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Dezember 2003 N<strong>um</strong>mer 4<br />

14. Jahrgang<br />

INFORMATIONEN RUND UM DEN BAMBUS<br />

<strong>European</strong> <strong>Bamboo</strong> Society Sektion Deutschland e.V. · ISSN 0942-4679<br />

www.<strong>bambus</strong>-deutschland.de


Editorial ....................................................................... 3<br />

Der Bambus des Jahres 2004 gekürt: Geigenseiten<strong>bambus</strong> .. 4<br />

Bambus des Jahres 2004 – auch mein Favorit ................ 6<br />

Phyllostachys vivax „aureocaulis“ in <strong>den</strong> Verkaufskatalogen .. 6<br />

Klone von Vivax aureocaulis .......................................... 7<br />

Bambusfreunde unterwegs – Schottland ......................... 8<br />

Gunnera ...................................................................... 10<br />

Monet – <strong>der</strong> Vater des Impressionismus .......................... 11<br />

Es blüht – In eigener Sache ........................................... 12<br />

Neue Bambus-Produkte in China ................................... 12<br />

Beitrag aus Bamboe (NL) .............................................. 13<br />

Bethke, Hans Peter, Hauptstraße 5, 04895 Saxdorf<br />

Dillmann, Wolfgang, Von-Kiene-Straße 14, 88085 Langenargen<br />

Eberts, Wolfgang, Saarstraße 3-5, 76532 Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong><br />

Ehrlich, Holger, Kellereibergstraße 16, 64720 Michelstadt<br />

Esser, Joachim, Kiefernweg 7a, 51503 Rösrath<br />

Gohlke, Heinz, Kalch 27, A-8385 Neuhaus<br />

Heemskerk, Theo, Essenberger Straße 80a, 47443 Moers<br />

Hoag, Bill, Goethestraße 8, 76477 Elchesheim<br />

Inhalt<br />

Autoren<br />

Impress<strong>um</strong><br />

Fotowettbewerb 2003 .................................................. 13<br />

Internationale Gartenbau-Ausstellung in Rostock ............. 17<br />

Der Bambus-Pavillon in Vergiate, Norditalien .................. 18<br />

Treffen <strong>der</strong> <strong>European</strong> <strong>Bamboo</strong>-Society am Comer See .... 20<br />

Bambusausstellung in Zürich .......................................... 21<br />

2003: War das ein Sommer! ......................................... 22<br />

Bambus und Kunst ....................................................... 23<br />

Herbst-Messe in Bad-König / Zell ................................... 23<br />

Bambusfreunde im Westen: Jahresrückblick .................... 25<br />

Bücherkiste / Dekorative Kalen<strong>der</strong> für 2004 ................... 26<br />

Termine ....................................................................... 27<br />

Liese, Walter, Bernhard-Ihnen-Straße 2f, 21465 Reinbek<br />

Milz, Andreas, Kranichstraße 14, 17192 Waren (Müritz)<br />

Münst, Alois, Richard-Strauß-Straße 8, 88276 Berg<br />

Nied, Frank, Langstraße 87, 65620 Waldbrunn<br />

Schmitz, Jürgen, Partijerweg 18, NL-6286 Wittem<br />

Sieber, Gerhard, Schloßstraße 10, 65439 Flörsheim-Weilbach<br />

Weiß, Albrecht, Im Mundklingen 1, 64342 Seeheim-Jugenheim<br />

Ne<strong>um</strong>ann, Udo, Else-Jahn-Straße 6, 13088 Berlin<br />

Herausgeber:<br />

EBS Deutschland e.V. (www.<strong>bambus</strong>-deutschland.de)<br />

Geschäftsstelle · Edeltraud Weber · John-Wesley-Straße 4 · 63584 Gründau / Rbn.<br />

Telefon (0172) 6 64 42 90 · E-Mail: EBS-E.Weber@t-online.de<br />

Anzeigenleitung und Versand:<br />

Edeltraud Weber (Kontaktdaten entsprechend Herausgeber)<br />

Druck und Technische Gesamtherstellung:<br />

KMdruck · Roland Eitel · Ludwigstraße 6 · 63150 Heusenstamm<br />

Telefon (0 61 04) 64 33-10 · Fax (0 61 04) 64 33-29 · E-Mail: roland.eitel@km-digital.de<br />

Redaktion und V.i.S.d.P.:<br />

Wolfgang Riede · Wilhelm-Pitt-Weg 17 · 07749 Jena<br />

Telefon (0 36 41) 21 48 00 · Telefax (0 36 41) 60 69 35 · E-Mail info@gartenriede.de<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Redaktionsteams:<br />

Roland Eitel · Tel. (0 61 04) 64 33-10 · Fax (0 61 04) 64 33-29 · roland.eitel@km-digital.de<br />

Holger Ehrlich · Tel. (0179)9461939 · Fax (06061)68829 · holger.ehrlich@<strong>bambus</strong>undmehr.de<br />

Alois Münst · Telefon (07 51) 4 19 36 · alois@muensta.de<br />

Hans Pleister · Telefon (04 21) 40 58 17 · hpleister@inneres.bremen.de<br />

Titelgestaltung:<br />

Franz Josef Steinhage<br />

Titelfoto:<br />

Thomas Froese: Winterimpression aus dem Piemont<br />

Das Bambus-Journal<br />

...erscheint viermal im Jahr. Für die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> EBS-D ist <strong>der</strong> Bezug <strong>der</strong> Zeitschrift im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten. Alle Rechte sind vorbehalten; Nachdruck, Vervielfältigung,<br />

Übersetzung und Übernahme in an<strong>der</strong>e Medien nur mit schriftlicher Genehmigung <strong>der</strong><br />

Herausgeberin.<br />

Die Auffassung <strong>der</strong> Autoren und die Inhalte <strong>der</strong>er Beiträge müssen nicht mit <strong>der</strong> Meinung<br />

<strong>der</strong> EBS übereinstimmen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Artikel zu än<strong>der</strong>n o<strong>der</strong><br />

zu kürzen.<br />

Die Herausgeberin EBS Deutschland e.V.<br />

...ist eine gemeinnützige Gesellschaft, eingetragen beim Amtsgericht Hofheim am Taunus.<br />

Die EBS-Deutschland hat sich folgende Ziele gesetzt:<br />

· För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kultur des Bambus in Deutschland<br />

· Austausch und Verbreitung <strong>der</strong> Erfahrungen und des Wissens über die Eignung des<br />

Bambus als Zier- und Nutzpflanze<br />

· Vermittlung <strong>der</strong><br />

- kulturellen Bedeutung des Bambus in seinen Heimatlän<strong>der</strong>n<br />

- wirtschaftlichen Nutzung des Bambus als Ba<strong>um</strong>aterial und Nahrung<br />

- Rolle des Bambus als Motiv und Material in Kunst und Kunsthandwerk sowie als Musikinstr<strong>um</strong>ent<br />

Der Verein pflegt zur För<strong>der</strong>ung dieser Zwecke Kontakte und <strong>den</strong> Austausch mit Personen<br />

und Institutionen im In- und Ausland.<br />

Jahresbeitrag inkl. Bezugspreis <strong>der</strong> Zeitschrift „Bambus-Journal“:<br />

Einzelmitglie<strong>der</strong> . . . . . . . . . ” 35,00<br />

Ehepaare . . . . . . . . . . . . . . ” 50,00<br />

Stu<strong>den</strong>ten für 3 Jahre . . . . . je ” 20,00<br />

Bankverbindung für Überweisungen aus dem Inland:<br />

Kreissparkasse Gelnhausen · Konto: 27 001 068 · BLZ: 507 500 94<br />

Bankverbindung für Überweisungen aus dem Ausland:<br />

IBAN: DE 74 50 75 00 94 00 27 00 10 68 · BIC: HELADEF1GEL<br />

Vorstand<br />

1. Vorsitzen<strong>der</strong>:<br />

Gerhard Sieber · Schloßstraße 10 · 65439 Flörsheim<br />

Telefon (0 63 45) 31 40 60 · E-Mail gerhard.sieber@<strong>bambus</strong>-deutschland.de<br />

Geschäftsführerin:<br />

Edeltraud Weber · John-Wesley-Straße 4 · 63584 Gründau / Rbn.<br />

Telefon (0172) 6 64 42 90 · E-Mail: EBS-E.Weber@t-online.de<br />

2. Vorsitzen<strong>der</strong> und Medienkoordinator:<br />

Wolfgang Riede · Wilhelm-Pitt-Weg 17 · 07749 Jena<br />

Telefon (0 36 41) 21 48 00 · Telefax (0 36 41) 60 69 35 · E-Mail info@gartenriede.de<br />

Technische Gesamtherstellung:<br />

Roland Eitel · Ludwigstraße 6 · 63150 Heusenstamm<br />

Telefon (0 61 04) 24 46 · Telefax (0 61 04) 6 59 08 · E-Mail: roland.eitel@km-digital.de<br />

Internet-Redaktion:<br />

Stephan Rodmann · Trebergasse 1 · 65830 Kriftel<br />

Telefon (01 72) 6 54 17 90 · E-Mail stephan.rodmann@<strong>bambus</strong>-deutschland.de<br />

Wissenschaftliche Angelegenheiten:<br />

Albrecht Weiß · Im Mundklingen 1 · 64342 Seeheim-Jugenheim<br />

Telefon (0 62 57) 8 16 42<br />

Internationale Beziehungen:<br />

Wolfgang Eberts · Saarstraße 3-5 · 76532 Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong><br />

Telefon (0 72 21) 5 07 40 · Telefax (0 72 21) 50 74 80 · E-Mail wolfgang.eberts@<strong>bambus</strong>.de<br />

Gräfin Sonja Bernadotte, Schloß Insel Mainau<br />

Prof. Dr. Dr. mult. h.c. Walter Liese, Hamburg<br />

Ehrenmitglie<strong>der</strong><br />

Werner Vogel, Hebertsfel<strong>den</strong><br />

Palmengarten (Leitung Dr. Jenny), Frankfurt am Main<br />

2


Gerhard Sieber<br />

Editorial<br />

Ja, liebe Bambusfreunde,<br />

und wie<strong>der</strong> ist ein Jahr fast vorbei.<br />

Wenn im Garten alles winterfest gemacht<br />

wurde, alle Exoten weggerä<strong>um</strong>t bzw. verpackt<br />

sind, beginnen die ruhigeren Zeiten<br />

für Gartenfreunde. Wir haben jetzt wie<strong>der</strong><br />

etwas mehr Zeit zur Verfügung. Können<br />

Sie, wenn Sie sich angenehm zurücklehnen,<br />

sich an ein beson<strong>der</strong>es Erlebnis in diesem,<br />

fast vergangenen Jahr erinnern? An<br />

etwas, das für Sie eine echte Bereicherung,<br />

ja sogar unvergesslich war?<br />

Die meisten Menschen, die mit Pflanzen<br />

und Gärten zu tun haben, können es fast<br />

immer.<br />

Ich <strong>den</strong>ke noch gerne an die verschie<strong>den</strong>en<br />

Treffs mit Gartenfreun<strong>den</strong> in diesem<br />

Jahr, an die Besuche in frem<strong>den</strong> Gärten,<br />

unsere Reise nach Frankreich an die Loire,<br />

das Arboret<strong>um</strong> von Michel Davo, unser<br />

Sommerfest bei Fam. Busemann, man<br />

kann so weitermachen.<br />

Da ist das neue Auto im Sommer, es ist<br />

halt wie<strong>der</strong> rot, die Tochter hat doch noch<br />

eine Lehrstelle bekommen und die Schildkröten<br />

haben dieses Jahr für Nachwuchs<br />

gesorgt. Der vivax „Aureocaulis“ hat erstmals<br />

die 8-Meter-Marke übersprungen, die<br />

Fenster am Haus müssten auch mal wie<strong>der</strong><br />

gestrichen wer<strong>den</strong>.<br />

Man erinnert sich fast nur an schöne Dinge,<br />

das graue und schlechte wird schnell<br />

vergessen, abgehakt.<br />

Was bringt das nächste Jahr?<br />

Die Bambusfreunde fahren nach Schottland,<br />

ins Land von Nessi, <strong>der</strong> Kilt tragen<strong>den</strong><br />

Männer, in <strong>den</strong> rauhen, so geschichtsträchtigen<br />

Nor<strong>den</strong> Großbritanniens. Wir<br />

wer<strong>den</strong> einen Tag länger unterwegs sein.<br />

Haben also noch mehr Zeit für Land, Leute,<br />

gutes Essen, Kultur und seltene Pflanzen.<br />

Merken Sie sich <strong>den</strong> Termin vor, 14.<br />

bis 19. Mai 2004, die Anmeldekarte liegt<br />

in diesem Journal.<br />

Wie wird es mit <strong>der</strong> Blüte unserer Fargesien<br />

weitergehen? Wer trägt letzten Endes<br />

die Schuld an diesem Fiasko? Sind es die<br />

Labors, die das schnelle Geld verdienen<br />

wollen, ohne sich auf langjährige und kostspielige<br />

Sichtungen einzulassen? Sind es<br />

unsere Bambusbetriebe, die als erster neue<br />

Klone im Katalog anbieten wollen?<br />

Eines ist sicher, egal wer die Schuld trägt,<br />

zweimal kurz hintereinan<strong>der</strong> Totalausfall<br />

im Garten, wer pflanzt da noch freiwillig<br />

Bambus?<br />

Es wird in Zukunft sehr viel Überredungskunst<br />

kosten, Bambus wie<strong>der</strong> an <strong>den</strong> Mann<br />

(Frau) zu bringen. Autos, Waschmaschinen<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fön haben eine Herstellergarantie,<br />

für Bambus weiten wir das ganze dann<br />

schriftlich auf sechzig Jahre aus.<br />

Die EBS-D macht da je<strong>den</strong>falls nicht mit,<br />

wir distanzieren uns bis auf weiteres von<br />

jeglicher Sortenempfehlung bei Fargesia<br />

murielae und nitida.<br />

Was schenken Sie sich eigentlich zu Weihnachten?<br />

Auf dem Markt sind zwei neue<br />

Bambusbücher, in Taschenformat, erhältlich.<br />

„Bambus auswählen und pflegen“ von<br />

S.Crouzet, „Bambus einfach & exotisch“<br />

von Wolfgang Eberts. Sie können sie auch<br />

Ihrem Nachbarn schenken, er versteht Sie<br />

dann sicher besser.<br />

Es ist wun<strong>der</strong>bar, wenn es im Sommer rote<br />

Rosen regnet – aber jetzt freue ich mich<br />

auf die ersten Schneeflocken im Gesicht<br />

und Eisbl<strong>um</strong>en auf <strong>der</strong> Fensterscheibe.<br />

Diese filigranen Meisterwerke <strong>der</strong> Natur<br />

offenbaren erst bei näherem Hinsehen<br />

ihre eigene Schönheit. Ganz so wie winterliche<br />

Gartenlandschaften spannende<br />

Strukturen betonen.<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen<br />

eine gesegnete und geruhsame Weihnachtszeit,<br />

kommen Sie gesund ins Jahr<br />

2004.<br />

Ihr Gerhard Sieber<br />

Für das bevorstehende Weihnachtsfest<br />

und <strong>den</strong> Rutsch ins neue Jahr<br />

wünschen wir Ihnen<br />

Besinnlichkeit, Zufrie<strong>den</strong>heit<br />

und ein glückliches Gartenjahr 2004.<br />

Ihre EBS-Deutschland<br />

3


Albrecht Weiss<br />

Der Bambus des Jahres 2004 gekürt: Geigensaiten<strong>bambus</strong><br />

Bambusporträt: Phyllostachys vivax f. aureocaulis N.X. Ma<br />

Name: Geigensaiten<strong>bambus</strong> (aus dem chinesischen<br />

übersetzt) Kurzform: „Geigi“,<br />

weil die Halme mit einer streifenförmigen<br />

Zeichnung kontrastiert sind, vergleichbar<br />

wie die Saiten einer Geige.<br />

Vorkommen/Herkunft: China, Provinz<br />

Henan, kultiviert in Zhejiang z.B. im Bambusversuchsgarten<br />

in Anjii. Er wurde von<br />

Dr. H. Simon (Markthei<strong>den</strong>feld) 1993<br />

nach Deutschland zuerst in seinen Gartenbau-<br />

und Sichtungsbetrieb mit Schwerpunkt<br />

Bambus eingeführt. Danach wurde<br />

dieser Bambus von U. Will<strong>um</strong>eit, Darmstadt,<br />

und W. Eberts, Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong> sehr<br />

rasch weiterverbreitet. Von Letzterem wurde<br />

die Pflanze ca. 1994 auch an die Amerikanische<br />

Bambusgesellschaft weitergegeben.<br />

Wuchsform: Stark ausläufertreibend bei<br />

günstigem Standort. Die Halme sind ausgeprochen<br />

lichtwendig, daher bei einseitigem<br />

Seitenlicht am Rande von Gruppen<br />

o<strong>der</strong> ganzen Hainen schräg nach außen<br />

wachsend.<br />

Höhe/Stärke: 4-8 Meter. Am Bo<strong>den</strong> auffallend<br />

dicke Triebe, die mit <strong>der</strong> Höhe verhältnismäßig<br />

rasch sich verschlanken. An<br />

<strong>der</strong> Basis 30-60 mm Durchmesser. Bei <strong>der</strong><br />

extrem vitalen grünen Ausgangsform Ph.<br />

vivax wer<strong>den</strong> für die Heimat China Höhen<br />

bis zu 15 o<strong>der</strong> 20 Meter angegeben, bei<br />

Halmquerschnitten bis zu 13 cm im Extremfall;<br />

gewöhnlich bis 8 cm. Diese Dimensionen<br />

kann <strong>der</strong> deutlich schwachwüchsigere<br />

„Geigi“ Geigensaiten<strong>bambus</strong><br />

nicht in seiner Heimat erreichen, <strong>um</strong> so<br />

weniger bei uns. Er ist aber bei uns trotzdem<br />

in die oberste Größenklasse einzuordnen.<br />

Halme/Halmschei<strong>den</strong>: Bereits an Jungpflanzen<br />

wer<strong>den</strong> sehr rasch mächtige Halme<br />

gebildet. Die Farbe ist hellgelb bis<br />

ockerfarben; kurze dicke Internodien an<br />

<strong>der</strong> Halmbasis. An <strong>den</strong> unteren und mittleren<br />

Internodien sind oft scharf kontrastierte<br />

Zeichnungen in Form verschie<strong>den</strong><br />

dicker grüner Streifen zu fin<strong>den</strong>, die von<br />

einem Internodi<strong>um</strong> z<strong>um</strong> benachbarten<br />

über <strong>den</strong> Knoten hinweg springen können<br />

(wie Geigensaiten über einen Steg). Gelegentlich<br />

fin<strong>den</strong> sich sogar Halme, die eine<br />

chimärenhafte Zeichnung aufweisen. Die<br />

4<br />

eine Seite eines solchen Halmes ist dann<br />

bsp. schwefelgelb, die an<strong>der</strong>e in diesem<br />

beson<strong>der</strong>en Fall leuchtend grün von <strong>der</strong><br />

Basis bis in die Spitze durchgehend. Eine<br />

solche Pflanze, die aus ganz deutlich<br />

unterschiedlichen Hälften zusammengesetzt<br />

ist, bezeichnet man in <strong>der</strong> Botanik<br />

als Chimäre – nach alten griechischen Sagenvorstellungen<br />

mit zweiköpfigen Lebewesen<br />

(Menschen, Götter, Tiere).<br />

Die Halmschei<strong>den</strong> von „Geigi“ sind ka<strong>um</strong><br />

an<strong>der</strong>s als bei <strong>der</strong> rein grünen Stammform<br />

gefärbt. Bräunliche bis schwärzliche<br />

Flecken und Streifen auf hellbraunem<br />

G<strong>rund</strong>, also stark getigert, also sehr dekorativ<br />

gezeichnet, aber ebenso wie bei an<strong>der</strong>en<br />

Phyllostachysarten und -formen in<br />

wenigen Tagen verblassend und zu Bo<strong>den</strong><br />

fallend.<br />

Blatt: Groß und breit, auf günstigen Standorten<br />

bis 20 cm lang und 15-25 mm breit.<br />

Die Stellung <strong>der</strong> Blätter ist auffallend<br />

schräg nach unten. Dadurch wirkt das<br />

Laub sehr dekorativ.<br />

Winterhärte: Der Ph. Vivax f. aureocaulis<br />

zählt zu <strong>den</strong> nur mittelharten Sorten unter<br />

unseren Garten<strong>bambus</strong>.<br />

Standort: Voll sonnig, soweit möglich,<br />

trotzdem geschützt.<br />

Gartenpraxis / Pflegeanfor<strong>der</strong>ung: Sehr<br />

attraktive Gartenform. Wie ein tatsächlich<br />

südländischer Bambus, aber bei uns nördlich<br />

<strong>der</strong> Alpen ein Bambus mit knapper<br />

Frosthärte. Um gelegentliche Winterschä<strong>den</strong><br />

zu minimieren entwe<strong>der</strong> nur im Vorzugsklima<br />

verwen<strong>den</strong>, o<strong>der</strong> im an<strong>der</strong>en<br />

