informationen rund um den bambus - Forum der European Bamboo ...
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Dezember 2003 Nummer 4 14. Jahrgang INFORMATIONEN RUND UM DEN BAMBUS European Bamboo Society Sektion Deutschland e.V. · ISSN 0942-4679 www.bambus-deutschland.de
- Seite 2 und 3: Editorial .........................
- Seite 4 und 5: Albrecht Weiss Der Bambus des Jahre
- Seite 6 und 7: Theo Heemskerk Bambus des Jahres 20
- Seite 8 und 9: Gerhard Sieber Bambusfreunde unterw
- Seite 10 und 11: Udo Neumann Gunnera Liebe Leser, si
- Seite 12 und 13: Gerhard Sieber Es blüht - In eigen
- Seite 14 und 15: 1. Platz: Bambusa multiplex ‘Alph
- Seite 16 und 17: 3. Platz: Phyllostachys vivax f. au
- Seite 18 und 19: Walter Liese Der Bambus-Pavillon in
- Seite 20 und 21: Wolfgang Eberts Treffen der Europea
- Seite 22 und 23: Frank Nied 2003: War das ein Sommer
- Seite 24 und 25: In China werden nicht nur Schachtel
- Seite 26 und 27: Gerhard Sieber Bücherkiste Lothar
- Seite 28: Foto: Jürgen Gebhardt
Dezember 2003 N<strong>um</strong>mer 4<br />
14. Jahrgang<br />
INFORMATIONEN RUND UM DEN BAMBUS<br />
<strong>European</strong> <strong>Bamboo</strong> Society Sektion Deutschland e.V. · ISSN 0942-4679<br />
www.<strong>bambus</strong>-deutschland.de
Editorial ....................................................................... 3<br />
Der Bambus des Jahres 2004 gekürt: Geigenseiten<strong>bambus</strong> .. 4<br />
Bambus des Jahres 2004 – auch mein Favorit ................ 6<br />
Phyllostachys vivax „aureocaulis“ in <strong>den</strong> Verkaufskatalogen .. 6<br />
Klone von Vivax aureocaulis .......................................... 7<br />
Bambusfreunde unterwegs – Schottland ......................... 8<br />
Gunnera ...................................................................... 10<br />
Monet – <strong>der</strong> Vater des Impressionismus .......................... 11<br />
Es blüht – In eigener Sache ........................................... 12<br />
Neue Bambus-Produkte in China ................................... 12<br />
Beitrag aus Bamboe (NL) .............................................. 13<br />
Bethke, Hans Peter, Hauptstraße 5, 04895 Saxdorf<br />
Dillmann, Wolfgang, Von-Kiene-Straße 14, 88085 Langenargen<br />
Eberts, Wolfgang, Saarstraße 3-5, 76532 Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong><br />
Ehrlich, Holger, Kellereibergstraße 16, 64720 Michelstadt<br />
Esser, Joachim, Kiefernweg 7a, 51503 Rösrath<br />
Gohlke, Heinz, Kalch 27, A-8385 Neuhaus<br />
Heemskerk, Theo, Essenberger Straße 80a, 47443 Moers<br />
Hoag, Bill, Goethestraße 8, 76477 Elchesheim<br />
Inhalt<br />
Autoren<br />
Impress<strong>um</strong><br />
Fotowettbewerb 2003 .................................................. 13<br />
Internationale Gartenbau-Ausstellung in Rostock ............. 17<br />
Der Bambus-Pavillon in Vergiate, Norditalien .................. 18<br />
Treffen <strong>der</strong> <strong>European</strong> <strong>Bamboo</strong>-Society am Comer See .... 20<br />
Bambusausstellung in Zürich .......................................... 21<br />
2003: War das ein Sommer! ......................................... 22<br />
Bambus und Kunst ....................................................... 23<br />
Herbst-Messe in Bad-König / Zell ................................... 23<br />
Bambusfreunde im Westen: Jahresrückblick .................... 25<br />
Bücherkiste / Dekorative Kalen<strong>der</strong> für 2004 ................... 26<br />
Termine ....................................................................... 27<br />
Liese, Walter, Bernhard-Ihnen-Straße 2f, 21465 Reinbek<br />
Milz, Andreas, Kranichstraße 14, 17192 Waren (Müritz)<br />
Münst, Alois, Richard-Strauß-Straße 8, 88276 Berg<br />
Nied, Frank, Langstraße 87, 65620 Waldbrunn<br />
Schmitz, Jürgen, Partijerweg 18, NL-6286 Wittem<br />
Sieber, Gerhard, Schloßstraße 10, 65439 Flörsheim-Weilbach<br />
Weiß, Albrecht, Im Mundklingen 1, 64342 Seeheim-Jugenheim<br />
Ne<strong>um</strong>ann, Udo, Else-Jahn-Straße 6, 13088 Berlin<br />
Herausgeber:<br />
EBS Deutschland e.V. (www.<strong>bambus</strong>-deutschland.de)<br />
Geschäftsstelle · Edeltraud Weber · John-Wesley-Straße 4 · 63584 Gründau / Rbn.<br />
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Redaktion und V.i.S.d.P.:<br />
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Titelgestaltung:<br />
Franz Josef Steinhage<br />
Titelfoto:<br />
Thomas Froese: Winterimpression aus dem Piemont<br />
Das Bambus-Journal<br />
...erscheint viermal im Jahr. Für die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> EBS-D ist <strong>der</strong> Bezug <strong>der</strong> Zeitschrift im<br />
Mitgliedsbeitrag enthalten. Alle Rechte sind vorbehalten; Nachdruck, Vervielfältigung,<br />
Übersetzung und Übernahme in an<strong>der</strong>e Medien nur mit schriftlicher Genehmigung <strong>der</strong><br />
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zu kürzen.<br />
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...ist eine gemeinnützige Gesellschaft, eingetragen beim Amtsgericht Hofheim am Taunus.<br />
Die EBS-Deutschland hat sich folgende Ziele gesetzt:<br />
· För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kultur des Bambus in Deutschland<br />
· Austausch und Verbreitung <strong>der</strong> Erfahrungen und des Wissens über die Eignung des<br />
Bambus als Zier- und Nutzpflanze<br />
· Vermittlung <strong>der</strong><br />
- kulturellen Bedeutung des Bambus in seinen Heimatlän<strong>der</strong>n<br />
- wirtschaftlichen Nutzung des Bambus als Ba<strong>um</strong>aterial und Nahrung<br />
- Rolle des Bambus als Motiv und Material in Kunst und Kunsthandwerk sowie als Musikinstr<strong>um</strong>ent<br />
Der Verein pflegt zur För<strong>der</strong>ung dieser Zwecke Kontakte und <strong>den</strong> Austausch mit Personen<br />
und Institutionen im In- und Ausland.<br />
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Vorstand<br />
1. Vorsitzen<strong>der</strong>:<br />
Gerhard Sieber · Schloßstraße 10 · 65439 Flörsheim<br />
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Geschäftsführerin:<br />
Edeltraud Weber · John-Wesley-Straße 4 · 63584 Gründau / Rbn.<br />
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Wolfgang Riede · Wilhelm-Pitt-Weg 17 · 07749 Jena<br />
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Internet-Redaktion:<br />
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Wissenschaftliche Angelegenheiten:<br />
Albrecht Weiß · Im Mundklingen 1 · 64342 Seeheim-Jugenheim<br />
Telefon (0 62 57) 8 16 42<br />
Internationale Beziehungen:<br />
Wolfgang Eberts · Saarstraße 3-5 · 76532 Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong><br />
Telefon (0 72 21) 5 07 40 · Telefax (0 72 21) 50 74 80 · E-Mail wolfgang.eberts@<strong>bambus</strong>.de<br />
Gräfin Sonja Bernadotte, Schloß Insel Mainau<br />
Prof. Dr. Dr. mult. h.c. Walter Liese, Hamburg<br />
Ehrenmitglie<strong>der</strong><br />
Werner Vogel, Hebertsfel<strong>den</strong><br />
Palmengarten (Leitung Dr. Jenny), Frankfurt am Main<br />
2
Gerhard Sieber<br />
Editorial<br />
Ja, liebe Bambusfreunde,<br />
und wie<strong>der</strong> ist ein Jahr fast vorbei.<br />
Wenn im Garten alles winterfest gemacht<br />
wurde, alle Exoten weggerä<strong>um</strong>t bzw. verpackt<br />
sind, beginnen die ruhigeren Zeiten<br />
für Gartenfreunde. Wir haben jetzt wie<strong>der</strong><br />
etwas mehr Zeit zur Verfügung. Können<br />
Sie, wenn Sie sich angenehm zurücklehnen,<br />
sich an ein beson<strong>der</strong>es Erlebnis in diesem,<br />
fast vergangenen Jahr erinnern? An<br />
etwas, das für Sie eine echte Bereicherung,<br />
ja sogar unvergesslich war?<br />
Die meisten Menschen, die mit Pflanzen<br />
und Gärten zu tun haben, können es fast<br />
immer.<br />
Ich <strong>den</strong>ke noch gerne an die verschie<strong>den</strong>en<br />
Treffs mit Gartenfreun<strong>den</strong> in diesem<br />
Jahr, an die Besuche in frem<strong>den</strong> Gärten,<br />
unsere Reise nach Frankreich an die Loire,<br />
das Arboret<strong>um</strong> von Michel Davo, unser<br />
Sommerfest bei Fam. Busemann, man<br />
kann so weitermachen.<br />
Da ist das neue Auto im Sommer, es ist<br />
halt wie<strong>der</strong> rot, die Tochter hat doch noch<br />
eine Lehrstelle bekommen und die Schildkröten<br />
haben dieses Jahr für Nachwuchs<br />
gesorgt. Der vivax „Aureocaulis“ hat erstmals<br />
die 8-Meter-Marke übersprungen, die<br />
Fenster am Haus müssten auch mal wie<strong>der</strong><br />
gestrichen wer<strong>den</strong>.<br />
Man erinnert sich fast nur an schöne Dinge,<br />
das graue und schlechte wird schnell<br />
vergessen, abgehakt.<br />
Was bringt das nächste Jahr?<br />
Die Bambusfreunde fahren nach Schottland,<br />
ins Land von Nessi, <strong>der</strong> Kilt tragen<strong>den</strong><br />
Männer, in <strong>den</strong> rauhen, so geschichtsträchtigen<br />
Nor<strong>den</strong> Großbritanniens. Wir<br />
wer<strong>den</strong> einen Tag länger unterwegs sein.<br />
Haben also noch mehr Zeit für Land, Leute,<br />
gutes Essen, Kultur und seltene Pflanzen.<br />
Merken Sie sich <strong>den</strong> Termin vor, 14.<br />
bis 19. Mai 2004, die Anmeldekarte liegt<br />
in diesem Journal.<br />
Wie wird es mit <strong>der</strong> Blüte unserer Fargesien<br />
weitergehen? Wer trägt letzten Endes<br />
die Schuld an diesem Fiasko? Sind es die<br />
Labors, die das schnelle Geld verdienen<br />
wollen, ohne sich auf langjährige und kostspielige<br />
Sichtungen einzulassen? Sind es<br />
unsere Bambusbetriebe, die als erster neue<br />
Klone im Katalog anbieten wollen?<br />
Eines ist sicher, egal wer die Schuld trägt,<br />
zweimal kurz hintereinan<strong>der</strong> Totalausfall<br />
im Garten, wer pflanzt da noch freiwillig<br />
Bambus?<br />
Es wird in Zukunft sehr viel Überredungskunst<br />
kosten, Bambus wie<strong>der</strong> an <strong>den</strong> Mann<br />
(Frau) zu bringen. Autos, Waschmaschinen<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fön haben eine Herstellergarantie,<br />
für Bambus weiten wir das ganze dann<br />
schriftlich auf sechzig Jahre aus.<br />
Die EBS-D macht da je<strong>den</strong>falls nicht mit,<br />
wir distanzieren uns bis auf weiteres von<br />
jeglicher Sortenempfehlung bei Fargesia<br />
murielae und nitida.<br />
Was schenken Sie sich eigentlich zu Weihnachten?<br />
Auf dem Markt sind zwei neue<br />
Bambusbücher, in Taschenformat, erhältlich.<br />
„Bambus auswählen und pflegen“ von<br />
S.Crouzet, „Bambus einfach & exotisch“<br />
von Wolfgang Eberts. Sie können sie auch<br />
Ihrem Nachbarn schenken, er versteht Sie<br />
dann sicher besser.<br />
Es ist wun<strong>der</strong>bar, wenn es im Sommer rote<br />
Rosen regnet – aber jetzt freue ich mich<br />
auf die ersten Schneeflocken im Gesicht<br />
und Eisbl<strong>um</strong>en auf <strong>der</strong> Fensterscheibe.<br />
Diese filigranen Meisterwerke <strong>der</strong> Natur<br />
offenbaren erst bei näherem Hinsehen<br />
ihre eigene Schönheit. Ganz so wie winterliche<br />
Gartenlandschaften spannende<br />
Strukturen betonen.<br />
Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen<br />
eine gesegnete und geruhsame Weihnachtszeit,<br />
kommen Sie gesund ins Jahr<br />
2004.<br />
Ihr Gerhard Sieber<br />
Für das bevorstehende Weihnachtsfest<br />
und <strong>den</strong> Rutsch ins neue Jahr<br />
wünschen wir Ihnen<br />
Besinnlichkeit, Zufrie<strong>den</strong>heit<br />
und ein glückliches Gartenjahr 2004.<br />
Ihre EBS-Deutschland<br />
3
Albrecht Weiss<br />
Der Bambus des Jahres 2004 gekürt: Geigensaiten<strong>bambus</strong><br />
Bambusporträt: Phyllostachys vivax f. aureocaulis N.X. Ma<br />
Name: Geigensaiten<strong>bambus</strong> (aus dem chinesischen<br />
übersetzt) Kurzform: „Geigi“,<br />
weil die Halme mit einer streifenförmigen<br />
Zeichnung kontrastiert sind, vergleichbar<br />
wie die Saiten einer Geige.<br />
Vorkommen/Herkunft: China, Provinz<br />
Henan, kultiviert in Zhejiang z.B. im Bambusversuchsgarten<br />
in Anjii. Er wurde von<br />
Dr. H. Simon (Markthei<strong>den</strong>feld) 1993<br />
nach Deutschland zuerst in seinen Gartenbau-<br />
und Sichtungsbetrieb mit Schwerpunkt<br />
Bambus eingeführt. Danach wurde<br />
dieser Bambus von U. Will<strong>um</strong>eit, Darmstadt,<br />
und W. Eberts, Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong> sehr<br />
rasch weiterverbreitet. Von Letzterem wurde<br />
die Pflanze ca. 1994 auch an die Amerikanische<br />
Bambusgesellschaft weitergegeben.<br />
Wuchsform: Stark ausläufertreibend bei<br />
günstigem Standort. Die Halme sind ausgeprochen<br />
lichtwendig, daher bei einseitigem<br />
Seitenlicht am Rande von Gruppen<br />
o<strong>der</strong> ganzen Hainen schräg nach außen<br />
wachsend.<br />
Höhe/Stärke: 4-8 Meter. Am Bo<strong>den</strong> auffallend<br />
dicke Triebe, die mit <strong>der</strong> Höhe verhältnismäßig<br />
rasch sich verschlanken. An<br />
<strong>der</strong> Basis 30-60 mm Durchmesser. Bei <strong>der</strong><br />
extrem vitalen grünen Ausgangsform Ph.<br />
vivax wer<strong>den</strong> für die Heimat China Höhen<br />
bis zu 15 o<strong>der</strong> 20 Meter angegeben, bei<br />
Halmquerschnitten bis zu 13 cm im Extremfall;<br />
gewöhnlich bis 8 cm. Diese Dimensionen<br />
kann <strong>der</strong> deutlich schwachwüchsigere<br />
„Geigi“ Geigensaiten<strong>bambus</strong><br />
nicht in seiner Heimat erreichen, <strong>um</strong> so<br />
weniger bei uns. Er ist aber bei uns trotzdem<br />
in die oberste Größenklasse einzuordnen.<br />
Halme/Halmschei<strong>den</strong>: Bereits an Jungpflanzen<br />
wer<strong>den</strong> sehr rasch mächtige Halme<br />
gebildet. Die Farbe ist hellgelb bis<br />
ockerfarben; kurze dicke Internodien an<br />
<strong>der</strong> Halmbasis. An <strong>den</strong> unteren und mittleren<br />
Internodien sind oft scharf kontrastierte<br />
Zeichnungen in Form verschie<strong>den</strong><br />
dicker grüner Streifen zu fin<strong>den</strong>, die von<br />
einem Internodi<strong>um</strong> z<strong>um</strong> benachbarten<br />
über <strong>den</strong> Knoten hinweg springen können<br />
(wie Geigensaiten über einen Steg). Gelegentlich<br />
fin<strong>den</strong> sich sogar Halme, die eine<br />
chimärenhafte Zeichnung aufweisen. Die<br />
4<br />
eine Seite eines solchen Halmes ist dann<br />
bsp. schwefelgelb, die an<strong>der</strong>e in diesem<br />
beson<strong>der</strong>en Fall leuchtend grün von <strong>der</strong><br />
Basis bis in die Spitze durchgehend. Eine<br />
solche Pflanze, die aus ganz deutlich<br />
unterschiedlichen Hälften zusammengesetzt<br />
ist, bezeichnet man in <strong>der</strong> Botanik<br />
als Chimäre – nach alten griechischen Sagenvorstellungen<br />
mit zweiköpfigen Lebewesen<br />
(Menschen, Götter, Tiere).<br />
Die Halmschei<strong>den</strong> von „Geigi“ sind ka<strong>um</strong><br />
an<strong>der</strong>s als bei <strong>der</strong> rein grünen Stammform<br />
gefärbt. Bräunliche bis schwärzliche<br />
Flecken und Streifen auf hellbraunem<br />
G<strong>rund</strong>, also stark getigert, also sehr dekorativ<br />
gezeichnet, aber ebenso wie bei an<strong>der</strong>en<br />
Phyllostachysarten und -formen in<br />
wenigen Tagen verblassend und zu Bo<strong>den</strong><br />
fallend.<br />
Blatt: Groß und breit, auf günstigen Standorten<br />
bis 20 cm lang und 15-25 mm breit.<br />
Die Stellung <strong>der</strong> Blätter ist auffallend<br />
schräg nach unten. Dadurch wirkt das<br />
Laub sehr dekorativ.<br />
Winterhärte: Der Ph. Vivax f. aureocaulis<br />
zählt zu <strong>den</strong> nur mittelharten Sorten unter<br />
unseren Garten<strong>bambus</strong>.<br />
Standort: Voll sonnig, soweit möglich,<br />
trotzdem geschützt.<br />
Gartenpraxis / Pflegeanfor<strong>der</strong>ung: Sehr<br />
attraktive Gartenform. Wie ein tatsächlich<br />
südländischer Bambus, aber bei uns nördlich<br />
<strong>der</strong> Alpen ein Bambus mit knapper<br />
Frosthärte. Um gelegentliche Winterschä<strong>den</strong><br />
zu minimieren entwe<strong>der</strong> nur im Vorzugsklima<br />
verwen<strong>den</strong>, o<strong>der</strong> im an<strong>der</strong>en<br />
Falle vorsorglich Bo<strong>den</strong>schutz durch winterliche<br />
Mulchdecke geben; evtl. zusätzlichen<br />
Schutz durch Folienzelt o<strong>der</strong> Rohrmatten<br />
bei schweren Wintereinbrüchen<br />
geben. An<strong>der</strong>nfalls sind Schä<strong>den</strong> nicht vermeidbar,<br />
welche allerdings durch die<br />
Raschwüchsigkeit in wenigen Jahren wie<strong>der</strong><br />
wettgemacht wer<strong>den</strong>. Der "Geigi“ als<br />
ein attraktiver Vertreter <strong>der</strong> höchsten Phyllostachys-Typen<br />
braucht bei uns einen<br />
vollsonnigen und bo<strong>den</strong>warmen Standort.<br />
Trockene Bö<strong>den</strong> und lufttrockene Standorte<br />
lassen sich durch häufige Wassergaben<br />
aufwerten. Wegen <strong>der</strong> starken<br />
Wüchsigkeit auf günstigen Standorten ist<br />
<strong>der</strong> Einbau einer Rhizomsperre angezeigt.<br />
Topfkultur/Ra<strong>um</strong>begrünung: Bei raschem<br />
