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Das Äther - Tattwa<br />
Symbol: violettes Ei<br />
Komplementärfarbe: Bernstein<br />
Stichworte: die (Lebens - )Weisheit, die Erfahrung, das<br />
Geistige;<br />
Transpersonales; Ideale; Archetypen.<br />
Das kollektive Unbewußte gehört ebenso zum Äther - Tattwa wie<br />
das Unbenennbare, über das die Mystiker stets nur stammeln<br />
können. Äther ist Geist und steht in der Mitte unseres<br />
Elementkreises (s. Abbildung 1), ist aber gleichzeitig in allen<br />
Elementen gegenwärtig, durchdringt und gebiert sie. Der Äther<br />
ist das alte Element der Fortpflanzung des Wissens, er wurde<br />
beispielsweise im Christentum dem Heiligen Geist oder dem Odem<br />
Gottes gleichgesetzt, für viele Kernphysiker von heute ist er<br />
das »Medium«, das die Übertragung von Information im Weltall<br />
möglich macht — und zwar in Nullzeit! Dieses Element läßt sich<br />
von allen am schwierigsten in Worte fassen und beschreiben,<br />
ohne es dabei zu verflachen. Wiewohl jeder Mystiker frohlocken<br />
mag, wenn er von diesem Element hört, ist daran doch sehr wenig<br />
Geheimnisvolles, denn jeder Mensch kennt es in der einen oder<br />
anderen Form. Das Problem besteht darin, es erstens in seinen<br />
verschiedenen Manifestationsformen wiederzuerkennen und es<br />
zweitens nicht mit dem Element Luft zu verwechseln, was nämlich<br />
oft geschieht.<br />
Man braucht kein religiöser Mensch zu sein, um an das Element<br />
Äther zu »glauben«. Wir können in ihm auch das Kollektive und<br />
Transpersonale sehen, das uns als Herdentier immer wieder<br />
beeinflußt: von unserer biologischen Bedingtheit bis zu jenen<br />
frühevolutionären instinktiven Verhaltensmustern, wie sie durch<br />
unser Stammhirn bestimmt werden. Aber Äther ist auch noch mehr,<br />
er kennzeichnet die Ideale, nach denen wir leben - sofern es<br />
»Ideale des Herzens« oder des Gefühls sind. Ist dem nicht so,<br />
handelt es sich bei den Idealen eher um das Element Luft. Das<br />
Erkennen der Transzendenz, jener das Individuelle<br />
überschreitenden Seinssphäre, eben all das, was die deutsche<br />
Sprache mit dem Wort »Geist« (nicht im Sinne von Intellekt oder<br />
Vernunft) verbindet, gehört ebenso zum Äther wie die Schicksals<br />
- oder Bestimmungsfindung, die Suche nach dem Sinn des Lebens<br />
und nach dem, was die Welt »im Innersten zusammenhält«.<br />
Diese transpersonalen Faktoren werden von der Schulmedizin oft<br />
unterschätzt. Tatsächlich hängen sie jedoch eng mit dem<br />
»Lebensmut« eines Patienten zusammen - und wenn dieser nicht<br />
mehr gegeben ist, nützt auf Dauer selbst ein noch so<br />
ausgeprägter Durchhalte - willen nichts mehr. Die Suche nach<br />
dem Sinn des Lebens ist in unserer Epoche immer mehr bespöttelt<br />
worden, was angesichts der in zwei Weltkriegen auf grauenhafte<br />
Weise zerstörten Ideale auch nicht weiter verwunderlich ist.<br />
Skeptizismus, Nihilismus und eine allgemeine Verzweiflung waren<br />
und sind immer noch die Folge. Sicherlich ist auch ein falscher<br />
Umgang mit Idealen und Utopien eine der Ursachen für diese<br />
Ernüchterung. Das Element Äther lehrt uns, Lebensziele (auch<br />
gesundheitliche) auf unsentimentale Weise zu betrachten, sie