr politisches Leben verändert?<br />

Ich lernte die „Mitmachpartei“ - die Piraten kennen, das Potential begeisterte mich sofort und ich<br />

wurde aktives Mitglied. Im Weiteren wählten mich die Piraten zum Vorsitzenden Richter des Landesschiedsgerichtes<br />

in Sachsen.<br />

Pressemappe<br />

Seite 7


Überzeugungen<br />

Wirtschaft und Technologie:<br />

Der Energieerhaltungssatz gilt auch in der Wirtschaft und somit ist unbegrenztes Wachstum nicht<br />

möglich. Die vorhandenen Arbeitskräfte, Rohstoffe und Finanzen müssen effektiver genutzt werden,<br />

anstatt auf Kosten zukünftiger Generationen zu leben.<br />

Außenpolitik:<br />

Europa braucht eine - durch Volksabst<strong>im</strong>mungen legit<strong>im</strong>ierte - gesamteuropäische Regierung mit<br />

einer gemeinsamen Gesetzgebung und Finanzpolitik.<br />

Die Bewahrung der Menschenrechte und somit die Verwirklichung echter Demokratie muss in<br />

einer vernetzten, globalisierten Welt das oberste Gebot sein. Der Teufelskeis von sozialen Unterschieden<br />

und wirtschaftlichen Abhängigkeiten muss durchbrochen werden.<br />

Innenpolitik:<br />

Der vorherrschende Vertrauensverlust zwischen Staat und Bürger wird durch die gläserne Verwaltung<br />

und eine transparente Gesetzgebung geheilt.<br />

In einer Demokratie muss dem Bürger der transparente Zugang zu den Haushalten von Bund, Ländern<br />

und Kommunen für die politische Mitgestaltung eingeräumt werden.<br />

Justiz:<br />

Das Verständnis für Recht und Gesetz sowie deren Bewahrung durch alle Bürger kann nur durch<br />

erhebliche Vereinfachung und entsprechende Transparenz, die nicht <strong>im</strong> Gerichtssaal enden darf,<br />

erreicht werden. Auf jeden Fall müssen in Zukunft bei Rechtsstreitigkeiten alle Sachverhalte digitalisiert,<br />

protokolliert und umfangreiche Hinweispflichten gewährleistet werden.<br />

Finanzpolitik:<br />

Neuverschuldung um keinen Preis. Die Gegenfinanzierung des Staatshaushaltes muss für jeden<br />

Bürger verständlich - durch eine einfache und allumfängliche Steuer - getragen werden.<br />

Arbeit und Soziales:<br />

Die Bewahrung der Menschenrechte in einer Demokratie kann nur durch freie und unabhängige<br />

Menschen gewährleistet werden. Somit ist das bedingungslose Grundeinkommen ein Muss, welches<br />

in Verbindung mit einem Recht auf Betätigung gebracht wird.<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz:<br />

Im Handel müssen regionale und saisonale Produkte wieder mehr an Bedeutung gewinnen. Der<br />

bessere Verbraucherschutz besteht in einer transparenten Darstellung der Wechselwirkung zwischen<br />

Nahrungs- und Wassergewinnung und deren Verbrauch.<br />

Pressemappe<br />

Seite 8


Verteidigung:<br />

Die Bundeswehr muss vollständig in einer gesamteuropäischen Militärstruktur aufgehen. Die<br />

neuen gemeinsamen Aufgaben müssen durch alle Europäer definiert und legit<strong>im</strong>iert werden. Die<br />

Entwicklung und Bewahrung der Menschenrechte wird <strong>im</strong>mer die zentrale Aufgabe des gesamteuropäischen<br />

Militärs sein.<br />

Familie:<br />

Jegliche Formen des Zusammenlebens, ob klassische Familie, Mehrgenerationen-Haushalte,<br />

Patchwork-Familien oder gleichgeschlechtliche Partnerschaften, sind zu tolerieren und zu akzeptieren.<br />

Kinder sind in allen unseren gesellschaftlichen Entwicklungen und Bestrebungen erwünscht<br />

und schützenswert.<br />

Senioren, Frauen, Singles und Jugend:<br />

Die Gleichstellung durch den Staat, zur Bewahrung der Persönlichkeitsentwicklung aller Menschen,<br />

ist uneingeschränkt umzusetzen. Natürlich muss der Jugendschutz eingehalten und weiterentwickelt<br />

werden.<br />

Die Kraft und Erfahrung der Menschen ab der Mitte ihres Lebens muss wieder mehr an Nutzen und<br />

Bedeutung für die Gesellschaft gewinnen.<br />

Gesundheitspolitik:<br />

Die Zusammenfassung der privaten- und gesetzlichen Versicherung ist ein Muss.<br />

Zur Bewahrung und Entwicklung der Gesundheitsvorsorge braucht der Bürger eine allumfassende<br />

elektronische Patientenakte mit Inhalten, wie medizinische Historie, Medikationen, Preise, Arzt<br />

und Behandlungsempfehlungen.<br />

Eine grundmedizinische Versorgung ist vom Staat zu gewährleisten. Der Staat muss den Lobbyismus<br />

beschneiden und für die grundmedizinische Versorgung Preise und Leistungen verhandeln.<br />

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung:<br />

Die Geisel des Länderfinanzausgleiches und die damit verbundene Misswirtschaft in der Verkehrsund<br />

Wohnraumpolitik wird durch das zu verändernde Steuersystem aufgelöst. Daraus resultiert<br />

eine bedingungslose Mobilität durch fahrscheinlose Verkehre der Bahn und ÖPNV. Die Gegenfinanzierung<br />

erfolgt unter anderem durch eine zweckgebundene Abgabe.<br />

Der soziale Wohnraum wird vom Staat durch die Vermittlung der verfügbaren Wohnraumressourcen<br />

gewährleistet.<br />

Pressemappe<br />

Seite 9


Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit:<br />

Der beste Umwelt- und Naturschutz kann nur mit dem verantwortungsvollen Umgang mit den<br />

vorhandenen Ressourcen gewährleistet werden.<br />

Der Elementarverbrauch des Menschen von Wasser und Energie gehört zur Daseinsvorsorge des<br />

Staates, die <strong>im</strong> Rahmen der geänderten Finanz- und Steuerpolitik finanziert werden soll. Jedoch<br />

darf der Mehrverbrauch nicht mehr staatlich subventioniert werden.<br />

Bildung und Forschung:<br />

Ein freier Zugang zu allen Bildungsressourcen unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Bedarfssituation<br />

muss gegeben sein.<br />

Dafür ist eine weltweite Vernetzung der Forschungsinstitute unter Berücksichtigung jeglicher<br />

Transparenz notwendig.<br />

Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:<br />

Ein Prozent des Bruttoinlandprodukts wird für die Entwicklungshilfe eingesetzt, welche sich nur als<br />

Hilfe zur Selbsthilfe versteht. Mit dem Zugang zu Wasser, Energie, Internet und Bildung werden die<br />

Menschenrechte und die Demokratie gefördert.<br />

Pressemappe<br />

Seite 10


Bilder<br />

Pressemappe<br />

Seite 11


Pressemappe<br />

Seite 12


Pressemappe<br />

Seite 13


Presse<br />

Publikationen<br />

o 05.07.2012: „Mehr Bürgerbeteiligung in Leipzig“<br />

o 03.05.2012: Forderung nach einem sächsischen Transparenzgesetz<br />

o 03.05.2012: Dr. Thomas Walter für die Einführung<br />

des fahrscheinlosen Öffentlicher Personennahverkehr<br />

o 03.05.2012: Selbstverständnis der Piraten in Sachsen<br />

o 03.05.2012: Für mehr Transparenz in der Justiz<br />

Pressemitteilungen<br />

o 24.07.2012: Listenkandidatur zur 18. Bundestagswahl<br />

o 20.07.2012: Erneute Kandidatur<br />

o 24.05.2012: „Leipziger Informationsfreiheitssatzung“ ist eine Mogelpackung<br />

o 03.05.2012: Pirat Dr. Thomas Walter für die Offenlegung der Nebeneinkünfte von Amtsträgern<br />

o 03.05.2012: Die gläserne Verwaltung Leipzig<br />

o 24.03.2012: Dr. Thomas Walter aktiv und engagiert be<strong>im</strong> Landesparteitag<br />

Interviews & Medienecho<br />

o Leipziger Volkszeitung<br />

Beitrag aus der Leipziger Volkszeitung vom 25.05.2012<br />

Beitrag aus der Leipziger Volkszeitung vom 27.04.2012<br />

Beitrag aus der Leipziger Volkszeitung vom 11.04.2012<br />

Beitrag aus der Leipziger Volkszeitung vom 26.03.2012<br />

o Leipziger Internet Zeitung<br />

Beitrag aus Leipziger Internet Zeitung vom 25.05.2012<br />

Beitrag aus Leipzger Internet Zeitung vom 21.04.2012<br />

o Sonstige Publikationen<br />

Interview <strong>im</strong> Leipzig Fernsehen vom 24.08.2012<br />

Beitrag aus BILD.de vom 29.04.2012<br />

Pressemappe<br />

Seite 14


Publikationen<br />

05.07.2012:<br />

„Mehr Bürgerbeteiligung in Leipzig“<br />

Die Piraten Leipzig fordern eine intensive Beteiligung<br />

der Leipziger Einwohner bei kommunalen Entscheidungsprozessen.<br />

Die Verwaltung soll den Einwohnern frühzeitig aufzeigen,<br />

welche Entscheidungen wann anstehen oder<br />

welche Entscheidungen angestrebt werden. Jedermann<br />

soll das Recht haben, auf die relevanten Informationen zu den jeweiligen Themen zuzugreifen<br />

und seine Meinung einzubringen.<br />

Vorschläge bzw. Anregungen sind in die Verwaltungsverfahren einzubeziehen. Das sinnvollste<br />

Mittel um diese Einwohnerbeteiligung zu gewährleisten, ist ein Internetportal zu schaffen, das<br />

klar nach Themen gegliedert ist und die Strukturen der Verwaltung übersichtlich wiedergibt. Alle<br />

Verwaltungsstellen wären verpflichtet, ihre Entscheidungsvorlagen und zugehörigen Informationen<br />

dort zu veröffentlichen. Kommentare zu diesen Vorlagen sollen für jedermann möglich und sichtbar<br />

sein. Ebenso muss regelmäßig <strong>im</strong> Amtsblatt auf dieses noch zu schaffende Portal verwiesen<br />

werden und ein Überblick über die aktuell anstehenden Themen gegeben werden.<br />

Nicht mit Computern und Internet ausgestatteten Bürgern können an öffentlichen Terminals - vorerst<br />

<strong>im</strong> Rathaus und den Bürgerämtern aufgestellt - Einsicht nehmen und sie interessierende Seiten<br />

ausgedruckt bekommen. Es sollte möglich sein, auch in schriftlicher Form Eingaben zu leisten,<br />

welche in das Portal einzupflegen sind. Die Information zu anstehenden Entscheidungen muss so<br />

rechtzeitig erfolgen, dass weitgehende Mitwirkungsmöglichkeiten gewährleistet sind. Jede Verwaltungsstelle<br />

hat Vorlagen, die später Grundlagen für Dienstvorlagen für den OBM oder Entscheidungen<br />

des Stadtrates sein könnten, bereits dann zu veröffentlichen, sobald amtlich ein Bedürfnis<br />

erkannt wird. Gleiches soll für alle Entscheidungen Gültigkeit haben, die auf der Ebene des Beigeordneten<br />

stattfinden. Die Dienststellen der Stadt Leipzig sind entsprechend zu verpflichten.<br />

Jede Entscheidungsvorlage soll den Vermerk enthalten, wann das Bedürfnis erstmalig erkannt<br />

worden ist und wann die Bürgerbeteiligung erstmalig ermöglicht wurde und hat zugleich eine<br />

inhaltliche Würdigung der erfolgten Bürgerbeteiligung zu enthalten, die ebenso wie die Endentscheidungen<br />

auf dem Portal einzusehen sein muss. Auch in Eilfällen soll unverzüglich ein Entscheidungsbedürfnis<br />

auf dem Internetportal einzusehen sein. Eine Rubrik „Eilentscheidungen“ soll dies<br />

zusätzlich zu den Themengruppen transparent machen.<br />

Begründung:<br />

Die hier geforderte Bürgerbeteiligung hat zwar keine rechtliche Bindung für die abschließenden<br />

Entscheidungen der Verwaltung, ist jedoch ein wichtiger Baustein und Vorstufe auf dem Weg zu<br />

mehr direkter Demokratie und mehr Transparenz. Diese Forderung geht einher mit der Forderung<br />

nach einer Transparenzsatzung für Leipzig (nach dem Hamburger Modell), mithin einer GLÄSER-<br />

NEN VERWALTUNG. So sind bei vielen Entscheidungen der Stadt verschiedene Ämter gefragt. Interessen<br />

des Denkmalschutzes, des Umweltschutzes, der Wirtschaft, des Verkehrs , der Stadtplanung<br />

Pressemappe<br />

Seite 15


usw… können miteinander kollidieren und wurden auch für den Bürger bislang nicht transparent<br />

artikuliert. Hier ist es besonders wichtig, dem Bürger diese verschiedenen Sichtweisen schon so<br />

frühzeitig aufzuzeigen und diesem zu ermöglichen, sich hier einzubringen, bevor die endgültige<br />

Abwägung bei der Entscheidung erfolgt. Bislang wurden die Bürger, aber auch die Stadträte vor<br />

vollendeten Tatsachen gestellt und es finden meist eine Entscheidung nach Vorgabe der Verwaltung<br />

statt und die intransparenten und verschlungenen Wege dorthin blieben <strong>im</strong> Dunkeln. Es liegt<br />

jedoch in der Macht des Stadtrates und des OBM hier ein Paradigmenwechsel herbeizuführen.<br />

Und dies ohne Gesetzesänderung!<br />

Es gibt in Leipzig von mehreren Seiten Ansätze für verbindliche Wege zu einer ernsthaften Bürgerbeteiligung.<br />