Wachst<strong>um</strong> dieser Gartenform ist Topfkultur<br />
weniger empfehlenswert.<br />
Gärtnerische Verwendung: Faszinieren<strong>der</strong><br />
goldhalmiger Bambus in Form hoher Haine<br />
zu erziehen, o<strong>der</strong> bei eingeschränkten<br />
rä<strong>um</strong>lichen Möglichkeiten als prägnante<br />
Solitärpflanze einzusetzen. Der „Geigi“<br />
hat einen attraktiven, herausgehobenen<br />
Standort verdient, <strong>um</strong> das Spiel <strong>der</strong> expressionistisch<br />
gestreiften Zeichnungen<br />
seiner Halme herauszustellen.<br />
Beim „Geigi“ gibt es eine erblich vorgeprägte<br />
Beson<strong>der</strong>heit, die auf die Verwendung<br />
und Pflege im Garten Auswirkung<br />
hat. Den „Geigi“ könnte man auch gut<br />
„Wandel<strong>bambus</strong>“ nennen – eine Laune <strong>der</strong><br />
Natur zeigt sich bei verschie<strong>den</strong>en panaschierten<br />
Phyllostachys dann und wann.<br />
Bei keinem uns bekannten Phyllo tritt das<br />
aber so häufig auf wie beim „Geigi“. An irgendeinem<br />
Maitag nach vielen normalen<br />
Jahren zeigt er sich plötzlich verrückt. Wie<br />
ein farbwechselndes Chamäleon treibt unser<br />
Bambus an<strong>der</strong>sfarbige Halme und auch<br />
die Dimensionen <strong>der</strong> Pflanze verän<strong>der</strong>n<br />
sich erheblich. Die G<strong>rund</strong>farbe <strong>der</strong> Halme<br />
ist dann nicht mehr gelb, son<strong>der</strong>n sattgrün.<br />
Oberhalb je<strong>der</strong> Verzweigung in je<strong>der</strong><br />
Halmrinne (Sulcus) färbt sie sich gelb.<br />
Nachdem sich unser ursprünglicher „Geigi“<br />
auf diese Weise in seine Umkehrform<br />
verwandelt hat, erhält er auch einen neuen<br />
wissenschaftlichen Namen: Ph. vivax f.<br />
huangwenzhu. Der chinesische Name zu<br />
deutsch: Huang-Wen-Bambus. In dieser<br />
Umkehrform wirkt er dann zwar nicht so<br />
attraktiv, nicht so spektakulär, weil weniger<br />
farblich kontrastiert. Er zeigt sich jedoch<br />
vitaler, d.h. er wächst auf gleichen<br />
Standorten stärker und auch höher, aber<br />
in <strong>den</strong> Proportionen, beson<strong>der</strong>s im Durchmesser,<br />
schlanker. Merkliche Vorteile des<br />
Huang-Wen-Bambus sind, dass er größere<br />
Frosthärte zeigt als „Geigi“ und auch zugleich<br />
standfester gegen Stürme und Nassschnee<br />
ist.<br />
Wenn sich eine Verwandlung des „Geigi“<br />
im eigenen Garten abspielt, ist es ratsam,<br />
gestalterisch einzugreifen. Der verwandel-
te einzelne Halm, o<strong>der</strong> nach einigen Jahren<br />
die ganze Gruppe, sind mittelfristig<br />
samt <strong>den</strong> dazugehörigen Rhizomen herauszunehmen,<br />
und können an einer an<strong>der</strong>en<br />
Stelle für einen neuen Hain verwendet<br />
wer<strong>den</strong>. Belässt man beide Spielformen an<br />
ihrem Platz, so wird sich zunehmend <strong>der</strong><br />
vitalere Huang-Wen-Bambus durchsetzen<br />
und <strong>der</strong> schwächerwüchsige „Geigi“<br />
zurückgehen. Verschie<strong>den</strong>e Experimente<br />
sind <strong>den</strong>kbar.<br />
Bambus des Jahres 2004<br />
Im heißen Sommer beim Bambusfest<br />
2003 unserer Gesellschaft in Mönchengladbach-Venn<br />
wurde medienwirksam <strong>der</strong><br />
Bambus 2004 gekürt. Von <strong>den</strong> 5 Favoriten<br />
schaffte unser „Geigi“ mit geringem<br />
Abstand vor Fargesia robusta das Rennen.<br />
Er steht jetzt seit ca. 10 Jahren in Sichtung,<br />
wurde dementsprechend geprüft und<br />
hat sich über diesen Zeitra<strong>um</strong> bewährt.<br />
1994 erschien ein faszinierendes chinesischsprachiges<br />
Fachbuch, das zugleich<br />
auch auf englisch herauskam: A Compendi<strong>um</strong><br />
of Chinese <strong>Bamboo</strong>. Die Autorenschaft,<br />
ein chinesisches Fachkomitee von<br />
ca. zwanzig Mitarbeitern, vergibt in diesem<br />
großartig bebil<strong>der</strong>ten Buch unserem Bambus<br />
des Jahres folgendes Prädikat: „An<br />
excellent ornamental species“ – Eine<br />
herausragende ornamentale Form! Im selben<br />
chinesischen Werk wird bereits die grüne<br />
Ursprungsart, aus welcher <strong>der</strong><br />
„Geigi“ entstan<strong>den</strong> sein muss, eingeschätzt<br />
und bewertet: „Quiet attractive“. In<br />
<strong>der</strong> deutschsprachigen Fachliteratur fin<strong>den</strong><br />
sich ganze Lobesre<strong>den</strong> über unseren<br />
Favoriten bereits seit 1996.<br />
Jetzt nach ca. 10-jährigen Erfahrungen<br />
und Austausch in Deutschland gelangt <strong>der</strong><br />
„Geigi“ zu seinen Ehren. Er hat es tatsächlich<br />
verdient, bei <strong>der</strong> ersten Wahl eines<br />
Bambus des Jahres, für das Jahr 2004 in<br />
<strong>den</strong> Medien hervorgehoben zu wer<strong>den</strong>.<br />
Der „Geigi“ mit seiner Wirkung macht<br />
nicht nur Bambus-Masse, son<strong>der</strong>n auch<br />
Bambus-Klasse! Bereits kleine Pflanzen von<br />
ka<strong>um</strong> 3 m Höhe zeigen alle ihre herausragen<strong>den</strong><br />
Eigenschaften. Der „Geigi“ gewinnt<br />
laufend noch mehr an Beliebtheit –<br />
gerade bei neuen Bambusfreaks. Allen<br />
neuen und alten Bambusfreun<strong>den</strong> wünschen<br />
wir z<strong>um</strong> Jahresende und für das neue<br />
Jahr viel Glück und Freude.<br />
Foto rechts: Austrieb bei Phyllostachys vivax<br />
‘Aureocaulis’. Foto: Reinhard Trautmann<br />
5
Theo Heemskerk<br />
Bambus des Jahres 2004 – auch mein Favorit<br />
Im letzten Bambus Journal regte unser Vorsitzen<strong>der</strong><br />
Gerd Sieber an, eigene Beobachtungen<br />
und Erfahrungen über „Ph. Vivax<br />
Aureocaulis“ zu berichten, was ich<br />
hiermit versuche.<br />
1999 kaufte ich bei einer Krefel<strong>der</strong> Ba<strong>um</strong>schule<br />
einen schönen, kräftigen Ph. Vivax<br />
Aureocaulis. Ich suchte für ihn eine kleine,<br />
sonnige, windgeschützte Ecke in unserem<br />
Garten, wo vorher noch nie ein an<strong>der</strong>er<br />
Bambus stand.<br />
Ich pflanzte ihn in einen Betonring, Durchmesser<br />
1 m, in ein 50 cm hohes, gut durchmischtes<br />
Bo<strong>den</strong>substrat aus je 1/3 sandigem<br />
Mutterbo<strong>den</strong>, Kompost vom<br />
Kompostwerk und verrottetem Pferdemist<br />
– angereichert mit einer Mischung aus<br />
Bentonit, Lavasteinmehl, Algenkalk, Klimagnesia<br />
und Rhizinusschrot.<br />
Diese Mischung tat ihm gut, <strong>den</strong>n im gleichen<br />
Jahr schob er fünf kräftige Halme. Im<br />
darauf folgen<strong>den</strong> Jahr trieb er zwölf neue<br />
Halme bis zu einem Durchmesser von<br />
4 cm und einer Länge von 5-6 m. Von<br />
eventuellen Frostschä<strong>den</strong> keine Spur.<br />
Mir wurde im Sommer klar, dass er, wenn<br />
seine Triebkraft so weiter geht, in seiner<br />
„kleinen Ecke“ nicht mehr lange zu halten<br />
ist. Im Jahr 2001 kam „er“ mit Gewalt und<br />
trieb 26 neue Halme bis zu 5 cm Durchmesser<br />
und über 6 m Länge. Ein Riesenrhizom<br />
schob sich unter meine Lebensba<strong>um</strong>hecke.<br />
Da stand für mich fest: wenn<br />
die neuen Halme ausgewachsen sind, muss<br />
er „raus aus seinem Betongefängnis“ (Ausgabe<br />
3/2001).<br />
Die Hauptpflanze wurde samt Betonring<br />
mit Hilfe eines Baggers <strong>um</strong>gesetzt. Zwölf<br />
abwan<strong>der</strong>nde Halme wur<strong>den</strong> an an<strong>der</strong>er<br />
Stelle mit Rhizomsperre (alter Transportbandg<strong>um</strong>mi)<br />
in einer Bo<strong>den</strong>mischung wie<br />
vor eingepflanzt. Daraus ist jetzt nach zwei<br />
Jahren ein schöner Horst gewor<strong>den</strong> und<br />
ich muss mir wohl bald wie<strong>der</strong> Gedanken<br />
über eine nächste Teilung machen.<br />
An <strong>der</strong> Hauptpflanze habe ich dieses Jahr<br />
eine merkwürdige Beobachtung gemacht.<br />
An einer Seite <strong>der</strong> Pflanze schoben sich<br />
zwei kräftige, dunkelgrüne Halme mit einem<br />
Durchmesser von 3 cm und einer Länge<br />
von 4 m heraus. Es folgten noch drei<br />
weitere kleine Halme. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />
schob sich ebenfalls ein dunkelgrüner<br />
Halm gleicher Stärke und Länge aus dem<br />
Bo<strong>den</strong>. Aber dieser Halm hat einen kräftigen<br />
gelben Sulcus, ein kleiner nachwachsen<strong>der</strong><br />
Halm zeigte das gleiche Bild.<br />
So weit meine Erfahrungen mit meinem<br />
Favoriten.<br />
Alois Münst<br />
Phyllostachys vivax „aureocaulis“ in <strong>den</strong> Verkaufskatalogen<br />
Nicht uninteressant finde ich, wie ein und<br />
dieselbe Pflanze angeboten wird. Ich habe<br />
mir einmal die Mühe gemacht und nachgesehen,<br />
wie diese Art bei unseren führen<strong>den</strong><br />
Anbietern in ihren Katalogen und Preislisten<br />
angepriesen wird, was Wuchshöhe<br />
und vor allem die Winterhärte betrifft.<br />
Im neuen Buch „Bambus“ von Crouzet und<br />
Colin aus dem Verlag Ulmer (erschienen<br />
2003) wird Ph. vivax -22° C zugetraut und<br />
sehr gewissenhaft auf eine weitere Schwachstelle<br />
<strong>der</strong> Art verwiesen: die dünnwandigen<br />
Halme sind empfindlich gegen Wind und<br />
Schneebruch gefährdet!<br />
Anbieter Größe winterhart bis<br />
Bambuscentr<strong>um</strong> Eberts 4 bis 6m -20° C<br />
Bambusinsel Janssen 5 bis 9m -21 bis -24° C<br />
Oprins / Belgien 10m -35° C<br />
Bambus-Informationszentr<strong>um</strong> (Katalog) 4 bis 8m -18 bis -22° C<br />
Bambus-Informationszentr<strong>um</strong> (Preisliste) 4 bis 8m -18 bis -25°C<br />
Bambuscentr<strong>um</strong> Nie<strong>der</strong>bayern vor dem Jahr 2000 6 bis 8m -28° C<br />
Bambuscentr<strong>um</strong> Nie<strong>der</strong>bayern seit dem Jahr 2000 6 bis 8m -20° C<br />
Ergänzend darf ich auf meine Erfahrung<br />
mit diesem so wun<strong>der</strong>schönen Bambus<br />
verweisen: Seit sieben bzw. fünf Jahren<br />
stehen bei mir in Oberschwaben zwei unterschiedliche<br />
Herkünfte, die jedes Jahr<br />
beinahe total zurückfrieren. Dabei lagen<br />
die Minima nie über -20° C. Dies zeigt deutlich,<br />
dass die Katalogangaben teilweise<br />
völlig an <strong>der</strong> Realität vorbeigehen. Diesbezüglich<br />
darf auch noch einmal auf die<br />
EBS-Winterhärte-Aktion 1996 / 97 verwiesen<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
6
Wolfgang Dillmann<br />
Klone von Vivax aureocaulis<br />
Wohl noch nie wur<strong>den</strong> so viele Bambusse<br />
in so kurzer Zeit eingeführt wie von Vivax<br />
aureocaulis. Vor allem aus sehr unterschiedlichen<br />
Quellen. So konnte man<br />
schon im Bambusbrevier <strong>der</strong> EBS von<br />
1996 von Vivax aureocaulis Klon B lesen.<br />
Im neuen Bambusbuch des Verlages Ulmer<br />
wird angegeben, dass <strong>der</strong> gelbe Vivax z<strong>um</strong><br />
ersten Mal 1989 nach Belgien eingeführt<br />
wor<strong>den</strong> ist. Den Fachleuten nach soll es<br />
sich <strong>um</strong> eine natürliche Form handeln, die<br />
im Distrikt Yongchen in Ost-China entdeckt<br />
wurde. Aber wie alle eifrigen Bambusbrief-Leser<br />
aus <strong>der</strong> Sortenbeschreibung<br />
in Heft Nr. 4/96 wissen, wurde Phyllostachys<br />
Vivax aureocaulis aus dem Bambusversuchsgarten<br />
in Anjii, Provinz Zhejiang,<br />
1993 nach Deutschland eingeführt.<br />
In einem an<strong>der</strong>en Bambusbrief konnte<br />
man lesen, dass <strong>der</strong> Ph. Vivax aureocaulis<br />
aus Nie<strong>der</strong>bayern sehr viel winterhärter<br />
sein soll, als <strong>der</strong> holländische Klon. Nach<br />
dem, was ich alles las und hörte, wur<strong>den</strong><br />
drei verschie<strong>den</strong>e Klone in Deutschland<br />
verkauft.<br />
Z<strong>um</strong> ersten <strong>der</strong> holländische Klon, <strong>der</strong> mit<br />
dem Belgischen i<strong>den</strong>tisch ist und weniger<br />
winterhart sein soll.<br />
Z<strong>um</strong> zweiten <strong>der</strong> Klon aus Nie<strong>der</strong>bayern,<br />
<strong>der</strong> eine beson<strong>der</strong>e Winterhärte haben soll.<br />
Zuletzt <strong>der</strong> Klon aus Südwestdeutschland,<br />
<strong>der</strong> Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong>-Klon, <strong>der</strong> gute dicke Halme<br />
schiebt.<br />
Als ich 1997 meinen ersten Ph. Vivax aureocaulis<br />
in Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong> kaufte, war ich<br />
sehr froh, das letzte Exemplar ergattert zu<br />
haben, obwohl die Pflanze viel zu mickrig<br />
und zu teuer war. Zu Hause ausgepflanzt,<br />
fand unter meinen an<strong>der</strong>en Bambussen<br />
plötzlich eine Inflation statt: Die grünhalmigen<br />
Bambusse waren für mich jetzt nur<br />
noch die Hälfte wert. Der gelbe Vivax entwickelte<br />
sich am Anfang sehr langsam, danach<br />
aber überraschend schnell, wie in<br />
meinem Bericht im Bambusjournal März<br />
2002 nachzulesen ist. In diesem Jahr hat<br />
mein gelber Vivax die ersten bei<strong>den</strong> Halme<br />
geschoben, die bis zu 6 cm Durchmesser<br />
haben. Auch konnte ich in diesem<br />
Sommer erleben, dass die Halme nicht<br />
mehr so hoch wuchsen, wie im Jahr zuvor;<br />
selbst die neu getriebenen Blätter waren<br />
<strong>um</strong> einiges kleiner. Dies lag z<strong>um</strong> einen am<br />
Abstechen meines zehnten Ablegers, z<strong>um</strong><br />
an<strong>der</strong>en am extrem trockenen Sommer,<br />
<strong>den</strong> ich mit meiner Gießkanne alleine nicht<br />
bekämpfen konnte.<br />
Auffallend sind bei diesem Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong>-<br />
Klon – außer <strong>den</strong> dicken Halmen – die<br />
großen schwarzen Flecken, die in manchen<br />
Wintern entstehen. Solche Flecken<br />
gibt es aber auch bei an<strong>der</strong>en Bambusarten,<br />
wie z.B. bei Phyllostachys viridi glaucescens.<br />
Sie entstehen häufig im Februar,<br />
wenn die Nächte noch sehr kalt sind, am<br />
Tage die Sonne aber schon sehr stark auf<br />
die Halme brennt. Damit wird <strong>der</strong> Saftstrom<br />
auf <strong>der</strong> Sonnenseite stark angeregt.<br />
Der Saft steigt auf und staut sich unterhalb<br />
des Knotens. In <strong>der</strong> folgen<strong>den</strong> Nacht gefriert<br />
<strong>der</strong> gestaute Saft, dadurch wird die<br />
äußerste Halmschicht zerstört. Es bildet<br />
sich eine Kältebrücke von außen nach innen.<br />
Man erkennt sie am Morgen am Raureif,<br />
<strong>der</strong> sich an dieser Stelle gebildet hat.<br />
Die schwarzen Flecken hängen aber nicht<br />
alleine vom Winter ab, son<strong>der</strong>n in starkem<br />
Maße auch von <strong>der</strong> Düngung. So gibt es<br />
bei sehr viel Mineraldüngereinsatz beson<strong>der</strong>s<br />
große schwarze Flecken. Nach meinen<br />
Erfahrungen kann man die Fleckenbildung<br />
weitgehend verhin<strong>der</strong>n, indem<br />
man nur mit Hornspänen düngt. An<strong>der</strong>erseits<br />
bereichern die schwarzen Flecken<br />
das Farbenspiel <strong>der</strong> Halme ungemein.<br />
Was mich bei meinem Vivax aureocaulis<br />
zwischen Häusern beson<strong>der</strong>s beeindruckte,<br />
waren nicht alleine die 6 cm dicken Halme,<br />
son<strong>der</strong>n auch das schnelle Wachst<strong>um</strong><br />
nach Sü<strong>den</strong>. So bildete sich neben <strong>den</strong> alten<br />
Halmen im Nor<strong>den</strong> ein neuer Bambuswald<br />
mit neun dicken Halmen im trockneren<br />
Sü<strong>den</strong>. Während die früheren<br />
Halme nur etwa 1,30 m nach Sü<strong>den</strong> auswan<strong>der</strong>ten,<br />
so befindet sich <strong>der</strong> neue Bambuswald<br />
etwa zwischen 2 und 5,60 m von<br />
<strong>der</strong> ursprünglichen Pflanzstelle entfernt.<br />
Interessant ist auch, dass sich im feuchteren<br />
Nor<strong>den</strong> <strong>der</strong> Pflanzstelle in diesem Jahr<br />
kein einziger Spross blicken ließ. Durch die<br />
stärkere Bo<strong>den</strong>erwärmung im Sü<strong>den</strong> des<br />
Bambushorstes treiben die Sprossen dort<br />
zwei Wochen früher aus, als z<strong>um</strong> Beispiel<br />
letztes Jahr im Nor<strong>den</strong>. Dadurch bekommen<br />
die Sonnensprossen als erstes die<br />
volle Energie zur Verfügung gestellt, die in<br />
<strong>den</strong> Rhizomen gespeichert ist. Im Schatten<br />
des Nor<strong>den</strong>s können nur in feuchten<br />
Jahren einige wenige Halme zur Sonne<br />
durchbrechen. Die meisten Schatten-<br />
Sprossen wer<strong>den</strong> mangels gespeicherter<br />
Energie von <strong>der</strong> Bambuspflanze einfach<br />
aufgegeben.<br />
Das trockene Jahr machte sich auch dadurch<br />
bemerkbar, dass die 6 cm dicken Halme<br />
nur wenig über 6 m hoch wur<strong>den</strong>,<br />
während im Jahr zuvor <strong>der</strong> 5,5 cm dicke<br />
Halm locker die 8 m Höhe schaffte.<br />
Bei dem überfallartigen Wachst<strong>um</strong> meines<br />
gelben Vivax nach Sü<strong>den</strong> habe ich mich<br />
nicht gewun<strong>der</strong>t, als mein nord-westlicher<br />
Nachbar mich ganz überrascht gefragt hat,<br />
wo <strong>den</strong>n die vielen dicken Bambushalme<br />
herkommen. Er war wohl <strong>der</strong> Meinung, ich<br />
hätte die bis zu 6 cm dicken Halme bei<br />