Falle vorsorglich Bo<strong>den</strong>schutz durch winterliche<br />

Mulchdecke geben; evtl. zusätzlichen<br />

Schutz durch Folienzelt o<strong>der</strong> Rohrmatten<br />

bei schweren Wintereinbrüchen<br />

geben. An<strong>der</strong>nfalls sind Schä<strong>den</strong> nicht vermeidbar,<br />

welche allerdings durch die<br />

Raschwüchsigkeit in wenigen Jahren wie<strong>der</strong><br />

wettgemacht wer<strong>den</strong>. Der "Geigi“ als<br />

ein attraktiver Vertreter <strong>der</strong> höchsten Phyllostachys-Typen<br />

braucht bei uns einen<br />

vollsonnigen und bo<strong>den</strong>warmen Standort.<br />

Trockene Bö<strong>den</strong> und lufttrockene Standorte<br />

lassen sich durch häufige Wassergaben<br />

aufwerten. Wegen <strong>der</strong> starken<br />

Wüchsigkeit auf günstigen Standorten ist<br />

<strong>der</strong> Einbau einer Rhizomsperre angezeigt.<br />

Topfkultur/Ra<strong>um</strong>begrünung: Bei raschem<br />

Wachst<strong>um</strong> dieser Gartenform ist Topfkultur<br />

weniger empfehlenswert.<br />

Gärtnerische Verwendung: Faszinieren<strong>der</strong><br />

goldhalmiger Bambus in Form hoher Haine<br />

zu erziehen, o<strong>der</strong> bei eingeschränkten<br />

rä<strong>um</strong>lichen Möglichkeiten als prägnante<br />

Solitärpflanze einzusetzen. Der „Geigi“<br />

hat einen attraktiven, herausgehobenen<br />

Standort verdient, <strong>um</strong> das Spiel <strong>der</strong> expressionistisch<br />

gestreiften Zeichnungen<br />

seiner Halme herauszustellen.<br />

Beim „Geigi“ gibt es eine erblich vorgeprägte<br />

Beson<strong>der</strong>heit, die auf die Verwendung<br />

und Pflege im Garten Auswirkung<br />

hat. Den „Geigi“ könnte man auch gut<br />

„Wandel<strong>bambus</strong>“ nennen – eine Laune <strong>der</strong><br />

Natur zeigt sich bei verschie<strong>den</strong>en panaschierten<br />

Phyllostachys dann und wann.<br />

Bei keinem uns bekannten Phyllo tritt das<br />

aber so häufig auf wie beim „Geigi“. An irgendeinem<br />

Maitag nach vielen normalen<br />

Jahren zeigt er sich plötzlich verrückt. Wie<br />

ein farbwechselndes Chamäleon treibt unser<br />

Bambus an<strong>der</strong>sfarbige Halme und auch<br />

die Dimensionen <strong>der</strong> Pflanze verän<strong>der</strong>n<br />

sich erheblich. Die G<strong>rund</strong>farbe <strong>der</strong> Halme<br />

ist dann nicht mehr gelb, son<strong>der</strong>n sattgrün.<br />

Oberhalb je<strong>der</strong> Verzweigung in je<strong>der</strong><br />

Halmrinne (Sulcus) färbt sie sich gelb.<br />

Nachdem sich unser ursprünglicher „Geigi“<br />

auf diese Weise in seine Umkehrform<br />

verwandelt hat, erhält er auch einen neuen<br />

wissenschaftlichen Namen: Ph. vivax f.<br />

huangwenzhu. Der chinesische Name zu<br />

deutsch: Huang-Wen-Bambus. In dieser<br />

Umkehrform wirkt er dann zwar nicht so<br />

attraktiv, nicht so spektakulär, weil weniger<br />

farblich kontrastiert. Er zeigt sich jedoch<br />

vitaler, d.h. er wächst auf gleichen<br />

Standorten stärker und auch höher, aber<br />

in <strong>den</strong> Proportionen, beson<strong>der</strong>s im Durchmesser,<br />

schlanker. Merkliche Vorteile des<br />

Huang-Wen-Bambus sind, dass er größere<br />

Frosthärte zeigt als „Geigi“ und auch zugleich<br />

standfester gegen Stürme und Nassschnee<br />

ist.<br />

Wenn sich eine Verwandlung des „Geigi“<br />

im eigenen Garten abspielt, ist es ratsam,<br />

gestalterisch einzugreifen. Der verwandel-


te einzelne Halm, o<strong>der</strong> nach einigen Jahren<br />

die ganze Gruppe, sind mittelfristig<br />

samt <strong>den</strong> dazugehörigen Rhizomen herauszunehmen,<br />

und können an einer an<strong>der</strong>en<br />

Stelle für einen neuen Hain verwendet<br />

wer<strong>den</strong>. Belässt man beide Spielformen an<br />

ihrem Platz, so wird sich zunehmend <strong>der</strong><br />

vitalere Huang-Wen-Bambus durchsetzen<br />

und <strong>der</strong> schwächerwüchsige „Geigi“<br />

zurückgehen. Verschie<strong>den</strong>e Experimente<br />

sind <strong>den</strong>kbar.<br />

Bambus des Jahres 2004<br />

Im heißen Sommer beim Bambusfest<br />

2003 unserer Gesellschaft in Mönchengladbach-Venn<br />

wurde medienwirksam <strong>der</strong><br />

Bambus 2004 gekürt. Von <strong>den</strong> 5 Favoriten<br />

schaffte unser „Geigi“ mit geringem<br />

Abstand vor Fargesia robusta das Rennen.<br />

Er steht jetzt seit ca. 10 Jahren in Sichtung,<br />

wurde dementsprechend geprüft und<br />

hat sich über diesen Zeitra<strong>um</strong> bewährt.<br />

1994 erschien ein faszinierendes chinesischsprachiges<br />

Fachbuch, das zugleich<br />

auch auf englisch herauskam: A Compendi<strong>um</strong><br />

of Chinese <strong>Bamboo</strong>. Die Autorenschaft,<br />

ein chinesisches Fachkomitee von<br />

ca. zwanzig Mitarbeitern, vergibt in diesem<br />

großartig bebil<strong>der</strong>ten Buch unserem Bambus<br />

des Jahres folgendes Prädikat: „An<br />

excellent ornamental species“ – Eine<br />

herausragende ornamentale Form! Im selben<br />

chinesischen Werk wird bereits die grüne<br />

Ursprungsart, aus welcher <strong>der</strong><br />

„Geigi“ entstan<strong>den</strong> sein muss, eingeschätzt<br />

und bewertet: „Quiet attractive“. In<br />

<strong>der</strong> deutschsprachigen Fachliteratur fin<strong>den</strong><br />

sich ganze Lobesre<strong>den</strong> über unseren<br />

Favoriten bereits seit 1996.<br />

Jetzt nach ca. 10-jährigen Erfahrungen<br />

und Austausch in Deutschland gelangt <strong>der</strong><br />

„Geigi“ zu seinen Ehren. Er hat es tatsächlich<br />

verdient, bei <strong>der</strong> ersten Wahl eines<br />

Bambus des Jahres, für das Jahr 2004 in<br />

<strong>den</strong> Medien hervorgehoben zu wer<strong>den</strong>.<br />

Der „Geigi“ mit seiner Wirkung macht<br />

nicht nur Bambus-Masse, son<strong>der</strong>n auch<br />

Bambus-Klasse! Bereits kleine Pflanzen von<br />

ka<strong>um</strong> 3 m Höhe zeigen alle ihre herausragen<strong>den</strong><br />

Eigenschaften. Der „Geigi“ gewinnt<br />

laufend noch mehr an Beliebtheit –<br />

gerade bei neuen Bambusfreaks. Allen<br />

neuen und alten Bambusfreun<strong>den</strong> wünschen<br />

wir z<strong>um</strong> Jahresende und für das neue<br />

Jahr viel Glück und Freude.<br />

Foto rechts: Austrieb bei Phyllostachys vivax<br />

‘Aureocaulis’. Foto: Reinhard Trautmann<br />

5


Theo Heemskerk<br />

Bambus des Jahres 2004 – auch mein Favorit<br />

Im letzten Bambus Journal regte unser Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Gerd Sieber an, eigene Beobachtungen<br />

und Erfahrungen über „Ph. Vivax<br />

Aureocaulis“ zu berichten, was ich<br />

hiermit versuche.<br />

1999 kaufte ich bei einer Krefel<strong>der</strong> Ba<strong>um</strong>schule<br />

einen schönen, kräftigen Ph. Vivax<br />

Aureocaulis. Ich suchte für ihn eine kleine,<br />

sonnige, windgeschützte Ecke in unserem<br />

Garten, wo vorher noch nie ein an<strong>der</strong>er<br />

Bambus stand.<br />

Ich pflanzte ihn in einen Betonring, Durchmesser<br />

1 m, in ein 50 cm hohes, gut durchmischtes<br />

Bo<strong>den</strong>substrat aus je 1/3 sandigem<br />

Mutterbo<strong>den</strong>, Kompost vom<br />

Kompostwerk und verrottetem Pferdemist<br />

– angereichert mit einer Mischung aus<br />

Bentonit, Lavasteinmehl, Algenkalk, Klimagnesia<br />

und Rhizinusschrot.<br />

Diese Mischung tat ihm gut, <strong>den</strong>n im gleichen<br />

Jahr schob er fünf kräftige Halme. Im<br />

darauf folgen<strong>den</strong> Jahr trieb er zwölf neue<br />

Halme bis zu einem Durchmesser von<br />

4 cm und einer Länge von 5-6 m. Von<br />

eventuellen Frostschä<strong>den</strong> keine Spur.<br />

Mir wurde im Sommer klar, dass er, wenn<br />

seine Triebkraft so weiter geht, in seiner<br />

„kleinen Ecke“ nicht mehr lange zu halten<br />

ist. Im Jahr 2001 kam „er“ mit Gewalt und<br />

trieb 26 neue Halme bis zu 5 cm Durchmesser<br />

und über 6 m Länge. Ein Riesenrhizom<br />

schob sich unter meine Lebensba<strong>um</strong>hecke.<br />

Da stand für mich fest: wenn<br />

die neuen Halme ausgewachsen sind, muss<br />

er „raus aus seinem Betongefängnis“ (Ausgabe<br />

3/2001).<br />

Die Hauptpflanze wurde samt Betonring<br />

mit Hilfe eines Baggers <strong>um</strong>gesetzt. Zwölf<br />

abwan<strong>der</strong>nde Halme wur<strong>den</strong> an an<strong>der</strong>er<br />

Stelle mit Rhizomsperre (alter Transportbandg<strong>um</strong>mi)<br />

in einer Bo<strong>den</strong>mischung wie<br />

vor eingepflanzt. Daraus ist jetzt nach zwei<br />

Jahren ein schöner Horst gewor<strong>den</strong> und<br />

ich muss mir wohl bald wie<strong>der</strong> Gedanken<br />

über eine nächste Teilung machen.<br />

An <strong>der</strong> Hauptpflanze habe ich dieses Jahr<br />

eine merkwürdige Beobachtung gemacht.<br />

An einer Seite <strong>der</strong> Pflanze schoben sich<br />

zwei kräftige, dunkelgrüne Halme mit einem<br />

Durchmesser von 3 cm und einer Länge<br />

von 4 m heraus. Es folgten noch drei<br />

weitere kleine Halme. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />

schob sich ebenfalls ein dunkelgrüner<br />

Halm gleicher Stärke und Länge aus dem<br />

Bo<strong>den</strong>. Aber dieser Halm hat einen kräftigen<br />

gelben Sulcus, ein kleiner nachwachsen<strong>der</strong><br />

Halm zeigte das gleiche Bild.<br />

So weit meine Erfahrungen mit meinem<br />

Favoriten.<br />

Alois Münst<br />

Phyllostachys vivax „aureocaulis“ in <strong>den</strong> Verkaufskatalogen<br />

Nicht uninteressant finde ich, wie ein und<br />

dieselbe Pflanze angeboten wird. Ich habe<br />

mir einmal die Mühe gemacht und nachgesehen,<br />

wie diese Art bei unseren führen<strong>den</strong><br />

Anbietern in ihren Katalogen und Preislisten<br />

angepriesen wird, was Wuchshöhe<br />

und vor allem die Winterhärte betrifft.<br />

Im neuen Buch „Bambus“ von Crouzet und<br />

Colin aus dem Verlag Ulmer (erschienen<br />

2003) wird Ph. vivax -22° C zugetraut und<br />

sehr gewissenhaft auf eine weitere Schwachstelle<br />

<strong>der</strong> Art verwiesen: die dünnwandigen<br />

Halme sind empfindlich gegen Wind und<br />

Schneebruch gefährdet!<br />

Anbieter Größe winterhart bis<br />

Bambuscentr<strong>um</strong> Eberts 4 bis 6m -20° C<br />

Bambusinsel Janssen 5 bis 9m -21 bis -24° C<br />

Oprins / Belgien 10m -35° C<br />

Bambus-Informationszentr<strong>um</strong> (Katalog) 4 bis 8m -18 bis -22° C<br />

Bambus-Informationszentr<strong>um</strong> (Preisliste) 4 bis 8m -18 bis -25°C<br />

Bambuscentr<strong>um</strong> Nie<strong>der</strong>bayern vor dem Jahr 2000 6 bis 8m -28° C<br />

Bambuscentr<strong>um</strong> Nie<strong>der</strong>bayern seit dem Jahr 2000 6 bis 8m -20° C<br />

Ergänzend darf ich auf meine Erfahrung<br />

mit diesem so wun<strong>der</strong>schönen Bambus<br />

verweisen: Seit sieben bzw. fünf Jahren<br />

stehen bei mir in Oberschwaben zwei unterschiedliche<br />

Herkünfte, die jedes Jahr<br />

beinahe total zurückfrieren. Dabei lagen<br />

die Minima nie über -20° C. Dies zeigt deutlich,<br />

dass die Katalogangaben teilweise<br />

völlig an <strong>der</strong> Realität vorbeigehen. Diesbezüglich<br />

darf auch noch einmal auf die<br />

EBS-Winterhärte-Aktion 1996 / 97 verwiesen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

6


Wolfgang Dillmann<br />

Klone von Vivax aureocaulis<br />

Wohl noch nie wur<strong>den</strong> so viele Bambusse<br />

in so kurzer Zeit eingeführt wie von Vivax<br />

aureocaulis. Vor allem aus sehr unterschiedlichen<br />

Quellen. So konnte man<br />

schon im Bambusbrevier <strong>der</strong> EBS von<br />

1996 von Vivax aureocaulis Klon B lesen.<br />

Im neuen Bambusbuch des Verlages Ulmer<br />

wird angegeben, dass <strong>der</strong> gelbe Vivax z<strong>um</strong><br />

ersten Mal 1989 nach Belgien eingeführt<br />

wor<strong>den</strong> ist. Den Fachleuten nach soll es<br />

sich <strong>um</strong> eine natürliche Form handeln, die<br />

im Distrikt Yongchen in Ost-China entdeckt<br />

wurde. Aber wie alle eifrigen Bambusbrief-Leser<br />

aus <strong>der</strong> Sortenbeschreibung<br />

in Heft Nr. 4/96 wissen, wurde Phyllostachys<br />

Vivax aureocaulis aus dem Bambusversuchsgarten<br />

in Anjii, Provinz Zhejiang,<br />

1993 nach Deutschland eingeführt.<br />

In einem an<strong>der</strong>en Bambusbrief konnte<br />

man lesen, dass <strong>der</strong> Ph. Vivax aureocaulis<br />

aus Nie<strong>der</strong>bayern sehr viel winterhärter<br />

sein soll, als <strong>der</strong> holländische Klon. Nach<br />

dem, was ich alles las und hörte, wur<strong>den</strong><br />

drei verschie<strong>den</strong>e Klone in Deutschland<br />

verkauft.<br />

Z<strong>um</strong> ersten <strong>der</strong> holländische Klon, <strong>der</strong> mit<br />

dem Belgischen i<strong>den</strong>tisch ist und weniger<br />

winterhart sein soll.<br />

Z<strong>um</strong> zweiten <strong>der</strong> Klon aus Nie<strong>der</strong>bayern,<br />

<strong>der</strong> eine beson<strong>der</strong>e Winterhärte haben soll.<br />

Zuletzt <strong>der</strong> Klon aus Südwestdeutschland,<br />

<strong>der</strong> Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong>-Klon, <strong>der</strong> gute dicke Halme<br />

schiebt.<br />

Als ich 1997 meinen ersten Ph. Vivax aureocaulis<br />

in Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong> kaufte, war ich<br />

sehr froh, das letzte Exemplar ergattert zu<br />

haben, obwohl die Pflanze viel zu mickrig<br />

und zu teuer war. Zu Hause ausgepflanzt,<br />

fand unter meinen an<strong>der</strong>en Bambussen<br />

plötzlich eine Inflation statt: Die grünhalmigen<br />

Bambusse waren für mich jetzt nur<br />

noch die Hälfte wert. Der gelbe Vivax entwickelte<br />

sich am Anfang sehr langsam, danach<br />

aber überraschend schnell, wie in<br />

meinem Bericht im Bambusjournal März<br />

2002 nachzulesen ist. In diesem Jahr hat<br />

mein gelber Vivax die ersten bei<strong>den</strong> Halme<br />

geschoben, die bis zu 6 cm Durchmesser<br />

haben. Auch konnte ich in diesem<br />

Sommer erleben, dass die Halme nicht<br />

mehr so hoch wuchsen, wie im Jahr zuvor;<br />

selbst die neu getriebenen Blätter waren<br />

<strong>um</strong> einiges kleiner. Dies lag z<strong>um</strong> einen am<br />

Abstechen meines zehnten Ablegers, z<strong>um</strong><br />

an<strong>der</strong>en am extrem trockenen Sommer,<br />

<strong>den</strong> ich mit meiner Gießkanne alleine nicht<br />

bekämpfen konnte.<br />

Auffallend sind bei diesem Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong>-<br />

Klon – außer <strong>den</strong> dicken Halmen – die<br />

großen schwarzen Flecken, die in manchen<br />

Wintern entstehen. Solche Flecken<br />

gibt es aber auch bei an<strong>der</strong>en Bambusarten,<br />

wie z.B. bei Phyllostachys viridi glaucescens.<br />

Sie entstehen häufig im Februar,<br />

wenn die Nächte noch sehr kalt sind, am<br />

Tage die Sonne aber schon sehr stark auf<br />

die Halme brennt. Damit wird <strong>der</strong> Saftstrom<br />

auf <strong>der</strong> Sonnenseite stark angeregt.<br />

Der Saft steigt auf und staut sich unterhalb<br />

des Knotens. In <strong>der</strong> folgen<strong>den</strong> Nacht gefriert<br />

<strong>der</strong> gestaute Saft, dadurch wird die<br />

äußerste Halmschicht zerstört. Es bildet<br />

sich eine Kältebrücke von außen nach innen.<br />

Man erkennt sie am Morgen am Raureif,<br />

<strong>der</strong> sich an dieser Stelle gebildet hat.<br />

Die schwarzen Flecken hängen aber nicht<br />

alleine vom Winter ab, son<strong>der</strong>n in starkem<br />

Maße auch von <strong>der</strong> Düngung. So gibt es<br />

bei sehr viel Mineraldüngereinsatz beson<strong>der</strong>s<br />

große schwarze Flecken. Nach meinen<br />

Erfahrungen kann man die Fleckenbildung<br />

weitgehend verhin<strong>der</strong>n, indem<br />

man nur mit Hornspänen düngt. An<strong>der</strong>erseits<br />

bereichern die schwarzen Flecken<br />

das Farbenspiel <strong>der</strong> Halme ungemein.<br />

Was mich bei meinem Vivax aureocaulis<br />

zwischen Häusern beson<strong>der</strong>s beeindruckte,<br />

waren nicht alleine die 6 cm dicken Halme,<br />

son<strong>der</strong>n auch das schnelle Wachst<strong>um</strong><br />

nach Sü<strong>den</strong>. So bildete sich neben <strong>den</strong> alten<br />