Ohne eine geregelte VERBINDLICHKEIT <strong>im</strong> Einblick der Einwohner und der Rückwirkung<br />

ihrer Anfragen und Vorschläge auf die Verwaltungs- und Gestaltungsprozesse bleiben<br />

alle Maßnahmen „Öffentlichkeitsarbeit“ der Politik und Verwaltung. Damit würde nur Energie<br />

der Bürger verschlissen ohne Ergebnis!! Wird diese politische Forderung umgesetzt, hätte das<br />

einen durchschlagenden Effekt für Leipzig: Es werden Synergien geschaffen, die Akzeptanz und das<br />

Vertrauen des Bürgers in die Verwaltung wächst wieder, Interessenverflechtungen stehen sachgerechten<br />

Entscheidungen weniger <strong>im</strong> Wege, es wird schwerer am Bedarf des Bürgers vorbei zu<br />

entscheiden usw. Frühzeitige Informationen sind auch für verschiedene Verwaltungsstellen nützlich<br />

die direkt oder indirekt von Planungen betroffen sind und dann aus ihrer Sicht rechtzeitig in die<br />

Planung eingreifen können.<br />

Jede Möglichkeit, welche die Menschen übergehende Intransparenz der Verwaltung einschränkt,<br />

muss ergriffen werden. Zudem kann eine wirksame Bürgerbeteiligung st<strong>im</strong>ulierend auf den Stadtrat<br />

wirken. Im politischen Wettbewerb um Unterstützung und St<strong>im</strong>men der Bürger werden die<br />

Fraktionen Ideen der Bürger aufgreifen und gegebenenfalls sogar bessere Vorschläge machen.<br />

So kommen wir zu einem Politikwechsel, für den die Piraten als Partei und mit uns arbeitende zivilgesellschaftlichen<br />

Kräfte, wie Mehr Demokratie e.V., stehen!<br />

Pressemappe<br />

Seite 16


03.05.2012:<br />

Forderung nach einem<br />

sächsischen Transparenzgesetz<br />

Die gewählten <strong>Landtag</strong>e von Sachsen haben es wegen<br />

der konservativen Mehrheiten bis heute noch nicht<br />

einmal geschafft, ein Informationsfreiheitsgesetz nach<br />

dem Vorbild des Bundes und elf anderer Länder zu verabschieden,<br />

mit dem jeder das Recht auf Information<br />

gegenüber Behörden und Verwaltung hat.<br />

Wir PIRATEN fordern ein Ende dieses gesetzlosen Zustandes<br />

und die Begründung einer Informationspflicht<br />

und eines Informationsanspruches, somit die Abkehr vom Prinzip der Amtsverschwiegenheit.<br />

Die Intransparenz staatlicher Strukturen in Sachsen erschwert es den Bürgern, sich zu beteiligen<br />

oder die Politik zu überprüfen. Dabei ist für effektive politische Teilhabe dringend ein zeitgemäß<br />

gestalteter Zugang zu Fakten notwendig. Die derzeitige Praxis der Ablehnung von Auskunftsansprüchen<br />

unter dem Vorwand von Geschäfts- oder Amtsgehe<strong>im</strong>nissen sowie die Verschleppung<br />

und Verhinderung solcher Ansprüche durch langsame Bearbeitung, hohe Gebühren und Auslageerstattungen<br />

halten wir für bürgerfeindlich. Wir fordern daher eine Deckelung der Gebühren und<br />

Auslagen sowie Fristen für die Auskunftserfüllung ein, verbunden mit Sanktionen bei Nichterfüllung.<br />

Schon be<strong>im</strong> Anlegen neuer Akten muss die Verwaltung deren mögliche Veröffentlichung mit<br />

berücksichtigen.<br />

In Anlehnung an die Volksinitiative in Hamburg fordern wir PIRATEN in Sachsen die Schaffung eines<br />

TRANSPARENZGESETZES das weit über die herkömmlichen und zu schwachen Informationsfreiheitsgesetze<br />

von Bund und anderen Ländern hinausgeht. Damit soll mit Hilfe eines Zentralen Informationsregisters<br />

das Prinzip umgekehrt werden, dass der Bürger erst einen Antrag mit Gebührenfolgen<br />

stellen muss. Dies ist aus der Sicht des Bürgers unnötig mühselig und teuer. Damit wird zugleich dem<br />

Gedanken an OPEN DATA Rechnung getragen. Offene Daten sind sämtliche Datenbestände, die <strong>im</strong><br />

Interesse der Allgemeinheit der Gesellschaft ohne jedwede Einschränkung zur freien Nutzung, zur<br />

Weiterverbreitung und zur freien Weiterverwendung frei zugänglich gemacht werden können.<br />

Mit diesem Gesetz wird<br />

»»<br />

Korruption erschwert<br />

»»<br />

Steuerverschwendung vorgebeugt<br />

»»<br />

der Verwaltungsablauf vereinfacht<br />

»»<br />

dem Bürger und den Volksvertretern mehr<br />

Mitbest<strong>im</strong>mung ermöglicht<br />

»»<br />

die Pressefreiheit durch bessere Recherchemöglichkeiten<br />

gestärkt<br />

»»<br />

das Vertrauen in Politik und Verwaltung gestärkt!<br />

»»<br />

und damit die DEMOKRATIE durch mehr Transparenz<br />

und Vertrauen erheblich gestärkt!<br />

Über den Bundesrat wollen die sächsischen PIRATEN auch eine entsprechende Reform des Bundesinformationsfreiheitsgesetzes<br />

anstoßen.<br />

http://wiki.piratenpartei.de/SN:Treffen/Landesparteitag/2012.1/Programm/WA05<br />

Pressemappe<br />

Seite 17


03.05.2012:<br />

Dr. Thomas Walter für die Einführung<br />

des fahrscheinlosen Öffentlicher<br />

Personennahverkehr<br />

Die Piratenpartei Deutschland, Landesverband Sachsen<br />

setzt sich dafür ein, dass in Sachsen die Kommunen die<br />

Möglichkeit erhalten, einen fahrscheinlosen Öffentlicher<br />

Personennahverkehr (ÖPNV) einzuführen. In solchen<br />

Fällen kann jeder Bürger und auswärtige Besucher die<br />

kommunalen Beförderungseinrichtungen ohne besonderes Entgelt nutzen.<br />

Finanziert werden soll dies u.a. durch eine kommunale zweckgebundene Abgabe die die Bürger, sei<br />

es mit Hauptwohnsitz oder Nebenwohnsitz, kraft einer kommunalen Satzung zu entrichten haben.<br />

Minderjährige Bürger, Studenten, Auszubildende, Schwerbehinderte, pflegebedürftige Personen,<br />

Empfänger von Sozialleistungen können von der Abgabenpflicht ganz oder teilweise befreit werden.<br />

Ferner kann die Kommune Befreiung oder Reduzierung von der Abgabenpflicht vorsehen, wenn<br />

besondere Gründe, wie sozialer Härtefall oder eine sonst nicht zu vermeidende Ungleichbehandlung<br />

dies erforderlich macht. Auswärtige Besucher oder Berufspendler können in die Abgabenpflicht<br />

einbezogen werden, soweit solche mittels Hotelübernachtung oder Arbeitgeber erfasst werden<br />

können. In diesen Fällen sind das Hotelgewerbe und die Arbeitgeber entsprechend zum Einzug zu<br />

verpflichten. Ferner können auch Betriebe ergänzend oder alternativ zu einer Abgabe herangezogen<br />

werden, die je nach der Zahl der Arbeitnehmer und dem durch sie verursachten Publikumsverkehr<br />

zu berechnen ist. Die Abgabe soll nach den Aufwendungen für den ÖPNV bemessen werden, wobei<br />

auch ein Eigenanteil bei den Kommunen verbleiben muss, der der geschätzten anteiligen Nutzung<br />

von auswärtigen Benutzern entspricht, die nicht von der Abgabenpflicht umfasst werden können. In<br />

der Regel ist hierfür ein Eigenanteil von 10 % zugrundezulegen. In begründeten Einzelfällen, kann die<br />

Kommune hiervon auch abweichen, soweit hierdurch eine erhebliche Ungleichbehandlung ausgeglichen<br />

werden kann. Die Piratenpartei fordert des weiteren, dass innerhalb des Freistaates Sachsen,<br />

die Verteilung der nach Art 106 a GG und dem Regionalisierungsgesetz empfangenen Bundesmittel<br />

neu geregelt wird, damit das Konzept eines fahrscheinlosen ÖPNV vorrangig umgesetzt werden kann.<br />

Die Piratenpartei setzt sich ferner dafür ein, dass mit Hilfe von drei großen Feldversuchen festgestellt<br />

wird, ob sich ein kostenfreier ÖPNV rechnet. Diese Untersuchungen sollen jeweils in einem Oberzentrum,<br />

einem Mittelzentrum und einer Region des ländlichen Raumes in Sachsen wissenschaftlich<br />

mit Hilfe der Landesregierung begleitet durchgeführt werden. Zur Umsetzung des Konzeptes eines<br />

fahrscheinlosen Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) , das mittels einer kommunalen Abgabe<br />

zu finanzieren ist, fordert die PIRATENPARTEI DEUTSCHLAND, Landesverband Sachsen die Schaffung<br />

landesgesetzlicher Grundlagen, damit den Gemeinden und Landkreisen die Ermächtigung zu entsprechenden<br />

Abgabensatzungen gegeben wird.<br />

Demnach möge der <strong>Landtag</strong> beschließen, die Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen (Sächs-<br />

GemO) in § 73 (Grundsätze der Einnahmebeschaffung ) in Abs. 2 um einen zweiten Satz zu ergänzen,<br />

dass das sächsische Kommunalabgabengesetz in der jeweils gültigen Fassung abweichende Best<strong>im</strong>mungen<br />

vorsehen darf. In Konsequenz hierzu ist das Sächsische Kommunalabgabengesetz <strong>im</strong> obigen<br />

Sinne um Vorschriften zu ergänzen, die die Kommunen ermächtigen, Satzungen für eine zweckgebundene<br />

ÖPNV Abgabe zu erlassen.<br />

Pressemappe<br />

Seite 18


03.05.2012:<br />

Selbstverständnis der Piraten in Sachsen<br />

Die Piraten müssen sich damit vertraut machen, alsbald<br />

auch in Sachsen nach ihrer Bedeutung für anstehende<br />

Wahlen gefragt zu werden. Hierzu ist es zunächst erforderlich,<br />

schlagwortartig die grundsätzliche Bedeutung<br />

und die Ziele der Piraten darzustellen.<br />

Die PIRATEN sind Teil einer internationalen Bewegung,<br />

die sich dagegen wehrt, dass der Bürger als Individuum<br />

nicht mehr wahrgenommen und in seinen Freiheitsrechten systematisch und <strong>im</strong> Übermaß beschnitten<br />

wird. Bürokratie und ausufernde Reglementierungen in allen Lebensbereichen führen be<strong>im</strong> Bürger<br />

zu einem Gefühl von Machtlosigkeit und Staatsverdrossenheit. Beides gefährdet die Demokratie.<br />

Die PIRATEN sehen daher unsere vornehmliche Aufgabe in der Stärkung der Demokratie, indem wir<br />

Bürgerrechte (Grundrechte und Menschenrechte) stets verteidigen und stärken. Wir setzen dabei<br />

auf wissenschaftlich fundierten Diskurs. Egoistisches, interessengebundenes Denken und Handeln zu<br />

Lasten des Gemeinwohls lehnen wir PIRATEN strikt ab.<br />

Die PIRATEN möchten vielmehr Verkrustungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aufbrechen und<br />

für mehr Transparenz in allen Lebensbereichen sorgen. Transparenz ist in der Demokratie ein hohes<br />

Gut und für die Durchsetzung von Bürgerrechten unverzichtbar. An Transparenz messen wir sowohl<br />

staatliches Handeln als auch die Gesetze, die für ein vernünftiges Miteinander notwendig sind. Die<br />

PIRATEN lehnen alle diktatorischen und totalitären Bestrebungen grundsätzlich und aus innerer Überzeugung<br />

ab. Die PIRATEN tolerieren die Ansicht politischer Mitbewerber und unterstützen Meinungsvielfalt<br />

<strong>im</strong> demokratischen Diskurs. Hierbei setzen wir auf konstruktiven Dialog und sind bereit mit<br />

allen demokratisch gesinnten Kräften über die Gestaltung unseres Landes zu verhandeln.<br />

Die PIRATEN sind bereit, Verantwortung zu übernehmen. Absolute Mehrheiten von Parteien wollen<br />

wir verhindern, denn sie führen zu weniger Demokratie. In der parlamentarischen Arbeit verzichten<br />

wir auf Fraktionszwang und andere undemokratische Spielregeln. Stattdessen versuchen wir, eine<br />

neue politische Kultur der gelebten Eigenverantwortung von Abgeordneten einzuführen, indem Gesetze<br />

verstärkt fraktionsübergreifend initiiert und beschlossen werden. Alle Staatsgewalt geht einzig<br />

und allein vom Volk aus. Diesem Verfassungsgrundsatz wollen wir wieder mehr Geltung verschaffen.<br />

Die PIRATEN sehen daher in der Bildung eine Schlüsselrolle für mehr politische Bürgerbeteiligung,<br />

gelebte Demokratie und die Schaffung einer neuen politischen Kultur, die von mehr Verantwortungsbewusstsein<br />

für das Gemeinwohl und bürgerschaftlichem Engagement getragen wird. Innerparteilich<br />

versuchen wir ebenfalls, hier Vorreiter zu sein, denn wir sind neugierig, lernbereit, selbstbest<strong>im</strong>mt<br />

und bereit, auch Fehler zuzugeben und ggf. zu korrigieren.<br />

http://wiki.piratenpartei.de/SN:Treffen/Landesparteitag/2012.1/Programm/PP01<br />