Nacht und Nebel einfach eingepflanzt, <strong>um</strong><br />
ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen. Auf<br />
meine Erklärung, <strong>der</strong> Bambus sei von ganz<br />
alleine dorthin gewachsen, reagierte er nur<br />
mit ungläubigem Staunen. Damit mein<br />
Nachbar nicht eines Tages auf <strong>der</strong> Schattenseite<br />
des Lebens steht, muss ich in Zukunft<br />
wohl die bis zu 8 m hohen Halme<br />
einkürzen und die Halme an <strong>der</strong> Grenze<br />
entfernen.<br />
Den zweiten Vivax aureocaulis Klon bekam<br />
ich 1998 mit <strong>der</strong> Post aus Nie<strong>der</strong>bayern.<br />
Als ich ihn auspackte, kamen mir<br />
die Tränen. Die Pflanze hatte nur einen<br />
5 mm dicken Halm mit sieben Blättern.<br />
Trotz allem schob er im gleichen Jahr noch<br />
einen dünnen Halm. Aber erst 2000<br />
wuchs er sortentypisch weiter. Was mir bei<br />
diesem Bayern-Klon beson<strong>der</strong>s auffällt: er<br />
hat in meinem Garten noch keinen einzigen<br />
schwarzen Fleck bekommen, trotz <strong>der</strong><br />
z<strong>um</strong> Teil kalten Winter, was für seine Winterhärte<br />
spricht. Insgesamt hat dieser Klon<br />
<strong>den</strong> Wuchscharakter eines Berg<strong>bambus</strong>ses.<br />
Dazu passt auch die „Faulheit“, viele<br />
Sprossen zu schieben. Es bildet sich gegenüber<br />
<strong>der</strong> Blattmasse ein Überhang an<br />
Rhizomen aus. So können im Winter die<br />
vielen Wurzeln die wenigen Blätter viel besser<br />
mit Saft versorgen. Auffallend ist auch,<br />
dass dieser Bayern-Klon im Verhältnis z<strong>um</strong><br />
Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong>-Klon kleinere Blätter hat.<br />
Durch die geringere Verdunstung <strong>der</strong> kleineren<br />
Blätter ist die Wasserversorgung im<br />
Winter besser ausreichend.<br />
Meinen dritten Klon aus Holland erwarb<br />
ich 2001 im Ba<strong>um</strong>arkt. Der gelbe Vivax<br />
stand gut durchwurzelt in einem 30-Liter-<br />
Topf, hatte aber wenige Halme. Das war<br />
vermutlich auch <strong>der</strong> G<strong>rund</strong>, weshalb ich<br />
ihn so preisgünstig im Ba<strong>um</strong>arkt erstehen<br />
konnte. Seine geringere Winterhärte zeigte<br />
er im kalten Winter 2001 / 2002. Ich<br />
hatte ihn samt Topf im Sonnen- und Windschatten<br />
eingegraben. Der daneben eingegrabene<br />
Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong>-Klon kam sehr<br />
viel wintergrüner durch die Frostperio<strong>den</strong>,<br />
als <strong>der</strong> stärker durchwurzelte Holland-<br />
Klon.<br />
7
Gerhard Sieber<br />
Bambusfreunde unterwegs – Schottland<br />
„Herbe Schönheit mit Charakter“ o<strong>der</strong> „Das Alaska Großbritanniens“<br />
Die Landschaft Schottlands gehört zu <strong>den</strong><br />
vielgestaltigsten und dramatischsten Regionen<br />
<strong>der</strong> britischen Insel mit mächtigen<br />
Bergketten, Mooren, “Lochs“ und bezaubern<strong>den</strong><br />
Buchten. Die abwechslungsreiche<br />
Geschichte dieser sagen<strong>um</strong>wobenen<br />
Gegend wird lebendig in malerischen Städten,<br />
mystischen Burgen und prunkvollen<br />
Schlössern.<br />
Fahren Sie mit uns vom 14. bis 19. Mai<br />
2004 in das Land von Maria Stuart und<br />
Bonnie Prince Charlie.<br />
Schottland, knapp 79 000 qkm groß hat<br />
nur 5,5 Mio. Bewohner. Der Nordwesten<br />
des Landes ist mit 2,6 Bewohnern pro qkm<br />
die am dünnsten besiedelte Region Europas.<br />
Die meisten Schotten in dieser trotz<br />
alledem mo<strong>der</strong>nen Region freut es bis auf<br />
<strong>den</strong> heutigen Tag, dass sie sich durch ihre<br />
gälischen Sprachwurzeln und die katholische<br />
Religion von <strong>den</strong> Englän<strong>der</strong>n, <strong>den</strong><br />
ungeliebten Nachbarn im Sü<strong>den</strong>, unterschei<strong>den</strong>.<br />
Auch halten sich noch immer<br />
hartnäckig Klischeevorstellungen, <strong>der</strong> Besucher<br />
hätte es in Schottland mit Kilt tragen<strong>den</strong>,<br />
unermüdlich Dudelsack spielen<strong>den</strong>,<br />
Whisky trinken<strong>den</strong> und Haferfla<strong>den</strong><br />
essen<strong>den</strong>, geizigen Schotten zu tun, die das<br />
ganze Jahr über Ba<strong>um</strong>stämme durch die<br />
Luft schleu<strong>der</strong>n und Steine mit mehr o<strong>der</strong><br />
weniger mystischer Vergangenheit in die<br />
Höhe stemmen.<br />
Aber sehen wir selbst.<br />
1. Tag: Freitag, 14. Mai:<br />
Anreisetag, ca. 550 km<br />
Abfahren wer<strong>den</strong> wir am Freitag, dem<br />
14. Mai 2004, morgens <strong>um</strong> 5:30 Uhr vom<br />
Parkplatz <strong>der</strong> Fa. Stewa in Alzenau. Es geht<br />
über Köln zur Nie<strong>der</strong>ländischen Grenze.<br />
Wenn nötig, wer<strong>den</strong> wir einen Zwischeneinstieg<br />
im Großra<strong>um</strong> Köln (Ruhrgebiet)<br />
anbieten. Während <strong>der</strong> Fahrt wird, wie in<br />
<strong>den</strong> Jahren zuvor, ein Begrüßungsfrühstücksbuffet<br />
gereicht. Bevor wir in Rotterdam/Zeebrügge<br />
einschiffen, reicht die Zeit<br />
noch aus, das Arboret<strong>um</strong> Trompenburg<br />
(Rotterdam) zu besichtigen. Schwerpunkte<br />
des im Jahre 1820 gegründeten Arboret<strong>um</strong>s<br />
wer<strong>den</strong> die Ze<strong>der</strong>nsammlung und das<br />
reichhaltige Hosta-Sortiment sein. Unser<br />
erstes gemeinsames Abendessen wird an<br />
Bord <strong>der</strong> Fähre gereicht. Die Überfahrt<br />
Rotterdam–Hull verschlafen wir in einer<br />
gerä<strong>um</strong>igen Zwei-Bett-Innenkabine.<br />
8<br />
2. Tag: Samstag, <strong>der</strong> 15. Mai:<br />
ca. 420 km<br />
Ausgeschlafen und guter Dinge erwartet<br />
uns ein ausgiebiges Buffet-Frühstück an<br />
Bord <strong>der</strong> Fähre. Danach Ausschiffung in<br />
Hull und Begrüßung unserer Reiseleitung,<br />
die uns die nächsten Tage begleitet. Die<br />
Fahrt führt uns nordwärts über das mittelalterliche<br />
Städtchen York Richtung Lake<br />
District Nationalpark. Begleitet wer<strong>den</strong><br />
wir von wun<strong>der</strong>schönen Tälern, Bergen<br />
und Seen. An <strong>der</strong> englisch-schottischen<br />
Grenze (The Bor<strong>der</strong>s) treffen wir auf das<br />
legendäre „Dorf <strong>der</strong> Liebespaare“, Gretna<br />
Green. Seit dem 18. Jh. konnten sich dort<br />
Jugendliche schon mit 16 Jahren ohne<br />
Einverständnis <strong>der</strong> Eltern vom Dorfschmied<br />
trauen lassen. Weiter geht es nach<br />
D<strong>um</strong>fries. Hier befindet sich das Gar<strong>den</strong><br />
Wise Plant & Gar<strong>den</strong> Centre, und es bietet<br />
sich die erste Möglichkeit des Pflanzenkaufs.<br />
Die letzte Etappe des Tages ist<br />
die Fahrt ins Hotel nach Glasgow. Dort<br />
Abendessen und Übernachtung.<br />
Hotel-Adresse :<br />
Holiday Inn Glasgow City West<br />
Bothwell Street<br />
GB-Glasgow G2 7EN<br />
Telefon 00 44 / 8 70 / 4 00 90 32<br />
3. Tag: Sonntag, 16. Mai:<br />
ca. 230 km<br />
Nach dem Frühstücksbuffet fahren wir<br />
nach Stirling. „Heart of Scotland“ wird<br />
Stirling oft genannt. Das auf einem 80 m<br />
hohen Felskegel gelegene Stirling Castle<br />
kann von vielen erfolgreichen Schlachten<br />
gegen die verfeindeten Englän<strong>der</strong> zwischen<br />
1297 bis 1766 erzählen.<br />
Danach fahren wir weiter nordwärts und<br />
erreichen im Tal des River T<strong>um</strong>mel <strong>den</strong><br />
3.000 Einwohner zählen<strong>den</strong> Luftkurort<br />
Pitlochry. Dort wer<strong>den</strong> wir in <strong>der</strong> Edradour<br />
Distillery unseren ersten schottischen<br />
Whisky verkosten. Sie ist Schottlands<br />
kleinste Brennerei und besteht schon seit<br />
250 Jahren. Der berühmte schottische<br />
Whisky geht auf frühchristliche irische<br />
Mönche zurück, sie nannten ihn „Uisge<br />
Beathad“, was gälisch ist und soviel wie<br />
Lebenswasser heißt. Schottischer Whisky<br />
schreibt sich ohne „e“, irischer Whiskey<br />
mit „e“. An <strong>den</strong> Seen, Wäl<strong>der</strong>n und Bergen<br />
<strong>der</strong> Perthshire Highlands vorbei<br />
geht es weiter durch die Grampian Mountains<br />
z<strong>um</strong> mo<strong>der</strong>nen Wintersportzentr<strong>um</strong><br />
Aviemore. Hier befindet sich die alpine<br />
Stau<strong>den</strong>gärtnerei Inshriach Alpine Plant<br />
Nursery, die zu einem Besuch einlädt. Es<br />
gibt die Möglichkeit des Pflanzenkaufs.<br />
Weiterfahrt zu unserem Hotel, Abendessen<br />
und Übernachtung.<br />
Hotel Adresse:<br />
Aviemore Inn<br />
Aviemore Centre<br />
GB-Aviemore PH22 1PF<br />
Telefon 00 44 / 14 79 / 81 02 61<br />
4. Tag: Montag, 17. Mai:<br />
ca. 250 km<br />
Nessie wartet auf uns. Nach dem Frühstück<br />
geht es zu dem wohl bekanntesten<br />
See Schottlands, “Loch Ness“. Urquhart<br />
Castle, am Ufer gelegen, lohnt für einen<br />
Fotostopp. Und unaufhörlich rollen die<br />
Rä<strong>der</strong> Richtung Tomintoul und weiter z<strong>um</strong><br />
Balmoral Castle, dem Sommersitz <strong>der</strong><br />
Königin. Dort befindet sich eine Ausstellung<br />
mit Gemäl<strong>den</strong>, Silber, Porzellan und<br />
Royal Tartans. Wer dann noch nicht<br />
genug hat, <strong>den</strong> la<strong>den</strong> die Gärten zur Besichtigung<br />
ein. Es geht weiter über Perth<br />
und die bekannte Forth Bridge nach Edinburgh.<br />
Die schottische Hauptstadt empfiehlt<br />
sich für eine Besichtigung, z.B.die<br />
Royal Mile, die <strong>den</strong> Palace of Holyroodhouse<br />
mit dem imposanten Edinburgh<br />
Castle verbindet. Ein beson<strong>der</strong>es Highlight<br />
<strong>der</strong> Reise erleben wir bei einem typisch<br />
schottischen Abend im Prestonfield<br />
House mit Dinner & Show. Die Nacht verbringen<br />
wir in einem Hotel in Edinburgh.<br />
Hotel Adresse:<br />
Learmonth Ramada Jarvis<br />
18-20 Learmonth Terrace<br />
GB-Edinburgh EH4 1PW<br />
Telefon 00 44 / 1 31 / 3 43 26 71<br />
5. Tag: Dienstag, 18. Mai:<br />
ca. 350 km<br />
So langsam müssen wir Abschied nehmen<br />
von Schottland, aber nicht ohne vorher<br />
noch <strong>den</strong> Royal Botanic Gar<strong>den</strong> in Edinburgh<br />
besichtigt zu haben. Durch die historisch<br />
geprägte Bor<strong>der</strong>landschaft mit <strong>den</strong><br />
berühmten Orten Melrose und Jedburgh<br />
führt uns die Route zurück nach Hull. Melrose<br />
ist bekannt durch Sir Walter Scott,<br />
dem glühen<strong>den</strong> Nationalisten und begnadeten<br />
Schreiber, “Und willst Du des Zaubers<br />
sicher sein/So besuche Melrose bei<br />
Mon<strong>den</strong>schein“. In Melrose befin<strong>den</strong> sich
die Ruinen <strong>der</strong> einstigen großen Abtei.<br />
Immer noch beeindruckend ist die<br />
Abteikirche von Jedburgh. Sie liegt seit<br />
450 Jahren in Trümmern. Abbotsfort<br />
House, „Die Romanze in Stein und Mörtel“,<br />
wie Sir Walter Scott sein Tra<strong>um</strong>haus<br />
einst nannte, zeugt von seiner ungewöhnlichen<br />
Sammellei<strong>den</strong>schaft. Neben über<br />
10.000 Büchern und vielen Waffen findet<br />
man dort unter an<strong>der</strong>em eine Locke von<br />
Bonnie Prince Charlie, das mit Perlen verzierte<br />
Kruzifix <strong>der</strong> Maria Stuart, ein Klei<strong>der</strong>verschluss<br />
von Napoleon I. und vieles<br />
mehr. Wenn es die Zeit noch zulässt,<br />
wer<strong>den</strong> wir in dem mittelalterlichen Städtchen<br />
York auf <strong>der</strong> 4 km langen Stadtmauer<br />
spazieren gehen.<br />
Weiterfahrt nach Hull, Einschiffung,<br />
Abendessen und Übernachtung auf <strong>der</strong><br />
Fähre.<br />
6. Tag: Mittwoch, <strong>der</strong> 19. Mai:<br />
Heimreise, ca. 550 km<br />
Nach dem Frühstücksbuffet an Bord <strong>der</strong><br />
Fähre erfolgt die Heimreise nach Alzenau.<br />
Programmän<strong>der</strong>ungen vorbehalten!<br />
Reiseveranstalter:<br />
Stewa-Touristik<br />
Bezirksstraße 1<br />
63755 Alzenau<br />
Folgende Leistungen sind im Preis<br />
enthalten:<br />
Fahrt im ****Stewa Bistro-Bus mit Bordservice,<br />
56 Fahrgastplätzen (Schlafsessel)<br />
im Oberdeck, 16 Bistroplätzen im Unterdeck<br />
sowie heckseitig montiertem Skiträger<br />
für erworbene Pflanzen.<br />
1 Begrüßungsfrühstücksbuffet im Bus am<br />
1.Tag, wird von Stewa-Touristik kostenlos<br />
gestellt.<br />
Fährüberfahrt Rotterdam-Hull, Hull-Rotterdam<br />
incl. 2 Übernachtungen in 2 Bett<br />
Innenkabinen mit jeweils Abendessen und<br />
Buffet-Frühstück an Bord.<br />
3 Übernachtungen mit schottischem Frühstück<br />
in Hotels <strong>der</strong> guten Mittelklasse,<br />
alle Zimmer sind ausgestattet mit Bad o<strong>der</strong><br />
DU/WC.<br />
2mal ein 3-Gang-Abendmenü.<br />
Besichtigung einer Whisky-Destillerie.<br />
Schottischer Abend im Prestonfield House<br />
inkl. Abendessen und Show<br />
Schottisches Hochlanddiplom für je<strong>den</strong><br />
Gast.<br />
Deutschsprachige Reiseleitung während<br />
<strong>der</strong> gesamten Reise vom 2. bis 5.Tag.<br />
Sämtliche Rundfahrten wie im Text beschrieben.<br />
Informationsmappe über Schottland.<br />
Alle Eintritts- und Besichtigungsgel<strong>der</strong> sind<br />
im Preis enthalten.<br />
Preis pro Person<br />
Einzelzimmerzuschlag<br />
Aufpreise Fähre (pro Person):<br />
2-Bett-Kabine außen:<br />
1-Bett-Kabine innen:<br />
1-Bett-Kabine außen:<br />
595 Euro<br />
90 Euro<br />
35 Euro<br />
40 Euro<br />
75 Euro<br />
Es beseteht die Möglichkeit einer Reiserücktrittsversicherung.<br />
Pro Person 15 Euro.<br />
Bitte mit Reisepreis überweisen.<br />
Zur freundlichen Beachtung:<br />
Liebe Bambusfreunde, das Organisationsteam<br />
mit Edeltraud Weber und Gerhard<br />
Sieber hat es sich mit <strong>der</strong> Planung und Ausarbeitung<br />
des von Ihnen ausgewählten Reiseziels<br />
nicht leicht gemacht. Es soll für uns<br />
alle wie<strong>der</strong> eine unvergessliche Reise wer<strong>den</strong>.<br />
Kultur und Pflanzen stehen im Mittelpunkt.<br />
Der Reisepreis ist etwas höher als<br />
die letzten Jahre, be<strong>den</strong>ken Sie aber, wir<br />
sind einen Tag länger unterwegs, die sehr<br />
weite Entfernung zwischen Rotterdam und<br />
dem Nordosten Englands verbringen wir<br />
schlafend, in einer Zwei-Bett-Innenkabine,<br />
d.h.wir kommen ausgeschlafen auf <strong>der</strong><br />
Insel an. Die angegebenen Tages-Kilometer<br />
halten sich in einem erträglichen Rahmen.<br />
Alle Eintrittsgel<strong>der</strong> in Höhe von 40 Euro<br />
pro Person sind im Reisepreis enthalten.<br />
Mel<strong>den</strong> Sie sich bitte rechtzeitig auf <strong>der</strong> beiliegen<strong>den</strong><br />
Anmeldekarte an, Freunde und<br />
Bekannte unserer Mitglie<strong>der</strong> sind, wie immer,<br />
stets willkommen.<br />
Wir wünschen Ihnen schon jetzt eine angenehme<br />
und erholsame Reise.<br />
Besuchen<br />
Sie<br />
INTERNET-SHOP<br />
uns<br />
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Mo.- Fr. 11.00 - 18.30 · Sa.11.00 - 14.00<br />
Unter Fax 07 21 / 3 84 23 46 o<strong>der</strong> Tel. 07 21 / 3 84 23 45 · www.erlebniswelt-<strong>bambus</strong>.de<br />
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Udo Ne<strong>um</strong>ann<br />
Gunnera<br />
Liebe Leser,<br />
sicher haben Sie schon von an<strong>der</strong>en Pflanzenfreun<strong>den</strong><br />
Hinweise für die Gunnera bekommen.<br />
Trotzdem möchte ich Ihnen meine<br />
Erfahrungen mitteilen, auch wenn ich<br />
seit diesem Sommeranfang keine Pflanze<br />
dieser Art mehr besitze, aber zwanzig<br />
Jahre eine gepflegt habe. In Verbreitung<br />
ist oft G. manicata (syn. G. brasiliensis). Sie<br />
ist ähnlich <strong>der</strong> G. tinctoria (chilensis), aber<br />
in allen Teilen größer.<br />
Um die Pflanze genau bestimmen zu können,<br />
müsste man beide Arten direkt vergleichen<br />
können. Sogar die Botaniker sind<br />
sich da nicht immer einig. G.tinctoria<br />
besitzt große, geschlitzte Blätter. Der Blattstiel<br />
ist stark, fleischig, etwas rötlich, zylindrisch<br />
bis 2 m lang, mit harten hakenförmigen<br />
Stacheln versehen. Das Blatt, 1 bis<br />
2 m im Durchmesser, handförmig gelappt<br />
und eingeschnitten, runzlig und rau mit<br />
Stacheln auf <strong>den</strong> Rippen. Der Blütenstand<br />
ist 40 bis 50 cm hoch. Die Äste des Blütenstandes<br />
sind walzenförmig und 3 bis<br />
7 cm lang. Die Blüten sind klein, rötlich und<br />
zweihäusig. Blütezeit VI bis VIII.<br />
G. manicata ist ähnlich, in allen Teilen<br />
größer. Die Blätter sind viel größer, <strong>rund</strong>lich,<br />
weniger tief gelappt und weniger rau.<br />
Der Blattstiel ist stärker bestachelt und<br />
grün. Blütenstand bis 1 m lang, relativ dick,<br />
ca. 20 cm aufrecht, welcher sich später<br />
schräg stellt. Bei G.manicata erscheint<br />
<strong>der</strong> Blütenkolben im zeitigen Frühjahr mit<br />
<strong>den</strong> Blättern. G.tinctoria treibt die Blüte<br />
etwas später aus und blüht somit etwas<br />
später. Am Heimatstandort wird G.manicata<br />
3 bis 4 m hoch. Bis 3 m Höhe und<br />
1,60 m Blattdurchmesser habe ich es auch<br />
geschafft.<br />