Halmen im Nor<strong>den</strong> ein neuer Bambuswald<br />

mit neun dicken Halmen im trockneren<br />

Sü<strong>den</strong>. Während die früheren<br />

Halme nur etwa 1,30 m nach Sü<strong>den</strong> auswan<strong>der</strong>ten,<br />

so befindet sich <strong>der</strong> neue Bambuswald<br />

etwa zwischen 2 und 5,60 m von<br />

<strong>der</strong> ursprünglichen Pflanzstelle entfernt.<br />

Interessant ist auch, dass sich im feuchteren<br />

Nor<strong>den</strong> <strong>der</strong> Pflanzstelle in diesem Jahr<br />

kein einziger Spross blicken ließ. Durch die<br />

stärkere Bo<strong>den</strong>erwärmung im Sü<strong>den</strong> des<br />

Bambushorstes treiben die Sprossen dort<br />

zwei Wochen früher aus, als z<strong>um</strong> Beispiel<br />

letztes Jahr im Nor<strong>den</strong>. Dadurch bekommen<br />

die Sonnensprossen als erstes die<br />

volle Energie zur Verfügung gestellt, die in<br />

<strong>den</strong> Rhizomen gespeichert ist. Im Schatten<br />

des Nor<strong>den</strong>s können nur in feuchten<br />

Jahren einige wenige Halme zur Sonne<br />

durchbrechen. Die meisten Schatten-<br />

Sprossen wer<strong>den</strong> mangels gespeicherter<br />

Energie von <strong>der</strong> Bambuspflanze einfach<br />

aufgegeben.<br />

Das trockene Jahr machte sich auch dadurch<br />

bemerkbar, dass die 6 cm dicken Halme<br />

nur wenig über 6 m hoch wur<strong>den</strong>,<br />

während im Jahr zuvor <strong>der</strong> 5,5 cm dicke<br />

Halm locker die 8 m Höhe schaffte.<br />

Bei dem überfallartigen Wachst<strong>um</strong> meines<br />

gelben Vivax nach Sü<strong>den</strong> habe ich mich<br />

nicht gewun<strong>der</strong>t, als mein nord-westlicher<br />

Nachbar mich ganz überrascht gefragt hat,<br />

wo <strong>den</strong>n die vielen dicken Bambushalme<br />

herkommen. Er war wohl <strong>der</strong> Meinung, ich<br />

hätte die bis zu 6 cm dicken Halme bei<br />

Nacht und Nebel einfach eingepflanzt, <strong>um</strong><br />

ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen. Auf<br />

meine Erklärung, <strong>der</strong> Bambus sei von ganz<br />

alleine dorthin gewachsen, reagierte er nur<br />

mit ungläubigem Staunen. Damit mein<br />

Nachbar nicht eines Tages auf <strong>der</strong> Schattenseite<br />

des Lebens steht, muss ich in Zukunft<br />

wohl die bis zu 8 m hohen Halme<br />

einkürzen und die Halme an <strong>der</strong> Grenze<br />

entfernen.<br />

Den zweiten Vivax aureocaulis Klon bekam<br />

ich 1998 mit <strong>der</strong> Post aus Nie<strong>der</strong>bayern.<br />

Als ich ihn auspackte, kamen mir<br />

die Tränen. Die Pflanze hatte nur einen<br />

5 mm dicken Halm mit sieben Blättern.<br />

Trotz allem schob er im gleichen Jahr noch<br />

einen dünnen Halm. Aber erst 2000<br />

wuchs er sortentypisch weiter. Was mir bei<br />

diesem Bayern-Klon beson<strong>der</strong>s auffällt: er<br />

hat in meinem Garten noch keinen einzigen<br />

schwarzen Fleck bekommen, trotz <strong>der</strong><br />

z<strong>um</strong> Teil kalten Winter, was für seine Winterhärte<br />

spricht. Insgesamt hat dieser Klon<br />

<strong>den</strong> Wuchscharakter eines Berg<strong>bambus</strong>ses.<br />

Dazu passt auch die „Faulheit“, viele<br />

Sprossen zu schieben. Es bildet sich gegenüber<br />

<strong>der</strong> Blattmasse ein Überhang an<br />

Rhizomen aus. So können im Winter die<br />

vielen Wurzeln die wenigen Blätter viel besser<br />

mit Saft versorgen. Auffallend ist auch,<br />

dass dieser Bayern-Klon im Verhältnis z<strong>um</strong><br />

Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong>-Klon kleinere Blätter hat.<br />

Durch die geringere Verdunstung <strong>der</strong> kleineren<br />

Blätter ist die Wasserversorgung im<br />

Winter besser ausreichend.<br />

Meinen dritten Klon aus Holland erwarb<br />

ich 2001 im Ba<strong>um</strong>arkt. Der gelbe Vivax<br />

stand gut durchwurzelt in einem 30-Liter-<br />

Topf, hatte aber wenige Halme. Das war<br />

vermutlich auch <strong>der</strong> G<strong>rund</strong>, weshalb ich<br />

ihn so preisgünstig im Ba<strong>um</strong>arkt erstehen<br />

konnte. Seine geringere Winterhärte zeigte<br />

er im kalten Winter 2001 / 2002. Ich<br />

hatte ihn samt Topf im Sonnen- und Windschatten<br />

eingegraben. Der daneben eingegrabene<br />

Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong>-Klon kam sehr<br />

viel wintergrüner durch die Frostperio<strong>den</strong>,<br />

als <strong>der</strong> stärker durchwurzelte Holland-<br />

Klon.<br />

7


Gerhard Sieber<br />

Bambusfreunde unterwegs – Schottland<br />

„Herbe Schönheit mit Charakter“ o<strong>der</strong> „Das Alaska Großbritanniens“<br />

Die Landschaft Schottlands gehört zu <strong>den</strong><br />

vielgestaltigsten und dramatischsten Regionen<br />

<strong>der</strong> britischen Insel mit mächtigen<br />

Bergketten, Mooren, “Lochs“ und bezaubern<strong>den</strong><br />

Buchten. Die abwechslungsreiche<br />

Geschichte dieser sagen<strong>um</strong>wobenen<br />

Gegend wird lebendig in malerischen Städten,<br />

mystischen Burgen und prunkvollen<br />

Schlössern.<br />

Fahren Sie mit uns vom 14. bis 19. Mai<br />

2004 in das Land von Maria Stuart und<br />

Bonnie Prince Charlie.<br />

Schottland, knapp 79 000 qkm groß hat<br />

nur 5,5 Mio. Bewohner. Der Nordwesten<br />

des Landes ist mit 2,6 Bewohnern pro qkm<br />

die am dünnsten besiedelte Region Europas.<br />

Die meisten Schotten in dieser trotz<br />

alledem mo<strong>der</strong>nen Region freut es bis auf<br />

<strong>den</strong> heutigen Tag, dass sie sich durch ihre<br />

gälischen Sprachwurzeln und die katholische<br />

Religion von <strong>den</strong> Englän<strong>der</strong>n, <strong>den</strong><br />

ungeliebten Nachbarn im Sü<strong>den</strong>, unterschei<strong>den</strong>.<br />

Auch halten sich noch immer<br />

hartnäckig Klischeevorstellungen, <strong>der</strong> Besucher<br />

hätte es in Schottland mit Kilt tragen<strong>den</strong>,<br />

unermüdlich Dudelsack spielen<strong>den</strong>,<br />

Whisky trinken<strong>den</strong> und Haferfla<strong>den</strong><br />

essen<strong>den</strong>, geizigen Schotten zu tun, die das<br />

ganze Jahr über Ba<strong>um</strong>stämme durch die<br />

Luft schleu<strong>der</strong>n und Steine mit mehr o<strong>der</strong><br />

weniger mystischer Vergangenheit in die<br />

Höhe stemmen.<br />

Aber sehen wir selbst.<br />

1. Tag: Freitag, 14. Mai:<br />

Anreisetag, ca. 550 km<br />

Abfahren wer<strong>den</strong> wir am Freitag, dem<br />

14. Mai 2004, morgens <strong>um</strong> 5:30 Uhr vom<br />

Parkplatz <strong>der</strong> Fa. Stewa in Alzenau. Es geht<br />

über Köln zur Nie<strong>der</strong>ländischen Grenze.<br />

Wenn nötig, wer<strong>den</strong> wir einen Zwischeneinstieg<br />

im Großra<strong>um</strong> Köln (Ruhrgebiet)<br />

anbieten. Während <strong>der</strong> Fahrt wird, wie in<br />

<strong>den</strong> Jahren zuvor, ein Begrüßungsfrühstücksbuffet<br />

gereicht. Bevor wir in Rotterdam/Zeebrügge<br />

einschiffen, reicht die Zeit<br />

noch aus, das Arboret<strong>um</strong> Trompenburg<br />

(Rotterdam) zu besichtigen. Schwerpunkte<br />

des im Jahre 1820 gegründeten Arboret<strong>um</strong>s<br />

wer<strong>den</strong> die Ze<strong>der</strong>nsammlung und das<br />

reichhaltige Hosta-Sortiment sein. Unser<br />

erstes gemeinsames Abendessen wird an<br />

Bord <strong>der</strong> Fähre gereicht. Die Überfahrt<br />

Rotterdam–Hull verschlafen wir in einer<br />

gerä<strong>um</strong>igen Zwei-Bett-Innenkabine.<br />

8<br />

2. Tag: Samstag, <strong>der</strong> 15. Mai:<br />

ca. 420 km<br />

Ausgeschlafen und guter Dinge erwartet<br />

uns ein ausgiebiges Buffet-Frühstück an<br />

Bord <strong>der</strong> Fähre. Danach Ausschiffung in<br />

Hull und Begrüßung unserer Reiseleitung,<br />

die uns die nächsten Tage begleitet. Die<br />

Fahrt führt uns nordwärts über das mittelalterliche<br />

Städtchen York Richtung Lake<br />

District Nationalpark. Begleitet wer<strong>den</strong><br />

wir von wun<strong>der</strong>schönen Tälern, Bergen<br />

und Seen. An <strong>der</strong> englisch-schottischen<br />

Grenze (The Bor<strong>der</strong>s) treffen wir auf das<br />

legendäre „Dorf <strong>der</strong> Liebespaare“, Gretna<br />

Green. Seit dem 18. Jh. konnten sich dort<br />

Jugendliche schon mit 16 Jahren ohne<br />

Einverständnis <strong>der</strong> Eltern vom Dorfschmied<br />

trauen lassen. Weiter geht es nach<br />

D<strong>um</strong>fries. Hier befindet sich das Gar<strong>den</strong><br />

Wise Plant & Gar<strong>den</strong> Centre, und es bietet<br />

sich die erste Möglichkeit des Pflanzenkaufs.<br />

Die letzte Etappe des Tages ist<br />

die Fahrt ins Hotel nach Glasgow. Dort<br />

Abendessen und Übernachtung.<br />

Hotel-Adresse :<br />

Holiday Inn Glasgow City West<br />

Bothwell Street<br />

GB-Glasgow G2 7EN<br />

Telefon 00 44 / 8 70 / 4 00 90 32<br />

3. Tag: Sonntag, 16. Mai:<br />

ca. 230 km<br />

Nach dem Frühstücksbuffet fahren wir<br />

nach Stirling. „Heart of Scotland“ wird<br />

Stirling oft genannt. Das auf einem 80 m<br />

hohen Felskegel gelegene Stirling Castle<br />

kann von vielen erfolgreichen Schlachten<br />

gegen die verfeindeten Englän<strong>der</strong> zwischen<br />

1297 bis 1766 erzählen.<br />

Danach fahren wir weiter nordwärts und<br />

erreichen im Tal des River T<strong>um</strong>mel <strong>den</strong><br />

3.000 Einwohner zählen<strong>den</strong> Luftkurort<br />

Pitlochry. Dort wer<strong>den</strong> wir in <strong>der</strong> Edradour<br />

Distillery unseren ersten schottischen<br />

Whisky verkosten. Sie ist Schottlands<br />

kleinste Brennerei und besteht schon seit<br />

250 Jahren. Der berühmte schottische<br />

Whisky geht auf frühchristliche irische<br />

Mönche zurück, sie nannten ihn „Uisge<br />

Beathad“, was gälisch ist und soviel wie<br />

Lebenswasser heißt. Schottischer Whisky<br />

schreibt sich ohne „e“, irischer Whiskey<br />

mit „e“. An <strong>den</strong> Seen, Wäl<strong>der</strong>n und Bergen<br />

<strong>der</strong> Perthshire Highlands vorbei<br />

geht es weiter durch die Grampian Mountains<br />

z<strong>um</strong> mo<strong>der</strong>nen Wintersportzentr<strong>um</strong><br />

Aviemore. Hier befindet sich die alpine<br />

Stau<strong>den</strong>gärtnerei Inshriach Alpine Plant<br />

Nursery, die zu einem Besuch einlädt. Es<br />

gibt die Möglichkeit des Pflanzenkaufs.<br />

Weiterfahrt zu unserem Hotel, Abendessen<br />

und Übernachtung.<br />

Hotel Adresse:<br />

Aviemore Inn<br />

Aviemore Centre<br />

GB-Aviemore PH22 1PF<br />

Telefon 00 44 / 14 79 / 81 02 61<br />

4. Tag: Montag, 17. Mai:<br />

ca. 250 km<br />

Nessie wartet auf uns. Nach dem Frühstück<br />

geht es zu dem wohl bekanntesten<br />

See Schottlands, “Loch Ness“. Urquhart<br />

Castle, am Ufer gelegen, lohnt für einen<br />

Fotostopp. Und unaufhörlich rollen die<br />

Rä<strong>der</strong> Richtung Tomintoul und weiter z<strong>um</strong><br />

Balmoral Castle, dem Sommersitz <strong>der</strong><br />

Königin. Dort befindet sich eine Ausstellung<br />

mit Gemäl<strong>den</strong>, Silber, Porzellan und<br />

Royal Tartans. Wer dann noch nicht<br />

genug hat, <strong>den</strong> la<strong>den</strong> die Gärten zur Besichtigung<br />

ein. Es geht weiter über Perth<br />

und die bekannte Forth Bridge nach Edinburgh.<br />

Die schottische Hauptstadt empfiehlt<br />

sich für eine Besichtigung, z.B.die<br />

Royal Mile, die <strong>den</strong> Palace of Holyroodhouse<br />

mit dem imposanten Edinburgh<br />

Castle verbindet. Ein beson<strong>der</strong>es Highlight<br />

<strong>der</strong> Reise erleben wir bei einem typisch<br />

schottischen Abend im Prestonfield<br />

House mit Dinner & Show. Die Nacht verbringen<br />

wir in einem Hotel in Edinburgh.<br />

Hotel Adresse:<br />

Learmonth Ramada Jarvis<br />

18-20 Learmonth Terrace<br />

GB-Edinburgh EH4 1PW<br />

Telefon 00 44 / 1 31 / 3 43 26 71<br />

5. Tag: Dienstag, 18. Mai:<br />

ca. 350 km<br />

So langsam müssen wir Abschied nehmen<br />

von Schottland, aber nicht ohne vorher<br />

noch <strong>den</strong> Royal Botanic Gar<strong>den</strong> in Edinburgh<br />

besichtigt zu haben. Durch die historisch<br />

geprägte Bor<strong>der</strong>landschaft mit <strong>den</strong><br />

berühmten Orten Melrose und Jedburgh<br />

führt uns die Route zurück nach Hull. Melrose<br />

ist bekannt durch Sir Walter Scott,<br />

dem glühen<strong>den</strong> Nationalisten und begnadeten<br />

Schreiber, “Und willst Du des Zaubers<br />

sicher sein/So besuche Melrose bei<br />

Mon<strong>den</strong>schein“. In Melrose befin<strong>den</strong> sich


die Ruinen <strong>der</strong> einstigen großen Abtei.<br />

Immer noch beeindruckend ist die<br />

Abteikirche von Jedburgh. Sie liegt seit<br />

450 Jahren in Trümmern. Abbotsfort<br />

House, „Die Romanze in Stein und Mörtel“,<br />

wie Sir Walter Scott sein Tra<strong>um</strong>haus<br />

einst nannte, zeugt von seiner ungewöhnlichen<br />

Sammellei<strong>den</strong>schaft. Neben über<br />

10.000 Büchern und vielen Waffen findet<br />

man dort unter an<strong>der</strong>em eine Locke von<br />

Bonnie Prince Charlie, das mit Perlen verzierte<br />

Kruzifix <strong>der</strong> Maria Stuart, ein Klei<strong>der</strong>verschluss<br />

von Napoleon I. und vieles<br />

mehr. Wenn es die Zeit noch zulässt,<br />

wer<strong>den</strong> wir in dem mittelalterlichen Städtchen<br />

York auf <strong>der</strong> 4 km langen Stadtmauer<br />

spazieren gehen.<br />

Weiterfahrt nach Hull, Einschiffung,<br />

Abendessen und Übernachtung auf <strong>der</strong><br />

Fähre.<br />

6. Tag: Mittwoch, <strong>der</strong> 19. Mai:<br />

Heimreise, ca. 550 km<br />

Nach dem Frühstücksbuffet an Bord <strong>der</strong><br />

Fähre erfolgt die Heimreise nach Alzenau.<br />

Programmän<strong>der</strong>ungen vorbehalten!<br />

Reiseveranstalter:<br />

Stewa-Touristik<br />

Bezirksstraße 1<br />

63755 Alzenau<br />

Folgende Leistungen sind im Preis<br />

enthalten:<br />

Fahrt im ****Stewa Bistro-Bus mit Bordservice,<br />

56 Fahrgastplätzen (Schlafsessel)<br />

im Oberdeck, 16 Bistroplätzen im Unterdeck<br />

sowie heckseitig montiertem Skiträger<br />

für erworbene Pflanzen.<br />

1 Begrüßungsfrühstücksbuffet im Bus am<br />

1.Tag, wird von Stewa-Touristik kostenlos<br />

gestellt.<br />

Fährüberfahrt Rotterdam-Hull, Hull-Rotterdam<br />

incl. 2 Übernachtungen in 2 Bett<br />

Innenkabinen mit jeweils Abendessen und<br />

Buffet-Frühstück an Bord.<br />

3 Übernachtungen mit schottischem Frühstück<br />

in Hotels <strong>der</strong> guten Mittelklasse,<br />

alle Zimmer sind ausgestattet mit Bad o<strong>der</strong><br />

DU/WC.<br />

2mal ein 3-Gang-Abendmenü.<br />

Besichtigung einer Whisky-Destillerie.<br />

Schottischer Abend im Prestonfield House<br />

inkl. Abendessen und Show<br />

Schottisches Hochlanddiplom für je<strong>den</strong><br />

Gast.<br />

Deutschsprachige Reiseleitung während<br />

<strong>der</strong> gesamten Reise vom 2. bis 5.Tag.<br />

Sämtliche Rundfahrten wie im Text beschrieben.<br />

Informationsmappe über Schottland.<br />

Alle Eintritts- und Besichtigungsgel<strong>der</strong> sind<br />

im Preis enthalten.<br />

Preis pro Person<br />

Einzelzimmerzuschlag<br />

Aufpreise Fähre (pro Person):<br />

2-Bett-Kabine außen:<br />

1-Bett-Kabine innen:<br />

1-Bett-Kabine außen:<br />

595 Euro<br />

90 Euro<br />

35 Euro<br />

40 Euro<br />

75 Euro<br />

Es beseteht die Möglichkeit einer Reiserücktrittsversicherung.<br />

Pro Person 15 Euro.<br />

Bitte mit Reisepreis überweisen.<br />

Zur freundlichen Beachtung:<br />

Liebe Bambusfreunde, das Organisationsteam<br />

mit Edeltraud Weber und Gerhard<br />

Sieber hat es sich mit <strong>der</strong> Planung und Ausarbeitung<br />

des von Ihnen ausgewählten Reiseziels<br />

nicht leicht gemacht. Es soll für uns<br />

alle wie<strong>der</strong> eine unvergessliche Reise wer<strong>den</strong>.<br />

Kultur und Pflanzen stehen im Mittelpunkt.<br />

Der Reisepreis ist etwas höher als<br />

die letzten Jahre, be<strong>den</strong>ken Sie aber, wir<br />

sind einen Tag länger unterwegs, die sehr<br />

weite Entfernung zwischen Rotterdam und<br />

dem Nordosten Englands verbringen wir<br />

schlafend, in einer Zwei-Bett-Innenkabine,<br />

d.h.wir kommen ausgeschlafen auf <strong>der</strong><br />

Insel an. Die angegebenen Tages-Kilometer<br />

halten sich in einem erträglichen Rahmen.<br />

Alle Eintrittsgel<strong>der</strong> in Höhe von 40 Euro<br />

pro Person sind im Reisepreis enthalten.<br />

Mel<strong>den</strong> Sie sich bitte rechtzeitig auf <strong>der</strong> beiliegen<strong>den</strong><br />

Anmeldekarte an, Freunde und<br />

Bekannte unserer Mitglie<strong>der</strong> sind, wie immer,<br />

stets willkommen.<br />

Wir wünschen Ihnen schon jetzt eine angenehme<br />

und erholsame Reise.<br />

Besuchen<br />

Sie<br />

INTERNET-SHOP<br />

uns<br />

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Bambus<br />

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Fritz-Erler-Straße 7, 76133 Karlsruhe<br />