Pressemappe<br />

Seite 19


03.05.2012:<br />

Für mehr Transparenz in der Justiz<br />

Wir Piraten fordern mehr Transparenz in der Justiz durch<br />

eine Reform des Zivil-, Straf-und Verwaltungsprozessrechtes.<br />

Diese Reform soll <strong>im</strong>mer wieder vorzufindende<br />

staatliche Willkür und Ungerechtigkeit -auch soweit von<br />

der Justiz verursacht- einschränken.<br />

So sind z.B. die richterlichen Pflichten zur Aufklärung<br />

des Sachverhaltes und zu Hinweisen auf die Sach- und<br />

Rechtslage erheblich zu verschärfen, sodass die Parteien frühzeitiger als nach geltendem Recht sich<br />

effektiver hierauf einstellen und ihr Vorbringen danach ausgestalten können. An sich schon nach<br />

derzeitiger Rechtslage bestehende richterliche Pflichten, deren Verletzungen in der Praxis jedoch<br />

meist ohne Konsequenzen bleiben, sollen so nachhaltiger auch durchgesetzt werden können. Fiskus<br />

und Richter sollen bei der vorsätzlichen oder leichtfertigen Verletzung solch gesteigerter richterlichen<br />

Pflichten für dadurch entstehende Schäden gesamtschuldnerisch haften. Im Strafprozessrecht ist die<br />

Weisungsgebundenheit der Staatsanwälte abzuschaffen. Das Entschädigungsrecht für zu Unrecht<br />

strafrechtlich verfolgte Personen ist zu deren Gunsten zu erweitern. In strafrechtlichen Hauptverhandlungen<br />

sind Einlassungen des Angeklagten und Beweisaufnahmen umfassend elektronisch zu<br />

dokumentieren. Ebenso Kindesanhörungen in familiengerichtlichen Verfahren. Rechtsmittelverfahren<br />

sind ebenfalls transparenter zu gestalten und ggf. gegenüber dem geltenden Recht zu erweitern.<br />

Insbesondere soll <strong>im</strong> Revisionsrecht und Bundesverfassungsgerichtswesen der Bürger nicht mehr mit<br />

standardisierten Formeln bedient werden, sondern es ist eine umfassende Begründungspflicht für<br />

ablehnende Entscheidungen zu fordern, die auch erkennen lassen, weshalb die erfolgten Rechtsrügen<br />

unbegründet sein sollen. Die allgemeine Gehörsrüge (Beanstandung einer Verletzung des verfassungsrechtlichen<br />

Anspruches auf rechtliches Gehör durch das Gericht) -auch bei der letzten Rechtsmittelinstanz-<br />

ist gesetzlich zu normieren.<br />

Alle gerichtlichen Endendscheidungen sind für jedermann kostenlos einsehbar <strong>im</strong> Internet anonymisiert<br />

zu veröffentlichen, sofern nicht dem berechtigte überwiegend schutzwürdige Belange eines<br />

Beteiligten entgegenstehen, was jedoch nur auf Antrag zu berücksichtigen ist.<br />

Dieser Antrag betrifft ein besonderes bundespolitisches Thema, das für die Piraten ein Muss ist,<br />

denn es geht um die Eindämmung staatlicher Willkür und die Schaffung von mehr Gerechtigkeit <strong>im</strong><br />

Umgang mit der Justiz auf allen Rechtsgebieten! Es ist zugleich die Aufforderung an die Bundespartei<br />

hier tätig zu werden und eine Arbeitsgruppe zu detaillierten Reformvorschlägen einzusetzen.<br />

http://wiki.piratenpartei.de/SN:Treffen/Landesparteitag/2012.1/Programm/PP03<br />

Pressemappe<br />

Seite 20


Pressemitteilungen<br />

24.07.2012:<br />

Listenkandidatur zur 18. Bundestagswahl<br />

Dr. Thomas Walter bewirbt sich für eine Listenkandidatur zur<br />

18. Bundestagswahl (Landesliste SN, Platz 01-5) sowie für<br />

eine Direktkandidatur zur 18. Bundestagswahl <strong>im</strong> Wahlkreis<br />

Leipzig I (152) oder Leipzig II (153) ()<br />

Dr. Thomas Walter über seine Kandidatur:<br />

„Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen, die Aufgaben eines vom Volke gewählten<br />

Abgeordneten <strong>im</strong> Deutschen Bundestag zu übernehmen. Dies ist eine riesengroße Herausforderung,<br />

die meine gesamte Arbeitskraft binden wird. Dem möchte ich gerecht werden und einen Beitrag<br />

zum Wohle aller Menschen leisten.“<br />

Die wichtigsten Etappen zum grundlegenden Wandel in der Politik<br />

»»<br />

Schaffung von Transparenz in der (gläsernen) Verwaltung,<br />

Gesetzgebung und Haushaltspolitik auf allen Ebenen<br />

»»<br />

Dies schafft die Grundlagen zu einer echten (!) Bürgerbeteiligung<br />

»»<br />

Verbunden mit der Gewährleistung einer chancengerechteren Bildung aller Menschen<br />

»»<br />

Ermöglicht echte Mitbest<strong>im</strong>mung durch Teilnahme an Bürgerentscheiden<br />

und Volksabst<strong>im</strong>mungen.<br />

»»<br />

Die Vision von Liquid Democracy könnte am Ende so Realität werden!<br />

»»<br />

In diesem Sinne muss auch die Außenpolitik gestaltet werden.<br />

»»<br />

Die Völker unserer Erde müssen friedlich nebeneinander ihren nationalen und kulturellen<br />

Bedürfnissen nachgehen dürfen.<br />

»»<br />

Dabei hat die Bewahrung der Menschenrechte oberste Priorität. Diese dürfen wirtschaftlichen<br />

Interessen nicht untergeordnet werden.<br />

»»<br />

Nur eine tiefgreifende Demokratisierung und Sicherung der Freiheitsrechte wird der Welt<br />

eine sichere und gerechtere Zukunft bringen. Leider wird dies von den bisherigen Entscheidungsträgern<br />

auf der ganzen Welt zu oft missachtet. PACKEN WIR ES AN!!<br />

Bitte richten Sie alle Fragen an Dr. Thomas Walter per:<br />

»»<br />

Twitter: @dr_tw<br />

»»<br />

Mail<br />

»»<br />

Wiki-Frageseite<br />

Pressemappe<br />

Seite 21


20.07.2012:<br />

Erneute Kandidatur<br />

Zum Landesparteitag Sachsen 2012.2 in Olbernhau stellt<br />

sich Dr. Thomas Walter als Richter zur Wiederwahl.<br />

Seit dem 01. Oktober 2011 ist Herr Dr. Thomas Walter<br />

als Schiedsrichter für die Schlichtung von Streitfragen<br />

bei Satzungsfragen und Programmfragen oder anderen<br />

Auslegungen zwischen Mitgliedern und/oder Gliederungen<br />

verantwortlich. Desweiteren führt das Schiedsgericht<br />

Auschlussverfahren und sonstige Klagen von Mitgliedern durch.<br />

Dr. Thomas Walter über seine Kandidatur:<br />

„Ich sehe das Schiedsgericht neben Vorständen und Mitgliederversammlung als unabhängige<br />

Instanz, das zwar bei Bedarf Recht sprechen muss, aber auch Beitrag dafür leistet, Streit zu vermeiden.<br />

Deshalb sollten wir alles tun, aufkommenden Streit rechtzeitig zu schlichten. In diesem Sinne<br />

möchte ich meine Arbeit fortsetzen.“<br />

http://wiki.piratenpartei.de/SN:Treffen/Landesparteitag/2012.2/Kandidaten#Richter_<strong>im</strong>_Landesschiedsgericht<br />

Pressemappe<br />

Seite 22


03.05.2012:<br />

Pirat Dr. Thomas Walter für die Offenlegung<br />

der Nebeneinkünfte von Amtsträgern<br />

Be<strong>im</strong> Landesparteitag stellt Dr. Thomas Walter den<br />

Antrag auf Offenlegung der Einkünfte, Aufwandsentschädigungen,<br />

unentgeltlichen Zuwendungen in Justiz,<br />

Verwaltung und Landesparlament in Sachsen.<br />

Richter, Staatsanwälte, Beamte in gehobenen Positionen, aber auch alle politischen Amtsträger,<br />

wie Minister, Staatssekretäre, Bürgermeister etc. sowie alle Mandatsträger des <strong>Landtag</strong>es haben<br />

ihre Einkünfte, Nebeneinkünfte, Aufwandsentschädigungen, unentgeltlich empfangene Leistungen<br />

und eigene unentgeltliche Tätigkeiten für Dritte Personen, die mit Ihrem Amt in sachlichen Zusammenhang<br />

stehen, sowie etwaige sonstige Teilnahmen an Veranstaltungen, zu denen sie wegen<br />

Ihres Amtes außerhalb des regulären Geschäftsbetriebes eingeladen werden, offenzulegen, einschließlich<br />

des Grundes. Die Offenlegung hat für jedermann sichtbar auch <strong>im</strong> Internet zu erfolgen.<br />

Die Piratenpartei Sachsen setzt sich auch dafür ein, dass über den Bundesrat auch die dem Bundesrecht<br />

unterliegenden Amts- und Mandatsträger entsprechende gesetzliche Pflichten auferlegt<br />

werden. Nur eine transparente Politik ist eine glaubwürdige Politik. Das Volk hat ein Recht zu wissen,<br />

von wem sich Politiker bezahlen und somit beeinflussen lassen.<br />

http://wiki.piratenpartei.de/SN:Treffen/Landesparteitag/2012.1/Programm/WA03<br />

Pressemappe<br />

Seite 23


24.05.2012:<br />

„Leipziger Informationsfreiheitssatzung“<br />

ist eine Mogelpackung Dr. Thomas Walter<br />

bringt Gegenentwurf in Stellung.<br />

Die Leipziger Piraten sehen <strong>im</strong> vorgelegten Entwurf<br />

des Rechtsamtes keine „revolutionäre“ Öffnung der<br />

Amtsverschwiegenheit hin zur Amtsoffenheit. Für eine<br />

„kleine Revolution“ in unserer Stadt, wie die Grünen in<br />

ihrer Presseveröffentlichung jubeln, birgt der Entwurf<br />

zu viele und unscharfe Ausnahmeregelungen.<br />

Transparenz bedeutet Offenheit der Verwaltung für den Bürger. Ihm soll weitgehend Einsicht in das<br />

Verwaltungsgeschehen gewährt werden, ohne dass ein berechtigtes Interesse vorliegen muss. Eine<br />

offene Verwaltung schafft Vertrauen, Kontrolle und Synergie-Effekte und verhindert Korruption<br />

und Steuerverschwendung. Nur strenge und klar formulierte Ausnahmetatbestände dürfen das<br />

Informationsfreiheitsrecht des Bürgers begrenzen! Diesem Anspruch wird der vorgelegte Entwurf<br />

nicht annähernd gerecht.<br />

Die Piraten Leipzig melden deshalb nicht einfach Kritik an diesem Entwurf an, um einige Änderungen<br />

zu bewirken, sondern bringen die von ihnen erarbeitete Transparenzsatzung in die Debatte ein.<br />

Siehe hierzu: https://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Notar1957/Transparenzsatzung Dr. Thomas Walter<br />

bringt Gegenentwurf in Stellung.<br />

Die Leipziger Piraten sehen <strong>im</strong> vorgelegten Entwurf des Rechtsamtes keine „revolutionäre“ Öffnung<br />

der Amtsverschwiegenheit hin zur Amtsoffenheit. Für eine „kleine Revolution“ in unserer Stadt, wie<br />

die Grünen in ihrer Presseveröffentlichung jubeln, birgt der Entwurf zu viele und unscharfe Ausnahmeregelungen.<br />

Transparenz bedeutet Offenheit der Verwaltung für den Bürger. Ihm soll weitgehend Einsicht in das<br />

Verwaltungsgeschehen gewährt werden, ohne dass ein berechtigtes Interesse vorliegen muss. Eine<br />

offene Verwaltung schafft Vertrauen, Kontrolle und Synergie-Effekte und verhindert Korruption und<br />

Steuerverschwendung. Nur strenge und klar formulierte Ausnahmetatbestände dürfen das Informationsfreiheitsrecht<br />

des Bürgers begrenzen! Diesem Anspruch wird der vorgelegte Entwurf nicht annähernd<br />

gerecht.<br />

Die Piraten Leipzig melden deshalb nicht einfach Kritik an diesem Entwurf an, um einige Änderungen<br />

zu bewirken, sondern bringen die von ihnen erarbeitete Transparenzsatzung in die Debatte ein.<br />

Siehe hierzu: https://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Notar1957/Transparenzsatzung<br />

Pressemappe<br />

Seite 24


03.05.2012:<br />

Die gläserne Verwaltung Leipzig<br />

Dr. Thomas Walter fordert be<strong>im</strong> Kreisparteitag am 3.<br />

Mai 2012 für eine gläserne Verwaltung in Leipzig.<br />

Die gewählten <strong>Landtag</strong>e von Sachsen haben es wegen<br />

der konservativen Mehrheiten bis heute noch nicht<br />

einmal geschafft, ein Informationsfreiheitsgesetz nach<br />

dem Vorbild des Bundes und 11 anderer Länder zu<br />

verabschieden, mit dem jeder das Recht auf Information<br />

gegenüber Behörden und Verwaltung hat. Wir PIRATEN fordern ein Ende dieses gesetzlosen<br />

Zustandes und die Begründung einer Informationspflicht und eines Informationsanspruches, somit<br />

die Abkehr vom Prinzip der Amtsverschwiegenheit. WIR PIRATEN FORDERN DIE GLÄSERNE VER-<br />

WALTUNG STATT EINEM GLÄSERNEN BÜRGER!<br />

Die Intransparenz verwaltungsinterner Strukturen in Leipzig erschwert es den Bürgern, sich zu<br />

beteiligen oder Verwaltung und Politik zu überprüfen. Dabei ist für effektive politische Teilhabe<br />

dringend ein zeitgemäß gestalteter Zugang zu Fakten notwendig.<br />

Solange der Freistaat Sachsen es nicht schafft, ein eigenes Informationsfreiheitsgesetz zu schaffen,<br />

muss die Stadt Leipzig <strong>im</strong> Bereich der kommunalen Selbstverwaltung entsprechend selbst tätig<br />

werden, allerdings auf einem ganz anderen Niveau als dies andere Körperschaften des öffentlichen<br />