Mit gutem Winterschutz ist die S<strong>um</strong>pfpflanze<br />
zu überwintern. Der Standort sollte<br />
sonnig bis halbschattig sein, <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong><br />
aus sehr feuchtem nährstoffreichen H<strong>um</strong>us<br />
bestehen. Zur Pflanzung ist eine Grube,<br />
ca. 75 cm bis 1 m tief und 1,5 m breit<br />
auszuheben. Diese mit gut verrottetem<br />
Kompost (kalkarm), Buchenlauberde, ein<br />
Jahr altem Kuhmist und Torf zu füllen,<br />
etwas toter Lehm ist auch gut. Man kann<br />
sagen, Erde ähnlich dem Rhodo<strong>den</strong>dron.<br />
Im Sommer reichlich wässern. Für Dunggüsse<br />
ist die Pflanze stets dankbar (Dünger<br />
wie für Rhodo<strong>den</strong>dron, Heidelbeere usw.).<br />
Die Pflanze etwas tiefer, ca. 20 cm, setzen,<br />
da diese mit <strong>den</strong> Jahren etwas hinauswächst.<br />
Aufgefülltes Pflanzloch mit Gefälle<br />
zur Mitte, Pflanze jedoch nicht tiefer setzen<br />
als sie vorher stand. Gepflanzt wird<br />
Mitte / Ende Mai nach <strong>den</strong> Spätfrösten,<br />
aber auch nicht später als August, sonst erfolgt<br />
keine genügende Neubewurzelung.<br />
Schlechte Winterüberlebenschance.<br />
Wenn <strong>der</strong> erste Bo<strong>den</strong>frost die Blätter zerstört<br />
hat, diese entfernen, dann beginnt<br />
das Eindecken, damit kein Frost <strong>den</strong> Wurzelstock<br />
zerstören kann. Nachstehend zeichne<br />
ich Ihnen meine Abdeckung auf, mit<br />
welcher ich die besten Erfahrungen gesammelt<br />
habe, da ich dafür nicht so viel<br />
Blattwerk benötige: Über die leicht frostgeschädigte<br />
Gunnera kommt erst Düngetorf,<br />
man kann auch trockenes Laub nehmen,<br />
ca. 40 cm. Darüber mit ca. 10 cm Luft<br />
ein Eisengestell, welches mit einer Folie abgedeckt<br />
wird. Darüber dann das restlos<br />
trockene Laub von allen Seiten etwa 60 cm<br />
und mehr. Die 60 cm sind ein Mindestmaß,<br />
Gunnera manicata Carwinion. Aufgenommen in Hinterwei<strong>den</strong>tal / Pfälzerwald, 2001.<br />
Foto: Bill Hoag<br />
10
wenn <strong>der</strong> äußere Verschlag aus Brettern<br />
besteht. Sollte die Umhausung aus einem<br />
Drahtgeflecht bestehen o<strong>der</strong> vier Zaunfel<strong>der</strong>n<br />
2 m x 1,5 m, sind 1,5 m Laub<strong>um</strong>hüllung<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Blätter von Eiche,<br />
Kastanie, Birke, Pappel und Robinie besitzen<br />
Gerbsäure und bil<strong>den</strong> einen sauren<br />
Kompost. Also Kalk o<strong>der</strong> Gesteinsmehl<br />
unbedingt zufügen, wenn das genannte<br />
Blattwerk auf <strong>den</strong> Kompost kommen<br />
sollte. Über das Ganze kommt dann eine<br />
wasserdichte Plane. Diese so befestigen<br />
bzw. beschweren, dass <strong>der</strong> Wind sie nicht<br />
fortweht. In <strong>der</strong> Mitte darf sich keine Wassermulde<br />
bil<strong>den</strong>. Die Plane muss leicht<br />
überwölbt sein. Eindringendes Wasser und<br />
Frost dazu kann z<strong>um</strong> Pflanzentod führen,<br />
bzw. diese im Wachst<strong>um</strong> <strong>um</strong> zwei bis drei<br />
Jahre zurückwerfen. Der Wurzelstock ist<br />
dann von oben her weich und angefault<br />
und muss von unten neu austreiben, was<br />
bis z<strong>um</strong> späten Sommer dauern kann.<br />
Wenn die Sonne im April schon wärmt,<br />
<strong>den</strong> äußeren Schutz abnehmen und lüften,<br />
<strong>den</strong>n die Pflanze fängt schon an zu treiben.<br />
Bei Nachtfrostgefahr wie<strong>der</strong> abdecken!<br />
Sollte im Mai noch einmal Spätfrost kommen<br />
und die Blätter wur<strong>den</strong> schon kompostiert,<br />
dann stellen Sie eine brennende<br />
Kerze entsprechen<strong>der</strong> Größe unter die<br />
Abdeckung und lassen die Kerze von<br />
ca. 22 Uhr bis 7 Uhr brennen. Die abgestrahlte<br />
Wärme reicht für <strong>den</strong> Schutz.<br />
Die neuen Blätter treiben schon im zeitigen<br />
Frühjahr im Blattwerk <strong>der</strong> Winterabdeckung.<br />
Diese sind jetzt empfindlich<br />
wie Glas. Also mit großer Vorsicht <strong>den</strong><br />
Winterschutz entfernen. Abgebrochene<br />
Blätter o<strong>der</strong> Stiele sind verloren.<br />
Vermehrt wird durch Abtrennen von<br />
Rhizomköpfen, welche im größeren Topf<br />
weiter kultiviert wer<strong>den</strong>. Noch besser ist,<br />
<strong>den</strong> dicken fleischigen Wurzelstock auf <strong>der</strong><br />
Seite mit einem vorhan<strong>den</strong>en Neutrieb<br />
freilegen und mittels eines scharfen Spatens<br />
abtrennen. Eine Vermehrung mittels<br />
Samen ist für uns nicht aktuell, da dieses<br />
lange dauert und schwierig ist.<br />
Viel Erfolg und eine riesengroße Gunnera<br />
wünscht Ihnen Ihr Pflanzenfreund.<br />
Hans Peter Bethke<br />
Monet – <strong>der</strong> Vater des Impressionismus<br />
Gedanken nach dem Besuch in Giverny<br />
In einer Ausstellung in <strong>den</strong> Rä<strong>um</strong>en des<br />
berühmten Pariser Fotografen Nadar stellte<br />
eine Gruppe junger Maler und Bildhauer ihre<br />
Werke aus. Wir schreiben das Jahr 1874.<br />
Darunter befindet sich eine Flußlandschaft<br />
mit aufgehen<strong>der</strong> Sonne des jungen Monet.<br />
Von dem längeren Titel behielt sich <strong>der</strong><br />
schreibende Journalist nur das Wort: Impression.<br />
Es war ein wüten<strong>der</strong> Bericht über<br />
die ausgestellten unakademischen Werke<br />
und das Schimpfwort „Impression“ wurde<br />
z<strong>um</strong> Stilbegriff einer ganzen Epoche.<br />
Von <strong>den</strong> ersten Stilleben von 1864 und ersten<br />
erhaltenen Skizzen von 1857 bis zu<br />
<strong>den</strong> letztlich großen Seerosenbil<strong>der</strong>n, die<br />
in Giverny (und Paris) entstehen, war es<br />
ein langer weiter Weg, ein wun<strong>der</strong>barer<br />
Schaffensprozess – bis in die Mo<strong>der</strong>ne <strong>der</strong><br />
20-er Jahre des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />
Was hat er nicht alles an künstlerischen<br />
Neuerungen geschaffen.<br />
Wasserlandschaften zu allen Tages- und<br />
Jahreszeiten, Serien von Kathedralbil<strong>der</strong>n<br />
(Rounen 1894) in verschie<strong>den</strong>en Tagesbeleuchtungen,<br />
Landschaften mit und ohne<br />
Wasser mit Personen in Mohnfel<strong>der</strong>n<br />
und Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> eigenen Familie und Freun<strong>den</strong>.<br />
Herrlichste Stilleben mit saftigen<br />
Früchten, Porträts und Städtebil<strong>der</strong> von<br />
London und Paris, die Bretonische Küste<br />
und das Meer, Venedig und die berühmten<br />
Heuhaufen und Heuschober, die er <strong>um</strong><br />
1890 in verschie<strong>den</strong>en Varianten schuf. Es<br />
war die Zeit, als er Giverny erworben hatte.<br />
Das Haus mit dem Meer von Bl<strong>um</strong>en,<br />
dem Wasser und <strong>den</strong> Seerosen und <strong>der</strong><br />
berühmten japanischen Holzbrücke von<br />
Glyzinien <strong>um</strong>rankt.<br />
Wie herrlich muss damals <strong>der</strong> Garten und<br />
das Anwesen gestaltet gewesen sein.<br />
Das Haus praktisch und für die damalige<br />
Zeit mo<strong>der</strong>n, aber keineswegs ein Protzbau,<br />
wie es heute viel zu viele gibt und angefüllt<br />
mit <strong>den</strong> heute noch zu sehen<strong>den</strong><br />
wun<strong>der</strong>vollen japanischen Farbholzschnitten,<br />
die eine ganze Generation von Malern<br />
von Toulouse-Lautrec bis Degas beeinflußten.<br />
Monet aber war bei <strong>den</strong> Wegbereitern<br />
<strong>der</strong> Impressionisten <strong>der</strong> Erste.<br />
Ein Zitat von Monet: „Ich habe Theorien<br />
immer verabscheut. Mein einziges Verdienst<br />
bestand darin, inmitten <strong>der</strong> Natur<br />
gearbeitet zu haben, wobei ich stets versuchte,<br />
unsere Eindrücke in ihren allerflüchtigsten<br />
Formen festzuhalten.“<br />
Es war für ihn immer wie<strong>der</strong> das Licht, das<br />
ihn fesselte und ihn zu ganzen Serien desselben<br />
Gegenstandes inspirierte – ob Venedig<br />
mit seinem Nebeldunst o<strong>der</strong> des flirren<strong>den</strong><br />
Sommerlichts, die ihn die<br />
Heuhaufen auf dem Feld 1893 malen ließ.<br />
Im Frühling 1893 entdeckte er <strong>den</strong> Ort Giverny,<br />
<strong>der</strong> <strong>den</strong> damals 43-jährigen faszinierte<br />
und sein langes Malerleben nicht<br />
mehr losließ. Die vielen Schwierigkeiten<br />
mit <strong>den</strong> Normannischen Dorfbewohnern<br />
lassen sich erahnen. Gern gesehen haben<br />
die <strong>den</strong> Künstler und seine Freunde auf keinen<br />
Fall. Kein Getreide o<strong>der</strong> Gemüse baut<br />
er an, ein Städter mit vielen Frem<strong>den</strong> und<br />
einer großen Familie unterminiert <strong>den</strong><br />
Dorffrie<strong>den</strong> – es sind sogenannte Künstler.<br />
Steht man heute im Anwesen von Giverny,<br />
muss man weite Fantasieschritte gehen,<br />
<strong>um</strong> von <strong>den</strong> jetzigen mo<strong>der</strong>nen Mix-<br />
Bor<strong>der</strong>n, die für mehr als eine halbe Million<br />
Touristen ständiges Blühen gewährleisten<br />
und vortäuschen müssen, die eigentlichen<br />
Intensionen des Garten Künstlers Monet<br />
noch zu entdecken.<br />
Zu Zeiten Monets gab es riesige Flächen<br />
Iris und Dahlien, Lilien, Nelken und Canna,<br />
Pelargonien und vor allem Rosen und<br />
Clematis. Alles wurde <strong>der</strong> Saison entsprechend<br />
liebevoll von etlichen Gärtnern bereitet.<br />
Die gemalten Bl<strong>um</strong>enbil<strong>der</strong> des Meisters<br />
zeigen die oppulenten Farbflächen.<br />
Heute ist alles nur noch ein Abglanz des<br />
einmaligen Ehemaligen, aber die Bil<strong>der</strong> in<br />
ihrer unverwechselbaren Farbfülle bleiben<br />
uns. Ein letztes Foto aus dem Jahre 1926<br />
zeigt Monet vor seinem Seerosenteich auf<br />
einer Bank sitzend. Bis 1925 hat er immer<br />
wie<strong>der</strong> an <strong>den</strong> riesigen Seerosenbil<strong>der</strong>n<br />
seiner letzten Jahre gemalt. Die größten<br />
haben die überdimensionalen Ausmaße<br />
von 8 m Länge!<br />
Für 15.000 qm Gartengelände existiert eine<br />
Pflanzenliste von 75 Pflanzenarten, von<br />
<strong>den</strong>en er einige für große Flächen beson<strong>der</strong>s<br />
bevorzugte.<br />
Es war auch damals ein fast ganzjähriges<br />
Blühen beabsichtigt, <strong>der</strong> große gärtnerische<br />
Pflegeaufwand also vorprogrammiert!<br />
11
Gerhard Sieber<br />
Es blüht – In eigener Sache<br />
Auf seiner letzten Vorstandssitzung am<br />
15. November 2003 hat <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong><br />
EBS-D unter an<strong>der</strong>em über das Thema <strong>der</strong><br />
neueren Bambusblüte diskutiert.<br />
Man kam zu dem Schluß, sich bis auf weiteres<br />
von Sortenempfehlungen unserer<br />
Fargesia murielea zu distanzieren. Solange<br />
keine einwandfreie und stichhaltige<br />
Auskunft über die Herkünfte bzw. Garantien<br />
über eine Blühsicherheit gegeben wer<strong>den</strong><br />
können, ist alles mehr als suspekt.<br />
Da in letzter Zeit auch schon die ersten<br />
Nachkommen von Fargesia nitida auf dem<br />
Markt sind und angeboten wer<strong>den</strong>, gilt die<br />
Empfehlung auch in diesem Fall. Es ist unmöglich<br />
innerhalb einer so kurzen Zeit von<br />
<strong>der</strong> ersten Blüte bis heute etwas über Sorteneigenschaften<br />
und eine Blühsicherheit<br />
auszusagen. Die Zeit ist einfach zu kurz <strong>um</strong><br />
eine ausreichende Sichtung zu betreiben.<br />
Die EBS-D vermutet, dass das Problem <strong>der</strong><br />
neuerlichen Bambusblüte durch nicht<br />
sachgemäße Vermehrung in Meristemlabors<br />
entstan<strong>den</strong> ist. Nicht jede Pflanzengattung<br />
läßt sich auf diesem Wege problemlos<br />
vermehren. Sind Sie auch bitte<br />
vorsichtig bei <strong>der</strong> Bezeichnung „wurde vegetativ<br />
vermehrt“, auch eine Meristemvermehrung<br />
ist vegetativ. Der erste Betrieb<br />
<strong>der</strong> Bambus im Labor vermehrt weist alle<br />
Schuld von sich, weitere wer<strong>den</strong> sicherlich<br />
folgen, aber sind wir doch ehrlich, innerhalb<br />
so kurzer Zeit lassen sich diese riesigen<br />
Mengen auf herkömmliche Art und<br />
Weise nicht vermehren. Wo kommen sie<br />
her, wer hat sie vermehrt?<br />
Vor ca. zehn Jahren wur<strong>den</strong> die ersten meristemvermehrten<br />
Bambus auf <strong>den</strong> Markt<br />
gebracht, bis heute mangelt es <strong>den</strong> meisten<br />
an einem Art-typischen Habitus.<br />
Liebe Bambusfreunde, das Sortiment an<br />
weiterem pachymorphen Bambus, welches<br />
auf dem Markt ist, läßt uns die momentane<br />
Situation überbrücken. Wir möchten mit<br />
dieser Aussage keinen Endverkäufer schädigen,<br />
son<strong>der</strong>n sie vor übereilten Käufen<br />
schützen. Sobald sich die Lage geklärt hat,<br />
vor Gericht sind die ersten Klagen anhängig,<br />
wer<strong>den</strong> wir Sie informieren.<br />
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude<br />
mit Bambus, <strong>den</strong>ken sie daran:<br />
Auf eine Mahlzeit kann man verzichten,<br />
aber ein Haus muss Bambus haben.<br />
Ohne Essen und Trinken wer<strong>den</strong> wir dünn,<br />
aber ohne Bambus verlieren wir<br />
die heitere Gelassenheit.<br />
Zitat aus „Die Gärten Chinas“<br />
Marianne Beuchert<br />
Jinhe Fu / Walter Liese (Übersetzung)<br />
Neue Bambus-Produkte in China<br />
Die Bambusindustrie in China entwickelt<br />
sich kräftig. Der jährliche Produktionswert<br />
übersteigt 40 Milliar<strong>den</strong> US-Dollar mit einem<br />
Exportwert von über 600 Millionen<br />
US-Dollar. Zunehmend kommen neue<br />
Produkte auf <strong>den</strong> Markt, wie Extraktstoffe<br />
für Bier, Erfrischungsgetränke, Medizin<br />
und Kosmetika. Nachstehend sollen einige<br />
neue Entwicklungen <strong>der</strong> letzten Jahre<br />
vorgestellt wer<strong>den</strong>: Bambus Furnier, feuerresistente<br />
Dachverkleidung sowie Bambusfasern<br />
und ihre Produkte.<br />
12<br />
Bambus Furnier<br />
Prinzipiell gibt es zwei Arten <strong>der</strong> Herstellung<br />
von Bambus-Furnier: Schälfurnier<br />
geschält von einem drehen<strong>den</strong> Abschnitt<br />
eines starkwandigen Halmes sowie Messerfurnier<br />
geschnitten von einem rechteckig<br />
verleimten Bambusblock.<br />
Aus geschältem Furnier wer<strong>den</strong> Schachteln<br />
und Tabletts für Verpackung und<br />
Transport gefertigt, <strong>um</strong> die aus Weichplastik<br />
o<strong>der</strong> Styropor gefertigten zu ersetzen.<br />
Hierdurch kann die verbreitete „weiße Verschmutzung<br />
durch Plastik“ verringert wer<strong>den</strong>.<br />
In Japan wer<strong>den</strong> zunehmend die beliebten<br />
„ Sushi“- Häppchen (gekochter<br />
Reis <strong>um</strong>hüllt mit Algen und garniert mit<br />
Scheiben von Fisch, Ei o<strong>der</strong> Gemüse) in<br />
Bambusschachteln angeboten, die nach<br />
Gebrauch verrotten können.<br />
Messerfurniere sind weit verbreitet für<br />
Möbel und Dekorationszwecke. Der Halm<br />
wird quergeschnitten, längs gespalten,<br />
geglättet, gedämpft, getrocknet und zu<br />
Blöcken verleimt. Dünne Furniere von<br />
0,2 bis 1,5 mm wer<strong>den</strong> mit großer Präzision<br />
geschnitten und als Oberflächenfurnier<br />
vielseitig verwendet. Diese Technologie<br />
eröffnet neue Weg zur Verarbeitung<br />
und Nutzung von Bambus.<br />
Feuerresistente Dachbedeckung<br />
Mehrschichtiges Bambusfurnier wird oft<br />
als Wand- und Deckenverkleidung eingesetzt<br />
und kann hierzu feuerfest imprägniert<br />
wer<strong>den</strong>. Für <strong>den</strong> Internationalen Flughafen<br />
von Madrid wur<strong>den</strong> über 23.000 qm feuerfeste<br />
Dachverkleidung Bambus verwendet.<br />
Sie besteht aus fünf Furnier Schichten und<br />
erfüllt <strong>den</strong> höchsten europäischen Standard<br />
M1 für feuerfestes Material. Die Entwicklung<br />
von feuerfesten Bambusmatten<br />
eröffnet neue Anwendungsgebiete.<br />
Bambusfasern und ihre Produkte<br />
Faserprodukte entstehen aus Bambus-<br />
Zellulose durch verschie<strong>den</strong>e chemische<br />
und technologische Verfahrensschritte.<br />
Die Fasern erscheinen glänzend, enthalten<br />
keinen chemischen Zusatz und sind ein beson<strong>der</strong>s<br />
<strong>um</strong>weltfreundliches Produkt. Da<br />
die gebrochenen Fasern durch ihr L<strong>um</strong>en<br />
Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben,<br />
sind die Produkte beson<strong>der</strong>s hautfreundlich<br />
und wer<strong>den</strong> als atmungsaktiv bezeichnet.<br />
Zugleich erscheinen sie weich, anschmiegsam<br />
und sind gut drapierbar.<br />
Derart modifizierte Bambusfasern in einer<br />
breiten Farbpalette wer<strong>den</strong> u.a. zu gestrickter<br />
Unterwäsche, T-Shirts, maschinengewebter<br />
Bettwäsche und zu Dekorationsstoffen<br />
verarbeitet.<br />
Fotos auf Seite 24 in dieser Ausgabe!<br />
Dr. Jinhe Fu (jfu@inbar.int) ist Mitglied des<br />
International Network for <strong>Bamboo</strong> and<br />
Rattan in Beijing.