Mo.- Fr. 11.00 - 18.30 · Sa.11.00 - 14.00<br />

Unter Fax 07 21 / 3 84 23 46 o<strong>der</strong> Tel. 07 21 / 3 84 23 45 · www.erlebniswelt-<strong>bambus</strong>.de<br />

9


Udo Ne<strong>um</strong>ann<br />

Gunnera<br />

Liebe Leser,<br />

sicher haben Sie schon von an<strong>der</strong>en Pflanzenfreun<strong>den</strong><br />

Hinweise für die Gunnera bekommen.<br />

Trotzdem möchte ich Ihnen meine<br />

Erfahrungen mitteilen, auch wenn ich<br />

seit diesem Sommeranfang keine Pflanze<br />

dieser Art mehr besitze, aber zwanzig<br />

Jahre eine gepflegt habe. In Verbreitung<br />

ist oft G. manicata (syn. G. brasiliensis). Sie<br />

ist ähnlich <strong>der</strong> G. tinctoria (chilensis), aber<br />

in allen Teilen größer.<br />

Um die Pflanze genau bestimmen zu können,<br />

müsste man beide Arten direkt vergleichen<br />

können. Sogar die Botaniker sind<br />

sich da nicht immer einig. G.tinctoria<br />

besitzt große, geschlitzte Blätter. Der Blattstiel<br />

ist stark, fleischig, etwas rötlich, zylindrisch<br />

bis 2 m lang, mit harten hakenförmigen<br />

Stacheln versehen. Das Blatt, 1 bis<br />

2 m im Durchmesser, handförmig gelappt<br />

und eingeschnitten, runzlig und rau mit<br />

Stacheln auf <strong>den</strong> Rippen. Der Blütenstand<br />

ist 40 bis 50 cm hoch. Die Äste des Blütenstandes<br />

sind walzenförmig und 3 bis<br />

7 cm lang. Die Blüten sind klein, rötlich und<br />

zweihäusig. Blütezeit VI bis VIII.<br />

G. manicata ist ähnlich, in allen Teilen<br />

größer. Die Blätter sind viel größer, <strong>rund</strong>lich,<br />

weniger tief gelappt und weniger rau.<br />

Der Blattstiel ist stärker bestachelt und<br />

grün. Blütenstand bis 1 m lang, relativ dick,<br />

ca. 20 cm aufrecht, welcher sich später<br />

schräg stellt. Bei G.manicata erscheint<br />

<strong>der</strong> Blütenkolben im zeitigen Frühjahr mit<br />

<strong>den</strong> Blättern. G.tinctoria treibt die Blüte<br />

etwas später aus und blüht somit etwas<br />

später. Am Heimatstandort wird G.manicata<br />

3 bis 4 m hoch. Bis 3 m Höhe und<br />

1,60 m Blattdurchmesser habe ich es auch<br />

geschafft.<br />

Mit gutem Winterschutz ist die S<strong>um</strong>pfpflanze<br />

zu überwintern. Der Standort sollte<br />

sonnig bis halbschattig sein, <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong><br />

aus sehr feuchtem nährstoffreichen H<strong>um</strong>us<br />

bestehen. Zur Pflanzung ist eine Grube,<br />

ca. 75 cm bis 1 m tief und 1,5 m breit<br />

auszuheben. Diese mit gut verrottetem<br />

Kompost (kalkarm), Buchenlauberde, ein<br />

Jahr altem Kuhmist und Torf zu füllen,<br />

etwas toter Lehm ist auch gut. Man kann<br />

sagen, Erde ähnlich dem Rhodo<strong>den</strong>dron.<br />

Im Sommer reichlich wässern. Für Dunggüsse<br />

ist die Pflanze stets dankbar (Dünger<br />

wie für Rhodo<strong>den</strong>dron, Heidelbeere usw.).<br />

Die Pflanze etwas tiefer, ca. 20 cm, setzen,<br />

da diese mit <strong>den</strong> Jahren etwas hinauswächst.<br />

Aufgefülltes Pflanzloch mit Gefälle<br />

zur Mitte, Pflanze jedoch nicht tiefer setzen<br />

als sie vorher stand. Gepflanzt wird<br />

Mitte / Ende Mai nach <strong>den</strong> Spätfrösten,<br />

aber auch nicht später als August, sonst erfolgt<br />

keine genügende Neubewurzelung.<br />

Schlechte Winterüberlebenschance.<br />

Wenn <strong>der</strong> erste Bo<strong>den</strong>frost die Blätter zerstört<br />

hat, diese entfernen, dann beginnt<br />

das Eindecken, damit kein Frost <strong>den</strong> Wurzelstock<br />

zerstören kann. Nachstehend zeichne<br />

ich Ihnen meine Abdeckung auf, mit<br />

welcher ich die besten Erfahrungen gesammelt<br />

habe, da ich dafür nicht so viel<br />

Blattwerk benötige: Über die leicht frostgeschädigte<br />

Gunnera kommt erst Düngetorf,<br />

man kann auch trockenes Laub nehmen,<br />

ca. 40 cm. Darüber mit ca. 10 cm Luft<br />

ein Eisengestell, welches mit einer Folie abgedeckt<br />

wird. Darüber dann das restlos<br />

trockene Laub von allen Seiten etwa 60 cm<br />

und mehr. Die 60 cm sind ein Mindestmaß,<br />

Gunnera manicata Carwinion. Aufgenommen in Hinterwei<strong>den</strong>tal / Pfälzerwald, 2001.<br />

Foto: Bill Hoag<br />

10


wenn <strong>der</strong> äußere Verschlag aus Brettern<br />

besteht. Sollte die Umhausung aus einem<br />

Drahtgeflecht bestehen o<strong>der</strong> vier Zaunfel<strong>der</strong>n<br />

2 m x 1,5 m, sind 1,5 m Laub<strong>um</strong>hüllung<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Blätter von Eiche,<br />

Kastanie, Birke, Pappel und Robinie besitzen<br />

Gerbsäure und bil<strong>den</strong> einen sauren<br />

Kompost. Also Kalk o<strong>der</strong> Gesteinsmehl<br />

unbedingt zufügen, wenn das genannte<br />

Blattwerk auf <strong>den</strong> Kompost kommen<br />

sollte. Über das Ganze kommt dann eine<br />

wasserdichte Plane. Diese so befestigen<br />

bzw. beschweren, dass <strong>der</strong> Wind sie nicht<br />

fortweht. In <strong>der</strong> Mitte darf sich keine Wassermulde<br />

bil<strong>den</strong>. Die Plane muss leicht<br />

überwölbt sein. Eindringendes Wasser und<br />

Frost dazu kann z<strong>um</strong> Pflanzentod führen,<br />

bzw. diese im Wachst<strong>um</strong> <strong>um</strong> zwei bis drei<br />

Jahre zurückwerfen. Der Wurzelstock ist<br />

dann von oben her weich und angefault<br />

und muss von unten neu austreiben, was<br />

bis z<strong>um</strong> späten Sommer dauern kann.<br />

Wenn die Sonne im April schon wärmt,<br />

<strong>den</strong> äußeren Schutz abnehmen und lüften,<br />

<strong>den</strong>n die Pflanze fängt schon an zu treiben.<br />

Bei Nachtfrostgefahr wie<strong>der</strong> abdecken!<br />

Sollte im Mai noch einmal Spätfrost kommen<br />

und die Blätter wur<strong>den</strong> schon kompostiert,<br />

dann stellen Sie eine brennende<br />

Kerze entsprechen<strong>der</strong> Größe unter die<br />

Abdeckung und lassen die Kerze von<br />

ca. 22 Uhr bis 7 Uhr brennen. Die abgestrahlte<br />

Wärme reicht für <strong>den</strong> Schutz.<br />

Die neuen Blätter treiben schon im zeitigen<br />

Frühjahr im Blattwerk <strong>der</strong> Winterabdeckung.<br />

Diese sind jetzt empfindlich<br />

wie Glas. Also mit großer Vorsicht <strong>den</strong><br />

Winterschutz entfernen. Abgebrochene<br />

Blätter o<strong>der</strong> Stiele sind verloren.<br />

Vermehrt wird durch Abtrennen von<br />

Rhizomköpfen, welche im größeren Topf<br />

weiter kultiviert wer<strong>den</strong>. Noch besser ist,<br />

<strong>den</strong> dicken fleischigen Wurzelstock auf <strong>der</strong><br />

Seite mit einem vorhan<strong>den</strong>en Neutrieb<br />

freilegen und mittels eines scharfen Spatens<br />

abtrennen. Eine Vermehrung mittels<br />

Samen ist für uns nicht aktuell, da dieses<br />

lange dauert und schwierig ist.<br />

Viel Erfolg und eine riesengroße Gunnera<br />

wünscht Ihnen Ihr Pflanzenfreund.<br />

Hans Peter Bethke<br />

Monet – <strong>der</strong> Vater des Impressionismus<br />

Gedanken nach dem Besuch in Giverny<br />

In einer Ausstellung in <strong>den</strong> Rä<strong>um</strong>en des<br />

berühmten Pariser Fotografen Nadar stellte<br />

eine Gruppe junger Maler und Bildhauer ihre<br />

Werke aus. Wir schreiben das Jahr 1874.<br />

Darunter befindet sich eine Flußlandschaft<br />

mit aufgehen<strong>der</strong> Sonne des jungen Monet.<br />

Von dem längeren Titel behielt sich <strong>der</strong><br />

schreibende Journalist nur das Wort: Impression.<br />

Es war ein wüten<strong>der</strong> Bericht über<br />

die ausgestellten unakademischen Werke<br />

und das Schimpfwort „Impression“ wurde<br />

z<strong>um</strong> Stilbegriff einer ganzen Epoche.<br />

Von <strong>den</strong> ersten Stilleben von 1864 und ersten<br />

erhaltenen Skizzen von 1857 bis zu<br />

<strong>den</strong> letztlich großen Seerosenbil<strong>der</strong>n, die<br />

in Giverny (und Paris) entstehen, war es<br />

ein langer weiter Weg, ein wun<strong>der</strong>barer<br />

Schaffensprozess – bis in die Mo<strong>der</strong>ne <strong>der</strong><br />

20-er Jahre des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />

Was hat er nicht alles an künstlerischen<br />

Neuerungen geschaffen.<br />

Wasserlandschaften zu allen Tages- und<br />

Jahreszeiten, Serien von Kathedralbil<strong>der</strong>n<br />

(Rounen 1894) in verschie<strong>den</strong>en Tagesbeleuchtungen,<br />

Landschaften mit und ohne<br />

Wasser mit Personen in Mohnfel<strong>der</strong>n<br />

und Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> eigenen Familie und Freun<strong>den</strong>.<br />

Herrlichste Stilleben mit saftigen<br />

Früchten, Porträts und Städtebil<strong>der</strong> von<br />

London und Paris, die Bretonische Küste<br />

und das Meer, Venedig und die berühmten<br />

Heuhaufen und Heuschober, die er <strong>um</strong><br />

1890 in verschie<strong>den</strong>en Varianten schuf. Es<br />

war die Zeit, als er Giverny erworben hatte.<br />

Das Haus mit dem Meer von Bl<strong>um</strong>en,<br />

dem Wasser und <strong>den</strong> Seerosen und <strong>der</strong><br />

berühmten japanischen Holzbrücke von<br />

Glyzinien <strong>um</strong>rankt.<br />

Wie herrlich muss damals <strong>der</strong> Garten und<br />

das Anwesen gestaltet gewesen sein.<br />

Das Haus praktisch und für die damalige<br />

Zeit mo<strong>der</strong>n, aber keineswegs ein Protzbau,<br />

wie es heute viel zu viele gibt und angefüllt<br />

mit <strong>den</strong> heute noch zu sehen<strong>den</strong><br />

wun<strong>der</strong>vollen japanischen Farbholzschnitten,<br />

die eine ganze Generation von Malern<br />

von Toulouse-Lautrec bis Degas beeinflußten.<br />

Monet aber war bei <strong>den</strong> Wegbereitern<br />

<strong>der</strong> Impressionisten <strong>der</strong> Erste.<br />

Ein Zitat von Monet: „Ich habe Theorien<br />

immer verabscheut. Mein einziges Verdienst<br />

bestand darin, inmitten <strong>der</strong> Natur<br />

gearbeitet zu haben, wobei ich stets versuchte,<br />

unsere Eindrücke in ihren allerflüchtigsten<br />

Formen festzuhalten.“<br />

Es war für ihn immer wie<strong>der</strong> das Licht, das<br />

ihn fesselte und ihn zu ganzen Serien desselben<br />

Gegenstandes inspirierte – ob Venedig<br />

mit seinem Nebeldunst o<strong>der</strong> des flirren<strong>den</strong><br />

Sommerlichts, die ihn die<br />

Heuhaufen auf dem Feld 1893 malen ließ.<br />

Im Frühling 1893 entdeckte er <strong>den</strong> Ort Giverny,<br />

<strong>der</strong> <strong>den</strong> damals 43-jährigen faszinierte<br />

und sein langes Malerleben nicht<br />

mehr losließ. Die vielen Schwierigkeiten<br />

mit <strong>den</strong> Normannischen Dorfbewohnern<br />

lassen sich erahnen. Gern gesehen haben<br />

die <strong>den</strong> Künstler und seine Freunde auf keinen<br />

Fall. Kein Getreide o<strong>der</strong> Gemüse baut<br />

er an, ein Städter mit vielen Frem<strong>den</strong> und<br />

einer großen Familie unterminiert <strong>den</strong><br />

Dorffrie<strong>den</strong> – es sind sogenannte Künstler.<br />

Steht man heute im Anwesen von Giverny,<br />

muss man weite Fantasieschritte gehen,<br />

<strong>um</strong> von <strong>den</strong> jetzigen mo<strong>der</strong>nen Mix-<br />

Bor<strong>der</strong>n, die für mehr als eine halbe Million<br />

Touristen ständiges Blühen gewährleisten<br />

und vortäuschen müssen, die eigentlichen<br />

Intensionen des Garten Künstlers Monet<br />

noch zu entdecken.<br />

Zu Zeiten Monets gab es riesige Flächen<br />

Iris und Dahlien, Lilien, Nelken und Canna,<br />

Pelargonien und vor allem Rosen und<br />

Clematis. Alles wurde <strong>der</strong> Saison entsprechend<br />

liebevoll von etlichen Gärtnern bereitet.<br />

Die gemalten Bl<strong>um</strong>enbil<strong>der</strong> des Meisters<br />

zeigen die oppulenten Farbflächen.<br />

Heute ist alles nur noch ein Abglanz des<br />

einmaligen Ehemaligen, aber die Bil<strong>der</strong> in<br />

ihrer unverwechselbaren Farbfülle bleiben<br />

uns. Ein letztes Foto aus dem Jahre 1926<br />

zeigt Monet vor seinem Seerosenteich auf<br />

einer Bank sitzend. Bis 1925 hat er immer<br />

wie<strong>der</strong> an <strong>den</strong> riesigen Seerosenbil<strong>der</strong>n<br />

seiner letzten Jahre gemalt. Die größten<br />

haben die überdimensionalen Ausmaße<br />

von 8 m Länge!<br />

Für 15.000 qm Gartengelände existiert eine<br />

Pflanzenliste von 75 Pflanzenarten, von<br />

<strong>den</strong>en er einige für große Flächen beson<strong>der</strong>s<br />

bevorzugte.<br />

Es war auch damals ein fast ganzjähriges<br />

Blühen beabsichtigt, <strong>der</strong> große gärtnerische<br />

Pflegeaufwand also vorprogrammiert!<br />

11


Gerhard Sieber<br />

Es blüht – In eigener Sache<br />

Auf seiner letzten Vorstandssitzung am<br />

15. November 2003 hat <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong><br />

EBS-D unter an<strong>der</strong>em über das Thema <strong>der</strong><br />

neueren Bambusblüte diskutiert.<br />

Man kam zu dem Schluß, sich bis auf weiteres<br />

von Sortenempfehlungen unserer<br />

Fargesia murielea zu distanzieren. Solange<br />

keine einwandfreie und stichhaltige<br />

Auskunft über die Herkünfte bzw. Garantien<br />

über eine Blühsicherheit gegeben wer<strong>den</strong><br />

können, ist alles mehr als suspekt.<br />

Da in letzter Zeit auch schon die ersten<br />

Nachkommen von Fargesia nitida auf dem<br />

Markt sind und angeboten wer<strong>den</strong>, gilt die<br />

Empfehlung auch in diesem Fall. Es ist unmöglich<br />

innerhalb einer so kurzen Zeit von<br />

<strong>der</strong> ersten Blüte bis heute etwas über Sorteneigenschaften<br />

und eine Blühsicherheit<br />

auszusagen. Die Zeit ist einfach zu kurz <strong>um</strong><br />

eine ausreichende Sichtung zu betreiben.<br />

Die EBS-D vermutet, dass das Problem <strong>der</strong><br />

neuerlichen Bambusblüte durch nicht<br />

sachgemäße Vermehrung in Meristemlabors<br />

entstan<strong>den</strong> ist. Nicht jede Pflanzengattung<br />

läßt sich auf diesem Wege problemlos<br />

vermehren. Sind Sie auch bitte<br />

vorsichtig bei <strong>der</strong> Bezeichnung „wurde vegetativ<br />

vermehrt“, auch eine Meristemvermehrung<br />

ist vegetativ. Der erste Betrieb<br />

<strong>der</strong> Bambus im Labor vermehrt weist alle<br />

Schuld von sich, weitere wer<strong>den</strong> sicherlich<br />

folgen, aber sind wir doch ehrlich, innerhalb<br />

so kurzer Zeit lassen sich diese riesigen<br />

Mengen auf herkömmliche Art und<br />

Weise nicht vermehren. Wo kommen sie<br />

her, wer hat sie vermehrt?<br />

Vor ca. zehn Jahren wur<strong>den</strong> die ersten meristemvermehrten<br />

Bambus auf <strong>den</strong> Markt<br />

gebracht, bis heute mangelt es <strong>den</strong> meisten<br />

an einem Art-typischen Habitus.<br />

Liebe Bambusfreunde, das Sortiment an<br />

weiterem pachymorphen Bambus, welches<br />

auf dem Markt ist, läßt uns die momentane<br />

Situation überbrücken. Wir möchten mit<br />

dieser Aussage keinen Endverkäufer schädigen,<br />

son<strong>der</strong>n sie vor übereilten Käufen<br />

schützen. Sobald sich die Lage geklärt hat,<br />

vor Gericht sind die ersten Klagen anhängig,<br />

wer<strong>den</strong> wir Sie informieren.<br />

Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude<br />

mit Bambus, <strong>den</strong>ken sie daran:<br />

Auf eine Mahlzeit kann man verzichten,<br />

aber ein Haus muss Bambus haben.<br />

Ohne Essen und Trinken wer<strong>den</strong> wir dünn,<br />

aber ohne Bambus verlieren wir<br />

die heitere Gelassenheit.<br />

Zitat aus „Die Gärten Chinas“<br />

Marianne Beuchert<br />

Jinhe Fu / Walter Liese (Übersetzung)<br />

Neue Bambus-Produkte in China<br />

Die Bambusindustrie in China entwickelt<br />

sich kräftig. Der jährliche Produktionswert<br />

übersteigt 40 Milliar<strong>den</strong> US-Dollar mit einem<br />

Exportwert von über 600 Millionen<br />

US-Dollar. Zunehmend kommen neue<br />

Produkte auf <strong>den</strong> Markt, wie Extraktstoffe<br />

für Bier, Erfrischungsgetränke, Medizin<br />

und Kosmetika. Nachstehend sollen einige<br />

neue Entwicklungen <strong>der</strong> letzten Jahre<br />

vorgestellt wer<strong>den</strong>: Bambus Furnier, feuerresistente<br />

Dachverkleidung sowie Bambusfasern<br />

und ihre Produkte.<br />

12<br />

Bambus Furnier<br />

Prinzipiell gibt es zwei Arten <strong>der</strong> Herstellung<br />

von Bambus-Furnier: Schälfurnier<br />

geschält von einem drehen<strong>den</strong> Abschnitt<br />

eines starkwandigen Halmes sowie Messerfurnier<br />

geschnitten von einem rechteckig<br />

verleimten Bambusblock.<br />

Aus geschältem Furnier wer<strong>den</strong> Schachteln<br />

und Tabletts für Verpackung und<br />

Transport gefertigt, <strong>um</strong> die aus Weichplastik<br />

o<strong>der</strong> Styropor gefertigten zu ersetzen.<br />

Hierdurch kann die verbreitete „weiße Verschmutzung<br />

durch Plastik“ verringert wer<strong>den</strong>.<br />

In Japan wer<strong>den</strong> zunehmend die beliebten<br />

„ Sushi“- Häppchen (gekochter<br />

Reis <strong>um</strong>hüllt mit Algen und garniert mit<br />

Scheiben von Fisch, Ei o<strong>der</strong> Gemüse) in<br />

Bambusschachteln angeboten, die nach<br />

Gebrauch verrotten können.<br />

Messerfurniere sind weit verbreitet für<br />

Möbel und Dekorationszwecke. Der Halm<br />

wird quergeschnitten, längs gespalten,<br />

geglättet, gedämpft, getrocknet und zu<br />

Blöcken verleimt. Dünne Furniere von<br />

0,2 bis 1,5 mm wer<strong>den</strong> mit großer Präzision<br />

geschnitten und als Oberflächenfurnier<br />

vielseitig verwendet. Diese Technologie<br />

eröffnet neue Weg zur Verarbeitung<br />

und Nutzung von Bambus.<br />

Feuerresistente Dachbedeckung<br />

Mehrschichtiges Bambusfurnier wird oft<br />

als Wand- und Deckenverkleidung eingesetzt<br />

und kann hierzu feuerfest imprägniert<br />

wer<strong>den</strong>. Für <strong>den</strong> Internationalen Flughafen<br />

von Madrid wur<strong>den</strong> über 23.000 qm feuerfeste<br />

Dachverkleidung Bambus verwendet.<br />

Sie besteht aus fünf Furnier Schichten und<br />

erfüllt <strong>den</strong> höchsten europäischen Standard<br />

M1 für feuerfestes Material. Die Entwicklung<br />

von feuerfesten Bambusmatten<br />

eröffnet neue Anwendungsgebiete.<br />

Bambusfasern und ihre Produkte<br />

Faserprodukte entstehen aus Bambus-<br />

Zellulose durch verschie<strong>den</strong>e chemische<br />

und technologische Verfahrensschritte.<br />

Die Fasern erscheinen glänzend, enthalten<br />

keinen chemischen Zusatz und sind ein beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>um</strong>weltfreundliches Produkt. Da<br />

die gebrochenen Fasern durch ihr L<strong>um</strong>en<br />

Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben,<br />

sind die Produkte beson<strong>der</strong>s hautfreundlich<br />

und wer<strong>den</strong> als atmungsaktiv bezeichnet.<br />

Zugleich erscheinen sie weich, anschmiegsam<br />

und sind gut drapierbar.<br />

Derart modifizierte Bambusfasern in einer<br />

breiten Farbpalette wer<strong>den</strong> u.a. zu gestrickter<br />

Unterwäsche, T-Shirts, maschinengewebter<br />

Bettwäsche und zu Dekorationsstoffen<br />

verarbeitet.<br />

Fotos auf Seite 24 in dieser Ausgabe!<br />

Dr. Jinhe Fu (jfu@inbar.int) ist Mitglied des<br />

International Network for <strong>Bamboo</strong> and<br />

Rattan in Beijing.