Rechtes (z.B. München) bislang mit Alibisatzungen getan haben.<br />

In Anlehnung an die Volksinitiative in Hamburg fordern wir PIRATEN in Leipzig daher die Schaffung<br />

einer TRANSPARENZSATZUNG für unsere Stadt, die weit über die herkömmlichen und zu schwachen<br />

Informationsfreiheitsgesetze von Bund und anderen Ländern hinausgeht.<br />

Damit soll mit Hilfe eines Zentralen Informationsregisters das Prinzip umgekehrt werden, dass der<br />

Bürger erst einen Antrag mit Gebührenfolgen stellen muss. Dies ist aus der Sicht des Bürgers unnötig<br />

mühselig und teuer. Damit wird zugleich dem Gedanken an OPEN DATA Rechnung getragen.<br />

Offene Daten sind sämtliche Datenbestände, die <strong>im</strong> Interesse der Allgemeinheit der Gesellschaft<br />

ohne jedwede Einschränkung zur freien Nutzung, zur Weiterverbreitung und zur freien Weiterverwendung<br />

frei zugänglich gemacht werden können.<br />

Diese von den PIRATEN geforderte Transparenzsatzung definiert, was an Datenmaterial <strong>im</strong> zentralen<br />

Informationsregister zu veröffentlichen ist und gibt <strong>im</strong> Übrigen dem Bürger einen klaren Informations-<br />

und Auskunftsanspruch. Hierbei ist durch Ausnutzung der beherrschenden Gesellschafterstellung<br />

der Informationsanspruch auch gegen Unternehmen des Privatrechtes zu begründen,<br />

soweit die Stadt Leipzig mitbest<strong>im</strong>mend hieran beteiligt ist, aber auch dann, wenn Unternehmen<br />

öffentliche Aufgaben auf Grund besonderer Vertragsgestaltung wahrnehmen. Es wird nicht nur ein<br />

INFORMATIONANSPRUCH begründet, sondern zusätzlich auch eine antragsunabhängige INFOR-<br />

MATIONSPFLICHT. Mit den eng umrissenen Ausnahmetatbeständen <strong>im</strong> Falle höherwertig zu beurteilenden<br />

öffentlichen Interessen und Belange Dritter ( z.B. Organe der Rechtspflege, Gefährdung<br />

von Straf- ,Ordnungs- und Disziplinarverfahren, Betriebs- und Geschäftsgehe<strong>im</strong>nissen) werden die<br />

Pressemappe<br />

Seite 25


informations- und auskunftspflichtige Stellen der Stadt Leipzig daran gehindert, mit pauschalen<br />

Behauptungen das Informationsbegehren und die Informationspflicht zu umgehen. Zudem sind<br />

städtische Stellen gehalten, das Informationsinteresse in jeder Phase ihres Handelns rechtzeitig zu<br />

berücksichtigen, z.B. dass Verträge mit staatlichen Stellen vorab zu veröffentlichen sind und Vertragspartner<br />

mit Abschluss des Vertrages auch in die Veröffentlichung einzuwilligen haben. Sogenannte<br />

Privat- und Betriebsgehe<strong>im</strong>nisse sind von Anfang an gesondert kenntlich zu machen und zu<br />

begründen.<br />

Diese neu zu schaffende Satzung verhindert, dass wieder vergangene Skandale der LVV oder LWB<br />

sich ähnlich wiederholen können. Unterlegene Konkurrenten bei Ausschreibungen können besser<br />

ihre Rechte wahrnehmen und rechtswidriges Handeln der Verwaltung abwehren oder Lieferanten<br />

können der Stadt kostengünstigere Angebote unterbreiten, was künftige Ausgaben zu senken hilft.<br />

Verträge werden erst 30 Tage nach Veröffentlichung wirksam, und die Vertragspartner der Stadt<br />

haben auch nur unter höchstmöglicher Transparenzgewährung mit der Stadt zu kontrahieren. Der<br />

zusätzliche Verwaltungsaufwand für die Umsetzung dieser Satzung wird kaum messbar sein, wenn<br />

die Verwaltung sich schon in ihrem täglichen Handeln angewöhnt die Digitalisierung und deren<br />

Speicherung für anschließende Veröffentlichungen zu berücksichtigen. Die oft von konservativen<br />

Kräften verbreitete Angst vor einem „bürokratischen Monster“ oder der Lahmlegung der Verwaltung<br />

sind nur vorgeschobene Argumente, um die Ziele dieser Satzung zu unterbinden.<br />

Mit dieser Satzung wird<br />

»»<br />

Korruption erschwert<br />

»»<br />

Steuerverschwendung vorgebeugt<br />

»»<br />

der Verwaltungsablauf vereinfacht<br />

»»<br />

dem Bürger und den Stadträten mehr Mitbest<strong>im</strong>mung ermöglicht<br />

»»<br />

die Pressefreiheit durch bessere Recherchemöglichkeiten gestärkt<br />

»»<br />

das Vertrauen in Politik und Verwaltung gestärkt!<br />

und damit die DEMOKRATIE durch mehr Transparenz und Vertrauen erheblich gestärkt!<br />

Pressemappe<br />

Seite 26


24.03.2012:<br />

Dr. Thomas Walter aktiv und engagiert<br />

be<strong>im</strong> Landesparteitag<br />

Be<strong>im</strong> Landesparteitag in Döbeln forderte Dr. Thomas<br />

Walter per Antrag mehr Transparenz für den Bürger be<strong>im</strong><br />

Zustandekommen von Gesetzen <strong>im</strong> sächsischen <strong>Landtag</strong>.<br />

Der Antrag wurde nahezu einst<strong>im</strong>mig angenommen.<br />

Dazu ist eigens ein Gesetz zur Transparenz <strong>im</strong> Gesetzgebungsverfahren<br />

(GesetzgebTPG) zu schaffen das folgende<br />

Regelungen enthält.<br />

Es muss Lobbyisten-Registers eingeführt werden, welches alle Personen, Unternehmen, Verbände,<br />

Nichtregierungsorganistionen, Agenturen, Anwaltskanzleien etc. auflistet, die Lobbyarbeit betreiben.<br />

Vorlagen der Exekutive, die mittelbar oder unmittelbar durch Lobbying beeinflusst worden sind<br />

(Gesetzesentwürfe, Unterrichtungen u.ä.) sind hinsichtlich deren Beteiligung zu dokumentieren (sog.<br />

legislativer Fußabdruck) und für das weitere Gesetzgebungsverfahren transparent zu machen.<br />

Verstöße gegen die Pflichten nach diesem Gesetz sind als Ordnungswidrigkeiten zu ahnden. Bußgeldbescheide<br />

sind von den ordentlichen Gerichten auf Grund eines Einspruches zu überprüfen. Zugleich<br />

ist bei Verstößen auch die Streichung aus dem Lobbyistenregister auf Zeit, in schweren Fällen auch<br />

auf Dauer vorzusehen.<br />

Die Piratenpartei Deutschland, Landesverband Sachsen setzt sich auch dafür ein, dass über den Bundesrat<br />

entsprechende Regelungen als Bundesgesetz für die Bundesgesetzgebung geschaffen werden.<br />

Alle Informationen zum Antrag unter:<br />

http://wiki.piratenpartei.de/SN:Treffen/Landesparteitag/2012.1/Programm/WA01<br />

Pressemappe<br />

Seite 27


Interviews & Medienecho<br />

24.08.2012:<br />

“Es muss in Leipzig einen Wechsel <strong>im</strong> Amt<br />

geben!“ LF-Interview mit Piratenmitglied<br />

Dr. Thomas Walter<br />

Seit einiger Zeit ist die Piratenpartei auch in Leipzig auf dem<br />

Vormarsch. LEIPZIG FERNSEHEN hat mit Piratenpartei-Mitglied<br />

Dr. Thomas Walter über Bürgerbeteiligung, Transparenz<br />

und die Arbeit der aktuellen Stadtpolitiker gesprochen.<br />

+++<br />

Er passt auf den ersten Blick gar nicht in das Bild, das die<br />

Öffentlichkeit von Mitglieder der „neuen Protestpartei“ hat.<br />

Der hauptberufliche Jurist trägt zum Interview einen gut sitzenden<br />

Anzug und Lederschuhe. Doch Dr. Thomas Walter ist trotz allem ein Querdenker und auch<br />

schon mal als „der bunte Vogel der Partei“ dargestellt.<br />

Walter ist seit knapp einem Jahr Mitglied der Piraten, war bis zum Ende der sozial-liberalen Koalition<br />

1982 in der FDP aktiv, verließ die Partei, weil ihm „der Kurs seit Jahrzehnten nicht mehr gefiel“,<br />

wie er sagt. Nun tritt er für die Interessen der Piratenpartei ein. Im LF-Interview stand er uns Rede<br />

und Antwort.<br />

Herr Dr. Walter, fangen wir bei momentanen Problemen in Leipzig an. Das Freiheits- und Einheitsdenkmal<br />

steht aktuell massiv in der Kritik. Vor allem das Auswahlverfahren wird kritisiert.<br />

Wie bewerten Sie das Vorgehen der Stadtverwaltung?<br />

In diesem Fall wird das grundlegende Problem der momentan vorherrschenden Politik widergespiegelt.<br />

Es wird den Bürgern eine Entscheidung vorgesetzt und wenn man <strong>im</strong> Nachhinein merkt, dass<br />

den Bürgern das Ergebnis nicht gefällt, rudert man zurück. Wie fast bei jeder Entscheidung fehlte<br />

hier von Anfang an die Transparenz.<br />

Und genau für Transparenz stehen die Piraten ja wie keine andere Partei in Deutschland. Wie<br />

hätte denn Ihre Partei das Verfahren in Leipzig gestaltet?<br />

Ein Internetportal wäre ein Ansatz gewesen. Die Bürger hätten dort von Beginn an ihre Ideen einbringen<br />

können. Danach hätte man diese gesammelten Vorschläge dann Experten vorlegen können,<br />

die daraus dann ein Konzept erarbeiten. Aber wenn Sie meine persönliche Meinung wissen wollen:<br />

Ich hätte das Geld für andere – sozial dringlichere Dinge verwendet und den Bau des Denkmals<br />

verschoben.<br />

Das klingt ja schon fast nach Wahlkampf. Bleiben wir doch gleich bei diesem Thema. Am 27. Januar<br />

2013 wird der Oberbürgermeister in Leipzig gewählt. Ihre Partei hat in diesem Zusammenhang<br />

alle Leipziger dazu aufgerufen, sich bei Ihnen zu bewerben. Wie war die Resonanz?<br />

Die genauen Zahlen kenne ich nicht. Aber es waren nicht sehr viele. In Kürze wird eine Übersicht<br />

aller Bewerber auf unserer Homepage veröffentlicht.<br />

Pressemappe<br />

Seite 28


Nicht sehr viele? Ist Leipzig wirklich so politikverdrossen?<br />

Leider ja. Schauen Sie sich die OBM-Wahl 2006 an: 400.000 Wahlberechtigte, aber nur rund 60.000<br />

haben Burkhard Jung gewählt und er hat gewonnen. Das ist ein Armutszeugnis für die Demokratie<br />

in dieser Stadt.<br />

Und das will die Piratenpartei ja ändern. Ihr Hauptargument ist dabei die Transparenz. Der Bürger<br />

soll mehr beteiligt werden. Aber ist das nicht etwas zu wenig? Zu anderen politischen Themen<br />

fehlen momentan ja noch klare Positionen.<br />

Die Partei steht am Scheideweg. Die Piraten müssen sich weiter entwickeln, es muss mehr Struktur<br />

in das Programm kommen. Mit dem Einzug in die Parlamente haben wir gute Chancen, darauf<br />

aufzubauen und auch <strong>im</strong> Hinblick auf die Wahl 2013 in den Bundestag einzuziehen. Dazu müssen<br />

gewisse Themen und Aussagen aber noch besser artikuliert werden.<br />

Be<strong>im</strong> Thema Transparenz und Bürgerbeteiligung ist Ihre Partei aber bisher klarer Vorreiter.<br />

Macht es sich die Piratenpartei da nicht zu einfach, wenn sie sagt: „Der Bürger soll uns sagen,<br />

was ihn stört und wie er es lösen würde?“ - Wie weit darf die Mitbest<strong>im</strong>mung gehen? Nehmen<br />

wir den Fall „Klaus Heininger“ – da haben die Bürger zum Teil martialische Strafen gefordert.<br />

Der Bürger soll mitbest<strong>im</strong>men. Allerdings in einem noch viel größeren, gesetzlichen Rahmen, als<br />

ihm das bisher zusteht. Aber die Judikative sollte in der Gewaltenteilung unabhängig bleiben. Gerade<br />

be<strong>im</strong> Strafrecht ist das <strong>im</strong>mer so eine Sache. Wir erinnern uns auch an den Fall, bei dem per<br />

Facebook zur Lynchjustiz aufgerufen wurde. Das sollte nicht geschehen, da sollte man die Grenze<br />

ziehen.<br />

Viele werfen den Piraten vor, sie wären die „neue Protestpartei“? Ist die Gefahr nicht groß, dass<br />

der Trend bald abebbt?<br />

Es mag sein, dass viele Menschen das Kreuz zurzeit bei den Piraten aus dem Bauch heraus setzen.<br />

Doch die Geschichte zeigt, dass daraus auch viel entstehen kann. Die Grünen haben das damals<br />

mit ihrer ökologischen Bewegung eindrucksvoll bewiesen. Und wir als Piratenpartei haben eine<br />

Demokratiebewegung losgetreten. So wollen wir eine Evolution – keine Revolution – in der Politiklandschaft<br />

in Deutschland auslösen. Die alteingesessenen Parteien sind verkrusteten Strukturen<br />

verhaftet. Das ist bei uns nicht der Fall.<br />

Ein Schritt dahin ist die bevorstehende OBM-Wahl in Leipzig. Welche Chancen rechnet sich die<br />

Piratenpartei dort aus?<br />

Bleiben wir realisitisch: Wir werden einen ähnlichen Prozentsatz erzielen wie wir ihn bisher auf der<br />