Peter Meeuwws / Bill Hoag (Übersetzung)<br />
Beitrag aus Bamboe (NL)<br />
Aus <strong>der</strong> holländischen Zeitschrift<br />
BAMBOE, Ausgabe Winter 2002:<br />
Eine Buchbesprechung von Peter Meeuwws,<br />
EBS-NL.<br />
The Craft & Art of <strong>Bamboo</strong> von Carol<br />
Stangler, Lark Books, Sterling Publishing<br />
Co. Inc., New York, ISBN 1579901913,<br />
160 Seiten, 44,25 Euro<br />
Dreißig elegante Projekte aus Bambus für<br />
Haus und Garten mit Beschreibung und<br />
Bauweise. Diese Neuerscheinung in englischer<br />
Sprache beschreibt in leicht verständlicher<br />
Weise, wie man selbst schöne<br />
Objekte und Gegenstände aus Bambus<br />
bauen kann. Die wichtigen und lei<strong>der</strong> oft<br />
nicht erwähnten Vorbereitungsarbeiten,<br />
wie das Lagern von Bambusholz, die Selektierung<br />
<strong>der</strong> verschie<strong>den</strong>en Bambushalme<br />
für <strong>den</strong> angestrebten Zweck, die Oberflächenbehandlung<br />
usw. wer<strong>den</strong> im ersten<br />
Teil <strong>um</strong>fassend beschrieben. Wie verhin<strong>der</strong>t<br />
man das Reißen des Holzes? Welche<br />
Werkzeuge erfor<strong>der</strong>lich sind und welche<br />
Arbeitstechniken anzuwen<strong>den</strong> sind – alles<br />
ausführlich beschrieben. Z<strong>um</strong> Beispiel, wie<br />
Bambus gebogen wer<strong>den</strong> kann – Erwärmung<br />
des Materials und dann eine schnelle<br />
Abkühlung. Dies ist nur eine Methode.<br />
Man lernt auch, wie Bambusstreifen gemacht<br />
wer<strong>den</strong> – für Flechtarbeiten z<strong>um</strong><br />
Beispiel, für die Herstellung von speziellen<br />
Verbindungen und das Zusammenfügen.<br />
Die vorgestellten Projekte reichen von<br />
Zäunen und Körben bis hin zu Schirmen,<br />
Pflanzschil<strong>der</strong>n, Tafeln, Flechtarbeiten und<br />
Möbeln. Immer mit Beschreibung aller Arbeitsgänge.<br />
Wie in vielen amerikanischen<br />
Bücher wer<strong>den</strong> die Maße in Zoll-Einheiten<br />
angegeben (inches), es liegt aber immer eine<br />
Umrechnungstabelle bei. Man findet<br />
auch eine Liste von Quellen für Bambusmaterial<br />
für einige Län<strong>der</strong>. Negativ ist nur<br />
aufgefallen, dass kein Index existiert: er soll<br />
laut Einführung auf Seite 160 beginnen,<br />
aber das Buch endet mit <strong>der</strong> Seite 159.<br />
Davon einmal abgesehen ist es eine gelungene<br />
Einführung in die Welt des Bambushandwerks<br />
und für alle geeignet, die mit<br />
anfallen<strong>den</strong> Bambushalmen experimentieren<br />
möchten.<br />
Andreas Milz<br />
Fotowettbewerb 2003<br />
Nun ist es doch etwas später mit dem Bericht<br />
z<strong>um</strong> Fotowettbewerb gewor<strong>den</strong>, als<br />
ich es eigentlich vorhatte. Aber wie heißt<br />
es doch so schön: „Was lange währt wird<br />
endlich gut.“<br />
So hoffe ich doch dann auch, dass mein<br />
Bericht ansprechend ist.<br />
Lei<strong>der</strong> war <strong>der</strong> Aufruf z<strong>um</strong> Fotowettbewerb<br />
in diesem Jahr mit dem zweiten Journal<br />
erst etwas spät. Aber lei<strong>der</strong> hat das Internet<br />
mal wie<strong>der</strong> seine Tücken offenbart.<br />
Mein kleiner Aufruf war in <strong>den</strong> ewigen<br />
Jagdgrün<strong>den</strong> meiner E-Mail-Box untergegangen,<br />
ohne dass ich es bemerkt hatte.<br />
So hatte ich schon die Befürchtung, dass<br />
ich in nur einem Monat wohl nicht viel<br />
mehr als eine Handvoll Bil<strong>der</strong> bekommen<br />
würde. Anfangs sah es auch so aus. Bis 10<br />
Tage vor Einsendeschluss, hatte ich gerade<br />
erst 7 Bil<strong>der</strong> in meinem Briefkasten.<br />
Doch nach mehrmaligen Aufrufen in unserem<br />
For<strong>um</strong> trudelten täglich neue Bil<strong>der</strong><br />
ein und so kamen immerhin noch über<br />
30 Fotos zusammen.<br />
Die Motive waren wie im letzten Jahr auch<br />
sehr vielfältig. Da gab es das Bambus-<br />
Meerschwein Wuschina, o<strong>der</strong> aber auch<br />
schöne Bambusanlagen bis hin zu <strong>den</strong> immer<br />
wie<strong>der</strong> faszinieren<strong>den</strong> Nahaufnahmen<br />
von Bambushalmen.<br />
Das Bambusfest fand ja in <strong>den</strong> wun<strong>der</strong>schönen<br />
Mustergartenanlagen von Herrn<br />
Busemann statt und da musste ich mich<br />
dann auch erst mal fragen, wo wir <strong>den</strong>n<br />
die Bil<strong>der</strong> aufhängen könnten. Aber auch<br />
daran wurde schon gedacht. Im Anzuchtund<br />
Verkaufsgewächshaus waren schon<br />
Zaunelemente aufgestellt die mit Bambus<br />
dekoriert waren. Wirklich ein sehr schöner<br />
Rahmen für die Bil<strong>der</strong>, die dadurch noch<br />
besser zu Geltung kamen. Einziges Problem<br />
an diesem Standort war das schöne<br />
Wetter, so paradox es klingen mag. Aber<br />
bei Temperaturen von über 30°C im Schatten,<br />
glich das Gewächshaus doch einem<br />
kleinen Backofen. Dennoch fan<strong>den</strong> viele<br />
Besucher <strong>den</strong> Weg in die Ausstellung und<br />
gaben ihre Stimmen ab. Wie in jedem Jahr<br />
konnten auch dieses mal alle Besucher ihr<br />
Lieblingsbild heraussuchen und abstimmen.<br />
Nachdem am Sonntag die Stimmen ausgezählt<br />
wur<strong>den</strong>, stan<strong>den</strong> die drei Sieger<br />
fest. Der dritte Platz entschied sich mit einer<br />
Stimme und bekommen hat ihn das<br />
Bild von Jürgen Harlos. Eine wirklich<br />
glückliche Aufnahme, welche eine grüne<br />
Blattwanze auf einen Bambushalm darstellt<br />
und mit „Just Another Green“ benannt<br />
ist. Der zweite Platz war dann schon<br />
wesentlich eindeutiger. Mit drei weiteren<br />
Stimmen Vorsprung ging <strong>der</strong> zweite Rang<br />
an Silvia Sieber. Der Gewinner war wirklich<br />
<strong>der</strong> eindeutige Publik<strong>um</strong>sliebling. Mit<br />
einem Vorsprung von acht Stimmen gewann<br />
das Bild von Ilse Rauch. Es stellt eine<br />
wun<strong>der</strong>schöne Nahaufnahme eines<br />
Halmes von Phyllostachys <strong>bambus</strong>a „Alphonse<br />
Kar“ dar und war im übrigen auch<br />
einer meiner Favoriten. Als ersten Preis<br />
gab es einen Gutschein im Wert von<br />
100 Euro für die nächste Fahrt <strong>der</strong><br />
Bambusgesellschaft. Der zweite Preis war<br />
eine sehr kräftige Trachycarpus fortunei,<br />
die von Norbert Pohl gesponsert wurde.<br />
Als dritten Preis gab es eine einjährige Befreiung<br />
vom Mitgliedsbeitrag.<br />
Auch in diesem Jahr wurde unter allen, die<br />
ihre Stimme abgegeben hatten, ein Son<strong>der</strong>preis<br />
verlost. Dabei handelte es sich <strong>um</strong><br />
eine sehr große weißpanaschierte Hosta.<br />
Diese wurde von <strong>der</strong> Firma Busemann zur<br />
Verfügung gestellt, und <strong>der</strong> Gewinner<br />
hatte sichtlich seine Freude daran. Alles in<br />
allem war es also wie<strong>der</strong> ein sehr gelungener<br />
Fotowettbewerb, und ich freue mich<br />
schon darauf, auch im nächsten Jahr selbigen<br />
wie<strong>der</strong> ausrichten zu können.<br />
Deshalb möchte ich auch schon an dieser<br />
Stelle auf <strong>den</strong> nächsten Fotowettbewerb<br />
hinweisen und alle aufrufen, doch mal im<br />
eigenen Fotoarchiv zu stöbern. Sicher findet<br />
sich dort auch noch ein Bild für das<br />
nächste Jahr.<br />
13
1. Platz: Bambusa multiplex ‘Alphonse Karr’, aufgenommen in Prafrance. Foto: Ilse Rauch<br />
14
2. Platz: Phyllostachys aureosulcata-aureocaulis. Foto: Silvia Sieber<br />
15
3. Platz: Phyllostachys vivax f. aureocaulis, Palomena prasina Foto: Jürgen G. Harlos<br />
16
Andreas Milz<br />
Internationale Gartenbau-Ausstellung in Rostock<br />
In diesem Jahr fand in Mecklenburg-Vorpommern<br />
die erste Internationale Gartenbau-Ausstellung<br />
in <strong>den</strong> neuen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
statt und sie stand unter dem Motto<br />
„Gärten am Meer“. So war auch <strong>der</strong> Standort<br />
gewählt. Der Park wurde direkt am<br />
Warnowufer angelegt, so dass man neben<br />
<strong>den</strong> Pflanzen auch die vielen Schiffe, die<br />
<strong>den</strong> Rostocker Hafen ansteuern, beobachten<br />
konnte. Für mich lag die IGA ja<br />
quasi vor <strong>der</strong> Haustür. Dennoch habe ich<br />
es erst Ende September, kurz vor <strong>der</strong><br />
Schlies-sung, geschafft, selbige zu besuchen.<br />
Ich muss sagen, dass ich es im nachhinein<br />
auch bereue mir nicht vorher einmal<br />
Zeit genommen zu haben, <strong>um</strong> sie zu<br />
besuchen. Aber nachher ist man ja immer<br />
schlauer.<br />
Zunächst muss gesagt wer<strong>den</strong>, dass<br />
Bambus auch auf dieser Ausstellung mal<br />
wie<strong>der</strong> eine Nebenrolle gespielt hat, aber<br />
diese hat er doch sehr gut ausgefüllt.<br />
Der Eingangsbereich war vor allem darauf<br />
ausgerichtet, große Besucherströme zu<br />
lenken – mit großen Freiflächen und nur<br />
wenigen Großbä<strong>um</strong>en. Zunächst führte<br />
<strong>der</strong> Weg zur großen Halle mit ihren wechseln<strong>den</strong><br />
Ausstellungen. Im September war<br />
natürlich das Thema Herbstgestaltung angesagt.<br />
Aber auch hier fan<strong>den</strong> sich schon<br />
die ersten Bambusse als dominierende<br />
Pflanzung in einem Heidegarten. Zu meiner<br />
Überraschung handelte es sich nicht<br />
<strong>um</strong> <strong>den</strong> sonst bei <strong>der</strong>artigen Veranstaltungen<br />
üblichen Phyllostachys aurea, son<strong>der</strong>n<br />
<strong>um</strong> <strong>den</strong> für unsere Breiten wesentlich empfehlenswerteren<br />
Phyllostachys aureosulcta<br />
„Spectabilis“. Im übrigen war auch die Beschil<strong>der</strong>ung,<br />
z<strong>um</strong>indest bei <strong>den</strong> Bambussen<br />
fast ausnahmslos richtig, so dass auch <strong>der</strong><br />
Laie gleich sehen konnte <strong>um</strong> welche Pflanzen<br />
es sich handelt.<br />
Da ich auch an diesem Tag nur <strong>den</strong> Nachmittag<br />
für meine Besichtigung Zeit hatte,<br />
musste ich <strong>den</strong> Rosen- und <strong>den</strong> riesigen<br />
Stau<strong>den</strong>garten links liegen lassen und bin<br />
gleich zu <strong>den</strong> Nationengärten gegangen.<br />
Als erstes präsentierte sich die chinesische<br />
Volksrepublik. Und hier gab es dann auch<br />
gleich die größte Auswahl an Bambussen.<br />
Sehr überrascht war ich von einem Exemplar<br />
<strong>der</strong> Qiongzhouea t<strong>um</strong>idinoda. Ich hätte<br />
nie erwartet diese Art auf einer solchen<br />
Ausstellung zu sehen. Lei<strong>der</strong> war die Pflanze<br />
in einem sehr schlechten Zustand, was<br />
wohl vor allem dem starken Besucheransturm<br />
und <strong>der</strong> direkten Pflanzung an einem<br />
<strong>der</strong> Haupteingänge geschuldet war.<br />
So musste ich selber beobachten wie die<br />
Besucher gleich dutzendweise gegen die<br />
Pflanze liefen. Aber auch sonst gab es im<br />
chinesischen Garten einige schöne Bambusarten,<br />
so z.B. Phyllostachys vivax „Aureocaulis“,<br />
Phyllostachys aureosulcata „Harbin“,<br />
Phyllostachys iridescens und noch<br />
einige an<strong>der</strong>e. Es war allerdings ein wenig<br />
merkwürdig, dass neben <strong>der</strong> Beschil<strong>der</strong>ung<br />
auch noch teilweise die Preisschil<strong>der</strong><br />
vorhan<strong>den</strong> waren. Wer als Besucher dann<br />
nicht weiß <strong>um</strong> was es sich bei einer Qiong -<br />
zhouea handelt, <strong>der</strong> könnte angesichts des<br />
Preisschildes doch vom Bambus als zukünftigen<br />
Gartengast abgeschreckt wer<strong>den</strong>.<br />
Auch die an<strong>der</strong>en Nationengärten hatten<br />
teilweise wirklich schöne Bepflanzungen.<br />
Vor allem <strong>der</strong> Garten <strong>der</strong> Vereinigten<br />
Arabischen Emirate beeindruckte durch<br />
die riesigen frei ausgepflanzten Dattelpalmen<br />
und Ölbä<strong>um</strong>e. Wobei ich doch sehr<br />
bezweifele, dass sich diese bei<strong>den</strong> Arten<br />
auf Dauer halten wer<strong>den</strong>. Zwar sind die<br />
Winter in Rostock im Vergleich zu vielen<br />
an<strong>der</strong>en Städten sehr mild, aber für diese<br />
Pflanzen dürfte es dann doch <strong>um</strong> einiges<br />
zu kalt wer<strong>den</strong>. Als letzten Nationengarten<br />
möchte ich noch <strong>den</strong> japanischen Garten<br />
erwähnen, ein zwar kleiner, aber doch<br />
auch einer <strong>der</strong> schönsten Gärten. Sehr<br />
gut durchgestaltet und mit sehr schönen<br />
Einzelexemplaren bepflanzt, bot er das<br />
Bild einer schon über mehrere Jahre<br />
gepflegten Anlage. Auch hier fand sich<br />
wie<strong>der</strong> Bambus. Stilecht natürlich Phyllostachys<br />
nigra „Punctata“ und Simono<strong>bambus</strong>a<br />
tootsik. Einen kleinen Bambus<br />
fand ich neben einem Nigra, <strong>der</strong> sich bei<br />
näherem Hinsehen als Bambusa vulgaris<br />
„Striata“ entpuppte. Ich <strong>den</strong>ke, dass dieser<br />
Bambus <strong>den</strong> nächsten Winter wohl<br />
nicht überleben wird.<br />
Neben <strong>den</strong> Nationengärten hatte es mir<br />
vor allem die große Fuchsienausstellung<br />
angetan. Hier fan<strong>den</strong> sich viele neue Züchtungen<br />
mit z<strong>um</strong> Teil wirklich beeindrucken<strong>den</strong><br />
Blüten. Gleich nebenan schloss sich<br />
die Wildrhodo<strong>den</strong>drensammlung an. Beson<strong>der</strong>s<br />
auffallend war ein über 3 m hohes<br />
Exemplar eines Rhodo<strong>den</strong>dron calophyt<strong>um</strong><br />
mit seinen etwa 30 cm langen Blättern.<br />
Natürlich gab es auch noch vieles<br />
mehr zu sehen, wie die schwimmen<strong>den</strong><br />
Gärten auf <strong>der</strong> Warnow o<strong>der</strong> die Mustergrabanpflanzungen,<br />
o<strong>der</strong>...<br />
Aber hier möchte ich meinem Bericht<br />
been<strong>den</strong> <strong>um</strong> ihn nicht zu <strong>um</strong>fangreich<br />
wer<strong>den</strong> zu lassen. Ich war auf je<strong>den</strong> Fall<br />
begeistert und hoffe, dass z<strong>um</strong>indest ein<br />
Teil <strong>der</strong> Pflanzungen Bestand haben wird.<br />
Dies scheint auch <strong>der</strong> Fall zu sein, <strong>den</strong>n ab<br />
dem nächsten Jahr ist <strong>der</strong> Park gegen ein<br />
kleines Entgelt zu besichtigen.<br />
17
Walter Liese<br />
Der Bambus-Pavillon in Vergiate, Norditalien<br />
18<br />
Im Anschlusss an das Treffen <strong>der</strong> <strong>European</strong><br />
<strong>Bamboo</strong> Society (siehe hierzu <strong>den</strong> Artikel auf<br />
Seite 20 in dieser Ausgabe) fuhren am Nachmittag<br />
des 7. Septembers zahlreiche Teilnehmer<br />
nach Vergiate, Bezirk Varese bei<br />
Mailand, <strong>um</strong> <strong>den</strong> dort errichten Bambus-<br />
Pavillon zu bestaunen. Eingebettet in einen<br />
lichten Bestand von Esskastanien ist dieser<br />
Pavillon das größte Gebäude aus Bambus –<br />
z<strong>um</strong>indest in Europa. Als dauerhafte Einrichtung<br />
soll es öffentlichen Zwecken <strong>der</strong> Gemeinde<br />
dienen. Angeregt durch Ideen und<br />
Aktivitäten von ZERI ( Zero Emission Research<br />
and Initiatives) von Gunter Pauli, wie<br />
