23.11.2013 Aufrufe

Ralph Tegtmeier

Ralph Tegtmeier

Ralph Tegtmeier

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

arbeiten, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als nach dem<br />

Prinzip von »Versuch - und - Irrtum« zu verfahren, bis Sie die<br />

entsprechende Sicherheit gewonnen haben, um gleich beim ersten<br />

Zuordnungsversuch einen »Volltreffer« zu landen.<br />

Dem Tattwa - Leiter bleibt dieses Prinzip in seiner Praxis<br />

allerdings ebensowenig erspart. Da er mit vielen Ratsuchenden<br />

zusammenkommt, wird er sich zwar wahrscheinlich relativ schnell<br />

die erforderliche Sensibilität und Erfahrung angeeignet haben,<br />

um aufgrund einiger weniger Symptombeschreibungen bereits auf<br />

Anhieb die richtige — und das heißt: die wirkungsvollste —<br />

Zuordnungsformel zu finden; dennoch wird auch ihm die<br />

Vielseitigkeit der menschlichen Seele mehr als einmal einen<br />

Streich spielen und ihn vom Hauptpfad ablenken, bis er zusammen<br />

mit seinem Klienten den eigentlichen Kernpunkt des Problems<br />

gefunden hat. Immerhin bietet die Tattwa - Therapie den<br />

unschätzbaren Vorteil, daß keine Reise jemals um sonst war: Auch<br />

wenn die Ursache einer Beschwerde vielleicht in einem ganz<br />

anderen Element liegen mag, wird das Bereisen einer anderen<br />

Sphäre dennoch manches an Erkenntnissen offenbaren, was das<br />

Gesamtbild ergänzt und auf diese Weise eine wirkungsvolle<br />

Heilung ermöglicht.<br />

Es wäre nach Ansicht unseres rational und linear ausgerichteten<br />

Verstands sicherlich äußerst wünschenswert, wenn man eine<br />

vollständige Eiste erstellen könnte, in der jede mögliche<br />

Erkrankung mit ihrer objektiven Element - Zuordnungsformel<br />

aufgeführt wird. Doch das ist leider (oder zum Glück!) nicht<br />

wirklich möglich, ohne unseriös zu werden, und dies aus<br />

mehreren Gründen, die wir teilweise zwar schon ausgeführt<br />

haben, um einer größeren Klarheit willen hier aber noch einmal<br />

wiederholen wollen.<br />

Als erstes ist zu berücksichtigen, daß Krankheiten sich zwar<br />

durchaus klassifizieren lassen, ja daß man auch ihre Erreger<br />

aussondern und bestimmen kann, daß dies aber noch nicht<br />

bedeutet, daß ein und dieselbe Krankheit stets auch ein und<br />

dieselbe psychosomatische Ursache haben muß. Gerade wegen<br />

dieser Spannung reiben sich ja auch die alternative und die<br />

Schulmedizin aneinander. Um es einmal etwas vereinfacht<br />

auszudrücken: Während der eine Mensch vielleicht, wie es der<br />

Vater der psychosomatischen Medizin, Georg Groddek, einmal<br />

ausdrückte, einen Schnupfen entwickelt, weil er einen anderen<br />

im wahrsten Sinne des Wortes »nicht riechen« kann, wird sich<br />

ein anderer die gleichen Beschwerden vielleicht aus einem ganz<br />

anderen Grund »aussuchen«: etwa weil ihn ein bes timmter Duft an<br />

den Schnupfen seiner Mutter erinnert, an der er sehr hängt,<br />

oder weil er nur dadurch die Aufmerksamkeit und die<br />

»Streicheleinheiten« der Außenwelt erhalten kann, die mit ihm<br />

Mitleid hat und so weiter.<br />

Zum zweiten müssen wir bedenken, daß Sy mbole aufgrund der ihnen<br />

innewohnenden Unschärferelation es nicht zulassen, daß man<br />

ihnen ein Korsett aus weltanschaulichen und methodologischen<br />

Vorgaben anlegt. Um ein bekanntes Sprichwort in unserem Sinne<br />

abzuwandeln: Was dem einen sein Feuer, ist dem an deren sein

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!