Landesebene haben. Der Wähler denkt taktisch und wählt eben meist die etablierten Parteien. Wir<br />

als Piraten treten aber trotzdem an, um ein Zeichen zu setzen und erhoffen uns max<strong>im</strong>alen Erfolg.<br />

Was halten Sie denn von den bisherigen Kandidaten der anderen Parteien? Gerade auch die Nominierung<br />

von Polizeipräsident Horst Wawrzynski für die CDU hat ja viele überrascht.<br />

Die CDU hat da einen ziemlich guten Schachzug gemacht. Wir haben uns vor kurzem erst mit Herrn<br />

Wawrzynski getroffen und waren überrascht, wie offen er für einige unserer Vorschläge war. Aber<br />

wir werden auch genau aufpassen, ob die vorher getroffenen Versprechungen von ihm auch nach<br />

dem Wahlkampf noch Bestand haben.<br />

Pressemappe<br />

Seite 29


Kommen wir zum wahrscheinlichen Gegenspieler von Horst Wawrzynski bei der Wahl 2013:<br />

Oberbürgermeister Burkhard Jung. Er und seine SPD-Beigeordneten in der Stadtverwaltung<br />

machten in letzter Zeit ja meist nur negative Schlagzeilen. Der Fall der „herrenlosen Grundstücke“<br />

ist da wohl das brisanteste Thema.<br />

Was die Stadtverwaltung da gemacht hat, ist ungeheuerlich. Die Piratenpartei hat vor einiger Zeit<br />

zu diesem Thema einen offenen Brief an die Stadtspitze geschrieben. Er wurde abweisend beantwortet<br />

und es wurde substantiell überhaupt nicht auf unsere Anfrage eingegangen. Es ist so, dass<br />

wenn Sie jetzt zum Grundbuchamt gehen und dort fragen „Ich interessiere mich für Haus XYZ,<br />

könnten Sie mir den Eigentümer verraten?“ dann sagt das Grundbuchamt „Nein, du hast kein Recht<br />

dazu.“ - Die Stadtverwaltung widerum sagt, sofern Kaufinteresse besteht, darf ein Vertreter für den<br />

Besitzer bestellt werden, der sogar ermächtigt wäre, den Kauf an den Interessenten zu vermitteln.<br />

Das ist ein klarer Wertungswiderspruch, der hier geschieht!<br />

Wir reden hier vom größten Immobilienskandal in der Geschichte Deutschlands, der von öffentlicher<br />

Hand ausgelöst wurde! Es gab bereits Anzeigen und Anklagen gegen das zuständige Leipziger<br />

Rechtsamt – der zuständige Verwaltungschef (Bürgermeister Andreas Müller, Anm. d. Red.) müsste,<br />

meiner Meinung nach, die persönlichen Konsequenzen daraus ziehen.<br />

Die Quintessenz daraus ist also, dass Ihre Partei für Horst Wawrzynski als zukünftigen Oberbürgermeister<br />

in Leipzig wäre?<br />

Sagen wir es so: Ich glaube nicht, dass sich Herr Jung neu erfinden kann. Es muss ein Wechsel <strong>im</strong><br />

Amt passieren. Schl<strong>im</strong>mer als unter den bisherigen SPD-Oberbürgermeistern kann es nicht kommen.<br />

Das Interview finden Sie auch unter:<br />

http://www.leipzig-fernsehen.de/default.aspx?ID=5846&showNews=1208016&showSearch=5855<br />

Pressemappe<br />

Seite 30


25.05.2012: Beitrag aus der Leipziger Volkszeitung<br />

Pressemappe<br />

Seite 31


27.04.2012: Beitrag aus der Leipziger Volkszeitung<br />

Pressemappe<br />

Seite 32


11.04.2012: Beitrag aus der Leipziger Volkszeitung<br />

Pressemappe<br />

Seite 33


26.03.2012: Beitrag aus der Leipziger Volkszeitung<br />

Pressemappe<br />

Seite 34


25.05.2012: Beitrag aus der<br />

Leipziger Internetzeitung<br />

Herrenlose Grundstücke in<br />

Leipzig: Piraten stellen dem<br />

Oberbürgermeister acht Fragen<br />

Die politische Debatte um das Verwaltungsversagen<br />

bei den sogenannten Herrenlosen Häusern<br />

wird schärfer. Die örtliche Piraten-Partei<br />

erwartet von Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) Antwort auf acht Fragen. Gefragt wird auch nach<br />

mutmaßlichen Parteispenden von Nutznießern der Immobiliendeals, insbesondere an die SPD.<br />

Foto: Piraten Leipzig<br />

Die Piraten stellen von jeher die Eigentumsfrage. Das ist nun einmal der Sinn von Freibeuterei.<br />

Im politischen Raum ziehen die Digital-Kosaren konsequent die Berechtigung von privaten Eigentumstiteln<br />

an geistigen und künstlerischen Dingen in Zweifel. Was ihnen aktuell der Urheber, war anderen<br />

Stellern der Eigentumsfrage weiland der Besitzer von eher gewerblichen Produktionsmitteln.<br />

Doch be<strong>im</strong> Grundrecht auf privates Eigentum verstehen die Leipziger Piraten keinen Spaß – jedenfalls,<br />

wenn es um Grund und Boden und Häuser geht. Also um Immobilien.<br />

Die wurden nach 1990 in Leipzig schon mal mehrhundertfach als herrenlos erklärt. So bedauerlich<br />

und unentschuldbar das freihändige Agieren von drei Rathausmitarbeitern auch gewesen sein mag,<br />

heißt es seit Ende März 2012 aus dem Rathaus, es war irgendwie doch rechtskonform und diente<br />

einem guten Zweck.<br />

Investitionsvorrang lautete die Zauberformel der Förderer des Aufbaus Ost. Und ein Investor, das<br />

haben wir Ossis gelernt, ist per se ein rundum selbstloser Aktivbürger mit ausschließlicher Gemeinwohlorientierung.<br />

Während die <strong>im</strong> Leipziger Stadtrat vertretenen Parteien darum ringen, wer in der Verwaltungsspitze<br />

wann was hätte wissen und unterbinden müssen, geht die Apo in Orange einen Schritt weiter.<br />

Da die Piraten in Ermangelung von Stadtratsvertretern dort noch keine Anträge stellen können,<br />

haben sie nun einen Offenen Brief an den Oberbürgermeister geschrieben.<br />

Zum einen liefern die parteipolitischen Newcomer eine andere Sicht auf die Rechtslage. „Sinn und<br />

Zweck dieser gesetzlichen Regelung war auch nur, in der Aufbauphase der Rechtspflege nach der<br />

deutschen Wiedervereinigung den Kommunen Handlungsmöglichkeiten vereinfacht an die Hand<br />

zu geben“, schreiben sie über die Reichweite der Investitionsvorrangregelungen in ihrem Offenen<br />

Brief.<br />

„Dieser Vereinfachungszweck ist schon lange durch eine funktionierende Rechtspflege weggefallen,<br />

auch wenn das Gesetz insoweit noch nicht aufgehoben wurde“, befinden die Piraten weiter. Dennoch<br />

habe die Stadtverwaltung systematisch – „auch in den letzten 10 Jahren“ – noch regelmäßig<br />

von den Regelungen Gebrauch gemacht, so die Digital-Freibeuter.<br />

Somit kommen Leipzigs Piraten zu dem Schluss: „Das Handeln der Stadt Leipzig ist grob rechtswidrig<br />

gewesen und dies über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten. Die Stadt Leipzig hat somit<br />

rechtswidrig die Ursache für eine Enteignung von hunderten von Grundstückseigentümern ge-<br />

Pressemappe<br />

Seite 35


setzt.“ Das Grundrecht auf Eigentum nach Artikel14 Grundgesetz werde hier konterkariert, meinen<br />

die Piraten, seitens der Stadt werde hier der Schein der Legalität erzeugt, wo in Wahrheit tiefe<br />

Finsternis herrscht.<br />

Nun bringen die nun vorliegenden Prüfberichte schon eines ans Tageslicht. „Konkret bekannt<br />

gewordene Einzelfälle belegen deutlich, dass die vereinbarten Verkaufspreise erstaunlicherweise<br />

zu niedrig ausfielen“, haben die Piraten den Texten entnommen. Noch gänzlich unerforscht seien<br />

darüber hinaus „mögliche Manipulationen in den vielen Gutachten, indem dort haltlose Bewertungsansätze<br />

niedergeschrieben wurden und so der Anschein erweckt werden sollte, dass die<br />

Immobilien zum korrekten Verkehrswert veräußert worden seien“.<br />

Als Beispiel führen die Piraten das Grundstück Pfaffendorfer Straße 1 an. Das sei bei einem Bodenwert<br />

von mindestens 540.000 Euro für nur 90.000 Euro veräußert worden. Die dort angeführte<br />

Begründung, dass die Abrisskosten den Wert herabsetzen würden, nennen die Piraten eine Behauptung.<br />

Denn der Denkmalschutz stand einem Abriss des ehemaligen „Gastmahl des Meeres“<br />

entgegen, führen die Piraten an.<br />

Zum anderen wagen die Piraten einen weiteren Tabubruch. Bislang war in der Leipziger Politik die<br />

Sprachregelung unwidersprochen, dass es bei den Verwaltungsvorgängen, die das Interesse der<br />

Staatsanwaltschaft fanden, keine Anzeichen von Korruption gibt.<br />

Die Piraten drehen ihr Fernrohr hingegen in eine andere Richtung. „Weiterhin besteht der Verdacht,<br />

dass <strong>im</strong> Hinblick auf das häufige Fehlen von förmlichen Anträgen zu den Vertreterbestellungen<br />

hier eine besondere Nähe zwischen den Akteuren und der Verwaltung bestand und<br />

möglicherweise noch <strong>im</strong>mer besteht“, schreiben die Digitalen in ihrer Pressemitteilung, die ihr<br />

stellvertretender Kreisvorsitzender Matthias Jung versandte.<br />

Das gelte es aufzuklären. Deshalb wollen die Piraten in Frage sechs ihrer acht Fragen an das Stadtoberhaupt<br />

wissen: „Gibt es parteipolitische Beziehungen der bestellten Vertreter oder deren<br />

Sozien oder der unmittelbaren Vertragspartner (Käufer der Immobilien) oder deren nahe Angehörige<br />

zu den <strong>im</strong> Stadtrat vertretenen Parteien? Wurden aus diesem Personenkreis Parteispenden<br />

zugunsten der Parteien zugewendet?“<br />

Nun entzieht sich die Rechnungslegung miteinander konkurrierender politischer Parteien vernünftigerweise<br />

der Einsicht und dem Durchgriff eines Oberbürgermeisters. Dieses offenbar antizipierend,<br />

fahren die Piraten fort: „Können Sie als der von der SPD <strong>im</strong> Jahre 2005/06 aufgestellte und<br />

gewählte Kandidat für den Posten des OBM veranlassen, dass die SPD eine Liste aller Spenden<br />

erstellt, die 1.000 Euro <strong>im</strong> Einzelfall übersteigen und zwar für den Zeitraum der letzten 20 Jahre?<br />

Können Sie darlegen, wie das Spendenaufkommen <strong>im</strong> Zusammenhang Ihres OBM-Wahlkampfes <strong>im</strong><br />

Jahre 2006 sich gestaltete?“<br />

Eine Rückäußerung des Stadtoberhaupts erwarten die Piraten bis zum 18. Juni 2012. Einstweilen<br />

wollen die Piraten schon mal an der „Aufklärung des Skandals“ mitwirken. Piratenmitglied Dr. Thomas<br />

Walter, Jurist und Immobilienrechtsfachmann allhier, steht bereit, „unentgeltlich neben dem<br />

ehemaligen Präsidenten des Bundesverwaltungsgerichtes, Herrn Eckart Hien, an der Aufklärung<br />

mitzuwirken“. Natürlich nur, „wenn ihm uneingeschränktes Einsichts- und Aufklärungsrecht gegeben<br />

werde“.<br />

http://www.l-iz.de/Politik/Leipzig/2012/05/Herrenlose-Grundstuecke-in-Leipzig-Piraten-stellen-<br />

OBM-acht-Fragen-42038.html<br />

Pressemappe<br />

Seite 36


21.04.2012: Beitrag aus der<br />

Leipziger Internetzeitung<br />

Oberbürgermeisterwahl<br />

2013: Piraten starten Leipziger<br />

Wahlkampfregatta<br />

Warmlaufen für den Oberbürgermeisterwahlkampf<br />

und Buhlen um Piratenst<strong>im</strong>men.<br />

In etwa darum ging es am Donnerstagabend<br />

in der „Villa“ be<strong>im</strong> Basistreffen<br />

der Piraten. Denn die St<strong>im</strong>menräuber in Orange diskutierten mit den Oberbürgermeisterkandidaten der<br />

anderen Parteien. Ob die Piraten selbst antreten, entscheiden sie am 3. Mai 2012.<br />

Foto: Gernot Borriss, Leipziger Internet Zeitung<br />

Die Bundesregierung plant die Ausweitung des Pirateneinsatzes. Mitte Mai soll der Bundestag entscheiden,<br />

ob das Mandat der deutschen Soldaten vor Somalia ausgeweitet und erneut verlängert wird.<br />

Einen Pirateneinsatz der anderen Art absolvierten am Donnerstagabend, 19. April, <strong>im</strong> Soziokulturellen<br />

Zentrum „Die Villa“ in der Lessingstraße die örtlichen Vertreter der etablierten Parteien. Denn die Digitaltruppe,<br />

die gerade mit Wucht die deutsche Parteilandschaft entert, lud die Oberbürgermeisterkandidaten<br />

der anderen Parteien zur „Vorstellungsrunde“ be<strong>im</strong> Basistreffen in Orange.<br />

Diese Gelegenheit wollten sich die bereits nominierten Oberbürgermeisterkandidaten Dr. Barbara Höll<br />

(Die Linke) und Professor Felix Ekardt (Bündnis 90/Die Grünen) nicht entgehen lassen. Schließlich etablieren<br />

sich die Piraten gerade als neue Protestpartei. Das geht wahrnehmungsseitig natürlich – selbst<br />

in Zeiten von Finanzkrise und Kl<strong>im</strong>awandel - zu Lasten von Linken und Grünen. Und in bundesweiten<br />

