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Tattwa - Welt eintreten.<br />
• Der Reisende muß seine Erlebnisse und Wahrnehmungen laut<br />
schildern.<br />
• Der Reisende soll seine Entscheidungen innerhalb der Tattwa -<br />
Sphäre selbst treffen, der Tattwa - Leiter steht ihm lediglich<br />
beratend zur Seite und greift nur dann (vorübergehend) ein,<br />
wenn der Reisende die Kontrolle über seine Erlebnisse verlieren<br />
und in Panik geraten sollte. Ziel eines solchen Eingriffs ist<br />
die möglichst umgehende Wiederherstellung der<br />
Entscheidungsfähigkeit des Reisenden.<br />
• Der Reisende muß zur Beendigung der Reise stets dense lben Weg<br />
zurück nehmen, den er gekommen ist.<br />
Zum Nichtbeeinflussungs- Gebot gehört es auch, daß der Tattwa -<br />
Leiter sich jeder Interpretation der Symbole enthält. Symbole<br />
werden in der Tattwa - Arbeit so hingenommen, wie sie sich<br />
darstellen: ein Baum ist zunächst einmal ein Baum und weiter<br />
nichts! Dieser an sich selbstverständliche Hinweis ist<br />
notwendig, weil es eine große Anzahl verschiedener<br />
psychologischer Schulen und Deutungssysteme gibt, die mit<br />
eigenen Deutungsschemata arbeiten und diese der Symbolerf ahrung<br />
oktroyieren. Dies ist besonders in der Traumarbeit weit<br />
verbreitet. Da wird aus einem Baum gern ein Phallussymbol<br />
konstruiert, eine weibliche Figur wird mit der Mutter des<br />
Klienten identifiziert, ein Raubtier soll für Kastrationsängste<br />
stehen und so weiter. Es ist hier nicht der Ort, um<br />
grundsätzlich über Wert und Unwert eines derartigen Angangs zu<br />
diskutieren. Wir wollen lediglich festhalten, daß die Tattwa -<br />
Arbeit weitgehend ohne derlei Schemata auskommt. Die einzige<br />
vorgegebene Grundstruktur ist jene der Elemente; ansonsten<br />
werden die Symbole selbst nach ihrer Bedeutung gefragt, wenn<br />
sie dem Reisenden unverständlich sein sollten. Wichtig ist also<br />
vor allem, daß sich der Tattwa - Leiter bei der Interpretation<br />
zurückhält und auch den Klienten von ei ner schematischen<br />
Deutung seiner Erfahrungen abhält. Er macht dem Klienten klar,<br />
daß alles, was er wahrnimmt, von Bedeutung ist, daß diese<br />
Bedeutung sich aber nur aus der Wahrnehmung selbst heraus<br />
erschließen kann und nicht durch fremde Deutungsmuster, die der<br />
Erfahrung von außen aufgezwungen werden. Natürlich ist es etwas<br />
völlig anderes, wenn sich eine weibliche Gestalt innerhalb<br />
eines Tattwas eindeutig selbst als Mutter des Reisenden<br />
identifiziert oder in ähnlicher Weise. In diesem Fall wurde ja<br />
auch kein fremdes Deutungsschema auf das Wahrgenommene<br />
oktroyiert, so daß die Aussage als zulässig zu werten ist.<br />
Das Nachbereiten der Tattwa - Erfahrung<br />
Im Gegensatz zur selbständigen Tattwa - Reise hat der Reisende<br />
bei der Tattwa - Arbeit unter Anleitung die Mögl ichkeit, sich<br />
mit dem Leiter über seine Erfahrungen auszutauschen. Typisch<br />
für das Vorgehen ist, daß der Klient den Tattwa - Leiter<br />
aufsucht und ihm seine Probleme oder Symptome schildert (nur<br />
selten wird er aus reinem Interesse oder aus Neugier allein die<br />
Tattwa - Erfahrung suchen). Ist der Klient mit der Element -<br />
Symbolik unvertraut, wird der Tattwa - Leiter sie ihm in ihren