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alles. Die Farben - ein rötlicher Ton; es scheint Sandstein zu<br />
sein. Aber die Berge sind eher schwärzlich - rot, wie<br />
Vulkangestein. Der Himmel ist klar, das Flimmern schwächt sich<br />
ab. Jetzt erkenne ich die Konturen einzelner Felsbrocken<br />
schärfer.<br />
Ich setze mich in Bewegung, gehe den Weg entlang. Es geht sich<br />
angenehm, zuerst ein Stück abfallend, dann wieder in die Höhe.<br />
Mir wird immer wärmer, aber es ist nicht wirklic h heiß und<br />
eigentlich recht angenehm. Jetzt bin ich auf dem ersten Berg,<br />
ein etwas größerer Hügel. Die Felsen haben holzschnittartige<br />
Gesichter. So stelle ich mir eine Gegend in Mexiko vor, nein,<br />
wohl eher in Nevada. Von hier oben aus sehe ich, daß das<br />
umgebende Land aus rötlicher Wüste besteht. Hier im Gebirge ist<br />
es etwas dunkler, das Gestein ist schwärzlich und porös, es ist<br />
tatsächlich vulkanisch, wie mir scheint. Ich streiche mit der<br />
Hand über einen Felsbrocken zu meiner Rechten, er fühlt sich<br />
rauh an, fast schmirgelt er die Haut. Er ist sehr warm, und ich<br />
sehe jetzt, hoch am Himmel, die Sonne...<br />
Kommentar: Wir unterbrechen hier den Bericht, um auf einige<br />
typische Wesensmerkmale aufmerksam zu machen. Es fällt zunächst<br />
einmal auf, daß der Reisende sich e twas Mühe geben muß, um<br />
durch das Symboltor zu treten beziehungsweise zu springen. Dies<br />
ist relativ oft zu beobachten. Es empfiehlt sich, das Symbol<br />
heranzuholen, beispielsweise indem man es regelrecht ruft. Das<br />
kann akustisch, also laut geschehen, oder au ch nur im Geiste.<br />
Meistens beginnt ein Tattwa - Reisender seine Schilderung erst<br />
nach dem Eintritt in die Tattwa - Sphäre, da die Eintrittsphase<br />
selbst seine volle Aufmerksamkeit erfordert.<br />
Die Wahrnehmung einer Landschaft ist die häufigste<br />
Erlebnisform. Erfahrungsgemäß sind diese Landschaften die<br />
ersten Male nur sehr selten bevölkert, sie sind also unbelebt;<br />
weder Menschen, Tiere noch andere Lebewesen treten auf. Auf die<br />
Arbeit mit solchen Erscheinungen gehen wir in den beiden<br />
folgenden Kapiteln näher ein. Ein wichtiger praktischer<br />
Hinweis, der allerdings oft schon rein instinktiv befolgt wird,<br />
ist das Achten auf möglichst viele Reize, welche die<br />
Wahrnehmung stabilisieren: Temperatur, Sehschärfe, Geräusche,<br />
Bodenbeschaffenheit und dergleichen.<br />
Auch die Bewegung trägt dazu bei, daß sich die Symbolwelt<br />
verdichtet und stabilisiert. Ziel ist es, eine ebensolche<br />
Realität des Erfahrenen zu erreichen wie im Alltagsleben auch.<br />
Der größte Unterschied zwischen Tattwa - und Alltags - Trance<br />
besteht wohl darin, daß in der Tattwa - Sphäre, ähnlich wie auf<br />
der Traumebene, prinzipiell nichts unmöglich ist. So kann die<br />
Fortbewegung beispielsweise auch durch Fliegen, Schweben, In -<br />
den - Boden - Sinken und so weiter geschehen. Nur von<br />
plötzlichem Standortwechsel (»Teleportati on«) ist abzuraten,<br />
weil dies zumindest in der Anfangszeit der Tattwa - Praxis die<br />
Orientierung behindert. Fahren wir nun mit dem Bericht fort.<br />
Irgendwie gefällt mir die Landschaft und die ganze Atmosphäre,<br />
obwohl doch alles eigentlich recht öde ist. Ich f ühle mich<br />
kraftgeladen und aktiv, ganz so, als könnte ich Bäume