Umfragen befinden sich die Piraten schon seit Monaten mit diesen beiden Wettbewerbern annähernd<br />

auf Augenhöhe.<br />

Mit Blick auf die Leipziger Oberbürgermeisterwahl interessiert natürlich die Öffentlichkeit, ob die Piraten<br />

einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken. Und mancher Parteistratege dürfte schon durchgespielt<br />

haben, wie sehr ein Korsar auf den St<strong>im</strong>mzettel das Wahlergebnis Ende Januar 2013 beeinflussen<br />

würde. In dieser Gemengelage muss Piratenunterstützung für die bereits nominierten Bewerber nicht<br />

abträglich sein. Schwarz-grüne Bemühungen um einen gemeinsamen Herausforderer von Amtsinhaber<br />

Burkhard Jung (SPD) scheiterten ja bekanntermaßen.<br />

„Ob die Piraten Leipzig einen eigenen OBM-Kandidaten stellen werden, wird auf dem Kreisparteitag am<br />

3. Mai entschieden“, betont Thomas Walther von den Leipziger Piraten nach der Podiumsdiskussion<br />

gegenüber L-IZ noch einmal. Diese Grundsatzentscheidung werde „in aller Öffentlichkeit“ getroffen und<br />

alle seien eingeladen, daran teilzunehmen.<br />

Den Abend in der Villa verbucht Walther schon mal als Erfolg. „Dieser Abend ist der Anfang eines Versuches,<br />

die etablierten Parteien zu einem überparteilichen konstruktiven Dialog zu bringen“, findet der<br />

Mann mit dem Jackett in der Parteifarbe orange. „Gleichwohl ist dies ein steiniger Weg, wie auch die<br />

Statements der Vertreter der andern Parteien gezeigt haben“, meint Walther.<br />

Weil die Piraten in Leipzig aktuell einen Kapitän mit dem Patent zur Außendarstellung haben, beschrieben<br />

also Barbara Höll von den Linken, der Grüne Felix Ekardt und Detlef Schubert von der CDU ihre<br />

Pressemappe<br />

Seite 37


Sicht auf die Leipziger Herausforderungen. Mit dem amtierenden Leipziger Oberpiraten Matthias Jung<br />

stellten die Gastgeber lediglich den Moderator.<br />

Detlef Schubert ist bekanntermaßen kein OBM-Kandidat und betonte noch einmal, dass er das auch<br />

nicht werden wolle. Da die CDU erst „zu gegebener Zeit“, so Schubert, einen Kandidaten aufstellen wolle,<br />

muss er einstweilen selbst ran, um die christdemokratischen Prämissen zu erklären. Eine lautet: Leipzig<br />

müsse durch weitere Unternehmensansiedlungen seine überregionalen Sektoren stärken, damit die<br />

regionale Prozesse wachsen können. „Letztendlich kommt es auf die Operationalisierung der Prozesse<br />

an“, sagte der CDU-Vormann. In Wahlkampfdeutsch: Leipzig brauche aus CDU-Sicht an der Stadtspitze<br />

endlich einen Entscheider und Macher.<br />

Auch Barbara Höll hob Leipzigs „wesentlich schlechtere Wirtschaftsparameter“ <strong>im</strong> Vergleich mit Dresden<br />

und Chemnitz hervor. Zugleich habe sich aus Hölls Sicht der „Politikstil in den letzten Jahren negativ<br />

entwickelt“. Deshalb will die linke Frontfrau sich für mehr politische Beteiligung stark machen. Dabei<br />

schließt sie ausdrücklich auch jene ein, die weniger gut betucht und weniger artikulationsmächtig sind<br />

als andere.<br />

Felix Ekardt hat ein „großes Unbehangen an der Berufspolitik, wie sie sich darstellt“, ausgemacht. Somit<br />

empfahl er sich als Seiteneinsteiger. Der Nachhaltigkeitsforscher plädierte für mehr Ungeschminktheit<br />

und Ehrlichkeit in der Politik. Und dafür, dabei Zielkonflikte zu benennen und in Leipzig Partizipation der<br />

Bürger künftig von Anfang zu ermöglichen. Ekardt glaubt mit Blick auf die Haushaltslage der Stadt nicht<br />

an schnelle Besserung, weshalb aus seiner Sicht an mancher Stelle auch der Gürtel enger geschnallt<br />

werden müsse. Doch mit dieser Art Transparenz ist Ekardt auf dem Podium allein.<br />

Nun macht so ein Diskurs über die Stadtpolitik eigentlich erst dann Sinn, wenn auch die Sicht des auf<br />

seine Wiederwahl drängenden Amtsinhabers zur Sprache kommt. Etwa eine dreiviertel Stunde nach<br />

Veranstaltungsbeginn erweiterten die Piraten das Kapitänsdeck um einen weiteren Stuhl. Auf diesem<br />

nahm für die SPD der örtliche <strong>Landtag</strong>sabgeordnete Holger Mann Platz.<br />

Da die drei Chefs nicht könnten, habe er die Vertretung der SPD übernommen, so Mann. Mann sieht<br />

die Stadt Leipzig insgesamt auf einem guten Weg. Er führte den Rückgang der Arbeitslosigkeit und den<br />

Abbau der städtischen Verschuldung in den letzten Jahren an. Zudem mahnte der <strong>Landtag</strong>sabgeordnete<br />

mit Blick auf Leipzig eine gerechte Verteilung der Fördermittel des Freistaates Sachsen an.<br />

Ein wichtiges Anliegen der Polit-Piraten ist Transparenz. Deshalb drängen sie auf eine „gläserne Verwaltung“.<br />

Das soll in einer Transparenzsatzung geregelt sein, für die sie einen eigenen Entwurf erarbeitet<br />

haben. Nach den Erfahrungen des Diskussionsabends werde man den anwesenden Personen die Thematik<br />

erneut und gesondert vorstellen und um substantiierte Stellungnahme bitten, so Pirat Walther<br />

nach der Veranstaltung.<br />

Leipzigs Grünen-Chef Jürgen Kasek sieht seine Partei an dieser Stelle „komplett“ bei den Piraten. Ihn<br />

freut zudem, dass durch den zusätzlichen öffentlichen Druck durch die neue Partei die grünen Stadtrats-<br />

Vorstöße für eine Informationsfreiheits- und Transparenzsatzung einen weiteren Schub erhalten. Darüber<br />

hinaus sieht Kasek etwa be<strong>im</strong> ÖPNV weitere inhaltliche Überschneidungen mit den Piraten.<br />

Die Podiumsdiskussion selbst nennt Jürgen Kasek „das erste Scharmützel <strong>im</strong> Wahlkampf“, bei dem sich<br />

die Bewerber gegenseitig inhaltlich ausgetestet hätten.<br />

http://www.l-iz.de/Politik/Leipzig/2012/04/OBM-Wahl-2013-Piraten-starten-Leipziger-Wahlkampfregatta-41403.html<br />

Pressemappe<br />

Seite 38


29.04.2012: Beitrag aus BILD.de<br />

Chef-Pirat Schlömer n<strong>im</strong>mt<br />

Kurs auf den Bundestag<br />

Piraten-Parteitag in Neumünster<br />

BILD.de Umfrage: Was halten Parte<strong>im</strong>itglieder von<br />

ihrem neuen Vorsitzenden<br />

Neuer Kapitän, neuer Kurs<br />

Der neue Chef-Pirat Bernd Schlömer will seine<br />

Partei auf Kurs Richtung Bundestag bringen.<br />

Dazu werde in den kommenden Wochen zunächst<br />

ein „inhaltliches Wahlprogramm” erarbeitet, kündigte Schlömer heute in Neumünster auf dem Bundesparteitag<br />

an.<br />

Zu einer möglichen Regierungsbeteiligung seiner Partei sagte Schlömer:<br />

„Wenn man an Wahlen teiln<strong>im</strong>mt, dann verfolgt man grundsätzlich<br />

auch das Ziel, Verantwortung zu übernehmen.”<br />

Allerdings müsse <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Einzelfall entschieden werden, wie viel Verantwortung<br />

die Mandatsträger übernehmen wollten.<br />

Generell vorstellbar seien Koalitionen „mit allen demokratischen Parteien”.<br />

Schlömer hatte sich bei der Wahl zum Chef-Piraten am Samstag mit 66,6<br />

Prozent der Wählerst<strong>im</strong>men gegen seinen Amtsvorgänger Sebastian Nerz durchgesetzt.<br />

Zum Generalsekretär wurde Sven Schomacker aus Bremen gewählt, zum neuen politischen Geschäftsführer<br />

als Nachfolger von Marina Weisband der Berliner Pirat Johannes Ponader.<br />

Rund 1500 Piratenmitglieder waren zu der zweitägigen Versammlung in Neumünster gekommen. Die<br />

Partei entschied, dass der Bundesvorstand auch weiterhin jährlich gewählt werden soll.<br />

Foto: dpa<br />

Foto: dpa<br />

BILD.de befragte Piraten, was sie von ihrem neuen Vorsitzenden erwarten.<br />

Foto: Lars Berg<br />

Foto: Lars Berg<br />

Gregory Engels (35), IT-Unternehmer aus Offenbach:<br />

„Ich verrate nicht, wie ich gewählt habe, aber ich bin überzeugt, dass Bernd<br />

Schlömer sich als neuer Bundesvorsitzender voll einbringen und sein Talent<br />

zum Wohle der Partei einsetzen wird. Ich hoffe, dass er die positive Entwicklung<br />

der Piraten weiter vorantreibt.“<br />

Kola Colman (51), Mönch aus Rangsdorf:<br />

„Bernd Schlömer hat langjährige Erfahrung in der Piratenpolitik. Er wird<br />

Ruhe und Gelassenheit in unsere politischen Prozesse ausstrahlen. Ich<br />

hoffe, dass er seine Sozialkompetenz nutzt, um die Teamarbeit in der<br />

Partei zu verbessern.“<br />

Pressemappe<br />

Seite 39


Foto: Lars Berg<br />

Foto: Lars Berg<br />

Tina Otten (22) aus Merseburg:<br />

„Bernd Schlömer hat eine viel extrovertiertere Art als sein Vorgänger Sebastian<br />

Nerz. Das ist gut. Ich wünsche mir, dass er sich auch weiterhin für direkte<br />

Demokratie einsetzt, außerdem ist es von Vorteil, dass er schon Vorstandserfahrung<br />

hat.“<br />

Thomas Walter (55), Jurist aus Leipzig:<br />

„Ich finde, der Bundesvorsitzende sollte politischer Vorreiter sein. Deshalb<br />

wünsche ich mir von Bernd Schlömer vor allem Mut zur Meinung. Er muss<br />

der Partei ein Gesicht geben und gleichzeitig eine enge Rückkopplung mit der<br />

Basis pflegen. Das traue ich Bernd Schlömer zu.“<br />

Antje Jerichow (30) Übersetzerin aus Berlin:<br />

„Ich mag die gelassene und kompetente Art von Bernd Schlömer. Er hat eine<br />

gute Agenda und setzt sich für die richtigen Tools, zum Beispiel die Verwendung<br />

von Liquid Feedback (Anm. d. Red.: eine Demokratie-Software) ein.“<br />

Foto: Lars Berg<br />

http://www.bild.de/politik/inland/piratenpartei/das-halten-piraten-vom-neuen-vorsitzendenschloemer-23907970.bild.html<br />

Pressemappe<br />

Seite 40


Notizen<br />

Pressemappe<br />

Seite 41


Daten und Fakten rund um die Partei<br />

Überblick<br />

Die Piratenpartei tritt für die Bürgerrechte <strong>im</strong><br />

digitalen Raum und darüber hinaus ein. Sie zählt<br />

inzwischen über 33.000 Mitglieder. Seit September<br />

2011 ist sie mit 45 Abgeordneten in den<br />

Landesparlamenten von Berlin, <strong>NRW</strong>, Schleswig-<br />

Holstein und dem Saarland vertreten.<br />

Gründung<br />

Die Piratenpartei Deutschland wurde am 10.<br />

September 2006 <strong>im</strong> Hackerspace „C-Base“ in<br />

Berlin gegründet. Als Vorbild diente die am 1.<br />

Januar 2006 gegründete schwedische „Piratpartiet“.<br />

Der derzeitige Fraktionsvorsitzende der<br />

Berliner <strong>Piratenfraktion</strong> <strong>im</strong> Abgeordnetenhaus<br />