Peter Meeuwws / Bill Hoag (Übersetzung)<br />

Beitrag aus Bamboe (NL)<br />

Aus <strong>der</strong> holländischen Zeitschrift<br />

BAMBOE, Ausgabe Winter 2002:<br />

Eine Buchbesprechung von Peter Meeuwws,<br />

EBS-NL.<br />

The Craft & Art of <strong>Bamboo</strong> von Carol<br />

Stangler, Lark Books, Sterling Publishing<br />

Co. Inc., New York, ISBN 1579901913,<br />

160 Seiten, 44,25 Euro<br />

Dreißig elegante Projekte aus Bambus für<br />

Haus und Garten mit Beschreibung und<br />

Bauweise. Diese Neuerscheinung in englischer<br />

Sprache beschreibt in leicht verständlicher<br />

Weise, wie man selbst schöne<br />

Objekte und Gegenstände aus Bambus<br />

bauen kann. Die wichtigen und lei<strong>der</strong> oft<br />

nicht erwähnten Vorbereitungsarbeiten,<br />

wie das Lagern von Bambusholz, die Selektierung<br />

<strong>der</strong> verschie<strong>den</strong>en Bambushalme<br />

für <strong>den</strong> angestrebten Zweck, die Oberflächenbehandlung<br />

usw. wer<strong>den</strong> im ersten<br />

Teil <strong>um</strong>fassend beschrieben. Wie verhin<strong>der</strong>t<br />

man das Reißen des Holzes? Welche<br />

Werkzeuge erfor<strong>der</strong>lich sind und welche<br />

Arbeitstechniken anzuwen<strong>den</strong> sind – alles<br />

ausführlich beschrieben. Z<strong>um</strong> Beispiel, wie<br />

Bambus gebogen wer<strong>den</strong> kann – Erwärmung<br />

des Materials und dann eine schnelle<br />

Abkühlung. Dies ist nur eine Methode.<br />

Man lernt auch, wie Bambusstreifen gemacht<br />

wer<strong>den</strong> – für Flechtarbeiten z<strong>um</strong><br />

Beispiel, für die Herstellung von speziellen<br />

Verbindungen und das Zusammenfügen.<br />

Die vorgestellten Projekte reichen von<br />

Zäunen und Körben bis hin zu Schirmen,<br />

Pflanzschil<strong>der</strong>n, Tafeln, Flechtarbeiten und<br />

Möbeln. Immer mit Beschreibung aller Arbeitsgänge.<br />

Wie in vielen amerikanischen<br />

Bücher wer<strong>den</strong> die Maße in Zoll-Einheiten<br />

angegeben (inches), es liegt aber immer eine<br />

Umrechnungstabelle bei. Man findet<br />

auch eine Liste von Quellen für Bambusmaterial<br />

für einige Län<strong>der</strong>. Negativ ist nur<br />

aufgefallen, dass kein Index existiert: er soll<br />

laut Einführung auf Seite 160 beginnen,<br />

aber das Buch endet mit <strong>der</strong> Seite 159.<br />

Davon einmal abgesehen ist es eine gelungene<br />

Einführung in die Welt des Bambushandwerks<br />

und für alle geeignet, die mit<br />

anfallen<strong>den</strong> Bambushalmen experimentieren<br />

möchten.<br />

Andreas Milz<br />

Fotowettbewerb 2003<br />

Nun ist es doch etwas später mit dem Bericht<br />

z<strong>um</strong> Fotowettbewerb gewor<strong>den</strong>, als<br />

ich es eigentlich vorhatte. Aber wie heißt<br />

es doch so schön: „Was lange währt wird<br />

endlich gut.“<br />

So hoffe ich doch dann auch, dass mein<br />

Bericht ansprechend ist.<br />

Lei<strong>der</strong> war <strong>der</strong> Aufruf z<strong>um</strong> Fotowettbewerb<br />

in diesem Jahr mit dem zweiten Journal<br />

erst etwas spät. Aber lei<strong>der</strong> hat das Internet<br />

mal wie<strong>der</strong> seine Tücken offenbart.<br />

Mein kleiner Aufruf war in <strong>den</strong> ewigen<br />

Jagdgrün<strong>den</strong> meiner E-Mail-Box untergegangen,<br />

ohne dass ich es bemerkt hatte.<br />

So hatte ich schon die Befürchtung, dass<br />

ich in nur einem Monat wohl nicht viel<br />

mehr als eine Handvoll Bil<strong>der</strong> bekommen<br />

würde. Anfangs sah es auch so aus. Bis 10<br />

Tage vor Einsendeschluss, hatte ich gerade<br />

erst 7 Bil<strong>der</strong> in meinem Briefkasten.<br />

Doch nach mehrmaligen Aufrufen in unserem<br />

For<strong>um</strong> trudelten täglich neue Bil<strong>der</strong><br />

ein und so kamen immerhin noch über<br />

30 Fotos zusammen.<br />

Die Motive waren wie im letzten Jahr auch<br />

sehr vielfältig. Da gab es das Bambus-<br />

Meerschwein Wuschina, o<strong>der</strong> aber auch<br />

schöne Bambusanlagen bis hin zu <strong>den</strong> immer<br />

wie<strong>der</strong> faszinieren<strong>den</strong> Nahaufnahmen<br />

von Bambushalmen.<br />

Das Bambusfest fand ja in <strong>den</strong> wun<strong>der</strong>schönen<br />

Mustergartenanlagen von Herrn<br />

Busemann statt und da musste ich mich<br />

dann auch erst mal fragen, wo wir <strong>den</strong>n<br />

die Bil<strong>der</strong> aufhängen könnten. Aber auch<br />

daran wurde schon gedacht. Im Anzuchtund<br />

Verkaufsgewächshaus waren schon<br />

Zaunelemente aufgestellt die mit Bambus<br />

dekoriert waren. Wirklich ein sehr schöner<br />

Rahmen für die Bil<strong>der</strong>, die dadurch noch<br />

besser zu Geltung kamen. Einziges Problem<br />

an diesem Standort war das schöne<br />

Wetter, so paradox es klingen mag. Aber<br />

bei Temperaturen von über 30°C im Schatten,<br />

glich das Gewächshaus doch einem<br />

kleinen Backofen. Dennoch fan<strong>den</strong> viele<br />

Besucher <strong>den</strong> Weg in die Ausstellung und<br />

gaben ihre Stimmen ab. Wie in jedem Jahr<br />

konnten auch dieses mal alle Besucher ihr<br />

Lieblingsbild heraussuchen und abstimmen.<br />

Nachdem am Sonntag die Stimmen ausgezählt<br />

wur<strong>den</strong>, stan<strong>den</strong> die drei Sieger<br />

fest. Der dritte Platz entschied sich mit einer<br />

Stimme und bekommen hat ihn das<br />

Bild von Jürgen Harlos. Eine wirklich<br />

glückliche Aufnahme, welche eine grüne<br />

Blattwanze auf einen Bambushalm darstellt<br />

und mit „Just Another Green“ benannt<br />

ist. Der zweite Platz war dann schon<br />

wesentlich eindeutiger. Mit drei weiteren<br />

Stimmen Vorsprung ging <strong>der</strong> zweite Rang<br />

an Silvia Sieber. Der Gewinner war wirklich<br />

<strong>der</strong> eindeutige Publik<strong>um</strong>sliebling. Mit<br />

einem Vorsprung von acht Stimmen gewann<br />

das Bild von Ilse Rauch. Es stellt eine<br />

wun<strong>der</strong>schöne Nahaufnahme eines<br />

Halmes von Phyllostachys <strong>bambus</strong>a „Alphonse<br />

Kar“ dar und war im übrigen auch<br />

einer meiner Favoriten. Als ersten Preis<br />

gab es einen Gutschein im Wert von<br />

100 Euro für die nächste Fahrt <strong>der</strong><br />

Bambusgesellschaft. Der zweite Preis war<br />

eine sehr kräftige Trachycarpus fortunei,<br />

die von Norbert Pohl gesponsert wurde.<br />

Als dritten Preis gab es eine einjährige Befreiung<br />

vom Mitgliedsbeitrag.<br />

Auch in diesem Jahr wurde unter allen, die<br />

ihre Stimme abgegeben hatten, ein Son<strong>der</strong>preis<br />

verlost. Dabei handelte es sich <strong>um</strong><br />

eine sehr große weißpanaschierte Hosta.<br />

Diese wurde von <strong>der</strong> Firma Busemann zur<br />

Verfügung gestellt, und <strong>der</strong> Gewinner<br />

hatte sichtlich seine Freude daran. Alles in<br />

allem war es also wie<strong>der</strong> ein sehr gelungener<br />

Fotowettbewerb, und ich freue mich<br />

schon darauf, auch im nächsten Jahr selbigen<br />

wie<strong>der</strong> ausrichten zu können.<br />

Deshalb möchte ich auch schon an dieser<br />

Stelle auf <strong>den</strong> nächsten Fotowettbewerb<br />

hinweisen und alle aufrufen, doch mal im<br />

eigenen Fotoarchiv zu stöbern. Sicher findet<br />

sich dort auch noch ein Bild für das<br />

nächste Jahr.<br />

13


1. Platz: Bambusa multiplex ‘Alphonse Karr’, aufgenommen in Prafrance. Foto: Ilse Rauch<br />

14


2. Platz: Phyllostachys aureosulcata-aureocaulis. Foto: Silvia Sieber<br />

15


3. Platz: Phyllostachys vivax f. aureocaulis, Palomena prasina Foto: Jürgen G. Harlos<br />

16


Andreas Milz<br />

Internationale Gartenbau-Ausstellung in Rostock<br />

In diesem Jahr fand in Mecklenburg-Vorpommern<br />

die erste Internationale Gartenbau-Ausstellung<br />

in <strong>den</strong> neuen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

statt und sie stand unter dem Motto<br />

„Gärten am Meer“. So war auch <strong>der</strong> Standort<br />

gewählt. Der Park wurde direkt am<br />

Warnowufer angelegt, so dass man neben<br />

<strong>den</strong> Pflanzen auch die vielen Schiffe, die<br />

<strong>den</strong> Rostocker Hafen ansteuern, beobachten<br />

konnte. Für mich lag die IGA ja<br />

quasi vor <strong>der</strong> Haustür. Dennoch habe ich<br />

es erst Ende September, kurz vor <strong>der</strong><br />

Schlies-sung, geschafft, selbige zu besuchen.<br />

Ich muss sagen, dass ich es im nachhinein<br />

auch bereue mir nicht vorher einmal<br />

Zeit genommen zu haben, <strong>um</strong> sie zu<br />

besuchen. Aber nachher ist man ja immer<br />

schlauer.<br />

Zunächst muss gesagt wer<strong>den</strong>, dass<br />

Bambus auch auf dieser Ausstellung mal<br />

wie<strong>der</strong> eine Nebenrolle gespielt hat, aber<br />

diese hat er doch sehr gut ausgefüllt.<br />

Der Eingangsbereich war vor allem darauf<br />

ausgerichtet, große Besucherströme zu<br />

lenken – mit großen Freiflächen und nur<br />

wenigen Großbä<strong>um</strong>en. Zunächst führte<br />

<strong>der</strong> Weg zur großen Halle mit ihren wechseln<strong>den</strong><br />

Ausstellungen. Im September war<br />

natürlich das Thema Herbstgestaltung angesagt.<br />

Aber auch hier fan<strong>den</strong> sich schon<br />

die ersten Bambusse als dominierende<br />

Pflanzung in einem Heidegarten. Zu meiner<br />

Überraschung handelte es sich nicht<br />

<strong>um</strong> <strong>den</strong> sonst bei <strong>der</strong>artigen Veranstaltungen<br />

üblichen Phyllostachys aurea, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>um</strong> <strong>den</strong> für unsere Breiten wesentlich empfehlenswerteren<br />

Phyllostachys aureosulcta<br />

„Spectabilis“. Im übrigen war auch die Beschil<strong>der</strong>ung,<br />

z<strong>um</strong>indest bei <strong>den</strong> Bambussen<br />

fast ausnahmslos richtig, so dass auch <strong>der</strong><br />

Laie gleich sehen konnte <strong>um</strong> welche Pflanzen<br />

es sich handelt.<br />

Da ich auch an diesem Tag nur <strong>den</strong> Nachmittag<br />

für meine Besichtigung Zeit hatte,<br />

musste ich <strong>den</strong> Rosen- und <strong>den</strong> riesigen<br />

Stau<strong>den</strong>garten links liegen lassen und bin<br />

gleich zu <strong>den</strong> Nationengärten gegangen.<br />

Als erstes präsentierte sich die chinesische<br />

Volksrepublik. Und hier gab es dann auch<br />

gleich die größte Auswahl an Bambussen.<br />

Sehr überrascht war ich von einem Exemplar<br />

<strong>der</strong> Qiongzhouea t<strong>um</strong>idinoda. Ich hätte<br />

nie erwartet diese Art auf einer solchen<br />

Ausstellung zu sehen. Lei<strong>der</strong> war die Pflanze<br />

in einem sehr schlechten Zustand, was<br />

wohl vor allem dem starken Besucheransturm<br />

und <strong>der</strong> direkten Pflanzung an einem<br />

<strong>der</strong> Haupteingänge geschuldet war.<br />

So musste ich selber beobachten wie die<br />

Besucher gleich dutzendweise gegen die<br />

Pflanze liefen. Aber auch sonst gab es im<br />

chinesischen Garten einige schöne Bambusarten,<br />

so z.B. Phyllostachys vivax „Aureocaulis“,<br />

Phyllostachys aureosulcata „Harbin“,<br />

Phyllostachys iridescens und noch<br />

einige an<strong>der</strong>e. Es war allerdings ein wenig<br />

merkwürdig, dass neben <strong>der</strong> Beschil<strong>der</strong>ung<br />

auch noch teilweise die Preisschil<strong>der</strong><br />

vorhan<strong>den</strong> waren. Wer als Besucher dann<br />

nicht weiß <strong>um</strong> was es sich bei einer Qiong -<br />

zhouea handelt, <strong>der</strong> könnte angesichts des<br />

Preisschildes doch vom Bambus als zukünftigen<br />

Gartengast abgeschreckt wer<strong>den</strong>.<br />

Auch die an<strong>der</strong>en Nationengärten hatten<br />

teilweise wirklich schöne Bepflanzungen.<br />

Vor allem <strong>der</strong> Garten <strong>der</strong> Vereinigten<br />

Arabischen Emirate beeindruckte durch<br />

die riesigen frei ausgepflanzten Dattelpalmen<br />

und Ölbä<strong>um</strong>e. Wobei ich doch sehr<br />

bezweifele, dass sich diese bei<strong>den</strong> Arten<br />

auf Dauer halten wer<strong>den</strong>. Zwar sind die<br />

Winter in Rostock im Vergleich zu vielen<br />

an<strong>der</strong>en Städten sehr mild, aber für diese<br />

Pflanzen dürfte es dann doch <strong>um</strong> einiges<br />

zu kalt wer<strong>den</strong>. Als letzten Nationengarten<br />

möchte ich noch <strong>den</strong> japanischen Garten<br />

erwähnen, ein zwar kleiner, aber doch<br />

auch einer <strong>der</strong> schönsten Gärten. Sehr<br />

gut durchgestaltet und mit sehr schönen<br />

Einzelexemplaren bepflanzt, bot er das<br />

Bild einer schon über mehrere Jahre<br />

gepflegten Anlage. Auch hier fand sich<br />

wie<strong>der</strong> Bambus. Stilecht natürlich Phyllostachys<br />

nigra „Punctata“ und Simono<strong>bambus</strong>a<br />

tootsik. Einen kleinen Bambus<br />

fand ich neben einem Nigra, <strong>der</strong> sich bei<br />

näherem Hinsehen als Bambusa vulgaris<br />

„Striata“ entpuppte. Ich <strong>den</strong>ke, dass dieser<br />

Bambus <strong>den</strong> nächsten Winter wohl<br />

nicht überleben wird.<br />

Neben <strong>den</strong> Nationengärten hatte es mir<br />

vor allem die große Fuchsienausstellung<br />

angetan. Hier fan<strong>den</strong> sich viele neue Züchtungen<br />

mit z<strong>um</strong> Teil wirklich beeindrucken<strong>den</strong><br />

Blüten. Gleich nebenan schloss sich<br />

die Wildrhodo<strong>den</strong>drensammlung an. Beson<strong>der</strong>s<br />

auffallend war ein über 3 m hohes<br />

Exemplar eines Rhodo<strong>den</strong>dron calophyt<strong>um</strong><br />

mit seinen etwa 30 cm langen Blättern.<br />

Natürlich gab es auch noch vieles<br />

mehr zu sehen, wie die schwimmen<strong>den</strong><br />

Gärten auf <strong>der</strong> Warnow o<strong>der</strong> die Mustergrabanpflanzungen,<br />

o<strong>der</strong>...<br />

Aber hier möchte ich meinem Bericht<br />

been<strong>den</strong> <strong>um</strong> ihn nicht zu <strong>um</strong>fangreich<br />

wer<strong>den</strong> zu lassen. Ich war auf je<strong>den</strong> Fall<br />

begeistert und hoffe, dass z<strong>um</strong>indest ein<br />

Teil <strong>der</strong> Pflanzungen Bestand haben wird.<br />

Dies scheint auch <strong>der</strong> Fall zu sein, <strong>den</strong>n ab<br />

dem nächsten Jahr ist <strong>der</strong> Park gegen ein<br />

kleines Entgelt zu besichtigen.<br />

17


Walter Liese<br />

Der Bambus-Pavillon in Vergiate, Norditalien<br />

18<br />

Im Anschlusss an das Treffen <strong>der</strong> <strong>European</strong><br />

<strong>Bamboo</strong> Society (siehe hierzu <strong>den</strong> Artikel auf<br />