dem ZERI-Pavillon auf <strong>der</strong> EXPO 2001 in<br />
Hannover wurde in Italien durch Signora<br />
Valeria Chioetto die Organisation „emissionizero“<br />
(valeria@zeri.it) begründet und mit<br />
dem Projekt „Bauen mit Bambus“ begonnen.<br />
Mit dem jetzt vollendeten Bambus Pavillon in<br />
Vergiate wurde ein beeindruckendes Dok<strong>um</strong>ent<br />
für die Nutzung von Bambus als<br />
Konstruktionsmaterial gesetzt. Der ZERI-<br />
Pavillon hatte eine Höhe von 14 m mit einem<br />
Durchmesser von 40 m, er musste am<br />
Ende <strong>der</strong> EXPO aus administrativen Grün<strong>den</strong><br />
abgerissen wer<strong>den</strong>, so dass keine Erkenntnisse<br />
über das längerfristige Verhalten<br />
einer solchen Bambuskonstruktion zu erhalten<br />
waren. Dies wird <strong>der</strong> Vergiate Pavillon<br />
ermöglichen.<br />
Die Konstruktion ist von beeindrucken<strong>der</strong><br />
Eleganz und zeigt die gestalterischen Möglichkeiten<br />
von Bambus in vielfältiger Weise.<br />
Der Bau wurde im September 2002 begonnen<br />
und im Juni 2003 fertiggestellt. Die<br />
Arbeiten erfolgten unter <strong>der</strong> Technischen<br />
Leitung von Architekt Neri Braulin durch anfangs<br />
ungelernte und mit Bambus unvertraute<br />
Kräfte. Teilziel des Projektes war auch<br />
ein „learning by doing“. Der bekannte kol<strong>um</strong>bianische<br />
Bambusarchitekt Simon Velez<br />
beriet die Planung des Projektes. Am 24. Mai<br />
fand dort ein ganztätiger Workshop statt über<br />
„ <strong>Bamboo</strong>, properties and uses“ (W. Liese),<br />
<strong>um</strong> im internationalen Kreis die Möglichkeiten<br />
und Schwierigkeiten eingehend zu diskutieren.<br />
Die Nachmittagsveranstaltung am<br />
7. September bot einem größeren Kreis von<br />
Einheimischen und Gästen aus Italien und<br />
zahlreichen Län<strong>der</strong>n in mehreren Vorträgen<br />
Material- und konstruktionstechnische Einzelheiten<br />
zur Planung und Errichtung des<br />
Pavillons, gab Möglichkeiten für intensive<br />
Diskussionen am Objekt und erfrischte die<br />
Teilnehmer am Ende mit einem italienischen<br />
Buffet. Der Veranstaltung folgten zwei jeweils<br />
einwöchige Workshops, in <strong>den</strong>en <strong>der</strong> kol<strong>um</strong>bianische<br />
Architekt Jaime Botero Medina<br />
und italienische Experten die Prinzipien<br />
für Bambuskonstruktionen vorführten.<br />
Der Pavillon hat eine Größe von 32 x 16 m<br />
mit einer G<strong>rund</strong>fläche von <strong>rund</strong> 500 qm. Verwendet<br />
wur<strong>den</strong> 400 Halme von Guadua<br />
angustifolia, die in Pereira, Kol<strong>um</strong>bien, zur<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Dauerhaftigkeit mit dem „smoking<br />
process“ (Räucherverfahren) behandelt<br />
und im Containertransport nach Genua verschifft<br />
wur<strong>den</strong>.<br />
Das Gebäude besteht aus drei Einheiten verschie<strong>den</strong>er<br />
Höhe, wobei <strong>der</strong> Mittelteil fast<br />
7 m hoch ist, die bei<strong>den</strong> Seiten jeweils <strong>um</strong> einen<br />
Meter abgesenkt liegen. Hierdurch entsteht<br />
ein transparenter Eindruck und die<br />
Durchlüftung wird geför<strong>der</strong>t. Die seitlichen<br />
Stützen im Abstand von 10 m stehen in einem<br />
Metallfuß und sind in einem Zementsockel<br />
verankert. Dies verhin<strong>der</strong>t, dass in <strong>den</strong><br />
Halm Feuchtigkeit aufsteigt.<br />
Die Eckverbindungen wur<strong>den</strong> durch in die Internodien<br />
eingefüllten Zement verstärkt.<br />
Das Dach besteht aus Ziegeln auf einer<br />
Holzunterlage. Die Kosten für Material und<br />
Geräte betrugen 95 Euro / qm und liegen damit<br />
erheblich unter <strong>den</strong>en einer vergleichbaren<br />
Holzkonstruktion. Technische Einzelheiten<br />
<strong>der</strong> Konstruktion enthält die Webseite<br />
www.emissionizero.net.<br />
Fast zeitgleich entstand ein weiterer Bambus<br />
Pavillon, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Internationalen Gartenbau<br />
Ausstellung in Rostock 2003 von <strong>der</strong><br />
Volksrepublik China <strong>der</strong> Stadt als dauerhafte<br />
Einrichtung geschenkt wurde. Bei einer<br />
G<strong>rund</strong>fläche von 40 qm bestehen die Wände<br />
und Eckpfosten aus gespaltenen, das<br />
Dach aus <strong>rund</strong>en Halmen von Phyllostachys<br />
edulis. Zur Haltbarmachung wur<strong>den</strong> in China<br />
die Halme einige Tage im Wasser gekocht<br />
und die Konstruktion mit einem transparenten<br />
Anstrich behandelt.<br />
Als weiteres Beispiel einer Bambuskonstruktion,<br />
die bei freier Bewitterung längerfristig<br />
genutzt wer<strong>den</strong> soll, sei eine bereits 1999 bei<br />
Amsterdam gefertigte Bambusbrücke von<br />
175 m Länge und 2 m Breite erwähnt. Sie<br />
besteht aus Halmen von Guadua angustifolia<br />
von z<strong>um</strong>eist 10 cm Durchmesser, die zuvor<br />
in Costa Rica mit einem borhaltigen<br />
Schutzmittel im Saftverdrängungsverfahren<br />
geschützt wur<strong>den</strong>. Ein Austausch von aufgespaltenen<br />
o<strong>der</strong> befallenen Teilen war bislang<br />
noch erfor<strong>der</strong>lich ( Mitt. Ir Pablo van <strong>der</strong> Lugt,<br />
November 2003).<br />
Bambus ist ein vorzügliches Material für vielfältige<br />
Konstruktionen, dessen Eigenschaften<br />
auch außerhalb <strong>der</strong> Ursprungslän<strong>der</strong> genutzt<br />
wer<strong>den</strong>. In Europa ist Bambus bislang<br />
vor allem als Parkett, für Möbel und als Dekoration<br />
im Innenausbau bekannt und beliebt.<br />
Zunehmend wird dieses interessante<br />
und technologisch vorzügliche Material jedoch<br />
auch für längerfristige Konstruktionen<br />
geplant und verwendet, die <strong>der</strong> Witterung<br />
ausgesetzt sind. Zu beachten sind hierbei einige<br />
Problemfel<strong>der</strong>:<br />
· Für Konstruktionen, beson<strong>der</strong>s außerhalb<br />
natürlicher Verbreitung o<strong>der</strong> Anpflanzung,<br />
muss eine rechtzeitig Planung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Mengen erfolgen. Einschlag,<br />
Landtransport, Lagerung, Trocknung und<br />
Verschiffung erfor<strong>der</strong>n ein hohes Maß logistischer<br />
Vorbereitung mit entsprechen<strong>den</strong><br />
Kapazitäten. Beispielsweise wer<strong>den</strong> für<br />
das Parkhaus eines Zoo’s innerhalb eines<br />
halben Jahres getrocknete 8.000 Halme zu<br />
2,6 m Länge benötigt. Entsprechende Vorräte<br />
und Lagerkapazitäten gibt es nicht.<br />
· Bambus kann von Insekten und Pilzen befallen<br />
wer<strong>den</strong>, die die gesamte Biomasse<br />
wie<strong>der</strong> in ihre Ursprungssubstanzen <strong>um</strong>wandeln,<br />
ein vorzügliches Recycling. Bauwerke<br />
von Bambus können gegen Pilze<br />
weitgehend durch bautechnische Maßnahmen<br />
geschützt wer<strong>den</strong>, <strong>um</strong> Feuchtigkeit beson<strong>der</strong>s<br />
von <strong>den</strong> Halmen<strong>den</strong> fernzuhalten.<br />
Dennoch gibt es Ecken mit Feuchteansammlung.<br />
Gegen Insekten hilft z<strong>um</strong>eist nur<br />
ein chemischer Schutz. Feuersgefahr kann<br />
durch die Konstruktion verringert wer<strong>den</strong>,<br />
ein chemischer Schutz ist ka<strong>um</strong> möglich.<br />
Bambushalme haben die natürliche Eigenschaft<br />
des Aufreißens, das ka<strong>um</strong> zu verhin<strong>der</strong>n<br />
ist. Hierdurch öffnet sich <strong>der</strong> Hohlra<strong>um</strong><br />
für zerstörende Organismen. Mit<br />
Bewitterung und Alter wird die ursprüngliche<br />
Farbe des Halmes vergrauen. Ein entsprechen<strong>der</strong><br />
Schutzanstrich kann <strong>den</strong><br />
Prozess verlangsamen. Wird eine Bambuskonstruktion<br />
z<strong>um</strong> Schutz mit Chemikalien<br />
behandelt o<strong>der</strong> zur lokalen Verstärkung mit<br />
Zement verfüllt, gilt er für die spätere Entsorgung<br />
als kostenintensiver Son<strong>der</strong>müll.<br />
· Be- und Verarbeitung von Bambus sind<br />
arbeitsintensiv und daher in westlichen<br />
Län<strong>der</strong>n beson<strong>der</strong>s lohnbelastet.<br />
· Für Bambuskonstruktionen gibt es bislang<br />
keine allgemein anerkannten Vorschriften<br />
und Normen, sodass für die jeweilige Konstruktion<br />
oft spezielle Abnahmen erfor<strong>der</strong>lich<br />
sind. So musste für die behördliche<br />
Genehmigung des ZERI Pavillons zunächst<br />
ein Prototyp in Kol<strong>um</strong>bien errichtet wer<strong>den</strong>,<br />
<strong>der</strong> von deutschen Prüfingenieuren abgenommen<br />
wurde.
Foto z<strong>um</strong> Artikel „Treffen <strong>der</strong> <strong>European</strong> <strong>Bamboo</strong> Society am<br />
Comer See“ auf Seite 20.<br />
Foto: Wolfgang Eberts<br />
Die Stützen stehen in einem Metallfuß und sind in einem Zementsockel verankert.<br />
Foto: Walter Liese<br />
Der Bambus-Pavillon in Vergiate. Foto: Walter Liese Die Konstruktion ist von beeindrucken<strong>der</strong> Eleganz. Foto: Walter Liese<br />
Zur Haltbarmachung wur<strong>den</strong> die Halme in Wasser gekocht und die Konstruktion mit einem transparenten Anstrich behandelt.<br />
Foto: Walter Liese<br />
19
Wolfgang Eberts<br />
Treffen <strong>der</strong> <strong>European</strong> <strong>Bamboo</strong> Society am Comer See<br />
Diesmal fand das europäische Treffen, welches<br />
alle zwei Jahre in einem an<strong>der</strong>en Land<br />
abgehalten wird, Ende September in Menaggio<br />
statt. Menaggio liegt am Comer<br />
See, am Westufer in Richtung <strong>der</strong> Alpen.<br />
Der Tagungsort hätte schöner nicht gewählt<br />
wer<strong>den</strong> können. Menaggio, im hinteren<br />
Teil des Lago, ist idyllisch, die Parks<br />
voller ehrwürdiger Bä<strong>um</strong>e, riesige Magnolia<br />
grandiflora, die Lagerstroemien blühten<br />
als wir dort waren. Man kann Bootsausflüge<br />
z<strong>um</strong> gegenüberliegen<strong>den</strong> Ufer machen<br />
o<strong>der</strong> bis vor nach Como fahren. und<br />
das Preis-Leistungsverhältnis <strong>der</strong> Hotels<br />
stimmt auch. So richtige Urlaubsidylle für<br />
Leute, die Zeit haben. Abends, wenn wir<br />
uns auf dem Platz trafen, mutete die Umgebung<br />
wie eine Theaterkulisse an. Die<br />
Bauten in diesem warmen Ockerton sind<br />
dann dezent angestrahlt. Das Bambustreffen<br />
wurde von <strong>der</strong> EBS"Italia" ausgerichtet.<br />
Eigentlich ist diese Gruppe ziemlich zusammengeschmolzen,<br />
so dass es lange<br />
fraglich war, ob es überhaupt dazu kommen<br />
würde. Die Rettung kam vor drei Jahren<br />
aus Amerika. Einen jungen Italiener,<br />
<strong>der</strong> zehn Jahre lang in <strong>den</strong> USA lebte und<br />
sein Studi<strong>um</strong> <strong>der</strong> Forstwissenschaften an<br />
<strong>der</strong> Davis University abgeschlossen hat,<br />
zog es wie<strong>der</strong> in die alte Heimat. Die Verbindung<br />
z<strong>um</strong> früheren Präsi<strong>den</strong>ten <strong>der</strong><br />
EBS"I" war rasch hergestellt und die Männer<br />
wollten sich nicht davon abbringen lassen.<br />
Thomas Froese, <strong>der</strong> uns in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
schon des öfteren mit tollen<br />
Bambusfotos versorgte, war <strong>der</strong> Dritte im<br />
Bunde. Also gut, dann macht mal, war<br />
mein Kommentar.<br />
Es waren an die 100 Teilnehmer. Ein gutes<br />
Dutzend waren aus <strong>den</strong> USA angereist.<br />
Das haben wir Susan Lucas, <strong>der</strong> früheren<br />
Präsi<strong>den</strong>tin <strong>der</strong> ABS zu verdanken. Doch<br />
noch rasch ein Vorspann. Am Donnerstag,<br />
ein Tag vor dem eigentlichen Tagungsbeginn,<br />
waren wir, eine kleine Gruppe<br />
von überwiegend Amerikanern, Gast<br />
bei <strong>den</strong> Smithers in Vico Morcothe. Lady<br />
Smithers hatte uns sogar z<strong>um</strong> Mittagessen<br />
eingela<strong>den</strong>. Wer jemals das Glück hatte<br />
dort empfangen zu wer<strong>den</strong> wird diese<br />
Herzlichkeit und die einzigartige Atmosphäre<br />
für immer in Erinnerung behalten.<br />
Sir Peter musste an diesem Tag wegen Unwohlseins<br />
lei<strong>der</strong> das Bett hüten, sodass wir<br />
die Gartentour alleine unternahmen.<br />
Klar, im September wird nicht das große<br />
Blütenfeuerwerk abgebrannt, aber dieser<br />
Garten ist immer ein Besuch wert. Ohne,<br />
20<br />
dass die Smithers es wussten, wurde ihr<br />
Garten in <strong>den</strong> Kreis <strong>der</strong> "World Best Gar<strong>den</strong>s"<br />
aufgenommen. Zwei dicke Farbbände<br />
zeugen davon. Wer eine <strong>der</strong>artige Auszeichnung<br />
erhält, darf auch ein bissel stolz<br />
sein. Anschließend fuhren wir zur Ba<strong>um</strong>schule<br />
Eisenhut. Ein Muss für <strong>den</strong> Pflanzenfreund,<br />
<strong>der</strong> in <strong>den</strong> Tessin fährt. Es folgte<br />
mir ein Fahrzeugkonvoi. Aus versehen<br />
hatte ich meiner "Betty" eingetippt: kürzeste<br />
Route. Das wurde dann recht abenteuerlich<br />
und wurde von <strong>den</strong> erstaunten Kühen<br />
eher als störend empfun<strong>den</strong>. Doch Betty<br />
brachte uns schliesslich ans Ziel. Viele seiner<br />
seltenen Pflanzen hat Otto Eisenhut ursprünglich<br />
von Sir Peter erhalten. Der Seniorchef<br />
führte uns durch das Arboret<strong>um</strong>,<br />
sein Lebenswerk, und beantwortete die vielen<br />
Fragen. Z<strong>um</strong> Schluss kam Aconit<strong>um</strong> junior,<br />
Räto zu <strong>der</strong> Gruppe.<br />
Zur eigentlichen Tagung:<br />
Nach <strong>der</strong> offiziellen Begrüßung durch Marco<br />
Piazza und Lorenzo Bar, haben die Vertreter<br />
<strong>der</strong> einzelnen Län<strong>der</strong> einen kleinen<br />
Tätigkeitsbericht abgegeben. Die notwendigen<br />
Übersetzungen liefen wie am<br />
Schnürchen. Wobei man sagen muss, dass<br />
Kenntnisse <strong>der</strong> englischen Sprache heutzutage<br />
bei <strong>der</strong>lei Veranstaltungen das Leben<br />
wesentlich erleichtern.<br />
Lorenzo zeigte Dias <strong>der</strong> Gärten, die er in<br />
<strong>den</strong> letzten Jahren realisiert hat. Einen davon,<br />
<strong>den</strong> Bambusgarten <strong>der</strong> Villa Carlotta<br />
haben wir am Samstag gemeinsam besichtigt.<br />
Dabei wur<strong>den</strong> wir von Comtessa<br />
Bianchini, <strong>der</strong> Vorsitzen<strong>den</strong> des Stiftungsrates<br />
empfangen und mit <strong>der</strong> Geschichte<br />
<strong>der</strong> Villa und des Parkes vertraut gemacht.<br />
Danach begann die Gartentour bei <strong>der</strong><br />
auch Eliseo, <strong>der</strong> Obergärtner, und einige<br />
seiner Mitarbeiter zugegen waren. Die geschnittenen<br />
japanischen Azaleen, die<br />
Citrusbä<strong>um</strong>e, die sagenhafte Palme, die<br />
sich wie ein dicker Elefantenfuss darstellt<br />
(Jubea chilensis), das Farntal, das Muse<strong>um</strong><br />
mit <strong>den</strong> alten Gartengeräten und mit <strong>der</strong><br />
Bambusstruktur im Vor<strong>der</strong>g<strong>rund</strong>, dies alles<br />
erfreut das Gärtnerherz. Doch das große<br />
Finale, <strong>der</strong> Bambusgarten, wird aufgespart<br />