und vorherige Spitzenkandidat Andreas Baum<br />

ist Gründungsmitglied der deutschen Piratenpartei.<br />

Die Landesverbände<br />

BW:<br />

BY:<br />

BE:<br />

BB:<br />

HB:<br />

HH:<br />

HE:<br />

MV:<br />

NI:<br />

NW:<br />

RP:<br />

SL:<br />

SN:<br />

ST:<br />

SH:<br />

TH:<br />

am 25.112007 in Karlsruhe<br />

am 06.01.2007 in München<br />

am 30.12.2006 in Berlin<br />

am 30.10.2006 in Potsdam<br />

am 26.06.2009 in Bremen<br />

am 21.10.2007 in Hamburg<br />

am 16.02.2007 in Frankfurt/Main<br />

am 21.06.2009 in Rostock<br />

am 08.07.2007 in Hannover<br />

am 09.06.2007 in Essen<br />

am 07.06.2008 in Koblenz<br />

am 24.06.2009 in Saarbrücken<br />

am 08.08.2008 in Dresden<br />

am 27.06.2009 in Halle<br />

am 16.12.2007 auf Fehmarn<br />

am 28.06.2009 in Erfurt<br />

Die Gliederungen<br />

» 16 Landesverbände<br />

» 20 Bezirksverbände<br />

» 9 Regionalverbände<br />

» 126 Kreisverbände<br />

» 3 Bezirksverbände in Hamburg<br />

» 4 Stadtverbände<br />

» 1 Ortsverband<br />

» ca. 78 Crews<br />

» ca. 350 Stammtische<br />

Aktuelle Vorsitzende<br />

Bund: Bernd Schlömer<br />

Baden-Württemberg: Lars Pallasch<br />

Bayern: Stefan Körner<br />

Berlin: Christiane Schinkel (i. V.)<br />

Brandenburg: Michael Hensel<br />

Bremen: Erich Sturm<br />

Hamburg: Anne Alter<br />

Hessen: Thumay Karbalai Assad<br />

Mecklenburg-Vorpommern: Michael Rudolph<br />

Niedersachsen: Andreas Neugebauer<br />

Nordrhein-Westfalen: Sven Sladek<br />

Rheinland-Pfalz: Heiko Müller<br />

Saarland: Jan Niklas Fingerle<br />

Sachsen: Andreas Romeyke<br />

Sachsen-Anhalt: Henning Lübbers<br />

Schleswig-Holstein: Sven Stückelschweiger<br />

Thüringen: Gerald Albe<br />

Pressemappe<br />

Seite 42


Mitglieder<br />

Die Piratenpartei zählt derzeit 27.077 Mitglieder<br />

(Stand: 23.04.2012). Damit ist sie die größte<br />

nicht <strong>im</strong> Bundestag vertretene Partei.<br />

Baden-Württemberg 3799<br />

Bayern 6915<br />

Berlin 3727<br />

Brandenburg 1105<br />

Bremen 312<br />

Hamburg 1192<br />

Hessen 2044<br />

Mecklenburg-Vorpommern 484<br />

Niedersachsen 2890<br />

Nordrhein-Westfalen 6309<br />

Rheinland-Pfalz 1155<br />

Saarland 500<br />

Sachsen 866<br />

Sachsen-Anhalt 677<br />

Schleswig-Holstein 1067<br />

Thüringen 674<br />

Außerhalb Deutschlands 7<br />

http://wiki.piratenpartei.de/mitglieder<br />

Wachstum<br />

Zwischen 2006 und 2009 stieg die Mitgliederzahl<br />

der Piratenpartei Deutschland langsam<br />

aber stetig an und erreichte <strong>im</strong> Frühjahr<br />

2009 die 1000er Marke. Ab Mai/Juni 2009<br />

setzte ein Mitgliederansturm ein, der bis Dezember<br />

2009 anhielt. In knapp 7 Monaten<br />

Daten und Fakten rund um die Piraten<br />

explodierten die Mitgliederzahlen von 1000<br />

auf 11000. Den zweiten Ansturm erlebten wir<br />

nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin<br />

2011. Seit dem Wahlerfolg ist die Partei<br />

bis heute um weitere 22.000 Mitglieder gewachsen,<br />

sodass wir seit dem 01.08.2012 über<br />

33.000 Mitglieder haben.<br />

Wahlergebnisse<br />

2012 <strong>Landtag</strong>swahlen <strong>NRW</strong> 7,9%<br />

2012 <strong>Landtag</strong>swahlen Schleswig-Holstein 8,2%<br />

2012 Wahl zum <strong>Landtag</strong> Saarland 7,4%<br />

2011 Wahl zum Abgeordnetenhaus Berlin 8,9%<br />

2011 <strong>Landtag</strong>swahl Rheinland-Pfalz 1,6%<br />

2011 Bürgerschaftswahlen Bremen 1,9%<br />

2011 <strong>Landtag</strong>swahlen Meck.-Vorpommern 1,9%<br />

2011 <strong>Landtag</strong>swahlen Sachsen-Anhalt 1,4%<br />

2011 Bürgerschaftswahlen Hamburg 2,1%<br />

2011 <strong>Landtag</strong>swahl Baden-Württemberg 2,1%<br />

2009 Bundestagswahl 2,0%<br />

2009 <strong>Landtag</strong>swahl Hessen 0,5%<br />

2008 <strong>Landtag</strong>swahl Hessen 0,3%<br />

Mandate<br />

Zurzeit hat die Piratenpartei Deutschland folgende<br />

Mandate:<br />

» 45 <strong>Landtag</strong>smandate<br />

» 201 kommunale Mandate, davon 45 Mandate<br />

durch Parteiübertritte<br />

Baden-Württemberg:<br />

» 1 Pirat <strong>im</strong> Kreistag<br />

» 4 Piraten in Gemeinderäten<br />

Bayern:<br />

» 2 Piraten <strong>im</strong> Stadtrat<br />

» 3 Piraten <strong>im</strong> Bezirksausschuss<br />

Berlin:<br />

» 15 Piraten <strong>im</strong> Abgeordnetenhaus zu Berlin<br />

» 51 Piraten in 12 Bezirksverordnetenversammlungen<br />

Brandenburg:<br />

» 5 Piraten <strong>im</strong> Ortsbeirat<br />

» 2 Piraten in einer Stadtverordnetenversammlung<br />

Bremen:<br />

» 4 Piraten in 4 Bremer Stadtteilbeiräten<br />

» 1 Pirat in der Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung<br />

Pressemappe<br />

Seite 43


Hamburg:<br />

» 3 Piraten in 2 Bezirksversammlungen<br />

Hessen:<br />

» 15 Piraten in 9 Stadtverordnetenversammlungen<br />

» 14 Piraten in 10 Kreistagen<br />

» 3 Piraten in 3 Ortsbeiräten<br />

» 1 Pirat <strong>im</strong> Ausländerbeirat<br />

Mecklenburg-Vorpommern:<br />

» 2 Piraten in Gemeindevertretung<br />

Niedersachsen:<br />

» Insgesamt 58 Piraten in insgesamt 37 Kreis<br />

und Stadträten, (Samt-)Gemeinderäten,<br />

Stadtbezirks- und Ortsräten<br />

Nordrhein-Westfalen:<br />

» 7 Piraten in 6 Stadtparlamenten<br />

» 2 Piraten in 2 Bezirksvertretungen<br />

Frauen <strong>im</strong> Vorstand<br />

Derzeit sind insgesamt 20 Frauen in Landesvorständen<br />

und <strong>im</strong> Bundesvorstand (18 in LVs<br />

und 2 <strong>im</strong> Bund) tätig. Ansonsten sind Frauen<br />

in allen Positionen vertreten.<br />

Quelle: http://wiki.piratenpartei.de/Frauen_<br />

<strong>im</strong>_Vorstand<br />

Durschnittsalter<br />

Im Parteienvergleich ist die Piratenpartei<br />

tatsächlich eine sehr junge Partei. Das Durchschnittsalter<br />

beträgt mittlerweile 37 Jahre und<br />

ist <strong>im</strong> Vergleich zu den anderen Parteien <strong>im</strong>mer<br />