Seite 20 in dieser Ausgabe) fuhren am Nachmittag<br />

des 7. Septembers zahlreiche Teilnehmer<br />

nach Vergiate, Bezirk Varese bei<br />

Mailand, <strong>um</strong> <strong>den</strong> dort errichten Bambus-<br />

Pavillon zu bestaunen. Eingebettet in einen<br />

lichten Bestand von Esskastanien ist dieser<br />

Pavillon das größte Gebäude aus Bambus –<br />

z<strong>um</strong>indest in Europa. Als dauerhafte Einrichtung<br />

soll es öffentlichen Zwecken <strong>der</strong> Gemeinde<br />

dienen. Angeregt durch Ideen und<br />

Aktivitäten von ZERI ( Zero Emission Research<br />

and Initiatives) von Gunter Pauli, wie<br />

dem ZERI-Pavillon auf <strong>der</strong> EXPO 2001 in<br />

Hannover wurde in Italien durch Signora<br />

Valeria Chioetto die Organisation „emissionizero“<br />

(valeria@zeri.it) begründet und mit<br />

dem Projekt „Bauen mit Bambus“ begonnen.<br />

Mit dem jetzt vollendeten Bambus Pavillon in<br />

Vergiate wurde ein beeindruckendes Dok<strong>um</strong>ent<br />

für die Nutzung von Bambus als<br />

Konstruktionsmaterial gesetzt. Der ZERI-<br />

Pavillon hatte eine Höhe von 14 m mit einem<br />

Durchmesser von 40 m, er musste am<br />

Ende <strong>der</strong> EXPO aus administrativen Grün<strong>den</strong><br />

abgerissen wer<strong>den</strong>, so dass keine Erkenntnisse<br />

über das längerfristige Verhalten<br />

einer solchen Bambuskonstruktion zu erhalten<br />

waren. Dies wird <strong>der</strong> Vergiate Pavillon<br />

ermöglichen.<br />

Die Konstruktion ist von beeindrucken<strong>der</strong><br />

Eleganz und zeigt die gestalterischen Möglichkeiten<br />

von Bambus in vielfältiger Weise.<br />

Der Bau wurde im September 2002 begonnen<br />

und im Juni 2003 fertiggestellt. Die<br />

Arbeiten erfolgten unter <strong>der</strong> Technischen<br />

Leitung von Architekt Neri Braulin durch anfangs<br />

ungelernte und mit Bambus unvertraute<br />

Kräfte. Teilziel des Projektes war auch<br />

ein „learning by doing“. Der bekannte kol<strong>um</strong>bianische<br />

Bambusarchitekt Simon Velez<br />

beriet die Planung des Projektes. Am 24. Mai<br />

fand dort ein ganztätiger Workshop statt über<br />

„ <strong>Bamboo</strong>, properties and uses“ (W. Liese),<br />

<strong>um</strong> im internationalen Kreis die Möglichkeiten<br />

und Schwierigkeiten eingehend zu diskutieren.<br />

Die Nachmittagsveranstaltung am<br />

7. September bot einem größeren Kreis von<br />

Einheimischen und Gästen aus Italien und<br />

zahlreichen Län<strong>der</strong>n in mehreren Vorträgen<br />

Material- und konstruktionstechnische Einzelheiten<br />

zur Planung und Errichtung des<br />

Pavillons, gab Möglichkeiten für intensive<br />

Diskussionen am Objekt und erfrischte die<br />

Teilnehmer am Ende mit einem italienischen<br />

Buffet. Der Veranstaltung folgten zwei jeweils<br />

einwöchige Workshops, in <strong>den</strong>en <strong>der</strong> kol<strong>um</strong>bianische<br />

Architekt Jaime Botero Medina<br />

und italienische Experten die Prinzipien<br />

für Bambuskonstruktionen vorführten.<br />

Der Pavillon hat eine Größe von 32 x 16 m<br />

mit einer G<strong>rund</strong>fläche von <strong>rund</strong> 500 qm. Verwendet<br />

wur<strong>den</strong> 400 Halme von Guadua<br />

angustifolia, die in Pereira, Kol<strong>um</strong>bien, zur<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Dauerhaftigkeit mit dem „smoking<br />

process“ (Räucherverfahren) behandelt<br />

und im Containertransport nach Genua verschifft<br />

wur<strong>den</strong>.<br />

Das Gebäude besteht aus drei Einheiten verschie<strong>den</strong>er<br />

Höhe, wobei <strong>der</strong> Mittelteil fast<br />

7 m hoch ist, die bei<strong>den</strong> Seiten jeweils <strong>um</strong> einen<br />

Meter abgesenkt liegen. Hierdurch entsteht<br />

ein transparenter Eindruck und die<br />

Durchlüftung wird geför<strong>der</strong>t. Die seitlichen<br />

Stützen im Abstand von 10 m stehen in einem<br />

Metallfuß und sind in einem Zementsockel<br />

verankert. Dies verhin<strong>der</strong>t, dass in <strong>den</strong><br />

Halm Feuchtigkeit aufsteigt.<br />

Die Eckverbindungen wur<strong>den</strong> durch in die Internodien<br />

eingefüllten Zement verstärkt.<br />

Das Dach besteht aus Ziegeln auf einer<br />

Holzunterlage. Die Kosten für Material und<br />

Geräte betrugen 95 Euro / qm und liegen damit<br />

erheblich unter <strong>den</strong>en einer vergleichbaren<br />

Holzkonstruktion. Technische Einzelheiten<br />

<strong>der</strong> Konstruktion enthält die Webseite<br />

www.emissionizero.net.<br />

Fast zeitgleich entstand ein weiterer Bambus<br />

Pavillon, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Internationalen Gartenbau<br />

Ausstellung in Rostock 2003 von <strong>der</strong><br />

Volksrepublik China <strong>der</strong> Stadt als dauerhafte<br />

Einrichtung geschenkt wurde. Bei einer<br />

G<strong>rund</strong>fläche von 40 qm bestehen die Wände<br />

und Eckpfosten aus gespaltenen, das<br />

Dach aus <strong>rund</strong>en Halmen von Phyllostachys<br />

edulis. Zur Haltbarmachung wur<strong>den</strong> in China<br />

die Halme einige Tage im Wasser gekocht<br />

und die Konstruktion mit einem transparenten<br />

Anstrich behandelt.<br />

Als weiteres Beispiel einer Bambuskonstruktion,<br />

die bei freier Bewitterung längerfristig<br />

genutzt wer<strong>den</strong> soll, sei eine bereits 1999 bei<br />

Amsterdam gefertigte Bambusbrücke von<br />

175 m Länge und 2 m Breite erwähnt. Sie<br />

besteht aus Halmen von Guadua angustifolia<br />

von z<strong>um</strong>eist 10 cm Durchmesser, die zuvor<br />

in Costa Rica mit einem borhaltigen<br />

Schutzmittel im Saftverdrängungsverfahren<br />

geschützt wur<strong>den</strong>. Ein Austausch von aufgespaltenen<br />

o<strong>der</strong> befallenen Teilen war bislang<br />

noch erfor<strong>der</strong>lich ( Mitt. Ir Pablo van <strong>der</strong> Lugt,<br />

November 2003).<br />

Bambus ist ein vorzügliches Material für vielfältige<br />

Konstruktionen, dessen Eigenschaften<br />

auch außerhalb <strong>der</strong> Ursprungslän<strong>der</strong> genutzt<br />

wer<strong>den</strong>. In Europa ist Bambus bislang<br />

vor allem als Parkett, für Möbel und als Dekoration<br />

im Innenausbau bekannt und beliebt.<br />

Zunehmend wird dieses interessante<br />

und technologisch vorzügliche Material jedoch<br />

auch für längerfristige Konstruktionen<br />

geplant und verwendet, die <strong>der</strong> Witterung<br />

ausgesetzt sind. Zu beachten sind hierbei einige<br />

Problemfel<strong>der</strong>:<br />

· Für Konstruktionen, beson<strong>der</strong>s außerhalb<br />

natürlicher Verbreitung o<strong>der</strong> Anpflanzung,<br />

muss eine rechtzeitig Planung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Mengen erfolgen. Einschlag,<br />

Landtransport, Lagerung, Trocknung und<br />

Verschiffung erfor<strong>der</strong>n ein hohes Maß logistischer<br />

Vorbereitung mit entsprechen<strong>den</strong><br />

Kapazitäten. Beispielsweise wer<strong>den</strong> für<br />

das Parkhaus eines Zoo’s innerhalb eines<br />

halben Jahres getrocknete 8.000 Halme zu<br />

2,6 m Länge benötigt. Entsprechende Vorräte<br />

und Lagerkapazitäten gibt es nicht.<br />

· Bambus kann von Insekten und Pilzen befallen<br />

wer<strong>den</strong>, die die gesamte Biomasse<br />

wie<strong>der</strong> in ihre Ursprungssubstanzen <strong>um</strong>wandeln,<br />

ein vorzügliches Recycling. Bauwerke<br />

von Bambus können gegen Pilze<br />

weitgehend durch bautechnische Maßnahmen<br />

geschützt wer<strong>den</strong>, <strong>um</strong> Feuchtigkeit beson<strong>der</strong>s<br />

von <strong>den</strong> Halmen<strong>den</strong> fernzuhalten.<br />

Dennoch gibt es Ecken mit Feuchteansammlung.<br />

Gegen Insekten hilft z<strong>um</strong>eist nur<br />

ein chemischer Schutz. Feuersgefahr kann<br />

durch die Konstruktion verringert wer<strong>den</strong>,<br />

ein chemischer Schutz ist ka<strong>um</strong> möglich.<br />

Bambushalme haben die natürliche Eigenschaft<br />

des Aufreißens, das ka<strong>um</strong> zu verhin<strong>der</strong>n<br />

ist. Hierdurch öffnet sich <strong>der</strong> Hohlra<strong>um</strong><br />

für zerstörende Organismen. Mit<br />

Bewitterung und Alter wird die ursprüngliche<br />

Farbe des Halmes vergrauen. Ein entsprechen<strong>der</strong><br />

Schutzanstrich kann <strong>den</strong><br />

Prozess verlangsamen. Wird eine Bambuskonstruktion<br />

z<strong>um</strong> Schutz mit Chemikalien<br />

behandelt o<strong>der</strong> zur lokalen Verstärkung mit<br />

Zement verfüllt, gilt er für die spätere Entsorgung<br />

als kostenintensiver Son<strong>der</strong>müll.<br />

· Be- und Verarbeitung von Bambus sind<br />

arbeitsintensiv und daher in westlichen<br />

Län<strong>der</strong>n beson<strong>der</strong>s lohnbelastet.<br />

· Für Bambuskonstruktionen gibt es bislang<br />

keine allgemein anerkannten Vorschriften<br />

und Normen, sodass für die jeweilige Konstruktion<br />

oft spezielle Abnahmen erfor<strong>der</strong>lich<br />

sind. So musste für die behördliche<br />

Genehmigung des ZERI Pavillons zunächst<br />

ein Prototyp in Kol<strong>um</strong>bien errichtet wer<strong>den</strong>,<br />

<strong>der</strong> von deutschen Prüfingenieuren abgenommen<br />

wurde.


Foto z<strong>um</strong> Artikel „Treffen <strong>der</strong> <strong>European</strong> <strong>Bamboo</strong> Society am<br />

Comer See“ auf Seite 20.<br />

Foto: Wolfgang Eberts<br />

Die Stützen stehen in einem Metallfuß und sind in einem Zementsockel verankert.<br />

Foto: Walter Liese<br />

Der Bambus-Pavillon in Vergiate. Foto: Walter Liese Die Konstruktion ist von beeindrucken<strong>der</strong> Eleganz. Foto: Walter Liese<br />

Zur Haltbarmachung wur<strong>den</strong> die Halme in Wasser gekocht und die Konstruktion mit einem transparenten Anstrich behandelt.<br />

Foto: Walter Liese<br />

19


Wolfgang Eberts<br />

Treffen <strong>der</strong> <strong>European</strong> <strong>Bamboo</strong> Society am Comer See<br />

Diesmal fand das europäische Treffen, welches<br />

alle zwei Jahre in einem an<strong>der</strong>en Land<br />

abgehalten wird, Ende September in Menaggio<br />

statt. Menaggio liegt am Comer<br />

See, am Westufer in Richtung <strong>der</strong> Alpen.<br />

Der Tagungsort hätte schöner nicht gewählt<br />

wer<strong>den</strong> können. Menaggio, im hinteren<br />

Teil des Lago, ist idyllisch, die Parks<br />

voller ehrwürdiger Bä<strong>um</strong>e, riesige Magnolia<br />

grandiflora, die Lagerstroemien blühten<br />

als wir dort waren. Man kann Bootsausflüge<br />

z<strong>um</strong> gegenüberliegen<strong>den</strong> Ufer machen<br />

o<strong>der</strong> bis vor nach Como fahren. und<br />

das Preis-Leistungsverhältnis <strong>der</strong> Hotels<br />

stimmt auch. So richtige Urlaubsidylle für<br />

Leute, die Zeit haben. Abends, wenn wir<br />

uns auf dem Platz trafen, mutete die Umgebung<br />

wie eine Theaterkulisse an. Die<br />

Bauten in diesem warmen Ockerton sind<br />

dann dezent angestrahlt. Das Bambustreffen<br />

wurde von <strong>der</strong> EBS"Italia" ausgerichtet.<br />

Eigentlich ist diese Gruppe ziemlich zusammengeschmolzen,<br />

so dass es lange<br />

fraglich war, ob es überhaupt dazu kommen<br />

würde. Die Rettung kam vor drei Jahren<br />

aus Amerika. Einen jungen Italiener,<br />

<strong>der</strong> zehn Jahre lang in <strong>den</strong> USA lebte und<br />

sein Studi<strong>um</strong> <strong>der</strong> Forstwissenschaften an<br />

<strong>der</strong> Davis University abgeschlossen hat,<br />

zog es wie<strong>der</strong> in die alte Heimat. Die Verbindung<br />

z<strong>um</strong> früheren Präsi<strong>den</strong>ten <strong>der</strong><br />

EBS"I" war rasch hergestellt und die Männer<br />

wollten sich nicht davon abbringen lassen.<br />

Thomas Froese, <strong>der</strong> uns in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

schon des öfteren mit tollen<br />

Bambusfotos versorgte, war <strong>der</strong> Dritte im<br />

Bunde. Also gut, dann macht mal, war<br />

mein Kommentar.<br />

Es waren an die 100 Teilnehmer. Ein gutes<br />

Dutzend waren aus <strong>den</strong> USA angereist.<br />

Das haben wir Susan Lucas, <strong>der</strong> früheren<br />

Präsi<strong>den</strong>tin <strong>der</strong> ABS zu verdanken. Doch<br />

noch rasch ein Vorspann. Am Donnerstag,<br />

ein Tag vor dem eigentlichen Tagungsbeginn,<br />

waren wir, eine kleine Gruppe<br />

von überwiegend Amerikanern, Gast<br />

bei <strong>den</strong> Smithers in Vico Morcothe. Lady<br />

Smithers hatte uns sogar z<strong>um</strong> Mittagessen<br />

eingela<strong>den</strong>. Wer jemals das Glück hatte<br />

dort empfangen zu wer<strong>den</strong> wird diese<br />

Herzlichkeit und die einzigartige Atmosphäre<br />

für immer in Erinnerung behalten.<br />

Sir Peter musste an diesem Tag wegen Unwohlseins<br />

lei<strong>der</strong> das Bett hüten, sodass wir<br />

die Gartentour alleine unternahmen.<br />

Klar, im September wird nicht das große<br />

Blütenfeuerwerk abgebrannt, aber dieser<br />

Garten ist immer ein Besuch wert. Ohne,<br />

20<br />

dass die Smithers es wussten, wurde ihr<br />

Garten in <strong>den</strong> Kreis <strong>der</strong> "World Best Gar<strong>den</strong>s"<br />

aufgenommen. Zwei dicke Farbbände<br />

zeugen davon. Wer eine <strong>der</strong>artige Auszeichnung<br />

erhält, darf auch ein bissel stolz<br />

sein. Anschließend fuhren wir zur Ba<strong>um</strong>schule<br />

Eisenhut. Ein Muss für <strong>den</strong> Pflanzenfreund,<br />

<strong>der</strong> in <strong>den</strong> Tessin fährt. Es folgte<br />

mir ein Fahrzeugkonvoi. Aus versehen<br />

hatte ich meiner "Betty" eingetippt: kürzeste<br />

Route. Das wurde dann recht abenteuerlich<br />

und wurde von <strong>den</strong> erstaunten Kühen<br />

eher als störend empfun<strong>den</strong>. Doch Betty<br />

brachte uns schliesslich ans Ziel. Viele seiner<br />

seltenen Pflanzen hat Otto Eisenhut ursprünglich<br />

von Sir Peter erhalten. Der Seniorchef<br />

führte uns durch das Arboret<strong>um</strong>,<br />

sein Lebenswerk, und beantwortete die vielen<br />

Fragen. Z<strong>um</strong> Schluss kam Aconit<strong>um</strong> junior,<br />

Räto zu <strong>der</strong> Gruppe.<br />

Zur eigentlichen Tagung:<br />

Nach <strong>der</strong> offiziellen Begrüßung durch Marco<br />

Piazza und Lorenzo Bar, haben die Vertreter<br />

<strong>der</strong> einzelnen Län<strong>der</strong> einen kleinen<br />

Tätigkeitsbericht abgegeben. Die notwendigen<br />

Übersetzungen liefen wie am<br />

Schnürchen. Wobei man sagen muss, dass<br />

Kenntnisse <strong>der</strong> englischen Sprache heutzutage<br />

bei <strong>der</strong>lei Veranstaltungen das Leben<br />

wesentlich erleichtern.<br />

Lorenzo zeigte Dias <strong>der</strong> Gärten, die er in<br />

<strong>den</strong> letzten Jahren realisiert hat. Einen davon,<br />

<strong>den</strong> Bambusgarten <strong>der</strong> Villa Carlotta<br />

haben wir am Samstag gemeinsam besichtigt.<br />

Dabei wur<strong>den</strong> wir von Comtessa<br />

Bianchini, <strong>der</strong> Vorsitzen<strong>den</strong> des Stiftungsrates<br />

empfangen und mit <strong>der</strong> Geschichte<br />

<strong>der</strong> Villa und des Parkes vertraut gemacht.<br />

Danach begann die Gartentour bei <strong>der</strong><br />

auch Eliseo, <strong>der</strong> Obergärtner, und einige<br />

seiner Mitarbeiter zugegen waren. Die geschnittenen<br />

japanischen Azaleen, die<br />

Citrusbä<strong>um</strong>e, die sagenhafte Palme, die<br />

sich wie ein dicker Elefantenfuss darstellt<br />

(Jubea chilensis), das Farntal, das Muse<strong>um</strong><br />

mit <strong>den</strong> alten Gartengeräten und mit <strong>der</strong><br />

Bambusstruktur im Vor<strong>der</strong>g<strong>rund</strong>, dies alles<br />

erfreut das Gärtnerherz. Doch das große<br />

Finale, <strong>der</strong> Bambusgarten, wird aufgespart<br />

bis z<strong>um</strong> Schluss, ihn muss man sich erst ergehen,<br />

er liegt im oberen Teil des Parkes,<br />

wohl gut einhun<strong>der</strong>t Höhenmeter oberhalb<br />

des Parkplatzes. Dieser Bambusgarten,<br />

nach einer Planung von Lorenzo Bar und<br />

Lieferung durch das CentroBambu Italia,<br />

ist ka<strong>um</strong> fünf Jahre alt. In dieser kurzen<br />

Zeit haben sich die Bambusse prächtig entwickelt.<br />

Einige Arten und Sorten bleiben<br />

natürlich für all jene die nördlich <strong>der</strong> Alpen<br />

zuhause sind ein Wunschtra<strong>um</strong>. Dies gilt<br />

unter an<strong>der</strong>em für Phyllostachys pubescens,(Moso),<br />

für P. pubescens bicolor, die<br />

gelbe Variante mit <strong>der</strong> grünen Streifung,<br />

für P. pubescens heterocycla (Schildkröten<strong>bambus</strong>)<br />

und für Sino<strong>bambus</strong>a tootsik<br />

variegata.<br />

Auf <strong>der</strong> oberen Ebene hatte man, und das<br />

war eine beson<strong>der</strong>e Ehre, ein Getränkebuffet<br />

für uns aufgebaut. Die Comtessa war<br />

so zufrie<strong>den</strong> mit <strong>der</strong> Planung und Realisierung<br />

von Lorenzo Bar, dass sie ihm jetzt<br />

einen weiteren Gartenteil anvertraut.<br />

Die Vorträge waren vielseitig und interessant.<br />

Unser Ehrenmitglied Prof. Walter<br />

Liese war mit seiner Frau Katrin angereist.<br />

Er geniesst einen internationalen Ruf wie<br />

kein an<strong>der</strong>er. Sein Vortrag, in englischer<br />

Sprache, wurde mit Spannung verfolgt.<br />

Wir wur<strong>den</strong> in die Kunst des Angelrutenbaus<br />

eingewiesen, es gab sehr gelungene<br />

Musikvorführungen auf Bambusinstr<strong>um</strong>enten.<br />

Fritz Nagel und seine Eve waren<br />

angereist. Ein Verleger aus <strong>der</strong> Nähe von<br />

Padua möchte einen Bambuspark mit einem<br />

weitläufigen Labyrinth bauen und erläuterte<br />

seine Pläne.<br />

Am Samstagabend verliessen wir <strong>den</strong> See<br />

und fuhren in die Berge, in ein Nachbardorf<br />

zu einem rustikalen Essen. Die Amerikaner<br />

und die Englän<strong>der</strong>, aber nicht nur<br />

sie, waren entzückt über die wohlschmecken<strong>den</strong><br />

Spezialitäten, die aufgetragen<br />

wur<strong>den</strong>. Die Karaffen mit dem Vino<br />

Rosso wur<strong>den</strong> mehrmals gefüllt und z<strong>um</strong><br />

Schluss wurde auch gesungen.<br />

Am Sonntag fuhren wir mit einem Bus<br />

hinüber z<strong>um</strong> Lago Maggiore. Wir nahmen<br />

ein Mottoscaffo und fuhren zur Isola Madre.<br />

Dort herrscht wohl das mildeste und am<br />

besten ausgeglichene Klima Italiens. Auf<br />

dieser Insel befindet sich ein Herrenhaus<br />

und ein gepflegter Park. Giancarlo, <strong>der</strong><br />

Obergärtner, kann seine Begeisterung für<br />

die Welt <strong>der</strong> Pflanzen nicht verheimlichen.<br />

Z<strong>um</strong> Glück sind die Eigentümer <strong>der</strong> Insel<br />

großzügig und geben ihm weitgehende<br />

Handlungsfreiheit. Allein die große blaue<br />

Konifere im oberen Teil, das riesige Exemplar<br />

<strong>der</strong> Cupressus cashmeriana lohnt<br />

<strong>den</strong> Besuch. Schräg gegenüber befindet<br />

sich ein Wäldchen von Phyllostachys pubescens.<br />

Vor knapp zehn Jahren als kleine<br />

Pflanzen im fünf Liter Container vom<br />

Centro Bambu Italia erworben und gepflanzt,<br />

sind diese jetzt fünfzehn Meter


hoch und haben ofenrohrstarke Halme.<br />

Als eine schöne Geste und ein großartiges<br />

Zeugnis <strong>der</strong> internationalen Bambusgemeinschaft<br />

ist die Pflanzung des Dendrocalamus<br />

asper zu werten. Pflanze und Idee<br />

stammen von Lorenzo Bar. Lorenzo Bar<br />

ist das Urgestein in <strong>der</strong> italienischen Bambusgesellschaft.<br />