bis z<strong>um</strong> Schluss, ihn muss man sich erst ergehen,<br />
er liegt im oberen Teil des Parkes,<br />
wohl gut einhun<strong>der</strong>t Höhenmeter oberhalb<br />
des Parkplatzes. Dieser Bambusgarten,<br />
nach einer Planung von Lorenzo Bar und<br />
Lieferung durch das CentroBambu Italia,<br />
ist ka<strong>um</strong> fünf Jahre alt. In dieser kurzen<br />
Zeit haben sich die Bambusse prächtig entwickelt.<br />
Einige Arten und Sorten bleiben<br />
natürlich für all jene die nördlich <strong>der</strong> Alpen<br />
zuhause sind ein Wunschtra<strong>um</strong>. Dies gilt<br />
unter an<strong>der</strong>em für Phyllostachys pubescens,(Moso),<br />
für P. pubescens bicolor, die<br />
gelbe Variante mit <strong>der</strong> grünen Streifung,<br />
für P. pubescens heterocycla (Schildkröten<strong>bambus</strong>)<br />
und für Sino<strong>bambus</strong>a tootsik<br />
variegata.<br />
Auf <strong>der</strong> oberen Ebene hatte man, und das<br />
war eine beson<strong>der</strong>e Ehre, ein Getränkebuffet<br />
für uns aufgebaut. Die Comtessa war<br />
so zufrie<strong>den</strong> mit <strong>der</strong> Planung und Realisierung<br />
von Lorenzo Bar, dass sie ihm jetzt<br />
einen weiteren Gartenteil anvertraut.<br />
Die Vorträge waren vielseitig und interessant.<br />
Unser Ehrenmitglied Prof. Walter<br />
Liese war mit seiner Frau Katrin angereist.<br />
Er geniesst einen internationalen Ruf wie<br />
kein an<strong>der</strong>er. Sein Vortrag, in englischer<br />
Sprache, wurde mit Spannung verfolgt.<br />
Wir wur<strong>den</strong> in die Kunst des Angelrutenbaus<br />
eingewiesen, es gab sehr gelungene<br />
Musikvorführungen auf Bambusinstr<strong>um</strong>enten.<br />
Fritz Nagel und seine Eve waren<br />
angereist. Ein Verleger aus <strong>der</strong> Nähe von<br />
Padua möchte einen Bambuspark mit einem<br />
weitläufigen Labyrinth bauen und erläuterte<br />
seine Pläne.<br />
Am Samstagabend verliessen wir <strong>den</strong> See<br />
und fuhren in die Berge, in ein Nachbardorf<br />
zu einem rustikalen Essen. Die Amerikaner<br />
und die Englän<strong>der</strong>, aber nicht nur<br />
sie, waren entzückt über die wohlschmecken<strong>den</strong><br />
Spezialitäten, die aufgetragen<br />
wur<strong>den</strong>. Die Karaffen mit dem Vino<br />
Rosso wur<strong>den</strong> mehrmals gefüllt und z<strong>um</strong><br />
Schluss wurde auch gesungen.<br />
Am Sonntag fuhren wir mit einem Bus<br />
hinüber z<strong>um</strong> Lago Maggiore. Wir nahmen<br />
ein Mottoscaffo und fuhren zur Isola Madre.<br />
Dort herrscht wohl das mildeste und am<br />
besten ausgeglichene Klima Italiens. Auf<br />
dieser Insel befindet sich ein Herrenhaus<br />
und ein gepflegter Park. Giancarlo, <strong>der</strong><br />
Obergärtner, kann seine Begeisterung für<br />
die Welt <strong>der</strong> Pflanzen nicht verheimlichen.<br />
Z<strong>um</strong> Glück sind die Eigentümer <strong>der</strong> Insel<br />
großzügig und geben ihm weitgehende<br />
Handlungsfreiheit. Allein die große blaue<br />
Konifere im oberen Teil, das riesige Exemplar<br />
<strong>der</strong> Cupressus cashmeriana lohnt<br />
<strong>den</strong> Besuch. Schräg gegenüber befindet<br />
sich ein Wäldchen von Phyllostachys pubescens.<br />
Vor knapp zehn Jahren als kleine<br />
Pflanzen im fünf Liter Container vom<br />
Centro Bambu Italia erworben und gepflanzt,<br />
sind diese jetzt fünfzehn Meter
hoch und haben ofenrohrstarke Halme.<br />
Als eine schöne Geste und ein großartiges<br />
Zeugnis <strong>der</strong> internationalen Bambusgemeinschaft<br />
ist die Pflanzung des Dendrocalamus<br />
asper zu werten. Pflanze und Idee<br />
stammen von Lorenzo Bar. Lorenzo Bar<br />
ist das Urgestein in <strong>der</strong> italienischen Bambusgesellschaft.<br />
Bereits im Vorfeld wurde<br />
ein günstiger Standort für diesen höchst<br />
seltenen tropischen Bambus ausgesucht<br />
wor<strong>den</strong> und das Pflanzloch für die gut drei<br />
Meter hohe Solitärpflanze, war parat als<br />
wir kamen. Jede Nation, es waren sicher<br />
zehn, schickte einzeln ihren Vertreter o<strong>der</strong><br />
ihre Vertreterin nach vorne <strong>um</strong> beim Einpflanzen<br />
selbst Hand anzulegen. Eingeschlemmt<br />
wurde dieser wertvolle Bambus,<br />
man kann es sich <strong>den</strong>ken, nicht nur mit<br />
Wasser.<br />
Das Treffen war <strong>rund</strong><strong>um</strong> großartig. Ein bewun<strong>der</strong>nswertes<br />
Zeugnis globaler Bambusfreundschaft.<br />
Den Organisatoren gebührt<br />
Dank und Anerkennung.<br />
Grazie Marco, grazie Lorenzo.<br />
Wolfgang Eberts<br />
Bambusausstellung in Zürich<br />
Im Völkerkundemuse<strong>um</strong> <strong>der</strong> Stadt Zürich<br />
findet <strong>der</strong>zeit eine Bambusausstellung statt.<br />
Ihr Titel lautet: Bambus im alten Japan. Aufrecht,<br />
biegsam, leer.<br />
Das Gebäude liegt nahezu mitten in <strong>der</strong><br />
Stadt, nur wenige hun<strong>der</strong>t Meter vom Ufer<br />
<strong>der</strong> Limmat entfernt, in einem Park mit einmaligen<br />
Ba<strong>um</strong>bestand. Wen wun<strong>der</strong>t`s!<br />
Hier befand sich früher <strong>der</strong> Botanische Garten<br />
<strong>der</strong> Stadt Zürich. Vor etwa zwanzig Jahren<br />
wurde er im Zuge des Neubaus <strong>der</strong> Universität<br />
auf die an<strong>der</strong>e Seite <strong>der</strong> Stadt<br />
verlegt. Gleich hinter dem schmiedeeisernen<br />
Tor steht, gleichsam zur Begrüßung,<br />
ein riesiger Ginkgo biloba. Seine Blätter<br />
scheinen mir beson<strong>der</strong>s klein zu sein. Etwas<br />
weiter, in Richtung z<strong>um</strong> Haupteingang des<br />
historischen Gebäudes, trifft man auf einen,<br />
nein, das kann doch nicht sein, und doch,<br />
dort steht er, <strong>der</strong> Ba<strong>um</strong> mit mehr als tennisballgroßen,<br />
orangeroten Früchten. Es ist<br />
dies <strong>der</strong> Kakiba<strong>um</strong> (Diospyros kaki). Einen<br />
besseren Auftakt zu einer Bambusausstellung<br />
kann man sich wohl nicht wünschen.<br />
Vor mehr als hun<strong>der</strong>t Jahren, vom 15. Juni<br />
bis z<strong>um</strong> 15. Oktober 1894 hat in Zürich<br />
schon einmal eine Bambusausstellung stattgefun<strong>den</strong>.<br />
Sie wurde damals von <strong>der</strong> Ethographischen<br />
Gesellschaft Zürich im Rahmen<br />
<strong>der</strong> kantonalen Gewerbe-Ausstellung veranstaltet.<br />
Die Einladung lautete damals so:<br />
„‘Spörry`sche Bambus-Sammlung’. Der<br />
Zweck dieser, vom Zürcher Hans Spörry in<br />
Yokohama zusammengebrachten Sammlung,<br />
ist es, die gesamte Bedeutung des<br />
Bambus für Japan darzustellen, als wildwachsendes<br />
und Kulturgewächs, als wun<strong>der</strong>bar<br />
vielseitiges Material zur Herstellung<br />
<strong>der</strong> mannigfaltigsten Gebrauchsobjekte und<br />
als dekoratives Motiv in Kunst und Kunstgewerbe.“<br />
Wem haben wir die jetzige Ausstellung und<br />
<strong>den</strong> aus diesem Anlass erschienenen Bildband<br />
zu verdanken? Die Antwort lautet:<br />
Herrn Dr. Martin Brauen. Diese einmalige<br />
Ausstellung, die von ihm in jahrelanger Arbeit<br />
geplant und realisiert wurde, ist noch<br />
bis Ende Februar geöffnet. Das Buch, erschienen<br />
im Jahr 2003 in <strong>der</strong> Arnoldschen<br />
Verlagsanstalt GmbH in Stuttgart (ISBN 3-<br />
89790-190-0), ist großformatig und <strong>um</strong>fasst<br />
288 Seiten, davon 261 in Farbe. Die<br />
Texte sind in deutsch und in englisch. Der<br />
offizielle Verkaufspreis beträgt CHF 132,<br />
<strong>der</strong> Spezialpreis im Muse<strong>um</strong> selbst CHF 78.<br />
Herr Dr. Brauen hat diese Bambusobjekte<br />
wohl über die Jahrzehnte gerettet und<br />
bestimmt einige davon auch restaurieren<br />
müssen. Viele <strong>der</strong> wertvollen Gegenstände<br />
befin<strong>den</strong> sich in Glasvitrinen. Im Obergeschoss<br />
wird ein Kurzfilm gezeigt. Dort<br />
kann man einen Einblick nehmen in Hinterhöfe<br />
<strong>der</strong> hektischen Großstädte, in die<br />
Werkstätten von Handwerkern, die noch<br />
heute kunstvoll vielfältige Gegenstände aus<br />
dem Wun<strong>der</strong>gras herstellen. So z.B. kleine<br />
Rührbesen für die Teezeremonie, Fächer<br />
o<strong>der</strong> papierbespannte und bemalte Schirme<br />
aus Bambus.<br />
Wer immer Gelegenheit hat, sollte diese<br />
Ausstellung besuchen. Der Bildband, man<br />
wird diesen auch über <strong>den</strong> Buchhandel o<strong>der</strong><br />
über Amazon.de kaufen können, ist eine<br />
echte Bereicherung für die Bibliothek des<br />
Bambusfreundes.<br />
21
Frank Nied<br />
2003: War das ein Sommer!<br />
Ich habe ja wirklich schon einige extreme<br />
Jahreszeiten hier in Hausen miterlebt, tagelang<br />
eingeschneit, trockene, heiße Sommer,<br />
auch solche, die so nass und kühl waren,<br />
dass das Getreide auf <strong>den</strong> Halmen<br />
keimte und die Äpfel auf <strong>den</strong> Bä<strong>um</strong>en nicht<br />
mehr reif wur<strong>den</strong> (1981). Interessant waren<br />
hier bei uns bisher nur die winterlichen<br />
Extremtemperaturen. Im Sommer dagegen<br />
waren Temperaturen über 35 °C praktisch<br />
unbekannt.<br />
Sonne!<br />
Thema des ganzen bisherigen Jahres<br />
Der Januar begann bis z<strong>um</strong> 3. noch mit<br />
reichlich Regen, dann folgte strenges, sonniges<br />
Dauerfrostwetter. Vom 26.01. bis<br />
05.02. fiel hier reichlich Schnee, allein am<br />
05.02. 32 cm; dann setzte sich das sonnige<br />
Wetter fort (Tiefstwert hier -21,4 °C).<br />
Auch <strong>der</strong> ohne Ende. Ende März wurde es<br />
schon richtig warm und <strong>der</strong> Schnee<br />
schmolz dahin. Mitte April gab es hier noch<br />
mal einen empfindlichen Kälterückfall mit<br />
einem Tiefstwert von -14,8 °C. Die Sonne<br />
blieb.<br />
Der Mai war recht warm und brachte einige<br />
Gewitter, doch die Nie<strong>der</strong>schläge reichten<br />
nicht aus. Der Juni wie<strong>der</strong> sonnig und<br />
sehr heiß, mit einem Höchstwert hier von<br />
34,9 °C. Einsetzende Dürre. Der Juli war<br />
insgesamt etwas kühler als <strong>der</strong> Juni, es gab<br />
mehrere Gewitter, die aber oft trocken verliefen.<br />
Die Nacht vom 21. auf <strong>den</strong> 22.07.<br />
war dann doch was Beson<strong>der</strong>es. Schon<br />
abends gab es mehrere Gewitter mit aber<br />
nur wenig Regen. Als ich eben einschlafen<br />
wollte, wurde ich durch plötzlich einsetzende,<br />
dicht aufeinan<strong>der</strong> folgende Donnerschläge<br />
hochgeschreckt. Kommt <strong>der</strong><br />
Regen endlich?!? Nach einer guten halben<br />
Stunde unermüdlicher Donnerschläge und<br />
eindrucksvollem Himmelsfeuerwerk brach<br />
<strong>der</strong> erste Wolkenbruch los, aber nur 7 Minuten.<br />
Das Gewitter dauerte die ganze<br />
Nacht, teilweise trocken, teilweise mächtiger<br />
Regen. Von 3h30 bis 4h00 Uhr kam<br />
<strong>der</strong> abschließende Höhepunkt mit Wolkenbrüchen,<br />
heftigen Blitzentladungen<br />
und sogar Hagel. Dann wurde es schnell<br />
ruhig. In Limburg fielen in dieser Nacht 91<br />
mm, in Eppenrod im Nassauer Land 126<br />
mm, hier in Hausen „nur“ 44 mm, die die<br />
Erde 38 cm durchfeuchteten.<br />
Vorübergehende Entspannung. Die Vegetation<br />
explodierte kurzzeitig, doch <strong>der</strong><br />
22.07. wurde bereits wie<strong>der</strong> sonnig. Der<br />
August brach alle Rekorde. Wohne ich nun<br />
22<br />
im Westerwald o<strong>der</strong> auf Sizilien? Wohl eher<br />
letzteres. Das Thermometer näherte sich<br />
<strong>den</strong> „magischen“ 35 °C – und übersprang<br />
diese! Der 08.08. brachte <strong>den</strong> absoluten<br />
Hitzerekord: 38 °C am kühlsten Fleck und<br />
42 °C im „warmen“ Schatten (Wärmereflexion)<br />
in meinem Garten! Selbst die Wäl<strong>der</strong><br />
litten schon unter <strong>der</strong> Dürre, teilweise<br />
wur<strong>den</strong> die Fichten braun (Flachwurzler).<br />
Der August brachte 3 mm Regen – in 4<br />
Tagen.<br />
Im September wurde es immer wie<strong>der</strong> von<br />
Nor<strong>den</strong> her deutlich kühler, einige Nachtfröste<br />
gab es ebenso. Sonne und sommerliches<br />
Wetter herrschten insgesamt<br />
weiter vor, auch die Dürre hielt an. Der Oktober<br />
brachte überwiegend große Kälte.<br />
Am 03.10. morgens Gewitter (4 mm), <strong>der</strong><br />
4.10. brachte hier bereits die ersten<br />
Schneeschauer. Neben wenigen warmen<br />
Tagen (bis 22 °C) war <strong>der</strong> Gesamteindruck<br />
eher winterlich, immer wie<strong>der</strong> gab es auch<br />
Schnee, <strong>der</strong> teilweise bis in die Morgenstun<strong>den</strong><br />
liegen blieb. Die Dürre aber blieb<br />
im Wesentlichen erhalten. In <strong>der</strong> Nacht<br />
z<strong>um</strong> 21.10. wurde <strong>der</strong> Kälterekord im Oktober<br />
von 1981 erreicht: -12,0 °C°! Danach<br />
leichte Schnee- und Schneeregenfälle<br />
und zurück z<strong>um</strong> Gol<strong>den</strong>en Oktober.<br />
Der November zeigte sich bis z<strong>um</strong> 18. zu<br />
mild, <strong>der</strong> 16. brachte endlich 12 mm Regen.<br />
Obwohl als trüber Monat berüchtigt,<br />
brachte auch er bisher überdurchschnittlich<br />
viel Sonne.<br />
Dieses Jahr hatte einige Auswirkungen auf<br />
die Vegetation. Nachdem <strong>der</strong> Schnee geschmolzen<br />
war, gab es ka<strong>um</strong> noch Nie<strong>der</strong>schläge.<br />
Der Bo<strong>den</strong> trocknete aus. Unseren<br />
Exoten gefiel das noch, auch bei <strong>den</strong><br />
Trachycarpus hatte ich keine Herzfäule zu<br />
beklagen. Als Mitte April <strong>der</strong> strenge Frost<br />
(-14,8 °C) noch mal zuschlug, waren sogar<br />
die Neutriebe <strong>der</strong> Gehölze erfroren.<br />
Anfang Mai trockneten bei <strong>den</strong> Trachycarpus<br />
die jüngsten Wedel ein – Herzfäule!<br />
War es diesmal nicht die Nässe wie<br />
sonst, schädigte <strong>der</strong> strenge Frost im April<br />
das frisch gewachsene und weiche Gewebe<br />
<strong>der</strong>art, dass ich die Wedel herausziehen<br />
konnte.<br />
Die Bambusse konnte ich schon im April<br />
immer wie<strong>der</strong> wässern. Im Mai schoben<br />
die meisten neue Triebe, im Verlauf des<br />
Sommers konnten fast alle (bis auf Ph. aurea)<br />
die Verluste des Winters 2001/2002<br />
wie<strong>der</strong> wettmachen. Sie fan<strong>den</strong> paradiesische<br />
Verhältnisse vor, ich muss aber auch<br />
erwähnen, dass ich nie zuvor soviel gewässert<br />
habe, sonst wäre es nicht möglich<br />
gewesen. Verlierer des Sommers waren<br />
eindeutig die Fargesien. Die Hitze war so<br />
groß, dass sie trotz reichlicher Wassergaben<br />
vor allem tagsüber stark eingerollt blieben,<br />
wie im tiefsten Winter. Viele Neutriebe<br />
sind bis zu 30% eingetrocknet. Auch die<br />
Trachycarpus stellten im August durch die<br />
große Hitze für 12 Tage das Wachst<strong>um</strong> ein,<br />
meine größte (mittlerweile 1,78 m groß)<br />
brachte es auf 8 neue Wedel und 18 cm<br />
Stammzuwachs. Die mediterranen Palmen<br />
im Kübel (Chamaerops und Phoenix)<br />
wuchsen <strong>der</strong>art, dass ich nun feststellen<br />
muss: Der Wintergarten ist zu klein! Auch<br />