noch jung. Davon, dass die Piratenpartei eine<br />

reine Jugendpartei ist, kann aber nicht die Rede<br />

sein. So sorgte der Zulauf nach dem Berliner<br />

Wahlergebnis dafür, dass das Durchschnittsalter<br />

von 31,2 auf 35,1 stieg.<br />

Saarland:<br />

» 4 Piraten <strong>im</strong> Saarländischen <strong>Landtag</strong><br />

Schleswig-Holstein:<br />

» 2 Piraten in 2 Gemeindeparlamenten<br />

Thüringen:<br />

» 1 Pirat in 1 Ortsteilrat<br />

Immer aktuelle Mandatsübersicht unter:<br />

http://wiki.piratenpartei.de/Mandate<br />

http://www.kommunalpiraten.de<br />

Quelle: www.piratenpartei.de<br />

Pressemappe<br />

Seite 44


Geschichte der Piratenpartei<br />

Die Geschichte der Piratenpartei(en)<br />

Die erste Piratenpartei war die schwedische<br />

„Piratpartiet“, die am 1. Januar 2006 unter der<br />

Führung von Rickard Falkvinge gegründet<br />

wurde. Die Piratpartiet (deutsch: Piratenpartei)<br />

prägte auch den Namen der anderen<br />

Piratenparteien, die sich <strong>im</strong> Anschluss an das<br />

schwedische Vorbild in verschiedenen Staaten<br />

mit ähnlichen Positionen gründeten. Bei<br />

den Europawahlen erhielt sie 7,1 Prozent der<br />

St<strong>im</strong>men und entsandte Christian Engström ins<br />

7. Europaparlament. Er ist dort Mitglied der<br />

Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz.<br />

Mit der Ratifizierung des Vertrages von Lissabon<br />

wird die Partei nach Unterzeichnung eines<br />

Zusatzprotokolls zeitnah einen weiteren Sitz <strong>im</strong><br />

EU-Parlament erhalten. Die 1987 geborene<br />

Amelia Andersdotter wird dann als jüngstes<br />

Mitglied des Parlaments einziehen.<br />

Angesichts des großen Erfolges in Schweden<br />

wurden in vielen Ländern weitere Piratenparteien<br />

gegründet: Zuerst die Piratenpartei Österreich<br />

am 31. Juli 2006, danach die Piratenpartei<br />

Deutschland am 10.09.2006, anschließend<br />

zahlreiche weitere Parteien in über 40 Ländern.<br />

Erstmalig in der Geschichte Deutschlands spielte<br />

sich die Vorbereitung einer Parteigründung<br />

vorwiegend <strong>im</strong> Internet unter den Augen der<br />

Öffentlichkeit ab: Interessierte arbeiteten online<br />

die Satzung und das Parteiprogramm aus.<br />

Die offizielle Gründungsversammlung fand am<br />

10. September 2006 mit 53 Teilnehmern <strong>im</strong><br />

Berliner Hackerspace »C-Base« statt.<br />

Der derzeitige Fraktionsvorsitzende der Berliner<br />

<strong>Piratenfraktion</strong> <strong>im</strong> Abgeordnetenhaus und<br />

vorherige Spitzenkandidat, Andreas Baum, ist<br />

Gründungsmitglied der deutschen Piratenpartei.<br />

Im Frühjahr 2009 erregten die PIRATEN in<br />

der Debatte um das von Ursula von der Leyen<br />

geplante Zugangserschwerungsgesetz Aufsehen<br />

und erhielten einen starken Zuwachs an Mitgliedern.<br />

Die Wochenzeitung DIE ZEIT bezeichnete das<br />

Gesetzesvorhaben und den Protest als »das<br />

Erweckungserlebnis der Opposition <strong>im</strong> Internet.«<br />

Seit dem 28. Juni 2009 hat die Partei in<br />

allen 16 Bundesländern Landesverbände.<br />

Pressemappe<br />

Seite 45


Bundesparteitage<br />

Der erste Bundesparteitag der Piratenpartei nach<br />

dem Gründungsparteitag fand am 19. Mai 2007<br />

statt. Auf den Parteitagen wurde die Satzung<br />

weiterentwickelt, das ursprünglich fünf Themen<br />

umfassende Grundsatzprogramm erweitert und<br />

das erste Wahlprogramm beschlossen.<br />

Bundesparteitage 2010:<br />

Bingen und Chemnitz<br />

Der erste Bundesparteitag des Jahres tagte am<br />

15. und 16. Mai 2010 in Bingen am Rhein. Ein<br />

zweiter, rein programmatischer Bundesparteitag<br />

folgte am 20. und 21. November in Chemnitz.<br />

Während Bingen insbesondere unter dem<br />

Zeichen der Vorstandswahlen stand, erweiterte<br />

die Piratenpartei in Chemnitz deutlich ihr Programm.<br />

Erstmals positionierte sie sich in den<br />

Themenbereichen Umwelt und Energie, Geschlechter-<br />

und Familienpolitik, Korruptionsbekämpfung<br />

und Lobbyismus sowie Sozialpolitik.<br />

Vorhandene Positionen bei der Urheberrechtsreform,<br />

Internet und Medien, Innenpolitik,<br />

mehr Demokratie und Bildung wurden präzisiert,<br />

ausgebaut oder korrigiert.<br />

Bundesparteitage 2011:<br />

Heidenhe<strong>im</strong> und Offenbach<br />

Am 14. und 15. Mai 2011 wurde in Heidenhe<strong>im</strong><br />

der derzeitige Bundesvorstand gewählt. Der<br />

neue Bundesvorsitzende Sebastian Nerz setzte<br />

sich in einer spannenden Wahl durch. Er gab<br />

als pr<strong>im</strong>äres Ziel seiner zukünftigen Arbeit an,<br />

Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen die<br />

Piraten basisdemokratisch politische Arbeit<br />

leisten können. Auch die weiteren Positionen<br />

<strong>im</strong> Bundesvorstand wurden neu besetzt. Außerdem<br />

stellten die PIRATEN in Heidenhe<strong>im</strong> einen<br />

Weltrekord auf. Die etwa 750 Teilnehmer machten<br />

gemeinsam das größte politische Gruppenbild<br />

der Welt.<br />

Der zweite Bundesparteitag in 2011 fand am 3.<br />

und 4. Dezember in Offenbach statt. Auf diesem<br />

Parteitag sprachen sich die Piraten mehrheitlich<br />

für das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE)<br />

aus und stellten damit die ersten Weichen für das<br />

eigene wirtschaftspolitische Programm. Weiterhin<br />

konnten zahlreiche Anträge bezüglich der Reformierung<br />

des Arbeitslosengeld II positiv abgest<strong>im</strong>mt<br />

werden. In das Bundestagswahlprogamm<br />

wurde ein ausführliches Argumentationspapier<br />

mit den Ansätzen der Piraten <strong>im</strong> Bereich Urheberrecht<br />

aufgenommen.<br />

Pressemappe<br />

Seite 46


Das kleine PiratenGlossar<br />

15 Piraten<br />

(auch #15Piraten bei Twitter) sind die 15 aus<br />

Versehen anlässlich der Berliner Wahl des Abgeordnetenhauses<br />

2011 aufgestellten und allesamt<br />

gewählten Vertreter der Piratenpartei.<br />

Aktive, die<br />

ist eine Mailingliste, die innerhalb der Piratenpartei<br />

zu bundesweiten kontroversen Diskussionen<br />

genutzt wird. Hier leben viele märchenhafte<br />

Gestalten wie Trolle, die zuweilen sehr energisch<br />

zur Tat schreiten. Mittlerweile wird diskutiert,<br />

ob man nicht ein Naturschutzgebiet für Trolle<br />

einrichten sollte, anstatt diese zu verbieten, da<br />

diese Spezies wie alle anderen Spezies <strong>im</strong> Sinne<br />

des Artenschutzes erhalten bleiben sollte. Piraten<br />

sind lebensfreundlich.<br />

Antragsfabrik<br />

ist ein Werkzeug <strong>im</strong> Internet, das die Piratenpartei<br />

dazu nutzt, um:<br />

» Anträge zu erstellen<br />

» Anträge öffentlich <strong>im</strong> Wiki zu hinterlegen<br />

» Anträge zu diskutieren:<br />

» Die Antragsfabrik für Neumünster findet sich hier:<br />

https://wiki.piratenpartei.de/Bundesparteitag_<br />

2012.1/Antragsfabrik<br />

BarCamp<br />

Eine für Piraten akzeptable Möglichkeit, Konferenzen<br />

zu organisieren. Jeder Teilnehmer ist<br />

zugleich Referent und darf einen Programm-Slot<br />

(Workshop, Vortrag, Diskussion) mit Leben füllen.<br />

Wer zuvor bereits ein BarCamp besucht hat, darf<br />

auch ausnahmsweise einmal einfach nur teilnehmen,<br />

ohne einen Slot zu organisieren. Ziel eines<br />

BarCamps ist die konstruktive Arbeit an Themen<br />

oder Themenfeldern.<br />

Baum , toter<br />

Auch als Holzmedium bekannt. Hiermit sind<br />

sämtliche analogen Datenträger gemeint, die<br />

aus Papier oder Pappe bestehen und zumeist <strong>im</strong><br />

Buchhandel oder am Kiosk erhältlich sind. Wird<br />

auch gerne von interessierten Mitmenschen am<br />

Infostand abgegriffen.<br />

BGS<br />

Steht für Bundesgeschäftsstelle.<br />

Bings<br />

(seltener auch Dings) steht für Heidenhe<strong>im</strong><br />

an der Brenz, Baden-Württemberg, wo der<br />

BPT2011.1 stattfand.Niemand konnte - oder<br />

wollte - sich Heidenhe<strong>im</strong> merken. Deswegen<br />

wurde, in Erinnerung an den berühmten Parteitag<br />

2010 in Bingen, auf Bings umgeschwenkt. Es<br />

handelt sich hierbei um einen viral gewordenen<br />

freud‘schen Versprecher. Offenbings<br />

Bullshit Bingo®<br />

Wie das traditionelle Bingo®, nur ohne Zahlen.<br />

Stattdessen sind altbekannte Phrasen und<br />

Insiderwitze in den Feldern notiert, die dann<br />

während einer laufenden Veranstaltung durchgestrichen<br />

werden, sobald sie über ein Mikrofon<br />

erwähnt werden.<br />

BuVo<br />

ist der Bundesvorstand.<br />

CC (Lizenz)<br />

Hierbei handelt es sich nicht um ein kopiertes<br />

Werk, sondern um eine freie Lizenz, unter der ein<br />

Werk steht. CC steht dabei für „Creative Commons“.<br />

Prinzipiell zeigt das Kürzel an, dass das<br />

Werk frei genutzt werden kann, aber der Urheber<br />

muss genannt werden. Um mehr Kontrolle<br />

über sein Werk zu haben, kann<br />

er verschiedene CC-Lizenzen verwenden:<br />

» CC-SA: Namensnennung-Weitergabe unter<br />

gleichen Bedingungen<br />

» CC-ND: Namensnennung-Keine Bearbeitung<br />

» CC-NC: Namensnennung-Nicht-kommerziell<br />

Der Delegativ<br />

Von Piraten genutzte Konjugation. Er tritt oft<br />

bei der Arbeitsverteilung auf. Wir müssten,<br />

könnten, sollten, wollten. Besonders beliebt<br />

und dabei schwer zu entdecken ist der Delegativ<br />

be<strong>im</strong> Hinweis auf ein erkanntes Problem samt<br />

Lösungsvorschlag, der dann in der Wendung<br />

„jemand müsste mal $diesunddas tun“ zum Ausdruck<br />

kommt.<br />

Pressemappe<br />

Seite 47


Delegierte<br />

gibt es in der Piratenpartei nicht. Wer auch nur<br />

das Wort „Delegierte“ <strong>im</strong> Bezug auf Parteitage<br />

verwendet, könnte Gefahr laufen über die Planke<br />

geschickt zu werden. (Sprich eine Zwangsmitgliedschaft<br />

in der FDP zu bekommen.)<br />

Demokratie<br />

Herzensangelegenheit der Piraten, oft Gegenstand<br />

diverser sinnvoller oder auch sinnentleerter<br />

Diskussionen. Die Piraten haben sich vor allem<br />

auf die Weiterentwicklung und Verbesserung<br />

basisdemokratischer Prinzipien spezialisiert.<br />

Eichhörnchen, transsexuelles<br />

Das transsexuelle Eichhörnchen existiert nebst<br />

Frau und Mann als anerkannte Daseinsform in<br />

der iratenpartei. Wer dem transexuellen Eichhörnchen<br />

nicht gerecht wird, ist ein Sexist und<br />

somit unpiratig. Für IMMER.<br />

Es kann doch nicht sein, dass …! (#EKDNS)<br />

beliebte Floskel von Politikern etablierter Parteien.<br />

Wird von Piraten gerne (versehentlich)<br />

humoristisch in Reden eingebaut.<br />

Frauen quote<br />

ist eine Sache, die wir als Piraten sehr kontrovers<br />

diskutieren. Das reinste Minenfeld.<br />

GO-Antrag<br />

in der Regel ein Geschäftsordnungsantrag, der<br />

nicht nur schriftlich sondern auch durch das Heben<br />

beider Hände und lautem Ruf „GO-Antrag!“<br />

signalisiert wird. Im LV Berlin gibt es den Antrag<br />

auf „Ponyt<strong>im</strong>e“. Auszug aus der Geschäftsordnung:<br />

‚‘§9.14 Antrag auf Ponyt<strong>im</strong>e<br />

(1) Eine von der Versammlungsleitung als passend<br />

empfundene Folge der Serie „My Little<br />

Pony: Friendship is Magic“ wird abgespielt.‘‘<br />

GG<br />

Das Grundgesetz ist - als ult<strong>im</strong>ative Fernkampfwaffe<br />

zur Wahrung der Demokratie - leider noch<br />

nicht in Pflastersteinform verlegt worden.<br />

Lqfb<br />

Liquid Feedback – sollte jetzt jeder kennen.<br />

Bitte beachten Sie dazu unsere 42-Seitige Spezial-<br />

Beilage, die eventuell demnächst einmal den<br />

Pressemappen beiliegen wird.<br />

Mandate<br />

Eines der Kaperziele der Piraten. Je mehr Mandate,<br />

desto mehr Klarmachen zum Ändern.<br />

Mem (Meme, Internetmem)<br />

Eine Bezeichnung für kulturelles „Erbgut“, von<br />

Richard Dawkins <strong>im</strong> Jahr 1979 als theoretisches<br />

Gegenstück zum Gen entwickelt. Im Alltag des Internets<br />

ist ein Mem ein Insiderwitz der sich dank<br />

der digitalen Kommunikationstechnik rasant<br />

verbreiten kann.<br />

Minenfeld<br />

Themen, die relativ schnell und zuverlässig zu<br />

einem Shitstorm führen. Dies gilt nicht, wenn der<br />

Shitstorm nur auf die Aktive begrenzt ist.<br />

ML<br />

Eine Mailingliste ist ein E-Mail-Verteiler. Die Piratenpartei<br />

bietet eine große Anzahl verschiedener<br />

Listen an. Es gibt welche für des gesamte Bundesgebiet<br />

und welche auf kommunaler Ebene.<br />

Offenbings<br />

ist die inoffizielle Bezeichnung auf Twitter für den<br />

Veranstaltungsort des letzten BPT in Offenbach.<br />

Es lehnt sich an das Wortspiel Bings zum letzten<br />

BPT in Heidenhe<strong>im</strong> an.<br />

Ordo Aurantius<br />

Der orange Orden. Gehe<strong>im</strong>dienst der Piratenpartei.<br />

Nichst genaues weis man nicht, ist gehe<strong>im</strong>.<br />

P9<br />

Ist das Kürzel für die Bundesgeschäftsstelle. Sie<br />

wohnt in der Pflugstrasse 9a in Berlin.<br />

PAV oder PAV!!1!!elf!!<br />

Das ParteiAusschlussVerfahren. Standardverfahren<br />

um missliebige Parte<strong>im</strong>itglieder loszuwerden.<br />

Bis zum heutigen Zeitpunkt ohne jedweden<br />

Effekt (Running Gag).<br />

Piratengrippe<br />

Wenn viele Piraten zusammentreffen teilen sie nicht<br />

nur ihre Gedanken, Gefühle und Anträge, sondern<br />

auch ihre Ke<strong>im</strong>e. Besonders ausgiebiges Gruppenkuscheln<br />

kann zu Ansteckungen führen, die jedoch<br />

meist mit Stolz und Würde geduldet werden. Sharing<br />

ist ja Caring. Das gilt auch für Viren und Bakterien.<br />

(Hauptsache der Rechner ist gesund!)<br />

Pressemappe<br />

Seite 48


PolGF, PolGes<br />

ist der Politische Geschäftsführer einer Gliederung<br />

Programm<br />

Die sich, wie das Universum, ständig ausdenende<br />

Masse an Forderungen und Ideen für eine<br />

lebenswerte Zukunft auf dieser Welt, welche<br />

sich dann in schriftlicher Form in einem jeweils<br />

aktuellen und relevanten Programmheft wiederfindet.<br />

(Digital und gelegentlich auch auf totem<br />

Baum am Infostand.)<br />

Qualitätspresse<br />

Schreibt gerne Agenturmeldungen ab. Hin und<br />

wieder überraschen einzelne Journalisten mit<br />

treffenden Thesen, an die man noch gar nicht<br />

gedacht hat.<br />

Quote<br />

Manche Piraten sagen, dass man für jeden Menschen<br />

eine eigene Quote einrichten müsste, um<br />

wirkich gerecht zu sein.<br />

SEP<br />

Der SEP (Sonder Einsatz Pirat) besucht verhaltensauffällige<br />

Personen <strong>im</strong> Nahbereich der Partei,<br />

gern auch mal privat, um in intensiver Befragung<br />

mehr über deren Motivation und Ziele zu erfahren.<br />

Anschließend berichtet er der übergeordneten<br />

Gliederung und gibt Handlungsempfehlungen.<br />

Sektion 31 Piratenkodex<br />

Wahlen<br />

Heiliges Ritual der Piratenpartei. Wird mit Freuden<br />

und Glück <strong>im</strong> Herzen bei ausgeschalteten Kameras<br />

und Fotoverbot begangen. Gerne auch mit<br />

zeremonieller Hintergrundmusik auf Parteitagen.<br />

Wzbw (q.e.d.) „quod erat demonstrandum“<br />

Was zu beweisen war<br />

Wzew (q.e.e.) „quod erat expetandum“<br />

Was zu erwarten war<br />

Zahlenmystik/-symbolik 1337, 23, 42, >9000<br />

Für die PIraten, wie auch für andere Nerds und<br />

Geeks haben gewisse Zahlen eine besondere Bedeutung.<br />

Sie werden gerne als Würze in Gesprächen<br />

und Diskussionen verwendet.<br />

»»<br />

1337 = 63|-|31/\/\3 5p|24c|-|3 (gehe<strong>im</strong>e<br />

»»<br />

Sprache) / Steht für „LEET“ in sog. „Leetspeak“<br />

»»(verwenden von Ziffern und Sonderzeichen<br />

»»<br />

anstelle von Buchstaben), Slangform von<br />

»»<br />

„Elite“. Hat seinen Ursprung in der Hackerszene<br />

»»<br />

und wird prominent bis heute von Gamern<br />

»»<br />

und Script-Kiddies und eben auch lustigen<br />

»»<br />

Piraten benutzt.<br />

»»<br />

1337mate = „open source“ Variante von<br />

Mate<br />

»»<br />

15piraten = Mitglieder der Fraktion der Piraten<br />

»»<br />

<strong>im</strong> Berliner Abgeordnetenhaus<br />

»»<br />

18. Sachverständige = die Beteiligungsplattform<br />

»»<br />

der EIDG https://www.enquetebeteiligung.<br />

»»<br />

de basierend auf dem System Adhocracy<br />

»»<br />

dem System des Liquid Democracy e.V.<br />

»»<br />

1984 = Roman von Georg Orwell, der in einer<br />

»»<br />

fiktiven Zukunft in einer totalitären Welt<br />

»»<br />

spielt. Zentrales Element ist die ständige<br />

»»<br />

Überwachung und die Umkehr der Logik und<br />

»»<br />

deren Ablösung durch Dogmaitk.<br />

»»<br />

23 = 23 gehört zum diskordianischen Gesetz<br />

»»<br />

der Fünf. Ist normal so, denn wir sind die<br />

»»<br />

Post-Illuminaten.<br />

»»<br />

3G = Mobilfunknetz der 3. Generation (UMTS,<br />

»»<br />

HSPA)<br />

»»<br />

42 = Antwort auf die Frage nach dem Leben,<br />

»»<br />

dem Universum und dem ganzen Rest.<br />

»»<br />

+1 = Hat Google von uns kopiert. Finden wir<br />

»»<br />

aber nicht schl<strong>im</strong>m. Es signalisiert die Zust<strong>im</strong>mung<br />

»»<br />

zu einer vorangegangenen Aussage<br />

»»/dev/null = digitale Mülltonne (entlehnt aus<br />

»»<br />

Unix)<br />

Pressemappe<br />

Seite 49


PRESSEMAppE<br />

Dr. Thomas Walter<br />

Vorsitzender Landesschiedsgericht Sachsen<br />

Anschrift:<br />

Emil-Fuchs-Str. 6<br />

04105 Leipzig<br />

Tel.: 0341 / 56 62 858<br />

Fax: 0341 / 56 62 874<br />

E-Mail:<br />

kontakt@thomas-walter-pirat.de<br />

Twitter: @dr_tw<br />

Facebook: thomas.walter.921<br />

www.thomas-walter-pirat.de

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