Bereits im Vorfeld wurde<br />

ein günstiger Standort für diesen höchst<br />

seltenen tropischen Bambus ausgesucht<br />

wor<strong>den</strong> und das Pflanzloch für die gut drei<br />

Meter hohe Solitärpflanze, war parat als<br />

wir kamen. Jede Nation, es waren sicher<br />

zehn, schickte einzeln ihren Vertreter o<strong>der</strong><br />

ihre Vertreterin nach vorne <strong>um</strong> beim Einpflanzen<br />

selbst Hand anzulegen. Eingeschlemmt<br />

wurde dieser wertvolle Bambus,<br />

man kann es sich <strong>den</strong>ken, nicht nur mit<br />

Wasser.<br />

Das Treffen war <strong>rund</strong><strong>um</strong> großartig. Ein bewun<strong>der</strong>nswertes<br />

Zeugnis globaler Bambusfreundschaft.<br />

Den Organisatoren gebührt<br />

Dank und Anerkennung.<br />

Grazie Marco, grazie Lorenzo.<br />

Wolfgang Eberts<br />

Bambusausstellung in Zürich<br />

Im Völkerkundemuse<strong>um</strong> <strong>der</strong> Stadt Zürich<br />

findet <strong>der</strong>zeit eine Bambusausstellung statt.<br />

Ihr Titel lautet: Bambus im alten Japan. Aufrecht,<br />

biegsam, leer.<br />

Das Gebäude liegt nahezu mitten in <strong>der</strong><br />

Stadt, nur wenige hun<strong>der</strong>t Meter vom Ufer<br />

<strong>der</strong> Limmat entfernt, in einem Park mit einmaligen<br />

Ba<strong>um</strong>bestand. Wen wun<strong>der</strong>t`s!<br />

Hier befand sich früher <strong>der</strong> Botanische Garten<br />

<strong>der</strong> Stadt Zürich. Vor etwa zwanzig Jahren<br />

wurde er im Zuge des Neubaus <strong>der</strong> Universität<br />

auf die an<strong>der</strong>e Seite <strong>der</strong> Stadt<br />

verlegt. Gleich hinter dem schmiedeeisernen<br />

Tor steht, gleichsam zur Begrüßung,<br />

ein riesiger Ginkgo biloba. Seine Blätter<br />

scheinen mir beson<strong>der</strong>s klein zu sein. Etwas<br />

weiter, in Richtung z<strong>um</strong> Haupteingang des<br />

historischen Gebäudes, trifft man auf einen,<br />

nein, das kann doch nicht sein, und doch,<br />

dort steht er, <strong>der</strong> Ba<strong>um</strong> mit mehr als tennisballgroßen,<br />

orangeroten Früchten. Es ist<br />

dies <strong>der</strong> Kakiba<strong>um</strong> (Diospyros kaki). Einen<br />

besseren Auftakt zu einer Bambusausstellung<br />

kann man sich wohl nicht wünschen.<br />

Vor mehr als hun<strong>der</strong>t Jahren, vom 15. Juni<br />

bis z<strong>um</strong> 15. Oktober 1894 hat in Zürich<br />

schon einmal eine Bambusausstellung stattgefun<strong>den</strong>.<br />

Sie wurde damals von <strong>der</strong> Ethographischen<br />

Gesellschaft Zürich im Rahmen<br />

<strong>der</strong> kantonalen Gewerbe-Ausstellung veranstaltet.<br />

Die Einladung lautete damals so:<br />

„‘Spörry`sche Bambus-Sammlung’. Der<br />

Zweck dieser, vom Zürcher Hans Spörry in<br />

Yokohama zusammengebrachten Sammlung,<br />

ist es, die gesamte Bedeutung des<br />

Bambus für Japan darzustellen, als wildwachsendes<br />

und Kulturgewächs, als wun<strong>der</strong>bar<br />

vielseitiges Material zur Herstellung<br />

<strong>der</strong> mannigfaltigsten Gebrauchsobjekte und<br />

als dekoratives Motiv in Kunst und Kunstgewerbe.“<br />

Wem haben wir die jetzige Ausstellung und<br />

<strong>den</strong> aus diesem Anlass erschienenen Bildband<br />

zu verdanken? Die Antwort lautet:<br />

Herrn Dr. Martin Brauen. Diese einmalige<br />

Ausstellung, die von ihm in jahrelanger Arbeit<br />

geplant und realisiert wurde, ist noch<br />

bis Ende Februar geöffnet. Das Buch, erschienen<br />

im Jahr 2003 in <strong>der</strong> Arnoldschen<br />

Verlagsanstalt GmbH in Stuttgart (ISBN 3-<br />

89790-190-0), ist großformatig und <strong>um</strong>fasst<br />

288 Seiten, davon 261 in Farbe. Die<br />

Texte sind in deutsch und in englisch. Der<br />

offizielle Verkaufspreis beträgt CHF 132,<br />

<strong>der</strong> Spezialpreis im Muse<strong>um</strong> selbst CHF 78.<br />

Herr Dr. Brauen hat diese Bambusobjekte<br />

wohl über die Jahrzehnte gerettet und<br />

bestimmt einige davon auch restaurieren<br />

müssen. Viele <strong>der</strong> wertvollen Gegenstände<br />

befin<strong>den</strong> sich in Glasvitrinen. Im Obergeschoss<br />

wird ein Kurzfilm gezeigt. Dort<br />

kann man einen Einblick nehmen in Hinterhöfe<br />

<strong>der</strong> hektischen Großstädte, in die<br />

Werkstätten von Handwerkern, die noch<br />

heute kunstvoll vielfältige Gegenstände aus<br />

dem Wun<strong>der</strong>gras herstellen. So z.B. kleine<br />

Rührbesen für die Teezeremonie, Fächer<br />

o<strong>der</strong> papierbespannte und bemalte Schirme<br />

aus Bambus.<br />

Wer immer Gelegenheit hat, sollte diese<br />

Ausstellung besuchen. Der Bildband, man<br />

wird diesen auch über <strong>den</strong> Buchhandel o<strong>der</strong><br />

über Amazon.de kaufen können, ist eine<br />

echte Bereicherung für die Bibliothek des<br />

Bambusfreundes.<br />

21


Frank Nied<br />

2003: War das ein Sommer!<br />

Ich habe ja wirklich schon einige extreme<br />

Jahreszeiten hier in Hausen miterlebt, tagelang<br />

eingeschneit, trockene, heiße Sommer,<br />

auch solche, die so nass und kühl waren,<br />

dass das Getreide auf <strong>den</strong> Halmen<br />

keimte und die Äpfel auf <strong>den</strong> Bä<strong>um</strong>en nicht<br />

mehr reif wur<strong>den</strong> (1981). Interessant waren<br />

hier bei uns bisher nur die winterlichen<br />

Extremtemperaturen. Im Sommer dagegen<br />

waren Temperaturen über 35 °C praktisch<br />

unbekannt.<br />

Sonne!<br />

Thema des ganzen bisherigen Jahres<br />

Der Januar begann bis z<strong>um</strong> 3. noch mit<br />

reichlich Regen, dann folgte strenges, sonniges<br />

Dauerfrostwetter. Vom 26.01. bis<br />

05.02. fiel hier reichlich Schnee, allein am<br />

05.02. 32 cm; dann setzte sich das sonnige<br />

Wetter fort (Tiefstwert hier -21,4 °C).<br />

Auch <strong>der</strong> ohne Ende. Ende März wurde es<br />

schon richtig warm und <strong>der</strong> Schnee<br />

schmolz dahin. Mitte April gab es hier noch<br />

mal einen empfindlichen Kälterückfall mit<br />

einem Tiefstwert von -14,8 °C. Die Sonne<br />

blieb.<br />

Der Mai war recht warm und brachte einige<br />

Gewitter, doch die Nie<strong>der</strong>schläge reichten<br />

nicht aus. Der Juni wie<strong>der</strong> sonnig und<br />

sehr heiß, mit einem Höchstwert hier von<br />

34,9 °C. Einsetzende Dürre. Der Juli war<br />

insgesamt etwas kühler als <strong>der</strong> Juni, es gab<br />

mehrere Gewitter, die aber oft trocken verliefen.<br />

Die Nacht vom 21. auf <strong>den</strong> 22.07.<br />

war dann doch was Beson<strong>der</strong>es. Schon<br />

abends gab es mehrere Gewitter mit aber<br />

nur wenig Regen. Als ich eben einschlafen<br />

wollte, wurde ich durch plötzlich einsetzende,<br />

dicht aufeinan<strong>der</strong> folgende Donnerschläge<br />

hochgeschreckt. Kommt <strong>der</strong><br />

Regen endlich?!? Nach einer guten halben<br />

Stunde unermüdlicher Donnerschläge und<br />

eindrucksvollem Himmelsfeuerwerk brach<br />

<strong>der</strong> erste Wolkenbruch los, aber nur 7 Minuten.<br />

Das Gewitter dauerte die ganze<br />

Nacht, teilweise trocken, teilweise mächtiger<br />

Regen. Von 3h30 bis 4h00 Uhr kam<br />

<strong>der</strong> abschließende Höhepunkt mit Wolkenbrüchen,<br />

heftigen Blitzentladungen<br />

und sogar Hagel. Dann wurde es schnell<br />

ruhig. In Limburg fielen in dieser Nacht 91<br />

mm, in Eppenrod im Nassauer Land 126<br />

mm, hier in Hausen „nur“ 44 mm, die die<br />

Erde 38 cm durchfeuchteten.<br />

Vorübergehende Entspannung. Die Vegetation<br />

explodierte kurzzeitig, doch <strong>der</strong><br />

22.07. wurde bereits wie<strong>der</strong> sonnig. Der<br />

August brach alle Rekorde. Wohne ich nun<br />

22<br />

im Westerwald o<strong>der</strong> auf Sizilien? Wohl eher<br />

letzteres. Das Thermometer näherte sich<br />

<strong>den</strong> „magischen“ 35 °C – und übersprang<br />

diese! Der 08.08. brachte <strong>den</strong> absoluten<br />

Hitzerekord: 38 °C am kühlsten Fleck und<br />

42 °C im „warmen“ Schatten (Wärmereflexion)<br />

in meinem Garten! Selbst die Wäl<strong>der</strong><br />

litten schon unter <strong>der</strong> Dürre, teilweise<br />

wur<strong>den</strong> die Fichten braun (Flachwurzler).<br />

Der August brachte 3 mm Regen – in 4<br />

Tagen.<br />

Im September wurde es immer wie<strong>der</strong> von<br />

Nor<strong>den</strong> her deutlich kühler, einige Nachtfröste<br />

gab es ebenso. Sonne und sommerliches<br />

Wetter herrschten insgesamt<br />

weiter vor, auch die Dürre hielt an. Der Oktober<br />

brachte überwiegend große Kälte.<br />

Am 03.10. morgens Gewitter (4 mm), <strong>der</strong><br />

4.10. brachte hier bereits die ersten<br />

Schneeschauer. Neben wenigen warmen<br />

Tagen (bis 22 °C) war <strong>der</strong> Gesamteindruck<br />

eher winterlich, immer wie<strong>der</strong> gab es auch<br />

Schnee, <strong>der</strong> teilweise bis in die Morgenstun<strong>den</strong><br />

liegen blieb. Die Dürre aber blieb<br />

im Wesentlichen erhalten. In <strong>der</strong> Nacht<br />

z<strong>um</strong> 21.10. wurde <strong>der</strong> Kälterekord im Oktober<br />

von 1981 erreicht: -12,0 °C°! Danach<br />

leichte Schnee- und Schneeregenfälle<br />

und zurück z<strong>um</strong> Gol<strong>den</strong>en Oktober.<br />

Der November zeigte sich bis z<strong>um</strong> 18. zu<br />

mild, <strong>der</strong> 16. brachte endlich 12 mm Regen.<br />

Obwohl als trüber Monat berüchtigt,<br />

brachte auch er bisher überdurchschnittlich<br />

viel Sonne.<br />

Dieses Jahr hatte einige Auswirkungen auf<br />

die Vegetation. Nachdem <strong>der</strong> Schnee geschmolzen<br />

war, gab es ka<strong>um</strong> noch Nie<strong>der</strong>schläge.<br />

Der Bo<strong>den</strong> trocknete aus. Unseren<br />

Exoten gefiel das noch, auch bei <strong>den</strong><br />

Trachycarpus hatte ich keine Herzfäule zu<br />

beklagen. Als Mitte April <strong>der</strong> strenge Frost<br />

(-14,8 °C) noch mal zuschlug, waren sogar<br />

die Neutriebe <strong>der</strong> Gehölze erfroren.<br />

Anfang Mai trockneten bei <strong>den</strong> Trachycarpus<br />

die jüngsten Wedel ein – Herzfäule!<br />

War es diesmal nicht die Nässe wie<br />

sonst, schädigte <strong>der</strong> strenge Frost im April<br />

das frisch gewachsene und weiche Gewebe<br />

<strong>der</strong>art, dass ich die Wedel herausziehen<br />

konnte.<br />

Die Bambusse konnte ich schon im April<br />

immer wie<strong>der</strong> wässern. Im Mai schoben<br />

die meisten neue Triebe, im Verlauf des<br />

Sommers konnten fast alle (bis auf Ph. aurea)<br />

die Verluste des Winters 2001/2002<br />

wie<strong>der</strong> wettmachen. Sie fan<strong>den</strong> paradiesische<br />

Verhältnisse vor, ich muss aber auch<br />

erwähnen, dass ich nie zuvor soviel gewässert<br />

habe, sonst wäre es nicht möglich<br />

gewesen. Verlierer des Sommers waren<br />

eindeutig die Fargesien. Die Hitze war so<br />

groß, dass sie trotz reichlicher Wassergaben<br />

vor allem tagsüber stark eingerollt blieben,<br />

wie im tiefsten Winter. Viele Neutriebe<br />

sind bis zu 30% eingetrocknet. Auch die<br />

Trachycarpus stellten im August durch die<br />

große Hitze für 12 Tage das Wachst<strong>um</strong> ein,<br />

meine größte (mittlerweile 1,78 m groß)<br />

brachte es auf 8 neue Wedel und 18 cm<br />

Stammzuwachs. Die mediterranen Palmen<br />

im Kübel (Chamaerops und Phoenix)<br />

wuchsen <strong>der</strong>art, dass ich nun feststellen<br />

muss: Der Wintergarten ist zu klein! Auch<br />

die „Amerikaner“ sind äußerst gut gewachsen<br />

(Brahea und Sabal), auch Rhapidophyll<strong>um</strong><br />

hystrix entwickelte sich prächtig,<br />

3-4 neue Wedel je Trieb (Freiland).<br />

Die Begleitpflanzen <strong>der</strong> Bambusse boten<br />

ein jämmerliches Bild. Die Funkien musste<br />

ich Anfang August durch Hitze- und Dürreschä<strong>den</strong><br />

(und das hier bei mir!) abschnei<strong>den</strong>,<br />

auch viele an<strong>der</strong>e Stau<strong>den</strong>, da<br />

ich mit dem Wässern nicht mehr nachkam<br />

und das Wasser extrem knapp wurde. Bei<br />

<strong>den</strong> immergrünen Farnen sowie einheimischen<br />

und an<strong>der</strong>en Pflanzen und Bä<strong>um</strong>en<br />

kam es zu absolutem Wachst<strong>um</strong>sstillstand<br />

und Laubverlust. Auch bo<strong>den</strong>deckende<br />

Bambusse habe ich 15-20 cm über dem<br />

Bo<strong>den</strong> abgeschnitten. Jetzt galt es nur<br />

noch, Bambusse, Raritäten und Immergrüne<br />

zu wässern, was schon äußerst aufwändig<br />

war.<br />

Im September erweckte ich die Funkien bei<br />

abnehmen<strong>der</strong> Hitze durch Wässern oberirdisch<br />

zu neuem Leben. Der Neuaustrieb<br />

erfolgte eher spärlich. Der Oktoberfrost<br />

sorgte dafür, dass ich buchstäblich<br />

„schwarz“ sah, alle neu ausgetriebenen<br />

Stau<strong>den</strong> boten das gleiche Bild. Auch die<br />

jüngsten und schönsten Wedel <strong>der</strong> immergrünen<br />

Farne fielen dem Frost z<strong>um</strong> Opfer.<br />

Das Laub <strong>der</strong> neu ausgetriebenen bo<strong>den</strong>decken<strong>den</strong><br />

