Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ausreißen. Ich werde mal versuchen, auf den nächsten Gipfel zu<br />
springen, anstatt dem Bergpfad zu folgen.<br />
Da - es ist gelungen! Ein wirklich tolles Gefühl! Ich fühle<br />
mich beschwingt, meine Beinmuskeln federn nur so vom Boden ab.<br />
Ich glaube, ich werde jetzt mal ein wenig über das Gebirge<br />
hüpfen wie ein Riese mit Siebenmeilenstiefeln. Noch ein<br />
Gipfel... wieder einer... es macht wirklich gewaltigen Spaß!<br />
Die Landschaft bleibt konstant... hoppla, no ch ein Gipfel...<br />
ah, dahinten geht das Gebirge in ein Hochplateau über. Es<br />
scheint auch weniger kahl zu sein, bewachsen mit Sträuchern und<br />
Kakteen, aber alles noch etwas sandig. Dort werde ich mich<br />
jetzt hinbegeben.<br />
Inzwischen gehe ich wieder ganz normal, wenn auch in einem<br />
etwas schnelleren Tempo als sonst. Ich platze fast vor Kraft!<br />
Ich nehme einen Stein auf und schleudere ihn aus reinem Übermut<br />
weit von mir. Er schießt in hohem Bogen durch die Luft... wird<br />
immer kleiner... jetzt ist er am Horizont versch wunden. Noch<br />
mal das ganze... ja, auch den zweiten Stein kann ich so weit<br />
fortwerfen, wie ich es noch nie gekonnt habe. Mein Körper fühlt<br />
sich wohlig warm und geschmeidig an, von Spannkraft<br />
durchflutet.<br />
Ich habe das Plateau erreicht, die Ebene erstreckt si ch weit<br />
gen Westen, so weit das Auge reicht. Die Kakteen sind doch<br />
etwas größer, als man vom Gipfel aus gemeint hätte. Ich<br />
betrachte sie genauer. Sie sind hochgewachsen, vielarmig, mit<br />
blaßgrüner, ledrig wirkender Haut und mit spitzen Stacheln. Die<br />
größten von ihnen werfen etwas Schatten. Es sind auch überall<br />
Sträucher. Ich kenne sie nicht, habe noch nie derartige<br />
Gewächse gesehen. Der Schatten der großen Kakteen sieht sehr<br />
einladend aus. Ich werde mich dort einmal hinsetzen und ein<br />
wenig die Landschaft betrachten.<br />
Kommentar: Beachten Sie, daß der Reisende damit beginnt, immer<br />
spielerischer mit der Tattwa - Sphäre umzugehen. Das ist ein<br />
sehr gutes Zeichen: Es weist darauf hin, daß diese Form der<br />
Symbolerfahrung von der Gesamtpersönlichkeit akzeptiert und<br />
bejaht wird. Ein gewisses Element des Sinnlichen und Freudigen<br />
kann bei keiner Tattwa - Reise schaden!<br />
Die Einzelheiten werden stärker beachtet, die Welt »steht«<br />
sozusagen, sie hat sich stabilisiert. Auch die Aktivitäten<br />
passen sich ihr an. Ohne daß der Reise nde sich vorher<br />
suggerieren mußte, daß das Element Feuer, in dem er sich ja nun<br />
befindet, Kraft und Aktivität (auch körperliche!) beherrscht,<br />
fühlt er ganz von allein das Verlangen, sich entsprechend zu<br />
betätigen. Er stellt auf spielerische Weise fest, was er in<br />
dieser Sphäre kann, welche Möglichkeiten ihm offenstehen. Vor<br />
allem beim therapeutischen Einsatz der Tattwa - Arbeit ist dies<br />
von kaum zu überschätzendem Wert.<br />
Auch die Möglichkeiten des »Realen« werden überschritten: In<br />
dieser Sphäre ist es dem Reisenden möglich, von einem Gipfel<br />
zum anderen zu springen, Spieltrieb und Lebenslust verstärken<br />
sich. Selbst wenn die Tattwa - Reise nur zum Zweck des<br />
Kennenlernens der Element - Welt durchgeführt wurde, wird sich