die „Amerikaner“ sind äußerst gut gewachsen<br />
(Brahea und Sabal), auch Rhapidophyll<strong>um</strong><br />
hystrix entwickelte sich prächtig,<br />
3-4 neue Wedel je Trieb (Freiland).<br />
Die Begleitpflanzen <strong>der</strong> Bambusse boten<br />
ein jämmerliches Bild. Die Funkien musste<br />
ich Anfang August durch Hitze- und Dürreschä<strong>den</strong><br />
(und das hier bei mir!) abschnei<strong>den</strong>,<br />
auch viele an<strong>der</strong>e Stau<strong>den</strong>, da<br />
ich mit dem Wässern nicht mehr nachkam<br />
und das Wasser extrem knapp wurde. Bei<br />
<strong>den</strong> immergrünen Farnen sowie einheimischen<br />
und an<strong>der</strong>en Pflanzen und Bä<strong>um</strong>en<br />
kam es zu absolutem Wachst<strong>um</strong>sstillstand<br />
und Laubverlust. Auch bo<strong>den</strong>deckende<br />
Bambusse habe ich 15-20 cm über dem<br />
Bo<strong>den</strong> abgeschnitten. Jetzt galt es nur<br />
noch, Bambusse, Raritäten und Immergrüne<br />
zu wässern, was schon äußerst aufwändig<br />
war.<br />
Im September erweckte ich die Funkien bei<br />
abnehmen<strong>der</strong> Hitze durch Wässern oberirdisch<br />
zu neuem Leben. Der Neuaustrieb<br />
erfolgte eher spärlich. Der Oktoberfrost<br />
sorgte dafür, dass ich buchstäblich<br />
„schwarz“ sah, alle neu ausgetriebenen<br />
Stau<strong>den</strong> boten das gleiche Bild. Auch die<br />
jüngsten und schönsten Wedel <strong>der</strong> immergrünen<br />
Farne fielen dem Frost z<strong>um</strong> Opfer.<br />
Das Laub <strong>der</strong> neu ausgetriebenen bo<strong>den</strong>decken<strong>den</strong><br />
Bambusse ist ebenfalls erfroren<br />
(nicht ausgereift). Die Sonne und die große<br />
Hitze sorgten aber auch dafür, dass unsere<br />
Exoten gut ausreifen konnten. Dies dürfte<br />
sich sehr positiv auf die Winterhärte auswirken.<br />
Dennoch sollten wir vorsichtig mit Extremtemperaturen<br />
sein. Eine Sabal minor<br />
verträgt durchaus Temperaturen von<br />
-20 °C und mehr ohne Scha<strong>den</strong>, allerdings<br />
nur am Heimatstandort. Dort sind die<br />
Sommer, von diesem Jahr abgesehen, sehr<br />
viel heißer als bei uns. Außerdem steht die
Sonne dort viel höher, was bewirkt, dass<br />
das Pflanzengewebe bei <strong>der</strong> intensiveren<br />
Sonneneinstrahlung fester und damit wi<strong>der</strong>standsfähiger<br />
ist. Solche Extremtemperaturen<br />
halten dort oft nur 1-3 Stun<strong>den</strong><br />
an und gehen dann teilweise wie<strong>der</strong> in <strong>den</strong><br />
positiven Bereich, so dass die Pflanzen wie<strong>der</strong><br />
auftauen können. Außerdem sind dort<br />
die Winter ziemlich trocken, und die Pflanzen<br />
trocknen schnell wie<strong>der</strong> ab, wenn die<br />
Schneedecke abgetaut ist. Bei uns bleiben<br />
die Pflanzen oft wochenlang feucht, wenn<br />
wechselhafte Perio<strong>den</strong> kommen. Den<br />
Bambussen gefällt dies allerdings.<br />
Ich wünsche uns allen einen mil<strong>den</strong> bis<br />
mäßig kalten Winter, mit ausreichen<strong>den</strong><br />
Schneefällen, die alles frostsicher abdecken,<br />
sowie Temperaturen von über<br />
-10 °C (was ich bei mir allerdings noch nie<br />
erlebt habe). Frohe Weihnachten und einen<br />
guten Rutsch ins neue Jahr, sowie ein<br />
frostscha<strong>den</strong>freies und grünes (Bambus-)<br />
Erwachen im neuen Jahr.<br />
Heinz Gohlke<br />
Bambus und Kunst<br />
Im September des Vorjahres fand im österreichischen<br />
Burgenland in Lockenhaus das<br />
zweite Internationale Holzbildhauer-Symposi<strong>um</strong><br />
statt. Der Veranstalter ist, wie<br />
schon 1999, <strong>der</strong> erste grenzüberschreitende<br />
Naturpark Geschiebestein-Irottkö,<br />
<strong>der</strong> seit 1996 besteht. Das Thema „Wald<br />
und Holz“ wurde z<strong>um</strong> Leitthema. Nachdem<br />
Bambus auch eine verholzende Pflanze<br />
ist, ergab es sich, dass ich auch eingela<strong>den</strong><br />
wurde, <strong>um</strong> eine Bambusinstallation<br />
zu machen. Es war ein Ereignis, wie zwischen<br />
dem 6. und 15. September <strong>der</strong> spielerisch<br />
kreativ gestaltende Umgang des<br />
Menschen mit „Holz“ in <strong>den</strong> Mittelpunkt<br />
gehoben wurde. Ungarische und burgenländische<br />
Künstler/innen waren eingela<strong>den</strong>,<br />
dreidimensionale Bildwerke zu erarbeiten,<br />
die jetzt allesamt in einem herrlichen<br />
Gelände <strong>rund</strong> <strong>um</strong> einen Burgsee präsentiert<br />
wer<strong>den</strong>. Meine „Bambusgeschichte“<br />
ragt fast 6 Meter in die Höhe und für<br />
viele Besucher war es die erste und hoffentlich<br />
nicht letzte Begegnung mit unserem<br />
Wun<strong>der</strong>gras.<br />
Foto auf Seite 24 in dieser Ausgabe.<br />
Holger Ehrlich<br />
Herbst-Messe in Bad König / Zell<br />
Am letzten August-Wochenende fand im<br />
Bad Königer Stadtteil Zell eine Gewerbeschau<br />
vieler O<strong>den</strong>wäl<strong>der</strong> Firmen und<br />
Betriebe statt. Auf etwa 40 qm Ausstellungsfläche<br />
gestalteten die Firmen Tra<strong>um</strong>-<br />
Garten GmbH und Bambus und mehr... in<br />
einem Gemeinschaftsprojekt eine grüne<br />
Oase. Zu sehen war ein kleiner Bambushain,<br />
durch <strong>den</strong> die Besucher wandeln<br />
konnten, eine große Holzterrasse lud z<strong>um</strong><br />
Ausruhen auf Bambus-Liegestuhl und Gartenmöbeln<br />
ein und ein gepflasterter Sitzplatz<br />
aus Naturstein-Mosaik unter einer<br />
Bambus-Pergola zeigte, was <strong>der</strong> Landschaftsgärtner<br />
im Hausgarten kreieren<br />
kann. Steinlaternen aus Granit, Wasserspucker<br />
aus Bronze und an<strong>der</strong>e Accessoires<br />
<strong>rund</strong>eten das Bild ab. Die Resonanz auf<br />
diesen Ausstellungsbeitrag war sehr groß<br />
und inoffiziell wurde er z<strong>um</strong> schönsten<br />
Stand <strong>der</strong> Messe gekürt. Zahlreiche EBS-<br />
Mitglie<strong>der</strong> haben <strong>den</strong> Weg in <strong>den</strong> O<strong>den</strong>wald<br />
gefun<strong>den</strong> – es lag vermutlich an <strong>den</strong><br />
Bambussen, welche man schon von weitem<br />
sehen konnte. Trotz <strong>der</strong> dreitägigen<br />
Aufbauzeit hat sich <strong>der</strong> Aufwand gelohnt<br />
und es wird wahrscheinlich bei <strong>der</strong> Frühjahrsmesse<br />
2004 eine Fortsetzung geben...<br />
Foto auf Seite 24 in dieser Ausgabe.<br />
Bambus-Informationszentr<strong>um</strong> / Bambus-Kultur<br />
<br />
<br />
Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben<br />
ein friedvolles, sinnliches Weihnachtsfest<br />
und einen guten Start in ein gesundes –und das<br />
Wachst<strong>um</strong> unserer Lieblinge för<strong>der</strong>ndes – Neues Jahr 2004!<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
23
In China wer<strong>den</strong> nicht nur Schachteln und Tabletts aus geschältem<br />
Bambusfurnier für Esswaren produziert, aus modifizierten Bambusfasern<br />
wer<strong>den</strong> auch Stoffe hergestellt (siehe Artikel „Neue Bambus-<br />
Produkte in China“ auf Seite 12).<br />
Fotos: Jinhe Fu<br />
Foto z<strong>um</strong> Artikel „Bambus und Kunst“ auf Seite 23 in diesem Bambus-<br />
Journal.<br />
Foto: Heinz Gohlke<br />
Foto z<strong>um</strong> Artikel „Herbst-Messe in Bad König / Zell) auf Seite 23 in diesem<br />
Bambus-Journal.<br />
Foto: Holger Ehrlich<br />
Foto z<strong>um</strong> Artikel „Bambusfreunde im Westen“ auf Seite 25 in diesem<br />
Bambus-Journal.<br />
Foto: Jürgen Schmitz<br />
24
Jürgen Schmitz & Joachim Esser<br />
Bambusfreunde im Westen: Jahresrückblick<br />
Im Bambusjournal Nr. 1/03 wurde über<br />
das erste Treffen <strong>der</strong> „Bambusfreunde im<br />
Westen“ berichtet. Darin war u.a. zu lesen,<br />
dass ein Ausflug in <strong>den</strong> Ra<strong>um</strong> Darmstadt<br />
geplant war. Rückblickend hat sich <strong>der</strong><br />
Wunsch, Bambusfreunde zusammen zu<br />
bringen und gemeinsam Ausflüge zu veranstalten<br />
erfüllt:<br />
Erstes Ziel unserer Frühjahrsreise war ein<br />
Besuch bei Albrecht Weiss – langjähriger,<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter <strong>der</strong> EBS<br />
Deutschland. Voller Enthusiasmus zeigte<br />
uns Albrecht Weiss seine in Jahrzehnten<br />
gesammelten botanischen Kostbarkeiten,<br />
von <strong>den</strong>en jede ihre eigene Geschichte hat.<br />
Als beson<strong>der</strong>e Überraschung führte uns<br />
danach Familie Weiss z<strong>um</strong> faszinieren<strong>den</strong><br />
Garten eines befreundeten Mitglieds. Sehr<br />
beeindruckend war im Garten <strong>der</strong> Familie<br />
Stösser <strong>der</strong> Kontrast <strong>der</strong> zierlichen Bonsais<br />
zu <strong>den</strong> Riesengräsern. Die Phyllostachys<br />
Prominens mit ihren bis zu 7 cm dicken<br />
Halmen wird wohl jedem in Erinnerung<br />
bleiben.<br />
In Anbetracht <strong>der</strong> Fülle <strong>der</strong> Eindrücke des<br />
Vormittags stellten wir erst in <strong>der</strong> Mittagspause<br />
erstaunt fest, wie viele Bambusbegeisterte<br />
sich – nicht nur aus dem Westen<br />
– sich im Laufe des Vormittags zusammengefun<strong>den</strong><br />
hatten.<br />
Nachmittags besuchten wir die Ba<strong>um</strong>schule<br />
Will<strong>um</strong>eit, die schon seit über 30<br />
Jahren auf Bambus spezialisiert ist. Die beeindrucken<strong>den</strong>,<br />
großen Bambushaine wur<strong>den</strong><br />
uns sachkundig von Ulrich Will<strong>um</strong>eit<br />
und Holger Ehrlich erläutert. Im <strong>um</strong>gerä<strong>um</strong>ten<br />
Gewächshaus konnten wir uns<br />
bei Kaffee und Gebäck besser kennen lernen<br />
und ausgiebig fachsimpeln. Abschließend<br />
konnten wir noch diverse<br />
„Schätzchen“ aus dem reichhaltigen Sortiment<br />
<strong>der</strong> Ba<strong>um</strong>schule Will<strong>um</strong>eit erwerben.<br />
Nochmals einen herzlichen Dank an alle<br />
Gastgeber für diesen geselligen und interessanten<br />
Tag.<br />
Aufg<strong>rund</strong> <strong>der</strong> großen Resonanz im Frühjahr<br />
entschlossen wir uns dazu, ein weiteres<br />
Treffen für <strong>den</strong> Herbst zu planen. Zur<br />
Vorbereitung trafen wir uns im September<br />
im japanischen Garten in Leverkusen. Hier<br />
wur<strong>den</strong> als herbstliche Reiseziele zwei interessante,<br />
<strong>bambus</strong>betonte Gärtnereien im<br />
Nor<strong>den</strong> <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lande ausgesucht. Wegen<br />
des kurzfristigen Termins konnten wir<br />
lei<strong>der</strong> zu einer Teilnahme an dieser Reise<br />
nur über die bekannten Foren und nicht<br />
mehr im Journal einla<strong>den</strong>, so dass die Resonanz<br />
etwas geringer war als im Frühjahr.<br />
Der vor mehr als 12 Jahren angelegte Exoten-Garten<br />
von Hans Prins zeigte uns eine<br />
ganz eigene Gartengestaltung. Hier wachsen<br />
neben dem Bambus viele an<strong>der</strong>e Exoten,<br />
welche Hans Prins, jedes Jahr in <strong>der</strong><br />
Winterzeit als „Pflanzensammler und –jäger“,<br />
an wechseln<strong>den</strong> Zielen in <strong>der</strong> Welt<br />
sammelt. Außergewöhnliche Mitbringsel<br />
seiner Reisen, teilweise noch in Versuchspflanzungen,<br />
wur<strong>den</strong> uns von Hans geduldig<br />
und sachkundig vorgestellt.<br />
Nur 15 km entfernt von „de Groene Prins“<br />
lag unser Ziel für <strong>den</strong> Nachmittag – „Exoterra“<br />
von Jaap und Annelies Haagens. Bei<br />
ihnen ist <strong>der</strong> Name Programm. Hier sind<br />
die für unser Klima geeigneten Exoten in<br />
einer liebevoll gepflegten und weitläufigen<br />
Anlage <strong>um</strong> ein großzügig angelegtes Gewässer<br />
arrangiert, zu bestaunen gab es neben<br />
<strong>den</strong> Bambuspflanzen verschie<strong>den</strong>e<br />
Sorten Eukalyptus, Palmen, Bananen,<br />
Yuccas u.v.m.<br />
Auch am Ende dieses Tages fan<strong>den</strong> viele<br />
lang gesuchte Raritäten ein neues Zuhause<br />
in Gärten <strong>der</strong> Bambusfreunde im Westen.<br />
An dieser Stelle noch mal ein herzliches<br />
Dankeschön an unsere Gastgeber.<br />
Auch im kommen<strong>den</strong> Jahr wür<strong>den</strong> wir gerne<br />
wie<strong>der</strong> auf Entdeckungsreise gehen –<br />
vielleicht auch in Gärten an<strong>der</strong>er Mitglie<strong>der</strong>?<br />
Vorschläge sind immer willkommen!<br />
Anfang des Jahres soll ein vorbereitendes<br />
Treffen im Essener Grugapark stattfin<strong>den</strong>.<br />
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in Essen. Weitere Infos: Telefon 02 01 /<br />
72440<br />
14. bis 22. Februar 2004<br />
Haus – Garten – Freizeit<br />
in Leipzig. Infos: Telefon 03 41 / 6 78-82 50,<br />
www.haus-garten-freizeit.de<br />
05. bis 14. März 2004<br />
Mein Garten<br />
im Palmengarten Frankfurt am Main. Mit<br />
Raritätenbörse. Weitere Infos: Telefon 0 69 /<br />
212-33383<br />
Wir begrüßen unsere neuen Mitglie<strong>der</strong><br />
Priem, Brigitte, Spechtstraße 15, 04600 Altenburg<br />
Ba<strong>um</strong>schule Saathainer Mühle, Schenk, Marco, Reichenhainer Str. 1, 04932 Saathain<br />
Helmke, Frank, Sachau 8, 29459 Clenze<br />
Kötter, Rainer, An <strong>der</strong> Masch 40, 32312 Lübbecke<br />
Eric, Fankel, Vogelpothsweg 130b, 44227 Dortmund<br />
Schuhmacher, Wilfried, Waldheimer Straße 14, 63165 Mühlheim<br />
Sommer, Franz, Im Kimbachtal 67, 64732 Bad König<br />
Unbekannt verzogen – wer kann helfen?<br />
Ne<strong>um</strong>ann, Werner, Theodor-Heuss-Straße 4a, 90522 Oberasbach<br />
Liebe Bambusfreunde,<br />
<strong>der</strong> Jahreswechsel rückt näher und damit auch <strong>der</strong> neue Beitragszahlungstermin!<br />
Lassen Sie <strong>den</strong> Mitgliedsbeitrag von Ihrem Konto einziehen? Dann kontrollieren Sie bitte, ob die uns<br />
angegebene Bankverbindung noch aktuell ist. Pro Rückläufer wer<strong>den</strong> 3 Euro belastet, die wir nicht <strong>der</strong><br />
Allgemeinheit <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> anlasten können, son<strong>der</strong>n vom Verursacher for<strong>der</strong>n müssen.<br />
Bitte haben Sie hierfür Verständnis.<br />
Überweisen Sie Ihren Beitrag noch selbst? Bitte nennen Sie uns auf beiliegen<strong>der</strong> Einzugsermächtigung<br />
Ihre Bankverbindung. Ich versichere Ihnen eine sorgfältige Bearbeitung. Sie ersparen mir sehr viel Arbeit.<br />
Ansonsten bitten wir, bis Ende März 35 Euro auf das Konto 27 00 10 68 (Bankleitzahl 507 500 94)<br />
zu überweisen.<br />
Überweisungen aus dem Ausland: Bitte veranlassen Sie, dass auf dem Konto <strong>der</strong> EBS 35 Euro ankommen.<br />
Auch hier gehen Bankgebühren zu Lasten des Verursachers.<br />
IBAN DE 507500940027001068, BIC: HELADEF1GEL<br />
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein besinnliches Weihnachtsfest<br />
und alle guten Wünsche für das Neue Jahr. Bleiben Sie gesund und uns weiterhin gewogen.<br />
Ihre Geschäftsstelle<br />
Edeltraud Weber<br />
Vorschau<br />
Porträt:<br />
Phyllostachys prominens<br />
Beitrag zur Bambusblüte<br />
Koi im Naturteich<br />
Neues zur Fargesienblüte<br />
Fortsetzung: Rosen als Begleitpflanzen<br />
Bambus in Vietnam<br />
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Foto: Jürgen Gebhardt