Bambusse ist ebenfalls erfroren<br />

(nicht ausgereift). Die Sonne und die große<br />

Hitze sorgten aber auch dafür, dass unsere<br />

Exoten gut ausreifen konnten. Dies dürfte<br />

sich sehr positiv auf die Winterhärte auswirken.<br />

Dennoch sollten wir vorsichtig mit Extremtemperaturen<br />

sein. Eine Sabal minor<br />

verträgt durchaus Temperaturen von<br />

-20 °C und mehr ohne Scha<strong>den</strong>, allerdings<br />

nur am Heimatstandort. Dort sind die<br />

Sommer, von diesem Jahr abgesehen, sehr<br />

viel heißer als bei uns. Außerdem steht die


Sonne dort viel höher, was bewirkt, dass<br />

das Pflanzengewebe bei <strong>der</strong> intensiveren<br />

Sonneneinstrahlung fester und damit wi<strong>der</strong>standsfähiger<br />

ist. Solche Extremtemperaturen<br />

halten dort oft nur 1-3 Stun<strong>den</strong><br />

an und gehen dann teilweise wie<strong>der</strong> in <strong>den</strong><br />

positiven Bereich, so dass die Pflanzen wie<strong>der</strong><br />

auftauen können. Außerdem sind dort<br />

die Winter ziemlich trocken, und die Pflanzen<br />

trocknen schnell wie<strong>der</strong> ab, wenn die<br />

Schneedecke abgetaut ist. Bei uns bleiben<br />

die Pflanzen oft wochenlang feucht, wenn<br />

wechselhafte Perio<strong>den</strong> kommen. Den<br />

Bambussen gefällt dies allerdings.<br />

Ich wünsche uns allen einen mil<strong>den</strong> bis<br />

mäßig kalten Winter, mit ausreichen<strong>den</strong><br />

Schneefällen, die alles frostsicher abdecken,<br />

sowie Temperaturen von über<br />

-10 °C (was ich bei mir allerdings noch nie<br />

erlebt habe). Frohe Weihnachten und einen<br />

guten Rutsch ins neue Jahr, sowie ein<br />

frostscha<strong>den</strong>freies und grünes (Bambus-)<br />

Erwachen im neuen Jahr.<br />

Heinz Gohlke<br />

Bambus und Kunst<br />

Im September des Vorjahres fand im österreichischen<br />

Burgenland in Lockenhaus das<br />

zweite Internationale Holzbildhauer-Symposi<strong>um</strong><br />

statt. Der Veranstalter ist, wie<br />

schon 1999, <strong>der</strong> erste grenzüberschreitende<br />

Naturpark Geschiebestein-Irottkö,<br />

<strong>der</strong> seit 1996 besteht. Das Thema „Wald<br />

und Holz“ wurde z<strong>um</strong> Leitthema. Nachdem<br />

Bambus auch eine verholzende Pflanze<br />

ist, ergab es sich, dass ich auch eingela<strong>den</strong><br />

wurde, <strong>um</strong> eine Bambusinstallation<br />

zu machen. Es war ein Ereignis, wie zwischen<br />

dem 6. und 15. September <strong>der</strong> spielerisch<br />

kreativ gestaltende Umgang des<br />

Menschen mit „Holz“ in <strong>den</strong> Mittelpunkt<br />

gehoben wurde. Ungarische und burgenländische<br />

Künstler/innen waren eingela<strong>den</strong>,<br />

dreidimensionale Bildwerke zu erarbeiten,<br />

die jetzt allesamt in einem herrlichen<br />

Gelände <strong>rund</strong> <strong>um</strong> einen Burgsee präsentiert<br />

wer<strong>den</strong>. Meine „Bambusgeschichte“<br />

ragt fast 6 Meter in die Höhe und für<br />

viele Besucher war es die erste und hoffentlich<br />

nicht letzte Begegnung mit unserem<br />

Wun<strong>der</strong>gras.<br />

Foto auf Seite 24 in dieser Ausgabe.<br />

Holger Ehrlich<br />

Herbst-Messe in Bad König / Zell<br />

Am letzten August-Wochenende fand im<br />

Bad Königer Stadtteil Zell eine Gewerbeschau<br />

vieler O<strong>den</strong>wäl<strong>der</strong> Firmen und<br />

Betriebe statt. Auf etwa 40 qm Ausstellungsfläche<br />

gestalteten die Firmen Tra<strong>um</strong>-<br />

Garten GmbH und Bambus und mehr... in<br />

einem Gemeinschaftsprojekt eine grüne<br />

Oase. Zu sehen war ein kleiner Bambushain,<br />

durch <strong>den</strong> die Besucher wandeln<br />

konnten, eine große Holzterrasse lud z<strong>um</strong><br />

Ausruhen auf Bambus-Liegestuhl und Gartenmöbeln<br />

ein und ein gepflasterter Sitzplatz<br />

aus Naturstein-Mosaik unter einer<br />

Bambus-Pergola zeigte, was <strong>der</strong> Landschaftsgärtner<br />

im Hausgarten kreieren<br />

kann. Steinlaternen aus Granit, Wasserspucker<br />

aus Bronze und an<strong>der</strong>e Accessoires<br />

<strong>rund</strong>eten das Bild ab. Die Resonanz auf<br />

diesen Ausstellungsbeitrag war sehr groß<br />

und inoffiziell wurde er z<strong>um</strong> schönsten<br />

Stand <strong>der</strong> Messe gekürt. Zahlreiche EBS-<br />

Mitglie<strong>der</strong> haben <strong>den</strong> Weg in <strong>den</strong> O<strong>den</strong>wald<br />

gefun<strong>den</strong> – es lag vermutlich an <strong>den</strong><br />

Bambussen, welche man schon von weitem<br />

sehen konnte. Trotz <strong>der</strong> dreitägigen<br />

Aufbauzeit hat sich <strong>der</strong> Aufwand gelohnt<br />

und es wird wahrscheinlich bei <strong>der</strong> Frühjahrsmesse<br />

2004 eine Fortsetzung geben...<br />

Foto auf Seite 24 in dieser Ausgabe.<br />

Bambus-Informationszentr<strong>um</strong> / Bambus-Kultur<br />

<br />

<br />

Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben<br />

ein friedvolles, sinnliches Weihnachtsfest<br />

und einen guten Start in ein gesundes –und das<br />

Wachst<strong>um</strong> unserer Lieblinge för<strong>der</strong>ndes – Neues Jahr 2004!<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

www.<strong>bambus</strong>-info.de & service@<strong>bambus</strong>-info.de <br />

K. Steckhan – F. Vaupel · 31275 Lehrte-Steinwedel · Ramhorster Straße 1 · 0 5 1 3 6 / 5 7 42 · Fax: 0 5 1 3 6 /<br />

<br />

23


In China wer<strong>den</strong> nicht nur Schachteln und Tabletts aus geschältem<br />

Bambusfurnier für Esswaren produziert, aus modifizierten Bambusfasern<br />

wer<strong>den</strong> auch Stoffe hergestellt (siehe Artikel „Neue Bambus-<br />

Produkte in China“ auf Seite 12).<br />

Fotos: Jinhe Fu<br />

Foto z<strong>um</strong> Artikel „Bambus und Kunst“ auf Seite 23 in diesem Bambus-<br />

Journal.<br />

Foto: Heinz Gohlke<br />

Foto z<strong>um</strong> Artikel „Herbst-Messe in Bad König / Zell) auf Seite 23 in diesem<br />

Bambus-Journal.<br />

Foto: Holger Ehrlich<br />

Foto z<strong>um</strong> Artikel „Bambusfreunde im Westen“ auf Seite 25 in diesem<br />

Bambus-Journal.<br />

Foto: Jürgen Schmitz<br />

24


Jürgen Schmitz & Joachim Esser<br />

Bambusfreunde im Westen: Jahresrückblick<br />

Im Bambusjournal Nr. 1/03 wurde über<br />

das erste Treffen <strong>der</strong> „Bambusfreunde im<br />

Westen“ berichtet. Darin war u.a. zu lesen,<br />

dass ein Ausflug in <strong>den</strong> Ra<strong>um</strong> Darmstadt<br />

geplant war. Rückblickend hat sich <strong>der</strong><br />

Wunsch, Bambusfreunde zusammen zu<br />

bringen und gemeinsam Ausflüge zu veranstalten<br />

erfüllt:<br />

Erstes Ziel unserer Frühjahrsreise war ein<br />

Besuch bei Albrecht Weiss – langjähriger,<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter <strong>der</strong> EBS<br />

Deutschland. Voller Enthusiasmus zeigte<br />

uns Albrecht Weiss seine in Jahrzehnten<br />

gesammelten botanischen Kostbarkeiten,<br />

von <strong>den</strong>en jede ihre eigene Geschichte hat.<br />

Als beson<strong>der</strong>e Überraschung führte uns<br />

danach Familie Weiss z<strong>um</strong> faszinieren<strong>den</strong><br />

Garten eines befreundeten Mitglieds. Sehr<br />

beeindruckend war im Garten <strong>der</strong> Familie<br />

Stösser <strong>der</strong> Kontrast <strong>der</strong> zierlichen Bonsais<br />

zu <strong>den</strong> Riesengräsern. Die Phyllostachys<br />

Prominens mit ihren bis zu 7 cm dicken<br />

Halmen wird wohl jedem in Erinnerung<br />

bleiben.<br />

In Anbetracht <strong>der</strong> Fülle <strong>der</strong> Eindrücke des<br />

Vormittags stellten wir erst in <strong>der</strong> Mittagspause<br />

erstaunt fest, wie viele Bambusbegeisterte<br />

sich – nicht nur aus dem Westen<br />

– sich im Laufe des Vormittags zusammengefun<strong>den</strong><br />

hatten.<br />

Nachmittags besuchten wir die Ba<strong>um</strong>schule<br />

Will<strong>um</strong>eit, die schon seit über 30<br />

Jahren auf Bambus spezialisiert ist. Die beeindrucken<strong>den</strong>,<br />

großen Bambushaine wur<strong>den</strong><br />

uns sachkundig von Ulrich Will<strong>um</strong>eit<br />

und Holger Ehrlich erläutert. Im <strong>um</strong>gerä<strong>um</strong>ten<br />

Gewächshaus konnten wir uns<br />

bei Kaffee und Gebäck besser kennen lernen<br />

und ausgiebig fachsimpeln. Abschließend<br />

konnten wir noch diverse<br />

„Schätzchen“ aus dem reichhaltigen Sortiment<br />

<strong>der</strong> Ba<strong>um</strong>schule Will<strong>um</strong>eit erwerben.<br />

Nochmals einen herzlichen Dank an alle<br />

Gastgeber für diesen geselligen und interessanten<br />

Tag.<br />

Aufg<strong>rund</strong> <strong>der</strong> großen Resonanz im Frühjahr<br />

entschlossen wir uns dazu, ein weiteres<br />

Treffen für <strong>den</strong> Herbst zu planen. Zur<br />

Vorbereitung trafen wir uns im September<br />

im japanischen Garten in Leverkusen. Hier<br />

wur<strong>den</strong> als herbstliche Reiseziele zwei interessante,<br />

<strong>bambus</strong>betonte Gärtnereien im<br />

Nor<strong>den</strong> <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lande ausgesucht. Wegen<br />

des kurzfristigen Termins konnten wir<br />

lei<strong>der</strong> zu einer Teilnahme an dieser Reise<br />

nur über die bekannten Foren und nicht<br />

mehr im Journal einla<strong>den</strong>, so dass die Resonanz<br />

etwas geringer war als im Frühjahr.<br />

Der vor mehr als 12 Jahren angelegte Exoten-Garten<br />

von Hans Prins zeigte uns eine<br />

ganz eigene Gartengestaltung. Hier wachsen<br />

neben dem Bambus viele an<strong>der</strong>e Exoten,<br />

welche Hans Prins, jedes Jahr in <strong>der</strong><br />

Winterzeit als „Pflanzensammler und –jäger“,<br />

an wechseln<strong>den</strong> Zielen in <strong>der</strong> Welt<br />

sammelt. Außergewöhnliche Mitbringsel<br />

seiner Reisen, teilweise noch in Versuchspflanzungen,<br />

wur<strong>den</strong> uns von Hans geduldig<br />

und sachkundig vorgestellt.<br />

Nur 15 km entfernt von „de Groene Prins“<br />

lag unser Ziel für <strong>den</strong> Nachmittag – „Exoterra“<br />

von Jaap und Annelies Haagens. Bei<br />

ihnen ist <strong>der</strong> Name Programm. Hier sind<br />

die für unser Klima geeigneten Exoten in<br />

einer liebevoll gepflegten und weitläufigen<br />

Anlage <strong>um</strong> ein großzügig angelegtes Gewässer<br />

arrangiert, zu bestaunen gab es neben<br />

<strong>den</strong> Bambuspflanzen verschie<strong>den</strong>e<br />

Sorten Eukalyptus, Palmen, Bananen,<br />

Yuccas u.v.m.<br />

Auch am Ende dieses Tages fan<strong>den</strong> viele<br />

lang gesuchte Raritäten ein neues Zuhause<br />

in Gärten <strong>der</strong> Bambusfreunde im Westen.<br />

An dieser Stelle noch mal ein herzliches<br />

Dankeschön an unsere Gastgeber.<br />

Auch im kommen<strong>den</strong> Jahr wür<strong>den</strong> wir gerne<br />

wie<strong>der</strong> auf Entdeckungsreise gehen –<br />

vielleicht auch in Gärten an<strong>der</strong>er Mitglie<strong>der</strong>?<br />

Vorschläge sind immer willkommen!<br />

Anfang des Jahres soll ein vorbereitendes<br />

Treffen im Essener Grugapark stattfin<strong>den</strong>.<br />

Wer hat Lust mit uns zu planen und sich<br />

auszutauschen?<br />

Ansprechpartner:<br />

Franz Nijakowski<br />

Telefon 0 21 51 / 54 28 81<br />

o<strong>der</strong> 0 21 51 / 83-35 36<br />

nijakowski.franz@tks-nirosta.thyssenkrupp.com<br />

Ihren wüchsigen Bambus<br />

fin<strong>den</strong> Sie bei uns!<br />

Venloer Straße 1491 · 50259 Pulheim<br />

Telefon 0 22 38 / 96 55 3-0 · Telefax 0 22 38 / 96 55 3-55<br />

Kompetent in Sachen Bambus<br />

25


Gerhard Sieber<br />

Bücherkiste<br />

Lothar Denkewitz<br />

Farngärten<br />

Ihre dekorative Wirkung und die Möglichkeit,<br />

sie optimal mit an<strong>der</strong>en Pflanzen einzusetzen.<br />

Beschreibung aller in Europa kulturwürdigen<br />

Farne mit <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />

Standorten im Garten sowie eine Anleitung<br />

über Kultur und Vermehrung.<br />

224 Seiten mit 54 Farbfotos und 117<br />

Zeichnungen.<br />

Euro 69,90<br />

Wolfgang Eberts<br />

Bambus – einfach & exotisch<br />

Gartenpraxis. Das 5-Stufen-Erfolgsprogramm.<br />

Kennenlernen, Auswählen, Gestalten,<br />

Pflanzen, Pflegen. Ein Buch im<br />

Taschenformat aus <strong>der</strong> bewährten Serie-<br />

GU-Pflanzenratgeber. Sie erfahren hier alles<br />

Wissenswerte in Kurzform über Bambus.<br />

Schön gestalten – richtig pflanzen.<br />

65 Seiten mit Farbbil<strong>der</strong>n. Verlag Gräfe &<br />

Unzer.<br />

Euro 7,90<br />

Caroline Holmers<br />

Gartenkunst –<br />

Die schönsten Gärten <strong>der</strong> Welt<br />

Bildband und Nachschlagewerk zugleich:<br />

Von mittelalterlichen Gärten bis zu zeitgenössischen<br />

Kreationen. 80 eindrucksvolle<br />

Gartenanlagen aus aller Welt.<br />

176 Seiten. Prestel-Verlag.<br />

Euro 29,95<br />

H.-D. Krausch<br />

Kaiserkron und Päonien rot...<br />

Entdeckung und Einführung unserer<br />

Gartenbl<strong>um</strong>en<br />

Die erste <strong>um</strong>fassende Darstellung <strong>der</strong> Geschichte<br />

<strong>der</strong> häufigsten Gartenzierpflanzen<br />

Mitteleuropas erzählt in 250 Einzelkapiteln<br />

von mehr als 500 Arten,die in die Gärten<br />

Europas gelangten.<br />

536 Seiten und 165 Abbildungen.<br />

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Wilhem Lötschert<br />

Palmen<br />

Botanik – Kultur – Nutzung<br />

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Zimmer, Gewächshaus und Freiland.<br />

159 Seiten, 80 Farb- und 18 Schwarz-<br />

Weiß-Fotos.<br />

Euro 44,90<br />

Fritz Köhlein<br />

Mohn und Scheinmohn<br />

Papaver-Meconopsis und an<strong>der</strong>e<br />

Papaveraceae<br />

192 Seiten und 101 Farbfotos. Verlag<br />

Eugen Ulmer, Stuttgart.<br />

Euro 49,90<br />

Helmut-Eberhard Paulus<br />

Paradiese <strong>der</strong> Gartenkunst<br />

in Thüringen<br />

Große Kunstführer <strong>der</strong> Stiftung Thüringer<br />

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200 Seiten mit Farbbil<strong>der</strong>n. Verlag Schnell<br />

und Steiner, Regensburg.<br />

Euro 15,90<br />

Gerhard Sieber<br />

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Die Farben <strong>der</strong> Rose<br />

Der prächtige Rosenkalen<strong>der</strong> mit eindrucksvollen<br />

Nahaufnahmen <strong>der</strong> schönsten<br />

Rosensorten ist z<strong>um</strong> Verschenken fast<br />

zu schade.<br />

Format: 45 x 35 cm. Kosmos Verlag.<br />

Euro 17,95<br />

Köstliche Kräuter<br />

Herrliche Fotos, zahlreiche Tipps und interessante<br />

Rezepte machen Lust auf die<br />

kommende Kräuterernte.<br />

Format: 30,5 x 29 cm. Ellert & Richter<br />

Verlag<br />

Euro 11,50<br />

Das Jahr im Garten<br />

Mondkalen<strong>der</strong> und Garten-Timer in einem.<br />

Mit diesem schön bebil<strong>der</strong>ten Kalen<strong>der</strong><br />

hat man alles im Griff. Neben Mondphasen,<br />

Aussaat- und Erntetagen bietet er<br />

viel Platz für Beobachtungen und Wetternotizen.<br />

Format: 30 x30 cm. Kosmos Verlag<br />

Euro 10,95<br />

Großes Sortiment winterharter Bambusarten für jede Lage<br />

Viele Fargesien<br />

Neu: Bambus-Substrat<br />

Rhizomsperre<br />

Bambus-Dünger<br />

Tel. & Fax 0 69 / 89 39 83<br />

Öffnungszeiten: Von März bis Ende Oktober<br />

Sa. 9 00 –16 00 Uhr o<strong>der</strong> nach telefonischer Vereinbarung<br />

Waldhofstraße 300 · 63073 Offenbach-Bieber<br />

26


Termine<br />

bis 30. März 2004<br />

Bambus-Ausstellung<br />

im Alten Botanischen Garten und Völkerkundemuse<strong>um</strong><br />

Zürich (Schweiz). Weitere<br />

Infos: Telefon 00 41 / 1 / 6 34 84 61<br />

16. bis 25. Januar 2004<br />

Internationale Grüne Woche<br />

in Berlin. Infos: Telefon 0 30 / 30 38-0,<br />

www.gruenewoche.de<br />

29. Januar bis 02. Februar 2004<br />

IPM – Internationale Pflanzenmesse<br />

in Essen. Weitere Infos: Telefon 02 01 /<br />

72440<br />

14. bis 22. Februar 2004<br />

Haus – Garten – Freizeit<br />

in Leipzig. Infos: Telefon 03 41 / 6 78-82 50,<br />

www.haus-garten-freizeit.de<br />

05. bis 14. März 2004<br />

Mein Garten<br />

im Palmengarten Frankfurt am Main. Mit<br />

Raritätenbörse. Weitere Infos: Telefon 0 69 /<br />

212-33383<br />

Wir begrüßen unsere neuen Mitglie<strong>der</strong><br />

Priem, Brigitte, Spechtstraße 15, 04600 Altenburg<br />

Ba<strong>um</strong>schule Saathainer Mühle, Schenk, Marco, Reichenhainer Str. 1, 04932 Saathain<br />

Helmke, Frank, Sachau 8, 29459 Clenze<br />

Kötter, Rainer, An <strong>der</strong> Masch 40, 32312 Lübbecke<br />

Eric, Fankel, Vogelpothsweg 130b, 44227 Dortmund<br />

Schuhmacher, Wilfried, Waldheimer Straße 14, 63165 Mühlheim<br />

Sommer, Franz, Im Kimbachtal 67, 64732 Bad König<br />

Unbekannt verzogen – wer kann helfen?<br />

Ne<strong>um</strong>ann, Werner, Theodor-Heuss-Straße 4a, 90522 Oberasbach<br />

Liebe Bambusfreunde,<br />

<strong>der</strong> Jahreswechsel rückt näher und damit auch <strong>der</strong> neue Beitragszahlungstermin!<br />

Lassen Sie <strong>den</strong> Mitgliedsbeitrag von Ihrem Konto einziehen? Dann kontrollieren Sie bitte, ob die uns<br />

angegebene Bankverbindung noch aktuell ist. Pro Rückläufer wer<strong>den</strong> 3 Euro belastet, die wir nicht <strong>der</strong><br />

Allgemeinheit <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> anlasten können, son<strong>der</strong>n vom Verursacher for<strong>der</strong>n müssen.<br />

Bitte haben Sie hierfür Verständnis.<br />

Überweisen Sie Ihren Beitrag noch selbst? Bitte nennen Sie uns auf beiliegen<strong>der</strong> Einzugsermächtigung<br />

Ihre Bankverbindung. Ich versichere Ihnen eine sorgfältige Bearbeitung. Sie ersparen mir sehr viel Arbeit.<br />

Ansonsten bitten wir, bis Ende März 35 Euro auf das Konto 27 00 10 68 (Bankleitzahl 507 500 94)<br />

zu überweisen.<br />

Überweisungen aus dem Ausland: Bitte veranlassen Sie, dass auf dem Konto <strong>der</strong> EBS 35 Euro ankommen.<br />

Auch hier gehen Bankgebühren zu Lasten des Verursachers.<br />

IBAN DE 507500940027001068, BIC: HELADEF1GEL<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein besinnliches Weihnachtsfest<br />

und alle guten Wünsche für das Neue Jahr. Bleiben Sie gesund und uns weiterhin gewogen.<br />

Ihre Geschäftsstelle<br />

Edeltraud Weber<br />

Vorschau<br />

Porträt:<br />

Phyllostachys prominens<br />

Beitrag zur Bambusblüte<br />

Koi im Naturteich<br />

Neues zur Fargesienblüte<br />

Fortsetzung: Rosen als Begleitpflanzen<br />

Bambus in Vietnam<br />

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Foto: Jürgen Gebhardt

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